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Full text: Verbundbericht (Rights reserved) Issue2021 (Rights reserved)

Ein weiteres Jahr geprägt von der Corona-Pandemie Verbundbericht 2021 → vvs.de VORWORT DES AUFSICHTSRATSVORSITZENDEN INHALT Vorwort des Aufsichtsratsvorsitzenden 3 Trotz Pandemie: Ausbau des öffentlichen Bericht der Geschäftsführung 4 Nahverkehrs im VVS geht weiter! Corona-Pandemie 6 Stadtbahn 8 S-Bahn 10 Regionalbahnen 12 Regionaler Busverkehr 14 Kundenbindung 16 VVS-Schienennetzplan 18 Vollintegration Landkreis Göppingen 20 Nahverkehrspläne 22 Tarif 24 Digitalisierung 28 Multimodalität 30 Großbrand bei der SSB 31 Was sonst noch geschah 32 StadtTickets im VVS 34 Auch das Jahr 2021 war im öffentlichen Nahverkehr geprägt von der Corona-Pandemie. Die ersten fünf Monate waren wir im Lockdown mit geschlossenen Schulen, Geschäften und Restaurants. Danach kamen Lockerungen – und die sorgten im Sommer und Herbst dann auch für einen Anstieg der Nachfrage. Die hohen Infektionszahlen aufgrund der Omikronvariante führten jedoch dazu, dass wieder viele Beschäftigte im Homeoffice arbeiteten und größere Veranstaltungen wie die beliebten Weihnachtsmärkte in der Region abgesagt werden mussten. Die Folge war ein erneuter Rückgang im Beförderungsaufkommen des VVS. Dennoch blicken wir mit Optimismus in die Zukunft. Bei den Abonnements hoffen wir, die Talsohle inzwischen durchschritten zu haben. Seit September sind die Zahlen wieder gestiegen. Bei allen Fahrgästen, die dem VVS und seinen Verkehrsunternehmen treu geblieben sind, möchte ich mich ganz herzlich bedanken. Ein herzlicher Dank gilt auch den Partnern im VVS. Das Land, die Region, die fünf Verbundlandkreise und die Landeshauptstadt Stuttgart halten trotz der Pandemie am Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs fest. Und so konnte auch 2021 einiges erreicht werden: Der Landkreis Göppingen wurde erfolgreich in den VVS integriert, die Stadtbahnlinie U6 bis zur Messe und zum Flughafen verlängert und der 15-Minuten-Takt auf der S-Bahn wurde nun auch bis nach Filderstadt eingeführt. Dass das Angebot aufrechterhalten werden konnte, ist vor allem auch dem ÖPNV-Rettungsschirm zu verdanken, den Bund und Länder aufgespannt haben. Die Fahrgeldausfälle betrugen in der Region Stuttgart rund 140 Millionen Euro, die über den VVS an die Aufgabenträger und Verkehrsunternehmen ausgezahlt wurden. 2022 wird das Leistungsangebot weiter verbessert: Noch nie sind so viele Bahnen und Busse gefahren wie aktuell, noch nie wurden so viele Fahrgastplätze angeboten. Die Modernisierung des rollenden Materials schreitet voran. Neue S-Bahnzüge, Stadtbahnwagen und Busse werden ausgeliefert und auch unsere Zacke hat nach 40 Jahren neue Fahrzeuge bekommen, die ab diesem Sommer einsatzbereit sind. Und nach der großen Tarifreform im VVS steht ein weiteres wichtiges Tarifprojekt auf der Tagesordnung: Die Einführung eines landesweiten Jugendtickets. Ich hoffe, dass es gelingt, die schwierigen finanziellen und organisatorischen Fragen zu klären. Dr. Frank Nopper Oberbürgermeister Stuttgart, Vorsitzender des VVS-Aufsichtsrats Redaktionsschluss: 10. Mai 2022 ← 2 3 → BERICHT DER GESCHÄFTSFÜHRUNG Die Corona-Pandemie hatte den ÖPNV auch 2021 fest im Griff Auch das Jahr 2021 war stark durch die Corona-Pandemie geprägt. Die Nachfrage ist nur leicht gestiegen, die Einnahmen gingen sogar weiter zurück. Nach einem mehrmonatigen Lockdown mit geschlossenen Schulen, Geschäften und Restaurants, leeren Fußballstadien und der Absage von Veranstaltungen konnte im Sommer und Herbst ein Aufwärtstrend verzeichnet werden, ehe im Winter die Infektionszahlen aufgrund der Omikronvariante wieder deutlich zunahmen. Dies führte erneut zu einem Rückgang der Nutzung von Bahnen und Bussen. 2021 wurden insgesamt rund 261 MillioVVS-Geschäftsführer Thomas Hachenberger und Horst Stammler nen Fahrten mit den öffentlichen Verkehrsmitteln im VVS durchgeführt, das waren zwar 8,7 Prozent mehr als im ersten Pandemiejahr, aber 33,9 Prozent weniger als 2019. Die Einnahmen gingen auf rund 383 Millionen Euro zurück, das sind noch einmal 1,9 Prozent weniger als 2020 und 25,1 Prozent weniger als 2019. Unter Berücksichtigung der Ausgleichszahlungen für die Tarifzonenreform und der Einsparungen betrug das Delta über 140 Millionen Euro. Dank des ÖPNV-Rettungsschirms von Bund und Land, mit dem die Einnahmeausfälle kompensiert wurden, konnte die Finanzierung der Verkehrsunternehmen gesichert und der Betrieb aufrechterhalten werden. Mio. Aufwärtstendenz im Ausbildungsverkehr 500 400 357 366 376 382 384 394 300 240 261 200 100 0 2015 2016 2017 2018 2014 Dramatischer Einbruch bei den Fahrgastzahlen. 2019 2020 2021 Nach Wiedereröffnung der Schulen im Mai ist die Zahl der Fahrten im Ausbildungsverkehr angestiegen. Zu Beginn des Wintersemesters im Herbst wurden erstmals seit Ausbruch der Pandemie auch wieder Vorlesungen in Präsenz durchgeführt. Dadurch konnten die Fahrten im Ausbildungsverkehr gegenüber 2020 um 28,3 Prozent gesteigert werden, liegen aber gegenüber 2019 immer noch um rund 30 Prozent niedriger. Senioren-Abo weitesgehend stabil – aber weniger Fahrten Beim SeniorenTicket betrug das Minus gegenüber dem Vorjahr 1,6 Prozent, gegenüber 2019 über 35 Prozent. Die Zahl der Abonnements war zwar nur in geringem Umfang rückläufig, MonatsTickets wurden aber deutlich weniger verkauft. Außerdem sind die älteren Fahrgäste mit ihren Zeitticktes seltener gefahren. Rettungsschirm deckt Einnahmenausfälle ab Gelegenheitsverkehr legte im zweiten Halbjahr wieder zu Nach den Lockerungen im Frühjahr 2021 hatte der Gelegenheitsverkehr im zweiten Halbjahr wieder Fahrt aufgenommen. Allerdings fanden keine Großveranstaltungen wie das Volksfest auf dem Wasen oder Weihnachtsmärkte statt, die üblicherweise für eine hohe Nachfrage sorgen. Im Gesamtjahr wurden 11,1 Prozent mehr Fahrten mit Tickets des Gelegenheitsverkehrs durchgeführt als 2020. Verglichen mit 2019 betrug der Rückgang aber knapp 40 Prozent. Die TagesTickets inklusive der StadtTickets haben dabei besser abgeschnitten als Einzel- und 4erTickets. Um Stammkunden aufzufangen, die viel im Homeoffice arbeiten und für die sich aktuell ein klassisches Abo nicht mehr rechnet, wurde zum 1. April 2021 ein 10er-TagesTicket eingeführt. Von diesem wurden bis Jahresende über 21.000 Stück verkauft. Rückgang im Berufsverkehr Im Berufsverkehr betrug das Minus 3,4 Prozent gegenüber 2020 und knapp 33 Prozent gegenüber 2019. Bis August ist die Zahl der Abonnements kontinuierlich gesunken, seither geht es wieder in kleinen Schritten aufwärts. Aber auch Abonnenten, die dem öffentlichen Nahverkehr treu geblieben sind, sind seltener gefahren als vor der Pandemie, weil in der Freizeit weniger Fahrtanlässe bestanden. Pendler, die größere Entfernungen zurücklegen, haben häufiger ihr Abonnement gekündigt als Fahrgäste im Ballungsraum. ← 4 Auch im Jahr 2021 wurde ein Rettungsschirm für die ÖPNV-Branche gespannt. Bund und Länder haben zugesichert, je zur Hälfte die entstandenen Einnahmeausfälle auszugleichen. Die Ausfälle waren bundesweit höher als ursprünglich prognostiziert, weil die erwartete Erholung zum Jahresende aufgrund der Omikronvariante ausgeblieben ist. Die Schadenssumme im VVS für das Jahr 2021 betrug 142,6 Millionen Euro. Corona-Folgen werden den VVS noch lange beschäftigen Das ursprüngliche Nachfrageniveau „vor Corona“ wird vermutlich so schnell nicht erreicht werden. Aufgrund des Pandemieverlaufs mit hohen Infektionszahlen in den ersten Monaten des neuen Jahres wird auch 2022 ein Rettungsschirm für den ÖPNV benötigt. Die neue Ampelkoalition hatte diesen in ihrem Koalitionsvertrag auch grundsätzlich zugesagt. Nun geht es um die konkrete Ausgestaltung. Sehr zu begrüßen ist das Engagement aller Aufgabenträger in der Region Stuttgart. Alle haben zugesagt, in ihrem Verantwortungsbereich trotz der Pandemie am Ausbau des ÖPNV festzuhalten. Aufgrund des Klimawandels ist die Verkehrswende auch „nach Corona“ ein wichtiger Baustein. 