KVJS Aktuell
04/20
Integration
Mit neuen Geschäftsideen
Corona trotzen
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KVJS
Soziales
Fortbildung
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Seite 25
Den Landesrahmenvertrag
mit Leben füllen
KVJS unterstützt
Kreise bei der
Sozialplanung
Neues Design
und viele
Highlights
Impressum
KVJS aktuell
Oktober 2020
Herausgeber:
Kommunalverband für Jugend
und Soziales Baden-Württemberg
Öffentlichkeitsarbeit
Lindenspürstraße 39
70176 Stuttgart
www.kvjs.de
Verantwortlich:
Kristina Reisinger
Redaktion:
Monika Kleusch
Titelfoto:
Thomas Brenner
Layout:
www.mees-zacke.de
Bestellungen und Adressänderungen:
Telefon 0711 6375-208
publikationen@kvjs.de
Druck:
Texdat-Service gGmbH,
Weinheim
Redaktioneller Hinweis:
Wir bitten um Verständnis, dass aus
Gründen der Lesbarkeit auf eine durchgängige Nennung der weiblichen und
männlichen Bezeichnungen verzichtet
wird. Selbstverständlich beziehen sich
die Texte in gleicher Weise auf Frauen,
Männer und Diverse.
2 KVJS aktuell
4/2020
KVJS
Inhaltsverzeichnis
KVJS
4 Landesrahmenvertrag: KVJS unterstützt mit Infoveranstaltungen
5 Im Gespräch mit dem Ministerium: Verbandsleitung sucht gemeinsame Wege
6 Netzwerken. Teilhabe stärken.
7 Quartiersakademie: Erste Fortbildungsangebote
7 Nichts verpassen mit „Mein KVJS“
HABILA
8 Tannenhof Ulm optimiert Umgang mit schwierigen Klienten
SOZIALES
10 KVJS unterstützt Kreise bei der Sozialplanung
12 Online-Besichtigungen in der „Werkstatt Wohnen“
INTEGRATION
13 Das Integrationsamt und die Auswirkungen von Corona
14 Zwei Inklusionsunternehmen entwickeln zeitgemäße Geschäftsideen
16 Behindertenfreundlicher Arbeitgeber: Oftersheim verwaltet inklusiv
17 Lohnsicherung für Beschäftigte der Werkstätten für behinderte Menschen
18 Neue Info-App für Schwerbehindertenvertretungen
18 Neuer Referatsleiter in Karlsruhe
JUGEND
19 Neue Pandemieregeln sichern Qualität in der Kindertagesbetreuung
20 FASD-Hilfe Stuttgart informiert und klärt auf
FORSCHUNG
22 Forschungsprojekt belegt Wirksamkeit von Wohnangeboten der Sozialpsychiatrie
23 Kurzzeitpflege: Neues KVJS-Forschungsvorhaben untersucht Bedarf
FORTBILDUNG
25 KVJS-Fortbildung in neuem Design und mit vielen Highlights
NEU ERSCHIENEN
27 Beim KVJS erschienen
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KVJS aktuell 3
©Alex from the Rock - stock.adobe.com
KVJS
Den Landesrahmenvertrag mit Leben füllen
KVJS unterstützt mit Infoveranstaltungen
Die Verhandlungen zum Landesrahmenvertrag SGB IX sind abgeschlossen. Jetzt hat
der KVJS mit einer ersten Informationsveranstaltung den Grundstein gelegt für einen
regelmäßigen Austausch mit den Kreisen.
Der Landesrahmenvertrag SGB IX ist ein bedeutender Schritt in der Umsetzung der dritten
Reformstufe des Bundesteilhabegesetzes (BTHG).
Er soll zum 1. Januar 2021 in Kraft treten. In einer
ersten Informationsveranstaltung haben Fachleute
des KVJS sowie des Städte- und Landkreistags den
Sozialdezernenten der Landkreise und Sozialamtsleitungen der Stadtkreise die wichtigsten
Eckpunkte erläutert. Die vereinbarten Eckpunkte
müssen nun noch in den Gremien der Verhandlungspartner beschlossen werden.
Trotz Corona konnte die Veranstaltung mit Rücksicht auf die aktuellen Abstands- und Hygienevorschriften in Gültstein stattfinden und bildete
sowohl mit den Vorträgen im Tagungsraum als
auch beim Essen im Freien Gelegenheit zum
persönlichen Austausch. Die Veranstaltung ist der
Auftakt zu regelmäßigen crossmedialen Info-Veranstaltungen.
Sozialdezernent Frank Stahl gab zusammen mit
Mitarbeitern der Dezernate einen Überblick und
erste finanzielle Einschätzungen zum neuen Rahmenvertrag. Stahl verdeutlichte insbesondere die
4 KVJS aktuell
noch unsichere Schätzung der Mehrkosten sowie
die komplexe Umstellung der sozialen Teilhabe.
Eva Dargel und Rouven Wrtal sprachen über zentrale Aspekte der Sozialen Teilhabe, der Teilhabe
am Arbeitsleben und über Grundsätze der Vergütung. Auch die Wirtschaftlichkeits- und Qualitätsprüfung, Steuerungsmöglichkeiten vor Ort und
neue Strukturen zur Umsetzung in den Kreisen
waren Thema. Die Tagungsunterlagen finden Sie
als Download im Mitgliederbereich.
