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wicklung dieser Sache hier mit einiger Aufmerksamkeit und mit
Unbefangenheit gefolgt sind, nur befremdlich erscheinen, dass
der Magistrat in seiner Vorlage vom 31. Januar er. (cf. p. 96 der
Vorlagen für die Stadtverordneten-Versammlung) seinen betreffenden
Antrag auf „die durchweg günstigen Erfahrungen, welche
seit einer Reihe von Jahren (?) in den der allgemeinen
städtischen Kanalisation angeschlossenen Stadtgebieten
über die Wirkungen derselben gemacht wurden“ stützt.
Am 6. März 1873 hat die hiesige Stadtverordneten-Versammlung
in namentlicher Abstimmung, mit 83 gegen 19 Stimmen die Ka
nalisation Berlins beschlossen. Gegen Ende des Jahres 1874 —
am 28. October, konnte der Magistrat den Ankauf von Osdorf und
Friederikenhof für den Preis von zusammen 455000 Thalern an-
zeigen (Communalbl. de 1874, p. 529). „Ein definitiver Anschluss
städtischer Grundstücke an die Kanalisation hat“ bis zum 1. October
1875 „noch nicht stattgefunden“, cf. Quartal bericht über Radial
system III. p. 21 —. Erst der Verwaltungsbericht des Magistrats
von 1876 giebt an, dass „an die Kanalisationsleitung ira Ganzen
1025 Häuser angeschlossen“ seien, zu welchen, nach dem Berichte
von 1877, in diesem Jahre noch 989 hinzugetreten sind, so dass
mit Ende 1877 im Ganzen 2014 Grundstücke zum Anschluss ge
langt waren. Diese Zahl hat sich im Jahre 1878 noch um
401 Grundstücke erhöht (Verwaltungsbericht von 1878, p. 2). Es
entwässern diese 2415 Grundstücke sämmtlich nach Osdorf, ihre
Zahl ist aber bis jetzt gestiegen auf 3000, zu denen noch 810 aus
den Radialsystemen II und I treten. Es sind nämlich nach der
Vorlage des Magistrates vom 17. März er. von den 7000 Häusern
mit 375000 Einwohnern der Radialsysteme I, 11 und 111 bis jetzt
nur zur Entwässerung nach Osdorf und Friederikenhof an die Ka
nalisation angeschlossen aus;
Radialsystem III 3000 Häuser mit 106000 Einwohnern
» U 580 „ „ 29000
„ I 230 , „ 11500
in Summa 3810 Häuser mit 146500 Einwohnern
(cf. Vorlagen de 1880, p. 203).
Ob diese thatsächlichen Verhältnisse, nach denen von den zur
Entwässerung nach Osdorf und Friederikenhof bestimmten Häusern
nur etwas über die Hälfte mit einer, bei der angenommenen Ein