5 → CORONA-PANDEMIE Geimpft, genesen oder getestet: „Den 3G-Nachweis bitte!“ Was vorher schon geübte Praxis im Restaurant oder im Kino war, wurde am 24. November 2021 auch im ÖPNV eingeführt – die 3G-Regel. Für Fahrgäste bedeutete das: Nur wer geimpft oder genesen war oder einen aktuellen Test nachweisen konnte, durfte mit Bus und Bahn fahren. Die im Infektionsschutzgesetz verankerte 3G-Regel wurde sehr kurzfristig verabschiedet und war für die Verkehrsunternehmen nicht einfach zu schultern. Schnell wurde klar: Das vorhandene Personal bei den Verkehrsunternehmen konnte die 3G-Kontrollen alleine nicht stemmen. Das Fahrpersonal muss sich um einen sicheren und pünktlichen Betrieb kümmern und das Prüfpersonal kann neben den Fahrscheinkontrollen nur in geringem Umfang die 3G-Regel kontrollieren. Volles Angebot auch in der Pandemie Rettungsschirm sichert Nahverkehrsangebot Das zweite Krisenjahr in Folge: Auch 2021 stand ganz im Zeichen der Corona-Pandemie. Die ersten fünf Monate gab es einen strengen Lockdown mit geschlossenen Schulen, Restaurants und Kultureinrichtungen. Danach wurden die Einschränkungen zwar gelockert, Großveranstaltungen fanden allerdings das ganze Jahr nicht statt. Gegen Ende des Jahres sorgte die Omikronvariante erneut für einen Run ins Homeoffice und rückläufige Fahrgastzahlen. Daher wurde 2021 für die ÖPNV-Branche erneut ein Rettungsschirm gespannt. Diese finanzielle Unterstützung war auch dringend notwendig, denn im zweiten Corona-Jahr gingen die Einnahmen nochmal weiter zurück. Dass die Einnahmeausfälle 2021 höher ausfallen als 2020, lag unter anderem auch daran, dass die Pandemie 2020 erst im Frühjahr losging – von Januar bis Mitte März 2020 konnte der VVS noch Rekordzahlen vermelden. Der VVS hat sich deshalb tatkräftig dafür eingesetzt, die knappen personellen und finanziellen Ressourcen zu bündeln und neben den stichpunktartigen Kontrollen der Verkehrsunternehmen zusätzliche Schwerpunktkontrollen gemeinsam mit lokalen Ordnungsbehörden zu organisieren. Von Dezember 2021 bis März 2022 wurden fast 40 Schwerpunktaktionen in der Region Stuttgart – häufig mit medialer Begleitung – durchgeführt. Die Verkehrsunternehmen haben darüber hinaus externes Kontrollpersonal eingesetzt. Die Schwerpunktaktionen und die stichprobenartigen Prüfungen haben ergeben, dass sich die übergroße Zahl der Fahrgäste an die 3G-Regelung gehalten hat. Nur weniger als zwei Prozent der Fahrgäste konnten keinen entsprechenden Nachweis vorweisen. Auch VVS-Geschäftsführer Horst Stammler ist bei den 3G-Kontrollen vor Ort. FFP2 Um die Verkehrsunternehmen in dieser schwierigen finanziellen Lage zu unterstützen, damit sie das volle Fahrplanangebot aufrechterhalten konnten, haben Bund und Länder zugesichert, die entstandenen Einnahmeausfälle je zur Hälfte auszugleichen. Der VVS rechnet für das zweite Pandemiejahr mit einem coronabedingten Schaden nach Abzug von Einsparungen in der Größenordnung von rund 140 Millionen Euro. Das sind rund 30 Millionen mehr als im ersten Krisenjahr. Die Antragstellung und Weiterleitung der Ausgleichsmittel an die Aufgabenträger und Verkehrsunternehmen wurde in der Region Stuttgart erneut über den VVS abgewickelt. Auch 2021 fehlen Fahrgäste und Einnahmen: der Rettungsschirm ermöglicht die Aufrechterhaltung des vollen ÖPNV-Angebots. ← 6 7 → STADTBAHN Die U6 wird zum Flughafen-Shuttle Der Flughafen und die Messe sind seit 11. Dezember 2021 auch an das Stadtbahnnetz angebunden. Die SSB-Stadtbahnlinie U6, die bislang von Gerlingen über Feuerbach, die Innenstadt und Degerloch bis zum Fasanenhof unterwegs war, fährt seither im 10-Minuten-Takt weiter bis zum Flughafen. Die Bauarbeiten für die rund drei Kilometer lange Neubaustrecke dauerten dreieinhalb Jahre. Von der bisherigen Endstation Fasanenhof Schelmenwasen fahren die Stadtbahnen weiter auf einer 100 Meter langen Bogenbrücke über die Autobahn A8 und halten auf ihrer Fahrt bis zum Flughafen auch an den neuen Haltestellen Stadionstraße und Messe West. Mit der neuen Haltestelle Stadionstraße bekommt auch Echterdingen einen Anschluss an das Stadtbahnnetz. Die Haltestelle Messe West macht die Anreise mit den Öffentlichen für alle Messebesucher noch attraktiver. Wer künftig mit der U6 fährt, kommt von Möhringen in nur 15 Minuten zum Flughafen und zur Messe, von Degerloch in 20 Minuten und aus der City in einer halben Stunde. Tagsüber fahren die Bahnen alle zehn Minuten und in Tagesrandlagen alle 15 oder 30 Minuten. Eine Besonderheit: Im Tunnel kurz vor der Endhaltestelle wurde auf einer Strecke von 200 Metern ein drittes Gleis gebaut. Dort können bei Großveranstaltungen in der Messe zusätzliche Züge für die Rückfahrt auf ihren Einsatz warten. Coronabedingt musste leider auf ein großes Eröffnungsfest im Dezember 2021 verzichtet werden. Dennoch wurde eine kleine Feier mit Verkehrsminister Winfried Hermann, dem Stuttgarter Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper, dem Esslinger Landrat Heinz Eininger sowie weiteren Gästen aus Politik, Verwaltung sowie SSB und VVS. ← 8 9 → S-BAHN Bei turnusmäßigen Untersuchungen der S-Bahn-Fahrzeuge hat die Deutsche Bahn einen erhöhten Radverschleiß festgestellt – der S-Bahn-Verkehr auf der Panoramabahn musste nach drei Wochen eingestellt werden. Auf der Gäubahn zwischen dem Stuttgarter Hauptbahnhof und Stuttgart-Vaihingen sind stattdessen alle halbe Stunde Doppelstockzüge gefahren. Mit der S-Bahn alle 15 Minuten nach Filderstadt unterwegs In den letzten Jahren wurde der 15-Minuten-Takt im S-Bahn-Netz schrittweise auf den ganzen Tag ausgedehnt. Zum Flughafen galt bisher noch der „Stolpertakt“ von 10- und 20-Minuten, nach Filderstadt sind die S-Bahnen nur alle halbe Stunde gefahren. Zum Ende des Jahres wurde auch der Fahrplan auf der S2 verdichtet: Seit dem Fahrplanwechsel 2021 sind die S-Bahnzüge zwischen 6.00 und 20.30 Uhr im 15-Minuten-Takt nach Filderstadt im Einsatz. Die S3 fährt nur noch zwischen Backnang und Vaihingen. An Wochenenden gilt noch das „alte“ Linienkonzept. Einstieg in den 15-Minuten-Takt an Samstagen Auch an Samstagen alle 15 Minuten unterwegs Mehrjährige Bauarbeiten auf der Stammstrecke Die S-Bahn ist seit dem Fahrplanwechsel auch an Samstagen zwischen 13 und 18.30 Uhr im 15-Minuten-Takt unterwegs. Auf den Linien S1 und S6 gilt der Viertelstundentakt zwischen Plochingen und Herrenberg bzw. Renningen und Schwabstraße schon ab etwa 9 