Gezielte Infoveranstaltungen
Um die Träger der Eingliederungshilfe zu unterstützen, finden seit September Informationsrunden auf unterschiedlichen Ebenen statt. Diese sind
nach Zielgruppen oder Themenschwerpunkten
aufgebaut und bieten die Möglichkeit, konkrete
Details, praktische Fragestellungen sowie das
Zusammenspiel von Teilhabeplanung und Finanzierung zu besprechen. Dazu werden Empfehlungen und Handreichungen für die Umsetzung
vor Ort zur Verfügung gestellt. Außerdem sollen
künftig regelmäßig digitale Live-Chats über die
KVJS-Homepage für Leitungskräfte angeboten
werden.
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KVJS
Wie auch im Rahmen des bisherigen Verhandlungsprozesses wird das Dezernat Soziales des
KVJS dabei eine zentrale Rolle einnehmen. Als
Kompetenz- und Dienstleistungszentrum steht
der Verband den 44 Stadt- und Landkreisen auch
weiterhin mit fachlicher Expertise zur Seite.
Die Dokumentation der Infoveranstaltungen ist
im KVJS-Mitgliederbereich unter www.kvjs.de/
KVJS-SPW2 abrufbar. Loggen Sie sich vor Abruf mit
Ihrem Benutzernamen und Kennwort ein.
Hintergrund
Eine vom Ministerium für Soziales und Integration
moderierte Arbeitsgruppe aus Städtetag, Land-
kreistag, KVJS, der Landesbehindertenbeauftragten sowie Vertretern der Leistungserbringer hatte
sich zuvor auf Eckpunkte eines Vertrags geeinigt,
Nun müssen diese den Gremien der Verhandlungspartner beschlossen werden. Der Landesrahmenvertrag bildet die Grundlage für die künftigen
Leistungen für Menschen mit Behinderungen
nach dem BTHG. Im Mittelpunkt steht deren
individueller Bedarf für ein gleichberechtigtes und
selbstbestimmtes Leben durch personenzentrierte
Leistungen.
Autor Kristina Reisinger / Eva Dargel
In eine Richtung laufen
Im Gespräch mit dem Ministerium: Verbandsleitung sucht gemeinsame Wege
Regelmäßig tauscht sich die KVJS Verbandsleitung
mit dem Ministerium für Soziales und Integration
aus. Im Juli standen insbesondere der Landesrahmenvertrag BTHG, die Quartiersakademie und die
problematische Entwicklung der Ausgleichsabgabe im Fokus.
Die langen Verhandlungen zum Landesrahmenvertrag BTHG waren zentrales Thema des letzten
Treffens: „Wir wollten immer ein gemeinsames
Ergebnis“, sagte Frank Stahl. „Dafür haben wir
zuletzt viele Dinge zu lange diskutiert.“ Ende Juli
hatten sich die Vertragspartner endlich geeinigt
(siehe dazu S. 4). Auch müsse bald Klarheit erzielt
werden, inwieweit sich die höheren Einkommensund Vermögensgrenzen auf die Inanspruchnahme
von EGH-Leistungen auswirken und welche Mehrkosten durch diese gesetzliche Regelung entstehen, ergänzte Verbandsidirektorin Kristin Schwarz.
Über Entwicklungen der Ausgleichsabgabe
berichtete der Leiter des KVJS Integrationsamtes
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Karl-Friedrich Ernst. Durch die Corona Pandemie
seien die zuletzt bereits rückläufigen Einnahmen
erneut stark eingebrochen. Dem stünden höhere
Ausgaben als Nothilfen entgegen, weshalb man
jetzt die Ausgaben besonders im Blick haben
muss. „Auch das Programm ‚Arbeit inklusiv‘ sowie
die institutionelle Förderung von Werkstätten
müssen auf den Prüfstand“, forderte er. Dem
pflichteten die Vertreter des Ministeriums bei,
allerdings müsse man diskutieren, wie es im Detail
aussehen könne.
Für die Jugendhilfekosten für UMA hat der KVJS
kürzlich eine Kostenprognose erstellt: Noch immer
stehen politische Zusagen im Raum, dass das Land
sie vollumfänglich übernimmt. Doch erneut wollte
das Ministerium keine Zusagen machen. Für die
Übernahme der Landesweiten Ombudsstelle
dankten und lobten die Vertreter des Ministeriums
das Engagement des KVJS.
Autor Kristina Reisinger
KVJS aktuell 5
KVJS
Fachlicher Austausch für die Stärkung der Teilhabe von Menschen mit Behinderung. Fotos: Julia Holzwarth
Netzwerken. Teilhabe stärken.
KVJS mit kommunalen Behindertenbeauftragten im Gespräch
Verbandsdirektorin Kristin Schwarz begrüßte im Juli die kommunalen Behindertenbeauftragten der Region Stuttgart. Gemeinsam mit Fachkräften des KVJS informierte
sie über die Rolle und Aufgabe des Verbands bei der Stärkung der Teilhabe von
Menschen mit Behinderung.
