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„thierischen, zur Fäulniss geneigten Stoffen“ zu enthalten pflegt, als Fluss
wasser, darf wohl als auf der Hand liegend angesehen werden.
Ebenso wie für Oberflächenrieselung Vorfluth eine conditio
sine qua non ist, ebenso ist sie auch für diejenigen Rieselungs
formen, bei denen die Wasser in die Tiefe sinken, also einer Fil
tration unterworfen werden sollen, eine Nothwendigkeit. Diese
Nothwendigkeit wird in dem Grade mehr hervortreten, in welchem
das Grundwasser der Oberfläche näher steht. Dass auf den Stand
des Grundwassers die Beschaffenheit des Untergrundes: ob und in
welchem Grade durchlässig, beziehungsweise undurchlässig — von
wesentlichem Einflüsse ist, bedarf in der That keines Beweises.
Die Kenntniss der Natur des Untergrundes hängt demnach mit der
Beurtheilung des Grundwassers eng zusammen. Es tritt aber hierzu
noch die Nothwendigkeit: die Bodentemperatur in gewissen und
verschiedenen Tiefen zu kennen. Denn es ist eine bekannte Sache,
dass mit den Zersetzungsprozessen auch Temperaturveränderungen
Zusammenhängen und dass diese Zersetzungen durch höhere Tempera
turen beschleunigt, durch niedrige retardirt werden können.
Es verwendet die Commune Berlin jährlich 8000 Mk. für Beobachtungen
der Grundwasserschwankungen und der Bewegungen der Temperatur des Bo
dens in verschiedenen Tiefen, sowie für Wasseruntersuchungen (cf. Specialetat
No. 38, Abthl. 5, No. 3, p. 25). Leider muss man nun sagen, dass, wie die
für Rechnung der Stadt mit nicht unerheblichen Kosten ausgeführten Bohrungen
nicht erkennen lassen, dass irgend welche Rücksicht auf wissenschaftliche
Interessen mitwirkend gewesen ist, ebenso auch die Beobachtungen derSchwank-
ungen des Grundwassers und der Bodentemperatur eine Rücksichtnahme auf
die Interessen der Wissenschaft nicht darthun. Man kann den Ausspruch,
welchen John Simon am Schlüsse seines fünften Berichtes über die Sanitäts
verhältnisse Londons bezüglich der Schwemmkanäle thut (1. c. p. 262) auch
hier anwenden: „Eines Kindes Verstand kann begreifen die furchtbare Thor-
heit“ u. s. w., anzunehmen, dass es bei Angaben über die Schwankungen des
Grundwassers gleichgültig sei, in welcher Tiefe unter der Oberfläche
dasselbe stehe, oder dass es irgend welchen Werth habe, von Zeit zu Zeit,
etwa in vierzehntägigen Zwischenräumen, den Stand der Bodentemperatur in
verschiedenen Tiefen anzugeben.*)
*) Die hier aus John Simon in Bezug genommene Stelle lautet wörtlich:
„A child’s intellect con appreoiate the wild absurdity of seeking at Peru what
here runs to waste beneath our pavements — of ripening only epidemic dis
eases with wath might augment the food of the people — of waiting, like
our ancestors, to expiate the neglected divinity of water in some bitter pur-
gation by fire.