Ein weiteres Jahr geprägt
von der Corona-Pandemie
Verbundbericht 2021
→ vvs.de
VORWORT DES AUFSICHTSRATSVORSITZENDEN
INHALT
Vorwort des Aufsichtsratsvorsitzenden
3
Trotz Pandemie: Ausbau des öffentlichen
Bericht der Geschäftsführung
4
Nahverkehrs im VVS geht weiter!
Corona-Pandemie
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Stadtbahn
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S-Bahn
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Regionalbahnen
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Regionaler Busverkehr
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Kundenbindung
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VVS-Schienennetzplan
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Vollintegration Landkreis Göppingen
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Nahverkehrspläne
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Tarif
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Digitalisierung
28
Multimodalität
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Großbrand bei der SSB
31
Was sonst noch geschah
32
StadtTickets im VVS
34
Auch das Jahr 2021 war im öffentlichen Nahverkehr geprägt von der Corona-Pandemie.
Die ersten fünf Monate waren wir im Lockdown mit geschlossenen Schulen, Geschäften
und Restaurants. Danach kamen Lockerungen – und die sorgten im Sommer und Herbst
dann auch für einen Anstieg der Nachfrage.
Die hohen Infektionszahlen aufgrund der Omikronvariante führten jedoch dazu, dass wieder
viele Beschäftigte im Homeoffice arbeiteten
und größere Veranstaltungen wie die beliebten Weihnachtsmärkte in der Region abgesagt
werden mussten. Die Folge war ein erneuter
Rückgang im Beförderungsaufkommen des VVS. Dennoch blicken wir mit Optimismus in die
Zukunft. Bei den Abonnements hoffen wir, die Talsohle inzwischen durchschritten zu haben.
Seit September sind die Zahlen wieder gestiegen. Bei allen Fahrgästen, die dem VVS und seinen
Verkehrsunternehmen treu geblieben sind, möchte ich mich ganz herzlich bedanken.
Ein herzlicher Dank gilt auch den Partnern im VVS. Das Land, die Region, die fünf Verbundlandkreise und die Landeshauptstadt Stuttgart halten trotz der Pandemie am Ausbau des öffentlichen
Nahverkehrs fest. Und so konnte auch 2021 einiges erreicht werden: Der Landkreis Göppingen
wurde erfolgreich in den VVS integriert, die Stadtbahnlinie U6 bis zur Messe und zum Flughafen
verlängert und der 15-Minuten-Takt auf der S-Bahn wurde nun auch bis nach Filderstadt eingeführt. Dass das Angebot aufrechterhalten werden konnte, ist vor allem auch dem ÖPNV-Rettungsschirm zu verdanken, den Bund und Länder aufgespannt haben. Die Fahrgeldausfälle betrugen
in der Region Stuttgart rund 140 Millionen Euro, die über den VVS an die Aufgabenträger und
Verkehrsunternehmen ausgezahlt wurden.
2022 wird das Leistungsangebot weiter verbessert: Noch nie sind so viele Bahnen und Busse
gefahren wie aktuell, noch nie wurden so viele Fahrgastplätze angeboten. Die Modernisierung
des rollenden Materials schreitet voran. Neue S-Bahnzüge, Stadtbahnwagen und Busse werden
ausgeliefert und auch unsere Zacke hat nach 40 Jahren neue Fahrzeuge bekommen, die ab
diesem Sommer einsatzbereit sind. Und nach der großen Tarifreform im VVS steht ein weiteres
wichtiges Tarifprojekt auf der Tagesordnung: Die Einführung eines landesweiten Jugendtickets.
Ich hoffe, dass es gelingt, die schwierigen finanziellen und organisatorischen Fragen zu klären.
Dr. Frank Nopper
Oberbürgermeister Stuttgart,
Vorsitzender des VVS-Aufsichtsrats
Redaktionsschluss: 10. Mai 2022
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BERICHT DER GESCHÄFTSFÜHRUNG
Die Corona-Pandemie hatte den ÖPNV auch 2021 fest im Griff
Auch das Jahr 2021 war stark durch
die Corona-Pandemie geprägt. Die
Nachfrage ist nur leicht gestiegen,
die Einnahmen gingen sogar weiter
zurück. Nach einem mehrmonatigen Lockdown mit geschlossenen
Schulen, Geschäften und Restaurants, leeren Fußballstadien und
der Absage von Veranstaltungen
konnte im Sommer und Herbst ein
Aufwärtstrend verzeichnet werden,
ehe im Winter die Infektionszahlen
aufgrund der Omikronvariante wieder deutlich zunahmen. Dies führte
erneut zu einem Rückgang der Nutzung von Bahnen und Bussen. 2021
wurden insgesamt rund 261 MillioVVS-Geschäftsführer Thomas Hachenberger und Horst Stammler
nen Fahrten mit den öffentlichen
Verkehrsmitteln im VVS durchgeführt, das waren zwar 8,7 Prozent mehr als im ersten Pandemiejahr, aber 33,9 Prozent weniger als
2019. Die Einnahmen gingen auf rund 383 Millionen Euro zurück, das sind noch einmal 1,9 Prozent
weniger als 2020 und 25,1 Prozent weniger als 2019. Unter Berücksichtigung der Ausgleichszahlungen für die Tarifzonenreform und der Einsparungen betrug das Delta über 140 Millionen Euro.
Dank des ÖPNV-Rettungsschirms von Bund und Land, mit dem die Einnahmeausfälle kompensiert
wurden, konnte die Finanzierung der Verkehrsunternehmen gesichert und der Betrieb aufrechterhalten werden.
Mio.
Aufwärtstendenz im
Ausbildungsverkehr
500
400
357
366
376
382
384
394
300
240
261
200
100
0
2015
2016
2017
2018
2014
Dramatischer Einbruch bei den Fahrgastzahlen.
2019
2020
2021
Nach Wiedereröffnung der Schulen
im Mai ist die Zahl der Fahrten im
Ausbildungsverkehr angestiegen.
Zu Beginn des Wintersemesters im
Herbst wurden erstmals seit Ausbruch der Pandemie auch wieder
Vorlesungen in Präsenz durchgeführt. Dadurch konnten die Fahrten
im Ausbildungsverkehr gegenüber
2020 um 28,3 Prozent gesteigert
werden, liegen aber gegenüber
2019 immer noch um rund 30 Prozent niedriger.
Senioren-Abo weitesgehend stabil – aber weniger Fahrten
Beim SeniorenTicket betrug das Minus gegenüber dem Vorjahr 1,6 Prozent, gegenüber 2019 über
35 Prozent. Die Zahl der Abonnements war zwar nur in geringem Umfang rückläufig, MonatsTickets
wurden aber deutlich weniger verkauft. Außerdem sind die älteren Fahrgäste mit ihren Zeitticktes
seltener gefahren.
Rettungsschirm deckt Einnahmenausfälle ab
Gelegenheitsverkehr legte im zweiten Halbjahr wieder zu
Nach den Lockerungen im Frühjahr 2021 hatte der Gelegenheitsverkehr im zweiten Halbjahr wieder Fahrt aufgenommen. Allerdings fanden keine Großveranstaltungen wie das Volksfest auf dem
Wasen oder Weihnachtsmärkte statt, die üblicherweise für eine hohe Nachfrage sorgen. Im Gesamtjahr wurden 11,1 Prozent mehr Fahrten mit Tickets des Gelegenheitsverkehrs durchgeführt als
2020. Verglichen mit 2019 betrug der Rückgang aber knapp 40 Prozent. Die TagesTickets inklusive
der StadtTickets haben dabei besser abgeschnitten als Einzel- und 4erTickets. Um Stammkunden
aufzufangen, die viel im Homeoffice arbeiten und für die sich aktuell ein klassisches Abo nicht
mehr rechnet, wurde zum 1. April 2021 ein 10er-TagesTicket eingeführt. Von diesem wurden bis
Jahresende über 21.000 Stück verkauft.
Rückgang im Berufsverkehr
Im Berufsverkehr betrug das Minus 3,4 Prozent gegenüber 2020 und knapp 33 Prozent gegenüber
2019. Bis August ist die Zahl der Abonnements kontinuierlich gesunken, seither geht es wieder in
kleinen Schritten aufwärts. Aber auch Abonnenten, die dem öffentlichen Nahverkehr treu geblieben
sind, sind seltener gefahren als vor der Pandemie, weil in der Freizeit weniger Fahrtanlässe bestanden. Pendler, die größere Entfernungen zurücklegen, haben häufiger ihr Abonnement gekündigt
als Fahrgäste im Ballungsraum.
