Path:
Text

Full text: Zur Städtereinigungs-Frage / Schultz, August Wilhelm Ferdinand (Public Domain)

88 
weder seinen Werth noch seine Gefahr. Der Umstand aber, dass man, aus 
der Sommerfrische kommend, Berlin schon etwa '/ 2 Meile weit riecht, be 
weiset, dass ein Etwas da ist, welches sich der Diffusion seiner Exhalationen 
in das Weite und Ungemessene widersetzt. Und wenn man als dies „Etwas“ 
jene leisen Lufthewegungen aus der Umgegend, also auch von den Rieselfeldern 
her, gegen die Stadt ansieht, dann wird man nicht leicht fehlgreifen, aber 
auch sich der Besorgniss nicht entschlagen können, dass, mit der Zeit und 
mit fortschreitender Umkränzung der Stadt mit Rieselfeldern, die üblen Wirk 
ungen dieser sich in der Stadt fühlbar machen werden. 
Nach diesem Allen ist von Rieselfeldern niemals zu erwarten, 
dass sic 
reinen Boden, reines Wasser, reine Luft 
erhalten werden, sondern man muss annehmen, dass sie 
reinen Boden, reines Wasser, reine Luft 
selbst auf ungemessene und unmessbare Entfernungen hin, zu ver 
nichten drohen. 
Daher fasse ich meine Ansicht dahin zusammen: 
Schwemmkanäle sind zu verwerfen, weil sie mit Schädigung 
bedrohen 
den reinen Boden, das reine Wasser, die reine 
Luft. 
Rieselfelder sind zu verwerfen, weil sie mit Schädigung 
bedrohen 
den reinen Boden, das reine Wasser, die reine 
Luft. 
Was folgt; das ergiebt sich von selber, da diese beiden an 
geblichen sanitären Einrichtungen, obgleich Negationen, doch nicht 
die Wirkung mathematischer Negationen haben, von denen zwei 
einander aufheben und etwas Positives geben. 
Diese Auffassung der Schwemmkanäle als solcher ist mir 
nicht neu und nicht der Gegenwart entstammend. Schon vor 
mehr als 20 Jahren war ich durch meine Studien der Städte 
reinigungsfrage zu derselben gelangt. Ich war mir bei diesen 
Studien wohl bewusst gewesen, dass die am schwierigsten zu be 
antwortende Frage die sei, nach dem „Wohin“ mit den Stoffen, 
deren Wirkungen als bedenkliche, als gefährliche angesehen werden. 
Ich war mir aber auch bewusst gewesen, dass die Beantwortung 
der Frage nach dem „Wie“ nicht so erfolgen dürfe, wie es leider 
auch jetzt noch gewöhnlich geschieht, wenn es sich darum handelt:
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.