Abgeordnetenhaus von Berlin - 8. Wahlperiode
39. Sitzung vom 13. November 1980
1687
Sen Dr. Glotz
) Fraktionen im Grundsatz begrüßt wird. Es ist selbstverständlich,
daß die Einzelheiten noch in den Ausschüssen diskutiert werden
müssen.
Lassen Sie mich zu den soeben aufgeworfenen Fragen folgen
des sagen: Der Hauptzweck ist ja vor allem, Demonstrationsvor
haben zu finanzieren und in Berlin zu haben. Ich möchte aus
drücklich sagen, daß wir nicht den Ehrgeiz haben und auch gar
nicht haben können, dem Bund Konkurrenz zu machen oder gar
mit Berliner Mitteln zu ersetzen, was der Bund von sich aus
sowieso schon finanziert, aber wir müssen gewisse Dinge in
Berlin vorzeigen können, damit der Bürger sie sich hier ansehen
kann. Als gutes Beispiel dafür - das ist jetzt nicht bei den ersten
Projekten dabei, könnte aber in den nächsten Jahren drin sein -
könnte ein Energiesparhaus gelten, in dem demonstriert wird,
welche praktischen Möglichkeiten es für den Bürger gibt, ener
giesparende Maßnahmen beim Hausbau anzuwenden.
Insofern, Herr Kollege Palm, ist es unter Umständen durchaus
denkbar, daß Maßnahmen selbst in unterschiedlichen Ländern
dennoch gleich sind, einfach weil man eben bestimmte Dinge
auch in Berlin zeigen muß, die schon in Rheinland-Pfalz gezeigt
werden. In bestimmten Fällen kann also das Kriterium, man müsse
immer etwas anderes haben, nicht voll durchgreifen.
| Ich verstehe Ihre Bemerkung zum Thema „Kompetenz“. Lassen
Sie mich aber auch aus der Bonner Erfahrung heraus sagen, daß
es bisher nirgends ermöglicht worden ist, daß ein Haus allein ein
solches Programm fährt. Energiewirtschaft durch den Wissen
schaftssenator ohne Beteiligung des Wirtschaftssenators wäre
meines Erachtens nicht möglich. Wir ordnen dieZuständigkeitfür
dieses Programm zwar dem Forschungsminister zu, sagen aber
gleichzeitig, daß es die Verbindung zu den Fachsenatoren geben
muß, die natürlich auch die Fachkompetenz in einigen anderen
Bereichen haben.
Natürlich, meine Herren Kollegen Dittberner und Lorenz, (C)
werden wir diese Projekte im einzelnen durchgehen. Über die
berühmten Magnetfelder ist auch im Hauptausschuß schon dis
kutiert worden; natürlich muß man sich ansehen, ob das sinnvoll
ist oder sinnvoll sein kann. Der Haupteinwand dagegen ist:
Warum macht das nicht die Industrie selber? Denn da gibt es ja
Gefährdungstatbestände, die sie ausschalten muß. - Dies ist
sicherlich ein wichtiges Argument; ich weise nur darauf hin, daß
wir oft in Konkurrenz zu anderen stehen und bestimmte Projekte
gern nach Berlin ziehen wollen. Trotzdem ist dies ein Punkt, der in
den Ausschüssen gern noch behandelt werden kann.
Ich darf mich noch einmal herzlich dafür bedanken, daß alle
Fraktionen das Programm mittragen, und darf sagen, daß wir auf
diese Weise einen weiteren Schritt in der Forschungspolitik für
das Land Berlin gehen, die breit mitgetragen wird und die gleich
zeitig eben auch ganz konkret auf die Kommunalpolitik gerichtet
ist. - Herzlichen Dank!
[Beifall bei der SPD]
Stellv. Präsident Baetge: Meine Damen und Herren! Damit ist
die Rednerliste erschöpft. Der Ältestenrat empfiehlt Überweisung
an den Ausschuß für Wissenschaft - federführend -, an den
Ausschuß für Wirtschaft, an den Ausschuß für Bau- und Woh
nungswesen, an den Ausschuß für Gesundheit und Umwelt
schutz sowie an den Hauptausschuß. Wer dem zustimmen will,
den bitte ich um das Handzeichen. - Danke! Es ist so beschlos
sen.
Damit sind wir am Ende der heutigen Tagesordnung. Die
nächste Sitzung wird am Donnerstag, dem 27. November 1980,
um 13 Uhr stattfinden. Die Sitzung ist geschlossen. Ich wünsche
Ihnen einen guten Heimweg.
[Schluß: 16.37 Uhr]
(D) I
Berichtigung zum Plenarprotokoll 8/38
vom 23. Oktober 1980
Auf Seite 1639 (C) ist in der zweiten Zeile des zweiten Absatzes
das Wort „nicht“ zu streichen.
Druck: Verwaltungsdruckerei Berlin, Kohlfurter Straße 41-43, 1000 Berlin 36