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Auch im Jahr 2021 wurde ein Rettungsschirm für die ÖPNV-Branche gespannt. Bund und Länder
haben zugesichert, je zur Hälfte die entstandenen Einnahmeausfälle auszugleichen. Die Ausfälle
waren bundesweit höher als ursprünglich prognostiziert, weil die erwartete Erholung zum Jahresende aufgrund der Omikronvariante ausgeblieben ist. Die Schadenssumme im VVS für das Jahr
2021 betrug 142,6 Millionen Euro.
Corona-Folgen werden den VVS noch lange beschäftigen
Das ursprüngliche Nachfrageniveau „vor Corona“ wird vermutlich so schnell nicht erreicht werden.
Aufgrund des Pandemieverlaufs mit hohen Infektionszahlen in den ersten Monaten des neuen Jahres
wird auch 2022 ein Rettungsschirm für den ÖPNV benötigt. Die neue Ampelkoalition hatte diesen in
ihrem Koalitionsvertrag auch grundsätzlich zugesagt. Nun geht es um die konkrete Ausgestaltung.
Sehr zu begrüßen ist das Engagement aller Aufgabenträger in der Region Stuttgart. Alle haben zugesagt, in ihrem Verantwortungsbereich trotz der Pandemie am Ausbau des ÖPNV festzuhalten.
Aufgrund des Klimawandels ist die Verkehrswende auch „nach Corona“ ein wichtiger Baustein.
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CORONA-PANDEMIE
Geimpft, genesen oder getestet:
„Den 3G-Nachweis bitte!“
Was vorher schon geübte Praxis im Restaurant oder im Kino
war, wurde am 24. November 2021 auch im ÖPNV eingeführt – die 3G-Regel. Für Fahrgäste bedeutete das: Nur wer
geimpft oder genesen war oder einen aktuellen Test nachweisen konnte, durfte mit Bus und Bahn fahren.
Die im Infektionsschutzgesetz verankerte 3G-Regel wurde
sehr kurzfristig verabschiedet und war für die Verkehrsunternehmen nicht einfach zu schultern. Schnell wurde
klar: Das vorhandene Personal bei den Verkehrsunternehmen konnte die 3G-Kontrollen alleine nicht stemmen. Das
Fahrpersonal muss sich um einen sicheren und pünktlichen
Betrieb kümmern und das Prüfpersonal kann neben den
Fahrscheinkontrollen nur in geringem Umfang die 3G-Regel kontrollieren.
Volles Angebot auch in
der Pandemie
Rettungsschirm sichert Nahverkehrsangebot
Das zweite Krisenjahr in Folge: Auch 2021 stand ganz im Zeichen der Corona-Pandemie. Die ersten fünf Monate gab es einen strengen Lockdown mit geschlossenen Schulen, Restaurants und
Kultureinrichtungen. Danach wurden die Einschränkungen zwar gelockert, Großveranstaltungen
fanden allerdings das ganze Jahr nicht statt. Gegen Ende des Jahres sorgte die Omikronvariante
erneut für einen Run ins Homeoffice und rückläufige Fahrgastzahlen. Daher wurde 2021 für die
ÖPNV-Branche erneut ein Rettungsschirm gespannt. Diese finanzielle Unterstützung war auch
dringend notwendig, denn im zweiten Corona-Jahr gingen die Einnahmen nochmal weiter zurück.
Dass die Einnahmeausfälle 2021 höher ausfallen als 2020, lag unter anderem auch daran, dass die
Pandemie 2020 erst im Frühjahr losging – von Januar bis Mitte März 2020 konnte der VVS noch
Rekordzahlen vermelden.
Der VVS hat sich deshalb tatkräftig dafür eingesetzt, die
knappen personellen und finanziellen Ressourcen zu bündeln und neben den stichpunktartigen Kontrollen der Verkehrsunternehmen zusätzliche Schwerpunktkontrollen gemeinsam mit lokalen Ordnungsbehörden zu organisieren.
Von Dezember 2021 bis März 2022 wurden fast 40 Schwerpunktaktionen in der Region Stuttgart – häufig mit medialer Begleitung – durchgeführt. Die Verkehrsunternehmen
haben darüber hinaus externes Kontrollpersonal eingesetzt.
Die Schwerpunktaktionen und die stichprobenartigen Prüfungen haben ergeben, dass sich die übergroße Zahl der
Fahrgäste an die 3G-Regelung gehalten hat. Nur weniger als
zwei Prozent der Fahrgäste konnten keinen entsprechenden
Nachweis vorweisen.
Auch VVS-Geschäftsführer Horst
Stammler ist bei den 3G-Kontrollen
vor Ort.
FFP2
Um die Verkehrsunternehmen in dieser schwierigen finanziellen Lage zu unterstützen, damit sie das
volle Fahrplanangebot aufrechterhalten konnten, haben Bund und Länder zugesichert, die entstandenen Einnahmeausfälle je zur Hälfte auszugleichen. Der VVS rechnet für das zweite Pandemiejahr
mit einem coronabedingten Schaden nach Abzug von Einsparungen in der Größenordnung von rund
140 Millionen Euro. Das sind rund 30 Millionen mehr als im ersten Krisenjahr. Die Antragstellung
und Weiterleitung der Ausgleichsmittel an die Aufgabenträger und Verkehrsunternehmen wurde
in der Region Stuttgart erneut über den VVS abgewickelt.
Auch 2021 fehlen Fahrgäste und Einnahmen: der Rettungsschirm ermöglicht die Aufrechterhaltung des
vollen ÖPNV-Angebots.
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STADTBAHN
Die U6 wird zum Flughafen-Shuttle
Der Flughafen und die Messe sind seit 11. Dezember 2021 auch an das Stadtbahnnetz angebunden.
Die SSB-Stadtbahnlinie U6, die bislang von Gerlingen über Feuerbach, die Innenstadt und Degerloch
bis zum Fasanenhof unterwegs war, fährt seither im 10-Minuten-Takt weiter bis zum Flughafen. Die
Bauarbeiten für die rund drei Kilometer lange Neubaustrecke dauerten dreieinhalb Jahre.
Von der bisherigen Endstation Fasanenhof Schelmenwasen fahren die Stadtbahnen weiter auf einer
100 Meter langen Bogenbrücke über die Autobahn A8 und halten auf ihrer Fahrt bis zum Flughafen
auch an den neuen Haltestellen Stadionstraße und Messe West. Mit der neuen Haltestelle Stadionstraße bekommt auch Echterdingen einen Anschluss an das Stadtbahnnetz. Die Haltestelle Messe
West macht die Anreise mit den Öffentlichen für alle Messebesucher noch attraktiver.
Wer künftig mit der U6 fährt, kommt von Möhringen in nur 15 Minuten zum Flughafen und zur Messe,
von Degerloch in 20 Minuten und aus der City in einer halben Stunde. Tagsüber fahren die Bahnen
alle zehn Minuten und in Tagesrandlagen alle 15 oder 30 Minuten. Eine Besonderheit: Im Tunnel kurz
vor der Endhaltestelle wurde auf einer Strecke von 200 Metern ein drittes Gleis gebaut. Dort können
bei Großveranstaltungen in der Messe zusätzliche Züge für die Rückfahrt auf ihren Einsatz warten.
Coronabedingt musste leider auf ein großes Eröffnungsfest im Dezember 2021 verzichtet werden.
Dennoch wurde eine kleine Feier mit Verkehrsminister Winfried Hermann, dem Stuttgarter Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper, dem Esslinger Landrat Heinz Eininger sowie weiteren Gästen aus
Politik, Verwaltung sowie SSB und VVS.
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S-BAHN
Bei turnusmäßigen Untersuchungen der S-Bahn-Fahrzeuge hat die Deutsche Bahn einen erhöhten
Radverschleiß festgestellt – der S-Bahn-Verkehr auf der Panoramabahn musste nach drei Wochen
eingestellt werden. Auf der Gäubahn zwischen dem Stuttgarter Hauptbahnhof und Stuttgart-Vaihingen sind stattdessen alle halbe Stunde Doppelstockzüge gefahren.
Mit der S-Bahn alle 15 Minuten nach Filderstadt unterwegs
In den letzten Jahren wurde der 15-Minuten-Takt im S-Bahn-Netz schrittweise auf den ganzen
Tag ausgedehnt. Zum Flughafen galt bisher noch der „Stolpertakt“ von 10- und 20-Minuten, nach
Filderstadt sind die S-Bahnen nur alle halbe Stunde gefahren. Zum Ende des Jahres wurde auch
der Fahrplan auf der S2 verdichtet: Seit dem Fahrplanwechsel 2021 sind die S-Bahnzüge zwischen
6.00 und 20.30 Uhr im 15-Minuten-Takt nach Filderstadt im Einsatz. Die S3 fährt nur noch zwischen
Backnang und Vaihingen. An Wochenenden gilt noch das „alte“ Linienkonzept.
