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Full text: Zur Städtereinigungs-Frage / Schultz, August Wilhelm Ferdinand (Public Domain)

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nicht vor, so dass auch nach dieser Richtung hin „Erfahrungen“ 
von dem Magistrate nicht beigebracht werden können. Das nur 
steht nach dem Beigebrachten fest: dass ganz erhebliche Mengen 
und zwar in nicht langen Zeiträumen austreten können, und, in 
dem Grade, in welchem die Kanal Wandungen und besonders der 
Gement, durch den Kanalinhalt angefressen und zerstört werden, 
austreten müssen. Man darf daher wohl annehmen, dass etwa 
3 pOt. von den den Kanälen übergebenen Stoffen durch deren durch 
lässige Wandungen im Laufe eines Jahres in den Boden treten, 
wonach in einem solchen Zeiträume 2250000 Kilo dem Boden zu 
geführt werden könnten. Will man auch hier, wie bei den Kirch 
höfen eine Yertheilung auf 30 Jahre annehmen, eine Annahme, 
welche sicherlich die grösseste Billigkeit gegen die Kanäle erkennen 
lässt, so würden immer noch 1 per Mille des Kanalinhaltes in den 
Boden gelangen. Dies Eine per Mille beträgt aber 75000 Kilo 
pro anno. Wer nun nicht gewohnt ist, mit ungleichem Maasse die 
Dinge zu messen, der muss zugeben, dass 75000 Kilo zersetzter 
und zersetzungsfähiger Stoffe aus Kanälen mindestens die gleichen 
schädlichen Einwirkungen ausüben können, wie 75000 Kilo zer 
setzter und zersetzungsfähiger Stoffe aus Särgen, dass mithin 
Schwemmkanäle anzusehen sind, als langgestreckte, alle 
Strassen der Stadt durchziehende und einen für die 
Durchdringung an sich durchlässiger Wandungen seiner 
flüssigen Form wegen ganz wohl geeigneten Inhalt 
führende Kirchhöfe, auf deren Bedenklichkeit für die Gesund 
heit der anwohnenden Menschen das in Rede stehende ärztliche 
Gutachten hingewiesen hat, indem es betont, die von denselben zu 
befürchtende Verunreinigung des Grundwassers und mit demselben 
der Brunnen. 
Von den 3 Hauptforderungen jeder gesunden Hygiene: 
reiner Boden, reines Wasser, reine Luft 
können hiernach die beiden ersten von den Schweramkanälen nicht 
erfüllt werden, so dass nun nur noch die dritte Forderung: 
„reine Luft“ 
auf ihre Realisirbarkeit durch Schwemmkanäle zu prüfen ist. 
Jeder Unbefangene wird voraussetzen, dass auf verunreinigtem 
Boden, mit verunreinigtem Wasser reine Luft nicht zu erwarten 
ist. Und in diesem Sinne spricht sich denn auch das oben er-
	        
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