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kann, sondern wirklich entwickelt. Auch darüber kann
schwerlich noch ein Streit sein, dass der Geruch nicht immer
entscheidet über Anwesenheit und Abwesenheit von „ schlechter
Luft“. Manche schädliche Gasarten riechen nicht und von den
krankheitenerregenden Mikroorganismen kann man nicht behaupten,
dass sie sich durch einen besonderen Geruch auszeichnen. Es kann
auch füglich darüber keine Meinungsverschiedenheit bestehen, dass
das Kloakengas durch Vermittelung des Grundwassers in die Luft
gelangen kann. Und endlich wird auch nicht bestritten werden
können, dass die Möglichkeit des directen Eindringens von Kloaken
gas in Häuser und Strassen vorliegt, und dass die hängende Klappe
in der sogenannten Revisionsgrube dies Eindringen nicht hindern
kann. Es kann mithin nur strittig sein: ob und wie das Kloaken
gas verhindert werden kann, die Luft zu verunreinigen?
Man behauptet die Verunreinigung der Luft durch Kloakengas
verhindern zu können:
1) durch Einführung von Wasserverschlüssen und
2) durch Ventilation der Kanäle selber.
Beide Schutzmittel erscheinen mehr als problematisch.
Es steht erfahrungsmässig fest, dass Wasser sehr grosse Nei
gung hat, Gase zu verschlucken, aber ebenso steht es erfahrungs
mässig fest, dass es sehr geneigt ist, unter Mitwirkung von Druck
und Temperaturverhältnissen, die verschluckten Gase wieder abzu
geben. Allein schon aus diesen Eigenschaften des Wassers ergiebt
sich das Problematische der Wasserverschlüsse und namentlich der
Wasserverschlüsse bei den Waterkloseten.
Was riecht denn bei einem stinkenden Gewässer, das Wasser, oder der
von dem Wasser erst aufgenommene und nun wieder abgegebene Riechstoff
(z. B. Leuchtgas)? Das Wasser in allen Wasserverschlüssen steht an seiner
Kanalfläohe stets mit den Kanalgasen in Berührung und diese stehen unter
einem Drucke, der, selbst abgesehen von dem in den Kanälen enthaltenen und
ihrer Temperatur entsprechenden Dampfdrücke, höher ist als an der freien
Mündung des Wasserverschlusses. So wird die natürliche Neigung des Wassers,
Gase zu verschlucken, gesteigert durch den Druck, unter welchem diese stehen.
Die Fläche des Wassers in den Wasserverschlüssen, welche der freien Luft zu
gewendet ist, steht unter Verhältnissen, welche den eben angegebenen ent
gegengesetzt sind, so dass hier eine Neigung des Wassers, die verschluckten
Gase wieder von sich zu geben, erwartet werden kann. Man wird auch er
warten dürfen, dass die eben erwähnte Neigung des Wassers besonders stark
hervortreten wird, wenn die Räume, in welche sich der Wasserverschluss mündet,