Einstieg in den 15-Minuten-Takt an Samstagen
Auch an Samstagen
alle 15 Minuten unterwegs
Mehrjährige Bauarbeiten auf der Stammstrecke
Die S-Bahn ist seit dem Fahrplanwechsel auch an Samstagen zwischen 13 und 18.30 Uhr im 15-Minuten-Takt unterwegs. Auf den Linien S1 und S6 gilt der Viertelstundentakt zwischen Plochingen
und Herrenberg bzw. Renningen und Schwabstraße schon ab etwa 9 Uhr. Auf einzelnen Streckenabschnitten sind die S-Bahnen nach wie vor nur alle halbe Stunde unterwegs. Das betrifft die S1 zwischen Böblingen und Herrenberg, die S1 zwischen Kirchheim (T) und Plochingen, die S2 zwischen
Vaihingen und Filderstadt, die S3 zwischen Vaihingen und Flughafen/Messe, die S4 zwischen Marbach und Backnang sowie die S60 zwischen Böblingen und Renningen. Ab dem Fahrplanwechsel
2022/23 soll die S-Bahn auch samstagvormittags alle 15 Minuten fahren.
In der Region Stuttgart entsteht der erste digitale Bahnknoten in Deutschland. Ein wichtiger Bestandteil des Bahnknotens ist die Stammstrecke der S-Bahn Stuttgart, die für das Projekt ausgerüstet werden muss. In den Sommerferien hat die Deutsche Bahn deshalb damit angefangen,
Gleise, Weichen und Stationen auf der Stammstrecke zwischen Hauptbahnhof und Vaihingen zu
modernisieren. Dafür musste die unterirdische Strecke mit allen Tunnelstationen sechs Wochen
lang komplett gesperrt werden.
Im Rahmen der Bauarbeiten an der Stammstrecke, die in den nächsten Jahren fortgesetzt werden,
tauscht die Bahn unter anderem 2,4 Kilometer Gleise (Schienen, Schotter und Schwellen) und zwölf
Weichen aus, die Stationen bekommen ein modernes und freundliches Erscheinungsbild. Auch die
Mobilfunkabdeckung entlang der viel befahrenen Tunnelstrecke wird verbessert.
In der Zeit, in der die Stammstrecke wortwörtlich „offline“ war, sind die S-Bahnen in einem geänderten Liniennetz gefahren. Grundsätzlich waren die S-Bahnlinien im 30-Minuten-Takt im Einsatz
und hatten ihr Start und Ziel am Hauptbahnhof (oben). Auf einzelnen Streckenabschnitten kamen
zusätzliche Baustellenlinien zum Einsatz, die den Takt verdichtet haben. In der Innenstadt waren
zwei Schienenersatzverkehrslinien im Einsatz, die Stadtbahnlinie U34 wurde in der Hauptverkehrszeit bis Vaihingen verlängert. Zur Umfahrung der Stuttgarter Innenstadt standen den Fahrgästen
die Expressbusse der Linie X60 (Leonberg – Universität – Flughafen/Messe) zur Verfügung, die
zwischen Leonberg und der Universität häufiger hin- und herpendelten.
Nach Wochen harter Arbeit für die Bauarbeiter kann sich das Ergebnis am Hauptbahnhof sehen lassen:
ein freundliches und modernes Erscheinungsbild wartet nach den Sommerferien auf die Fahrgäste.
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REGIONALBAHN
Am Bahnhof Stuttgart-Vaihingen startete die Deutsche Bahn
2021 einen „Mobility Hub“, an dem zahlreiche Mobilitiätsdienstleistungen gebündelt werden. Am „Mobility Hub“ befindet sich unter anderem eine Station von RegioRadStuttgart
sowie Stellplätze für E-Scooter von drei Anbietern. Auch ERoller und Car-Sharing-Fahrzeuge verschiedenster Anbieter
können Reisende direkt an der Station mieten.
Neue Fahrzeuge im Regionalverkehr
Mit der Auslieferung zusätzlicher Fahrzeuge des Typs Talent
2 können seit 2021 alle Züge der Linie RB 18, die zwischen
Osterburken und Tübingen im Einsatz sind, in Bempflingen
halten. Auch das Eisenbahnunternehmen Go-Ahead hat 2021
weitere neue Fahrzeuge vom Typ FLIRT vom Hersteller Stadler bekommen. Die Auslieferung der Neufahrzeuge wirkte
sich positiv auf die Fahrplanstabilität aus: die Wendezeit
der Züge an ihren Endbahnhöfen Geislingen, Ulm und Aalen
konnte dadurch verlängert werden.
Verkehrsdrehscheibe
Vaihingen
Carsharing-Wagen umsteigen. Das ist jetzt am Mobility Hub am Bahnhof Stuttgart-Vaihingen möglich!
Insolvenz von Abellio Rail Baden-Württemberg
Neuer Regionalbahnhof in Stuttgart-Vaihingen
Der Bahnhof Stuttgart-Vaihingen ist eine wichtige Nahverkehrsdrehscheibe in der Landeshauptstadt. Der 45.000 Einwohner starke Bezirk ist bereits gut durch die S-Bahn, die Stadtbahn und
verschiedene Buslinien an den ÖPNV angebunden. Im Dezember 2021 ist nun auch der neue Regionalbahnsteig offiziell an den Start gegangen: Neu gebaut wurde unter anderem ein Mittelbahnsteig
für Regional- und Fernverkehrszüge aus Richtung Böblingen. Zudem wurde der Hausbahnsteig am
Gleis 1 für den Fernverkehr in Richtung Böblingen verlängert.
Vor allem für Fahrgäste der Gäubahn soll die neue Nahverkehrsdrehscheibe Vorteile bringen: ohne
zum Hauptbahnhof zu fahren, können sie von Vaihingen aus Angebote von S-Bahn, Stadtbahn
und Bussen nutzen. Finanziert wurde der Ausbau vom Land. Vorerst halten nur einzelne Züge des
Fern- und Regionalverkehrs in Vaihingen. Mitte 2025 sollen wegen Stuttgart 21 alle Gäubahnzüge in
Stuttgart-Vaihingen enden. Während der Stammstreckensperrung der S-Bahn in den Sommerferien
wurde der Regionalbahnsteig schon einmal vorab provisorisch in Betrieb genommen und von den
vorübergehend eingesetzten Doppelstock-Shuttlezügen angefahren.
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Vom Zug aufs RegioRad, den E-Scooter oder den
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Im Juni 2021 startete Abellio in ganz Deutschland ein Schutzschirmverfahren, also eine Sanierung im Rahmen des Insolvenzrechts. In Baden-Württemberg hat sich das Land entschieden, das gesamte Unternehmen zu übernehmen, um
Personal, Fahrzeuge und Anlagen für den Eisenbahnverkehr
zu sichern. Anfang 2022 übernahm die landeseigene Südwestdeutsche Landesverkehrs-GmbH (SWEG) das Bahnunternehmen für zwei Jahre. Durch die Übernahme sind für
Fahrgäste keine Nachteile entstanden, die Züge sind nach
dem gewohnten Fahrplan weitergefahren. Nach Ablauf von
zwei Jahren will das Land die Verkehrsleistungen über eine
Ausschreibung erneut im Wettbewerb vergeben, an dem sich
auch die SWEG beteiligen kann.
Go-Ahead hat 2021 neue Fahrzeuge vom Typ FLIRT
in Betrieb genommen.
Mehr Fahrten auf der Teckbahn
Seit 2021 fährt die „kleine Teckbahn“, die zwischen Kirchheim unter Teck und Oberlenningen im
Einsatz ist, von Montag bis Freitag durchgehend im Stundentakt. Die bisherige Taktlücke am
Vormittag, die für Güterzüge vorgehalten wurde, wurde geschlossen.
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REGIONALER BUSVERKEHR
Insolvenzen bei Busunternehmen
Die Corona-Pandemie, die Kostensteigerungen und die hohe Wettbewerbsintensität machen den
Busunternehmen schwer zu schaffen. Im Mai 2021 wurde das Busunternehmen Bader Reisen wegen Insolvenz aufgelöst. Damit endet eine jahrzehntelange Unternehmensgeschichte. Während im
Rahmen einer Notvergabe zunächst die Firma Schlienz-Tours die Verkehre weitergeführt hatte, hat
zum 1. September 2021 die OVK die Verkehrsleistungen der Firma Bader im Rahmen einer Interimsvergabe übernommen.