Christian Gerle vom KVJS stellte die aktuellen Förderprogramme in der Behindertenhilfe vor und wies
auf die neuen Schwerpunkte hin. Kristin Schwarz
betonte in diesem Zusammenhang die Wichtigkeit
dezentraler Kooperationen. Die Beteiligten identifizierten den dringenden Bedarf spezieller Wohnbauprogramme, die sich gezielt an Menschen mit
Behinderung richten und gesellschaftliche Teilhabe
fördern.
Dezernent Karl-Friedrich Ernst informierte über
Unterstützung des Integrationsamts für Arbeitgeber und Arbeitnehmer mit Schwerbehinderung.
Auch die Auswirkungen der Corona-Krise auf die
Ausgleichsabgabe waren Thema. Diese Abgabe
leisten Betriebe, die die vorgeschriebene Zahl von
schwerbehinderten Menschen nicht beschäftigen.
Bereits vor Corona überstiegen die Ausgaben die
Einnahmen in der
Ausgleichsabgabe.
Mehraufwendungen wurden
seitdem durch die
noch vorhandenen
Rücklagen gedeckt.
Inwieweit sich die
aktuelle Situation
auf die weitere Kostenentwicklung ausKarl-Friedrich Ernst
6 KVJS aktuell
wirke, sei momentan noch nicht absehbar, so Ernst.
Die Krise deutlich zu spüren bekämen ebenfalls die
92 Inklusionsbetriebe in Baden-Württemberg. Der
Leiter des Integrationsamts betonte in dem Zusammenhang die Wichtigkeit der finanziellen Unterstützung während der Pandemie. Betroffen sind auch
Beschäftigte in den Werkstätten für Menschen mit
Behinderung. Eine kurzfristige Fördermaßnahme soll
das Absinken der Löhne soweit als möglich kompensieren. Hierfür hat das Team innerhalb kürzester Zeit
die Voraussetzungen der Antragstellung geschaffen,
die bis 31. August möglich war.
Dr. Andrea Keller richtete den Blick auf das Thema
Fortbildung zur Förderung der Quartiersentwicklung. Die Leiterin der KVJS-Koordinierungsstelle
stellte die Quartiersakademie als Baustein der Landesstrategie „Quartier 2030 – Gemeinsam.Gestalten“
Dr. Andrea Keller
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KVJS
vor und fasste Aufgaben und Ziele der Koordinierungsstelle zusammen.
Expertise gewünscht
An dem Austausch beteiligten sich Dr. Eckart Bohn,
Behindertenbeauftragter aus dem Landkreis Ludwigsburg sowie Marlis Haller (Landkreis Esslingen),
Reinhard Hackl (Landkreis Böblingen) und Roland
Noller (Rems-Murr-Kreis). Die kommunalen Behin-
dertenbeauftragten planen, sich in Kürze als Landesarbeitsgemeinschaft beim Städte- und Landkreistag
zu konstituieren. Auch in Zukunft ist eine fachliche
Zusammenarbeit gewünscht: Der KVJS bot an,
sich mit Inputs zu Fachthemen einzubringen. Die
Interessenvertreter begrüßten die Beteiligung und
sahen dies als Chance für die Weiterentwicklung des
Arbeitsfeldes.
Autor Julia Holzwarth
Qualifiziert ins Quartier:
Erste Fortbildungsangebote
Die Koordinierungsstelle der Quartiersakademie
beim KVJS bietet auf ihrer Website die ersten Veranstaltungshinweise und Qualifizierungsmöglichkeiten für das Themenfeld Quartiersentwicklung
an. Sie können sich zu Veranstaltungen anmelden
sowie finanzielle Förderung aus Mitteln des Ministeriums für Soziales und Integration des Landes
Baden-Württemberg beantragen.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch unserer Website
www.quartiersakademie.de.
Der KVJS hat Anfang des Jahres die Koordinierung
der Quartiersakademie im Auftrag des Landes
übernommen. Die Koordinierungsstelle bringt
bereits existierende Angebote im Land zusammen
und entwickelt sie weiter.
Kontakt für Fragen und Informationen:
Andrea Keller
E-Mail: Andrea.Keller@kvjs.de oder
info@quartiersakademie.de
Telefon: 0711 6375-317
Sie wollen nichts verpassen?
Seit Anfang des Jahres können Sie mit dem Angebot „Mein KVJS“ Ihre persönliche KVJS-Website
selbst zusammenstellen. Einzelne Themenbereiche und Unterthemen lassen sich nach individuellen Wünschen mit wenigen Klicks hinzufügen oder
entfernen. So ist es möglich, schneller zu den für
Sie relevanten Informationen zu gelangen.
Neu: Benachrichtigungs-Service
Profitieren Sie ab sofort auch vom Benachrichtigungs-Service. Sie werden per E-Mail informiert,
wenn neue Inhalte aus Ihren gewählten Themenbereichen zur Verfügung stehen. Registrieren Sie
sich unter www.kvjs.de/mein-kvjs.
Foto: Mees+Zacke
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KVJS aktuell 7
HABILA
Positive Verhaltensunterstützung: „Why not“?
Tannenhof Ulm optimiert Umgang mit schwierigen Klienten
In einer mehrtägigen Fortbildung zeigte Prof. Dr. Georg Theunissen den Mitarbeitenden
des Tannenhofs Ulm (Habila) Ideen und Methoden zur Verbesserung der Lebensqualität.