Uhr. Auf einzelnen Streckenabschnitten sind die S-Bahnen nach wie vor nur alle halbe Stunde unterwegs. Das betrifft die S1 zwischen Böblingen und Herrenberg, die S1 zwischen Kirchheim (T) und Plochingen, die S2 zwischen Vaihingen und Filderstadt, die S3 zwischen Vaihingen und Flughafen/Messe, die S4 zwischen Marbach und Backnang sowie die S60 zwischen Böblingen und Renningen. Ab dem Fahrplanwechsel 2022/23 soll die S-Bahn auch samstagvormittags alle 15 Minuten fahren. In der Region Stuttgart entsteht der erste digitale Bahnknoten in Deutschland. Ein wichtiger Bestandteil des Bahnknotens ist die Stammstrecke der S-Bahn Stuttgart, die für das Projekt ausgerüstet werden muss. In den Sommerferien hat die Deutsche Bahn deshalb damit angefangen, Gleise, Weichen und Stationen auf der Stammstrecke zwischen Hauptbahnhof und Vaihingen zu modernisieren. Dafür musste die unterirdische Strecke mit allen Tunnelstationen sechs Wochen lang komplett gesperrt werden. Im Rahmen der Bauarbeiten an der Stammstrecke, die in den nächsten Jahren fortgesetzt werden, tauscht die Bahn unter anderem 2,4 Kilometer Gleise (Schienen, Schotter und Schwellen) und zwölf Weichen aus, die Stationen bekommen ein modernes und freundliches Erscheinungsbild. Auch die Mobilfunkabdeckung entlang der viel befahrenen Tunnelstrecke wird verbessert. In der Zeit, in der die Stammstrecke wortwörtlich „offline“ war, sind die S-Bahnen in einem geänderten Liniennetz gefahren. Grundsätzlich waren die S-Bahnlinien im 30-Minuten-Takt im Einsatz und hatten ihr Start und Ziel am Hauptbahnhof (oben). Auf einzelnen Streckenabschnitten kamen zusätzliche Baustellenlinien zum Einsatz, die den Takt verdichtet haben. In der Innenstadt waren zwei Schienenersatzverkehrslinien im Einsatz, die Stadtbahnlinie U34 wurde in der Hauptverkehrszeit bis Vaihingen verlängert. Zur Umfahrung der Stuttgarter Innenstadt standen den Fahrgästen die Expressbusse der Linie X60 (Leonberg – Universität – Flughafen/Messe) zur Verfügung, die zwischen Leonberg und der Universität häufiger hin- und herpendelten. Nach Wochen harter Arbeit für die Bauarbeiter kann sich das Ergebnis am Hauptbahnhof sehen lassen: ein freundliches und modernes Erscheinungsbild wartet nach den Sommerferien auf die Fahrgäste. ← 10 11 → REGIONALBAHN Am Bahnhof Stuttgart-Vaihingen startete die Deutsche Bahn 2021 einen „Mobility Hub“, an dem zahlreiche Mobilitiätsdienstleistungen gebündelt werden. Am „Mobility Hub“ befindet sich unter anderem eine Station von RegioRadStuttgart sowie Stellplätze für E-Scooter von drei Anbietern. Auch ERoller und Car-Sharing-Fahrzeuge verschiedenster Anbieter können Reisende direkt an der Station mieten. Neue Fahrzeuge im Regionalverkehr Mit der Auslieferung zusätzlicher Fahrzeuge des Typs Talent 2 können seit 2021 alle Züge der Linie RB 18, die zwischen Osterburken und Tübingen im Einsatz sind, in Bempflingen halten. Auch das Eisenbahnunternehmen Go-Ahead hat 2021 weitere neue Fahrzeuge vom Typ FLIRT vom Hersteller Stadler bekommen. Die Auslieferung der Neufahrzeuge wirkte sich positiv auf die Fahrplanstabilität aus: die Wendezeit der Züge an ihren Endbahnhöfen Geislingen, Ulm und Aalen konnte dadurch verlängert werden. Verkehrsdrehscheibe Vaihingen Carsharing-Wagen umsteigen. Das ist jetzt am Mobility Hub am Bahnhof Stuttgart-Vaihingen möglich! Insolvenz von Abellio Rail Baden-Württemberg Neuer Regionalbahnhof in Stuttgart-Vaihingen Der Bahnhof Stuttgart-Vaihingen ist eine wichtige Nahverkehrsdrehscheibe in der Landeshauptstadt. Der 45.000 Einwohner starke Bezirk ist bereits gut durch die S-Bahn, die Stadtbahn und verschiedene Buslinien an den ÖPNV angebunden. Im Dezember 2021 ist nun auch der neue Regionalbahnsteig offiziell an den Start gegangen: Neu gebaut wurde unter anderem ein Mittelbahnsteig für Regional- und Fernverkehrszüge aus Richtung Böblingen. Zudem wurde der Hausbahnsteig am Gleis 1 für den Fernverkehr in Richtung Böblingen verlängert. Vor allem für Fahrgäste der Gäubahn soll die neue Nahverkehrsdrehscheibe Vorteile bringen: ohne zum Hauptbahnhof zu fahren, können sie von Vaihingen aus Angebote von S-Bahn, Stadtbahn und Bussen nutzen. Finanziert wurde der Ausbau vom Land. Vorerst halten nur einzelne Züge des Fern- und Regionalverkehrs in Vaihingen. Mitte 2025 sollen wegen Stuttgart 21 alle Gäubahnzüge in Stuttgart-Vaihingen enden. Während der Stammstreckensperrung der S-Bahn in den Sommerferien wurde der Regionalbahnsteig schon einmal vorab provisorisch in Betrieb genommen und von den vorübergehend eingesetzten Doppelstock-Shuttlezügen angefahren. ← Vom Zug aufs RegioRad, den E-Scooter oder den 12 Im Juni 2021 startete Abellio in ganz Deutschland ein Schutzschirmverfahren, also eine Sanierung im Rahmen des Insolvenzrechts. In Baden-Württemberg hat sich das Land entschieden, das gesamte Unternehmen zu übernehmen, um Personal, Fahrzeuge und Anlagen für den Eisenbahnverkehr zu sichern. Anfang 2022 übernahm die landeseigene Südwestdeutsche Landesverkehrs-GmbH (SWEG) das Bahnunternehmen für zwei Jahre. Durch die Übernahme sind für Fahrgäste keine Nachteile entstanden, die Züge sind nach dem gewohnten Fahrplan weitergefahren. Nach Ablauf von zwei Jahren will das Land die Verkehrsleistungen über eine Ausschreibung erneut im Wettbewerb vergeben, an dem sich auch die SWEG beteiligen kann. Go-Ahead hat 2021 neue Fahrzeuge vom Typ FLIRT in Betrieb genommen. Mehr Fahrten auf der Teckbahn Seit 2021 fährt die „kleine Teckbahn“, die zwischen Kirchheim unter Teck und Oberlenningen im Einsatz ist, von Montag bis Freitag durchgehend im Stundentakt. Die bisherige Taktlücke am Vormittag, die für Güterzüge vorgehalten wurde, wurde geschlossen. 13 → REGIONALER BUSVERKEHR Insolvenzen bei Busunternehmen Die Corona-Pandemie, die Kostensteigerungen und die hohe Wettbewerbsintensität machen den Busunternehmen schwer zu schaffen. Im Mai 2021 wurde das Busunternehmen Bader Reisen wegen Insolvenz aufgelöst. Damit endet eine jahrzehntelange Unternehmensgeschichte. Während im Rahmen einer Notvergabe zunächst die Firma Schlienz-Tours die Verkehre weitergeführt hatte, hat zum 1. September 2021 die OVK die Verkehrsleistungen der Firma Bader im Rahmen einer Interimsvergabe übernommen. Am 17. November 2021 musste auch das Unternehmen Omnibusverkehr Melchinger aus Aichtal, Betreiber des Linienbündels 11, seinen Betrieb einstellen. Schon vor der Betriebseinstellung waren die Busse der Linien 167, 805, 808, 809, 809A sowie N89 im Herbst nur noch nach einem reduzierten Notfahrplan im Einsatz – die vier mittelständischen Unternehmen Schlienz-Tours, OVK, Knisel und die Firma Melchinger-Reisen sind im Rahmen einer Notvergabe unter Federführung von SchlienzTours kurzfristig eingesprungen. Verbesserungen im mittleren Heckengäu Verbesserungen im Busverkehr Neues im regionalen Busverkehr Neues Nachtbusnetz im Landkreis Ludwigsburg Über ein neues Nachtbusnetz konnten sich Anfang Juli Nachtschwärmer im Landkreis Ludwigsburg freuen. Beschlossen wurde das Angebot bereits im Vorjahr. Wegen der Corona-Pandemie wurde jedoch im gesamten VVS der Nachtverkehr eingestellt und der Start des neuen Nachtbusnetzes vorerst verschoben. Am 2. Juli sind die Nachtbusse dann mit