Am 17. November 2021 musste auch das Unternehmen Omnibusverkehr Melchinger aus Aichtal, Betreiber des Linienbündels 11, seinen Betrieb einstellen. Schon vor der Betriebseinstellung waren die
Busse der Linien 167, 805, 808, 809, 809A sowie N89 im Herbst nur noch nach einem reduzierten
Notfahrplan im Einsatz – die vier mittelständischen Unternehmen Schlienz-Tours, OVK, Knisel und
die Firma Melchinger-Reisen sind im Rahmen einer Notvergabe unter Federführung von SchlienzTours kurzfristig eingesprungen.
Verbesserungen im mittleren Heckengäu
Verbesserungen im
Busverkehr
Neues im regionalen Busverkehr
Neues Nachtbusnetz im Landkreis Ludwigsburg
Über ein neues Nachtbusnetz konnten sich Anfang Juli Nachtschwärmer im Landkreis Ludwigsburg
freuen. Beschlossen wurde das Angebot bereits im Vorjahr. Wegen der Corona-Pandemie wurde
jedoch im gesamten VVS der Nachtverkehr eingestellt und der Start des neuen Nachtbusnetzes
vorerst verschoben. Am 2. Juli sind die Nachtbusse dann mit einem geänderten Linienverlauf und
vielen Verbesserungen für Nachtschwärmer im Landkreis gestartet: Rund 11.000 zusätzliche Einwohner profitieren seither vom Nachtbusangebot. Die Busse halten in den Orten Kallenberg, Riet,
Höpfigheim, Kleiningersheim, Gronau sowie im südöstlichen Stadtgebiet von Besigheim. Fahrgäste
aus Unterriexingen, Hohenhaslach, Horrheim und Ensingen müssen nachts nicht mehr in Markgröningen von einem auf den anderen Bus umsteigen, sondern können in Bietigheim direkt von der
S-Bahn in den Bus umsteigen.
Außerdem sind die Städte Ludwigsburg und Bietigheim-Bissingen von weiteren Gemeinden aus
direkt mit Nachtbussen erreichbar. So kommt man von Bietigheim ohne umsteigen zu müssen nach
Unterriexingen, Hohenhaslach, Horrheim, Ensingen und Großingersheim. Von Ludwigsburg fahren
Fahrgäste ohne Umstieg nach Hemmingen und Münchingen. Seit 2. Juli gibt es in Bietigheim zwischen den Nachtbuslinien N52, N56, N57 und N58 ein stündliches Rendezvous mit gegenseitigen
Umsteigemöglichkeiten.
Tarifkonflikt im privaten Busgewerbe
Die Gewerkschaft Verdi hat 2021 mehrere Busunternehmen im VVS bestreikt. Wegen des Tarifkonflikts mussten sich Fahrgäste auf zahlreiche Warnstreiks einstellen. Der Tarifkonflikt zog sich
über zwölf Verhandlungsrunden von Mai bis November. Der VVS informierte seine Fahrgäste im
Vorfeld über angekündigte Streiks. In der elektronischen Fahrplanauskunft in der App und auf der
Homepage wurden Fahrtverbindungen für den Streiktag automatisch ohne die bestreikten Linien
angezeigt.
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Die Linie 768 des Busunternehmens Pflieger fährt seit 2019 von Lehenweiler nach Ehningen. Ursprünglich sollte die Linie lediglich zwischen Aidlingen und Lehenweiler pendeln, wurde aber kurz
nach deren Inbetriebnahme nach Ehningen verlängert. Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2021
wurde die Linie „umgeklappt“ und die Busse fahren seither nach Gärtringen. Durch den Anschluss
an die S-Bahn am Bahnhof Gärtringen werden auch neue, attraktive Verbindungen von und nach
Herrenberg, Böblingen und Stuttgart geschaffen.
Vom Bahnhof Gärtringen fahren die Busse der Linie 768 seither jede Stunde weiter zum Gewerbegebiet Riedbrunnen. Die Verbindung zwischen Aidlingen und Ehningen leidet nicht darunter, weil
die Linie 764 nun häufiger fährt. Für die Gemeinde gab es noch eine weitere Verbesserung: An
der Ecke Friedhofweg/Aidlinger Weg in Gärtringen wurde für die Anwohner des nahegelegenen
Wohngebietes eine neue Haltestelle mit der Bezeichnung „Lammtal“ eingerichtet.
Neuer Fahrplan bei den Buslinien auf den Fildern
Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember fährt die S-Bahn unter der Woche alle 15 Minuten nach
Filderstadt. Außerdem wurde die U6 bis zum Flughafen verlängert. Damit die Fahrgäste weiterhin bequem zwischen Bus und Bahn umsteigen können, wurden die Busfahrpläne auf den neuen
S-Bahn-Takt und die U6-Verlängerung abgestimmt. Zwischen Bernhausen Bahnhof und Stetten
ist beispielsweise die neue Linie 811 unterwegs, die auf ihrer Strecke auch am TÜV und am Luftfrachtzentrum hält. Montags bis freitags haben Fahrgäste der Linie 811 Anschluss an die zusätzlichen S-Bahnen ab Filderstadt. Gemeinsam mit den Ringlinien 812 und 813 sind die Busse zwischen
Bernhausen Bahnhof und Bernhausen Turnackerstraße im Halbstundentakt im Einsatz. Fahrgäste
der Linien 812 und 813 haben seit dem Fahrplanwechsel an der Messe Anschluss an die U6 und in
Filderstadt an die zusätzlich fahrenden S-Bahnen.
Direkte Busverbindung von Pforzheim nach Renningen
Die Busse der Linie 762 (Pforzheim – Heimsheim – Renningen) sind seit Mitte Dezember 2021 verbundübergreifend bis Renningen im VVS unterwegs. In Renningen können Fahrgäste aus Pforzheim
und dem Enzkreis mit der S-Bahn weiter nach Sindelfingen und Böblingen fahren. Auf der Strecke
halten die Busse unterwegs auch in Perouse und am Bosch-Campus in Malmsheim. Montag bis Freitag ist die Linie 762 jede Stunde, an Samstagen alle zwei Stunden und nur bis Heimsheim im Einsatz.
Auf der Linie 763 (Pforzheim – Mönsheim –Iptingen/Weissach) fahren seit dem Fahrplanwechsel
von Montag bis Freitag mehrere Schnellbusse nach Weissach zum Porsche Entwicklungszentrum.
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KUNDENBINDUNG
Gemeinsam aus
der Krise
Marktoffensive „Gemeinsam aus der Krise“
Während der Pandemie haben alle Verkehrsverbünde in Deutschland Abonnenten verloren. Im VVS
ist die Zahl vom Höchststand im März 2020 bis zum Sommer 2022 um 18 Prozent gesunken. Um
das Fahrgastaufkommen, das durch geschlossene Schulen, Restaurants, Geschäfte, Homeoffice
und die Absage von Veranstaltungen zurückgegangen ist, wieder zu steigern, wurde 2021 eine
„Marktoffensive“ gestartet. Dafür hat der VVS in Abstimmung mit den Verkehrsunternehmen und
der öffentlichen Hand ein Aktionspaket geschnürt. Unter dem Motto „Gemeinsam aus der Krise“
wollte der VVS Stammkunden halten, verlorene Kunden zurückgewinnen, aber auch wieder neue
Kunden ansprechen. Dazu wurde eine Vielzahl an Aktionen gestartet. Die Aktion zeigte Erfolg: Im
August 2021 war die Talsohle erreicht, seither konnten bis Jahresende wieder mehr Neukunden
gewonnen werden als Bestandskunden verloren gingen.
Die Marktoffensive begann im Frühjahr mit einer Aktion für treue Stammkunden: Wer in der Pandemie sein Abo behalten hat, bekam im April einen Treuebonus in Höhe einer halben Monatsrate
erstattet. Für Schülerinnen und Schüler, die ihr Scool-Abo während geschlossener Schulen nicht
gekündigt hatten, wurde die monatliche Aborate im April nicht abgebucht. Beide Aktionen wurden
komplett vom Land Baden-Württemberg finanziert.
Einsteigen bitte mit dem „bwWillkommensbonus“
Mit der Neu- und Rückgewinnung ging es dann nach Ende des Lockdowns im Juni los: Die Verkehrsverbünde in Baden-Württemberg starteten eine landesweite Werbeaktion unter der Bezeichnung
„bwWillkommensbonus“, die Fahrgäste zum Einstieg in das Abonnement bewegen sollte. Alle Einsteiger, die von Juli bis Oktober neu oder wieder ein Abo bestellt oder ein JahresTicket gekauft
haben, wurden mit einem Freimonat belohnt.