„Schwerwiegend herausfordernde Verhaltensweisen“: In der Vergangenheit wurden sie häufig
als unvermeidliche Begleiterscheinungen einer
Behinderung oder Erkrankung betrachtet. Prof.
Georg Theunissen, einer der führenden Heil- und
Sonderpädagogen im deutschsprachigen Raum,
setzt dieser Sichtweise das Konzept der „Positiven
Verhaltensunterstützung (PVU)“ entgegen.
denen auch Teile des Tannenhofs zählen. Prof.
Theunissen hat an der Entwicklung des Konzepts,
das in der internationalen Fachwelt als „Positive
Behavioural Support (PBS)“ bekannt ist, entscheidend mitgewirkt. Inhaltlicher Kern ist die Feststellung, dass sich herausforderndes Verhalten deutlich vermindern lässt, wenn die Lebensqualität der
Betroffenen verbessert wird.
Sie widmet sich dem Umgang mit Menschen in
intensiv betreuten Unterbringungsformen, zu
Es gehe also darum, so Prof. Theunissen, andere
Wege zu eröffnen, auf denen Betroffenen ihre
Prof. Dr. Georg Theunissen zu Besuch im Tannenhof in Ulm. Foto: Klaus Günthner
8 KVJS aktuell
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HABILA
Bedürfnisse befriedigen können. Um die genannten Ziele zu erreichen, schlägt der Experte Bausteine für eine entsprechende Konzeption vor:
• In den Wohnungen sollten nicht mehr als sechs
Personen zusammenwohnen, besser weniger
• Wahlmöglichkeiten, wo immer es geht: Beim
Essen, bei der Kleidung, im Tagesablauf und bei
der Auswahl der Beschäftigungsmöglichkeiten
• Prinzip der persönlichen Assistenz
• Mitwirkung der Klienten bei der häuslichen
Selbstversorgung, der Versorgung der Haustiere, der Pflege der Gartenanlage und damit
gleichzeitig das Angebot sinnvoller Beschäftigungsmöglichkeiten
Tannenhof-Gebäudeensemble (oben) und Eingang zum
Bauerngarten. Fotos: Klaus Günthner
Arbeitsgruppe mit Habila-Mitarbeitenden. Foto: Patrizia Franz
• Nutzung des Sozialraums für den alltäglichen
Bedarf, beim gemeinsamen Einkauf fürs Haus
wie auch beim begleiteten Einkauf von Gegenständen des persönlichen Bedarfs
Einige Bausteine sind im Konzept der Habila
bereits realisiert, wie eine Wohnumgebung, in der
die Bewohner ihren individuellen Lebensstil verwirklichen können. Auf dieser Grundlage kommen
dann Ideen für gruppenbezogene und individuelle Interventionen zum Tragen.
Mit einem geeigneten Wohn- und Gruppenkonzept könnten die weitaus meisten Menschen mit
herausfordernden Verhaltensweisen erreicht werden, dennoch werde es auch Bedarf an pädagogischer Einzelhilfe geben, sagte Theunissen. Dabei
gehe es vor allem um die Erstellung eines Unterstützungsplans, für den Angehörige, Assistenzleistende, Fachdienste und ehrenamtliche Helfer ein
Netzwerk bilden und den gesamten Alltag mit seinen Aufgaben, Anforderungen, Personen, Umgebungsbedingungen und körperlichen Befindlichkeiten in Bezug setzen zu den Bedingungen und
Folgen des herausfordernden Verhaltens.
Mit dem anvisierten Neubau in Ulm, in dem
wesentlich kleinere Wohnungen für jeweils vier
Personen vorgesehen sind, würde der Tannenhof
einen großen Schritt vorankommen, um die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Anwendung
der positiven Verhaltensunterstützung zu schaffen. Doch auch jetzt schon werden zumindest einzelne Elemente dieses Konzepts in der täglichen
Praxis erprobt.
Autor Klaus Bühler
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KVJS aktuell 9
Soziales
Lebenswelten zukunftsfähig gestalten
KVJS unterstützt Kreise bei der Sozialplanung
Um Senioren und Menschen mit Behinderung ein selbstbestimmtes Leben zu
ermöglichen, sollten Angebote auf individuelle Bedarfe zugeschnittenen sein und
flächendeckend zur Verfügung stehen. Die Kommunale Teilhabeplanung und Seniorenplanung unterstützt bei der Weiterentwicklung der Angebotslandschaft.
Der KVJS begleitet die Stadt- und Landkreise in
Baden-Württemberg bereits seit mehr als zehn
Jahren bei dieser Aufgabe. Auf Wunsch unterstützt er bei der Erstellung von Teilhabeplänen für
Menschen mit geistiger Behinderung, psychischer
Erkrankung sowie bei der Entwicklung von Seniorenplänen. Die Kernkompetenz des Verbands ist
die empirische Erhebung, Auswertung und Interpretation der Daten sowie die fachliche Expertise.
Durch eine breite Beteiligung an diesem Prozess
werden alle Interessen und Ideen berücksichtigt. Daher sind neben zahlreichen Akteuren
auch Betroffene und Angehörige involviert. Um
die kommunale Versorgungs- und Infrastruktur
weiterentwickeln zu können, beinhalten die Pläne
neben Ist- und Bedarfsanalysen auch konkrete
Handlungsempfehlungen: Ausgehend von der
Situation im jeweiligen Kreis entwickeln die Projektbeteiligten konkrete Vorschläge als Entscheidungsgrundlage für Politik und Verwaltung. Das
Angebot des KVJS wird stark nachgefragt.
