to go
Berlin
Business-News zum Mitnehmen
4,90 €
4/2016
Vattenfall:
Wärmewende nach
Berliner Art
IM INTERVIEW:
Vera GädeButzlaff,
Vorstandsvorsitzende
GASAG
TOTAL und Ubitricity:
Ein Disput
zur Tankstelle
der Zukunft
Tipp der MeisterköcheJury:
Wohin am Abend mit
dem geheimen Date?
ENERGIESTADT
B E
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EDITORIAL
EDITORIAL
Foto A. Joras u. Dr. S. Franzke: Berlin Partner – Fotostudio Charlottenburg; Titelillustration: LASERLINE; Fotos: Vattenfall, GASAG, iStock.com / kieferpix
Liebe Leserinnen und liebe Leser,
Berlin ist ein wahres Energiebündel: Die Stadt hat das Ziel, die Kohlendioxidemissionen bis 2050 um mindestens 85 Prozent zu reduzieren. Was bedeutet das konkret? Klare Luft für die Berlinerinnen und Berliner!
Der Weg hin zur nachhaltigen und effizienten Energieversorgung ist ein Gemeinschaftsprojekt von Berliner
Politik, etablierter Wirtschaft, Wissenschaft, Startup-Szene sowie Bürgerinnen und Bürgern. Gemeinsam
werden Innovationen für Berlin und aus Berlin für die Energiewende entwickelt.
Dass in Berlin zielstrebig an der Energiewende gearbeitet wird, zeigen auch die Zahlen im Cluster Energietechnik: So wuchs das Cluster überdurchschnittlich stark in den vergangenen Jahren, was Umsatz und
sozialversicherungspflichtige Beschäftigte anbelangt.
200 öffentliche Gebäude, darunter Schulen und Kindergärten, baut Siemens beispielsweise in kleine Energiesparwunder um. Was an Stromkosten gespart wird, tilgt die Rechnung der Sanierung – jährlich etwa
4,7 Mio. Euro. Platz für große Windparks bietet Berlin zwar so gut wie keinen, dafür aber Fläche auf Dächern
und in Kellern, die mit Solaranlagen und Blockheizkraftwerken für Stromnachschub sorgen können. Neben
der Energie aus der Steckdose befindet sich die Wärme aus der Heizung im Wandel: Die großen Energieversorger wie Vattenfall oder die GASAG sind mitten in der Wärmewende in Berlin. Vattenfall beispielsweise
plant unter anderem eine Power-to-Heat-Anlage in Spandau, die überschüssigen Strom aus regenerativer
Energie in Wärme umwandelt. Erzeugung und Verbrauch von erneuerbarer Energie ins Gleichgewicht zu
bringen und dadurch die Region zeitweise mit bis zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien zu versorgen,
ist das Ziel des Forschungs- und Praxisprojekts WindNODE. Hier arbeitet die gesamte Region Nordostdeutschland mit Berlin als Zentrum an der Energiewende.
Auch auf der Straße vollzieht Berlin eine Kehrtwende: Durch die größte Carsharing-Stadt der Welt fährt
auch die größte Elektroflotte mit 400 E-Autos zum Teilen. Heißt es also bald stets „Einmal aufladen“ statt
„Bitte volltanken“? Wenn es nach Ubitricity geht, auf jeden Fall.
Viel Spaß bei der Lektüre wünschen Ihnen
Ihre Andrea Joras Ihr Dr. Stefan Franzke
BERLIN TO GO
3
INHALT
NEWS TO GO
Auf Wachstumskurs
Berlin entwickelt sich weiter positiv
STARTUP
6
Energie für Startups
Inkubatoren, Acceleratoren und Innovation Hubs
36
Über die Zukunft der Tankstelle
38
Ubitricity versus Total – ein Disput zum Thema Treibstoff
DISKURS: ENERGIESTADT BERLIN
Die Hauptstadt steckt voller Energie
Berliner Energietechnik als wichtiger Wirtschaftsfaktor
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Wärmewende nach Berliner Art
Vattenfall geht die Klimaneutralität bis 2050 aktiv an
12
Energiesparend in die oberste Etage
Otis über die Aufzüge der Gegenwart und Zukunft
14
Standortwahrnehmung als Wirtschaftsfaktor
42
Unternehmen erklären, wie sie von Berlins Image profitieren
Garantiert ein stabiles Netz
Die Stromautobahnen des Netzbetreibers 50Hertz
16
NETZWERK
18
Smarte Energie aus der Hauptstadt
Berliner Unternehmen mit innovativen Energielösungen
Reinigen mit Raubtier-Power
Book A Tiger bietet digitale Putzkraftvermittlung
BERLIN GOES
In Berlin gegründet, in Berlin vorangetrieben
Über die Wurzeln und die Zukunft der Deutschen Bank
Netzwerk-Arbeit in den Clustern
Berlin Partner fördert die Vernetzung in den Clustern
21
Die Berlin-Partner aktiv
Neue Projekte, aktuelle Angebote und Engagement
Energiewende neu denken
Vera Gäde-Butzlaff über aktuelle Projekte der GASAG
22
POINT OF VIEW
Kreativ, vielfältig und international
Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg im Wandel
LOCATION
24
AUF EINEN COFFEE TO GO …
Trend Carsharing
Olivier Reppert, CEO von car2go, im Interview
26
48
52
EMPFEHLUNGEN
Immer einen Schritt voraus
Flying Steps begeistern mit ihren Breakdance-Shows
55
Das kulinarische Highlight: Gala-Diner im Kraftwerk
Der 20. Jahrgang der Berliner Meisterköche
58
60
Wohin für ein geheimes Date?
Exklusive Empfehlungen der Berliner Meisterköche-Juroren
CLUSTER
Mobilität und Energie intelligent vernetzt
E-Fahrzeuge unterstützen die Energiewende
44
46
Willkommen im Netzwerk
Neue Partner im Wirtschafts- und Wissenschaftsnetzwerk
SERVICE
Green Moabit – das smarte Quartier
Moabit West stellt sich dem Klimawandel
40
28
Neues aus den Clustern und Branchen
30
Trends und Entwicklungen kompakt zusammengestellt
BERLIN TO DO
Termine im Überblick
Messen, Veranstaltungen, Tipps und vieles mehr
62
CONGRATULATION
Partner für Berlin gratuliert
64
Die Galeries Lafayette, Germania, Osram und Tomtom feiern
UNTERHALTUNG
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STECKBRIEF
Der Meister der Illumination
Andreas Boehlke, Boehlke Beleuchtungstechnik
4
BERLIN TO GO
66
Illustration: LASERLINE
Wussten Sie schon …
Wissenswertes rund um die Energiestadt Berlin
Berlin-Brandenburg realisiert die
Energiesysteme von morgen.
Wichtigste Herausforderung der Energiewende
ist die zunehmende Integration erneuerbarer
Energien. Die Hauptstadtregion ist führend
bei der Entwicklung von innovativen Konzepten
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NEWS TO GO
BERLIN AUF WACHSTUMSKURS
Ob Bruttoinlandsprodukt, Beschäftigungszahlen, Innovationskraft oder
kluge Ideen für Grünflächen – Die Hauptstadt entwickelt sich weiter positiv
Gute Konjunkturstimmung
Die Berliner Konjunktur entwickelt sich im Herbst 2016 weiter günstig. Das ergab die gemeinsame Konjunkturumfrage
von Handwerkskammer Berlin und IHK Berlin. Der Geschäftsklimaindex, der Lage- und Erwartungseinschätzungen der
befragten Unternehmen widerspiegelt, bleibt stabil auf dem
Frühjahrswert von 142 Punkten. 93 % der Betriebe sind mit
ihrer aktuellen Geschäftslage zufrieden. Die Erwartungen an
das kommende Halbjahr bleiben konstant.
Innovative Geschäftsmodelle
beim „Demo Day“
Der dritte „Demo Day“ – eine gemeinsame Veranstaltung von
B!GRÜNDET, dem Gründungsnetzwerk der Berliner Hochschulen,
und Berlin Partner – findet am 13. Februar 2017 auf dem
Campus Schöneberg der Hochschule für Wirtschaft und Recht
Berlin (HWR) statt. Auf dem Demo Day haben Ausgründungen
aller Berliner Universitäten und Hochschulen die Möglichkeit,
neueste Technologien und spannende Geschäftsideen aus den
Bereichen IT-/Mobile-Anwendungen und Hardware/Industrie vorzustellen. Startups, etablierte Unternehmen
und Mittelständler können sich im Rahmen von moderierten „Speed Dating“-Sessions, Fachvorträgen und
auf einem Messeparcours kennenlernen und vernetzen.
Im September waren insgesamt 175.344 Arbeitslose in Berlin gemeldet. Das waren 14.266 weniger als vor einem Jahr.
Die Arbeitslosenquote betrug 9,4 %. Sie lag damit um 1,0
Prozentpunkte unter dem Vorjahreswert. Auch der Aufbau
sozial versicherungspflichtiger Beschäftigungsverhältnisse
hält unvermindert an. Im Juli waren 1.361.500 Personen
sozialversicherungspflichtig beschäftigt, 49.500 mehr als ein
Jahr zuvor. Mit dieser Steigerung von 3,8 % liegt Berlin erneut
deutlich über dem bundesdeutschen Durchschnitt, diesmal
um 2,2 %. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gibt es 1.193
weniger Jugendliche ohne Beschäftigung.
6
BERLIN TO GO
Bilder: Stock-Asso / Shutterstock.com, iStock / i3alda, freepik.com
Mehr Beschäftigung in Berlin
NEWS TO GO
Nachgefragter Wohnungsmarkt
Die IBB veröffentlicht das Wohnungsmarktbarometer
2016. Über 200 befragte Experten liefern Einschätzungen
zur aktuellen und künftigen Wohnungsmarktlage und zum
Investitionsklima in Berlin. Erstmals spielte auch das Thema
Flüchtlinge und die Wirksamkeit wohnungspolitischer
Instrumente eine Rolle. Die Experten kamen zu dem Fazit,
dass weiter in Berliner Immobilien investiert wird und sich
die angespannte Lage am Wohnungsmarkt auf absehbare
Zeit nicht ändern wird.
Fotos: IBB, Firmengärten-Berlin/Different GmbH
Berlins beste Firmengärten
Die deutsche Hauptstadt ist eine der grünsten Metropolen
Europas. Auch viele Unternehmen in Berlin unterstützen nachhaltig die grünen Flächen der wachsenden Stadt und schaffen so Orte der Begegnung für die Mitarbeiter. Berlin hat nun
zum ersten Mal zu einem Firmengärtenwettbewerb aufgerufen
und 40 kreative und innovative Bewerbungen erhalten. Sieger
in der Kategorie „Großer Garten“ ist die VGV Verwaltung der
Versorgungswerke mbH in Zehlendorf, die Diffferent GmbH in
Kreuzberg wurde mit dem Preis für den schönsten „Dachgarten“ ausgezeichnet und die WBM Wohnungsbaugesellschaft
Berlin-Mitte mbH erhielt den Preis für den kreativsten Hof.
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NEWS TO GO
Berliner Wirtschaft weiter
auf Wachstumskurs
Top-Innovationskraft
Berlin ist auf Platz 1 im ING-DiBa Innovationsindex. Der
Innovationsindex vergleicht die aktuelle Innovationskraft
der Bundesländer miteinander. In der deutschen Hauptstadt
leben besonders viele junge Menschen, deren Ausbildungsniveau überdurchschnittlich hoch ist. Hinzu kommen die
höchste Beschäftigungsquote im Hochtechnologiesektor und
eine starke Gründerszene. Die Stadtstaaten Hamburg und
Bremen liegen auf den Plätzen zwei und sechs. Bayern und
Baden-Württemberg liegen bei den Flächenstaaten weit vorn,
die östlichen Bundesländer dagegen schneiden schlechter ab.
Die Berliner Wirtschaft entwickelt sich auch 2016 positiv.
Nach Angaben des Amtes für Statistik Berlin-Brandenburg lag das reale Bruttoinlandsprodukt im 1. Halbjahr
2016 um 2,6 % über dem Stand des Vorjahreszeitraums,
wobei Dienstleistungen und produzierendes Gewerbe
expandierten. Die Industrie hat die Umsätze und
die Aufträge in den ersten sechs Monaten
2016 im Vergleich zum Vorjahr gesteigert
und das Bauhauptgewerbe liegt durch
den Wohnungsbau deutlich im Plus.
Besonderes Wachstum kann die
Tourismusbranche verzeichnen. Auch der Einzelhandel, das Gastgewerbe, die
Kommunikationsbranche und
die unternehmensnahen
Dienstleistungen sind
expandiert.
Gesetzentwurf: Steueranreize für Startups
IBB als grüner Wegbereiter
Geht es um Modernisierungsinvestitionen wie die energetische
Sanierung von Wohn- und Gewerbeimmobilien in Berlin, ist die
Investitionsbank Berlin (IBB) eine wichtige Anlaufstelle für Vermieter und Investoren. Bis zum 31. Dezember hat die IBB die
Zinssätze in den Förderprogrammen „IBB Energetische Gebäudesanierung“ und „IBB Altersgerecht Wohnen“ befristet bis zum
Jahresende auf 0,00 % gesenkt. Umfangreiche Energieberatung
im Bereich Energieeffizienz und Optimierung bietet das Förderprojekt „ENEO“ der IBB Business Team GmbH (IBB BT GmbH). Die
ENEO-Förderung besteht aus folgenden Leistungen: ausgewählte
Energieberater, Zuschuss zu den Kosten des Energiegutachtens,
kostenlose individuelle Betreuung und Informationen zu den
Sanierungsempfehlungen sowie weiteren Förderangeboten.
Über 5 Millionen Euro zusätzliche
Bundesmittel für Berlin
Das Land Berlin konnte über 5 Millionen Euro zusätzliche Bundesmittel zur
Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur einwerben. Damit stehen
im Jahr 2016 insgesamt 151 Mio. Euro in der GRW-Förderung zur Verfügung. Die GRW-Mittel werden als Fördermittel für Unternehmen der
gewerblichen Wirtschaft und für Maßnahmen der wirtschaftsnahen
Infrastruktur wie Brückenbau für den gewerblichen Wirtschaftsverkehr oder den Bau von Ausbildungszentren genutzt.
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BERLIN TO GO
Fotos: iStock.com / poba, Dr. Heinz Linke; IBB
Die Bundesregierung hat beschlossen, dass Investoren von
Startups einen Steuervorteil erhalten sollen. Der Beschluss
sagt aus, dass Startups nun auch bei einem Wechsel ihrer
Anteilseigner ihre aufgelaufenen Verluste gegenüber dem
Fiskus geltend machen können.
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DISKURS
ENERGIESTADT
ERNEUERBAR, EFFIZIENT UND INNOVATIV
Berlin steckt voller Energie: In der Hauptstadtregion erwirtschaften
rund 6.300 Unternehmen mit über 56.000 Beschäftigten einen Umsatz
von etwa 23 Mrd. Euro im Bereich Energietechnik
Mittendrin in der Energiewende
Die Stadt hat das Ziel, die Kohlendioxidemissionen bis 2050
um mindestens 85 Prozent zu reduzieren. 100 Maßnahmen
hat ein Fachkonsortium unter breiter Beteiligung der Öffentlichkeit bereits in einem mehrjährigen, partizipativen Prozess
entwickelt. Beispielsweise sollen die Radverkehrsinfrastruktur verbessert und die Berliner Wälder als innerstädtische
CO 2 -Senken weiter aufgewertet werden. Berlin ist bereits
mittendrin in der Energiewende. Auf den Dächern der Stadt,
in den Kellern der Mehrfamilienhäuser, bei den großen Energieriesen – überall ist sie im Einsatz, die nachhaltige Energieversorgung. Vattenfall beispielsweise (S. 12) läutet die dafür
notwendige Wärmewende ein. Doch die Hauptstadt steht ganz
10
BERLIN TO GO
speziellen Herausforderungen gegenüber: Über 3,5 Millionen
Einwohner verbrauchen eine große Menge an Strom, Platz
für den Bau von Windkraftanlagen gibt es nur sehr begrenzt.
Nachhaltiger Strom vom Dach und aus dem Keller
Freie Dachflächen für die Installation von Photovoltaikanlagen
existieren in Berlin dafür jede Menge. Daher eignet sich Berlin
besonders für die Umsetzung von Mieterstrommodellen, bei
denen der Eigenverbrauch von Strom in Mehrfamilienhäusern
über Photovoltaikanlagen auf dem Dach oder an der Fassade
erzeugt wird. Die Berliner Stadtwerke bieten als Tochterunternehmen der Berliner Wasserbetriebe in Zusammenarbeit mit der
Wohnungswirtschaft verschiedene Mieterstrommodelle an. Die
Berliner Energieagentur hat mit dem BEA Kiezstrom (S. 20) ein
weiteres Mieterstrommodell im Programm, das auch Mietern in
Gebäuden zur Verfügung steht, die mit einem Blockheizkraftwerk
im Keller ausgestattet sind. Ein Blockheizkraftwerk erzeugt sehr
effizient gleichzeitig Strom und Wärme. Über 1.000 Blockheizkraftwerke versorgen aktuell Wohngebäude, Gewerbeflächen,
Krankenhäuser oder ganze Quartiere in Berlin und leisten damit
einen wesentlichen Beitrag zur Effizienzhauptstadt Berlin.
CO2 -Emissionen halbieren
Berliner Energieriesen wie die GASAG setzen sich zudem eigene
Ziele: Die GASAG-Gruppe wird ihre CO2 -Emissionen bis 2020 im
Vergleich zu 2014/2015 halbieren. Die CO2 -Belastung in den Liegenschaften und Anlagen der GASAG-Gruppe kann dadurch um
ca. 10.000 Tonnen pro Jahr sinken. Das Ziel wird durch effiziente
Energieerzeugungstechnologien, einen hundertprozentigen Einsatz von erneuerbaren Energien im Strombezug und der Einführung eines Energiemanagementsystems sichergestellt (S. 22). cb
Illustration: LASERLINE
Weichenstellung für weltweite Energieversorgung
Die Geschichte der Energiestadt Berlin begann an einem
Tag im Jahr 1866, als Werner von Siemens das dynamoelektrische Prinzip entdeckte. Heute, genau 150 Jahre später,
beschäftigt die Siemens AG rund 350.000 Mitarbeiter weltweit, allein 11.500 davon in Berlin, und ist somit einer der
größten Arbeitgeber der Hauptstadt. Siemens ist Nummer
eins im Offshore-Windanlagenbau, einer der führenden Anbieter von Gas- und Dampfturbinen für die Energieerzeugung
sowie von Energieübertragungslösungen. Die Stadt Berlin
nimmt innerhalb des Konzerns eine ganz besondere Rolle
ein: Mit sechs Produktionsstandorten, vier in Siemensstadt
sowie je einer in Moabit und Treptow, ist die Stadt der größte
Fertigungsstandort des Unternehmens weltweit – mit den
Schwerpunkten Industrie und Energie. Hier werden die Weichen für die Zukunft der weltweiten Energieversorgung im
21. Jahrhundert gestellt, invented and made in Berlin (S. 18).
DISKURS
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WindNODE – Schaufenster für Intelligente Energie
Einen großen Beitrag zur Energiewende in Berlin liefert das Forschungs- und Praxisprojekt WindNODE.
Als Schaufenster Intelligente Energie ist WindNODE
ein Gemeinschaftsprojekt der Region Nordostdeutschland mit Berlin als Zentrum. Das Projekt hat sich das
ehrgeizige Ziel gesetzt, die Region zeitweise mit bis zu
100Prozent Strom aus erneuerbaren Energien zu versorgen. Doch was bedeutet das für die Erzeugung, die
Netzübertragung und den Verbrauch? Wie kann Versorgungssicherheit gewährleistet werden und wie können
die großen Erzeugungsspitzen aus der Windenergie, die
im Berliner Umland verfügbar sind, in Berlin sinnvoll und
systemstützend genutzt werden?
Diese Fragen soll WindNODE klären. Beteiligt sind über
40 Partner, darunter viele aus Berlin, wie z.B. der Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz Transmission (S. 16), der
Verteilnetzbetreiber Stromnetz Berlin, die Siemens AG,
Vattenfall Wärme, aber auch Forschungsinstitute wie
die Technische Universität Berlin, das Fraunhofer FOKUS
oder das Borderstep Institut für Innovation und Nachhaltigkeit und noch viele weitere kleine, mittlere und
große Unternehmen sowie Forschungseinrichtungen.
Eine wichtige Grundidee von WindNODE besteht darin,
die Entwicklungen der Energiewende erlebbar und nachvollziehbar zu gestalten. Daher werden in der gesamten WindNODE-Region und insbesondere in Berlin
„besuchbare Orte“ entstehen, die weitere Fachakteure
und die Gesellschaft als Ganzes an der Energiewende
beteiligen sollen. Berlin Partner wird im Rahmen der
mobilen Ausstellung „WindNODE LIVE!“ die besuchbaren
Orte darstellen.
BERLIN TO GO
11
DISKURS
WÄRMEWENDE NACH
BERLINER ART
Mit der Klimaneutralität bis 2050 hat Berlin eine ehrgeizige Agenda aufgestellt und Vattenfall
läutet die dafür notwendige Wärmewende ein – Ein Besuch im HKW Moabit
Gunther Müller ist Vorstandssprecher der Vattenfall Europe Wärme AG.
Es ist ein längerer Weg durch das historische Heizkraftwerk Moabit, bis man nach schmalen Korridoren und
zahlreichen Türen im Herz des alten Gebäudes ankommt.
Hier in der Warte flimmern unzählige Bildschirme, auf
denen Flussdiagramme, Tabellen und Echtzeitaufnahmen
aus dem Kraftwerk zu sehen sind. Der Raum erinnert zu
Recht an den Tower eines Flughafens. Die Mitarbeiter, die
hier im Dauerschichtbetrieb ihre Acht-Stunden-Dienste
absolvieren, sind so etwas wie Wärme- und Stromlotsen
und sorgen mit wachem Blick und im Ernstfall mit persönlichem Einsatz dafür, dass dem Netz, das hier aus Moabit bespeist wird, nicht der Druck ausgeht. 116 Jahre hat
das Heizkraftwerk Moabit bereits im Rücken, und es setzt
seit jeher fortschrittliche Standards. 1923 wurde hier die
größte Dampfturbine ihrer Zeit betrieben, 1990 wurde ein
neuer Block mit zirkulierender Wirbelschicht-Feuerung
Wegbereiter einer umweltfreundlichen Technik, und 2013
wurde mit dem Einsatz von Biomasse erneut ein innovatives Kapitel Kraftwerksgeschichte aufgeschlagen. „Unsere
Anlage wurde für die Mitverbrennung von naturbelassener Biomasse, in unserem Fall Holz, umgerüstet“, erläutert Gunther Müller, Chef der Vattenfall Wärme Berlin und
Sprecher des Vorstands der Vattenfall Europe Wärme AG.
„Perspektivisch können wir bis zu 40 Prozent der Fernwärmeleistung über Biomasse erbringen. Das Besondere
ist ihre Herkunft: Das Brennholz stammt nämlich aus12
BERLIN TO GO
schließlich aus einem 150-km-Radius rund um Berlin – aus
eigenem Anbau oder von Zulieferern, bei denen wir auf die
Einhaltung sozialer und ökologischer Standards achten.“
Damit ist Vattenfall in Berlin eine Art Öko-Selbstverpflichtung für Biomasse eingegangen. Für ein Heizkraftwerk
vermutlich eine Weltneuheit. Noch ist der Hauptbrennstoff
im Moabiter Kraftwerk zwar Steinkohle, doch die angestrebte Wärmewende wird auch das verändern.
Energieexperte Müller schaut voraus: „Wir werden die CO2Ziele des Landes Berlin für den Wärmesektor umsetzen.“
Bis zum Zieljahr 2050 sollen 85 Prozent der CO2 -Emissionen vermieden werden. Bereits 2020 ist eine Reduzierung
um 50 Prozent anvisiert, die Müller für sein Unternehmen
zusagen kann. Ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zur
Wärmewende ist die Ablösung von Kohle durch Gas bis
2030. Für die Umrüstung der Standorte Moabit und Reuter West strengt Vattenfall gerade eine Machbarkeitsstudie an, um die Parameter für eine erfolgreiche Umsetzung
festzulegen. Im Heizkraftwerk Klingenberg ist der Ausstieg
bereits auf den 24. Mai 2017 terminiert. Vorstandssprecher
Müller arbeitet mit seinem Team unter Hochdruck an der
Umstellung der Anlage auf Gas. 600.000 Tonnen CO2-Emission können dadurch jährlich eingespart werden. Gleichzeitig ist in Marzahn eine Gas- und Dampfturbinenanlage
geplant, die Anfang nächsten Jahres aufgebaut werden soll.
Im Zusammenspiel werden diese beiden Standorte künftig die umweltgerechte Wärmeversorgung von mehr als
300.000 Haushalten im Berliner Osten garantieren.
Die Wärmewarte ist rund um die Uhr im Mehrschichtbetrieb besetzt.
Zugleich steht ein weiterer großer Schritt an: In Spandau
wird bis 2020 ein Steinkohle-Block durch eine Power-toHeat-Anlage ersetzt. „Mit Power-to-Heat wandeln wir
Alle Fotos: Vattenfall
Bis zum Jahr 2050 soll Berlin klimaneutral sein. Der
Titel der Nachhaltigkeitsagenda lautet „Energiewende“.
Die entscheidende Voraussetzung für das Erreichen
aller dafür notwendigen Meilensteine ist eine komplette
Umstellung der Wärmeversorgung. Berlin to go begab
sich auf Erkundungstour mit dem Vorstandssprecher der
Vattenfall Europe Wärme AG, Gunther Müller.
DISKURS
überschüssigen Strom aus regenerativer Energie in Wärme
um. Sie müssen sich eine solche Anlage wie einen riesigen
Tauchsieder vorstellen“, erklärt Müller. Am Standort Reuter
West ist eine Power-to-Heat-Anlage mit einem Leistungsvolumen von 100 Megawatt geplant. 30.000 Haushalte können durch sie im Winter mit Fernwärme versorgt werden.