„bwAbosommer“ ging in die zweite Runde
nehmen im Land auf eine Wiederholung der Aktion in den Sommerferien 2021 verständigt. Am 29.
Juli startete die Dankeschön-Aktion in die zweite Runde. Während der gesamten Sommerferien
waren alle Abonnements und Jahrestickets inklusive der Tickets für Schüler und Studierende über
alle Verbundgrenzen hinweg in ganz Baden-Württemberg gültig.
Upgrade aufs „Deutschland-Abo“
Direkt im Anschluss an die landesweite Aktion „bwAboSommer“ gab es eine weitere DankeschönAktion für Stammkunden. Vom 13. bis 26. September durften alle VVS-Abonnenten und JahresTicket-Inhaber im Rahmen der bundesweiten Aktion „Deutschland Abo-Upgrade“ mit Regionalzügen, U- und S-Bahnen, Stadt- und Straßenbahnen sowie Bussen in ganz Deutschland fahren. So
konnte man zum Beispiel mit einem Ausbildungs-, Senioren- oder Firmen-Abo des VVS auch mit der
Münchner U-Bahn fahren. Aber auch wer ein Abo hatte, das nur in Stuttgart gültig ist, konnte mit
diesem auch mit der S-Bahn ins Remstal, in den Schönbuch oder den Landkreis Göppingen fahren.
Weitere Aktionen im Herbst und Winter
Für Studierende wurde nach drei Semestern mit Online-Vorlesungen zu Beginn des Wintersemesters
2021/22 ein Wiedereinsteigerrabatt von 40 Euro angeboten, um die Nachfrage in dieser wichtigen Zielgruppe anzukurbeln. Zwei weitere Aktionen wurden in der Advents- und Weihnachtszeit
durchgeführt. An den Adventswochenenden vom 27./28. November bis 18./19. Dezember wurden alle EinzelTagesTickets zum GruppenTagesTicket upgegradet. Stammkunden konnten sich
in den Weihnachtsferien über ein weiteres Goodie freuen: Sie durften in dieser Zeit eine weitere
Person mit ihrem Ticket mitnehmen. Beide Aktionen litten allerdings unter den coronabedingten
Beschränkungen. So wurden beispielsweise alle Weihnachtsmärkte wegen der sich ausbreitenden
Omikronvariante abgesagt.
Die Aktion „bwAboSommer“ war bereits im Jahr 2020 ein voller Erfolg. Unter Federführung des
Verkehrsministeriums Baden-Württemberg haben sich alle Verkehrsverbünde und Verkehrsunter-
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VVS-SCHIENENNETZPLAN
Verbund
Verbund-Schienennetz
- Schienennetz
Benningen (N)
BietigheimBissingen
Kirchberg (M)
Marbach (N)
Ludwigsburg
Vaihingen (E)
Heimerdingen
Hemmingen
Münchingen
Salzwiesenstr.
Heutingsheimer Str.
Schwieberdingen
Korntal
Korntal
Gymnasium
Münchingen
Rührberg
RB47
Ditzingen
Landauer Str.
Weilimdorf Löwen-Markt
Rastatter Str.
Wolfbusch
Bergheimer Hof
Leonberg
Zuffenhausen
Rathaus
Zuffenhausen
Himmelsleiter
Tapachstr.
Bottroper
Str.
Wagrainäcker
Freiberg
Hofen
Hornbach
Russische
Kirche
Rosenberg-/
Seidenstr.
Stadtbibliothek
Budapester
Platz
IC40
IRE1 RE 5 IRE6
MineralRE 8 RE10 MEX13
bäder
RB14 MEX16 RB17 Metzstr.
RB18 MEX19 RE90
Kienbachstr.
Oppenweiler
Brückenstr.
Münster
Bad Cannstatt
Murrhardt
Sulzbach (M)
Mönchfeld
Suttnerstr.
Mühle
Max-EythAuwiesen
Mühlhausen
See
Elbestr.
WilhelmMaybach- Sieglestr.
Sportpark
Riethmüllerhaus
Obere
SteinGeiger-Platz
str.
Feuerbach
Freibergstr.
Ziegelei
haldenfeld
KurPragsattel
Münster
Züricher Str.
saal
Föhrich
Feuerbach
Rathaus
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friedhof
Str.
Feuerbach
Münster Viadukt
Löwentor
Pfostenwäldle
Rosensteinpark
Kraftwerk Münster
NordLöwentorbrücke
GlockenMühlsteg
Daimlerpl.
bahnAugsburger
str.
Uff-Kirchhof Platz
Rosensteinbr.
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SommerMilch- MittWilhelma Wilhelmsplatz
Ebitzweg
Killesberg
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Salamanderweg
Fornsbach
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Fürfelder Str.
Schozacher
Str.
Hohensteinstr.
Hallschlag
Friedrichswahl
Kirchtalstr.
Neuwirtshaus
(Porscheplatz)
Zuffenhausen
Kelterplatz
Borsigstr.
Weilimdorf
Höfingen
Zazenhausen
Kornwestheim
Wimpfener
Str.
Korntaler
Str.
Stammheim
RB47
Burgstall (M)
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Kirchheim (N)
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RE 10 Mannheim
RB 18 Osterburken
Fellbach
Antwerpener Straße
Blick
Neckargröningen
Remseck
Backnang
Maubach
Nellmersbach
Neugereut
Winnenden
Schwaikheim
Neustadt-Hohenacker
RB61
Rudersberg Oberndorf
Waiblingen
Rudersberg Nord
Rommelshausen
Rudersberg
Stetten-Beinstein
Schlechtbach
Endersbach
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Beutelsbach
Berliner Platz
Rutesheim
Schlotterbeckstr.
Neckarpark
Höhenstr.
CannBreitwiesen
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Steinenberg
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HauptSchloss-/Johannesstr.
Wasen
Geradstetten
bahnhof
Esslinger Str.
Untertürkheim
Stöckach
Siedlung
Haubersbronn Mitte
(Arnulf-Klett-Pl.)
Winterbach
Karl-OlgaSchwab-/Bebelstr.
NeckarPark (Stadion)
Haubersbronn
Krankenhaus
Schwabenlandhalle
Weiler
Stadtmitte
Obertürkheim
Renningen
Neckar(Rotebühlplatz)
Schorndorf
Bergfriedhof
Arndt-/Spittastr.
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SchlossHammerschlag
Staatsgalerie
Raitelsberg
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Mettingen
Gerlingen
RB61
Charlottenpl. Ostendpl.
SchlachtFeuersee
Vogelsang
Fellbach
Schorndorf
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Malmsheim
Ostheim
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Esslingen
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Universität
Hedelfinger Str.
Weil der Stadt
Bubenbad
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Maichingen Nord
Heslach
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Böblingen Goldberg
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Geislingen
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Leinfelden
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Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart GmbH
www.vvs.de
RB46
Dettenhausen
Tel. 0711 19449
18
Filderstadt
RB65
Neuffen
RB64
Oberlenningen
© VVS 12.2021
nicht im VVS-Tarif
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→
VOLLINTEGRATION LANDKREIS GÖPPINGEN
Der Landkreis Göppingen im VVS
Am 1. Januar 2021 war es endlich so weit: Nach jahrelangen Vorbereitungen wurde der Stauferkreis
vollständig in den VVS integriert. Bevor es losgehen konnte, mussten rund 1.000 Haltestellen an das
VVS-Desgin angepasst werden. Die Linienbezeichnungen der Busverkehre im Landkreis wurden
an das VVS-Schema angepasst, die Busse sind seither mit 900er-Liniennummern unterwegs. Ab
Jahresbeginn galt der VVS-Tarif dann in allen Bahnen und Bussen. Zeitgleich ist das StadtTicket
in zahlreichen Kommunen des Stauferkreises an den Start gegangen.
Auf ein großes Fest zum Auftakt musste coronabedingt zunächst verzichtet werden. Jeder Haushalt im Landkreis Göppingen hat jedoch einen Gutscheincode bekommen, den er in ein netzweit
gültiges TagesTicket umtauschen konnte, um das gesamte Verbundnetz des VVS zu erkunden.
Im Juni sponserte die Stadt Göppingen an vier Samstagen einen kostenlosen Nahverkehr für ihre
Bürgerinnen und Bürger. Ziel der Freifahrtaktion war es, den durch die Corona-Pandemie gebeutelten Einzelhandel, den Gastronomiebetrieben und Dienstleistern unter die Arme zu greifen.