Inklusion fördern
Nahezu die Hälfte der Kreise hat mit Unterstützung des Verbands Teilhabepläne für geistig
behinderte Menschen sowie für Menschen mit
psychischer Erkrankung umgesetzt. Jüngstes
Beispiel für letztere Personengruppe ist der
Teilhabeplan des Ortenaukreises, der im Mai 2020
veröffentlicht wurde. Einige Kreise haben die
ersten Pläne bereits aktualisiert. Fortschreibungen
ermöglichen es, die aktuelle Situation und die
Umsetzung von Maßnahmen mit der Entwicklung
der letzten Jahre zu vergleichen und zu analysieren. Dazu zählen beispielsweise die Teilhabepläne
10 KVJS aktuell
für Menschen mit Behinderung des Alb-DonauKreises sowie des Landkreises Konstanz.
Je nach Bedarf begleitet der KVJS einzelne Teilbereiche oder die komplette kommunale Teilhabeplanung. Sie gilt als zentrales Instrument, das mit
Inkrafttreten der UN-Behindertenrechtskonvention noch stärker an Bedeutung gewonnen hat:
„Um Inklusion von Menschen mit Behinderung
in allen Lebensbereichen mit Leben zu füllen,
müssen die Angebote der Behinderten- und Eingliederungshilfe stetig weiterentwickelt werden.
Die Teilhabeplanung ist hierfür ein wichtiger
Baustein und schafft die Basis für eine verlässliche
und aktuelle Sozialplanung“, fasst Julia Lindenmaier, Leiterin des Referats „Teilhabe und Soziales“,
zusammen.
Im Rahmen der Teilhabepläne für Menschen mit
geistiger und mehrfacher Behinderung werden
zunächst bestehende Angebote aus allen wichtigen Lebensbereichen erfasst. Dazu zählen das
Leben im Alter sowie Frühförderung, Kindertagesbetreuung und Schule, Wohnen, Arbeit, Freizeit
und Mobilität. Für die Bestandserhebung und
Vorausberechnung zukünftiger Bedarfe verfügt
der KVJS über fundierte Instrumente, die er an die
individuellen Bedingungen des jeweiligen Kreises
anpasst. Anschließend werden die Ergebnisse
fachlich eingeordnet und mit landesweiten Daten
verglichen.
Die Teilhabepläne für Menschen mit psychischer
Erkrankung und wesentlicher seelischer Behinderung fokussieren Angebote der Eingliederungshilfe und Hilfe zur Pflege. Auch die Dienstleistun-
4/2020
Soziales
gen des Gemeindepsychiatrischen Verbundes
sowie der medizinisch-psychiatrische Bereich und
das Umfeld der Eingliederungshilfe werden einbezogen. Schnittstellen zur Wohnungslosenhilfe
und der Jugendhilfeplanung werden ebenfalls
aufgegriffen.
Autor Julia Holzwarth
©pressmaster - stock.adobe.com
Leben im Alter gestalten
Weiter deutlich an Fahrt nimmt auch die kommunale Seniorenplanung auf: „Aktuell erreichen
uns sehr viele Anfragen“, stellt Dr. Alexandra Klein
fest. „Das hängt insbesondere mit der demografischen Entwicklung zusammen: Die Stadt- und
Landkreise bereiten sich auf eine zunehmend älter
werdende Gesellschaft vor“, sagt die Leiterin des
KVJS-Referats „Pflege und Alter“. Zurzeit unterstützt der KVJS den Stadtkreis Pforzheim sowie die
Landkreise Esslingen, Schwäbisch Hall und den
Rhein-Neckar-Kreis. Jüngst ist der Kreisseniorenplan für den Landkreis Tübingen verabschiedet
worden.
Jeder Stadt- und Landkreis hat eigene Anforderungen und Vorstellungen. Für die Ausgestaltung kommunaler Seniorenpläne stehen daher
verschiedene Module zur Verfügung, die je nach
Schwerpunkt frei wählbar sind. Der Landkreis
Tübingen konzentrierte sich unter anderem auf
das Wohnen zu Hause, die örtliche Infrastruktur,
Mobilität, Gesundheitsversorgung sowie auf das
Thema der Quartiersentwicklung. Auch Pflege
stand hinsichtlich steigender Betreuungs- und
Pflegebedarfe im Mittelpunkt: Auf Grundlage der
Bevölkerungsvorausberechnung und der Pflegestatistik hat der KVJS den voraussichtlichen Bedarf
an Pflegeleistungen im Landkreis Tübingen und
in den kreisangehörigen Gemeinden berechnet.
Durch den Abgleich mit den bereits vorhandenen
und zukünftig geplanten Angeboten wird ersichtlich, ob weitere Angebote benötigt werden.
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KVJS aktuell 11
Soziales
Virtuelle Tour mit Wohnexperten für Barrierefreiheit
Online-Besichtigungen in der „Werkstatt Wohnen“
In Kooperation mit den Wohnberatern des DRK-Kreisverbands Stuttgart e.V. bietet der
KVJS in seiner barrierefreien Musterwohnung nun virtuelle Live-Führungen an.