einem geänderten Linienverlauf und vielen Verbesserungen für Nachtschwärmer im Landkreis gestartet: Rund 11.000 zusätzliche Einwohner profitieren seither vom Nachtbusangebot. Die Busse halten in den Orten Kallenberg, Riet, Höpfigheim, Kleiningersheim, Gronau sowie im südöstlichen Stadtgebiet von Besigheim. Fahrgäste aus Unterriexingen, Hohenhaslach, Horrheim und Ensingen müssen nachts nicht mehr in Markgröningen von einem auf den anderen Bus umsteigen, sondern können in Bietigheim direkt von der S-Bahn in den Bus umsteigen. Außerdem sind die Städte Ludwigsburg und Bietigheim-Bissingen von weiteren Gemeinden aus direkt mit Nachtbussen erreichbar. So kommt man von Bietigheim ohne umsteigen zu müssen nach Unterriexingen, Hohenhaslach, Horrheim, Ensingen und Großingersheim. Von Ludwigsburg fahren Fahrgäste ohne Umstieg nach Hemmingen und Münchingen. Seit 2. Juli gibt es in Bietigheim zwischen den Nachtbuslinien N52, N56, N57 und N58 ein stündliches Rendezvous mit gegenseitigen Umsteigemöglichkeiten. Tarifkonflikt im privaten Busgewerbe Die Gewerkschaft Verdi hat 2021 mehrere Busunternehmen im VVS bestreikt. Wegen des Tarifkonflikts mussten sich Fahrgäste auf zahlreiche Warnstreiks einstellen. Der Tarifkonflikt zog sich über zwölf Verhandlungsrunden von Mai bis November. Der VVS informierte seine Fahrgäste im Vorfeld über angekündigte Streiks. In der elektronischen Fahrplanauskunft in der App und auf der Homepage wurden Fahrtverbindungen für den Streiktag automatisch ohne die bestreikten Linien angezeigt. ← 14 Die Linie 768 des Busunternehmens Pflieger fährt seit 2019 von Lehenweiler nach Ehningen. Ursprünglich sollte die Linie lediglich zwischen Aidlingen und Lehenweiler pendeln, wurde aber kurz nach deren Inbetriebnahme nach Ehningen verlängert. Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2021 wurde die Linie „umgeklappt“ und die Busse fahren seither nach Gärtringen. Durch den Anschluss an die S-Bahn am Bahnhof Gärtringen werden auch neue, attraktive Verbindungen von und nach Herrenberg, Böblingen und Stuttgart geschaffen. Vom Bahnhof Gärtringen fahren die Busse der Linie 768 seither jede Stunde weiter zum Gewerbegebiet Riedbrunnen. Die Verbindung zwischen Aidlingen und Ehningen leidet nicht darunter, weil die Linie 764 nun häufiger fährt. Für die Gemeinde gab es noch eine weitere Verbesserung: An der Ecke Friedhofweg/Aidlinger Weg in Gärtringen wurde für die Anwohner des nahegelegenen Wohngebietes eine neue Haltestelle mit der Bezeichnung „Lammtal“ eingerichtet. Neuer Fahrplan bei den Buslinien auf den Fildern Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember fährt die S-Bahn unter der Woche alle 15 Minuten nach Filderstadt. Außerdem wurde die U6 bis zum Flughafen verlängert. Damit die Fahrgäste weiterhin bequem zwischen Bus und Bahn umsteigen können, wurden die Busfahrpläne auf den neuen S-Bahn-Takt und die U6-Verlängerung abgestimmt. Zwischen Bernhausen Bahnhof und Stetten ist beispielsweise die neue Linie 811 unterwegs, die auf ihrer Strecke auch am TÜV und am Luftfrachtzentrum hält. Montags bis freitags haben Fahrgäste der Linie 811 Anschluss an die zusätzlichen S-Bahnen ab Filderstadt. Gemeinsam mit den Ringlinien 812 und 813 sind die Busse zwischen Bernhausen Bahnhof und Bernhausen Turnackerstraße im Halbstundentakt im Einsatz. Fahrgäste der Linien 812 und 813 haben seit dem Fahrplanwechsel an der Messe Anschluss an die U6 und in Filderstadt an die zusätzlich fahrenden S-Bahnen. Direkte Busverbindung von Pforzheim nach Renningen Die Busse der Linie 762 (Pforzheim – Heimsheim – Renningen) sind seit Mitte Dezember 2021 verbundübergreifend bis Renningen im VVS unterwegs. In Renningen können Fahrgäste aus Pforzheim und dem Enzkreis mit der S-Bahn weiter nach Sindelfingen und Böblingen fahren. Auf der Strecke halten die Busse unterwegs auch in Perouse und am Bosch-Campus in Malmsheim. Montag bis Freitag ist die Linie 762 jede Stunde, an Samstagen alle zwei Stunden und nur bis Heimsheim im Einsatz. Auf der Linie 763 (Pforzheim – Mönsheim –Iptingen/Weissach) fahren seit dem Fahrplanwechsel von Montag bis Freitag mehrere Schnellbusse nach Weissach zum Porsche Entwicklungszentrum. 15 → KUNDENBINDUNG Gemeinsam aus der Krise Marktoffensive „Gemeinsam aus der Krise“ Während der Pandemie haben alle Verkehrsverbünde in Deutschland Abonnenten verloren. Im VVS ist die Zahl vom Höchststand im März 2020 bis zum Sommer 2022 um 18 Prozent gesunken. Um das Fahrgastaufkommen, das durch geschlossene Schulen, Restaurants, Geschäfte, Homeoffice und die Absage von Veranstaltungen zurückgegangen ist, wieder zu steigern, wurde 2021 eine „Marktoffensive“ gestartet. Dafür hat der VVS in Abstimmung mit den Verkehrsunternehmen und der öffentlichen Hand ein Aktionspaket geschnürt. Unter dem Motto „Gemeinsam aus der Krise“ wollte der VVS Stammkunden halten, verlorene Kunden zurückgewinnen, aber auch wieder neue Kunden ansprechen. Dazu wurde eine Vielzahl an Aktionen gestartet. Die Aktion zeigte Erfolg: Im August 2021 war die Talsohle erreicht, seither konnten bis Jahresende wieder mehr Neukunden gewonnen werden als Bestandskunden verloren gingen. Die Marktoffensive begann im Frühjahr mit einer Aktion für treue Stammkunden: Wer in der Pandemie sein Abo behalten hat, bekam im April einen Treuebonus in Höhe einer halben Monatsrate erstattet. Für Schülerinnen und Schüler, die ihr Scool-Abo während geschlossener Schulen nicht gekündigt hatten, wurde die monatliche Aborate im April nicht abgebucht. Beide Aktionen wurden komplett vom Land Baden-Württemberg finanziert. Einsteigen bitte mit dem „bwWillkommensbonus“ Mit der Neu- und Rückgewinnung ging es dann nach Ende des Lockdowns im Juni los: Die Verkehrsverbünde in Baden-Württemberg starteten eine landesweite Werbeaktion unter der Bezeichnung „bwWillkommensbonus“, die Fahrgäste zum Einstieg in das Abonnement bewegen sollte. Alle Einsteiger, die von Juli bis Oktober neu oder wieder ein Abo bestellt oder ein JahresTicket gekauft haben, wurden mit einem Freimonat belohnt. „bwAbosommer“ ging in die zweite Runde nehmen im Land auf eine Wiederholung der Aktion in den Sommerferien 2021 verständigt. Am 29. Juli startete die Dankeschön-Aktion in die zweite Runde. Während der gesamten Sommerferien waren alle Abonnements und Jahrestickets inklusive der Tickets für Schüler und Studierende über alle Verbundgrenzen hinweg in ganz Baden-Württemberg gültig. Upgrade aufs „Deutschland-Abo“ Direkt im Anschluss an die landesweite Aktion „bwAboSommer“ gab es eine weitere DankeschönAktion für Stammkunden. Vom 13. bis 26. September durften alle VVS-Abonnenten und JahresTicket-Inhaber im Rahmen der bundesweiten Aktion „Deutschland Abo-Upgrade“ mit Regionalzügen, U- und S-Bahnen, Stadt- und Straßenbahnen sowie Bussen in ganz Deutschland fahren. So konnte man zum Beispiel mit einem Ausbildungs-, Senioren- oder Firmen-Abo des VVS auch mit der Münchner U-Bahn fahren. Aber auch wer ein Abo hatte, das nur in Stuttgart gültig ist, konnte mit diesem auch mit der S-Bahn ins Remstal, in den Schönbuch oder den Landkreis Göppingen fahren. Weitere Aktionen im Herbst und Winter Für Studierende wurde nach drei Semestern mit Online-Vorlesungen zu