Anfang September konnte die Festlichkeit wegen sinkender Infektionszahlen dann doch noch
nachgeholt werden. So war der Nahverkehr am 11. September im gesamten Landkreis Göppingen
kostenlos. Interessierte Fahrgäste waren zudem zu einer Wanderung mit Landrat Edgar Wolff und
VVS-Geschäftsführer Horst Stammler von Bad Boll nach Hattenhofen eingeladen. Die Teilnehmer
haben nicht nur die schöne Gegend im Albvorland kennengelernt, sondern auch einiges über
aktuelle ÖPNV-Themen im Landkreis erfahren.
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NAHVERKEHRSPLÄNE
Fortschreibung aller Nahverkehrspläne im Verbund
Der VVS ist für die Erstellung und Fortschreibung der Nahverkehrspläne in der Landeshauptstadt
Stuttgart und den Verbundlandkreisen zuständig. Verabschiedet werden sie vom Stuttgarter Gemeinderat bzw. den Kreistagen der Verbundlandkreise. Inzwischen ist neben einer Beteiligung von
Trägern öffentlicher Belange und Verbänden auch eine Bürgerbeteiligung Usus.
Die aktualisierten Nahverkehrspläne für die Landeshauptstadt Stuttgart und die Landkreise Böblingen, Ludwigsburg und den Rems-Murr-Kreis wurden bereits im Lauf des Jahres 2021 von den
zuständigen Gremien verabschiedet. Die finalen Beschlüsse in den Landkreisen Esslingen und Göppingen folgten am Jahresende. In allen Nahverkehrsplänen wurden Verbesserungen im Leistungsangebot und der Infrastruktur aufgezeigt. Einen gewissen Schwerpunkt bildete das Thema Barrierefreiheit. Der Landkreis Göppingen beschränkte sich auf Ergänzungen des geltenden Planwerks im
Bereich der Barrierefreiheit und der Anwendung des VVS-Tarifs. Eine umfassende Fortschreibung
des Nahverkehrsplans mit einer neuen Linienbündelung zur Vorbereitung der Vergabeverfahren
steht im Stauferkreis 2022 an. Die Landeshauptstadt Stuttgart plant eine Neuauflage ihres Nahverkehrsentwicklungsplans, der im Jahr 2023 beschlossen werden soll.
Bemerkenswert beim aktuellen Fortschreibungsprojekt ist vor allem der erneut gestiegene Umfang
an Rückmeldungen im Beteiligungsverfahren. Hierzu haben nicht nur der deutlich breiter behandelte Aspekt der Barrierefreiheit beigetragen, sondern auch die Erfahrungen aus den vergangenen
Vergabeverfahren für die Verkehrsleistungen. Gerade in den Kommunen der Verbundlandkreise
scheint das Thema ÖPNV dadurch an Bedeutung gewonnen zu haben, flankiert durch die zunehmenden Diskussionen über eine notwendige Verkehrswende. Dadurch steigen allerdings auch die
Erwartungen an das Instrument „Nahverkehrsplan“.
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TARIF
Der Start mitten im Lockdown verlief noch verhalten. Mit der
Zeit stiegen die Fahrgastzahlen. Nach knapp einem halben
Jahr konnte die 10.000. Kundin, Andrea H. aus Korb im RemsMurr-Kreis, begrüßt werden. Wie die meisten Kunden nutzt
sie das Ticket in der Regel zwei- bis dreimal in der Woche für
die Fahrt von Korb zu ihrem Arbeitsplatz in Stuttgart.
Aus einer Marktuntersuchung der SSB wurde bekannt, dass
mehr als die Hälfte der Nutzer (52 Prozent) Umsteiger vom
Gelegenheitsverkehr sind. Die Untersuchung hat auch ergeben, dass 60 Prozent der Käufer Vollzeitbeschäftigte sind.
Ein Viertel der Nutzer arbeitet in Teilzeit. Hauptsächlich wird
das 10er-TagesTicket für Fahrten zur Arbeit genutzt. Die mit
dem neuen Ticketangebot angestrebte Zielgruppe wird somit
sehr gut getroffen. Bis zum Jahresende haben sich die Zahlen
nochmals verdoppelt: Insgesamt gingen im ersten Jahr über
21.000 10er-TagesTickets über die virtuelle Ladentheke.
Das neue f lexible
10er-TagesTicket
Das f lexible Angebot im 10er-Vorteilspack
Das 10er-TagesTicket:
Work-Fahr-Balance
in Perfektion.
Das 10er-TagesTicket entwickelt sich zum neuen
Tarifprodukt für alle Ab-und-zu-Fahrer.
Das Mobilitätsbedürfnis vieler Menschen hat sich in den letzten Jahren verändert. Durch die Corona-Pademie hat sich der Trend weiter gefestigt: Immer mehr Menschen arbeiten in Teilzeit, an
wechselnden Arbeitsstätten oder zu Hause. Für alle Fahrgäste, die aufgrund von Homeoffice und
Kurzarbeit nicht mehr regelmäßig zu ihrem Arbeitsplatz fahren, hat der VVS zum 1. April 2021 das
flexible 10er-Tages-Ticket eingeführt. Das neue Ticket ist als Zwischenschritt zu einem flexiblen Abo
gedacht. Die Fahrgäste können zehn Nutzungstage innerhalb eines Monats frei wählen.
Mit dem neuen Angebot sparen Fahrgäste gegenüber dem Kauf von einzelnen TagesTickets 20 bis
25 Prozent. Das Angebot richtet sich vor allem an Arbeitnehmer, die in Teilzeit oder im Homeoffice
arbeiten und zwei- bis dreimal pro Woche zu ihrem Arbeitsplatz fahren. Wer häufiger fährt, für den
lohnen sich nach wie vor die Zeittickets des VVS wie zum Beispiel das MonatsTicket oder JahresAbo. Mit diesem flexibel einsetzbaren Ticket verfolgen der VVS und seine Partner ein klares Ziel:
Stammkunden, die aufgrund der Corona-Pandemie mehr zu Hause arbeiten, soll ein Anreiz geboten werden, weiterhin den ÖPNV zu nutzen. Mit dem neuen rein digitalen Ticket wird die Lücke
zwischen den Tickets des Gelegenheitsverkehrs und den Zeittickets geschlossen.
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Eine Million StadtTickets in Ludwigsburg verkauft
Das StadtTicket wurde im August 2018 als Pilotprojekt in der
Stadt Ludwigsburg eingeführt und sehr rasch angenommen.
Der Höchststand wurde im Dezember 2019 mit 50.000 Tickets verbucht. Nach Ausbruch der Pandemie stürzten die
Zahlen im Frühjahr 2020 ab, doch 2021 haben sie sich wieder
erholt. Im Juni wurde das einmillionste StadtTicket in der ehemaligen Residenzstadt verkauft. Inzwischen wird das StadtTicket in über 50 Städte und Gemeinden angeboten. 2021 sind
14 neue Kommunen dazu gekommen.
Andrea H. aus Korb im Rems-Murr-Kreis ist die zehntausendste Kundin des 10er-TagesTickets.
Der glückliche Käufer des Jubiläums-Tickets war Manfred Z. aus Ludwigsburg-Pflugfelden. Der rüstige Senior ist mehrmals
SSB-Vorstand Mario Laube und VVS-Geschäftsführer Thomas Hachenberger gratulierten der Gewinnerin
die Woche mit den Stadtbussen unterwegs und kauft sich in der LVL-Verkaufsstelle immer gleich zehn StadtTickets auf
bei einem Pressetermin Anfang Oktober.
Vorrat. Bürgermeister Michael Ilk und VVS-Geschäftsführer Thomas Hachenberger gratulierten dem glücklichen Gewinner.
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TARIF
Die Aktion wird von den Beteiligten als Erfolg in Sachen Verkehrssicherheit und ÖPNV-Bindung
gewertet. Besonders erfreulich: rund 70 Prozent der Teilnehmenden im VVS waren vorher noch
keine regelmäßigen ÖPNV-Nutzer und bis zu 50 Prozent bleiben auch nach dem kostenfreien ersten
Jahr im Abo. Von den ÖPNV-Bestandskunden (30 Prozent) bleiben sogar rund 80 Prozent im Abo.
Mein Opa fährt jetzt
auf Nummer sicher.
SeniorenTicket
gegen Führerschein
Führerscheinrückgabe: kostenloses
Check-in Check-out bald landesweit!
VVS-SeniorenTicket
Seit Oktober 2015 gibt es die Aktion im VVS: Seniorinnen oder Senioren, die ihren Führerschein
freiwillig zurückgeben, können ein ganzes Jahr lang kostenlos mit einem Jahres-Ticket für Senioren
im gesamten VVS-Netz fahren. Das Angebot richtet sich vor allem an ältere Menschen, die sich im
Straßenverkehr nicht mehr sicher fühlen. Vorreiter war 2015 der Landkreis Ludwigsburg, im Januar
2020 folgte Esslingen und im Oktober 2020 die Landeshauptstadt Stuttgart.