Offene Sprechstunden
und Gruppenführungen vor Ort sind in den
letzten Wochen nicht
möglich gewesen, aber
die Nachfrage nach
Beratung war nach wie
vor groß. Die Lösung:
Wohnungsbesichtigung
in Form eines WebSeminars.
Grundlage der virtuellen Besichtigung ist ein
360-Grad-Rundgang, der
jeden Winkel der Werkstatt Wohnen online
Rundgang mal anders. Zahlreiche Info-Buttons liefern zusätzliche Erklärungen zu den Hilfsmitteln.
Grafik: Mees+Zacke
abbildet. Wohnberater
des Deutschen Roten Kreuzes Stuttgart führen die
Lösungen zu vermitteln, beschreiben die Experten
Interessierten durch alle Räume und informieren
die Funktionsweisen bedarfsorientiert und gehen
zu den technischen Hilfsmitteln sowie baulichen
individuell auf die Wünsche der Teilnehmer ein.
Möglichkeiten. Auch Interaktion ist möglich und
Die Online-Besichtigung wird auf Anfrage angeboFragen können unmittelbar gestellt werden. „Das
ten. Seit September finden auch zusätzlich wieder
Angebot ist eine gute Alternative zu den Vor-OrtVor-Ort-Sprechstunden statt. Eine Anmeldung ist
Besichtigungen. Es ist uns wichtig, auch jetzt für
unter 0711/6375-237 oder werkstatt-wohnen@
die Menschen da zu sein und sie zu informieren,
kvjs.de erforderlich.
wie sich Wohnraum alters- und behindertengerecht gestalten lässt“, so Barbara Steiner-Karatas,
Die Werkstatt Wohnen kann auch eigenständig
Leiterin der Werkstatt Wohnen.
erkundet werden: Unter www.barrierefrei-wohnen.kvjs.de steht der virtuelle Rundgang mit allen
Die DRK-Wohnberaterinnen Ruthild Gohla und
Infos zur Verfügung. Die Website berücksichBritta Schippel haben im August die erste Onlinetigt zudem individuelle Lebenssituationen und
Veranstaltung absolviert: „Zwar fehlen uns die
Bedürfnisse. In der Rubrik „Lebenswelten“ sind
spontanen Reaktionen der Teilnehmer, aber wir
Hilfsmittel und Lösungen gezielt nach einzelnen
freuen uns, die Interessierten auch zu Zeiten von
Themenschwerpunkten wie „Hören“, „Demenz“
Corona mit dem neuen Angebot zu erreichen“. Um
oder „Mobilität“ aufbereitet und zusammengeden Teilnehmern einen umfangreichen und mögfasst.
lichst realistischen Eindruck zu den barrierefreien
Autor Julia Holzwarth
12 KVJS aktuell
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Integration
„Arbeitgeber versuchen Mitarbeiter zu halten“
Das Integrationsamt und die Auswirkungen von Corona
Die Corona-Pandemie hat auch Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Karl-Friedrich
Ernst, Leiter des KVJS-Integrationsamtes im Gespräch über die aktuelle Situation bei der
Beschäftigung schwerbehinderter Menschen und die Lage beim Integrationsamt.
Herr Ernst, wie ist die Lage für schwerbehinderte
Beschäftigte? Rollt eine Kündigungswelle auf sie zu?
Beim besonderen Kündigungsschutz für schwerbehinderte Menschen spüren wir derzeit keine
großen Auswirkungen. Die Anträge auf Zustimmung zur Kündigung bewegen sich im üblichen
Rahmen. Wir führen das auf die Maßnahmen der
Politik zurück: Die Kurzarbeit ist ein wirksames
Mittel, Arbeitsplätze zu sichern. Wir haben den
Eindruck, dass die Arbeitgeber bestrebt sind, ihre
bewährten Mitarbeiter zu halten.
Machen sich die wegen Corona geänderten
Arbeitsbedingungen bei den Anträgen auf Leistungen der begleitenden Hilfe im Arbeitsleben
bemerkbar?
Auch hier ist keine signifikante Änderung zu
erkennen. Es gibt einzelne Anfragen zum Homeoffice von schwerbehinderten Arbeitnehmern.
Mehr nicht. Unsere Leistungen sind aber auch
nicht dafür gedacht, speziell Pandemiefolgen zu
bewältigen.
Wie sieht es bei der Ausgleichsabgabe aus? Ist das
Aufkommen zurückgegangen?
Einige Arbeitgeber haben einen Antrag auf Stundung der Ausgleichsabgabe gestellt. Doch entgegen unseren Befürchtungen erreicht die Höhe der
bei uns eingegangenen Ausgleichsabgabe fast
den gewohnten Umfang. Das hat natürlich damit
zu tun, dass in diesem Jahr die Ausgleichsabgabe
für das Jahr 2019 zu zahlen ist– da war die Welt
noch in Ordnung. Wir befürchten aber, dass die
Einnahmen im kommenden Jahr wegen eines
Arbeitsplatzabbaus spürbar zurückgehen werden,
denn dann ist 2020 das Bezugsjahr.
4/2020
Mit einem Teil der Ausgleichsabgabe werden die
Löhne der Beschäftigten in Werkstätten für behinderte Menschen subventioniert. Eine sinnvolle
Maßnahme?