„Bis 2030 streben wir eine Power-to-Heat-Versorgung von
Berlin in einer Größenordnung von 300 Megawatt an“, so
Müller. Vorreiter für die neue Technologie sind seit rund
einem Jahr das Fernheizwerk Neukölln und seit diesem
Sommer das Heizkraftwerk Buch. An beiden Standorten
wird die Power-to-Heat-Technologie zur nachhaltigen
Kraftkomponente. „Der Energiegewinnungsmix ist ein
entscheidender Erfolgsfaktor der Wärmewende. Über Biomasseerzeugung, Windenergie als Power-to-Heat, Wärmespeicher und Kraft-Wärme-Kopplung realisieren wir eine
nachhaltige Strom- und Wärmeerzeugung, deren ökologische Standards sich obendrein punktgenau nachweisen
lassen“, freut sich Energieexperte Müller. Man ahnt dabei:
Die mit der Wärmewende verbundenen Investitionen sind
beträchtlich. Im Zeitraum von 2009, als die Klimaschutzvereinbarung getroffen wurde, bis 2020 wird Vattenfall in
Berlin rund 1 Mrd. Euro investiert haben.
„Die Energiewende für Berlin zu erreichen, ist ein komplexer Prozess, der maximal vom Engagement aller Beteiligten abhängt – das betrifft sowohl die notwendigen
Aufwendungen als auch die partnerschaftliche Zusammenarbeit“, gibt Müller dabei zu bedenken. Vattenfall hat
sich beispielsweise auf dem EUREF-Campus in einem Lab
mit BVG, BSR, GASAG und den Berliner Wasserwerken
zusammengeschlossen, um die Leitlinien einer nachhaltigen Stadtentwicklung zu erarbeiten. Auch der persönliche Austausch mit den Stakeholdern kommt nicht zu kurz.
Mit Blick auf die Wärmewende ist der konstante Dialog mit
lokalen Partnern wie z. B. dem Unternehmensnetzwerk
Moabit unentbehrlich, um die Interessen der Menschen
vor Ort mit den eigenen Zielen in Einklang zu bringen.
Wärmewende, so betont Gunther Müller, sei ein Quartiersthema, weil die Versorgungsstruktur in Berlin historisch bedingt auf die Stadtteile zugeschnitten ist. Berlin als
ehemals geteilte Stadt verwaltet heute das Erbe stark lokal
zentrierter Versorgungsnetze.
Doch das ist nicht das einzig Besondere am Berliner Klimaziel. „Der breite Konsens, den wir in der Hauptstadt
über die Partei- und Unternehmensgrenzen hinweg
erleben, ist aus meiner Sicht einzigartig. Es herrscht ein
genereller Einklang beim Energie- und Klimaschutzprogramm Berlins. Die gemeinsame Marschroute wird von
allen Beteiligten kontinuierlich mitgestaltet“, lobt Müller. „Uns motiviert das ungemein bei allen Maßnahmen,
die wir für die Wärmewende in Angriff nehmen.“ Und der
Kunde – was kommt bei ihm von der Wärmewende an?
„Bei allen Aufgaben auf operativer Ebene wird es am Ende
die Herausforderung sein, unsere Kunden von unseren
Produkten zu überzeugen.“ Von der großen Wohnungsbaugesellschaft über den internationalen Industriekonzern oder den nachhaltig arbeitenden Mittelständler bis
zum preisbewussten Endverbraucher reicht das Spektrum der Vattenfall-Kunden. Für jeden von ihnen muss die
Wärmewende erreichen, wofür jetzt die Weichen gestellt
werden: klimaneutrale, leistungsstarke und wettbewerbsfähige Strom- und Wärmeversorgung „made in Berlin“.
Die Energiearterien der Stadt pulsieren im Takt des Fortschritts. 116 Jahre Betriebsalter im HKW Moabit sind ein
gutes Zeichen dafür, dass die Fähigkeit zur konstanten
Veränderung zukunftsfähig gemacht hat. ih
Seit mehr als 100 Jahren ein Vorreiter für innovative Technologien:
das historische Heizkraftwerk Moabit.
BERLIN TO GO
13
DISKURS
WIR BEWEGEN DIE WELT
Über 100 Jahre ist es her, dass sich Elisha Graves Otis und
Carl Flohr, die beiden Väter des Aufzugs, persönlich in
Berlin trafen – die Geburtsstunde von Flohr-Otis, aus dem
das Unternehmen Otis am heutigen Hauptstadtstandort
1951 hervorging. Rund 900 Mitarbeiter bringen an der
Spree die Produktion ins Rollen: mit dem größten Forschungs- und Entwicklungszentrum des Unternehmens
und einem energieeffizienten Produkt- und Produktionsportfolio. Otis Deutschland und die US-Mutter Otis
Elevator Company gehören zum UTC-Konzern (United
Technologies Corporation) und sind Weltmarktführer
für Aufzüge und Fahrtreppen.
Aufzüge und Fahrtreppen sind
aus Metropolen nicht mehr wegzudenken. Welche Rolle spielt
Otis bei der Entwicklung der
modernen Stadt?
Udo Hoffmann (UH): Stellen Sie
sich einfach vor, es gäbe keine
Aufzüge und alles müsste über
Kräne und Treppen nach oben
befördert werden. Die EntwickUdo Hoffmann ist Geschäfts- lung moderner Urbanität verdankt
führer von Otis Deutschland. sich zu einem großen Teil der
Erfindung des Aufzugs. Denn ohne
Aufzüge gäbe es keine Hochhäuser und Industrieanlagen
in der Form, wie wir sie heute kennen. Unser Firmengründer Elisha Graves Otis hat mit der Erfindung der Absturzsicherung 1853 den Grundstein für die Entwicklung der
modernen Aufzugtechnik gelegt. Dieser Innovationsgeist
beflügelt unser Unternehmen bis heute.
„Wir bewegen die Welt“ lautet Ihr Leitmotto als weltgrößter Hersteller vor Aufzügen und Fahrtreppen. Was heißt
das konkret?
UH: Aufzüge und Fahrtreppen von Otis bewegen theoretisch alle drei Tage die gesamte Weltbevölkerung. Damit
sind wir Transportweltmeister – das schafft sonst kein
anderes Verkehrsmittel! Sie finden unsere Produkte rund
um den Globus, vom Mehrfamilienhaus bis zum Wolkenkratzer. Besonders prominente Beispiele sind etwa
das Burj Khalifa in Dubai, der Eiffelturm in Paris, die
Petronas Towers in Kuala Lumpur, das ehemalige World
Trade Center und in Berlin zum Beispiel das Sony Center,
das neue Waldorf Astoria oder der Funkturm. In mehr als
der Hälfte der weltweit 20 höchsten Gebäude befördern
Otis-Aufzüge Menschen von A nach B.
Wenn man sich vor Augen hält, dass deutsche Aufzugsanlagen jährlich 1.300 Gigawattstunden Strom verbrauchen,
14
BERLIN TO GO
ist das offenbar mit einem erheblichen Energieaufwand
verbunden, oder?
UH: Das klingt zunächst nach viel. Durchschnittlich aber
verbraucht ein Aufzug je nach Größe und Nutzen nur fünf
Prozent der Energie eines Gebäudes. Und selbst das lässt
sich optimieren. Unser Bestseller, der GeN2TM, ist mit einer
regenerativen Antriebstechnik ausgestattet und wurde als
weltweit erster Aufzug nach Energieeffizienzklasse A zertifiziert. Seine Besonderheit ist die Gurttechnologie, die
schwere Stahlseile auf massiven Umlenkrollen abgelöst
hat und damit erheblich zum Energiesparen beiträgt. Diese
Gurte halten nämlich deutlich länger und arbeiten zudem
fast geräuschlos. Wir haben weltweit mehr als 500.000 Aufzüge dieses Modells verkauft.
Sind „grüne Lösungen“ wie diese eher die Ausnahme?
UH: Nein, „grüne Lösungen“ sind bei uns schon lange der
Standard und in allen unseren Produkten realisiert. In
unserer Forschung und Entwicklung fokussieren wir uns
auf die Themen Energiegewinnung, maschinenraumloser
Antrieb und geringe Anschlusswerte. Am Beispiel erklärt:
Unser regenerativer Antrieb ReGenTM spart Ressourcen,
Fotos: Porträt Hoffmann: Die Hoffotografen; Aufzüge unten: www.tim-deussen.de; Aufzüge rechts: Michael Brunner
Udo Hoffmann, Geschäftsführer von Otis Deutschland, verrät Berlin to go, warum moderne
Aufzüge nicht mehr am Seil hängen und wie man mit ihnen sogar Energie gewinnen kann
DISKURS
indem er z. B. bei Leerfahrten gewonnene Energie wieder
ins Stromnetz einspeist. Damit konnten wir die Effizienz
unserer GeN2TM–Aufzüge um bis zu 75 Prozent verbessern.
Sie können diesen Aufzug sogar an Solarpanels anschließen.
Das Positive ist: Selbst alte Aufzugsanlagen lassen sich mit
diesem energiesparenden Antriebssystem ausstatten. Darüber hinaus haben wir Aufzüge entwickelt, die mit 220 Volt
angeschlossen werden können. Diese fahren mit einem
Energiepuffer, der selbst bei Stromausfall noch „Reservefahrten“ zulässt und sich den Verbrauchsbedingungen
flexibel anpasst.
Wie setzen Sie Ihren Nachhaltigkeitsanspruch in der
Produktion um?
UH: Energiesparen beginnt bei uns bereits mit der Produktion an unseren Fertigungsstandorten in Frankreich,
Spanien und hier in Berlin. In der Otisstraße stellen wir
Steuerungen und elektronische Bauteile her. Neben einer
Vielzahl von energiesparenden Maßnahmen haben wir hier
z. B. in Spanien Solaranlagen installiert und achten innerwie außerbetrieblich auf kurze Lieferwege. Nachhaltigkeit
schließt bei uns aber noch einen anderen Aspekt ein. Damit
zukunftsfähige Entwicklungen nämlich überhaupt entstehen können, haben wir in Berlin eines unserer größten
Engineering Center eingerichtet und suchen mit unserem
Expertenteam bewusst die Nähe zu externen Startups
Aufzüge von Otis sind auch im Kant-Atrium des Ludwig Erhard Hauses
zu finden.
und Think Tanks. So vernetzen wir uns auf internationaler Ebene mit dem Ingenieurnachwuchs und denken das
Thema „Bewegung von Menschen“ aus immer wieder neuen
Blickwinkeln heraus.
Und Ihre Erkenntnisse daraus: Welchen entscheidenden
Trend sehen Sie in der Aufzugstechnologie?
UH: Konnektivität ist in den letzten Jahren das Zukunftsthema Nummer eins. Unsere modernen Aufzüge können
Daten nicht nur zum effektiven Verbrauch und zu technischen Details des jeweiligen Aufzugs sammeln und ausgeben, sondern etwa auch zu den Verkehrsströmen in Gebäuden. In der Zusammenarbeit mit Architekten, Planern und
unseren Servicetechnikern liefern sie so unverzichtbare
Informationen.
Inwieweit bietet Ihnen die Energiestadt Berlin den passenden Boden für derartige Innovationen?
UH: Berlin ist ein Muss für uns! Nicht nur, weil wir hier seit
über 100 Jahren zu Hause sind und Berlin als prominenter
Arbeitgeber und Namensgeber unserer Straße prägen. Sondern auch, weil die Stadt die Wiege des deutschen Aufzugbaus ist und hier seit jeher Tradition und Innovation auf
kreative Weise aufeinandertreffen. Unser Forschungs- und
Entwicklungszentrum lebt von der Vernetzung und dem
aktiven Austausch mit den Innovatoren vor Ort.
Werfen wir den Blick voraus: Was kann der Aufzug der
Zukunft?
UH: Zum Mond fahren! (lacht) Ernsthaft: Technisch haben
wir in den letzten 100 Jahren immense Entwicklungen
gesehen. Man kann wirklich nur gespannt sein, was da
noch kommt. Aufzüge und Fahrtreppen sind ein „people
business“. Die Technik ist das Vehikel für das Bedürfnis
des Menschen nach sicherer, angenehmer und schneller
Beförderung. Und die werden wir – so viel ist sicher – auch
künftig wegweisend mitgestalten.
Dabei weiterhin so viel Erfolg und herzlichen Dank für
das Gespräch! ih
BERLIN TO GO
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DISKURS
EIN STABILES NETZ
Rückgrat eines sicheren Energiesystems – 50Hertz betreibt und baut „Stromautobahnen“
Der Strom fließt in Deutschland zuverlässig. 2015 lag
die durchschnittliche Unterbrechungsdauer je Endverbraucher bei 12,7 Minuten. Stromnetze transportieren
die elektrische Energie durchs Land. Verantwortlich für
den Betrieb, die Instandhaltung und den Ausbau von
Höchstspannungsleitungen sind Übertragungsnetzbetreiber wie 50Hertz. Das Unternehmen stellt in Berlin
und Hamburg sowie im gesamten Osten Deutschlands
die Stromversorgung für rund 18 Millionen Menschen
sicher und sorgt für ein stabiles Netz. Die Energiewende
bringt neue Herausforderungen – denen sich 50Hertz
mit großen Netzausbauprojekten, einer optimierten
Systemführung und dem nachhaltig gebauten Firmensitz
mitten in Berlin stellt.
Die Büroräume von 50Hertz: viel Licht und nachhaltige Materialien.
Das neue Gebäude am Berliner Hauptbahnhof ist eine
architektonische Attraktion: Weiße, zickzackartige Verstrebungen und große Glasflächen lassen die Unternehmens
zentrale der 50Hertz Transmission GmbH transparent
und modern wirken. Der Umzug im September 2016
verschaffte dem Übertragungsnetzbetreiber, der im vergangenen Jahr einen Umsatz von 9,8 Milliarden Euro
erwirtschaftete, dringend benötigten Platz: 2015 wurden 100
neue Mitarbeiter eingestellt, der alte Firmensitz in Treptow
platzte aus allen Nähten. Das neue dreizehngeschossige
Gebäude nach Plänen des Architekturbüros „Love architecture“ aus Graz bietet nun Arbeitsplätze für rund 650
Beschäftigte und ein Konferenzzentrum mit 300 Plätzen.
Das Haus in der Heidestraße ist ein Signal für eine nachhaltige Zukunft: „Im Netzgebiet von 50Hertz stehen mehr
Anlagen zur Erzeugung von Strom aus erneuerbaren
Energien als konventionelle Kraftwerke. Über 49 Prozent
des zwischen Ostsee und Thüringer Wald verbrauchten
Stroms werden von Windkraft-, Photovoltaik- und Biomasse-Anlagen erzeugt. Das ist weltweit ein Spitzenwert“,
sagt Boris Schucht, CEO von 50Hertz. Das Engagement
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BERLIN TO GO
des Unternehmens in Sachen Nachhaltigkeit ist am und
im Gebäude sichtbar: Auf dem Dach stehen eine Photovoltaik- und eine Windkraftanlage. Zum Raumklimakonzept gehören thermisch aktive Betondecken, und die
verwendeten Materialien erfüllen die höchste ÖkologieQualitätsstufe der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen. Für diese und andere Nachhaltigkeitsaspekte
gab es das DGNB-Zertifikat in Gold.
50,01 – 50,02 – 50,00. Die roten Ziffern auf der großen Digitalanzeige im Eingangsbereich der Unternehmenszentrale
verändern sich unablässig. Sie bilden live ab, wie das
Unternehmen gemeinsam mit den anderen Übertragungsnetzbetreibern in Deutschland (s. Kasten S. 17) rund um
die Uhr für eine Netzfrequenz von 50 Hertz sorgt – zusammen mit der Spannungsregelung unverzichtbar für ein
stabiles Elektrizitätssystem. Durch die zunehmende Einspeisung sogenannter volatiler Energien aus Wind und
Sonne, die je nach Tageszeit und Wetter unterschiedlich
Energie liefern und nicht einfach planbar sind, wird die Systemführung komplexer. „Wir sichern die Netzintegration
von rund 40 Prozent der in Deutschland installierten
Windkraftleistung, indem wir den Strom in unsere Netze
aufnehmen und in die Verbrauchszentren weiterleiten“, berichtet Boris Schucht. Werden große
Mengen Energie eingespeist – beispielsweise
wenn ein Sturm die Windräder im Norden
auf Hochtouren laufen lässt – drohen
Netzüberlastungen. Um kritische Netzelemente zu entlasten, führen die
Netzbetreiber zunächst Schaltmaßnahmen durch. Reicht
das nicht aus, folgt das
„Redispatch“: Vor dem
Das neue Netzquartier
in der Mitte Berlins.
DISKURS
Engpass liegende konventionelle Kraftwerke müssen die
Einspeisung drosseln, während Anlagen jenseits des „Flaschenhalses“ mehr einspeisen müssen. Im vergangenen
Jahr musste 50Hertz diese Maßnahme fast täglich ergreifen, um eine Überlastung des Netzes zu vermeiden.
„Die steigenden Redispatchmaßnahmen und -kosten zeigen, dass ein zügiger Ausbau der Übertragungsnetze die
Voraussetzung für eine erfolgreiche Energiewende ist“,
sagt 50Hertz-Chef Schucht. Mehr Redispatch führt zu
höheren Netzentgelten: 2017 wird 50Hertz die Netzentgelte im Nordosten Deutschlands erneut erhöhen müssen – um voraussichtlich 42 Prozent im Durchschnitt. Ein
Faktor, der dort die Strompreise in die Höhe treibt. Um
Netzüberlastungen und entsprechende Folgekosten zu
vermeiden, investiert das Unternehmen Millionensummen in Instandhaltungs- und Erweiterungsmaßnahmen,
zum Beispiel an Umspannwerken, und treibt den Netzausbau bei den „Stromautobahnen“, Höchstspannungsleitungen von 220 oder 380 Kilovolt (kV), voran. In Berlin
und Brandenburg geschieht das aktuell mit dem „380-kVNordring“: Die Trasse, die 2017 in Betrieb genommen werden soll, reicht mit 80 Kilometer Länge von Wustermark
bis Neuenhagen und soll die Übertragungsfähigkeit der
Freileitung von 220 kV auf 380kV deutlich erhöhen. Ein
großes Netzausbauprojekt, das den Stromtransport
zwischen Nord- und Süddeutschland in mehreren Schritten verbessert, ist die „Südwestkuppelleitung“ – bisher kann der im Norden
und Osten Deutschlands erzeugte Strom
nicht im erforderlichen Umfang in
den Süden und Westen abtransportiert werden.
Kontrollfahrt durch einen unterirdischen Kabeltunnel.
Die Anforderungen an 50Hertz als Transportnetzeigentümer und Systemführer verändern sich nicht nur durch die
Energiewende und das EU-Ziel, einen grenzüberschreitenden europäischen Energiebinnenmarkt zu schaffen:
Auch die Digitalisierung verändert den Strommarkt. Konzepte für ein Internet der Energie will das vom Bundeswirtschaftsministerium geförderte Projekt WindNODE
entwickeln. Unter der Koordination von 50Hertz arbeiten
über 70 Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft unter
anderem an einer digitalen Plattform, auf der Stromkunden und Kleinerzeuger aktiv für ein stabiles Netz sorgen
und die Energiewende mitgestalten können. CEO Boris
Schucht hofft bei dem Projekt auf viele spannende Vernetzungen, die dann im gläsernen Neubau mitten in Berlin
weiter wachsen und gedeihen sollen: „Wir verstehen uns
als transparentes Unternehmen, das auf Kooperation und
Kommunikation mit allen Beteiligten setzt – nur so lässt
sich auch in Zukunft ein stabiles Energiesystem garantieren.“ es
Alle Fotos: 50Hertz; Gebäude und Konferenzraum: Fotograf: HG Esch
Über 50Hertz:
2002 wurde der Netzbetreiber als Vattenfall Europe Transmission von Vattenfall gegründet. Seit dem Verkauf im Jahr
2010 an die in Belgien börsennotierte Elia Group und den
Infrastrukturfonds Industry Funds Management (IFM) trägt
das Unternehmen den Namen „50Hertz“. In Deutschland
gibt es neben 50Hertz drei weitere Übertragungsnetzbetreiber: TenneT TSO, Amprion und TransnetBW. 50Hertz
sichert mit 955 Mitarbeitern in der Unternehmenszentrale
in Berlin und an weiteren Standorten die Stromversorgung
für die deutsche Hauptstadt, Brandenburg, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen. Da die Übertragungsnetze als natürliche Monopole
gelten, unterliegen deren Betreiber der Aufsicht und Regulierung durch die Bundesnetzagentur.
www.50hertz.com
BERLIN TO GO
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DISKURS
SMARTE ENERGIE – MADE IN BERLIN
In der deutschen Hauptstadt arbeiten zahlreiche Akteure an innovativen Lösungen aus der
und für die Energiestadt Berlin
Mit dem Ziel, rund 200 öffentliche Gebäude energetisch
zu sanieren, entstand eine Partnerschaft der Stadt Berlin mit Siemens im Rahmen des „Energiespar-Contracting“-Konzepts. Siemens ermittelte für Schulen, Kindergärten, Sporteinrichtungen, Justizgebäude und Universitäten die Energie- und Betriebskosteneinsparungen und
übernahm die Modernisierung. Die Investitionskosten von
ca. 22 Millionen Euro finanziert die Stadt Berlin in Raten
über die vertraglich garantierten Einsparungen – also
ohne selbst Geld in die Hand nehmen zu müssen. Insgesamt ergeben sich Energiekosteneinsparungen von jährlich etwa 4,7 Millionen Euro – und zugleich 30.000 Tonnen
weniger CO2 -Emissionen. Die eingesparten Kosten tilgen
über eine Laufzeit von zwölf Jahren die Investitionskosten.
Mittlerweile sind etliche Gebäude, etwa die Universität der
Künste, mit neuen Heizungssystemen, Lüftungs- und Klimaanlagen und zentraler Gebäudeleittechnik ausgestattet
worden. Ein weiteres Beispiel ist das „Kulturforum Potsdamer Platz“. In nur zwölf Monaten modernisiert Siemens
sieben Gebäude im laufenden Betrieb energetisch, was zu
Energiekosteneinsparungen von fast 50 % führt – wesentlich mehr als die vertraglich festgelegte Prognose von 29
%. Die Vertragslaufzeit beträgt 10 Jahre. Danach sind alle
Investitionen alleine über die garantierten Kosteneinsparungen refinanziert. Alle weiteren Einsparungen entlasten
dann zu 100 % den Haushalt des Auftraggebers, der Stiftung Preußischer Kulturbesitz.
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BERLIN TO GO
Innovatives Funknetzwerk für die
Gebäudeautomation
Die KT-Elektronik GmbH mit Sitz in Berlin-Steglitz ist auf
die Fertigung und Entwicklung elektronischer mikroprozessorgesteuerter Geräte spezialisiert, die hauptsächlich in der Heizungstechnik und der Gebäudeautomation
eingesetzt werden. Als innovativer Mittelständler hat
KT-Elektronik ein gemeinsames Forschungs- und Entwicklungsprojekt mit dem Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut
und der Technischen Universität Berlin durchgeführt. Im
Rahmen des Projektes wurde ein selbstheilendes Funknetzwerk für die Gebäudeautomation entwickelt, das
die zentrale Vernetzung von Liegenschaften und damit
den Fernzugriff auf Heizsysteme und Verbrauchszähler
erlaubt. Das Funknetzwerk nutzt LoRa-Technologie und
eine Mesh-Netzwerk-Topologie, um robust zwischen
Stahlbetonkellern zu kommunizieren. Ein derartiges
Verfahren wurde bisher noch nicht am Markt realisiert
und bietet enormes Potenzial zum effizienten Energiemanagement. So rüstete KT-Elektronik beispielsweise in
einem Pilotprojekt gemeinsam mit Vattenfall und Gewobag rund 80 Gebäude in der Paul-Hertz-Siedlung in Berlin-Charlottenburg mit den funkvernetzten Heizungsreglern aus. Nun ist die Serienproduktion und der Vertrieb
der Systemlösung SAM-LAN angelaufen.
lekker setzt auf „Berliner Schnauze“
Eine Situation, die jeder kennt: Man ruft seinen Strom- oder
Telefonanbieter an, und wenn endlich jemand an den Hörer
geht, fragt man sich: „Wo bin ich denn hier gelandet?“. Beim
Berliner Energieanbieter lekker ist das anders. Im Kundencenter in der Invalidenstraße kümmern sich rund 60 eigene
Mitarbeiter um die Nöte der Kunden. „Die meisten Agenten
und ein Großteil unserer Kunden sind Berliner“, sagt Leiter Klaus-Dieter Habeck, „da ist es ein Heimvorteil, wenn
man auch berlinern kann.“ Mit der Entscheidung auf einen
eigenen Kundenservice zu setzen, schwimmt lekker in der
Energiebranche gegen den Strom. Ende 2015 beendete das
Unternehmen sogar die Zusammenarbeit mit einem externen Call Center und übernahm in Berlin alle Leistungen
in Eigenregie. „Kundenorientierung und wirtschaftlicher
Erfolg gehen bei lekker Hand in Hand“, sagt Klaus-Dieter
Habeck, „die Servicequalität erhöhen können wir nur mit
dem Know-how und Engagement unserer Mitarbeiter“.
Umfragen bestätigen diesen Kurs. Inzwischen ist 91 % der
Deutschen guter Service beim Stromanbieter wichtig.
Foto: Margot Dertinger-Schmid
Smart investieren – Mit Energieeinsparungen finanziert Berlin die Modernisierung von 200 öffentlichen Gebäuden
DISKURS
Smart Grid und Smart City in Realität
Dank Heizungswechsel die Energiewende für jedermann
Thermondo ist der marktführende Heizungsbauer im Segment der Ein- und Zweifamilienhäuser. Das Unternehmen
sieht sich in der Verantwortung, die Energiewende aktiv mit
sinnvollen und für den Kunden einfachen Lösungen voranzutreiben. Mit schlanken Prozessen und im Unternehmen
entwickelten digitalen Werkzeugen, wie der Heizungsbau-Planungssoftware „Manfred“, werden Heizungswechsel schnell, präzise und zum Festpreis durchgeführt. So
sorgt Thermondo für mehr Effizienz beim Brennstoffverbrauch und für CO2 -ärmeres Heizen. Das Komplettpaket von
Thermondo beinhaltet die Planung des neuen Heizsystems,
Lieferung und Montage sowie Beratung zu staatlichen Fördermitteln. Effizienz bildet den Kern des Geschäftsmodells
von Thermondo. So verzichtet das Unternehmen dank des
digitalisierten Bestellwesens und der Just-in-time-Lieferung
komplett auf Lager. Die genaue Planung der Bauvorhaben
macht zusätzliche Fahrten zwischen den Baustellen und
dem Großhandel überflüssig. Thermondo hat bereits 4.500
Heizungswechsel durchgeführt und geholfen, 6.000 Tonnen
CO2 einzusparen.