Einen weiteren Schub erhielt das Angebot Ende 2021, als das Land Baden-Württemberg das Förderprogramm „Führerscheinrückgabe gegen Senioren-Jahresticket“ zur Erhöhung der Verkehrssicherheit ins Leben gerufen hat. Daraufhin haben sich auch zwei weitere Verbundlandkreise für
die Aktion entschieden: Im Landkreis Göppingen profitieren Senioren seit Dezember 2021 und im
Landkreis Böblingen seit Januar 2022 von der Aktion. Das Land übernimmt 50 Prozent der entstehenden Kosten.
Einfach in Bus oder Bahn steigen, ohne sich Gedanken über Fahrpreise
und Verbundgrenzen zu machen. Ein Wisch und direkt losfahren – das ist
der Grundgedanke von „CiCo BW“. Im Sommer 2020 ist das vom Bund geförderte Pilotprojekt, das federführend vom VVS betrieben wurde, an den
Start gegangen. Projektpartner waren die Stuttgarter Straßenbahnen AG,
der Verkehrsverbund Pforzheim-Enzkreis, die Baden-Württemberg-TarifGesellschaft und der Schweizer Dienstleister Fairtiq. 18 Monate lang haben
rund 1.000 Fahrgäste das System getestet – und den Beweis geliefert,
dass ein verbundübergreifendes Check-in-Check-out-System funktioniert.
Auf Basis der Ergebnisse des Pilotprojektes haben das Verkehrsministerium Baden-Württemberg und alle Verkehrsverbünde im Land Mitte
Dezember 2021 ein Lizenzierungsverfahren gestartet. Die Anbieter von
CiCo-Lösungen sind seitdem aufgefordert, eine Lizenz für den Vertrieb
des Baden-Württemberg-Tarifs und aller Verbundtarife im Land zu beantragen und die CiCo-Funktionalität prüfen zu lassen. Ziel ist es, bis Ende
2022 landesweite CiCo-Lösungen in Baden-Württemberg zu realisieren.
Nach über 70 Jahren tauscht der 90-jährige Johann M. aus Herrenberg bei einem Pressetermin Ende
Die Pilotphase von „CiCo BW“ endet im Dezember 2021. Das Pilotprojekt hat bewiesen,
Januar mit Landrat Roland Bernhard (rechts) und VVS-Geschäftsführer Horst Stammler seinen Führer-
dass ein CiCo-System verbundübergreifend technisch umgesetzt werden kann.
schein gegen ein VVS-Jahresticket.
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DIGITALISIERUNG
DFI light: Echtzeitinformationen auch an
Bushaltestellen in der Region
Ziel des vom VVS angestoßenen Projektes „DFI light“ ist es, Fahrgäste auch an Bushaltestellen in
der Region mit Echtzeitinformationen zu versorgen. Im Gegensatz zu den bestehenden großen
dynamischen Fahrgastinformationsanzeigern, die überwiegend an Bahnhöfen, Stadtbahnhaltestellen und zentralen Omnibusbahnhöfen im Verbundgebiet stehen, haben die DFI-light-Anzeiger ein
relativ kleines, energiesparendes Display, das direkt in den Haltestellenmasten integriert werden
kann. Sie werden über Laternenstrom, Batterie oder Solarenergie deutlich günstiger betrieben und
sind so auch für kleinere Kommunen im ländlichen Raum attraktiv. Die Datenversorgung erfolgt
über Mobilfunk.
In mehr als 100 Kommunen im gesamten VVS-Gebiet sollen in einer ersten Stufe rund 450 DFI LightAnzeiger aufgestellt werden, die vom VVS im Rahmen einer Sammelbestellung beschafft wurden.
Wenn der Chatbot
antwortet
Fahrplanauskunft über WhatsApp
Die Städte Ludwigsburg und Böblingen haben dabei eine
gewisse Vorreiterrolle eingenommen. In der Stadt Ludwigsburg wurden an 20 Bushaltestellen 26 dynamische Anzeiger
installiert. Die Stadt Böblingen hat acht Bushaltestellen mit
zwölf dynamischen Anzeigern ausgerüstet. Dort werden die
nächsten Busabfahrten in Echtzeit angezeigt. Außerdem geben sie Auskunft über Ausfälle oder Störungen. Die verwendeten ePaper-Displays sind bei direkter Sonneneinstrahlung
sehr gut lesbar und werden bei Dunkelheit beleuchtet.
Verbindungen mit Bus und Bahn ganz einfach über das Smartphone abrufen – das geht beim VVS
schon lange über die VVS-App „VVS mobil“. Seit Anfang des Jahres 2021 gibt es mit dem VVS
Chatbot noch eine weitere Möglichkeit. Über den Messengerdienst WhatsApp können Fahrgäste
seither ihre Verbindungen mit Bus und Bahn per Text- oder Spracheingabe abrufen. Der Vorteil:
Der VVS Chatbot spuckt die Fahrtempfehlung als Fließtext aus. Das macht Verbindungsauskünfte
noch verständlicher. Wer möchte, kann die Vorlesefunktion aktivieren und sich seine Fahrt von
A nach B vorlesen lassen. Dadurch haben auch sehbehinderte Menschen eine gute und einfache
Möglichkeit, sich über die nächste Fahrtmöglichkeit zu informieren.
Besonders praktisch: Die Auskunft über WhatsApp verbraucht wenig Daten, deshalb lassen sich
Fahrplanauskünfte auch an Orten mit schlechtem mobilen Internet abrufen. Die aktuellen Fahrplaninformationen bekommt der Chatbot aus der elektronischen Fahrplanauskunft (EFA) des VVS,
die auch alle Informationen für die VVS-App und die Web-Auskunft auf der Homepage liefert. Der
VVS Chatbot setzt auf eine sprachorientierte Ausgabe und ergänzt so die informationsorientierten
Ausgabemedien VVS-App und Webauskunft.
VVS-Geschäftsführer Thomas Hachenberger,
LVL-Geschäfsführerin Carry Buchholz und Bürgermeister Michael Ilk stellen der Presse die neuen
digitalen Anzeiger an der Haltestelle Danziger
Straße vor.
Der VVS Chatbot schlägt einen neuen Weg der Fahrplanauskunft im VVS ein. Über den Messengerdienst WhatsApp können per Text- oder Spracheingabe Verbindungen mit Bus und Bahn im VVS-Gebiet
abgerufen werden.
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MULTIMODALITÄT
VVS-Radroutenplaner kann jetzt noch mehr
Während das Coronavirus das gesamte öffentliche Leben in Atem hielt, hat ein Fortbewegungsmittel einen Hype erlebt: das Fahrrad. Viele nutzten es, um sich sportlich zu betätigen, die Region zu
erkunden oder für die Fahrt zwischen Arbeitsplatz und zu Hause. In vielen Bereichen sind Leihfahrradsysteme insbesondere für die erste oder letzte Meile und zumeist kurze Strecken eine wichtige
Ergänzung in der Mobilitätskette. Diese Entwicklung hat sich auch beim VVS bemerkbar gemacht:
Die Abrufzahlen im Radroutenplaner sind deutlich gestiegen. Ob Pendler- oder Freizeitradler, das
praktische Tool unterstützt die Routenplanung auf dem PC, Tablet oder Smartphone. Der VVS hat
seinen Radroutenplaner aufgerüstet und eine neue Version in die App-Stores gestellt.
Der runderneuerte Radroutenplaner vernetzt auf intelligente Weise Fahrrad und ÖPNV. Es lassen
sich nicht nur Routen mit dem eigenen Rad, sondern auch mit den Leihbikes von RegioRadStuttgart
oder in Kombination mit Bussen und Bahnen planen. Der Radroutenplaner berücksichtigt dabei
automatisch die Regeln zur Fahrradmitnahme in den öffentlichen Verkehrsmitteln und zeigt die
Standorte und Verfügbarkeit der Leihräder an. Außerdem sind über 100 vorgeplante Touren in der
Region Stuttgart abrufbar. Der Radroutenplaner zeigt wahlweise verschiedene Streckenalternativen
an. Alle Routen lassen sich auch mit Freunden oder zwischen verschiedenen Geräten teilen oder
im gpx-Format exportieren. Den VVS-Radroutenplaner gibt es seit 2007, seit 2013 ist er als App
verfügbar. Die komplette Überarbeitung des Radroutenplaners wurde vom Bund im Rahmen des
Förderprogramms „saubere Luft“ bezuschusst.