Beginn des Wintersemesters 2021/22 ein Wiedereinsteigerrabatt von 40 Euro angeboten, um die Nachfrage in dieser wichtigen Zielgruppe anzukurbeln. Zwei weitere Aktionen wurden in der Advents- und Weihnachtszeit durchgeführt. An den Adventswochenenden vom 27./28. November bis 18./19. Dezember wurden alle EinzelTagesTickets zum GruppenTagesTicket upgegradet. Stammkunden konnten sich in den Weihnachtsferien über ein weiteres Goodie freuen: Sie durften in dieser Zeit eine weitere Person mit ihrem Ticket mitnehmen. Beide Aktionen litten allerdings unter den coronabedingten Beschränkungen. So wurden beispielsweise alle Weihnachtsmärkte wegen der sich ausbreitenden Omikronvariante abgesagt. Die Aktion „bwAboSommer“ war bereits im Jahr 2020 ein voller Erfolg. Unter Federführung des Verkehrsministeriums Baden-Württemberg haben sich alle Verkehrsverbünde und Verkehrsunter- ← 16 17 → VVS-SCHIENENNETZPLAN Verbund Verbund-Schienennetz - Schienennetz Benningen (N) BietigheimBissingen Kirchberg (M) Marbach (N) Ludwigsburg Vaihingen (E) Heimerdingen Hemmingen Münchingen Salzwiesenstr. Heutingsheimer Str. Schwieberdingen Korntal Korntal Gymnasium Münchingen Rührberg RB47 Ditzingen Landauer Str. Weilimdorf Löwen-Markt Rastatter Str. Wolfbusch Bergheimer Hof Leonberg Zuffenhausen Rathaus Zuffenhausen Himmelsleiter Tapachstr. Bottroper Str. Wagrainäcker Freiberg Hofen Hornbach Russische Kirche Rosenberg-/ Seidenstr. Stadtbibliothek Budapester Platz IC40 IRE1 RE 5 IRE6 MineralRE 8 RE10 MEX13 bäder RB14 MEX16 RB17 Metzstr. RB18 MEX19 RE90 Kienbachstr. Oppenweiler Brückenstr. Münster Bad Cannstatt Murrhardt Sulzbach (M) Mönchfeld Suttnerstr. Mühle Max-EythAuwiesen Mühlhausen See Elbestr. WilhelmMaybach- Sieglestr. Sportpark Riethmüllerhaus Obere SteinGeiger-Platz str. Feuerbach Freibergstr. Ziegelei haldenfeld KurPragsattel Münster Züricher Str. saal Föhrich Feuerbach Rathaus HauptGnesener friedhof Str. Feuerbach Münster Viadukt Löwentor Pfostenwäldle Rosensteinpark Kraftwerk Münster NordLöwentorbrücke GlockenMühlsteg Daimlerpl. bahnAugsburger str. Uff-Kirchhof Platz Rosensteinbr. hof NürnBad Cannstatt berger SommerMilch- MittWilhelma Wilhelmsplatz Ebitzweg Killesberg Pragfriedhof Str. rain nachtstr. hof Salamanderweg Fornsbach Sc Fürfelder Str. Schozacher Str. Hohensteinstr. Hallschlag Friedrichswahl Kirchtalstr. Neuwirtshaus (Porscheplatz) Zuffenhausen Kelterplatz Borsigstr. Weilimdorf Höfingen Zazenhausen Kornwestheim Wimpfener Str. Korntaler Str. Stammheim RB47 Burgstall (M) RB11 19 Sachsenheim EX Sersheim M IRE 1 Karlsruhe RB17 Pforzheim /Heidelberg /Bruchsal äb Ellental Erdmannhausen Freiberg (N) Asperg isc R h E9 Ha 0 ll - Nü He rn ss be en rg ta l Favoritepark Tamm Besigheim Walheim hw Kirchheim (N) RE 8 Würzburg RE 10 Mannheim RB 18 Osterburken Fellbach Antwerpener Straße Blick Neckargröningen Remseck Backnang Maubach Nellmersbach Neugereut Winnenden Schwaikheim Neustadt-Hohenacker RB61 Rudersberg Oberndorf Waiblingen Rudersberg Nord Rommelshausen Rudersberg Stetten-Beinstein Schlechtbach Endersbach Beskidenstr. MercedesEszet Michelau str. Beutelsbach Berliner Platz Rutesheim Schlotterbeckstr. Neckarpark Höhenstr. CannBreitwiesen MiedelsbachGrunbach statter Steinenberg RB11 HauptSchloss-/Johannesstr. Wasen Geradstetten bahnhof Esslinger Str. Untertürkheim Stöckach Siedlung Haubersbronn Mitte (Arnulf-Klett-Pl.) Winterbach Karl-OlgaSchwab-/Bebelstr. NeckarPark (Stadion) Haubersbronn Krankenhaus Schwabenlandhalle Weiler Stadtmitte Obertürkheim Renningen Neckar(Rotebühlplatz) Schorndorf Bergfriedhof Arndt-/Spittastr. tor SchlossHammerschlag Staatsgalerie Raitelsberg platz Mettingen Gerlingen RB61 Charlottenpl. Ostendpl. SchlachtFeuersee Vogelsang Fellbach Schorndorf Brendle hof Urbach Malmsheim Ostheim Lutherkirche Olgaeck HerderBeetEltinger (Groß- InselLeo-Vetter-Bad Esslingen (N) platz hovenstr. Str. markt) str. Wasenstr. Gaisburg Rathaus Plüderhausen Renningen Süd MillöckerLindWangener-/ Im Oberesslingen Eugenspl. Österreich. str. paintnerstr. Landhausstr. Degen Botnang Wangen Marktplatz Marienplatz Schwabstraße Platz Dobelstr. Heidehofstr. Waldhausen Erwin-SchoettleZell Liststr. Stafflenbergstr. Platz Magstadt Universität Hedelfinger Str. Weil der Stadt Bubenbad Pfaffenweg Lorch Südheimer Altbach Bopser Österfeld Payerstr. Wielandshöhe Platz Bihlplatz Maichingen Nord Heslach ReichenVaihingen Geroksruhe Haigst bach (F) Uhingen Vogelrain Viadukt Waldfriedhof Faurndau Hedelfingen Stelle Waldau Nägelestr. Engel- Kalten- WaldEbersbach (F) Fauststr. Ruhbank (Fernsehturm) Göppingen boldstr. tal eck Maichingen Zahnradbf. Wernau (N) Plochingen Vaihinger Weinsteige Vaihingen Schillerplatz Silberwald Eislingen (F) SSBWallStr. Riedsee Peregrinastr. Sillenbuch Jurastr. graben Zentrum Salach Wendlingen (N) Degerloch Sindelfingen Degerloch Sonnen Schemppstr. Süßen Möhringen berg Albstr. Bf Vaihingen Bockelstr. Ötlingen Gingen (F) RB46 Rohrer Weg Lapp Kabel Sigmaringer Str. Böblingen Goldberg Kuchen Oberboihingen RB64 Heumaden Rohr Möhringen Freibad Leinfelden Geislingen Kirchheim (T) Plieninger Str. Ruit Böbl. Danziger Str. Frank (Steige) West Hulb Dürrlewang Fasanenhof Kirchheim (T) Geislingen Zinsholz UnterSalzäcker Böbl. Südbf. Süd (Steige) Europaplatz aichen Ehningen RB65 Oberaichen Parksiedlung Nürtingen Böbl. Heusteigstr. Landhaus EnBW City Dettingen (T) Gärtringen Nürtingen Vorstadt Böbl. Zimmerschlag Scharnhauser Park Leinfelden Schelmenwasen Holzgerlingen Hülben Roßdorf Nufringen Kreuzbrunnen Owen Stadionstr. Plieningen Holzgerlingen RB41 RB60 Frickenhausen Techn. Akademie Echterdingen Brucken Messe West Herrenberg Holzgerlingen Buch Bempflingen Frickenh.Kelterstr. Gäufelden Weil im Schönbuch Troppel Herrenberg UnterZwerchweg S8 Flughafen/ Messe Nellingen Ostfildern lenningen Weil im Schönbuch Röte Linsenhofen Bondorf Gültstein Weil im Schönbuch Untere Halde Ergenzingen Giebel Hölderlinplatz Börsenplatz M EX n le Aa eim E1 sh IR rail C 13 IC 40 RB Zü 1 ri S 8 4 R ch Fr ottw eu e de il/ ns Fr ta eu dt de n st . IRE6 Aulendorf/ Horb RE10 Tübingen RB18 Tübingen au nd Li m 5 Ul RE X16 E M en ng bi ch Tü ra 60 d U RB 3 Ba 6 ← RB Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart GmbH www.vvs.de RB46 Dettenhausen Tel. 0711 19449 18 Filderstadt RB65 Neuffen RB64 Oberlenningen © VVS 12.2021 nicht im VVS-Tarif 19 → VOLLINTEGRATION LANDKREIS GÖPPINGEN Der Landkreis Göppingen im VVS Am 1. Januar 2021 war es endlich so weit: Nach jahrelangen Vorbereitungen wurde der Stauferkreis vollständig in den VVS integriert. Bevor es losgehen konnte, mussten rund 1.000 Haltestellen an das VVS-Desgin angepasst werden. Die Linienbezeichnungen der Busverkehre im Landkreis wurden an das VVS-Schema angepasst, die Busse sind seither mit 900er-Liniennummern unterwegs. Ab Jahresbeginn galt der VVS-Tarif dann in allen Bahnen und Bussen. Zeitgleich ist das StadtTicket in zahlreichen Kommunen des Stauferkreises an den Start gegangen. Auf ein großes Fest zum Auftakt musste coronabedingt zunächst verzichtet werden. Jeder Haushalt im Landkreis Göppingen hat jedoch einen Gutscheincode bekommen, den er in ein netzweit gültiges TagesTicket umtauschen konnte, um das gesamte Verbundnetz des VVS zu