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Full text: Zur Städtereinigungs-Frage / Schultz, August Wilhelm Ferdinand (Public Domain)

Beseitigung derjenigen sanitären Schäden, welche aus dem Ver 
bleiben der menschlichen Effluvien in oder auch nur in der Nähe 
von menschlichen Wohnungen entstehen können. 
Die Verfolgung dieses Zieles bedingt die Beseitigung, wenn möglich die 
Vernichtung der menschlichen Dejectionsstoffe, in specie der menschlichen 
Fäkalien. Diese in die Flüsse zu werfen ist, wie schon wiederholt bemerkt, 
ein überwundener Standpunkt, auf welchen zurückzukehren wohl selbst durch 
die Noth grosser Städte nicht erzwungen werden wird. Selbst das Meer ist 
unter Umständen ein zweifelhafter Aufnahmeort für diese Stoffe. Bekanntlich 
ergiesst sich ein Theil der Kanäle Neapels in das Meer an der Riviera di Chiaja 
und bekanntlich ist diese schöne Strasse sowie die angrenzende St. Lucia wegen 
Typhus verrufen und gemieden. Die Fäkalien zu vernichten, indem man sie 
den Pflanzen als Nahrung bietet, ist das der Natur entsprechendste — Thier- 
und Pflanzenleben sind auf einander angewiesen — und bleibt mithin das An 
zustrebende. Sie, wie sie entstehen, dem Acker zuzuführen, was bei dem 
Tonnensystem und dem von Liernur beabsichtigten pneumatischen Systeme, 
früher als ein pis aller, ins Auge gefasst war, ist, wegen der Höhe der Trans 
portkosten, nur bei kleineren Orten oder wo in der Nähe grosse Massen von 
Land zu Kulturen sich finden, ausführbar. Die menschlichen Fäkalien in eine 
Art Guano zu verwandeln, ist lange angestrebt worden, aber bis in die neuere 
Zeit ohne Erfolg. Zum Theil deshalb, weil, wie zu Leicester und bei dem 
Scheiding’schen Feuerklosete, das so werthvolle Ammoniac ausgetrieben 
wurde; dort durch Zasatz von Kalk, hier durch Feuer. 
Die Schwierigkeiten, welche sich der Realisirung der angege 
benen hygienen Forderungen entgegenstellen, Hessen, bei der In 
dolenz, Geistesträgheit und Geistesarmut!! der Mehrzahl der zu 
Arbeiten auf diesem Gebiete Berufenen, die Rieselung als das 
einzige Mittel, als la premiöre dans son genre ansehen, welches 
überall zur Hand sei, um die in den Schweramkanälen fortgeführten 
Fäkalien durch das Leben der Pflanzen vernichten zu lassen. Unter 
solchen Verhältnissen ist aber auch bezüglich der Schwemmkanäle 
die Ansicht des Berliner Magistrats die einzig richtige; dass näm 
lich „die beste Verwerthung und möglichst vollständige 
Ausnutzung der Dungwässer auch die beste Unterbring 
ung derselben in sich schliesst“ (cf. No. 29, Vorlage 182, 
p. 203 a. sub fin.). 
Diesen Standpunkt hat der Magistrat stets festgehalten und sich nicht zu 
den Anschauungen verleiten lassen, • welche die Kommission verlautbart hat, 
die die Resultate der enquete, welche bezüglich Gennevilliers, über das Project 
„d’un canal d’irrigation ä l’aide des eaux d’egout entre Clichy et la foret de 
Saint-Germain“ und über die Reinigung und Nutzbarmachung der Kanalwasser
	        
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