Die Werkstattbeschäftigten bekommen kein
Kurzarbeitergeld, von daher ist es ein wirksamer
Beitrag, um die ohnehin geringen Löhne dieser
Personengruppe zu stabilisieren. Der Bund hat
dafür Ausgleichsabgabe in Höhe von 8,6 Millionen
Euro aus seinen eigenen Mitteln zur Verfügung
gestellt, die wir dafür verwenden können. 60 von
83 Werkstätten in Baden-Württemberg haben
diese Coronahilfe beim KVJS-Integrationsamt
beantragt. Die Förderung kommt rund 20.000
Personen zu Gute, die sonst große Einkommenseinbußen gehabt hätten.
Wie ist die Situation der Inklusionsbetriebe?
Hier haben wir große Sorgen. Inklusionsbetriebe
müssen sich am Markt behaupten und sind in
vielen Branchen tätig. Besonders diejenigen,
die Hotels und Gaststätten betreiben oder die
Catering für Schulen und Kindergärten anbieten,
hat es ganz schwer getroffen. Nur sehr wenige
Inklusionsbetriebe spüren keine wirtschaftlichen
Folgen. Hier unterstützt das KVJS-Integrationsamt
sehr massiv, damit keine Arbeitsplätze für schwerbehinderte Menschen verloren gehen. Wir hoffen
auch auf ein Programm des Bundes, das angekündigt, aber bisher noch nicht realisiert wurde.
Die Fragen stellte Monika Kleusch
KVJS aktuell 13
Integration
Schneiderin Nadine Feist und Geschäftsführer
Daniel Kowalewski von Wasni haben derzeit gut lachen.
Foto: Thomas Brenner
Mit Erfolg Corona trotzen
Zwei Inklusionsunternehmen entwickeln zeitgemäße Geschäftsideen
In der Krise hat die kleine Textilmanufaktur WASNI auf Masken umgestellt – mit überraschend großem Erfolg. Der Metallbetrieb AIZ nutzte mit einem selbst entwickelten
Desinfektionsständer die Gunst der Stunde.
Schon Anfang März ging bei WASNI der Absatz
deutlich zurück. Zwei Wochen später kam der
„Shutdown“: Auch die kleine Bekleidungsmanufaktur musste ihren Laden in der Esslinger
Innenstadt schließen. „Noch am gleichen Tag
haben wir Kurzarbeit angemeldet“, erinnert sich
der Geschäftsführer Daniel Kowalewski. Das war
auch der Plan für die nächsten Monate. Doch es
sollte anders kommen. Das Team von WASNI hatte
nämlich die Idee, Mund- Nasen-Masken zu nähen.
„Das haben wir in einer Hauruckaktion innerhalb
weniger Tage auf die Beine gestellt.“
14 KVJS aktuell
Überwältigende Resonanz
Das neue Angebot wurde zunächst nur per
Newsletter beworben. Die Resonanz war überwältigend. Innerhalb von zwei Stunden gingen
online so viele Bestellungen ein, wie für das ganze
Wochenende erwartet wurden. „Seitdem machen
wir Überstunden statt Kurzarbeit! Das war krass,
damit haben wir nicht gerechnet“, berichtet Daniel
Kowalewski immer noch begeistert. WASNI ist das
erste Inklusionsunternehmen, das in Deutschland
Kleidung herstellt. Nur den Stoff aus Biobaumwolle kauft der Betrieb ein – den Rest macht das
siebenköpfige Mitarbeiterinnenteam selbst: vom
Entwurf über das Zuschneiden bis zum Nähen.
4/2020
Integration
Mittlerweile konzentriert sich der Betrieb vor
allem auf sein Hauptgeschäft: Sweatshirts, Kapuzenpullover – sogenannte Hoodies – und Jacken.
Mit dem „WASNI-Konfigurator“ im Onlineshop
können sich Kunden ihr individuelles Exemplar
kreieren. „Dass wir den Onlineshop haben, das
ist unser Glück!“, sagt Daniel Kowalewski, der das
Inklusionsunternehmen 2015 mit Unterstützung
des KVJS-Integrationsamtes gegründet hat.
Die schwäbischen Tüftler
Als sich um die Faschingszeit herum
das neuartige Coronavirus immer
stärker ausbreitete, haben viele Einrichtungen zusätzliche Hygienemaßnahmen wie die Desinfektion der Hände
eingeführt. Auch in den Werkstätten und
Betrieben der Stiftung Lebenshilfe
Zollernalb in Baden-Württemberg. Dort
stellte man sich die Frage: Desinfektionsständer kaufen oder selbst bauen?
Der Ehrgeiz von Daniel Gonser, Betriebsleiter beim Inklusionsunternehmen AIZ
gGmbH, war geweckt. In schwäbischer
Tüftlermanier wurde umgehend mit
der Konstruktion begonnen. Schon eine
Woche später ging die Produktion in Serie.
Bei AIZ werden die einzelnen Bauteile aus
Edelstahl im Laserverfahren geschnitten,
weiterverarbeitet und die Verpackungsmaterialien hergestellt. Die restlichen
Arbeitsschritte übernehmen andere
Betriebe und Werkstätten innerhalb der
Lebenshilfe Zollernalb.