erkunden. Im Juni sponserte die Stadt Göppingen an vier Samstagen einen kostenlosen Nahverkehr für ihre Bürgerinnen und Bürger. Ziel der Freifahrtaktion war es, den durch die Corona-Pandemie gebeutelten Einzelhandel, den Gastronomiebetrieben und Dienstleistern unter die Arme zu greifen. Anfang September konnte die Festlichkeit wegen sinkender Infektionszahlen dann doch noch nachgeholt werden. So war der Nahverkehr am 11. September im gesamten Landkreis Göppingen kostenlos. Interessierte Fahrgäste waren zudem zu einer Wanderung mit Landrat Edgar Wolff und VVS-Geschäftsführer Horst Stammler von Bad Boll nach Hattenhofen eingeladen. Die Teilnehmer haben nicht nur die schöne Gegend im Albvorland kennengelernt, sondern auch einiges über aktuelle ÖPNV-Themen im Landkreis erfahren. ← 20 21 → NAHVERKEHRSPLÄNE Fortschreibung aller Nahverkehrspläne im Verbund Der VVS ist für die Erstellung und Fortschreibung der Nahverkehrspläne in der Landeshauptstadt Stuttgart und den Verbundlandkreisen zuständig. Verabschiedet werden sie vom Stuttgarter Gemeinderat bzw. den Kreistagen der Verbundlandkreise. Inzwischen ist neben einer Beteiligung von Trägern öffentlicher Belange und Verbänden auch eine Bürgerbeteiligung Usus. Die aktualisierten Nahverkehrspläne für die Landeshauptstadt Stuttgart und die Landkreise Böblingen, Ludwigsburg und den Rems-Murr-Kreis wurden bereits im Lauf des Jahres 2021 von den zuständigen Gremien verabschiedet. Die finalen Beschlüsse in den Landkreisen Esslingen und Göppingen folgten am Jahresende. In allen Nahverkehrsplänen wurden Verbesserungen im Leistungsangebot und der Infrastruktur aufgezeigt. Einen gewissen Schwerpunkt bildete das Thema Barrierefreiheit. Der Landkreis Göppingen beschränkte sich auf Ergänzungen des geltenden Planwerks im Bereich der Barrierefreiheit und der Anwendung des VVS-Tarifs. Eine umfassende Fortschreibung des Nahverkehrsplans mit einer neuen Linienbündelung zur Vorbereitung der Vergabeverfahren steht im Stauferkreis 2022 an. Die Landeshauptstadt Stuttgart plant eine Neuauflage ihres Nahverkehrsentwicklungsplans, der im Jahr 2023 beschlossen werden soll. Bemerkenswert beim aktuellen Fortschreibungsprojekt ist vor allem der erneut gestiegene Umfang an Rückmeldungen im Beteiligungsverfahren. Hierzu haben nicht nur der deutlich breiter behandelte Aspekt der Barrierefreiheit beigetragen, sondern auch die Erfahrungen aus den vergangenen Vergabeverfahren für die Verkehrsleistungen. Gerade in den Kommunen der Verbundlandkreise scheint das Thema ÖPNV dadurch an Bedeutung gewonnen zu haben, flankiert durch die zunehmenden Diskussionen über eine notwendige Verkehrswende. Dadurch steigen allerdings auch die Erwartungen an das Instrument „Nahverkehrsplan“. ← 22 23 → TARIF Der Start mitten im Lockdown verlief noch verhalten. Mit der Zeit stiegen die Fahrgastzahlen. Nach knapp einem halben Jahr konnte die 10.000. Kundin, Andrea H. aus Korb im RemsMurr-Kreis, begrüßt werden. Wie die meisten Kunden nutzt sie das Ticket in der Regel zwei- bis dreimal in der Woche für die Fahrt von Korb zu ihrem Arbeitsplatz in Stuttgart. Aus einer Marktuntersuchung der SSB wurde bekannt, dass mehr als die Hälfte der Nutzer (52 Prozent) Umsteiger vom Gelegenheitsverkehr sind. Die Untersuchung hat auch ergeben, dass 60 Prozent der Käufer Vollzeitbeschäftigte sind. Ein Viertel der Nutzer arbeitet in Teilzeit. Hauptsächlich wird das 10er-TagesTicket für Fahrten zur Arbeit genutzt. Die mit dem neuen Ticketangebot angestrebte Zielgruppe wird somit sehr gut getroffen. Bis zum Jahresende haben sich die Zahlen nochmals verdoppelt: Insgesamt gingen im ersten Jahr über 21.000 10er-TagesTickets über die virtuelle Ladentheke. Das neue f lexible 10er-TagesTicket Das f lexible Angebot im 10er-Vorteilspack Das 10er-TagesTicket: Work-Fahr-Balance in Perfektion. Das 10er-TagesTicket entwickelt sich zum neuen Tarifprodukt für alle Ab-und-zu-Fahrer. Das Mobilitätsbedürfnis vieler Menschen hat sich in den letzten Jahren verändert. Durch die Corona-Pademie hat sich der Trend weiter gefestigt: Immer mehr Menschen arbeiten in Teilzeit, an wechselnden Arbeitsstätten oder zu Hause. Für alle Fahrgäste, die aufgrund von Homeoffice und Kurzarbeit nicht mehr regelmäßig zu ihrem Arbeitsplatz fahren, hat der VVS zum 1. April 2021 das flexible 10er-Tages-Ticket eingeführt. Das neue Ticket ist als Zwischenschritt zu einem flexiblen Abo gedacht. Die Fahrgäste können zehn Nutzungstage innerhalb eines Monats frei wählen. Mit dem neuen Angebot sparen Fahrgäste gegenüber dem Kauf von einzelnen TagesTickets 20 bis 25 Prozent. Das Angebot richtet sich vor allem an Arbeitnehmer, die in Teilzeit oder im Homeoffice arbeiten und zwei- bis dreimal pro Woche zu ihrem Arbeitsplatz fahren. Wer häufiger fährt, für den lohnen sich nach wie vor die Zeittickets des VVS wie zum Beispiel das MonatsTicket oder JahresAbo. Mit diesem flexibel einsetzbaren Ticket verfolgen der VVS und seine Partner ein klares Ziel: Stammkunden, die aufgrund der Corona-Pandemie mehr zu Hause arbeiten, soll ein Anreiz geboten werden, weiterhin den ÖPNV zu nutzen. Mit dem neuen rein digitalen Ticket wird die Lücke zwischen den Tickets des Gelegenheitsverkehrs und den Zeittickets geschlossen. ← Eine Million StadtTickets in Ludwigsburg verkauft Das StadtTicket wurde im August 2018 als Pilotprojekt in der Stadt Ludwigsburg eingeführt und sehr rasch angenommen. Der Höchststand wurde im Dezember 2019 mit 50.000 Tickets verbucht. Nach Ausbruch der Pandemie stürzten die Zahlen im Frühjahr 2020 ab, doch 2021 haben sie sich wieder erholt. Im Juni wurde das einmillionste StadtTicket in der ehemaligen Residenzstadt verkauft. Inzwischen wird das StadtTicket in über 50 Städte und Gemeinden angeboten. 2021 sind 14 neue Kommunen dazu gekommen. Andrea H. aus Korb im Rems-Murr-Kreis ist die zehntausendste Kundin des 10er-TagesTickets. Der glückliche Käufer des Jubiläums-Tickets war Manfred Z. aus Ludwigsburg-Pflugfelden. Der rüstige Senior ist mehrmals SSB-Vorstand Mario Laube und VVS-Geschäftsführer Thomas Hachenberger gratulierten der Gewinnerin die Woche mit den Stadtbussen unterwegs und kauft sich in der LVL-Verkaufsstelle immer gleich zehn StadtTickets auf bei einem Pressetermin Anfang Oktober. Vorrat. Bürgermeister Michael Ilk und VVS-Geschäftsführer Thomas Hachenberger gratulierten dem glücklichen Gewinner. 