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Volume Nr. 59, 25.10.73

Full text: Plenarprotokoll (Public Domain) Issue1973, 6. Wahlperiode, Band III, 43.-65. Sitzung (Public Domain)

Abgeordnetenbaus von Berlin - 6. Wahlperiode 
59. Sitzung vom 26. Oktober 1973 
Frau Fechner (SPD): Herr Präsident! Meine Damen und 
Herren! Unter Hinweis auf die „Monitor“-Sendung am 
15.10.1973 zum Thema „Gesunde in der Nervenklinik“ 
frage ich den Senat: Müssen auch in den Berliner Nerven- 
klinika alte Menschen nach ihrer Wiederherstellung nur 
deswegen in der Anstalt bleiben, well die eigene Wohnung 
aufgegeben wurde, die Angehörigen eine Aufnahme ab 
lehnen oder Altenwohnheimplätze nicht zur Verfügung ste 
hen? 
Wenn dies zutrifft; Um wieviel Fälle handelt es sich? 
Präsident Sickert: Das Wort zur Beantwortung, Herr 
Senator Pätzold! 
Pätzold, Senator für Gesundheit und Umweltschutz: Herr 
Präsident! Frau Abgeordnete Fechner! Meine sehr ver 
ehrten Damen und Herren! Gesundete alte Menschen, die 
krankheitsbedingt in Nervenkliniken behandelt worden 
sind, müssen in Berlin nicht deshalb weiter dort bleiben, 
weil sie keinen Entlassungswohnsitz angeben können. Es 
stehen für derartige Personen in jedem Fall Altenheim 
plätze zur Verfügung, die über die Krankenhausfürsorge 
vermittelt werden können. Da Altenwohnheimplätze weit 
gehend belegt sind, können Wünsche der Patienten, dort 
unterzukommen, jedoch überwiegend erst nach einer Warte 
zeit erfüllt werden. Eine Entlassung aus der Nervenklinik 
wird dadurch jedoch grundsätzlich nicht verzögert, da die 
Entlassung ggf. interimistisch in ein Altenheim vorgenom 
men werden kann. 
Präsident Sickert: Wird das Wort zu einer Zusatzfrage 
gewünscht ? — Das ist nicht der Pall. 
Ich erteile das Wort dem Abgeordneten Dach zu einer 
Mündlichen Anfrage über Kontrollmaßnahmen auf dem 
Flugplatz Tempelhof. 
Dach (CDU): Herr Präsident! Meine Damen und Her 
ren! Ich frage den Senat: 
1. Sind dem Senat die Zustände auf dem Flugplatz Tem 
pelhof in den Hauptverkehrszeiten bekannt ? 
2. Wird der Senat Maßnahmen treffen, um die notwendi 
gen Kontrollen im Flughafengebäude, besonders in den 
Hauptverkehrszeiten, derart durchführen zu lassen, daß 
unerträgliches Gedränge, unzumutbare Wartezeiten und 
das Verpassen von Flugterminen vermieden werden ? 
Präsident Sickert: Das Wort zur Beantwortung — Herr 
Senator König! 
Dr. König, Senator für Wirtschaft: Herr Präsident! Meine 
Damen und Herren! Herr Abgeordneter Dach! Lediglich in 
den Hauptverkehrszeiten bildet sich vereinzelt ein Rück 
stau. Diese Tatsache ist u. a. auf die Verkürzung der Ein 
checkzeiten auf 15 Minuten durch die Luftverkehrsgesell 
schaften zurückzuführen. Weiterhin verlassen bei Störun 
gen im Flugplan bereits kontrollierte Passagiere die Warte 
räume, um Erfrischungen zu sich zu nehmen. Sie müssen 
dann erneut kontrolliert werden. Daher die zusätzlichen 
Kontrollen. 
Eine Personalreduzierung ist nicht erfolgt. Krankmeldun 
gen werden ausgeglichen. Eine Personalaufstockung ist 
jedoch zur Zeit nicht möglich. Ich weise aber darauf hin, 
daß wir wahrscheinlich ab Januar eine andere Organisation 
einführen müssen. 
Zur schnelleren Abfertigung werden zur Zeit männliche 
Passagiere für die Kontrolle nach Luftverkehrsgesellschaf 
ten getrennt abgefertigt. Insofern es die Abfertigungs 
anlage bei weiblichen Fluggästen gestattet, verstärkt der 
dort mit der Gepäckkontrolle beschäftigte Beamte die 
Kontrolle der männlichen Fluggäste. Auch solche Dinge 
müssen dann abgestimmt werden. 
Allerdings hat nach unserer Kenntnis bis jetzt noch 
kein Flugpassagier seine Maschine wegen der Kontroll 
maßnahmen versäumt. 
Präsident Sickert: Wird das Wort zu einer Zusatzfrage 
gewünscht ? — Bitte sehr, Herr Abgeordneter Baetge! 
Baetge (F.D.P.): Herr Senator! Ist Ihnen bekannt, daß 
morgens zum Beispiel bei Abflug der Maschine nach Köln- 
Bonn die Wartezeit im Durchschnitt eine halbe Stunde be 
trägt und daß dort viele Flugpassagiere ihre Maschine be 
reits versäumt haben, obgleich sie 30 Minuten vorher dort 
waren ? 
Präsident Sickert: Herr Senator Dr. König! 
Dr. König, Senator für Wirtschaft: Nein. Es ist mir 
nicht bekannt. Ich habe gerade darauf hingewiesen, daß 
uns die Flughafengesellschaft mitgeteilt hat, daß bisher 
noch kein Passagier seine Maschine wegen der Kontrollen 
versäumt hat. 
Präsident Sickert: Eine weitere Zusatzfrage — Herr Ab 
geordneter Dach! 
Dach (CDU): Herr Senator! Können Sie mir Auskunft 
geben, seit wann die Regelung besteht, daß Passagiere 
nach den einzelnen Fluggesellschaften gesondert kontrol 
liert werden ? 
Präsident Sickert: Herr Senator Dr. König! 
Dr. König, Senator für Wirtschaft: Ich kann den Zeit 
punkt nicht feststellen, aber seit einiger Zeit wird das 
durchgeführt. 
(Zuruf des Abg. Wronski) 
Präsident Sickert: Herr Abgeordneter Wronski, war das 
auch eine Zusatzfrage ? — Bitte! 
Wronski (CDU): Herr Senator! Ist Ihnen bekannt, daß 
die Flugzeuge selbst wegen der Abfertigungszeiten zum 
Teil erheblich verspätet abfliegen müssen ? 
Präsident Sickert: Herr Senator Dr. König! 
Dr. König, Senator für Wirtschaft: Auch davon ist uns 
nichts bekannt. 
Präsident Sickert: Eine weitere Zusatzfrage — Herr 
Abgeordneter Wronski! 
Wronski (CDU): Herr Senator! Sind Sie bereit, sich 
darin sachkundig zu machen? — Ich selbst bin ln der 
Lage, Ihnen mehrere Fälle dieser Art mitzuteilen. 
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