Zwischen dem EUREF-Campus und Schneider Electric hat
sich von Anfang an eine intensive Beziehung entwickelt.
Auf der einen Seite die Vision, ein CO2 -neutrales Stadtviertel zu schaffen, auf der anderen Seite ein bedingungsloses
Bekenntnis zur Energieeffizienz und zum Energiemanagement – kein Wunder also, dass Schneider Electric von
Anfang an maßgeblich am Aufbau des Micro Smart Grids auf
dem Campus beteiligt war. Der EUREF-Campus ist für Schneider Electric also nicht nur der attraktive Standort einer Niederlassung, sondern hier werden zusammen mit der EUREF
AG und anderen Projektpartnern modernste Lösungen zu
aktuellen Themen wie Smart Grid, Speicherlösungen für
erneuerbare Energie oder Elektromobilität entwickelt und
realisiert. Jüngstes Ergebnis dieser Aktivitäten ist die sogenannte ZeeMo.Base – Energiezentrale, Energiespeicher,
solares Grundlastkraftwerk und repräsentativer Showroom
zugleich. Hier wird also gezeigt, was in Sachen Energieversorgung bereits heute realisierbar ist. Die Schauräume zum
Stand der Technik sind übrigens jeden ersten Montag im
Monat von 14 bis 17.30 Uhr für Besucher geöffnet.
Fotos: Thermondo, Schneider Electric, Geo-En
Der Spezialist für erneuerbare Wärme und Kälte
Das Berliner Unternehmen Geo-En plant, baut und betreibt innovative Hybridanlagen, bietet Leistungen zur Steuerung dezentraler Energiesysteme und entwickelt innovative Technologien zur Gewinnung von
Erdwärme und -kälte. Durch die Nutzung erneuerbarer Energien schonen Geo-En-Anlagen nicht nur das Klima – sie sind zudem überaus wirtschaftlich und steigern den Wert einer Immobilie. Die Hybridsysteme
von Geo-En kombinieren Wärmepumpen mit Kraft-Wärme-Kopplung
oder Solartechnik. Das halbiert die Betriebskosten und bietet obendrein Kälte zum Nulltarif. So erreichen sie Effizienz- und Kostenziele
gleichermaßen. Realisiert wurde dieses Konzept beispielsweise für das
Berliner Wohnprojekt „Himmel und Erde“ in Pankow. 20 Erdwärmesonden machen hier die Energie aus der Erde zum Heizen und Kühlen
nutzbar. Ein Blockheizkraftwerk liefert Wärme und zugleich den Strom
für die Wärmepumpen. Im Sommer sorgt die Erdkälte nahezu kostenlos
für ein angenehm kühles Wohnklima. Für das innovative Projekt erhielt
Geo-En den Preis „KlimaSchutzPartner des Jahres 2016“.
BERLIN TO GO
19
DISKURS
Ein altehrwürdiges Unternehmen im
energetischen Wandel
Schon seit 1899 produziert die BAE Batterien GmbH
hochwertige Bleibatterien für den industriellen Einsatz.
Mit dem Fortschreiten der technologischen Entwicklung
rückte die Energieeinsparung in den Mittelpunkt. Als ein
zertifiziertes Unternehmen ist es das Ziel des Energiemanagementsystems, die kontinuierliche Verbesserung der
energiebezogenen Leistung („energy performance“) eines
Unternehmens, zu optimieren. BAE ist sich ganz besonders
bewusst, wie wertvoll der Umgang mit jeder kWh ist. Mit
der Umsetzung der ehrgeizigen Energieeinsparziele bei BAE
verbesserte sich die energiebezogene Leistung jährlich,
erhöhte sich die Energieeffizienz und die Energienutzung
wurde gleichzeitig optimiert. Eines der herausragenden
Projekte mit Energieeinsparungen bis zu 25 % war der
Umbau der Kompressoren für die Druckluftversorgung auf
dem Gelände der BAE. Wozu wird Druckluft täglich in dem
Unternehmen benötigt? Zur Produktion und Kontrolle von
hochwertigen Akkumulatoren. Ob zum Löten der Elektrodensätze oder zur Prüfung der Dichtigkeit von Akkumulatoren, es kann nie zu viel Druckluft sein. Diese wird im BAEWerk durch Kompressoren permanent auf Vorrat gehalten.
Highlight ist die dabei verwendete stromsparende Technik,
denn der Kompressor baut nur den Druck auf, der gerade
eingestellt ist, anstatt immer den Maximaldruck herzustellen. Nur ein Projekt von vielen zur Energieeinsparung, an
denen BAE aktuell arbeitet.
Die innovativen Nachverdichter
Die Nachverdichtung des urbanen Raumes ist in aller
Munde. Überall werden ungenutzte Flächen in infrastrukturell gut versorgten Gebieten revitalisiert. Genau hier
setzt das Berliner Unternehmen MQ Real Estate an. Nicht
ausgelastete oberste Parkhausflächen werden auf Basis
einer modularen Leichtbauweise aufgestockt und bieten so
neues Nutzungspotenzial in Form eines innovativen Hotelkonzeptes. „Wir fangen dort an zu bauen, wo andere aufhören“, so fassen die Gründer Dr. Nikolai Jäger und Björn-M.
Hiss ihre nachhaltige Mission der Revitalisierung ungenutzter City-Hotspots zusammen. Das erste voll funktionsfähige SKYPARK-Hotelzimmermodul wurde am 22. September
2016 auf dem obersten Parkdeck des Ring-Center 2 in Berlin-Lichtenberg vorgestellt. Bereits nächstes Jahr wird das
erste SKYPARK-Hotel in Berlin gebaut. Die geplanten 150
Zimmer des Hotels im Zwei- bis Vier-Sterne-Segment werden sich auf einem Parkdeck befinden, wo sich Angestellte
um das Wohl der Gäste kümmern: „Mit einem SKYPARK-Hotel schaffen wir so 35 bis 50 Arbeitsplätze und zahlreiche
indirekte Arbeitsplätze bei Dienstleistern und Zulieferern“,
ergänzt Dr. Nikolai Jäger.
Strom aus dem Kiez
20
BERLIN TO GO
Wenn das Fenster zur CO2-neutralen,
elektrischen Heizung wird
Vestaxx ist das smarte Fensterheizungssystem und die
Komfortheizung für moderne Architektur. Das Unternehmen versteckt die Heizung dort, wo sie niemand sieht: in
Fenstern. Mit bis zu 85 % niedrigeren Investitionskosten
gegenüber einer Wärmepumpe ist Vestaxx die neue Dimension für moderne Heizungssysteme. Statt der üblichen Heizungsrohre werden Fenster und Glasflächen zum unsichtbaren, attraktiven Flächenheizkörper. Wohlige Wärme
im ganzen Raum, sofort auf Knopfdruck. Und das Beste:
Vestaxx basiert auf Strom mit einem steigenden regenerativen Anteil. Durch die Nutzung von regenerativem Strom
wird das Heizsystem nahezu CO 2 -neutral und bis zu 95 %
der CO 2 -Emissionen können im Vergleich zu einem herkömmlichen Heizsystem eingespart werden. Das Unternehmen steht noch in den Startlöchern: Das Produkt soll
im nächsten Jahr auf den Markt kommen.
Foto: MQ Real Estate
Wenn es um den sogenannten „Mieterstrom“ geht, dann
ist die Berliner Energieagentur (BEA) bundesweit Vorreiter.
Die BEA betreibt in Berlin rund 150 dezentrale Energieerzeugungsanlagen in und auf Gebäuden. Dies sind Blockheizkraftwerke (BHKW) im Keller oder Solaranlagen auf
Dächern. Den vor Ort erzeugten Strom bietet das Unternehmen unter dem Markennamen BEA-Kiezstrom® den vor
Ort lebenden Mietern an – zu einem sehr günstigen Tarif.
Weil der Strom direkt im eigenen Gebäude umweltfreundlich erzeugt wird, fallen Umlagen wie die Netznutzungsentgelte weg. Auf diese Weise können auch Menschen ohne
Immobilienbesitz oder Vermögen von der Energiewende
profitieren. Die BEA ist ein Beteiligungsunternehmen des
Landes Berlin und auf innovative Energiedienstleistungen
spezialisiert. Von der Beratung über die Finanzierung von
Maßnahmen bis hin zur Umsetzung bietet es GebäudeEigentümern einen Full-Service rund um das Thema „Energieeffizienz“ an. Auch an WindNODE, dem vom Bundeswirtschaftsministerium initiierten Schaufenster für intelligente
Energie aus dem Nordosten Deutschlands, ist die BEA mit
einem eigenen Projekt zur Wärmespeicherung beteiligt.
SERVICE
OPTIMAL VERNETZT
Berlin Partner treibt in fünf Clustern die Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft voran
und initiiert sowie begleitet Innovationsprojekte
Berlin Partner ermöglicht gemeinsam mit der ZukunftsAgentur
Brandenburg Unternehmen und Wissenschaftseinrichtungen in
den Clustern die gezielte Vernetzung. Ein aktuelles Vorzeigeprojekt
im Cluster Energietechnik steht Pate für die Erfolgswerkzeuge
der Clusterarbeit.
Illustration: ProStockStudio / Shutterstock.com
Bei einem Expertendialog auf Einladung von Berlin Partner und
der ZukunftsAgentur Brandenburg (ZAB) wurde der Grundstein
für eines der aktuell größten Innovationsprojekte der Hauptstadtregion im Bereich Energietechnik gelegt: „WindNODE ist
ein Musterbeispiel für erfolgreiche Clusterarbeit“, bescheinigt
Wolfgang Korek, Leiter des Bereiches Energietechnik bei Berlin
Partner und stellvertretender Clustermanager. „Mit unseren
Services vernetzen wir die Akteure im Cluster, um die Hauptstadtregion zur Modellregion der Energiewende werden zu
lassen.“ Das beinhaltet das Vorantreiben innovativer Projekte
für die Energietechnikbranche als Fundament zukunftsfähiger
Produkte für globale Märkte. Das Team um Korek begleitet die
Energietechnikpartner bei den unterschiedlichsten Vorhaben, die
eine Bündelung partnerschaftlicher Kompetenzen voraussetzen.
„Wir bieten zahlreiche Aktivitäten, die den Austausch in unserer
Branche zielgerichtet vertiefen“, erläutert Korek. Neben dem
Expertendialog, der eine Plattform zur Projektdefinition und -findung bietet, werden Clusterkonferenzen, Innovationswerkstätten,
Kooperationsbörsen und elektronische Dialogplattformen geboten.
Eine digitale Projektlandkarte hilft bei der Suche nach potenziellen
Projekten und Partnern. „Von internationalen Unternehmerreisen
über Aktivitäten auf wichtigen Messen bis hin zu Themenworkshops
begleiten wir die Akteure im Cluster zielgerichtet“, so Korek. „Gleichzeitig beauftragen wir Studien wie aktuell zu Energieeffizienzpotenzialen in der Hauptstadtregion.“ Die Clustermanager erkennen
dafür aktuelle Bedarfe und spüren zukunftsfähigen Entwicklungen
nach, die für die prosperierende Entwicklung des Standortes wichtig
sind. Dieses Wissen stellen sie zur Verfügung und sorgen so für eine
zielgerichtete und wirklich tragbare Vernetzung kompetenter Partner.
WindNODE ist das Vorzeigebeispiel. Auf den ersten Expertendialog
zu einer bevorstehenden Programmankündigung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) folgten weitere. Kompetente Akteure wurden eingeladen, Rollen definiert und verteilt. Kurz
nach der offiziellen Ausschreibung im Januar 2015 veranstaltete das
Cluster ein Projekttreffen mit einem Kernkonsortium aus rund 80
Teilnehmern. In enger Zusammenarbeit mit einer externen Agentur
für die Ausschreibungsbewerbung entstand ein Abstimmungsplan zwischen den
Beteiligten, moderiert durch
die Clustermanager. Im Mai
2015 lag die erste offizielle
Projektskizze vor. WindNODE
wurde schließlich Sieger im
BMWi-Aufruf „Schaufenster
intelligente Energie – Digitale
Agenda für die Energiewende“. Wolfgang Korek ist Bereichsleiter
Einer Förderung in Höhe von Energietechnik und stellvertretender
knapp 40 Mio. Euro stehen Clustermanager Energietechnik.
Eigenmittel der beteiligten
Projektpartner in gleicher Höhe gegenüber. Korek betont: „Diese
Summe zeigt, wie groß das Interesse der beteiligten Partner daran
ist, Systemlösungen zu entwickeln, die international Schule machen
könnten. Angesichts dieses hochkarätig besetzten Projekts und
seines Innovationspotenzials bleibt Berlin Partner über die gesamte
Projektlaufzeit von vier Jahren als Vollpartner beteiligt, um einen
Beitrag zum Ergebnistransfer des Konsortiums zu leisten.“ Während
das Projektmanagement bei 50 Hertz Transmission liegt, übernimmt
Berlin Partner u. a. die Leitung eines der neun Arbeitspakete mit
dem Titel „Partizipation und Dissemination“. Für das Team um
Wolfgang Korek ein Heimspiel, denn auch hierbei wird es um Wissenstransfer und Vernetzung gehen. Die Tür für partnerschaftliche
Beteiligung im Schaufenster steht weiterhin offen, wie er betont:
„Die Anstöße des Clustermanagements haben dazu geführt, dass
sich eine Community engagierter Firmen und Institute gebildet hat,
die die Herausforderungen der Energiewende mit Elan anpacken.
Der lange Atem hat sich schon jetzt ausgezahlt!“
Erfolgreiche Clusterarbeit
Die Gemeinsame Innovationsstrategie der Länder Berlin
und Brandenburg bringt Unternehmen und Wissenschaftseinrichtungen in fünf Clustern zu Innovationsprojekten
zusammen: 1. Gesundheitswirtschaft, 2. IKT, Medien, Kreativwirtschaft, 3. Verkehr, Mobilität, Logistik, 4. Energietechnik und 5. Optik. Im Cluster Energietechnik sind rund
6.300 Unternehmen und mehr als 30 Forschungseinrichtungen beheimatet. Mit WindNODE startet im Dezember
2016 ein großes Verbundprojekt zur Entwicklung eines
vernetzten, balancierten Energiesystems der Zukunft,
basierend auf hohen Anteilen erneuerbarer Energien, das
im Cluster aus der Taufe gehoben wurde.
www.berlin-partner.de/branchen-cluster
www.energietechnik-bb.de | www.windnode.de
BERLIN TO GO
21
SERVICE
WARUM WIR DIE ENERGIEWENDE
Vera Gäde-Butzlaff, Vorstandsvorsitzende der GASAG AG, verrät im Interview ihre persönliche
Vera Gäde-Butzlaff ist Vorstandsvorsitzende der GASAG AG.
Welche Aufgaben gehören zu den Geschäftsbereichen der
GASAG?
Vera Gäde-Butzlaff (VGB): Die Zeiten als die GASAG-Gruppe sich
ausschließlich auf die Gas- und Wärmeversorgung konzentriert
hat, sind längst vorbei. Der Energiemarkt wandelt sich ständig,
und auch die Energiewende stellt uns vor neue Herausforderungen. Die GASAG hat sich frühzeitig darauf eingestellt und ist
mittlerweile ein innovativer Energiedienstleister mit einer breiten Produktpalette – dazu zählen z. B. Ökostromangebote, das
virtuelle Kraftwerk EcoPool, Energielösungen für ganze Quartiere und ganzheitliche Energieberatungen sowie Windstrom.
In den Städten wird die Energiewende alles grüner, dezentraler
und smarter machen. Darauf stellen wir uns auch unternehmerisch ein. Für Contracting ist die GASAG einer der Marktführer
in Berlin. Unsere Unternehmensstrategie spiegelt sich auch in
unserer neuen Kampagne mit dem Claim „Neu denken. Mit voller Energie.“ wieder. Das müssen wir leben.
22
BERLIN TO GO
Die GASAG-Gruppe hat sich zum Ziel gesetzt, ihren eigenen
Energieverbrauch bis 2020 im Vergleich zu 2014/2015 zu halbieren. Wie wollen Sie das angehen?
VGB: Man kann nicht nur seinen Kunden CO2 -Minderung und
energetische Effizienzlösungen anbieten, sondern muss im eigenen Haus damit anfangen. In unseren Liegenschaften werden wir
den Energieverbrauch u. a. durch die Optimierung der Beschaffungsstrategie für Energie, Produkte und Dienstleistungen, das
Verbrauchsverhalten der Mitarbeiter sowie der Einführung eines
gruppenweiten Energiemanagementsystems erreichen.
Wie unterstützen Sie Berlin auf seinem Weg zur klimaneutralen
Stadt 2050?
VGB: Als Berliner Unternehmen und ganz besonders als Energiedienstleister nehmen wir das Thema Klimaschutz sehr
ernst. Daher haben wir mit der „Klimaschutzvereinbarung
2011–2020 Berlin verpflichtet“ inzwischen bereits die vierte
Vereinbarung zum Klimaschutz mit dem Land Berlin geschlossen. Das Ziel der GASAG-Gruppe lautet: 2 Millionen Tonnen
CO2 -Einsparung gegenüber 1998, dem Jahr des ersten Kooperationsvertrages – und das bis 2020.
Wo liegt der Fokus Ihrer Aktivitäten?
VGB: Im Zentrum steht sicherlich noch die Steigerung der Energieeffizienz, u. a. durch Heizungsmodernisierung und den Ausbau erneuerbarer Energien. Beide Bereiche besitzen das größte
Potenzial zur CO2 -Reduzierung. Deshalb fördern wir Heizungsmodernisierungen und Modellprojekte für erneuerbare Energien und Effizienztechnologien wie BHKW-Anlagen oder den
Einsatz von Photovoltaik und Windkraft. In diesem Jahr haben
wir zudem einen neuen Windpark südlich von Berlin in Betrieb
genommen. Und das ist erst der Anfang. Wir stehen derzeit
in intensiven Verhandlungen für ein Joint Venture mit einem
großen Wind-Projektentwickler. Damit können wir unsere ökologische Stromerzeugung weiter ausbauen.
Wie arbeitet die GASAG dafür im Cluster mit Berlin Partner und
anderen Partnern zusammen?
Foto: GASAG AG
Die GASAG ist eines jener Traditionsunternehmen, die Berlins
Stadtgeschichte seit den Anfangstagen ihrer Moderne mitgeschrieben haben. Als bundesweit tätiger Energiedienstleister
setzt sich die Aktiengesellschaft intensiv mit innovativen Technologien auseinander – ein Schlüssel zur Erreichung der Berliner
Klimaziele bis 2050. Berlin to go hat nachgefragt.
SERVICE
NEU DENKEN MÜSSEN
Klimaagenda und was alte Heizsysteme mit der Energiewende zu tun haben
VGB: Die Arbeit in Netzwerken wie im Cluster Energietechnik mit Berlin Partner ist für uns enorm wichtig. Ein für uns
elementarer Baustein der Energiewende ist der Ausbau einer
dezentralen Energieversorgung. Die kann nur in einem Netzwerk mit der Berliner Wirtschaft gelingen. Deshalb sind wir auch
Mitinitiator der Initiative für die Wärmewende, in der Kammern,
wichtige Verbände, die Wohnungswirtschaft, Innungen, Architekten und andere Akteure zusammenarbeiten. Auch im Berliner
NetzwerkE, das sich als Teil der Smart-City-Strategie des Landes
Berlin versteht, sind wir Partner. Und wir fördern die von der
Berliner Energieagentur eingerichtete Berliner Informationsstelle Klimaschutz (BIK), die unter anderem zum Ziel hat, den
Austausch von Fachwissen zu fördern, Ansprechpartner zu vermitteln und Klimaschutzprojekte vorzustellen.
Foto: GASAG AG / Frank Peters
Gibt es aktuelle Projekte, die man im diesem Kontext beispielhaft erwähnen könnte?
VGB: Ganz neu ist das InfraLabBerlin, das wir gemeinsam
mit anderen Berliner Infrastrukturunternehmen auf dem
EUREF-Campus gegründet haben. Das InfraLab ist ein Denkund Arbeitsraum, ein Ort für Experimente, Austausch und kreative Ideen. Hier wollen wir gemeinsam Ideen, Technologien
und Dienstleistungen für eine nachhaltige Stadt entwickeln.
Auch hier ist Smart City ein wichtiger Stichpunkt; wir wollen
gemeinsame Projekte in enger Zusammenarbeit mit Politik,
Industrie und Wissenschaft umsetzen.
Mit welchen Partnern und anderen Akteuren wird die Energiewende von Ihnen angestrebt?
VGB: Wir haben viele Projekte, die wir mit Partnern umsetzen,
z. B. im energetischen Quartiersmanagement. Nur ein Beispiel:
Seit vergangenem Jahr können Mieter der Berliner Wohnungsbaugesellschaft Gewobag sogenannten „Quartier-Strom“ von
der GASAG beziehen. Dieser entsteht im Keller der Gewobag-Wohnanlage in Tegel-Süd. Dort betreibt die GASAG Contracting sechs hocheffiziente BHKW. Das kommt allen zugute.
Die Mieter profitieren von einer deutlichen Kosteneinsparung,
und es werden jährlich ca. 300 Tonnen CO2 eingespart.
Persönlich gefragt: Mit welcher Energie-Agenda sind Sie bei der
GASAG angetreten, und wie sehen Sie Berlins Entwicklung unter
dieser Maßgabe?
VGB: Für mich war immer klar, dass die urbane Energiewende
eine Wärmewende sein muss. Vom Land Berlin erhoffen wir uns
deshalb eine konsequente Erschließung des Wärmemarktes.
Über die Hälfte des Energieverbrauchs findet in Berlin in der
Wärme statt, und wir haben immer noch 21 P
rozent Ölheizungen. Wir müssen mit kostengünstigen, technologieoffenen
Lösungen endlich ran an veraltete Heizsysteme im privaten und
öffentlichen Bereich! Konzepte gibt es inzwischen genug. Als
Angebot an die Politik haben sieben Partner der Berliner Wirtschaft – darunter auch die GASAG – die „Initiative für die Wärmewende“ gegründet. Sanierungsfahrpläne sind ein zentrales
Instrument. Setzt man gezielt bei den finanziellen Möglichkeiten
und der Lebenssituation von Eigentümern und Mietern an,
könnten bis 2050 die CO2 -Emissionen allein bei Wohngebäuden
massiv gesenkt werden.
Herzlichen Dank für das Gespräch und viel Erfolg bei Ihren Vorhaben! ih
Seit fast 170 Jahren ein Teil von Berlin: die GASAG, heute ein überregionaler Energiedienstleister.
BERLIN TO GO
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LOCATION
GREEN MOABIT – DAS SMARTE
STADTQUARTIER MITTEN IN BERLIN
Das größte innerstädtische Gewerbegebiet Berlins und Wohnviertel Moabit West stellt sich
den Herausforderungen des Klimawandels
Ein Stadtquartier wird smart: Das dicht bebaute Quartier aus
Wohnbauten und innerstädtischen Gewerbe- und Industriegebieten rund ums westliche Ende der Turmstraße wird zum
„Smart Sustainable District“.
Einfach gesagt geht es darum, dass man diesen Teil der Stadt
nicht neu bauen kann, um ihn klimaneutral zu gestalten und
auf den Klimawandel einzustellen, sondern dass man sich den
Bestand und vorhandene Infrastrukturen vornehmen muss.
Im Falle von Moabit West hat man es mit dem größten innerstädtischen Industrie- und Gewerbegebiet Berlins zu tun, das
zudem Wohnquartier ist. Hier treffen Gründerzeithäuser auf
1960er-Jahre-Blöcke, hier gibt es Parkplatzmangel und aufgrund
der Industrieansiedlungen jede Menge Pendler und Lkw-Verkehr.
Um in diesem Quartier zukunftsgerichtete, nachhaltige Maßnahmen umzusetzen, bedurfte es eines besonderen Ansatzes
der Förderung, der die Ausgangsbedingungen berücksichtigt.
Da Moabit West zu den Fördergebieten von Stadtumbau-West
gehört, erarbeiteten eine Gruppe aus Stadtplanern, Verwaltungs- und Kommunikationsfachleuten zusammen mit Spezialisten für Kreislaufwirtschaft, Energie, Wasser und Verkehr von
2011 bis 2014 das Stadtteilentwicklungskonzept (StEK) Green
Moabit. Koordiniert und gesteuert wurde das Projektkonsortium für Green Moabit von SUSTAINUM.
Das Projekt „Smart Sustainable District“ (SSD) ist ein europäisches Forschungsprojekt, das durch die größte europäische Innovationsinitiative für klimafreundliche Technologien
„Climate-KIC“ gefördert wird. Unter der Leitung des Fachgebietes für Stadtplanung und nachhaltige Stadtentwicklung
CHORA Conscious City der TU Berlin (Prof. Raoul Bunschoten)
wurden seit Mitte 2014 bereits mehrere lokale Partner aus dem
Bezirk Mitte, dem Unternehmensnetzwerk, dem Quartiersmanagement sowie aus den städtischen Ver- und Entsorgern
gewonnen und Möglichkeiten zur Umsetzung integrierter Quartierslösungen in Moabit West ausgelotet.
Seit Mai 2016 werden konkrete Umsetzungsprojekte – koordiniert von der Stadtplanerin Nadine Kuhla von Bergmann – in den
Bereichen Energie- und Wärmeeffizienz, nachhaltiges Wassermanagement und CO2 -neutrale Mobilität erarbeitet. Dazu zählen etwa Baumpflanzungen als Wasserspeicher für den öffentlichen Straßenraum bzw. zum Schutz vor Überflutungen und eine
partizipative Kartierungsplattform, um Bedürfnisse für flexible
Fahrradmietstationen zu identifizieren. Weiterhin werden durch
detaillierte Analysen der Energieverbräuche einzelner Industriepartner vor Ort konkrete Handlungsempfehlungen zu Reduktion von Energieverbräuchen und Kosten erarbeitet.
