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(1. c. p. 356); „Ich habe im Vorstehenden dargethan, dass eine
desinficirende Kanalwasserrieselung während des Winters nur auf
bleibenden Grasfeldern und mit Maximal-Wassermengen rationell
und angezeigt ist“.
Man kann selbst zweifelhaft sein, ob man Mer im Herbste 1875 schon
über die Möglichkeit oder Unmöglichkeit der Winterrieselang klar war. Denn
am 6. October 1875 wurde eine Angabe des Dr. Lissauer aus Danzig ange
führt, als Autorität für Winterrieselung, dahin lautend: „Wird dieselbe —
nämlich Rieselung — während des Winters nur nicht unterbrochen, dann ist
die Gefahr einer sich etwa bildenden Eiskruste nicht vorhanden“ (Stenogr.
Bericht de 1875 p. 444a). Es kann nicht beabsichtigt werden, die Richtigkeit
der Beobachtungen, auf welchen sich die Angaben des Dr. Lissauer stützen
müssen, anzuzweifeln. Wohl aber wird man fragen können: ob bei Danzig
nicht Verhältnisse vorliegen, welche anderer Art sind wie die zu Berlin, und
den Schluss nicht zulassen, dass das, was dort geschehen konnte, auch
hier stets geschehen werde.
Es mag hier beiläufig erwähnt sein, dass auf solche Anführungen nicht
viel zu geben ist. In derselben Sitzung wurde auf ein Werk von du Camp
hingewiesen, welches die vollständige Kanalisation von Paris mit Berieselung
verlange und von dem der Magistrat „ eine Uebersetzung für den Druck “
vorbereite. Ibid. Run der Druck dieses schätzbaren Werkes ist bis jetzt ebenso
wenig sichtbar geworden, wie die nach Herrn Mille triumphirendenAlphand’-
schen Kanalisations- und Berieselungspläne verwirklicht worden sind. Ganz
im Gegentheil regen sich gegen solche Projecte gegenwärtig in Frankreich
ganz respectable Kräfte, selbst Mitglieder der Pariser Academie.
Nach der Ansicht des letztgenannten Sachverständigen würde
somit bei Berlin eine Winterberieselung ebensogut ausführbar sein
wie in England, sofern man nur sehr grosse Massen Kaualwasser
auf die Rieselfelder brächte; sie also würde kein Hinderniss sein,
aus den englischen Resultaten über das erforderliche Rieselland
Schlüsse zu ziehen auf das etwaige Bedürfnis hier. Nach der An
sicht des erstgenannten Sachverständigen würde, zumal bei dem
Vorhandensein von grossen Mengen von Spüljauche, eine Winterbe
rieselung bei Berlin nicht ausführbar sein. Unter dieser Annahme
folgt aber, dass bei gleicher Bodenbeschaffenheit in England und bei
Berlin auf eine gleiche Fläche dort mehr Wasser, mehr Spül
jauche, also auch die Effluvien von mehr Menschen untergebracht
werden können wie hier; dass mithin hier zur Unterbringung der
Effluvien einer gegebenen Menschenzahl grössere Flächen erforder
lich sein müssen wie in England, dass man, mit anderen Worten,