GROSSBRAND BEI DER SSB
Großbrand im Busdepot Gaisburg
Ende September hat es im SSB-Busdepot in Stuttgart-Gaisburg einen Großbrand gegeben. Bei dem
Brand wurden insgesamt 23 Busse zerstört, darunter auch zwei Oldtimer. Mitarbeiter der Kraftfahrzeugwerkstatt und einige Busfahrer haben zahlreiche Busse aus der Abstellanlage gefahren und
in Sicherheit gebracht. Glück im Unglück: Viele Busse waren zum Zeitpunkt des Brandes noch im
Einsatz. Wäre das Feuer drei Stunden später ausgebrochen, wäre das Depot voll gewesen und es
wären voraussichtlich deutlich mehr Busse in Mitleidenschaft gezogen worden.
Die Buswerkstatt sowie die Gebäude für den Fahrdienst waren vom Brand nicht betroffen und
konnten weiter genutzt werden, ebenso die Dieseltankanlage und die Tankanlage für Wasserstoff.
Die Elektroladestelle für Busse wurde aber zerstört, sodass keine Batteriebusse mehr eingesetzt
werden konnten. Schnell wurde klar, dass für viele Busse vorübergehend eine neue Abstellfläche
gefunden werden musste. Die Landeshauptstadt stellte daher für die gelben Busse einen Teil der
Veranstaltungsfläche des Cannstatter Wasen als provisorisches Busdepot zur Verfügung. Trotz des
Brandes im Stuttgarter Osten konnte die SSB schon am nächsten Morgen nahezu das komplette
Angebot fahren. Von anderen Busunternehmen hat die SSB ein knappes Dutzend Busse angemietet.
Letztere nutzte die SSB vor allem für Schülerfahrten, die nicht im Fahrplan veröffentlicht sind. Auf
diese Art wurden eigene Busse frei, so dass der laufende Linienverkehr ausreichend abgedeckt
war. Nur vereinzelt ist es zu Fahrausfällen gekommen, über die Fahrgäste in der elektronischen
Fahrplanauskunft informiert wurden.
Nach dem Großbrand im Busdepot
←
Auch die Fahrradbeaufragte der
Gaisburg haben die SSB-Busse vor-
Stadt Stuttgart, Evá Adam, hat den
übergehend auf dem Wasengelände
Radroutenplaner schon ausprobiert.
ein neues Zuhause gefunden.
30
31
→
WAS SONST NOCH GESCHAH
1
Januar 2021
August/September 2021
→ Neben 12 Kommunen im Landkreis Göppingen, bezuschussen
→ Der bwAboSommer beschert treuen VVS-Abokunden während
seit Jahresbeginn auch Korb, Möglingen, Nürtingen, Rutesheim
der Sommerferien kostenlose Mobilität im ganzen Land. Daran
und Vaihingen/Enz das StadtTicket für ihre Bürgerinnen und
schließt sich das Deutschland-Abo mit einer bundesweiten Frei-
Bürger.
fahrt im September an.
→ 3 Sechs Fahrerinnen und Fahrer werden in ihrem Stadt- oder
Februar 2021
Landkreis zum Busfahrer des Jahres 2022 gewählt. Zum ersten
→ Der neue Stuttgarter Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper wird
Mal mit dabei ein Busfahrer aus dem Landkreis Göppingen.
Das neue 10er-TagesTicket:
Fahr ich heute oder
→ Studierende, die sich zum Wintersemester wieder ein Studi-Ti-
zum Vorsitzenden des VVS-Aufsichtsrates und der Gesellschaf-
cket holen, sparen mit dem Wiedereinstiegsrabatt 40 Euro.
terversammlung gewählt.
2
fahr ich morgen...
März 2021
→ Aktive Langschläfer können sich freuen. Der
VVS gibt zusammen mit Wanderexperte
Dieter Buck seinen fünften Wanderführer
heraus. In dem Buch mit dem Titel „Genießertouren für Ausgeschlafene“ werden die
24 schönsten Halbtagestouren in der Region
inklusive ÖPNV-Anschluss vorgestellt.
April 2021
→ Wegen der langen Schulschließungen in der Corona-Pandemie
werden die Eltern entlastet. Das Land übernimmt die April-Rate für das VVS-Scool-Abo. Alle übrigen Abonnenten bekommen
für ihre Treue in der Pandemie einen Treuebonus in Höhe einer
→ Im Rahmen der Stuttgarter Mobilitätswoche gilt am 18. und 19.
halben Monatsrate ausbezahlt.
→ 1 Das VVS-10er-TagesTicket wird eingeführt.
September für alle in Stuttgart: freie Fahrt in den Öffis. Der VVS
→ Auch in Wernau im Kreis Esslingen gibt es das günstige VVS-
ist mit einer eigenen Aktion dabei: Kinder bemalen einen
StadtTicket.
3
Linienbus.
Mai 2021
Oktober 2021
→ 2
→ Die VVS-Marktoffensive geht weiter: Am Tag der Deutschen
Trotz Corona-Krise starten die Rad- und Wanderbusse
pünktlich in die Saison.
Einheit brauchen alle Erwachsenen für ihre Fahrt nur ein KinderTicket.
Juni 2021
November 2021
→ An den vier Juni-Samstagen haben alle Fahrgäste in Göppingen
freie Fahrt mit Bus und Bahn.
→ In Bus und Bahn wird am 24. November die 3G-Regel eingeführt.
→ Im regionalen Busverkehr kommt es im Rahmen der Tarifver-
Fahrgäste müssen geimpft, genesen oder geimpft sein.
handlungen zu ersten Warnstreiks. Die Verhandlungen ziehen
→ 4 Knapp 1.000 Menschen bewerben sich für eine Teilnahme
sich bis in den Herbst, was insgesamt 17 Streiktage mit sich
an den beliebten „60plus Touren“ in den Herbstferien. Die aus-
bringt.
gewählten Leserinnen und Leser können sich über einen interes-
→ In Böblingen und Ludwigsburg werden die ersten DFI Light-An-
4
santen Ausflug ins Blühende Barock, die Esslinger Altstadt oder
zeiger an mehreren Bushaltestellen aufgestellt.
nach Geislingen freuen.
→ Der VVS lädt zum 4. Tarifsymposium ein, an dem über 80 Kom-
Juli 2021
munalpolitiker und Experten aus Verkehrsunternehmen und Ver-
→ Die Corona-Lage entspannt sich, der Nachtverkehr fährt wieder.
waltung teilnehmen.
→ Der bwWillkommensbonus ist bares Geld wert: Wer ab sofort
ins Abo einsteigt oder ein JahresTicket kauft, wird belohnt und
Dezember 2021
bekommt als (Wieder-)Einsteiger einen Freimonat.
→ Die U6 wird zum Flughafen verlängert. Coronabedingt muss lei-
→ Die S-Bahn-Stammstrecke wird auf Vordermann gebracht. Zwi-
der auf ein größeres Eröffnungsfest verzichtet werden.
schen Hauptbahnhof und Vaihingen fährt sechs Wochen lang
→
Check-in-Check-out: Das landesweite Lizenzierungsverfahren
keine S-Bahn. Ein Ersatzkonzept mit Bussen, Stadtbahnen und
startet.
umgeleiteten S-Bahnen wird umgesetzt.
→
Das Land fördert die Aktion „Seniorenticket gegen Führerschein“. Im VVS machen nun auch die Landkreise Böblingen und
Göppingen mit.
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→
STADTTICKETS IM VVS
Impressum
StadtTickets im VVS
Herausgeber
Verkehrs- und Tarifverbund
Stuttgart GmbH (VVS)
Rotebühlstraße 121
70178 Stuttgart
Telefon 0711 6606-0
Fax 0711 6606-2000
www.vvs.de
Kirchheim (N)
Besigheim
Redaktion: Niklas Hetfleisch,
Ulrike Weißinger
Verantwortlich: Ulrike Weißinger
Gestaltung: Oliver Kern
Satz: Point Prepress, Stuttgart
Druck: Drescher GmbH, Leonberg
Ausgabe 2021
Murrhardt
BietigheimBissingen
Vaihingen (E)
Tamm
Asperg
Markgröningen
Backnang
Marbach (N)
Bildernachweis
Ludwigsburg
Möglingen
Winnenden
Kornwestheim
Titel: Sven Schäfer, SSB; Seite
3: SSB; Seite 10/11: Gottfried
Stoppel/Deutsche Bahn; Seite 13:
DB AG/Sebastian Berger; Seite 13:
Tom Ruhnke Seite 20/21: Landratsamt Göppingen; Seite 28: iStock;
Patrick Holuba; Seite 31: SSB
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