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Full text: Zur Städtereinigungs-Frage / Schultz, August Wilhelm Ferdinand (Public Domain)

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durch die Einführung der Wasserklosete erzeugte Noth zu der Flussverunreini 
gung als dem nächsten und einfachsten, Jedes weitere Nachdenken überflüssig 
erscheinen lassenden Mittel greifen Hess, wie diese bequeme Art sich des In 
haltes der Wasserklosete zu entledigen zu einer Vermehrung dieser führte, so 
zwang die Entscheidung des Parlamentes in seiner river pollution Acte die Be 
sitzer von Wasserkloseten an Mittel zu denken: den Inhalt der Klosete in un 
gefährlicher Weise zu beseitigen. Daher alle die Versuche mit Klärung und 
Desinfection der Kanaljauche, die, wie jeder Unbefangene vorhersehen konnte, 
sich theils zu kostspielig, theils wirkungslos erwiesen. So hat die aus Bequem 
lichkeit und Denkfaulheit selbst verschuldete Noth die Leute genöthigt. sich 
der Craigentinny Wiesen und der dort erzielten guten fmanciellen Resultate zu 
erinnern und, was dort in gewissem Sinne von Erfolgen begleitet war, einfach 
nächzuahmen. Wie aber jede einfache Nachahmung, jode unveränderte Ueber- 
tragung von Verhältnissen und Einrichtungen, welche sich irgendwo als heilsam 
und nützlich erwiesen haben, auf andere Orte einen nicht unerheblichen Grad 
von geistiger Beschränktheit des Nachahmenden bekundet und überdiess 
meistentheils zu unerwünschten Resultaten führt, so ist es auch mit den 
Rieselfeldern gegangen. In dem Mutterlande der Rieselfelder, in England, 
zieht man sich von denselben zurück wegen der schlechten Erfahrungen, die 
man mit ihnen, besonders in financieller Beziehung, gemacht hat, und sucht, 
um sie zu vermeiden, auch loszukoramen von denjenigen Einrichtungen, durch 
welche sie bedingt werden, von den Schwemmkanälen. 
Eine Erörterung der Rieselfelder mit Ausschluss der finanziellen 
Seite, ist nicht durchzuführen, denn bei allen Einwendungen gegen 
sie, ist die Entgegnung zulässig: dieser üebelstand, dieser 
Nachtheil der Rieselfelder soll nicht geleugnet werden, 
allein er ist zu vermeiden, wenn man die Flächen für sie 
vergrössert. Die Vergrösseruug der Rieselfelder ist aber schliess 
lich lediglich eine finanzielle Frage, und hier liegt die Stelle, von 
der aus am Ende aller Enden, wenn alle Ausstellungen durch Aus 
flüchte zu beseitigen versucht wurden, diesen Bestrebungen eine 
Drenze gesetzt werden wird. Ob eine gewissenhafte Communal- 
verwaltung bis an diese Grenze vergehen, ob sie, bevor sie an 
diese absolute Grenze gelangt ist, Millionen und Millionen auf die 
^ erfolgung ihrer Pläne nach dieser Richtung hin verwenden und 
die Steuerkraft der Bewohner des von ihr verwalteten Ortes bis 
an die Grenze des Möglichen anspannen, ob sie durch diese Steuer 
anspannung im vorgeblichen sanitären Interesse das factische 
sanitäre Interesse schädigen darf, das muss man freilich ihrem 
eigenen Gewissen überlassen. 
Wundern würde sich aber eine solche Communalverwaltung nicht dürfen,
	        
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