Abgeordnetenhaus von Berlin - 6. Wahlperiode
92. Sitzung vom 23. Januar 1975
wünscht ? — Das ist nicht der Fall. Ich schließe die Einzel
beratung und verbinde die Einzelabstimmungen mit der
S chluß abstimmung.
Wer dem Allgemeinen Sicherheits- und Ordnungsgesetz
im Wortlaut des Antrages der Fraktionen der SPD, der
CDU und der F.D.P., Drucksache 6/1569, unter Berück
sichtigung der Beschlußempfehlung des Ausschusses für
Sicherheit und Ordnung, Drucksache 6/1717, seine Zustim
mung zu geben wünscht, den bitte ich um das Handzeichen.
— Danke, das ist so beschlossen.
Dann stelle ich noch fest, daß die Anträge der Fraktion
der CDU, Drucksachen 6/284 und 6/285, sowie der Antrag
der Fraktion der F.D.P., Drucksache 6/401, im Hinblick auf
das angenommene Gesetz als erledigt angesehen werden
können.
Lfd. Nr. 7, Drucksache 6/1718:
II. Lesung der Vorlage — zur Beschlußfassung —
über Gesetz zur Ausführung des Viehseuchengesetzes
gemäß Beschlußempfehlung des Ausschusses für
Gesundheit und Umweltschutz vom 11. Dezember
1974
Wird das Wort zur Berichterstattung gewünscht? — Das
ist nicht der Fall. Ich eröffne die H. Lesung. Hier schlage
ich ebenfalls vor, die Einzelberatung der 20 Paragraphen
miteinander zu verbinden. — Es erfolgt kein Widerspruch;
wir werden so verfahren.
Ich rufe auf die § § 1 bis 20, die Überschrift und die Ein
leitung im Wortlaut der Vorlage Drucksache 6/1612. —
Wird das Wort gewünscht? — Das ist nicht der Fall. Ich
schließe die Einzelberatung und verbinde die Einzelabstim
mungen mit der Schlußabstimmung.
Wer dem Gesetz zur Ausführung des Viehseuchengeset
zes im Wortlaut der Vorlage Drucksache 6/1612 zuzustim
men wünscht, den bitte ich um das Handzeichen. — Danke,
das ist so beschlossen.
Ich rufe auf die
lfd. Nr. 8, Drucksache 6/1719:
IL Lesung der Vorlage — zur Beschlußfassung —
über Gesetz zum Schutz gegen Fluglärm in Berlin
gemäß Beschlußempfehlung des Ausschusses für
Gesundheit und Umweltschutz vom 8. Januar 1975
Wird das Wort zur Berichterstattung gewünscht? — Das
ist nicht der Fall. Ich eröffne die II. Lesung. Ich schlage
auch hier vor, die Einzelberatung der 25 Paragraphen mit
einander zu verbinden. — Kein Widerspruch.
Ich rufe auf die §§ 1 bis 25, die Überschrift und die
Einleitung im Wortlaut der Vorlage Drucksache 6/1575,
unter Berücksichtigung der Beschlußempfehlung Druck
sache 6/1719. Wird das Wort gewünscht? — Das ist nicht
der Fall. Ich schließe die Einzelberatung und verbinde die
Einzelabstimmungen mit der Schlußabstimmung.
Wer dem Fluglärmgesetz Berlin im Wortlaut der Vor
lage Drucksache 6/1575 unter Berücksichtigung der Be
schlußempfehlung Drucksache 6/1719 seine Zustimmung
zu geben wünscht, den bitte ich um das Handzeichen. —
Danke, das ist so beschlossen.
Lfd. Nr. 9, Drucksache 6/1721:
n. Lesung des Antrags der Fraktion der F.D.P. über
Erstes Gesetz zur Änderung des Gesetzes zur Förde
rung der Teilnahme an Bildungsveranstaltungen vom
16. Juli 1970 gemäß Beschlußempfehlung des Aus
schusses für Arbeit und Soziales vom 14. Januar 1975
Von der Fraktion der CDU ist bereits schriftlich Hück-
überweisung an den Ausschuß für Wirtschaft beantragt
worden. Wird das Wort zur Berichterstattung gewünscht?
— Das ist nicht der Fall. Ich eröffne die H. Lesung und
schlage hier ebenfalls vor, die Einzelberatung der zwei
Artikel miteinander zu verbinden. — Widerspruch erfolgt
nicht.