Im Rahmen von SDD kommen auch neuartige Prozesse und
Instrumente der Stadtplanung zum Einsatz, darunter ein „Smart
Citizen Network Board“ (SCNB) als zentrale Kommunikationsund Anlaufplattform sowie der „District Data Atlas“ (DDA) als
digitaler Infokatalog. at
Aktuelle Termine und Projekte unter www.ssd-moabit.org
Foto: CHORA Conscious City
Erstmals wurden hier in einem Bestandsgebiet gewerblich-industrieller Prägung die Potenziale für nachhaltigen Klimaschutz
und die Anpassung an den Klimawandel untersucht. Das Besondere war, dass sowohl die vorhandenen Gebäude als auch die
bestehende Infrastruktur betrachtet wurden und für beides
Konzepte und Umsetzungsstrategien entwickelt werden mussten. Aufgrund des umfangreichen Maßnahmenkataloges und
der aktiv agierenden Netzwerke aus Bürger- und Unternehmer-
initiativen ist Moabit West zu einem Fallbeispiel für „Smart
Sustainable District“ ernannt worden.
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BERLIN TO GO
LOCATION
Beispiele für die wichtigsten Handlungsfelder sowie neue Prozesse und Instrumente, die bei
der Planung von Green Moabit genutzt werden
Energieeffizienz in ansässigen Unternehmen
Zu den zentralen Zielen von „Green Moabit“ zählt auch,
die Energieeffizienz deutlich zu steigern. Das Gewerbe hat
an den CO2 -Emissionen im Quartier mit etwa 82 % (ohne
Verkehr) den größten Anteil. Davon entfallen 62 % auf den
Strom- und 20 % auf den Wärmebedarf, wobei der Strombedarf im Gewerbe fast zwei Drittel der CO2 -Emissionen verursacht. Erfolgreich hat bereits das Logistikunternehmen
Albert Craiss seinen Energieverbrauch gesenkt. Vor einigen
Jahren gingen noch vier Fünftel des gesamten Energieverbrauchs in Moabit auf das Konto der Lagerbeleuchtung.
Durch energiesparende Leuchtmittel und die Installation
von Bewegungsmeldern und Tageslichtsensoren wurde der
Stromverbrauch nun um über 80 % gesenkt – das sind genau
45.000 Kilowattstunden Strom.
Foto: Fahrrad: nextbike GmbH; SCNB: CHORA Conscious City; Regenwassermanagement: Ingenieurgesellschaf t Sieker
CO2-neutrale Mobilität
Nachhaltiges Regenwassermanagement
Ein nachhaltiges Regenwassermanagement in Moabit West
bietet die Möglichkeit, bestehende Problematiken wie
die Überlastung von Mischwasserkanälen, Überschwemmungen bei Starkregen und die Bildung von städtischen
Hitzeinseln zu reduzieren. Ziel ist es, die Entwässerung mit
intelligenten Lösungen an die zukünftigen Herausforderungen wie Klimawandel, erhöhte Umweltanforderungen,
Zunahme der Bevölkerung anzupassen und die Lebensqualität der Bewohner zu verbessern. Die Berliner Wasserbetriebe sowie die Ingenieurgesellschaft Sieker unterstützen
das Projekt in der Erarbeitung prototypischer Lösungen
und den Abstimmungen mit der Berliner Verwaltung. Europäischer Partner ist das niederländische Institut Deltares.
Die Entwicklung innovativer Fortbewegungskonzepte für
Pendler, Betriebe und Anwohner umfasst die verstärkte
Nutzung von Elektromobilität, die Implementierung eines
erweiterten Bikesharing-Systems und autonom fahrende
Shuttlebusse. Das Zentrum Technik und Gesellschaft (ZTG)
der TU Berlin unterstützt das Projekt durch aktuelle Datenerhebungen, die Simulation vor Szenarien sowie in der
Akquise der Partner für Umsetzungsprojekte. Europäischer
Forschungspartner ist das Imperial College London (ICL).
District Data Atlas (DDA)
Im DDA, einer digitalen Informationsplattform, werden
alle relevanten Daten zu laufenden und geplanten Projekten, Beteiligten, Potenzialen und Herausforderungen
gesammelt und visualisiert. Er unterstützt alle involvierten
Akteure bei der gemeinsamen Entscheidungsfindung,
ermöglicht einen transparenten Prozess und beflügelt die
integrierte Stadtentwicklung. Entwicklungspartner des
DDA sind die TU München, das Berliner Unternehmen virtualcitySYSTEMS sowie das Fachgebiet CHORA Conscious City.
Smart Citizen Network Board (SCNB)
Das SCNB ist eine zentrale Kommunikations- und Anlaufstelle, die für eine bessere Koordination laufender Aktivitäten zwischen den verschiedenen Akteuren im Quartier
und auf Stadtverwaltungsebene sorgt.
BERLIN TO GO
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COFFEE TO GO
AUF EINEN COFFEE TO GO …
Annabell Dörksen trifft Olivier Reppert, CEO von car2go
Herr Reppert, haben Sie eigentlich einen Dienstwagen oder
sharen Sie?
Olivier Reppert: Beides, ich habe einen Dienstwagen und teile
diesen mit meinem Team. Außerdem bin ich oft in anderen
Städten unterwegs, und da nutze ich car2go.
Berlin ist mit über 140.000 Nutzern der erfolgreichste Standort Ihres Unternehmens – warum passen car2go und Berlin so
gut zusammen?
Reppert: Berlin ist ein idealer Standort für Carsharing. Die
Menschen sind offen, begeisterungsfähig und haben Spaß
daran, neue Konzepte und Technologien auszuprobieren.
Seit Oktober sind Sie CEO von car2go. Vorab haben Sie das
weltweite Marketing von smart verantwortet – was reizt Sie
besonders an Ihrer neuen Aufgabe?
26
BERLIN TO GO
Reppert: Der smart ist für mich das perfekte Stadtauto. Bisher
habe ich also ein spannendes Produkt der urbanen Mobilität
begleitet, und nun verantworte ich bei car2go den Einsatz dieses Produktes in einer zukunftsorientierten Weise. Aus meiner
Sicht legen wir gerade den Grundstein für eine völlig neue Form
der Mobilität.
Sie haben aber mittlerweile nicht nur smarts, sondern auch
Mercedes-Modelle wie die A-Klasse, den CLA oder den GLA im
Angebot. Wieso?
Reppert: Unsere Kunden haben sich die Einführung von Premium-Modellen gewünscht. Gerade bei längeren Fahrten oder
Transporten werden die größeren und komfortablen Fahrzeuge
gerne genutzt. Sie sind eine sehr gute Ergänzung zum smart
und wir sind stolz darauf, nun auch Mercedes-Fahrzeuge anbieten zu können.
Innerhalb eines Jahres ist Ihre Kundenzahl um 43 Prozent gestiegen. Aber auch die Konkurrenz entwickelt sich gut. Wie möchten
Sie sich im stark umkämpften Carsharing-Markt durchsetzen?
Reppert: Für den Kunden zählt vor allem eines: eine hohe Verfügbarkeit an Fahrzeugen, um von A nach B zu kommen. Ist
dies gegeben, steigt auch zunehmend die Bereitschaft, auf
Carsharing umzusteigen. Der Anbieter ist dann erst die zweite
Frage. Für uns ist das Wachstum der Branche daher kein reines
Foto Gespräch: goenz.com
Ob Auto, Werkzeug oder Wohnung – Sharing ist ein Trend,
der sich gerade in wachsenden Großstädten immer größerer
Beliebtheit erfreut. Der Daimler-Konzern gehört mit seiner
Tochter car2go zu den erfolgreichsten Carsharing-Anbietern
in Deutschland. Im Interview mit Berlin to go spricht der neue
CEO, Olivier Reppert, über den Wandel der Mobilität, seine
Ziele für das Unternehmen und die aktuelle Einführung von
Premium-Fahrzeugen.
COFFEE TO GO
Thema der Konkurrenz, sondern vor allem ein Fortschritt in der
Akzeptanz für das Carsharing insgesamt.
Fotos: car2go; Hintergrund: iStock / Chalabala
Simpel ausgedrückt: Je stärker das Sharing-Geschäft,
umso weniger Autoverkäufe – ist das kein Widerspruch im
Daimler-Konzern?
Reppert: Bei einer Erhebung haben wir festgestellt, dass Nutzer
von Sharing-Angeboten vor allem Zweitwagen und alte Autos
verkaufen. Bei Premium-Fahrzeugen geht es den Menschen
weiterhin darum, sie selbst zu besitzen und sich dadurch etwas
zu gönnen. Oft ergänzt sich das auch. Im Stadtverkehr wird
das Sharing-Auto genutzt, beim Wochenendausflug das eigene.
Ihre Marktstarts in Spanien und China waren wichtige Treiber
beim Wachstum des Unternehmens – wie sehen Ihre nächsten
internationalen Schritte aus?
Reppert: Ja, in Madrid sind wir beispielsweise sehr erfolgreich
gestartet. Dort werden die Autos im Schnitt 15 Mal pro Tag
genutzt – in Deutschland liegen wir zum Vergleich bei sechs
bis acht Mieten pro Tag. Der Bedarf im asiatischen Markt
ist zudem unglaublich hoch. Hier sehen wir gerade großes
Wachstumspotenzial.
Und was braucht der Carsharing-Kunde der Zukunft? Wird es
eines Tages nur noch elektrische Autos zum Teilen geben?
Reppert: In Städten wird sich Elektromobilität auf jeden Fall
durchsetzen. Sie bietet einfach sehr viele Vorteile für urbane
Räume, wie die Reduktion von Lärm und CO 2. Und nicht zu
vergessen: Das elektrische Fahren macht zudem unglaublich
viel Spaß. In Stuttgart, Amsterdam und Madrid betreiben wir
bereits eine rein elektrische Flotte. Weitere Städte sollen folgen. Allerdings sind wir stark von der Infrastruktur abhängig. Hier haben einige Städte noch Nachholbedarf. Nur wenn
genügend Ladesäulen vorhanden sind, ist eine elektrische FreeFloating-Flotte möglich und sinnvoll.
Vielen Dank für das Gespräch, Herr Reppert.
car2go – Facts:
• Über 2 Millionen Kunden weltweit, davon über 550.000
in Deutschland
• 30 Standorte: 15 in Europa, 14 in Nordamerika und einer
in China
• Rund 14.000 Fahrzeuge sind weltweit im Einsatz, darunter über 1.300 Elektrofahrzeuge
• Alle 1,5 Sekunden wird weltweit ein car2go-Fahrzeug
genutzt
BERLIN TO GO
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ELEKTROMOBILITÄT
DIE INTELLIGENTE VERNETZUNG
VON MOBILITÄT UND ENERGIE
Durch den Einsatz von eFahrzeugen als mobile und dezentrale Speicher kann Elektromobilität
einen wichtigen Beitrag zur Energiewende leisten
Die Berliner Agentur für Elektromobilität eMO befasst sich im
Handlungsfeld „Mobilität & Energiewende“ mit elektromobilen Speichern im smarten Energienetz. Mit innovativen SmartHome- & Smart-Building-Konzepten treiben Berliner Akteure
diese Entwicklung voran.
www.emo-berlin.de
Parkstrom – die Experten für Ladelösungen
& Lastmanagement
Das Berliner Unternehmen macht das Elektrisch-Fahren einfach. „Seit 2013 entwickeln wir individuell auf die Kunden
zugeschnittene Lösungen zu guten Konditionen: von einfachen
Ladesystemen für den privaten Bereich bis hin zu intelligenten
Ladeinfrastrukturen mit Lastmanagement für die gewerbliche
oder kommunale Nutzung“, erklärt Geschäftsführer Stefan
Pagenkopf-Martin. Der Betrieb von Firmenflotten kann dabei
ebenso im Mittelpunkt stehen wie die Bewirtschaftung von
Parkraum oder Kundenbindung durch zusätzliche Services wie
E-Laden beim Einkaufen. www.parkstrom.de
inno2grid: Lösung für Mobilität&Energie
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BERLIN TO GO
Voll geladen im Schlaf
Während des Hotelaufenthaltes das Auto laden? In mehreren
Berliner Hotels ist das bereits Realität. Ermöglicht wird dies
durch das Projekt „Sleep & Charge“, das von der eMO mit initiiert wurde und im Auftrag des Landes Berlin begleitet wird.
Aus Mitteln der City Tax werden in den Hotelanlagen vom Startup Ebee Smart Technologies GmbH Ladepunkte errichtet. Das
Unternehmen berät zugleich die Hotels und stellt während der
24-monatigen Projektlaufzeit die Wartung und den Betrieb der
Ladesäulen sicher. Gefördert wird das Projekt mit Mitteln der
Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung.
Mit dem Projekt „Sleep & Charge“ unterstützt Berlin den Aufbau
der hotelnahen Ladeinfrastruktur und eröffnet einem weiteren
Nutzerkreis den Zugang zur Elektromobilität. Auf diese Weise
soll der Tourismus in der Hauptstadt nachhaltiger gestaltet werden. Zukünftig können Gäste der teilnehmenden Hotels während
ihres Aufenthalts an zwei schnellen Ladepunkten kostenfrei mit
Ökostrom laden. Geplant ist, dass in den nächsten Monaten insgesamt rund 60 neue Ladepunkte in bzw. im direkten Umfeld
von Hotels im gesamten Berliner Stadtgebiet entstehen.
Fotos: eMo, Berlin Partner, InnoZ/Vipul Toprani
Das Berliner Startup inno2grid entwickelt integrierte Mobilitätsund Energielösungen. „Nach dem Baukastenprinzip konzipieren
wir standortspezifische Lösungen und bieten spartenübergreifendes Prozessmanagement von der Beratung bis zum Betrieb.
Zusammen mit Partnern gestalten wir so die Energie- und
Verkehrswende von Arealen wie Campus, Industriestandorten,
Mobility Hubs und Wohnquartieren“, erklärt Geschäftsführer
Frank Hinrichs. Micro Smart Grid, das integrierte Energie- und
Mobilitätskonzept, das für den EUREF-Campus realisiert wurde,
ist die Blaupause für eine nachhaltige Stadtentwicklung, die
Potenziale der Vernetzung erneuerbarer Energieerzeugung und
Elektromobilität aufzeigt.
www.inno2grid.com
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NEUES AUS DEN CLUSTERN
UND BRANCHEN
Berlin to go blickt auf die neuesten Trends und Entwicklungen von der
Gesundheitswirtschaft bis zur Kreativwirtschaft
Gesundheitswirtschaft
Eckert & Ziegler prämiert nuklearmedizinische Nachwuchsforscher
Die diesjährigen Reisepreise der Eckert & Ziegler Strahlenund Medizintechnik AG sind im Rahmen des europäischen
Nuklearmedizinerkongresses in Barcelona an fünf Nuklearmediziner aus Italien, den Niederlanden und Schweden
verliehen worden. Prämiert wurden Forschungsarbeiten
auf dem Gebiet der onkologischen Diagnostik.
epinamics GmbH erhält US-Patent
Das US-Patentamt hat dem deutschen Biotechnologieunternehmen epinamics ein Patent für ihre LiquiPatch® Plattformtechnologie erteilt. Die innovative
Liqui-Patch® Technologie dient der dermalen und transdermalen Verabreichung von pharmazeutischen Wirkstoffen. Die polymerbasierte, filmbildende und sprühbare Verabreichungstechnologie wurde in humanpharmakologischen Studien als gut verträglich gezeigt und
lässt sich mit einer Vielzahl von pharmazeutischen
Wirkstoffen formulieren.
Branson investiert in Startup Auticon
Einer der berühmtesten Unternehmer Großbritanniens
investiert in ein Berliner Startup: Sir Richard Branson
investiert über die Virgin Group in die Londoner Tochtergesellschaft von Auticon. Auticon beschäftigt mehr als 100
Autisten, die ihre Begabung in der Informatik einsetzen.
Ministerpräsident ehrt Prof. Günter
Stock mit Verdienstorden
Ministerpräsident Dietmar Woidke hat dem renommierten Wissenschaftler Prof. Günter Stock den Verdienstorden des Landes Brandenburg überreicht. Bei
der Feierstunde in der Potsdamer Staatskanzlei würdigte
Woidke den langjährigen Präsidenten der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und heutigen Vorstandsvorsitzenden der Einstein-Stiftung als
„Brückenbauer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft“.
Pfizer kooperiert mit Viomedo
Bislang war es für Patienten schwierig, die passende
klinische Studie für sich zu finden. Das Berliner Startup
Viomedo bietet Betroffenen die erste deutschsprachige
Plattform, auf der klinische Studien einfach, patientengerecht und auf Deutsch erklärt werden. Das Startup
und das Pharmaunternehmen Pfizer haben nun eine
Kooperation abgeschlossen: Als einziges Unternehmen
in Deutschland hat Pfizer alle seine Studien, in die Patienten aufgenommen werden können, auf der Plattform
www.viomedo.de hinterlegt.
AOK Nordost, Vivantes und die Sana Kliniken AG wollen zukünftig neue Wege in der E-Health-Versorgung beschreiten:
In einem gemeinsamen digitalen Gesundheitsnetzwerk wollen sie die Vernetzungspotenziale digitaler Anwendungen
sektorübergreifend nutzen, um die Gesundheitsversorgung durch einen besseren Informationsfluss zwischen Patienten,
Krankenhäusern, Ärzten und Krankenkasse zu optimieren. So sollen Versicherte der AOK Nordost in Berlin, Brandenburg
und Mecklenburg-Vorpommern in naher Zukunft selbst schnell über ihre Medikationspläne, Untersuchungsergebnisse
und andere Gesundheitsdaten verfügen können.
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BERLIN TO GO
Foto: Presseamt Potsdam
Digitales Gesundheitsnetzwerk will Versorgung optimieren
CLUSTER
Optik
Internationales Acceleratorprogramm für funktionale Materialien
Beim Finale der ersten Advanced Materials Competition in Berlin pitchten 15 internationale Startups um den ersten Platz.
Sechs Wochen arbeiteten sie an der Weiterentwicklung ihrer Produkte – Unternehmer, Wissenschaftler und Mentoren aus
Berlin und Europa unterstützten sie dabei. Das Innovation Network for Advanced Materials hat das Acceleratorprogramm
initiiert, um neue Geschäftsmodelle durch die Verknüpfung von Materialien mit intelligenten Technologien gezielt zu fördern. Eine erfolgreiche Kooperation ist bereits zu vermelden: So wird die volatiles lighting GmbH eine strategische Partnerschaft mit der Ledvance GmbH, einem bedeutenden Global Player der Lichtindustrie, eingehen.
Foto: Messe Berlin
Neue Kongressmesse micro photonics
Mehr als 1.000 Teilnehmer aus 15 Ländern von fünf Kontinenten kamen zur Premiere der neuen Kongressmesse
micro photonics nach Berlin. Rund 80 nationale und
internationale Aussteller aus den Bereichen Mikrooptik,
Mikrosystemtechnik und Optoelektronik ergänzten vom
11. bis 13. Oktober den hochkarätig besetzten Kongress
mit ihren innovativen Produkten und Dienstleistungen.
Die nächste Ausgabe des Business-Networking-Events
ist für Herbst 2017 vorgesehen.
Fotos: Swie.io, Rabbit Publishing GmbH / Mikko Gaestel
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MAMA
HAT MAL WIEDER
ORDENTLICH
GETANKT.
IKT, Medien und Kreativwirtschaft
Berlin Innovation Study Tour
Die Robert Bosch Foundation Alumni Association kam
mit einer Delegation junger Unternehmer und Talenten
zur Study Tour nach Berlin. Berlin Partner präsentierte
den Teilnehmern den Innovations- und Startup-Standort Berlin und lud unter anderem zur Besichtigung des
EUREF-Campus sowie zu einem Besuch bei TechStars ein.
Neu in Berlin: Oro Inc.
Das US-amerikanische Softwareunternehmen Oro Inc.
aus Los Angeles hat im September ein Büro in Berlin
eröffnet. Von hier aus soll der deutsche Markt für die
CRM-Lösung OroCRM erschlossen werden, um näher
an den deutschen Kunden im E-Commerce-Bereich zu
sein. Zu diesem Zweck ist Oro eine strategische Partnerschaft mit dem Berliner Unternehmen Votum, ein
Hersteller von E-Commerce, eingegangen. Gemeinsam
wird so zum Beispiel an der Lokalisierung von OroCRM
gearbeitet. Berlin Partner unterstützt bei der Vernetzung in Berlin.
Besonderes Projekt für film-connexion
film-connexion ist eine eigenständige Produktions-Unit
des Berliner TV-Produktionsunternehmens tv-connexion
GmbH. Mit einem Team von zwölf Mitarbeitern produziert
tv-connexion seit vielen Jahren Fernsehbeiträge, Reportagen und Dokumentationen für TV-Sender, wie Pro 7,
SAT. 1, RTL, NDR, VOX, RTL 2, DMax, Kabel 1 und weitere.
Gerade freut sich die Berliner Filmproduktion auf ein
besonderes Projekt: Anlässlich der Verleihung des Deutschen Arbeitgeberpreises für Bildung auf dem Deutschen
Arbeitgebertag, bei dem erneut Spitzenvertreterinnen und
-vertreter aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft zusammenkommen, produziert film-connexion den Auftaktfilm
sowie die Preisträgerfilme. Der Arbeitgeberpreis 2016
steht in diesem Jahr unter dem Motto „Chance Vielfalt!
Bildung für gelingende Integration – Fokus Flüchtlinge“.
Neu in Berlin: MBJ BERLIN
Im Oktober eröffnete MBJ seinen weltweit dritten
Standort in Berlin. Das Startup aus London mit deutschen Gründern stellt für eine monatliche Gebühr den
professionellen Internetauftritt von kleinen und mittelständischen Unternehmen sicher, indem es für sie
Webseiten designt, entwickelt und verwaltet. Dieses Geschäftsmodell nennt MBJ selbst „Website as a Service“.
Von Berlin aus soll nun der deutschsprachige Markt erschlossen werden. Berlin Partner unterstützte bei der
Standortsuche und mit der Beratung zu Fördermitteln.
Standortentscheidung für Berlin:
CODE University of Applied Sciences
Die in Gründung befindliche CODE University of Applied
Sciences gab bekannt, dass sie ihren ersten Standort in
der Bundeshauptstadt eröffnen wird. Die neue Hochschule will ab dem Wintersemester 2017/2018 mit
den drei Bachelorstudiengängen Software Engineering,
Interaction Design und Product Management praxisnah Software-Entwickler, Designer und digitale Unternehmer ausbilden. Dabei orientiert sich die CODE mit
ihren überwiegend englischsprachigen Studiengängen
am Bedarf der Internet- und Startup-Wirtschaft und
setzt auf ein stark projektbasiertes und anwendungsbezogenes Studium.
Am 7. Dezember 2016 organisiert Berlin Partner in Zusammenarbeit mit dem
Enterprise Europe Network Berlin-Brandenburg eine Werkstatt für Projektträger der Kreativwirtschaft. Die Veranstaltung findet in Brüssel statt, um
den Teilnehmern den direkten Austausch mit Vertretern der EU-Kommission
zu ermöglichen. Interessierte Teilnehmer können ihre Projekte präsentieren
und diese von einem Panel von Experten bewerten lassen. Es werden Tipps
für einen Antrag im Rahmen von EU-Förderprogrammen gegeben. Darüber
hinaus besteht die Möglichkeit, im Rahmen einer Matchmaking-Session potenzielle Partner kennenzulernen.
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BERLIN TO GO
Fotos: MBJ, Berlin Partner
Projektantragswerkstatt für Firmen der IKT, Medien
und Kreativwirtschaft
CLUSTER
Energietechnik
Kollaborative Energiesimulation im 3D-Stadtmodell
In einer durch Berlin Partner initiierten Kooperation haben die virtualcitySYSTEMS GmbH, das European Institute for Energy
Research, Electricité de France und das Fachgebiet für Städtebau und nachhaltige Stadtentwicklung CHORA city & energy an
der TU Berlin ihre jeweiligen technologischen Lösungen zu einem kooperativen Energieplanungsinstrument gebündelt. Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie wurde ein Demonstrator zur energetischen Simulation
in Städten erstellt. Der Demonstrator greift die Diskussion im Quartier
Berlin-Moabit über den Austausch der bestehenden Gaslaternen durch
LED-Leuchten auf. Die ersten Ergebnisse stellen die Energieeinsparungspotenziale und die möglichen CO2 -Reduktionen sowie die Auswirkungen
auf den Straßenraum in Szenarien anschaulich dar und können so Entscheidungsprozesse unterstützen.
Industrie
Foto: EIFFER
„Berlin – Tech Hub for Entrepreneurs in Europe“ auf der IMTS in Chicago
Im September fand der Workshop „Berlin – Tech Hub for Entrepreneurs in Europe“ auf der IMTS in Kooperation mit
KPMG und rund 30 Teilnehmern aus den USA statt. Ziel der Veranstaltung war es, den Teilnehmern einen Einblick in den
Technologiestandort Berlin, die Folgen des Brexit für US-Investoren, Förderprogramme und rechtliche Regularien für
US-amerikanische Firmen zu geben. Die amerikanischen Testimonials Local Motors und Pivotal berichteten von ihren
Erfahrungen der Ansiedlung in Berlin. Die German Night, organisiert von der AHK Chicago, folgte im Anschluss mit 370
Teilnehmern. Berlin Partner präsentierte sich auf der German Night mit einem eigenen Stand.
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Verkehr, Mobilität und Logistik
Land Berlin fördert „KNRBB-Vernetzungsprojekt zur Internationalisierung im
Bereich der Schienenverkehrstechnik“
Das Land Berlin unterstützt aus Landes- und EU-Mitteln die KNRBB in den kommenden drei Jahren bei der Anbahnung
von Kooperationen mit internationalen Akteuren im Bereich der Schienenverkehrstechnik. Zielsetzung der KNRBB-Netzwerkarbeit über die 36-monatige Projektlaufzeit ist die Initiierung und Begleitung von überregionalen und grenzüberschreitenden Kooperationsprozessen aus dem Netzwerk heraus gemeinsam mit deutschen und internationalen Partnern.