24 25 → TARIF Die Aktion wird von den Beteiligten als Erfolg in Sachen Verkehrssicherheit und ÖPNV-Bindung gewertet. Besonders erfreulich: rund 70 Prozent der Teilnehmenden im VVS waren vorher noch keine regelmäßigen ÖPNV-Nutzer und bis zu 50 Prozent bleiben auch nach dem kostenfreien ersten Jahr im Abo. Von den ÖPNV-Bestandskunden (30 Prozent) bleiben sogar rund 80 Prozent im Abo. Mein Opa fährt jetzt auf Nummer sicher. SeniorenTicket gegen Führerschein Führerscheinrückgabe: kostenloses Check-in Check-out bald landesweit! VVS-SeniorenTicket Seit Oktober 2015 gibt es die Aktion im VVS: Seniorinnen oder Senioren, die ihren Führerschein freiwillig zurückgeben, können ein ganzes Jahr lang kostenlos mit einem Jahres-Ticket für Senioren im gesamten VVS-Netz fahren. Das Angebot richtet sich vor allem an ältere Menschen, die sich im Straßenverkehr nicht mehr sicher fühlen. Vorreiter war 2015 der Landkreis Ludwigsburg, im Januar 2020 folgte Esslingen und im Oktober 2020 die Landeshauptstadt Stuttgart. Einen weiteren Schub erhielt das Angebot Ende 2021, als das Land Baden-Württemberg das Förderprogramm „Führerscheinrückgabe gegen Senioren-Jahresticket“ zur Erhöhung der Verkehrssicherheit ins Leben gerufen hat. Daraufhin haben sich auch zwei weitere Verbundlandkreise für die Aktion entschieden: Im Landkreis Göppingen profitieren Senioren seit Dezember 2021 und im Landkreis Böblingen seit Januar 2022 von der Aktion. Das Land übernimmt 50 Prozent der entstehenden Kosten. Einfach in Bus oder Bahn steigen, ohne sich Gedanken über Fahrpreise und Verbundgrenzen zu machen. Ein Wisch und direkt losfahren – das ist der Grundgedanke von „CiCo BW“. Im Sommer 2020 ist das vom Bund geförderte Pilotprojekt, das federführend vom VVS betrieben wurde, an den Start gegangen. Projektpartner waren die Stuttgarter Straßenbahnen AG, der Verkehrsverbund Pforzheim-Enzkreis, die Baden-Württemberg-TarifGesellschaft und der Schweizer Dienstleister Fairtiq. 18 Monate lang haben rund 1.000 Fahrgäste das System getestet – und den Beweis geliefert, dass ein verbundübergreifendes Check-in-Check-out-System funktioniert. Auf Basis der Ergebnisse des Pilotprojektes haben das Verkehrsministerium Baden-Württemberg und alle Verkehrsverbünde im Land Mitte Dezember 2021 ein Lizenzierungsverfahren gestartet. Die Anbieter von CiCo-Lösungen sind seitdem aufgefordert, eine Lizenz für den Vertrieb des Baden-Württemberg-Tarifs und aller Verbundtarife im Land zu beantragen und die CiCo-Funktionalität prüfen zu lassen. Ziel ist es, bis Ende 2022 landesweite CiCo-Lösungen in Baden-Württemberg zu realisieren. Nach über 70 Jahren tauscht der 90-jährige Johann M. aus Herrenberg bei einem Pressetermin Ende Die Pilotphase von „CiCo BW“ endet im Dezember 2021. Das Pilotprojekt hat bewiesen, Januar mit Landrat Roland Bernhard (rechts) und VVS-Geschäftsführer Horst Stammler seinen Führer- dass ein CiCo-System verbundübergreifend technisch umgesetzt werden kann. schein gegen ein VVS-Jahresticket. ← 26 27 → DIGITALISIERUNG DFI light: Echtzeitinformationen auch an Bushaltestellen in der Region Ziel des vom VVS angestoßenen Projektes „DFI light“ ist es, Fahrgäste auch an Bushaltestellen in der Region mit Echtzeitinformationen zu versorgen. Im Gegensatz zu den bestehenden großen dynamischen Fahrgastinformationsanzeigern, die überwiegend an Bahnhöfen, Stadtbahnhaltestellen und zentralen Omnibusbahnhöfen im Verbundgebiet stehen, haben die DFI-light-Anzeiger ein relativ kleines, energiesparendes Display, das direkt in den Haltestellenmasten integriert werden kann. Sie werden über Laternenstrom, Batterie oder Solarenergie deutlich günstiger betrieben und sind so auch für kleinere Kommunen im ländlichen Raum attraktiv. Die Datenversorgung erfolgt über Mobilfunk. In mehr als 100 Kommunen im gesamten VVS-Gebiet sollen in einer ersten Stufe rund 450 DFI LightAnzeiger aufgestellt werden, die vom VVS im Rahmen einer Sammelbestellung beschafft wurden. Wenn der Chatbot antwortet Fahrplanauskunft über WhatsApp Die Städte Ludwigsburg und Böblingen haben dabei eine gewisse Vorreiterrolle eingenommen. In der Stadt Ludwigsburg wurden an 20 Bushaltestellen 26 dynamische Anzeiger installiert. Die Stadt Böblingen hat acht Bushaltestellen mit zwölf dynamischen Anzeigern ausgerüstet. Dort werden die nächsten Busabfahrten in Echtzeit angezeigt. Außerdem geben sie Auskunft über Ausfälle oder Störungen. Die verwendeten ePaper-Displays sind bei direkter Sonneneinstrahlung sehr gut lesbar und werden bei Dunkelheit beleuchtet. Verbindungen mit Bus und Bahn ganz einfach über das Smartphone abrufen – das geht beim VVS schon lange über die VVS-App „VVS mobil“. Seit Anfang des Jahres 2021 gibt es mit dem VVS Chatbot noch eine weitere Möglichkeit. Über den Messengerdienst WhatsApp können Fahrgäste seither ihre Verbindungen mit Bus und Bahn per Text- oder Spracheingabe abrufen. Der Vorteil: Der VVS Chatbot spuckt die Fahrtempfehlung als Fließtext aus. Das macht Verbindungsauskünfte noch verständlicher. Wer möchte, kann die Vorlesefunktion aktivieren und sich seine Fahrt von A nach B vorlesen lassen. Dadurch haben auch sehbehinderte Menschen eine gute und einfache Möglichkeit, sich über die nächste Fahrtmöglichkeit zu informieren. Besonders praktisch: Die Auskunft über WhatsApp verbraucht wenig Daten, deshalb lassen sich Fahrplanauskünfte auch an Orten mit schlechtem mobilen Internet abrufen. Die aktuellen Fahrplaninformationen bekommt der Chatbot aus der elektronischen Fahrplanauskunft (EFA) des VVS, die auch alle Informationen für die VVS-App und die Web-Auskunft auf der Homepage liefert. Der VVS Chatbot setzt auf eine sprachorientierte Ausgabe und ergänzt so die informationsorientierten Ausgabemedien VVS-App und Webauskunft. VVS-Geschäftsführer Thomas Hachenberger, LVL-Geschäfsführerin Carry Buchholz und Bürgermeister Michael Ilk stellen der Presse die neuen digitalen Anzeiger an der Haltestelle Danziger Straße vor. Der VVS Chatbot schlägt einen neuen Weg der Fahrplanauskunft im VVS ein. Über den Messengerdienst WhatsApp können per Text- oder Spracheingabe Verbindungen mit Bus und Bahn im VVS-Gebiet abgerufen werden. ← 28 29 → MULTIMODALITÄT VVS-Radroutenplaner kann jetzt noch mehr Während das Coronavirus das gesamte öffentliche Leben in Atem hielt, hat ein Fortbewegungsmittel einen Hype erlebt: das Fahrrad. Viele nutzten es, um sich sportlich zu betätigen, die Region zu erkunden oder für die Fahrt zwischen Arbeitsplatz und zu Hause. In vielen Bereichen sind Leihfahrradsysteme insbesondere für die erste oder letzte Meile und zumeist kurze Strecken eine wichtige Ergänzung in der Mobilitätskette. Diese Entwicklung hat sich auch beim VVS bemerkbar gemacht: Die Abrufzahlen im Radroutenplaner sind deutlich gestiegen. Ob Pendler- oder Freizeitradler, das praktische Tool unterstützt die Routenplanung auf dem PC, Tablet oder Smartphone. Der VVS hat seinen Radroutenplaner aufgerüstet und eine neue Version in die App-Stores gestellt. Der runderneuerte Radroutenplaner vernetzt auf intelligente Weise Fahrrad und ÖPNV. Es lassen sich nicht nur Routen mit dem eigenen Rad, sondern auch mit den Leihbikes von RegioRadStuttgart oder in Kombination mit Bussen und Bahnen planen. Der Radroutenplaner berücksichtigt dabei automatisch die Regeln zur Fahrradmitnahme in den öffentlichen Verkehrsmitteln und zeigt die Standorte und Verfügbarkeit der Leihräder an. Außerdem sind über 100 vorgeplante Touren in der Region Stuttgart abrufbar. Der Radroutenplaner zeigt wahlweise verschiedene Streckenalternativen an. Alle Routen lassen sich auch mit Freunden oder zwischen verschiedenen Geräten teilen oder im gpx-Format exportieren. Den VVS-Radroutenplaner gibt es seit 2007, seit 2013 ist er als App verfügbar. Die komplette Überarbeitung des Radroutenplaners wurde vom Bund im Rahmen des Förderprogramms „saubere Luft“ bezuschusst. GROSSBRAND BEI DER SSB Großbrand im Busdepot Gaisburg Ende September hat es im SSB-Busdepot in Stuttgart-Gaisburg einen Großbrand gegeben. Bei dem Brand wurden insgesamt 23 