Abgeordnetenhaus von Berlin - 8. Wahlperiode
40. Sitzung vom 27. November 1980
1695
SenDir Müller
mit den leitenden Mitarbeitern der Verbände und den Vorsitzen
den selbst mit geführt, und gerade dieserTeil wird in der Senats
vorlage eine entsprechende Berücksichtigung finden. Um das
noch hinzuzufügen: Wir wissen ja, daß eine flächendeckende
häusliche Krankenpflege nicht schlagartig erstellt werden kann,
weil die dafür benötigten Krankenschwestern auf dem Arbeits
markt in dem Umfang gar nicht zur Verfügung stehen.
Stellv. Präsident Sickert: Zu einer weiteren Zusatzfrage -
Herr Abgeordneter Schicks!
Schicks (CDU): Herr Senatsdirektor Müller, können Sie ein
ganz klares Ja sagen zu der Frage, ob sichergestellt ist, daß die
Modellversuche über den 31, Dezember 1980 hinaus weiter
geführt werden, und zwar bis zu dem Zeitpunkt, bis zu dem die
Senatsregelung Platz greift?
Stellv. Präsident Sickert: Bitte, Herr Senatsdirektor!
Müller, Senatsdirektor in der Senatsverwaltung für Arbeit und
Soziales: Die Arbeit wird weitergeführt. Ob sie als Modell
weitergeführt wird, möchte ich allerdings nicht von vornherein
annehmen - das Modell ist ja abgeschlossen. Die Arbeit wird aber
in der Weise, wie sie sich im Modell vollzogen hat, über den
31. Dezember hinaus durchgeführt,
Stellv. Präsident Sickert: Zu einerweiteren Zusatzfrage Herr
Abgeordneter Momper!
Momper (SPD): Herr Senatsdirektor, was sind denn „Modell
schwestern“? Sind das Schwestern, die so hübsch sind, daß sie
auch als Modell arbeiten können, oder sind das Modelle, die als
Schwestern arbeiten?
[Zurufe]
Stellv. Präsident Sickert: Ich glaube, der Herr Senatsdirektor
sollte über Geschmacksfragen keine Antworten erteilen.
[Wronski (CDU): Also, einen guten Geschmack
habe ich ihm immer zugetraut!]
Zu einer weiteren Frage Herr Abgeordneter Schicks!
Schicks (CDU): Herr Senatsdirektor Müller, nachdem Sie in
Ihrer zweiten Antwort auf meine präzisierende Nachfrage gesagt
haben, daß Sie sich darüber im klaren seien, daß es arbeitsrecht
liche Konsequenzen für die Verbände gebe, ob es sich nun ledig
lich um eine weitere Kostenübernahme oder um die Fortführung
der Modellversuche handle; Ist Ihnen bekannt, daß diese arbeits
rechtlichen Konsequenzen allein für die Arbeiterwohlfahrt mehr
als eine halbe Million DM, wahrscheinlich sogar eine Million DM
Kosten verursachen würden?
Stellv. Präsident Sickert: Bitte, Herr Senatsdirektor Müller!
Müller, Senatsdirekfor in der Senatsverwaltung für Arbeit und
Soziales: Die arbeitsrechtlichen Folgen sind mir sehr wohl
.bekannt, und ich habe Ihnen ja gesagt, daß zwei Bezirke -
Wilmersdorf und Neukölln -, die jetzt in dem Modell enthalten
sind, voll mit einbezogen sind und daß vor allen Dingen, weil Sie
auf die arbeitsrechtlichen Folgen hinweisen, diese in die ange-
strebfe flächendeckende Form der häuslichen Krankenpflege voll
mit eingehen. Es wird also nach meinem Dafürhalten arbeits
rechtliche Folgen bis hin zur Kündigung nicht geben. Wenn Sie
fragen, ob das weitergehen wird, kann ich das ganz klar mit Ja
beantworten.
Stellv. Präsident Sickert: Zu einer weiteren Zusatzfrage,
Herr Abgeordneter Dolata!
Dolata (CDU): Hat der Senat sichergestellt, daß es eben ab (C)
1.Januar1981 keine arbeilsrechtlichen und finanziellen Folgen für
die jetzt dort Tätigen und die sie tragenden Verbände gibt?
Stellv. Präsident Sickert; Zu einer weiteren Zusatzfrage Herr
Abgeordneter Preuss!
Preuss (CDU): Herr Senatsdirektor, wenn Ihnen die Tragweite
und die Problematik dieser Frage bekannt war, wie erklären Sie
sich dann, daß trotz diesbezüglicher schriftlicher Nachfragen der
Liga der Freien Wohlfahrtsverbände die Liga bis heute von Ihnen
keine Antwort darauf erhalten hat?
Stellv. Präsident Sickert: Bitte, Herr Senatsdirektor!
Müller, Senatsdirektor in der Senatsverwaltung für Arbeit und
Soziales: Herr Abgeordneter, diese Frage verstehe ich nicht. Die
Verbände sind über den Stand der Dinge unterrichtet.
Stellv. Präsident Sickert: Weitere Zusatzfragen? - Herr
Abgeordneter Schicks!
Schicks (CDU): Herr Senatsdirektor Müller, wollen Sie dann
bitte davon Kenntnis nehmen, daß die Verbände bis zum heutigen
Tag sehr verunsichert sind und dies in der ganzen Breite erst
gestern noch einmal erneut zum Ausdruck gebracht haben?
Stellv. Präsident Sickert: Bitte, Herr Senatsdirektor Müller!
Müller, Senatsdirektor in der Senatsverwalfung für Arbeit und
Soziales: Ich weiß, daß gestern eine Sitzung der Liga statt
gefunden hat. Ich hatte Gelegenheit, dem Vertreter des Deut
schen Roten Kreuzes das mitzuteilen, was ich auch dem Hohen
Haus mitgeteilt habe. Was die Modellplätze betrifft, so gibt es
auch schriftliche Mitteilungen an die Verbände. Alles darüber
Hinausgehende ist Gegenstand der Senatsvorlage, zu der die
Mitzeichnung des Senators für Finanzen unbedingt vonnöten ist,
wie ebenso die des Senators für Gesundheit und Umweltschutz.
Ich darf noch einmal sagen: Es gibt keine arbeitsrechtlichen
Folgen für die jetzt in dem Modellvorhaben beschäftigten
Krankenschwestern,
Stellv. Präsident Sickert; Keine weiteren Zusatzfragen?
Das Wort hat der Abgeordnete Dr. Waller zu einer Mündlichen
Anfrage über
leerstehende Wohnheimplätze im Studenten
wohnheim Eichkamp
Dr. Waller (SPD): Herr Präsident! Meine Damen und Herren!
Ich frage den Senat:
1. Trifft es zu, daß im Studentenwohnheim Eichkamp 100 Zim
mer leerstehen, weil die zur Sanierung notwendigen 50 000 DM
nicht zur Verfügung stehen?
2. Welche Möglichkeiten sieht der Senat, daß diese dringend
benötigten Wohnheimplätze auf schnelle und unbürokratische
Weise wieder zur Verfügung gestellt werden können?
Stellv. Präsident Sickert: Das Wort zur Beantwortung hat
Herr Senatsdirektor Dr. Jäckel.
Stellv. Präsident Sickert: Bitte, Herr Senatsdirektor!
Müller, Senatsdirektor in der Senatsverwaltung für Arbeit und
Soziales: Das möchte ich mit Ja beantworten.