Ergebnisse des Streetlife-Projektes
Volkswagen: Eröffnung des
Digital Labs in Berlin
Der Volkswagen Konzern baut seine IT-Kompetenz weiter aus. Am 25. Oktober hat das Unternehmen in Berlin
unter Teilnahme der Parlamentarischen Staatssekretärin beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, Dorothee Bär, mit Matthias Müller, Vorstandsvorsitzender des Volkswagen Konzerns, und HeinzJoachim Thust, Mitglied des Gesamtbetriebsrats sowie
Dr. Martin Hofmann, CIO des Volkswagen Konzerns, das
Digital Lab eröffnet. Hier arbeiten Software-Experten
von Volkswagen gemeinsam mit dem US-Softwarespezialisten Pivotal an einem digitalen Ökosystem, das
neue Mobilitätsservices sowie Dienste rund um das
vernetzte Fahrzeug bietet.
Die Senkung städtischer CO2 -Emissionen mittels nachhaltiger, auf Informations- und Kommunikationstechnologien basierender, innovativer Mobilitätslösungen
ist die übergreifende Motivation des Streetlife-Projektes. Um dies zu erreichen, entwickelt Streetlife ein
multimodales Mobilitätsinformationssystem für den
städtischen Raum. Personalisierte Echtzeitinformationen auf mobilen Endgeräten sollten Verkehrsteilnehmer motivieren, öfter nachhaltige Transportmittel
zu nutzen. Elf Partner aus drei europäischen Ländern
arbeiteten in dem Projekt über drei Jahre zusammen.
Die Ergebnisse zeigen, dass vor allem die Gamification
des Themas für einen offeneren Umgang mit nachhaltiger Mobilität führte.
InnoTrans 2016
Auf der weltweit größten Fachmesse für Schienenverkehr
InnoTrans organisierte Berlin Partner in Zusammenarbeit
mit der IHK Potsdam den Auftritt der Hauptstadtregion.
65 Mitaussteller, davon 27 aus Berlin, präsentierten sich auf
zwei verbundenen Partnerständen, die sich auf 1.200 qm
erstreckten. Mit 2.955 Ausstellern aus 60 Ländern und
144.170 Fachbesuchern erzielte die InnoTrans neue Bestzahlen. Am Abend des 22. September eröffneten die
Staatssekretäre Dr. Hans Reckers und Hendrik Fischer
sowie die Unternehmensvertreter Ulf Braker und Dr. Ralf
Böhme den gemeinsamen Länderempfang.
Im Oktober fand der Eventtag „Drone Experts Germany
Meet Drone Pioneers Belgium“ statt. 19 Experten aus
13 verschiedenen Berliner und Brandenburger Unternehmen und Instituten, die sich mit dem Thema Drohnen beschäftigen, flogen an diesem Tag nach Belgien
zu den Astrid User Days. Die Veranstaltung ist mit über
60 Ausstellern und in diesem Jahr ca. 1.500 Besuchern
eine etablierte Veranstaltung auf dem Gebiet der Sicherheitstechnik und bot im Rahmen dieser Ausgabe zum
ersten Mal Platz für das Unterthema Drohnen und unbemannte Luftfahrt.
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BERLIN TO GO
Fotos:Volkswagen AG, Janis Gummersbach
Deutsche Drohnenexperten trafen
belgische Drohnenpioniere in Berlin
CLUSTER
Dienstleistungswirtschaft
Neu: Right People Group Digital GmbH
Spatenstich für das Zalando
Headquarter
Fotos: Zalando, Anschutz Entertainment Group
Der Spatenstich für den Bau des zukünftigen Hauptsitzes von Zalando SE in Berlin erfolgte in Anwesenheit von Michael Müller, Regierender Bürgermeister
von Berlin, Andreas Geisel, Senator für Stadtentwicklung und Umwelt, Regula Lüscher, Senatsbaudirektorin
sowie David Schneider, Gründer und Vorstandsmitglied
Zalando SE. Bis 2018 wird auf dem Anschutz-Gelände in
Berlin-Friedrichshain ein siebenstöckiger Bürokomplex
errichtet. Zalando wird darin insgesamt 45.600 Quadratmeter Geschossflächen anmieten.
Als IT-Dienstleister hilft das ursprünglich dänische Unternehmen jetzt auch deutschlandweit großen wie kleinen Firmen, ihren IT-Bedarf schnell zu lösen. Auf jede
Nachfrage folgt eine gezielte Rekrutierung, damit zügig
ein Experte für den Kunden zum Einsatz kommt. Die
Right People Group will von Berlin aus nicht nur den
deutschen Markt entwickeln, sondern hier ihr internationales Headoffice gründen, um weitere Märkte aufzubauen, in der ersten Phase mit Blick auf Norwegen,
Schweden und Großbritannien. Wie der Name „Digital“
verrät, wird die deutsche Schwestergesellschaft in Berlin auch für die digitale Strategie der gesamten Right
People Group verantwortlich sein. Berlin überzeugt hier
mit reichlich kreativer und internationaler Arbeitskraft.
Neue Mieter am Mercedes-Benz-Platz
Die Anschutz Entertainment Group, Bauherr, Entwickler und Betreiber des zukünftigen Platzes vor der
Mercedes-Benz Arena, hat mit den Restaurants coa,
dean&david und L’Osteria sowie der M.A.X. 2001 Sportmarketing GmbH mit der Marke BERLIN vier weitere
namhafte Mieter bekanntgegeben.
Premiere in Berlin:
Galeria Kaufhof meets TOPSHOP
Die britischen Modefilialisten TOPSHOP und TOPMAN
eröffnen im November auf einer Fläche von 1.300 qm ihren
ersten eigenen Shop in Deutschland in der Galeria Kaufhof in Berlin am Alexanderplatz. TOPSHOP und TOPMAN
sind weltweit angesagte Fashionlabels, die für attraktive
britische Mode mit Flair und Innovationen stehen.
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INNOVATIVE IDEEN FÜR DIE
ENERGIEWIRTSCHAFT
Inkubatoren, Acceleratoren und Innovation Hubs bieten Startups mit Fokus auf
Energiewirtschaft die Möglichkeit zum Wachsen
Berlin ist ein Mekka für Startups und Gründungswillige, die
hier in einem der zahlreichen Inkubatoren, Acceleratoren
und Innovation Hubs ihre Ideen zu konkreten Produkten
und Dienstleistungen weiterentwickeln und zur Marktreife bringen können. Diese Brutstätten für Innovation und
Gründungen werden zunehmend auch von großen Konzernen unterstützt, die nicht nur Geld beisteuern, sondern
auch Kontakte vermitteln und die Netzwerkarbeit fördern.
Welches Modell – ob Inkubator, Accelerator oder Innovation Hub – jeweils das passende ist, hängt von der Branche
und von der gewünschten Intensität der Betreuung ab. Für
die Energiewirtschaft und angrenzende Bereiche gibt es
beispielsweise fünf große Programme, die von namhaften
Unternehmen und Institutionen betreut werden.
innogy Innovation Hub –
RWE Group
Im innogy Innovation Hub, das neben Berlin auch in Tel Aviv
und im Silicon Valley Standorte betreibt, geht es um die Entwicklung digitaler Geschäftsmodelle. Der Fokus liegt auf vier
Schwerpunkten: Smart und Connected (Digitalisierung des
täglichen Lebens und der Arbeitswelt), Urban Solutions (Herausforderungen im Bereich Leben und Arbeiten in Megacitys),
Disruptive Digital (innovative Energiesysteme) und Big Data
(Privatsphäre, Aktiengeschäfte, Lebensstil der Verbraucher
und bahnbrechende Ideen).
innovationhub.innogy.com
:agile – E.ON SE
E.ONs :agile-Programm fördert mittlerweile quartalsweise fünf junge
Geschäftsideen mit dem „:agile Accelerator“. Das :agile-Programm ergänzt die Aktivitäten des E.ON-Konzerns im Bereich
Innovation und fördert die Ideen von Startups, Unternehmensgründern, Studenten, E.ON-Mitarbeitern und Erfindern mit
finanziellen Mitteln, Engineering-Expertise, Coaching, Arbeitsplätzen und Beratung bei Marketing und Vertrieb. Die Gründer haben außerdem die Möglichkeit, ihre Geschäftsideen mit
E.ON-Kunden zu testen und die Ergebnisse potenziellen Investoren vorzustellen.
www.eon-agile.com
„Knowledge and Innovation Communities“ (KICs) bilden große
europaweite Netzwerke aus Bildung, Forschung und Wirtschaft.
Die KICs zu Klimawandel, Energie und Rohstoffen sind in ganz
Europa aktiv und haben auch einen Standort in Berlin. Bei Climate-KIC arbeiten über 250 Partner aus ganz Europa an wegweisenden, skalierbaren Innovationen zur Bekämpfung des Klimawandels, KIC InnoEnergy adressiert das Thema nachhaltige
Energie, und die Aktivitäten des Europäischen Innovations- und
Technologieinstitut (EIT) Raw Materials umfassen die nachhaltige Erkundung, die Gewinnung, das Recycling und die Substitution von Rohstoffen. Die Acceleratorenprogramme der KICs fördern Startups von der (Pre)Seed-Phase, in der Business Modelle
und Prototypen entwickelt werden, über die Validierungsphase
bis hin zur Skalierung des marktfähigen Produkts mit Finanzierung und/oder Sachleistungen wie z. B. Coaching und Infrastruktur.
www.climate-kic.de
36
BERLIN TO GO
Illustration: iStock.com / wichai leesawatwong
KIC –
Europäisches Innovationsund Technologieinstitut
STARTUP
A² – Accelerator der WISTA
Management GmbH
Das Acceleratorprogramm A² der WISTA Management GmbH
in Berlin-Adlershof gibt jährlich fünf bis acht Gründerteams die
Chance, ihre Geschäftsideen gemeinsam mit erfahrenen Unternehmern umzusetzen und Wachstum zu generieren. Das fünfmonatige Acceleratorprogramm bietet Startups mit hohem Marktpotenzial eine individuelle Förderung mit professionellem Coaching, kostenlosem Raumangebot und Zugang zu Netzwerken
und Kontakten aus der Industrie. Die Jungunternehmer lernen
Theorie, Praxis und Networking kennen und das erlernte Knowhow auf die eigenen Produkte beziehungsweise Dienstleistungen
anzuwenden und sie mithilfe der Industriepartner und Mentoren
kontinuierlich zu verbessern.
www.adlershof.de/a2
U-Start –
Veolia Deutschland GmbH
Der Veolia-Deutschland-Accelerator U-Start in Berlin-Schöneberg hat sich auf „Early Stage“-Startups im Bereich Wasser,
Energie und Entsorgung spezialisiert. U-Start fördert Innovationen in den Zukunftsthemen Energieeffizienz, Wasser und
Kreislaufwirtschaft und unterstützt somit den Umgang mit
natürlichen Ressourcen nachhaltig. Das Inkubatorprogramm
dauert bis zu zwei Jahre und ermöglicht Startups den Zugang
zu Infrastruktur, Know-how und Marktzugang des Unternehmens. Das neue Veolia-Programm zielt darauf ab, Gründer als
Industriepartner frühzeitig und umfassend zu fördern, um
Innovationen zur Marktreife zu bringen und langfristige Partnerschaften aufzubauen.
www.veolia.de/node/15046
Anzeige
STARTUP
WAS UNS IN ZUKUNFT ANTREIBT
Sind elektromobile Lösungen die nachhaltige Alternative zu Benzin oder Diesel?
Ein Disput mit TOTAL und ubitricity zur Tankstelle der Zukunft
Was wird unser Mobilitätsverhalten in Zukunft so verändern,
wie es die Entwicklung des Ottomotors getan hat?
Die Mobilität und ihre Nutzung verändert sich stetig – gerade
in Berlin sind in den letzten Jahren mehr innovative Mobilitätslösungen auf den Markt gekommen als irgendwo sonst, vom
Carsharing über die elektrischen Roller von eMio bis hin zu
den neuen E-Bussen der BVG. Entscheidend ist es, auf die sich
verändernden und ausdifferenzierenden Bedürfnisse flexibel
zu reagieren – die Bereitschaft und Freude, solche innovativen
Lösungen zu finden, ist vielleicht die wichtigste Veränderung.
Werden die klassischen Treibstoffe irgendwann überflüssig sein?
Das erste Elektroauto war schon 1881 auf der Straße, also fünf
Jahre vor dem ersten mit Verbrennungsmotor. Ich bin überzeugt,
dass Elektromobilität die Antwort auf viele aktuelle Herausforderungen ist. Eine davon ist sicher die der fossilen Ressourcen,
eine andere die Integration erneuerbarer Energien in das Netz.
Um dieses für die steigenden Anteile fluktuierender Erzeugung fit
zu machen, ist ein steuer- und regelbarer Verbrauch sehr wertvoll.
Wenn wir eine flächendeckende Ladeinfrastruktur bieten, dann
könnten Elektrofahrzeuge künftig diese Aufgabe übernehmen.
Unternehmensporträt
Das ubitricity Mobile Charging System bietet erstmals die Möglichkeit,
flächendeckend skalierbare Ladeinfrastruktur aufzubauen. Hierzu
hat ubitricity ein intelligentes Ladekabel entwickelt, das die gesamte
Mess- und Abrechnungstechnologie enthält: das SmartCable. Der Nutzer bringt seinen Mobilstromvertrag direkt zum Ladepunkt mit. Die
technisch schlanken Ladepunkte sind nahezu ohne laufende Kosten
zu betreiben. Das Kundenportal bietet neben anderen Services eine
transparente Darstellung aller Transaktionsdaten. Die Lade- und
Abrechnungsdaten werden von ubitricity verwaltet. Komplettiert wird
der umfassende Service durch die monatliche Abrechnung.
Welche Rolle spielt dabei Berlin?
Berlin ist eine Stadt mit hoher Anziehungskraft. Der Standort
ermöglicht uns unter anderem, ein internationales Team für
unsere Ideen begeistern und beschäftigen zu können. Und auch
wenn Berlin gerade deshalb ein interessanter Standort für junge
Unternehmen mit außergewöhnlichen Ideen ist, würden wir
uns gerade hier vor Ort zuweilen etwas mehr von genau dieser
Innovationsfreudigkeit wünschen.
Wie sieht die Tankstelle der Zukunft aus?
Mit ubitricity können sich Ladepunkte – die Tankstellen der
Zukunft – überall befinden: an Hauswänden, in Parkhäusern oder
sogar in Straßenlaternen integriert. Die ubitricity SimpleSockets
sind so klein und kompakt, dass sie nahezu überall installiert
und betrieben werden können. Ihre Tankstelle ist zukünftig
also immer genau dort, wo Sie gerade parken.
38
BERLIN TO GO
Was trifft auf Sie zu …?
… Oldtimer oder Neuwagen?
Am liebsten natürlich elektrisch.
… Teamplayer oder Alleinentscheider?
Eindeutig Teamplayer.
… Tradition oder Innovation?
Innovation ist für mich die beste Tradition.
… Lokal oder global?
Beides – ohne lokal macht auch global
keinen Sinn.
… Risikofreudig oder solide?
Risikofreudig.
Dr. Frank Pawlitschek
Mitgründer und Geschäftsführer
Foto Hintergrund: iStock.com / Nerthuz, Porträtfoto: ubitricity
Wie wollen Sie Ihr Geschäftsmodell auf die Zukunft ausrichten?
Die ubitricity-Lösung denkt diese Lösungen bereits mit. Wir haben
das SmartCable entwickelt, ein Ladekabel mit mobilem Stromzähler.
Für dieses Ladekabel kann der Nutzer einen eigenen Stromvertrag
abschließen – am besten natürlich einen Ökostromvertrag. Der
geladene Strom kann so überall zu diesen Konditionen geladen und
verbrauchsgenau abgerechnet werden. Das Gegenstück zum Kabel
sind unsere technisch schlanken Ladepunkte. Sie können nahezu
überall, einfach, schnell und vor allem kostengünstig installiert
werden. Wir setzen dabei auf Modularität. Das bedeutet, dass
wir die ideale Lade- und Abrechnungslösung für unsere Kunden
anbieten können – ganz auf deren Bedürfnisse zugeschnitten.
STARTUP
Was wird unser Mobilitätsverhalten in Zukunft so verändern,
wie es die Entwicklung des Ottomotors getan hat?
Unser Mobilitätsverhalten wird noch individueller. Der Verkehr in
Deutschland verdichtet sich weiter. Unsere Wegstrecken werden
länger, gerade in der Freizeit. Laut Bundesverkehrsministerium
steigt das Aufkommen des Güterverkehrs von 2010 bis 2030
um satte 39 Prozent. Der Großteil des Verkehrs findet nach wie
vor auf der Straße statt. Bei den Energieträgern manifestiert
sich der Trend zur Diversifikation.
Benzin, Gas, Elektro – werden die klassischen Treibstoffe irgendwann überflüssig sein?
An unseren TOTAL Multi-Energie-Tankstellen wie z. B. der Berliner Jafféstraße zeigen wir heute schon das breite Angebot
verschiedenster Energieträger. Wir bieten neun verschiedene
Produkte für individuelle Mobilität an: von herkömmlichen
Diesel- oder Ottokraftstoffen bis hin zu unseren EXCELLIUM
Premium-Qualitäten, dazu Autogas und Erdgas sowie Wasserstoff und Elektroschnellladen als Alternativen.
Unternehmensporträt
Bezahlbare Energie für eine wachsende Weltbevölkerung bereitzustellen, den Klimawandel anzugehen und den neuen Erwartungen unserer
Kunden gerecht zu werden – das sind die drei wesentlichen Herausforderungen, denen sich TOTAL als großes Energieunternehmen stellen muss.
Diese Herausforderungen bestimmen unser Handeln.
Mit Aktivitäten in mehr als 130 Ländern zählt die TOTAL Gruppe zu
den weltweit führenden Öl- und Gasunternehmen. Wir sind ein großer
internationaler Akteur im Bereich Erdgas und mit SunPower einer der
Weltmarktführer in der Photovoltaik.
Porträtfoto: Lautenschläger; Text : gsk
Unsere Geschäftsaktivitäten umfassen die Produktion von Erdöl und
Was trifft auf Sie zu …?
Erdgas, Raffinerien, Petrochemie und die Vermarktung von Mineralöl… Oldtimer oder Neuwagen?
produkten. 100.000 Mitarbeiter engagieren sich für eine bessere EnerNeuwagen.
gie und tragen überall auf der Welt dazu bei, unseren Kunden sicherere
… Teamplayer oder Alleinentscheider?
Produkte und Dienstleistungen anzubieten, die sauberer, effizienter,
Teamplayer.
innovativer und zugänglicher sind — für so viele Menschen wie möglich.
… Tradition oder Innovation?
Unsere Ambition ist es, unter den weltweit führenden EnergieunternehInnovation.
men der verantwortliche Akteur zu sein.
… Lokal oder global?
Beides.
… Risikofreudig oder solide?
Beides.
Guillaume Larroque
Direktor Tankstellen TOTAL Deutschland
Wie wollen Sie Ihr Geschäftsmodell auf die Zukunft ausrichten?
Unsere Gruppe fördert und verkauft heute zu rund 50 Prozent
Erdöl und 50 Prozent Erdgas. TOTAL engagiert sich bereits seit
über 30 Jahren in der Bereich Solarenergie. Unsere Tochterfirma SunPower ist weltweit die Nummer 2 in der Photovoltaik.
Die Gruppe verfolgt das ambitionierte Ziel, in 20 Jahren einen
Geschäftsanteil von 20 Prozent im Bereich der erneuerbaren
Energien zu erreichen. Dafür investiert TOTAL jährlich 500
Millionen Euro.
Welche Rolle spielt dabei Berlin?
Mit unserer Deutschlandzentrale am Hauptbahnhof sind wir
überzeugte Berliner. Übrigens war TOTAL erster Mieter der
neuen Europacity. Unsere 45 Tankstellen zeigen Flagge in der
Stadt. Und wir setzen hier Innovationen um. Ob unser neues
Tankstellendesign oder die digitale Tankkarte für DriveNow –
das haben unsere Mitarbeiter zusammen mit unseren Pariser
Kollegen hier in Berlin entwickelt.
Wie sieht die Tankstelle der Zukunft aus?
Wir bieten alle nachgefragten Energieträger für Mobilität. Dazu
persönlichen Service und ein reichhaltiges Verpflegungsangebot.
Unsere Standorte sind zentral gelegen. Die Kunden erledigen
Alltagsdienstleistungen bei TOTAL, ob Paketabholung, Einkäufe
oder Textilreinigung. Es ist auch vorstellbar, dass autonome
Fahrzeuge bei uns Besorgungen erledigen. Das Tankstellennetz
integriert sich in die Logistikkette. Digital und on-demand.
Automatisiert und effizient organisiert – abgestimmt auf die
herrschenden Verkehrsbedingungen.
BERLIN TO GO
39
STARTUP
REINIGEN MIT RAUBTIER-POWER
Mit wenigen Klicks die persönliche Putzkraft buchen: Book A
Tiger vermittelt über eine Onlineplattform Reinigungskräfte an
Privat- und Geschäftskunden. Um mehr Qualität und Service
garantieren zu können, hat das Berliner Startup sein Geschäftsmodell dieses Jahr angepasst und beschäftigt alle Reinigungskräfte in Festanstellung.
Es ist schmutzig. Jemand muss putzen. Wer nicht selber zu Staubsauber und Wischmopp greifen will, braucht eine Reinigungskraft. „Mit einer digitalen Lösung lässt sich die entsprechende
Dienstleistung einfacher, schneller und effizienter anbieten“, ist
Claude Ritter überzeugt. Gemeinsam mit Nikita Fahrenholz gründete er deshalb im April 2014 „Book A Tiger“ als Onlineportal für
die Vermittlung von selbstständigen Reinigungskräften. Mit digitalen Plattformen für Dienstleistungen hatten die beiden bereits
Erfahrung und Erfolg: als Gründer des Lieferservicevermittlers
Lieferheld. Für das neue Projekt entwickelte das Tiger-Team
Online-Tools für die transparente Buchung einer persönlichen
Reinigungskraft – und legte in der Startphase auch selbst beim
Putzen mit Hand an, um ein Gespür für den Reinigungsmarkt
und die Kundenbedürfnisse zu bekommen. „Das war körperlich
richtig anstrengend“, erinnert sich Claude Ritter.
Während das Startup mit Hauptsitz in Berlin beim Reinigen
auf die physische Kraft und das Können der „Tiger“ genannten
Putzkräfte setzt, ist das Geschäftsmodell digital: „Wir sind Pionier bei der digitalen Abwicklung von administrativen Angelegenheiten im Reinigungsbereich. Über unsere Plattform werden im Quartal 50.000 Reinigungsaufträge für Privatkunden in
Deutschland abgewickelt, das wäre analog nicht machbar“, so
Claude Ritter. Im boomenden Segment der Online-Reinigungskräftevermittlung behauptet sich das junge Unternehmen
erfolgreich: Book A Tiger hat in mehreren Finanzierungsrunden
von Investoren wie DN Capital oder Target Global Millionenbeträge eingesammelt und ist mit seinem Reinigungsservice aktuell in 21 deutschen Städten sowie in Österreich, der Schweiz und
den Niederlanden tätig. „Mit der erfolgreichen Expansion haben
wir in der Anfangsphase einen wichtigen Meilenstein erreicht.
Der nächste Schritt war, dass wir unser Geschäftsmodell radi40
BERLIN TO GO
kal ändern mussten, um
noch erfolgreicher zu werden“, sagt der gebürtige
Schweizer. Die Vermittlung
von Putzkräften auf Freelance-Basis, mit der das
Unternehmen ursprünglich
startete, kann Qualität und
Service nicht gewährleisten,
ist der Gründer von Book A Claude Ritter gründete 2014 Book A
Tiger überzeugt. Es folgte Tiger.
2016 die Verschmelzung von
digitalem und etabliertem
Geschäftsmodell: „Wir sind
jetzt sowohl der vermittelnde als auch der ausführende Servicedienstleister
und arbeiten nur noch mit
fest angestellten Reinigungskräften“, sagt der 36-jährige
Firmengründer. 600 sozialversicherungspflichtige Jobs Von Anfang an dabei: Mitgründer
hat das Unternehmen bis Nikita Fahrenholz.
dato geschaffen. Den Kunden
verspricht Book A Tiger durch die Modelländerung eine Qualitätsund Servicesteigerung. Dazu gehört, dass die Reinigungskräfte in
der firmeneigenen „Tiger-Academy“ umfassend geschult werden.
Außerdem werden eigene Reinigungsmittel sowie Putz-Equipment angeboten. Mit seiner Full-Service-and-Supply-Solution hat
sich Book A Tiger laut Claude Ritter auch eine neue Zielgruppe
erschlossen – und Berlin als interessanten Markt: „Gerade für
kleine und mittelständische Unternehmen, von denen es in Berlin
ja viele gibt, sind wir als erstes digitales Facility-Services-Unternehmen der passende Reinigungspartner.“ In nächster Zukunft
sind die Tiger auf dem Sprung in weitere deutsche Städte. Und
als ausgewachsenes Raubtier will das Berliner Unternehmen
dann mit großen Facility-Dienstleistern konkurrieren. es
www.bookatiger.com
Alle Fotos: Book A Tiger
Book A Tiger ist ein Pionier der digitalen Putzkraftvermittlung – Erfolgreicher Wandel
zum Full-Service-Anbieter
Starker Standort für Life Sciences
und Gesundheitswirtschaft
Sie sind innovativ. Sie wachsen.
Sie sind gut vernetzt. Dann sind
Sie in der Hauptstadtregion.
Noch nicht? Erfahren Sie,
was wir zu bieten haben!
www.healthcapital.de
Save the Date | 6. – 8. November 2017
Berlin – the place to be for BIO-Europe
EUROPEAN UNION
BERLIN GOES
STANDORT-WAHRNEHMUNG
ALS WIRTSCHAFTSFAKTOR
Städte werden in ihrer Wahrnehmung oft mit Unternehmen
verbunden: So wird München mit BMW und Siemens assoziiert,
Wolfsburg mit Volkswagen oder Stuttgart mit Bosch und Daimler.
In Berlin geht der Trend nun zum umgekehrten Fall: Unternehmen, ob mit oder ohne Hauptsitz in der Hauptstadt, wollen
für Berlin stehen – das ergab eine Befragung des Berlin-Partner-Netzwerks unter 15 global agierenden Unternehmen aus
unterschiedlichsten Branchen . Beteiligt haben sich Airbnb Germany GmbH, Bayer Pharma AG, BMW Group, openBerlin Cisco
Innovation Center, Continental AG, Deutsche Bank AG, hub:raum –
Deutsche Telekom AG, E.ON Deutschland | E.ON SE, GE Power
Conversion GmbH, Deutsche Lufthansa AG, Pfizer Deutschland
GmbH, Siemens AG, Osram AG, ideation:hub - Volkswagen AG
und Würth Elektronik eiSoS GmbH & Co. KG.