Busse zerstört, darunter auch zwei Oldtimer. Mitarbeiter der Kraftfahrzeugwerkstatt und einige Busfahrer haben zahlreiche Busse aus der Abstellanlage gefahren und in Sicherheit gebracht. Glück im Unglück: Viele Busse waren zum Zeitpunkt des Brandes noch im Einsatz. Wäre das Feuer drei Stunden später ausgebrochen, wäre das Depot voll gewesen und es wären voraussichtlich deutlich mehr Busse in Mitleidenschaft gezogen worden. Die Buswerkstatt sowie die Gebäude für den Fahrdienst waren vom Brand nicht betroffen und konnten weiter genutzt werden, ebenso die Dieseltankanlage und die Tankanlage für Wasserstoff. Die Elektroladestelle für Busse wurde aber zerstört, sodass keine Batteriebusse mehr eingesetzt werden konnten. Schnell wurde klar, dass für viele Busse vorübergehend eine neue Abstellfläche gefunden werden musste. Die Landeshauptstadt stellte daher für die gelben Busse einen Teil der Veranstaltungsfläche des Cannstatter Wasen als provisorisches Busdepot zur Verfügung. Trotz des Brandes im Stuttgarter Osten konnte die SSB schon am nächsten Morgen nahezu das komplette Angebot fahren. Von anderen Busunternehmen hat die SSB ein knappes Dutzend Busse angemietet. Letztere nutzte die SSB vor allem für Schülerfahrten, die nicht im Fahrplan veröffentlicht sind. Auf diese Art wurden eigene Busse frei, so dass der laufende Linienverkehr ausreichend abgedeckt war. Nur vereinzelt ist es zu Fahrausfällen gekommen, über die Fahrgäste in der elektronischen Fahrplanauskunft informiert wurden. Nach dem Großbrand im Busdepot ← Auch die Fahrradbeaufragte der Gaisburg haben die SSB-Busse vor- Stadt Stuttgart, Evá Adam, hat den übergehend auf dem Wasengelände Radroutenplaner schon ausprobiert. ein neues Zuhause gefunden. 30 31 → WAS SONST NOCH GESCHAH 1 Januar 2021 August/September 2021 → Neben 12 Kommunen im Landkreis Göppingen, bezuschussen → Der bwAboSommer beschert treuen VVS-Abokunden während seit Jahresbeginn auch Korb, Möglingen, Nürtingen, Rutesheim der Sommerferien kostenlose Mobilität im ganzen Land. Daran und Vaihingen/Enz das StadtTicket für ihre Bürgerinnen und schließt sich das Deutschland-Abo mit einer bundesweiten Frei- Bürger. fahrt im September an. →  3 Sechs Fahrerinnen und Fahrer werden in ihrem Stadt- oder Februar 2021 Landkreis zum Busfahrer des Jahres 2022 gewählt. Zum ersten → Der neue Stuttgarter Oberbürgermeister Dr. Frank Nopper wird Mal mit dabei ein Busfahrer aus dem Landkreis Göppingen. Das neue 10er-TagesTicket: Fahr ich heute oder → Studierende, die sich zum Wintersemester wieder ein Studi-Ti- zum Vorsitzenden des VVS-Aufsichtsrates und der Gesellschaf- cket holen, sparen mit dem Wiedereinstiegsrabatt 40 Euro. terversammlung gewählt. 2 fahr ich morgen... März 2021 → Aktive Langschläfer können sich freuen. Der VVS gibt zusammen mit Wanderexperte Dieter Buck seinen fünften Wanderführer heraus. In dem Buch mit dem Titel „Genießertouren für Ausgeschlafene“ werden die 24 schönsten Halbtagestouren in der Region inklusive ÖPNV-Anschluss vorgestellt. April 2021 → Wegen der langen Schulschließungen in der Corona-Pandemie werden die Eltern entlastet. Das Land übernimmt die April-Rate für das VVS-Scool-Abo. Alle übrigen Abonnenten bekommen für ihre Treue in der Pandemie einen Treuebonus in Höhe einer → Im Rahmen der Stuttgarter Mobilitätswoche gilt am 18. und 19. halben Monatsrate ausbezahlt. →  1 Das VVS-10er-TagesTicket wird eingeführt. September für alle in Stuttgart: freie Fahrt in den Öffis. Der VVS → Auch in Wernau im Kreis Esslingen gibt es das günstige VVS- ist mit einer eigenen Aktion dabei: Kinder bemalen einen StadtTicket. 3 Linienbus. Mai 2021 Oktober 2021 → 2 → Die VVS-Marktoffensive geht weiter: Am Tag der Deutschen Trotz Corona-Krise starten die Rad- und Wanderbusse pünktlich in die Saison. Einheit brauchen alle Erwachsenen für ihre Fahrt nur ein KinderTicket. Juni 2021 November 2021 → An den vier Juni-Samstagen haben alle Fahrgäste in Göppingen freie Fahrt mit Bus und Bahn. → In Bus und Bahn wird am 24. November die 3G-Regel eingeführt. → Im regionalen Busverkehr kommt es im Rahmen der Tarifver- Fahrgäste müssen geimpft, genesen oder geimpft sein. handlungen zu ersten Warnstreiks. Die Verhandlungen ziehen →  4 Knapp 1.000 Menschen bewerben sich für eine Teilnahme sich bis in den Herbst, was insgesamt 17 Streiktage mit sich an den beliebten „60plus Touren“ in den Herbstferien. Die aus- bringt. gewählten Leserinnen und Leser können sich über einen interes- → In Böblingen und Ludwigsburg werden die ersten DFI Light-An- 4 santen Ausflug ins Blühende Barock, die Esslinger Altstadt oder zeiger an mehreren Bushaltestellen aufgestellt. nach Geislingen freuen. → Der VVS lädt zum 4. Tarifsymposium ein, an dem über 80 Kom- Juli 2021 munalpolitiker und Experten aus Verkehrsunternehmen und Ver- → Die Corona-Lage entspannt sich, der Nachtverkehr fährt wieder. waltung teilnehmen. → Der bwWillkommensbonus ist bares Geld wert: Wer ab sofort ins Abo einsteigt oder ein JahresTicket kauft, wird belohnt und Dezember 2021 bekommt als (Wieder-)Einsteiger einen Freimonat. → Die U6 wird zum Flughafen verlängert. Coronabedingt muss lei- → Die S-Bahn-Stammstrecke wird auf Vordermann gebracht. Zwi- der auf ein größeres Eröffnungsfest verzichtet werden. schen Hauptbahnhof und Vaihingen fährt sechs Wochen lang → Check-in-Check-out: Das landesweite Lizenzierungsverfahren keine S-Bahn. Ein Ersatzkonzept mit Bussen, Stadtbahnen und startet. umgeleiteten S-Bahnen wird umgesetzt. → Das Land fördert die Aktion „Seniorenticket gegen Führerschein“. Im VVS machen nun auch die Landkreise Böblingen und Göppingen mit. ← 32 33 → STADTTICKETS IM VVS Impressum StadtTickets im VVS Herausgeber Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart GmbH (VVS) Rotebühlstraße 121 70178 Stuttgart Telefon 0711 6606-0 Fax 0711 6606-2000 www.vvs.de Kirchheim (N) Besigheim Redaktion: Niklas Hetfleisch, Ulrike Weißinger Verantwortlich: Ulrike Weißinger Gestaltung: Oliver Kern Satz: Point Prepress, Stuttgart Druck: Drescher GmbH, Leonberg Ausgabe 2021 Murrhardt BietigheimBissingen Vaihingen (E) Tamm Asperg Markgröningen Backnang Marbach (N) Bildernachweis Ludwigsburg Möglingen Winnenden Kornwestheim Titel: Sven Schäfer, SSB; Seite 3: SSB; Seite 10/11: Gottfried Stoppel/Deutsche Bahn; Seite 13: DB AG/Sebastian Berger; Seite 13: Tom Ruhnke Seite 20/21: Landratsamt Göppingen; Seite 28: iStock; Patrick Holuba; Seite 31: SSB Welzheim Remseck (N) Hemmingen Leonberg Rutesheim Weil der Stadt Waiblingen Ditzingen Korb Lorch Fellbach Stuttgart Kernen Schorndorf Wäschenbeuren Renningen Birenbach Esslingen (N) Plochingen Rechberghausen Ebersbach (F) Uhingen Sindelfingen Ostfildern Böblingen LeinfeldenEchterdingen Wernau (N) Reichenbach (F) Schlierbach Filderstadt Wendlingen (N) Herrenberg Dettenhausen 34 Bad Boll Weilheim (T) Geislingen (Steige) Dettingen (T) Neuffen ← Salach Süßen Göppingen Albershausen Heiningen Kirchheim (T) Nürtingen Eislingen Oberlenningen 35 → Verkehrs- und Tarifverbund Stuttgart GmbH (VVS) Rotebühlstraße 121 70178 Stuttgart Tel.: 0711 6606-0 www.vvs.de facebook.com/VVS twitter.com/VVS youtube.com/VVS vvs_stuttgart ← 36
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