Ich rufe auf die Artikel I und II, die Überschrift und die
Einleitung im Wortlaut der Beschlußempfehlung des Aus
schusses für Arbeit und Soziales, Drucksache 6/1721. —
Wird das Wort gewünscht? — Das Wort hat Herr Ab
geordneter Hitzigrath.
Hitzigrath (SPD): Herr Präsident! Meine Damen und
Herren! Durch die vorgesehene Änderung des Gesetzes zur
Förderung der Teilnahme an Bildungsveranstaltungen er
höht sich die Zahl der Berechtigten in Berlin von bisher
rund 60 000 auf etwa 144 000 Arbeitnehmer. Diese Erweite
rung des anspruchsberechtigten Personenkreises ist sicher
lich keine optimale und damit nicht die befriedigendste
Lösung dieses Problems. Sie ist aber unseres Erachtens
an den finanziellen Möglichkeiten und damit dem gegen
wärtig Machbaren orientiert und nach unserer Auffassung
ein notwendiger weiterer Schritt auf dem Wege zu einer
alle Arbeitnehmer erfassenden Bildungsurlaubsregelung.
Aus diesem Grunde hat meine Fraktion dem F.D.P.-Antrag,
den Kreis der berechtigten Personen auf Arbeitnehmer bis
zum vollendeten 25. Lebensjahr zu erweitern, zugestimmt,
obwohl sie — und das wissen Sie alle seit langem — ein
bundeseinheitliches und altersmäßig unbegrenztes Bil
dungsurlaubsgesetz nach wie vor als beste Lösung be
trachtet. Auch die von uns gemeinsam mit der F.D.P. be
schlossenen Ergänzungen des Berliner Bildungsurlaubs
gesetzes, wie zum Beispiel die Bestimmung, daß ein An
spruch auf Bildungsurlaub erstmalig nach sechs Monaten
seit Bestehen des Arbeitsverhältnisses entsteht und daß im
Falle einer begründeten Ablehnung des Urlaubswunsches
der Bildungsurlaub innerhalb eines Jahres zu gewähren ist,
sind nach unserer Meinung ausgewogen und notwendig, da
sich durch die Änderungen dieses Gesetzes die Zusammen
setzung des anspruchsberechtigten Personenkreises geän
dert hat.
Während wir in allen von mir angesprochenen Fragen
voll mit der F.D.P. übereinstimmen, verhielt sich die CDU-
Fraktion widersprüchlich, ja doppelzüngig, und versuchte
in den letzten Ausschußsitzungen unverhohlen, die Ver
abschiedung dieser Gesetzesänderung zu verzögern. Obwohl
der Änderungsantrag seit Juni 1974 vorlag und damit allen
Fraktionen Gelegenheit gegeben war, ihn eingehend zu
beraten und eine Stellungnahme zu erarbeiten, haben wir
dem Wunsch der CDU im Dezember 1974 zugestimmt, eine
Anhörung der Gewerkschaften und des Arbeitgeberverban
des durchzuführen, nachdem die CDU-Vertreter im Aus
schuß erklärt hatten, daß sie ebenfalls an einer zügigen
Verabschiedung dieses Gesetzes noch in dieser Legislatur
periode interessiert seien. Die Ausführungen der Vertreter
des Arbeitgeberverbandes, die nach unserer Auffassung
keine neuen Argumente erbrachten, nahm die CDU jedoch
zum Anlaß, abermals eine Vertagung der Beratung zu ver
langen, wohl wissend, daß dadurch eine Novellierung des
Gesetzes nicht mehr möglich sein würde. Es stellt sich des
halb für uns die Frage: Wie intensiv hat sich die CDU-
Fraktion mit dem Komplex Bildungsurlaub und einer mög
lichen Erweiterung des Gesetzes befaßt, wenn sie glaubte
oder doch zu glauben vorgab, neue, schwerwiegende Argu
mente seien aufgetaucht und zu berücksichtigen ?
Die Beiträge der CDU-Vertreter im Ausschuß für Arbeit
und Soziales waren, nachdem sie sich noch im vergangenen
Jahr ausdrücklich bereit erklärten zuzustimmen, so ein
seitig, daß wir an eine weitere sachliche Beratung nicht
glauben konnten und deshalb die Ihnen vorliegende Be
schlußempfehlung gegen den Widerstand der CDU annah-
men. Ich darf Sie namens meiner Fraktion bitten, der
Beschlußempfehlung zuzustimmen.
(Beifall bei der SPD)
Präsident Sickert; Das Wort hat Herr Abgeordneter
Mendel.
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