Im Rahmen eines Berlin-Partner-Jour-Fixe in der berühmten PanAmLounge diskutierten Unternehmensvertreter, Marken- und Talentexperten
sowie Berlin-Kenner vor rund 100 Gästen die Ergebnisse der Erhebung.
Bei den Antworten auf die Frage, ob und inwiefern sich Berlins Image auch auf global agierende Unternehmen überträgt
bzw. ob und wie diese von dem Ruf der Hauptstadt profitieren,
wurde deutlich, dass Berlin als innovative, dynamische, kreative
und weltoffene Metropole Attribute besitzt, für die auch viele
Unternehmen wahrgenommen werden möchten. Über zwei
Drittel der Befragten sahen bei diesen Attributen starke Überschneidungen mit ihren Marken und haben sich daher gezielt
für ein Engagement in Berlin entschieden. Vor allem drei Eigenschaften Berlins zeigten sich als besonders gewinnbringend:
der Zugang zu jungen Talenten, die Berliner Startup-Szene als
Innovationstreiber und die Offenheit und Experimentierfreude
der Berlinerinnen und Berliner.
Innovationsbringende Startup-Szene
Berlin ist international für seine herausragende Startup- und
Tech-Szene bekannt. Mit Startup-Programmen erproben global
agierende Unternehmen wie Cisco oder Pfizer aus Berlin heraus
Geschäftsmodelle von morgen, und bereits elf DAX-30-Unternehmen haben Innovationszentren in Berlin. In der internationalen
Wahrnehmung Deutschlands hat Berlin eine tragende Rolle.
„Bei der Entscheidung, in Berlin sowohl mit dem Innovation
Hub als auch mit der Konzernpolitik und über 20 weiteren
Konzernbereichen präsent zu sein, war die wichtige Rolle
Berlins als Entscheidungszentrum und als Startup-Schmiede
ein großer Faktor. So ist Berlin der einzig denkbare Standort
für den Innovation Hub. Auch die Konzernrepräsentanz in
Berlin als Regierungssitz ist unverzichtbar.“
Wolfgang Weber, Lufthansa-Pressesprecher für
Deutschland-Nord und Ost, Deutsche Lufthansa AG
„Berlin steht für Dynamik, Innovation und Offenheit und
ist weltweit eine der gefragtesten Destinationen der Airbnb-Reisenden. Gleichzeitig profitieren wir vom Austausch
mit etablierten und jungen Unternehmen, Kreativen und den
Airbnb-Gastgebern, die wir in Berlin treffen können. Berlin
ist darüber hinaus wegen seiner Vielfalt und Möglichkeiten
für unsere Mitarbeiter eine der besten Städte zum Leben und
Arbeiten, wovon wir als Arbeitgeber natürlich auch profitieren.“
Alexander Schwarz, General Manager Germany,
Austria, Switzerland, Airbnb Germany GmbH
„Von der Anziehungskraft, die Berlin weltweit als innovative und kreative Metropole ausübt, profitieren nicht
nur Berliner Unternehmen. Wenn Deutschland in puncto
Startups in der Welt unterwegs ist, dann ist Berlin das
beste Aushängeschild.“
Udo Schlömer, Gründer und CEO, Factory Berlin
42
BERLIN TO GO
Foto: Berlin Partner
Was macht Berlin für globale Unternehmen interessant? 15 Unternehmen erklären,
wie globale Marken und Berlins Image voneinander profitieren
BERLIN GOES
Anziehungskraft auf Talente
Berlin als Kreativmetropole wirkt wie ein Magnet auf Top-Talente
aus der ganzen Welt. Um rund 45.000 Menschen wächst die Stadt
jährlich, darunter viele qualifizierte Fachkräfte, die zum Leben, Arbeiten und Gründen nach Berlin kommen. Das wirkt sich auch auf das
Recruiting-Verhalten von Unternehmen aus. Der Ruf der Stadt wird
hier als starker Standortvorteil bei der Talentgewinnung gesehen.
„Berlin ist gerade im Ausland eine sehr positiv besetzte Marke.
Sie hilft uns, internationale Talente für Pfizer Deutschland
zu gewinnen. Zwei Jahre nach dem Umzug konnten wir auch
die europäische Pfizer-Geschäftseinheit Onkologie in Berlin
ansiedeln. Das zeigt: Das Image hilft.“
Martin Fensch, Senior Director Corporate Affairs &
Country Operations, Pfizer Deutschland GmbH
„Würth Elektronik profitiert von Berlin in vielerlei Hinsicht.
Vor allem ist es der Ruf als weltoffene Stadt, der viele junge
und kreative Menschen in die Stadt zieht. Der universitäre
Background und die vielen Fachhochschulen und Institute
schaffen einen Pool an potenziellen Mitarbeitern von
morgen. Darüber hinaus können wir Forschungsprojekte
diskutieren und auf den Weg bringen.“
Pierre Lohrber, Standortleiter Competence Center Berlin,
Würth Elektronik eiSos GmbH & Co. KG
Offenheit und Experimentierfreude
Die deutsche Hauptstadt nimmt in vielerlei Hinsicht eine Trendsetterrolle ein. Allein im Bereich der Sharing Economy bietet
Berlin den besten Boden, um Lösungen auszuprobieren und
weiterzuentwickeln. Mit über 3.000 Fahrzeugen ist Berlin weltweit die führende Carsharing-Metropole. So ist es kein Zufall,
dass BMW in Berlin mit DriveNow sehr erfolgreich vertreten ist.
Auch andere der befragten Unternehmen sehen die deutsche
Hauptstadt als Zukunftsschmiede.
„Wir brauchen die Berlinerinnen und Berliner, die mit
uns gemeinsam die nachhaltige Stadt der Zukunft ausprobieren, wir brauchen ihr kritisches Feedback und
ihren Gestaltungs- und Umsetzungswillen außerhalb der
üblichen Konventionen.“
Sebastian Lührs, Leiter Strategie und
Geschäftsentwicklung, E.ON Deutschland
„Heute werden Talente nicht mehr nur vom guten Namen
ihres Arbeitgebers in eine Stadt gelockt, sondern vielmehr
ist die Attraktivität der Stadt selbst ausschlaggebend für
die Wahl des Wohnortes.“
Morten King-Grubert, Senior Strategy Adviser,
Tendensor International
„Berlin zieht Top-Talente und Unternehmen aus aller Welt an,
hier entstehen jeden Tag innovative Produkte und Lösungen.“
Dr. Bernd Heinrichs, Managing Director
Cisco IoT EMEAR & openBerlin Innovation Center
„Auf der Suche nach Forschungsnachwuchs spielt neben
der Marke Bayer auch der Standort Berlin eine wichtige
Rolle. Neben besten Bedingungen, die eigene Expertise
in ein weltweit erfolgreiches Unternehmen einzubringen,
finden Bewerber hier ein spannendes Umfeld und eine
inspirierende Stadt.“
Oliver Renner, Head of Global Corporate Communications
& Public Affairs, Bayer Pharma AG
„Die seit Jahren stark steigende Zahl unserer Berliner
DriveNow-Kunden bestätigt uns, dass ein kundenorientiertes, innovatives und hochwertiges Mobilitätsangebot
perfekt mit einer weltoffenen und experimentierfreudigen
Metropole wie Berlin harmoniert.“
Uwe Dreher, Leiter der Markenkommunikation BMW
„Die Volkswagen AG profitiert indirekt vom Image Berlins, das viele innovative Menschen nach Berlin zieht,
mit denen wir gerne zusammenarbeiten und die uns als
Leit-Kunden in der Produktentwicklung helfen.“
Felix Scharf, Volkswagen AG, Ideation:Hub
BERLIN TO GO
43
NETZWERK
DIE DEUTSCHE BANK –
EIN ECHTES BERLINER KIND
Antworten auf diese Frage findet, wer einen Blick hinter die
Kulissen der Deutschen Bank wirft. Denn das traditionsreiche Bankhaus wartet nicht nur mit einer beeindruckenden
Geschichte auf, sondern zeigt außerdem, dass es auch in
Sachen Digitalisierung Schritt halten kann.
Harald Eisenach (l.) und Dr. Luc Mériochaud im Deutsche Bank Lab in den
Hackeschen Höfen.
Wer die Geschäftsniederlassung Unter den Linden besucht, der
spürt den Geist der Institution. Großformatige Gemälde an den
Wänden, historische Architektur, klare Strukturen und kühles
Mobiliar versprühen Geradlinigkeit und das Gespür für Werte.
Dass man hier gleichsam nicht weit entfernt steht von der Stelle,
wo die Deutsche Bank einst gegründet wurde, das ahnt man nicht.
Es war der Gründer Adelbert Delbrück, der 1870 in Berlin die
Konzession für eine Aktienbank in Preußen erhielt. Das erste
Büro der Deutschen Bank, in dem sie am 9. April 1870 ihre
Geschäftstätigkeit aufnahm, befand sich in der Französischen
Straße 21, in der ersten Etage eines unscheinbaren Hauses.
Nach einem Jahr zog das Bankhaus in die Nähe der Berliner
Börse um. Seit 1876 entstand der Gebäudeblock der Zentrale
im Straßengeviert um Behrenstraße, Mauerstraße und Französische Straße, dessen Ansicht mit den beiden Schwibbögen eine
Art Wahrzeichen der Bank werden sollte.
44
BERLIN TO GO
Auch als in Berlin das jüngste Kapitel deutscher Geschichte
geschrieben wurde, war es die Deutsche Bank, die diese
Geschichte mitprägte. Im Jahr der Wiedervereinigung zahlte
sie in Ost-Berlin am 1. Juli 1990 um Mitternacht in ihrer Filiale am Alexanderplatz als erste Bank die D-Mark aus. „Viele
Mitarbeiter der ‚ersten Stunde‘ sind noch heute für die Deutsche Bank und ihre Kunden tätig“, erklärt Harald Eisenach,
Sprecher der regionalen Geschäftsleitung Ost. Eine lange Tradition hat nicht nur das Geschäft, sondern auch das gesellschaftliche Engagement der Bank und ihrer Stiftungen in Berlin. Hunderte von Mitarbeitern engagieren sich Jahr für Jahr
für soziale Projekte. Leuchttürme des Engagements für Kunst
und Kultur sind die seit mehr als 25 Jahren bestehende Partnerschaft mit den Berliner Philharmonikern und die Deutsche
Bank Kunsthalle Unter den Linden.
Ortswechsel – vom Standort Unter den Linden geht es in Richtung Mauergedenkstätte. Statt Teppich: Industriecharme.
Blanke Ziegelsteinwände statt Kunst. Und auch, wenn es hier
in der Factory so ganz anders ist, als am Standort in Mitte, so
ist auch das eine Facette der Deutschen Bank. Sie kooperiert
seit August mit der Factory. „Wir wollen unseren Firmenkunden deutschlandweit einen Zugang zum Berliner Ökosystem
bieten und unsere Geschäftsbeziehungen mit Gründern und
jungen Unternehmen ausbauen. Zudem können wir Startups mit dem deutschen Mittelstand verbinden, wovon alle
Beteiligten profitieren“,
so Eisenach. Berlin
macht es möglich.
Auch b ei der
Ansiedlung des
Risk Centers im
Jahr 2010 fielen
die Würfel für
Berlin. 200 Mitarbeiter waren
anfänglich in
Fotos: Anke Templiner, HPP Hentrich-Petschnigg | Visualisierung HHVISION
Die Deutsche Bank ist ein Geldhaus mit Tradition und Berliner Geschichte –
Aber welche Rolle spielt Berlin heute für das Unternehmen?
NETZWERK
Die Präsenz der Deutschen Bank in Berlin
Deutsche Bank Lab
Rosenthaler Straße / Mitte
Neben den großen Standorten gibt es künftig 40 Filialen
in allen Bezirken der Stadt.
Risk Center
Otto-Suhr-Allee / Charlottenburg
Factory-Partnerschaft
Rheinsberger Straße / Mitte
Campus Otto-Suhr-Allee
Otto-Suhr-Allee / Charlottenburg
Quartier Zukunft
Friedrichstraße / Mitte
Regionales Beratungscenter
Hardenbergplatz / Charlottenburg
Hauptstadtrepräsentanz
Unter den Linden / Mitte
Foto: Deutsche Bank
diesem Zentrum für Risikomanagement tätig, heute sind es
650 Experten aus mehr als 60 Ländern. Das Profil als Wissenschafts- und Bildungsstandort gab den Ausschlag für Berlin.
Vom ursprünglichen Standort in der Hardenbergstraße ist das
Risk Center auf den gerade fertiggestellten Campus Otto-SuhrAllee gezogen. Dort investierte die Bank in ein neues Bürogebäude, das offiziell am 24. November eröffnet wird. Im Neubau sind künftig mehr als 2.200 Mitarbeiter beschäftigt, im
vorhandenen Hochhaus nebenan rund 700. Zuvor waren die
Abteilungen und Teams über verschiedene Berliner Standorte
verteilt. Jetzt erleichtern kurze Wege die Zusammenarbeit
untereinander. Der attraktive Neubau trägt sichtbar zur positiven Entwicklung der City West bei. Sicher auch ein Grund,
weshalb auch der Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf das Bauvorhaben sehr unterstützt hat.
Ein weiteres Zukunftsprojekt sind die regionalen Beratungscenter, von denen deutschlandweit acht entstehen. Sie sollen das
Bindeglied zwischen den Filialen und dem digitalen Angebot
werden und den Kunden Beratung und Service über die klassischen Banköffnungszeiten hinaus ermöglichen. Das erste
Beratungscenter, das als Pilot fungiert, befindet sich in Berlin. In einer ehemaligen Bankfiliale am Hardenbergplatz wird
getestet, was später auch in den weiteren Beratungscenter des
Landes funktionieren soll. Der Service geht über einen ebenfalls angebotenen telefonischen Kundenservice hinaus. Denn
die Bankkaufleute im Beratungscenter unterstützen ihre Kunden bei allen finanziellen Themen mit der gleichen inhaltlichen
Tiefe wie in einer Filiale. Beim Dialog mit dem Beratungscenter
können die Privat- und Geschäftskunden jeden gewünschten
Kommunikationskanal wählen – Telefon, Chat oder Video – und
sie können direkt auch Geschäfte abschließen, wie beispielsweise Konten eröffnen. Auch im „Quartier Zukunft“, das am
17. November in der Friedrichstraße neu eröffnete, setzt man
auf das Zusammenspiel von Innovation, Digitalisierung und
persönlichen Kontakt. Dabei ist Technik niemals Selbstzweck,
sondern soll bewusst die Kommunikation zwischen Menschen unterstützen, so die Deutsche Bank. „Im Prinzip geht es
darum, die Beziehung zum Kunden aufzubauen, zu halten und
weiterzuentwickeln. Dafür werden wir weiterhin über unsere
Filialen gut erreichbar sein. Da deutschlandweit der Anteil der
Kunden, die nur noch einmal pro Jahr in eine Filiale kommen,
43 Prozent beträgt, muss man die Kunden zusätzlich auch über
andere Wege erreichen – sei es über Telefon, Videokonferenz
oder Internet“, fasst Harald Eisenach diesen Ansatz zusammen.
Eine weitere Investition in den Standort Berlin stellt das Deutsche Bank Lab dar. Es wurde im Herbst 2015 eröffnet und soll die
Bank auf ihrem Weg zur digitalen Transformation unterstützen.
Dass neben Silicon Valley und London eben Berlin – und nicht der
Unternehmenssitz Frankfurt – der dritte Lab-Standort ist, liegt
vor allem an der Nähe zu den innovativen Startups sowie der kreativen Atmosphäre und Infrastruktur in der Hauptstadt.
In den modernen Lab-Räumen in den Hackeschen Höfen wird
unter Leitung von Dr. Luc Mériochaud an zukunftsweisenden,
tragfähigen Technologien gearbeitet. Es geht zum Beispiel um
neue Verfahren zur Authentifizierung im digitalen Banking, um
die nächste Generation der Bank-Schnittstellen und um digitale
Investmentberater, die altes und neues Bankwesen zusammenbringen sollen. Es wird auch für die Deutsche Bank eine Herausforderung, sich in einer digitalisierten Welt der Zukunft zu positionieren. Eins steht aber fest: Berlin wird dabei eine entscheidende Rolle spielen. gsk / at
Die Vorkriegszentrale der Deutschen Bank in der Mauerstraße mit den
bekannten Schwibbögen – von denen einer heute noch steht.
BERLIN TO GO
45
WILLKOMMEN IM NETZWERK
Seit der letzten Ausgabe von Berlin to go gibt es wieder neue Partner im Wirtschaftsund Wissenschaftsnetzwerk von Berlin Partner – Die „Neuen“ in einer Kurzvorstellung
media.net berlinbrandenburg e.V.
Seit 15 Jahren zählt das media.net berlinbrandenburg zu einem
der größten und erfolgreichsten regionalen Netzwerke der
Medien- und Digitalen Wirtschaft in Deutschland. Das media.net
übernimmt eine zentrale Rolle bei der branchen- und länderübergreifenden Vernetzung von rund 450 Mitgliedsunternehmen:
Vom etablierten und global agierenden Unternehmen bis zum
neu gegründeten, innovativen Startup kümmert sich media.net
um alle Player aus der Medien- und Kreativwirtschaft, IT und
Kommunikation sowie Industrie 4.0. Als Netzwerk bildet es die
Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Politik – für die Unternehmen, ihre Interessen und den Standort Berlin-Brandenburg.
www.medianet-bb.de
volatiles lighting GmbH
Pusch Wahlig Legal ist eine der führenden ausschließlich auf
Arbeitsrecht spezialisierten Kanzleien Deutschlands. Das Team
von 25 Anwälten berät an drei Standorten, in Berlin, Düsseldorf und Frankfurt am Main, national und international
operierende Unternehmen im gesamten Kollektiv- und Individualarbeitsrecht. Mit der internationalen Arbeitsrechtsallianz L&E Global bietet die Kanzlei weltweit exzellente, bereits
mehrfach ausgezeichnete Arbeitsrechtsberatung an. Das
Netzwerk von Arbeitsrechtskanzleien mit mehr als 1.500
Anwälten weltweit wird kontinuierlich weiter ausgebaut.
www.pwlegal.net
46
BERLIN TO GO
Fotos:media.net, Pusch Wahlig Legal, volatiles lighting GmbH
Pusch Wahlig Legal
Das Berliner Lichttechnologie-Startup volatiles (ehemals
volasystems) ist spezialisiert auf leuchtende Glasmosaikflächen für exklusive Innenraumanwendungen und stellte
auf dem Berliner Hoffest ein Exponat aus, das direkt in die
Sitzmöbel der Berlin Partner-Lounge eingebaut wurde. Die
LED-Lichtmodule in Form von klassischen Glasmosaiksteinen können in beliebiger Form angebracht werden und über
Sensoren und Schnittstellen Personen und Situation interpretieren. Somit schaffen sie emotionale Innenraumbeleuchtung im Smart Home. Eine App zur Steuerung und Auswahl
von Lichtszenen vervollständigt das innovative Lichterlebnis.
www.volatiles.lighting/DE
NETZWERK
BEvent Crew GmbH & Co. KG und BMusik
Veranstaltungstechnik GmbH & Co. KG
Fotos: Serviceplan Gruppe für innovative Kommunikation GmbH & Co. KG, BEvent Crew GmbH & Co. KG
Seit über elf Jahren bietet die Eventagentur BEvent Crew
GmbH & Co. KG einen Rundumservice für Veranstaltungen
aller Art. Das professionelle Fullservice-Package reicht von
Eventmanagement, Eventservice, Catering über Vermietung
bis zur Videoproduktion. Die Eventagentur berät bei der Planung und Konzeptionierung und unterstützt bei der Durchführung der Veranstaltung mit Organisation, Vermietung
und Betreuung. Die BMusik Veranstaltungstechnik GmbH
& Co. KG ist ein professioneller Fullservice-Dienstleister für
jegliche Art von Veranstaltungstechnik in Berlin. Die Leistungen umfassen die Vermietung neuester Veranstaltungstechnik (Ton, Licht, Bühne, Spezialeffekte, AV-Technik) sowie
Festinstallation und einen Wartungs- und Reparaturservice.
www.b-event.de | www.b-musik.de
Serviceplan Gruppe für innovative
Kommunikation GmbH & Co. KG
Mit mehr als 3.400 Mitarbeitern, über 35 Standorten weltweit und einem Umsatz von 340 Mio. Euro ist die Serviceplan Gruppe die größte inhaber- bzw. partnergeführte und
am breitesten aufgestellte Agenturgruppe Europas. Im
Jahr 1970 als klassische Werbeagentur gegründet, entwickelte sie rasch das Konzept vom „Haus der Kommunikation“ – das bis heute einzige komplett integriert aufgestellte
Agenturmodell: Ob Markenstrategen, Kreative, Design-,
Media- oder Onlinespezialisten, Dialog- oder CRM-Experten, Marktforscher, PR-Berater oder Sales-Profis – bei
Serviceplan sowie den Schwesteragenturen Facit, Mediaplus, Plan.Net und Solutions ziehen alle an einem Strang.
www.serviceplan.com/de
Mastercard Europe SA
Mastercard ist ein Technologieunternehmen, das sichere Transaktionen zwischen Banken, Händlern und Karteninhabern ermöglicht. Als einer der führenden Anbieter von Zahlungsverkehrslösungen fördert Mastercard den globalen Handel durch die Vernetzung von
Unternehmen der Finanzbranche und Millionen von Unternehmen, Karteninhabern und
Händlern auf der ganzen Welt. Über 100 Mio. Transaktionen werden täglich mit Mastercard-Produkten getätigt. Mit „Priceless Cities“ bietet Mastercard ein globales Programm zur
Steigerung von Karteneinsätzen, Kundenzufriedenheit und -treue. Mastercard-Karteninhaber
erhalten darüber Zugang zu exklusiven Mehrwertangeboten und außergewöhnlichen Erlebnissen in den schönsten Metropolen der Welt. In Deutschland sind das Berlin und München.
www.mastercard.de
NETZWERK
AKTIVE BERLIN-PARTNER
Neue Kooperationen und Serviceangebote, aktuelle Bauprojekte und soziales und sportliches Engagement – Neuigkeiten und Aktivitäten der Netzwerkpartner auf einen Blick
Start der Initiative „leckerlogisch.“
Mit „leckerlogisch.“ wollen Optimahl-Gründer Mirko Mann
und KIKA-Moderator Christian Bahrmann Kindern Ernährung spielerisch vermitteln. Ein Konzept, das die Leidenschaft für Essen und Trinken bei Kindern und Jugendlichen
wieder entfachen soll. Zehn Schulen und Kitas sind bereits
an Bord und erhalten neben gesundem und leckerem Schulund Kita-Catering ab 2017 regelmäßig die Chance auf einen
Tag voll spannender Themen rund ums Essen.
Partnernetzwerk für CleanTech
Business Park
Während ihrer Sommertour informierte sich Bundesbauministerin Barbara Hendricks bei der WBM GmbH zum Plattenbautyp
Q3A und Möglichkeiten zur Erweiterung der Gebäude. Am Berliner
Osthafen ist eine zwei- bis dreigeschossige Aufstockung möglich.
Durch den Einsatz modularer und vorgefertigter Konstruktionsweisen wird das Ziel verfolgt, ein wiederverwendbares System zur
Aufstockung zu entwickeln.
Animierte Reise durch
die Digitalisierung
Das Bundespresseamt möchte die Menschen beim Digitalisierungsprozess mitnehmen, aufklären, sensibilisieren und
neugierig machen. Dafür wurde von
mediapool und mc-quadrat ein Exponat
entwickelt, das auf sechs Metern Länge
einen Blick in die Zukunft der Digitalisierung von Arbeit und Alltag ermöglicht.
48
BERLIN TO GO
Bilder: CHL PhotoDesign Ch.Lietzmann, WBM, apercu Verlag, H. Baumann, Studiojumpee / Shutterstock.com
WBM will serielle Wohngebäude aufstocken
Im CleanTech Business Park als größtem Industrieareal
Berlins wird es mit der künftigen Ansiedlung von Industrieunternehmen zu einem deutlichen Anstieg des Bedarfs an
Dienst- und Bauleistungen kommen. Das Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf möchte deshalb einen Pool von Unternehmen schaffen, die den Ansiedlern ihre Produkte und Dienstleistungen anbieten können. Um Partner für das Netzwerk
zu gewinnen, führt das Bezirksamt ein Interessenbekundungsverfahren durch.
NETZWERK
Coca-Cola unterstützt Integrationsprojekt
Vor Kurzem startete Ihab Sukkariya, der mit 17 Jahren seine
Heimat Syrien verlassen hat und 2015 in Berlin ankam, eine
Ausbildung zum Industriekaufmann bei Coca-Cola. Ein kleiner
Schritt, der zeigt, dass Erfolge möglich sind. Coca-Cola setzt
sich mit anderen Partnern für die Integration von Geflüchteten
ein. Etwa bei der Deutschlandstiftung Integration, für das Programm „Geh deinen Weg“, oder mit einer Spende für Projekte
der Berliner CamP Group.
575 neue Mietwohnungen
Im September 2016 wurde der erste Spatenstich für das bislang größte Neubauprojekt der Howoge gesetzt. Insgesamt 575
Mietwohnungen und eine Kita entstehen auf dem sieben Hektar
großen Areal des ehemaligen Kinderkrankenhauses in der Lichtenberger Gotlindestraße. Das Quartier umfasst drei Themenhöfe mit unterschiedlichen Wohnungs- und Gebäudetypen für
Singles, Familien und Senioren. Rund 140 Wohnungen werden
gefördert und zu Einstiegsmieten für 6,50 €/m² angeboten.
Bilder: iStock/ TCmake_photo , Sascha Klahn/saschaklahn.com, Zieger
Abellio ist „National Carrier“ der
DKB Handball-Bundesliga
Abellio ist offizieller Partner der DKB-Handball-Bundesliga
(HBL). Zum Auftakt des Engagements unterstrich Stephan
Krenz, CEO der in Berlin ansässigen Abellio GmbH: „Zwölf
der 18 Erstligaclubs liegen direkt an den oder im Umfeld
der Strecken, auf denen wir die Menschen in bisher neun
Bundesländern an ihr Ziel bringen. Als National Carrier wollen wir die Fans schnell, sicher, pünktlich, komfortabel und
umweltbewusst zu den Ligaspielen bringen. Und auch gern
gleich die Mannschaften dazu, um zu zeigen, dass Bahnfahren Spaß machen kann. So wie Handball!“
WELT startet Marken- und Produktkampagne
Die Welt begreifen, wie sie ist: „Check die Welt“ ist der neue Claim für das Markendach WELT und alle journalistischen Angebote. Der
Claim vermittelt einerseits den Willen, sich von der Informationsflut nicht beeindrucken zu lassen, andererseits auch den Anspruch,
intelligenten Journalismus zu bieten, der komplexe Themen zugänglich macht und einordnet. Mit dieser Kampagne werden WELT
und N24 auf einer emotionalen Ebene zusammengeführt und für alle Kanäle ein einheitliches Markenversprechen gegeben.
NETZWERK
Sechste Auflage von BerlinTalents
Energiecontrolling für Unternehmen –
effizient und einfach
Im Projekt modEEM der Berliner Energieagentur (BEA)
stehen nach einer kostenfreien Registrierung auf der
Webseite zahlreiche Online-Leitfäden, Checklisten und
Tabellenvorlagen zur Verfügung, die die Einführung eines
Energiemanagementsystems erleichtern. Neu ist nun ein
Tool für das Energiecontrolling, mit dem alle Energieverbräuche – von Strom und Gas bis hin zu Wärme – bequem
analysiert und ausgewertet werden können. Die einfach
gestaltete, visuelle Aufbereitung erleichtert den Einstieg
in das Thema Energieeffizienz.
Unter dem Namen BerlinTalents treibt Quest-Team die Potenzialentwicklung in der Hauptstadt voran. Ab 10. März 2017 wird
wieder eine spannende und firmenübergreifende Gruppe von
„High Potentials“ zusammenkommen. Über 14 Monate werden
sie vertrauensvoll zusammenwachsen, die jeweils anderen
Unternehmen kennenlernen und
die erworbenen überfachlichen
Methoden und Instrumente praxisnah einsetzen können. Ziel der
Qualifizierung ist es, als „ZuWIR
kunftsgestalterIn“ einen Beitrag
GE
WIR ZUKSTALTEN
GESTALTEN UNFT
zur Zukunftssicherung regionaler
ZUKUNFT
Unternehmen zu leisten.
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www.berlin-talents.de
Wieder Sponsoring für Weihnachtsbaum
Bikini Berlin begrüsst neue Store-Konzepte
Der Berliner Strom- und Gasanbieter lekker Energie bleibt
Sponsor des prominentesten Berliner Weihnachtsbaums.
2015 hatte lekker erstmals das Engagement übernommen.
Die Beleuchtung des Baums wird im Rahmen einer feierlichen Zeremonie am 1. Advent eingeschaltet. Bis Ende
Dezember werden dann wieder rund 60.000 energieeffiziente LED-Lichtpunkte den Pariser Platz beleuchten. Zur Veranstaltung am späten Nachmittag sind alle Berlinerinnen
und Berliner herzlich eingeladen.
Achtsamkeitskurse in der Humboldt-Universität
Die Anforderungen im Arbeits- und Freizeitleben wachsen stetig. Die
Folge ist eine rasant steigende Anzahl stressbedingter Erkrankungen.
Prof. Darko Jekauc, Leiter des Instituts für Sportpsychologie der HU
Berlin, hat mit seinem Team ein Achtsamkeitsprogramm entwickelt,
das Strategien im Umgang mit Stress vermittelt und so zur Förderung
des Wohlbefindens und der Gesundheit im Alltag beiträgt.
50
BERLIN TO GO
Bilder: Berlin Talents, Franz Brueck, pogonici / SHutterstock.com, Rudie - Fotolia.com
Wer auf der Suche nach einer liebevoll kuratierten Shopauswahl
ist, die individuelle Designs und Ideen bietet, wird im Bikini Berlin
fündig. Seit Kurzem gibt es dort eine Reihe neuer Stores wie
Feeliny Shoes, AZIZI Fashion oder das Beauty-Konzept freshnails,
aber auch Pop-up-Boxes wie Fräulein Z., Schwesterherz oder
Norman Copenhagen.
POINT OF VIEW
In Friedrichshain-Kreuzberg entstehen neue, kreative Quartiere,
wo traditionelle Unternehmen auf innovative Startups treffen
Friedrichshain-Kreuzberg liegt im Herzen Berlins. Früher
waren die beiden ehemaligen Arbeiterbezirke Friedrichshain
und Kreuzberg durch die Berliner Mauer getrennt. Heute
bilden sie zusammen Berlins flächenmäßig kleinsten und
jüngsten Bezirk, in dem Menschen aus rund 120 Nationen
zusammentreffen. Kulturvielfalt, Wandel und Lebendigkeit sind hier überall zu spüren, schließlich ist die Clubund Kneipenszene des Bezirks weltweit bekannt. Etwa
das Berghain, für das der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg
Namenspate ist. Charakteristisch für FriedrichshainKreuzberg ist die Vielzahl von Gewerbehöfen, in denen sich
Ein Bezirk im Wandel: zwischen Tradition
und Innovation, Startups und Industrie
Friedrichshain-Kreuzberg prägt eine Mischung von neu angesiedelten, meist jungen Firmen und Traditionsunternehmen.
Bekannte Firmen wie das Elektroakustikunternehmen Holmberg, das Kommunikationsunternehmen DeTeWe und die Bundesdruckerei sowie die deutschlandweit bekannten Verlagshäuser der Axel Springer AG und der taz haben im Bezirk ihren
Sitz. Letztere im berühmten Berliner Zeitungsviertel, das ein
traditioneller Druckerei- und Verlagsstandort ist. Inzwischen
hat sich Friedrichshain-Kreuzberg über die Südliche Friedrichstadt hinaus zum Medienzentrum weiterentwickelt. Filmund Fernsehproduktionen entstehen in der Fernsehwerft im
alten Berliner Osthafen. Gleich daneben hat sich in ehemaligen Industriegebäuden am Spreeufer die Musikwirtschaft
etabliert: Als Erstes zog Universal Music im Jahr 2002 in das
historische Eierkühlhaus nahe der Oberbaumbrücke. Zwei Jahre
später richtete sich MTV mit seiner Zentrale im benachbarten
Lagergebäude ein. Tradition und Moderne verbinden sich auch
52
BERLIN TO GO
neb en traditionellem Han dwerk zunehmen d junge ,
innovative Unternehmen niederlassen. Aber auch eine
Vielzahl großer Traditionsunternehmen haben hier seit
vielen Jahren ihren Sitz. Hohes Entwicklungspotenzial
bietet vor allem der Spreeraum, das Gebiet zwischen
Ostbahnhof und Ostkreuz in zentraler und attraktiver Lage
an der Spree, mit Gewerbeflächen und einer guten Verkehrsanbindung. Große, international agierende Firmen wie BASF,
MTV und Coca-Cola haben sich hier angesiedelt. Mit der
Mercedes-Benz Arena entstand eine der größten Multifunktionshallen Deutschlands.
im Büro- und Geschäftsquartier Oberbaum City: In modernen
Büros haben sich auf dem Gelände der ehemaligen Osram- bzw.
Narva-Lampenfabrik zahlreiche IT-Unternehmen niedergelassen. Markantes Wahrzeichen ist der Lichtturm, ein Hochhaus
mit mehrgeschossigem Glasaufsatz für Lichtinstallationen.
Anders, kreativ und international
Friedrichshain-Kreuzberg besitzt aufgrund seiner verdichteten
Stadtstruktur zwar kaum gewerbliche Bauflächen, jedoch zahlreiche eingestreute Standorte: In den für Berlin typischen Gewerbehöfen lässt sich neben dem traditionellen Handwerk vor allem
die internationale Startup- und Kreativszene nieder. So entsteht
in der Südlichen Friedrichstadt um das Gelände des ehemaligen
Kreuzberger Blumengroßmarkts und neben dem Jüdischen
Museum ein Kreativquartier. Das Gebiet rund um den Moritzplatz
wurde in den vergangenen Jahren bereits durch das Aufbau-Haus
zu einem Zentrum für Kunst, Kultur und Kreativwirtschaft. Innovative, flexible und vernetzte Coworking Spaces wie das betahaus
in Kreuzberg sind Treffpunkt der Berliner Startup-Szene. Mit den
Fotos: Frisch / Berlin Partner, David J. Engel / davis - fotolia.com, Berlin Partner - FTB-Werbefotografie
FAKTEN:
Einwohner: 281.076
Fläche: 2.041 ha
Unternehmen: 17.442
KREATIV, VIELFÄLTIG
UND INTERNATIONAL
POINT OF VIEW
Fotos: Anschutz Entertainment GmbH, Rainmaking Lof t, A.Savin / Wikimedia Commons
KREUZBERG
Prinzessinnengärten entstand auf einer Brachfläche am Moritzplatz ein blühendes Gartenprojekt inmitten der Großstadt. Kreativer Vorreiter in Sachen Esskultur und Genuss ist auch die Markthalle Neun. Hier stellen bei den regelmäßigen Wochenmärkten
verschiedene Gastronomen abwechselnd ihre Spezialitäten vor.
Bürgersteig-Delikatessen aus Berlin und einigen anderen Ländern
gibt es am „Street Food Thursday“ von verschiedenen Köchen.
Zeitungsviertel und Kreativquartier
Die Südliche Friedrichstadt ist ein sehr vielschichtiges und
lebendiges Quartier im Herzen Berlins, das sich einen weitgehend eigenständigen Charakter als Wohn- und Gewerbestandort bewahrt hat. Das Gebiet wird eingerahmt von Wilhelmstraße, Friedrichstraße und Lindenstraße, die ursprünglich alle auf einen kreisförmigen Stadtplatz am Halleschen
Tor – dem heutigen Mehringplatz – zuliefen. Ab Mitte des 19.
Jahrhunderts entstand hier das Berliner Zeitungsviertel. Große
Verlagshäuser wie die von Leopold Ullstein, Rudolf Mosse und
August Scherl ließen hier erstmals in Deutschland Zeitungen
Standortvorteile auf einen Blick
• Berliner Innenstadtbezirk mit guter Verkehrsanbindung
• Attraktive Spreelage, hohe Gewerbehofdichte
• Mischung von Startups und Traditionsunternehmen
• Sitz von Unternehmen der Kreativwirtschaft wie Zalando,
MTV, Universal Music
• Mercedes-Benz Arena – Europas modernste Mehrzweckhalle
• Jüngster Bezirk Berlins, zwei Drittel der Einwohner sind
jünger als 45 Jahre
für ein Massenpublikum drucken. Im Zweiten Weltkrieg wurden nicht nur viele Druckereien und Verlage, sondern auch die
historische Bebauung am Mehringplatz und in weiten Teilen
der Südlichen Friedrichstadt nahezu vollständig zerstört. Nach
dem Krieg wurde die Südliche Friedrichstadt in Etappen wieder
aufgebaut. Das heutige Stadtbild zeigt sehr gut unterschiedliche Zeitschichten, Planungsideologien und Architekturen.
Besonders prägend war die Planung und Neubebauung unter
Leitung von Hans Scharoun und später Werner Düttmann. Es
entstand eine hoch verdichtete Siedlung des sozialen Wohnungsbaus rund um den Mehringplatz sowie Wohnhochhäuser
nördlich des Platzes. Ein Umdenken in städtebaulicher Hinsicht
erfolgte Ende der Achtzigerjahre, als man im Zuge der „kritischen Rekonstruktion“ beispielsweise den „Kreuzberg-Tower“
in der Charlottenstraße errichtete. In den letzten zehn Jahren
haben sich in der Südlichen Friedrichstadt viele Unternehmen
und Einrichtungen aus Kreativwirtschaft, Kultur und Bildung
angesiedelt, beispielsweise das internationale Coworking Space
„Rainmaking Loft“. Zu den neuen Gebäuden, die im Kreativquartier am Besselpark entstehen, gehört auch das neue Verlagshaus der taz. 2017 soll es fertig sein.
Bezirklicher Berater aus
Friedrichshain-Kreuzberg
Porträtfoto: Berlin Partner – Fotostudio Charlottenburg
FRIEDRICHSHAIN
Jens Lauterbach
Projektmanager Unternehmensservice
Berlin Partner für Wirtschaft
und Technologie GmbH
c/o Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg
Frankfurter Allee 35-37 | 10247 Berlin
Tel. 030 90298-4117
jens.lauterbach@berlin-partner.de
BERLIN TO GO
53
POINT OF VIEW
Wussten Sie schon …
… dass in Kreuzberg mit dem Moviemento das älteste Kino
Deutschlands beheimatet ist? Es wurde für sein hervorragendes Programm bereits mehrfach ausgezeichnet
und ist eines der führenden unabhängigen Kinos.
… dass in Friedrichshain, direkt am Ostbahnhof, Deutschlands erste und höchstgelegene Kartbahn zu Hause ist?
In unregelmäßigen Abständen finden hier die beliebten
Rollerdiscos statt.
… dass der „längste Biergarten der Welt“ an der KarlMarx-Allee ist? Auf dem Internationalen Berliner Bierfestival zeigen auf 2,2 Kilometern entlang der Karl-MarxAllee, auf der Strecke zwischen Strausberger Platz und
Frankfurter Tor, über 340 Brauereien aus 86 Ländern
ihre 2.400 Bierspezialitäten.
… dass die Wiege der Computertechnik in Kreuzberg liegt?
In der Methfesselstraße 7 entwickelte Konrad Zuse im
Jahre 1941 den ersten voll arbeitsfähigen, programmgesteuerten und elektromechanischen Digitalrechner
der Welt.
… dass die Karl-Marx-Allee in Friedrichshain, ehemals Stalinallee, das längste zusammenhängende Baudenkmal
Europas ist? Aldo Rossi bezeichnete sie als „die letzte
große Straße Europas“.
… dass der bekannteste Weinberg Berlins am Kreuzberg im
Viktoriapark ist?
… dass die Insel „Der Große Wall“ auf Spandauer Gebiet
zu Friedrichshain-Kreuzberg gehört? Zu Mauerzeiten wurden Ferienorte für West-Berliner innerhalb
der Stadt geschaffen. Die Innenstadtbezirke bekamen
dafür unterschiedliche Gelände am Stadtrand zugewiesen. Kreuzberg bekam so die Insel in der Havel, wo die
Zelterholungsstätte Großer Wall gegründet wurde.
Hidden Champion
Das erste offizielle Produkt 1996 war
„Generator“: Diese Software erzeugte und
kombinierte nach dem Baukastenprinzip unterschiedlichste Synthesizerklänge.
Heute, nach 20 Jahren, versteht sich Native
Instruments selbst als Hersteller der verschiedensten Instrumente und beschäftigt
inzwischen 430 Mitarbeiter, davon 360 Mit54
BERLIN TO GO
arbeiter in Berlin-Kreuzberg. Längst sind die Kreuzberger Soundlaboranten Weltmarktführer in ihrem Geschäft und liefern ihre
Lösungen in 176 Länder auf der ganzen Welt.
Fotos: Moviemento, colourbox.de, Native Instruments
Auf dem Kreuzberger Hinterhof in der Schlesischen Straße hat das
Unternehmen Native Instruments (NI) mehrere Etagen bezogen,
um dort virtuelle Musikinstrumente zu entwickeln, mit denen
sich auf Tastendruck Gitarrenriffs, Bläsersätze oder Violinensoli erzeugen lassen. Native Instruments ist gewissermaßen der
Werkzeugbau für die Musikproduzenten
und DJs dieser Welt. Mit der Software von
NI kann Musik jeder Stilrichtung produziert
werden, alle Instrumente werden auf Computerbasis erstellt.
EMPFEHLUNGEN
FLYING STEPS – IMMER EINEN
SCHRITT VORAUS
Das Berliner Unternehmen begeistert seit vielen Jahren mit seinen Breakdance-Shows die Welt
Vartan Bassil und Kadir „Amigo“ Memis gründeten 1993 die
Flying Steps in einem Berliner Hinterhof. Nur ein Jahr später
gewannen die kreativen Tänzer zum ersten Mal den International Battle of the Year (BOTY), drei weitere Breakdance-Weltmeistertitel folgten. Da den Flying Steps auch die Ausbildung und
Nachwuchsförderung von jungen Tänzern wichtig ist, eröffneten
sie 2007 in Kreuzberg die Flying Steps Academy – die heute mit
32 Dozenten die größte urbane Tanzschule Deutschlands ist.
Auf 700 Quadratmetern können kleine und große Urban-Dance
Interessierte moderne Tanzstile erlernen. Das Programm reicht
von Hip Hop und Breakdance, Popping und Locking, Afro House
und zeitgenössischer Tanz bis hin zu Ballett.
Ein Dauerbrenner ist die 2010 uraufgeführte Tanzperformance
„Red Bull Flying Bach“, die Breakdance und klassischen Tanz
zu der Musik von Johann Sebastian Bachs „Wohltemperiertem
Klaviers“ kombiniert und bis heute mehr als eine halbe Million
Zuschauer begeisterte. Seit 2011 tourt die Breakdance-Company mit dieser Inhouse-Produktion durch über 30 Länder und
stand unter anderem im Burgtheater in Wien, in der Neuen
Nationalgalerie in Berlin, im Teatro della Pergola in Florenz und
in der Orchard Hall in Tokio auf der Bühne und wurde als erste
Breakdance-Show mit dem ECHO-Klassik-Sonderpreis ausgezeichnet. Im Dezember geht es auf große USA-Tour.
2014 folgte die Show „Red Bull Flying Illusion“, die ihre Premiere im Tempodrom in Berlin feierte. Hier trifft einzigartiger
Breakdance auf beeindruckende Illusionen, die Tänzer kämpfen gegen die Schwer- und Vorstellungskraft, und die Grenzen
tänzerischen Könnens werden auf magische Weise aufgehoben.
Nach einer erfolgreichen Europatournee kommt Red Bull Flying
Illusion nun wieder nach Deutschland zurück. Gezeigt wird die
Arena-Show von April bis Mai 2017 in München, Frankfurt, Berlin, Hamburg und Stuttgart.
Über 35 erstklassige Tänzer, 20 Jahre Erfahrung, zwei parallele
Tourneen und tausend erfolgreiche Produktionen für Unternehmen und Marken machen Flying Steps Entertainment zum
weltweiten Marktführer und erfolgreichsten Unternehmen in
der Entwicklung von modernen individuellen Showkonzepten
und urbanen Tanzshows. ak
Alle Tourdaten finden Sie unter: www.flyingsteps.com
BERLIN TO GO
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Foto: Adam Klingeteg / Red Bull Content Pool
Breakdance, Popping und Locking – die Berliner Tanzgruppe
Flying Steps machte Urban Dance nicht nur in der deutschen
Hauptstadt populär. Auch Barack Obama und Angela Merkel
konnten zur Eröffnung der weltgrößten Industriemesse in Hannover die interaktive Show der erfolgreichen Breakdance-Company von der ersten Reihe aus erleben.
15 JAHRE – Der Berlin Capital
Am Morgen des 4. November 2016 ist der Berlin Capital
Club mit einer Pressekonferenz in die Festlichkeiten zu
Ehren seines 15-jährigen Bestehens gestartet. Am Abend
wurde am Gendarmenmarkt der rote Teppich ausgerollt.
Über 450 Mitglieder und Gäste, unter anderen Klaus Wowereit und Ulla Kock am Brink, feierten bei der Herbstparty ihren Club und gratulierten Dieter R. Klostermann
(Founder & Chairman CCA Gruppe), Jörg Woltmann (Präsident) und dem gesamten Team des Berlin Capital Club
zu 15 Jahren exzellentem Service und hochkarätigen Veranstaltungsformaten, kurz zu dem diskreten Businessclub, den sie liebevoll „Home away from Home“ nennen.
Jörg Woltmann überreichte eine 15-Jahre-Jubiläumstafel aus
der Königlichen Porzellan Manufaktur, die künftig den Eingang des Clubs schmücken wird. Die Partygäste hingegen
durften sich über einen Capital Bear im Design des Berlin
Capital Club freuen – eine 25-cm-Ausgabe des Originals.
15 Jahre Berlin Capital Club ist die Erfolgsgeschichte des
führenden Businessclubs in Deutschland und zeigt die
große Bedeutung, die dem Trend Netzwerkclub als Ort
der Entscheider zukommt und zukünftig ein stetiges
Wachstum sichert, wie auch Dieter R. Klostermann hervorhob. Er kündigte den weiteren Ausbau des Netzwerks
in Deutschland und Europa an. Neue IAC Clubs werden
in München, Moskau und Kiew eröffnen und damit das
Portfolio hochklassig erweitern.
Bis in die frühen Morgenstunden wurde gelacht und
geplaudert, angestoßen und geschlemmt, getanzt und
gefeiert – alles zu Ehren des Berlin Capital Club und
seiner treuen Mitglieder.
Das Präsidium der Pressekonferenz: Ehrenpräsident Dr.-Ing. E.h. Heinz Dürr,
Chairman Dieter R. Klostermann, Präsident Jörg Woltmann und Vizepräsident &
Moderator Nils Busch-Petersen
Fotocredit by Elke A. Jung-Wolff und Henry Herrmann
Dieter R. Klostermann, Nils Busch-Petersen, Jörg Woltmann, Regionaldirektor
Manfred Gugerel und Dr.-Ing. E.h. Heinz Dürr (v.l.) bei der Übergabe der
KPM-Jubiläumstafel im Rahmen der Pressekonferenz
Feierlich schnitten Dieter R. Klostermann und Jörg Woltmann
gemeinsam die fast 90 Kilogramm schwere Torte der Superlative an.
Advisory-Board-Mitglied Prof. Dr. Peter Fissenewert
und Ulla Kock am Brink
Seit 15 Jahren im Team des Berlin Capital Club:
Diana Hundsdörfer, Manfred Gugerel, Antje Quilitzki
Gernot B. Frank und Jenni Berndt
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Club hat standesgemäß gefeiert
Chef de Cuisine Malte Schreiber, Manfred Gugerel, Nils BuschPetersen, Dieter R. Klostermann, Jörg Woltmann und Maître
d‘hôtel Serkan Özcan präsentieren stolz die Geburtstagstorte
Klaus Wowereit, Advisory-Board-Mitglied Vera Gäde-Butzlaff
und Angelika Oelmann
Astrid Weihmann und Advisory-BoardMitglied Klaus-Jürgen Meier
Geschäftsführer Dr. Mathias Abrell und Kerstin Woltmann
Vizepräsident Claus R. Mayer und Sylvia Burgmaier
Tom Nord und Tina Vowe
Bis in die Morgenstunden wurde das Tanzbein geschwungen
Mona Philipp und Yasemin Kundler
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www.berlincapitalclub.de I www.cca-intl.com I www.iacworlwide.com
EMPFEHLUNGEN
BERLIN PARTNER LUD ZUM
GALA-DINER INS KRAFTWERK EIN
Der 20. Jahrgang der Berliner Meisterköche kreierte ein Menü der Spitzenklasse zum
Gala-Diner – dem kulinarischen Höhepunkt des Jahres
Berlin Partner ehrte die besten Gastronomen der Hauptstadtregion beim Gala-Diner und blickte gleichzeitig auf 20 Jahre
Berliner Meisterköche zurück, die für Berlins Entwicklung zu
einem Ort für Haute Cuisine wie für Trends und Innovationen
in der nationalen und internationalen Küche stehen. Anlässlich des Jubiläums fand das Gala-Diner erstmals im urbanen
Ambiente des Kraftwerk Berlin statt, wo rund 500 Gäste die
exquisiten Speisen und den vorbildlichen Service der besten
Köche und Gastgeber Berlins und der Region genossen.
Danach kredenzten die Preisträger und ihre Teams ein Menü der
Spitzenklasse und richteten dieses an Kochinseln im Saal live an. Mit
der Ehrung der Berliner Meisterköche, den Besten in Küche, Szene
oder Gastfreundschaft, präsentiert Berlin Partner die gehobene
Restaurantkultur als Aushängeschild der Stadt – denn mit Kulinarik
von Spitzengastronomie bis Streetfood, von etablierten „alten Hasen“
bis zu kreativen Newcomern hat Berlin eine kulinarische Bandbreite
internationalen Maßstabs. Diese dynamische Entwicklung bildet
Berlin Partner mit dem Format der Berliner Meisterköche bereits
seit 20 Jahren ab. Für die nächsten 20 Jahre hat man sich einiges
vorgenommen, beispielsweise soll das Format eine noch größere
internationale Ausrichtung erhalten. Begonnen wurde damit schon
letztes Jahr, etwa als die Meisterköche den Berlin-Auftritt bei der
World Expo in Mailand begleiteten.
Gruppenfoto Berliner Meisterköche 2016 mit Andrea Joras, Geschäftsführerin
von Berlin Partner (l.), und Dr. Stefan Elfenbein, Juryvorsitzender (3. v. l.)
Zahlen, Daten, Fakten zu 20 Jahren
Berliner Meisterköche
• 123 Köche und Gastronomen wurden bisher in den verschiedenen Kategorien ausgezeichnet.
• Rund 700 Nominierte gab es in den 20 Jahren.
• Zu den ehemaligen Preisträgern gehören bundesweit
bekannte TV-Koch-Größen.
• Zahlreiche Meisterköche haben auch international Karriere
gemacht: Von Estland über Barcelona bis nach Kanada
und Thailand finden sich heute Berliner Meisterköche.
• Berühmte Besucher Berlins wie US-Präsident Barack Obama
wurden bereits von Berliner Meisterköchen bekocht. Auch
die Kanzlerin schätzt die Kochkünste der Meisterköche.
• Nachwuchsförderung bei den Berliner Meisterköchen:
Zahlreiche jüngere Preisträger sind bei bisherigen Meisterköchen in die Lehre gegangen.
• Über 5.500 zum Teil weit gereiste Gäste besuchten die
Gala-Diners der Meisterköche in 20 Jahren.
• Über 100 verschiedene Gerichte wurden von den Preisträgern auf den Gala-Diners der letzten 20 Jahre zubereitet.
• An einer Kochinsel eines Preisträgers werden am GalaAbend über 1.000 Teller angerichtet.
• Auf einem einzigen Gala-Diner kommen bis zu 4.500
Porzellanteile von KPM zum Einsatz.
Ehrenpreis der Jury für Prof. Dr. Dieter Großklaus, überreicht durch den Regierenden Bürgermeister von Berlin, Michael Müller (r.).
58
BERLIN TO GO
• Rund 1.000 Blumengestecke kamen in 20 Jahren Berliner
Meisterköche zum Einsatz.
Fotos: Berlin Partner | Pedro Becerra, Rainer Christian Kurzeder
Zum 20-jährigen Jubiläum vergab die Jury der Berliner Meisterköche auf der Gala einen besonderen Ehrenpreis: Prof. Dr. Dieter
Großklaus war dabei, als die Berliner Meisterköche 1997 ins
Leben gerufen wurden. Als erster Juryvorsitzender der Berliner
Meisterköche prägte Prof. Dr. Großklaus das Format in besonderer Weise und ist ihm bis heute als Ehrenvorsitzender der Jury
treu geblieben. Der Regierende Bürgermeister von Berlin, Michael
Müller, überreichte Prof. Dr. Dieter Großklaus den „Ehrenpreis der
Jury der Berliner Meisterköche“ und würdigte noch einmal sein
besonderes Engagement für die Berliner Gastronomie.
EMPFEHLUNGEN
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Das Menü des Abends
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Im Anschluss präsentierten die Preisträger der Berliner Meisterköche 2016 jeweils einen Zwischen- und einen Hauptgang:
Markus Semmler, „Berliner Meisterkoch“ aus dem Restaurant
Markus Semmler, begeisterte mit gepfeffertem Thunfisch mit
Zitronengras, Quittengelee, Essigschalotte und Wildkräutern,
gefolgt von einer Brust vom Schwarzfederhuhn im Brotmantel mit Selleriecreme, wildem Brokkoli und Trüffeljus. Daniel
Schmidthaler, „Meisterkoch der Region 2016“, Inhaber und
Küchenchef der Alten Schule Fürstenhagen, wusste bei der
Vorspeise mit Möhre, Schinkensud und Aprikosenkernöl und
beim Hauptgang mit Rotwild, Zwetschke und wildem Kren zu
überzeugen. Der „Aufsteiger des Jahres 2016“, Max Strohe aus
dem tulus lotrek, verwöhnte die Gäste
mit Steinpilz, Pata Negra, Kirsche und
Mandel, gefolgt von Ochsenbacke, Mole,
Mais und Pflaume. Krosser Schweinebauch mit Spitzkohlgremolata auf
Paprikacoulis sowie ein Kartoffelkloß
mit Aprikosenkern, vegetarischer Pilzjus
und fermentierter Rotkohl entstammte
den Kochkünsten aus dem „Berliner
Szenerestaurant 2016“, Rosa Lisbert.
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Neben ihrem Auftritt als Live-Köche
wurden die Preisträger natürlich auch
auf der Gala geehrt: Die Preisträger
des 20. Jahrgangs der Berliner Meisterköche bekamen von ihren Laudatoren – vertreten durch die Jury der
Meisterköche – individuell angefertigte,
handbemalte Teller von der Königlichen
Porzellan-Manufaktur aus Berlin sowie
eine personalisierte Magnumflasche
Pommery Brut Royal überreicht.
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Fotos: Berlin Partner | goenz.com
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Das Diner startete mit hausgemachtem Fenchelbrot, Schweinekrustenbrötchen & Zwiebel, Fenchelgrün & Butter und Schweineschmalz mit Apfel aus dem Herz & Niere der „Gastgeberin
des Jahres 2016“ Viktoria Kniely sowie mit Vorspeisen aus
den Restaurants der „Gastronomischen Innovatoren 2016“
Boris Radzcun und Stephan Landwehr: ein ganzer Kopfsalat
mit Vinaigrette, Ceviche vom Ostsee-Dorsch, Fenchelsalat
mit Parmesan und Birne sowie Tatar von Pommerschen Rind.
BERLIN TO GO
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EMPFEHLUNGEN
DER PERFEKTE BERLINER ORT
FÜR EIN GEHEIMES DATE
Diesmal geben die Jurymitglieder der „Berliner Meisterköche“ exklusive Empfehlungen
für einen kuscheligen Abend zu zweit
Empfehlung von Manuela Blisse
Schwierig, wenn man viel in Restaurants unterwegs ist. In der
Lavanderia Vecchia in Neukölln wird ein wunderbares mehrgängiges, regelmäßig wechselndes italienisches Menü serviert,
steht altes Wäscherei-Equipment – hier gab es tatsächlich einmal eine Wäscherei – und sind Leinen gespannt. Sollte man
Bekannte entdecken: einfach ein Handtuch von der Leine nehmen und sich verstecken.
Lavanderia Vecchia | www.lavanderiavecchia.de
Montag bis Samstag: 12 bis 14.30 Uhr und ab 19.30
Flughafenstraße 46 · 12053 Berlin
Spontan würde ich den Kiez wechseln und sogar das Dunkelrestaurant Nocti Vagus in Erwägung ziehen. Oder in das
Restaurant e.t.a. hoffmann nach Kreuzberg gehen. Egal, ob
geheimes Treffen, die Küche muss einfach stimmen, so wie
bei Thomas Kurt.
Empfehlung von Marion Hughes
Nocti Vagus | www.noctivagus.com
Dunkelrestaurant: Täglich ab 18 Uhr
Saarbrücker Straße 36-38 · 10405 Berlin
Der perfekte Ort für alle Treffen konspirativer Art liegt in
Neukölln. Denn ohne genaue Wegbeschreibung wird man
das Restaurant eins44, das in den Räumen einer ehemaligen
Destillerie untergekommen ist, eher nicht aufspüren. Das im
angesagten Industriedesign gestaltete Lokal befindet sich im
zweiten Hinterhof, gekocht wird unkonventionell und mit Mut
zu Experimenten.
e.t.a. hoffmann | www.restaurant-e-t-a-hoffmann.de
Mittwoch bis Montag: ab 17 Uhr
Yorckstraße 83 – 10965 Berlin
eins44 | www.eins44.com
Dienstag bis Freitag 12.30 bis 14.30 Uhr und Dienstag bis Samstag 19 bis 0 Uhr
Elbestraße 28/29 · 12045 Berlin
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BERLIN TO GO
Fotos: iStock.com / M_a_ y_a, eins44
Empfehlung von Rose Marie Donhauser
EMPFEHLUNGEN
Empfehlung von Alexandra Kilian
Wer braucht eigentlich „geheime Dates“? Ich bin gastrosexuell. Wenn ich meine Augen vertraut schließen, mit der Zunge
gierig tasten und entrückt „oh Gott“ stöhnen möchte, gehe
ich zu Chef Tam. Ganz offiziell. In den China Club. Die Wasabi
Prawns – der Wahnsinn. Und da ich kein Mitglied bin, komme
ich generell zu zweit.
China Club | www.china-club-berlin.com
Montag bis Freitag: 9 bis 1 Uhr, Samstag, Sonntag und Feiertage: 12 bis 1 Uhr
Behrenstraße 72 · 10117 Berlin
Empfehlung von Nikolas Rechenberg
Das Café am Neuen See. Sehr romantisch und kuschelig, 1.000
Kerzen brennen im Winter, der Kamin sowieso. Ein Traum. Wenn
Sie Pech haben, ist das Date danach allerdings nicht mehr geheim.
Café am Neuen See | www.cafeamneuensee.de
Biergarten & Restaurant: Täglich: ab 9 Uhr
Biergarten: Montag bis Freitag: ab 11 Uhr, Samstag und Sonntag: ab 10 Uhr
Lichtensteinallee 2 · 10787 Berlin
Empfehlung von Dr. Stefan Elfenbein
Empfehlung von Bernd Matthies
Fotos: Ragnar Schmuck, China Club, Klaus Lange, 2014 STEFAN KUEHNE www.stefankuehne.com
Was sind die Kriterien dafür? Das Essen darf sich nicht zu
wichtig nehmen, es darf garantiert kein Bekannter dort auftauchen, und falls doch, soll die Schummerbeleuchtung jegliches Erkennen verhindern? Unter diesen Umständen käme das
gutbürgerliche Steglitzer Jungbluth in Betracht. Aber auch im
Neuköllner Industry Standard ist es so dunkel, dass absolut
nichts schief gehen kann, wenn sich der/die Einladende als
total cool und insiderhaft zeigen will und beide über widerstandsfähiges Sitzfleisch verfügen.
Na, da braucht’s was Kuschelig-Schönes mit Kerzenschein und
eine Küche, die alle Genussgene anregt, aber nicht überfordert. Und – ganz wichtig – über Eck sitzen sollte man können!
All das gibt’s im Spindler in Kreuzberg.
Spindler | www.spindler-berlin.net
Montag bis Freitag: 9 bis 0 Uhr, Samstag und Sonntag: 10 bis 0 Uhr
Paul-Lincke-Ufer 42 · 10999 Berlin
Jungbluth | www.jungbluth-restaurant.de
Dienstag bis Sonntag: 12 bis 0 Uhr (Küche ist bis 22.30 geöffnet)
Lepsiusstraße 63 · 12163 Berlin
Industry Standard | www.industry-standard.de
Restaurant & Bar: Mittwoch bis Sonntag: 19 bis 0 Uhr
Sonnenallee 83 · 12045 Berlin
Empfehlung von Eva-Maria Hilker
Was bleibt in dieser Stadt in der Gastronomie schon geheim? Da
schafft das Zenkichi Abhilfe, mit seinen abgetrennten Räumen
und Räumchen, die kaum jemand einsehen kann – bis auf den
Service. Zudem garantieren die beiden erfahrenen Gastronomen aus New York gute japanische Küche.
Zenkichi | www.zenkichi.de
Täglich: 18 bis 0 Uhr
Johannisstraße 20 · 10117 Berlin
BERLIN TO GO
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BERLIN TO DO
TERMINE ZUM MITNEHMEN
21. bis 26. November, 15 Bateman St, Soho, London
Pop-up-Lab Berlin in London
Im November macht das Pop-up-Lab Berlin Station in London. Das mobile Kreativlabor lädt die britische Metropole zu einem bunten Programm
„made in Berlin“ ein. Zugleich wird im Lab auf experimentelle Weise das
Zukunftspotenzial der Berliner Wirtschaft, Startup-Szene und Wissenschaft
erlebbar gemacht.
30. November bis 1. Dezember, Messukeskus Helsinki
Slush 2016
Die Slush ist ein junges Treffen von Startups und Technologieunternehmen, die sich rasant entwickelt haben. Eine starke Beteiligung von Investoren sowie ein großes Interesse von Startups machen die Veranstaltung interessant: 2015 besuchten die Slush mehr als 15.000 Teilnehmer,
nahezu 2.000 Startups und 800 Investoren kamen aus über 100 Ländern
zusammen.
DEZEMBER
1. Dezember, 15:30 Uhr, Vertretung des Landes Brandenburg
beim Bund, In den Ministergärten 3
BioBilanz
Die BioBilanz feiert ihr 20. Jubiläum und fasst auch in diesem Jahr wichtige
Entwicklungen der Biotechnologiebranche der Region Berlin-Brandenburg
zusammen. In Kurzvorträgen werden die Meilensteine und Highlights aus
der Region beleuchtet.
1. Dezember, 18:30 Uhr, Ludwig Erhard Haus, Fasanenstraße 85
4. Dezember bis 26. Februar, Gemäldegalerie, Matthäikirchplatz
Teheran Museum für Zeitgenössische Kunst
in Berlin
Erstmalig in Berlin findet eine Ausstellung statt, in der etwa 60 westliche Werke aus der Sammlung des Teheraner Museums für Zeitgenössische
Kunst wichtigen Positionen iranischer Kunst gegenübergestellt werden.
JANUAR
1. Januar 2017, Brandenburger Tor
Berliner Neujahrslauf
Pünktlich zum neuen Jahr fällt der Startschuss für den Berliner Neujahrslauf.
Die 4 km lange Strecke vom Brandenburger Tor zum Berliner Dom und zurück
ist eine lockere Aufwärmübung für die kommende Sportsaison.
17. bis 19. Januar 2017, verschiedene Locations in Berlin
Berlin Fashion Week
Zur Berlin Fashion Week blickt die Modewelt nach Berlin. Dann spielt die
Mode die Hauptrolle in der Stadt an der Spree: auf Fachmessen oder öffentlichen Shows, auf Modenschauen oder in Ausstellungen – und auch im
Publikum, das häufig die neuesten Trends setzt.
19. bis 24. Januar, Velodrom
Berliner Sechstagerennen
Bereits zum 106. Mal ist Berlin im Januar an sechs aufeinanderfolgenden
Tagen im Rennradfieber. Die besten Radsportler der Welt kämpfen beim
Bahnradsportwettbewerb um die besten Platzierungen und treten bei den
Sixdays-Wettbewerben sowie bei den Sprintturnieren gegeneinander an.
Wer ernährt die Welt? Perspektiven der industriellen und bäuerlichen Saatgutentwicklung
20. bis 29. Januar 2017, Messegelände Berlin
Der Verein Berliner Kaufleute und Industrieller (VBKI) lädt zum Diskussionsabend mit Benedikt Haerlin, Leiter des Berliner Büros der Zukunftsstiftung Landwirtschaft, und Norbert Lemken, Director Agricultural Policy,
Bayer CropScience AG. Anmeldung unter www.vbki.de
Auf der Internationalen Grünen Woche, der weltweit bedeutendsten Ausstellung für Landwirtschaft, Ernährung und Gartenbau, sind auch 2017 mehr
als 1.600 Aussteller aus rund 65 Ländern aus aller Welt vertreten. Das Partnerland in diesem Jahr ist Ungarn.
1. Dezember, 15 bis 18 Uhr, Rainmaking Loft, Charlottenstraße 2
Internationale Grüne Woche Berlin
Demo Day Start Alliance Berlin
30. Januar bis 2. Februar 2017, Dubai International Convention
& Exhibition Centre
Nach einem dreiwöchigen Accelerator-Programm in Berlin treffen sich
die Teilnehmer zum finalen Pitch. Die Start Alliance Berlin ist ein StartupAustauschprogramm von Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie
und verbindet die Gründermetropolen New York, Tel Aviv, Paris und
Schanghai mit Berlin.
Als wichtigste internationale Messe für Gesundheitswirtschaft und Medizintechnik dient die Arab Health als Drehschreibe für den Vertrieb von Medizintechnik und zum Aufbau neuer Geschäftsbeziehungen. Unternehmen
aus der Hauptstadtregion präsentieren ihre Produkte und Dienstleistungen.
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BERLIN TO GO
Arab Health 2017
Foto: karandaev – Fotolia.com
NOVEMBER
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FEBRUAR
9. bis 19. Februar 2017, verschiedene Locations in Berlin
67. Berlinale – Internationale Filmfestspiele Berlin
Mit hohem Staraufgebot, neuen Filmen und umfangreichem Begleitangebot zieht das größte Publikums-Filmfestival der Welt zahlreiche Besucher
aus nah und fern in die deutsche Hauptstadt. Die Berlinale ist eines der
wichtigsten Ereignisse der Filmbranche.
20. bis 23. Februar 2017, Estrel Convention Center,
Sonnenallee 225
Call Center World 2017
Digitalisierung, vernetzte Serviceprozesse und künstliche Intelligenz – bei
der Call Center World dreht sich alles um die digitale Zukunft des Kundenservice. Live-Besichtigungen, Netzwerktreffen und Top-Experten u. a.
von AXA, Google Germany oder Daimler stehen auf dem Programm des
Branchentreffs.
27. Februar bis 2. März 2017, Fira Gran Via, Barcelona
Mobile World Congress
Der Mobile World Congress ist mit über 2.200 Ausstellern und über
100.000 Fachbesuchern aus 204 Ländern eine der wichtigsten Branchentreffs im Bereich Mobile. Berlin Partner für Wirtschaft und Technologie präsentiert gemeinsam mit hiesigen Unternehmen Innovationen aus der Region.
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13. März
Heute erscheint die neue Berlin to go.
Ab sofort am Kiosk für Sie erhältlich.
Weitere Informationen über Messen und Veranstaltungen:
www.berlin-partner.de/infothek/veranstaltungen
CONGRATULATION
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH
Die Galeries Lafayette feiern 20 Jahre Berlin-Präsenz, Germania hat 30-jähriges Jubiläum,
Tomtom ist seit zehn Jahren in der Stadt, und vor 110 Jahren wurde Osram gegründet
20 Jahre Savoir-vivre
in der Hauptstadt
1996 eröffneten die Galeries
Lafayette als eines der ersten
Unternehmen nach der deutschen Wiedervereinigung im
ehemaligen Ostteil Berlins ein
Warenhaus. Der französische
Pritzker-Preisträger Jean Nouvel entwarf das beeindruckende
Gebäude in der Friedrichstraße
und brachte damit ein Stück
Frankreich nach Berlin. Auf fünf
Etagen präsentieren die Galeries Lafayette die aktuellsten Trends aus Mode, Accessoires, hochwertigen Beauty-Produkten und Delikatessen.
Im Rahmen dieses Jubiläums dürfen sich Kunden und Gäste
des Hauses auf verschiedene Highlights freuen: Weihnachtsshoppingnacht und verkaufsoffener Sonntag mit vielen Jubiläumsangeboten und besonderen Aktionen und Limited-Edition-Produkten, die eigens für den 20. Geburtstag designt
wurden.
Vor 110 Jahren ging ein Licht auf
Vor 110 Jahren erblickte die Marke Osram das Licht der Welt. Der
Name setzt sich aus den Materialien Osmium und Wolfram zusammen und wurde 1906 als Marke beim Kaiserlichen Patentamt
in Berlin eingetragen. Seitdem hat sich der Lichtkonzern kontinuierlich gewandelt und das Licht immer wieder neu erfunden –
von herkömmlichen Lampen über Gasdruckentladungslampen
und LED-Licht bis hin zum Laser- und nicht sichtbaren Licht.
Das heutige Portfolio reicht von Hightech bis hin zu vernetzten
intelligenten Anwendungen. Mit technologisch überlegenen
Produkten und einer expansiven Firmenpolitik sorgte das Unternehmen bereits in den 1920er-Jahren des letzten Jahrhunderts für Aufsehen. Bis in die 1950er-Jahre gelang es Osram,
als Technologieführer an die Spitze der lichtbasierten Industrie
aufzusteigen. Im Zuge des Markenjubiläums lässt Osram bis
Ende des Jahres verschiedene europäische Monumente in besonderem Licht erstrahlen.
Seit 30 Jahren hoch hinaus
Die Berliner Fluggesellschaft Germania feiert in diesem Jahr ihr
30-jähriges Bestehen. Zum Jubiläum bringt die frisch lackierte
Jubiläums-Boeing 737 Passagiere zu den schönsten Urlaubsorten der Welt. Hinrich Bischoff gründete 1986 die Germania
Fluggesellschaft mbH, der Heimatflughafen ist Berlin-Schönefeld. Die grün-weißen Flugzeuge fliegen auf Kurz- und
Mittelstrecken jährlich mehr als 2,8 Millionen Passagiere zu
Freunden und Verwandten oder in die Ferien. Das Streckennetz
umfasst mehr als 40 Ziele in Europa, Nordafrika sowie im Nahen
und Mittleren Osten. Während des kompletten Jubiläumsjahrs
bietet die Fluggesellschaft besondere Ticketaktionen an.
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BERLIN TO GO
Anf ang O k tob er
feier te Tomtom,
der niederländische
Hersteller von Navigationssystemen
und Anbieter von
G eo dat en s owie
Teleme trie- und
Flot tenlösungen,
die Eröffnung des
neuen TomTom Traffic Centre in Berlin und rückt so näher
an den Hotspot der Branche heran. Die Festlichkeit markiert
außerdem zehn Jahre Technologieentwicklung am Standort
Berlin. Zur Jubiläumsfeier und Eröffnung des Tomtom-Büros
diskutierten über 100 Experten über die Zukunft des Verkehrsmanagement. Der Navigationsdienst bietet nun auch in Berlin
sein gesamtes Portfolio im Verkehrs- und Reisebereich an und
liefert mit Smart City aktuelle Informationen zum Verkehr in
mehr als 100 Städten weltweit.
Fotos: iStock.com / MAHESH PURANIK, Galeries Lafayette, Marius Schwarz. Philipp Rathmer, TomTom
10 Jahre Technologieforschung in Berlin
UNTERHALTUNG
WUSSTEN
SIE SCHON...
… dass der Energiekonzern Siemens
an der Spree gegründet wurde?
Am 1. Oktober 1847 gründeten Werner Siemens
und Johann Georg Halske die Telegraphen
Bau-Anstalt von Siemens & Halske in Berlin.
Inzwischen hat Siemens hier seinen größten
Standort weltweit.
… dass die Spreemetropole eines der größten
Fernwärmenetze
Europas besitzt?
Dieses misst in der Hauptstadt
1.600 Kilometer und versorgt
etwa 60.000 Haushalte mit
Heizwärme und Warmwasser.
… dass der Stromverbrauch
trotz steigender Einwohnerzahl
zurückgeht?
… dass das Stromnetz in der Stadt
an der Spree kontinuierlich
ausgebaut wird?
Im Jahr 2013 verbrauchten die Berliner 13.919
Gigawattstunden. Im Folgejahr sank der Wert
auf 13.433. Ausschlaggebend dafür dürfte ein
Rückgang der Industriebetriebe sein. Aber auch
private Haushalte sparten beim Strom ein. So
liegt der Durchschnittswert von 2.100 Kilowattstunden pro Haushalt und Jahr stark unter dem
Bundesdurchschnitt.
So investiert die Stromnetz Berlin GmbH bis
2020 eine Milliarde Euro in den Ausbau der
Netzinfrastruktur und ist damit wichtiger
Impulsgeber der Berliner Wirtschaft.
… dass die Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg
erfolgreich und nachhaltig
forscht?
Unter anderem wird neben dem
Technologiezentrum Berlin-Adlershof an weiteren 40 Instituten in der
Quelle: Jahresbericht. Zahlen und Fakten von visitBerlin und Berlin.de, Foto: iStock.com/ olaser
Region Solarforschung betrieben.
… dass Berlin sich zu einem der am
schnellsten wachsenden Standorte
für Solarenergie entwickelt hat?
Neben dem in den letzten Jahren schnellen
Wachstum der Branche besitzt Berlin eine besondere Standortattraktivität bei Fachkräften, wissenschaftlichem Know-how und Infrastrukturangeboten, vor allem in der Photovoltaikbranche.
… dass in der WindNODERegion (Berlin und neue
Bundesländer) knapp die
Hälfte des verbrauchten
Stroms aus erneuerbaren
Energien stammt?
… dass die Spreemetropole
Spitzenreiter beim Bezug von
Ökostrom durch Privathaushalte ist?
Die Berliner Haushalte beziehen zu 28 %
Ökostrom, der aus Energiequellen wie Wind,
Solarenergie, Wasserkraft oder Biogas gewonnen wird. Gleichauf mit dem Stadtstaat liegt
das Saarland, dicht gefolgt von MecklenburgVorpommern mit 27 %.
In der Region befinden sich
11 Mio. Netzanschlüsse. Im Jahr
2015 stammten 49 % des Stromverbrauchs aus erneuerbaren Energien.
BERLIN TO GO
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STECKBRIEF
IMPRESSUM
to go
Foto: Boehlke Beleuchtungstechnik
Berlin
MEISTER DES LICHTS
Andreas Boehlke, Geschäftsführer von Hans Boehlke Elektroinstallationen GmbH
Herr Boehlke, Sie bringen Berlin jedes
Jahr aufs Neue zum Leuchten. Die Weihnachtsbeleuchtung am Kurfürstendamm
oder das Festival of Lights sind dabei
besondere Highlights. Worin liegt für
Sie die Faszination von Licht?
Licht ist Leben. Licht steht für Veränderung. Die besondere Faszination ist die
Inszenierung in der Dunkelheit. Es ist ein
großartiges Geschenk, Veränderungen
durch Licht und neue Designs erschaffen
zu können.
Sie sind nicht nur Geschäftsführer, sondern ein großer Netzwerker in Berlin, gibt es überhaupt einen typischen
Arbeitstag bei Ihnen?
Es gibt keinen typischen Tagesablauf.
Ich bin zwei bis drei Tage pro Woche im
Unternehmen. An den anderen Tagen
bin ich in meinem „Zweitbüro“ im Berlin
Capital Club, um dort Geschäftspartner
zu treffen. Abends besuche ich häufig
Netzwerkveranstaltungen, Meetings und
Businesstreffs.
Welches Gebäude oder welchen Ort würden Sie gerne einmal mit Licht in Szene
setzen?
In Berlin habe ich schon nahezu alle
bekannten Gebäude beleuchtet, z. B. die
Siegessäule, den Fernsehturm, das Brandenburger Tor... und viele andere mehr.
Es ist immer wieder toll und ganz besonders, das Brandenburger Tor in neues
Licht zu hüllen. Es geht nicht darum,
66
BERLIN TO GO
welches Gebäude, sondern darum, wie
es illuminiert wird!
Sie sind neben Ihrem Beruf auch ein
Familienmensch. Wo trifft man Sie nach
Feierabend?
Am Wochenende versuche ich möglichst
für die Familie da zu sein. Trotzdem bin
ich immer online und beantworte E-Mails
und Anrufe. Feierabend gibt es nicht.
Was fasziniert Sie besonders an Berlin?
Weltoffenheit, Vielfältigkeit, die Menschen – die man hier erleben kann. Dass
man alles hat, außer die Berge.
Zur Person
Der gelernte Elektroinstallateur
Andreas Boehlke ist seit 1982 im Familienunternehmen seines Großvaters
tätig. 1992 gründete er die Lichtdesign GmbH, zwei Jahre später übernimmt er die Geschäftsführung Hans
Boehlke Elektroinstallationen GmbH.
Andreas Boehlke ist Mitinitiator des
ersten Lichterfests in Berlin und Mitbegründer des Festival of Lights sowie
des Vereins Berlin leuchtet e.V., für den
er auch als Lichtkurator ehrenamtlich
tätig ist. Andreas Boehlke ist Mitglied
in vielen Arbeitsgemeinschaften und
Organisationen und hat zahlreiche
Ehrenämter inne.
Business-News zum Mitnehmen
ist das Magazin der Partner für Berlin
Herausgeber:
Partner für Berlin Holding
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Fasanenstraße 85 · 10623 Berlin
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Lektorat:
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