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Bis hin zur Verpackung selbst entwickelt:
Der Desinfektionsspender der AIZ. Foto: AIZ
„Dadurch erzielen wir eine sehr
hohe Wertschöpfung“, erklärt
AIZ- Geschäftsführer Holger Klein.
Denn der „Desi2go“ wird nicht nur
für den Eigenbedarf produziert,
sondern inzwischen auch tausendfach in ganz Deutschland vertrieben. Über den wirtschaftlichen
Erfolg freuen sich nicht zuletzt die
52 Beschäftigten von AIZ, mit und
ohne Behinderung, deren Arbeitsplatz auch in Corona-Krisenzeiten
gesichert ist. „Dies war nur möglich, weil wir in den zurückliegenden Jahren gezielt Kompetenzen
aufgebaut und neue Technologien
eingeführt haben“, ist sich Holger
Klein sicher. „Beides hat das KVJSIntegrationsamt vorbildlich unterstützt und damit die Voraussetzungen geschaffen.“
Autor Elly Lämmlen
KVJS aktuell 15
Integration
Oftersheim verwaltet inklusiv
Ein beispielhaft behindertenfreundlicher Arbeitgeber
„Immer mittendrin“ – so stellt sich Oftersheim auf seiner Homepage vor. Ob Bauhof
oder Bücherei: Immer mittendrin sind auch die Mitarbeiter mit Behinderungen der
Gemeindeverwaltung.
Für Bürgermeister Jens
Geiß ist es mehr als
eine Pflichtaufgabe:
„Die Rathausverwaltung ist seit Jahren ein
behindertenfreundlicher Arbeitgeber. Die
Quote der schwerbehinderten Mitarbeiter
liegt mit 12,22 Prozent
deutlich über dem
Bürgermeister Jens Geiß
geforderten Pflichtwert, darauf können
wir stolz sein. Das zeigt, behindertenfreundliches
Arbeiten ist bei uns möglich und funktioniert
auch.“
In Oftersheim versucht man auch stärker eingeschränkte, bewährte Mitarbeiter zu halten. Beraten und unterstützt wird die Gemeindeverwaltung
dabei vom KVJS-Integrationsamt und seinen
Fachdiensten wie dem Integrationsfachdienst
oder dem Technischen Beratungsdienst.
„Egal welche Einschränkungen bestehen, gemeinsam versuchen wir Lösungen zu finden“, erklärt
Bürgermeister Geiß. „Einer körperlich eingeschränkten Mitarbeiterin in der Bücherei fällt das
Tragen schwer, wir haben ihr eine Aushilfskraft mit
Hilfe des Integrationsamtes zur Seite gestellt.“ Für
zwei schwerbehinderte Mitarbeiter des Bauhofs
wurden mit Förderung des KVJS-Integrationsamtes spezielle Fahrzeuge angeschafft. Nun sind sie
wieder voll einsatzfähig.
16 KVJS aktuell
Gemeinsam stark
Dass in der Oftersheimer Verwaltung bei der
Beschäftigung von Mitarbeitern mit Handicap
alles rund läuft, hat auch damit zu tun, dass die
Schwerbehindertenvertretung regelmäßig mit
einbezogen wird. „Die Zusammenarbeit zwischen
Verwaltung, Bürgermeister und der Schwerbehindertenvertretung ist wirklich gut, wir kommunizieren auf Augenhöhe“, erklärt Michael
Fischer, Vorsitzender
der Schwerbehindertenvertretung und
Gesamtpersonalratsvorsitzender. „Wir
werden regelmäßig
vom Personalamt informiert, der Austausch
ist lobenswert. Die
Verzahnung von allen
Beteiligten funktioniert, man spricht sich
Michael Fischer
ab und berät sich.“
Die gute Zusammenarbeit zwischen Arbeitgeber
und Schwerbehindertenvertretung ist eines der
Kriterien für die Auszeichnung als beispielhaft
behindertenfreundlicher Arbeitgeber durch
den KVJS. Unter anderem. Die weit übertroffene
gesetzliche Pflichtquote für schwerbehinderte
Beschäftigte und die Bereitschaft, auch stärker
eingeschränkte Mitarbeiter zu beschäftigen, tragen zum positiven Gesamtbild bei.
4/2020
Integration
Inklusive Verwaltung.
Karl-Friedrich Ernst, Leiter des KVJS-Integrationsamtes, über den Preisträger Oftersheim: „Das
Bürgermeisteramt Oftersheim ist ein vorbildlicher
behindertenfreundlicher Arbeitgeber im Bereich
der Öffentlichen Verwaltung, der aufgrund seines
großen sozialen Engagements seine Vorbildfunktion in herausragender Weise wahrnimmt.“
Eines der geförderten Fahrzeuge.
Fotos: Gemeindeverwaltung Oftersheim
Dabei ist das Geheimnis des Erfolgs eigentlich keines: „Der Schlüssel zu einer erfolgreichen Inklusion
liegt bei der individuellen Anpassung von Arbeitsplatz und Arbeitsumfeld“, erklärt Bürgermeister
Jens Geiß. „Ich kann nur dafür werben, sich aktiv
mit Inklusion und Integration zu beschäftigen –
die Dankbarkeit, die man hier erleben kann, ist auf
vielen Ebenen mehr als zufriedenstellend.“
Autor Monika Kleusch
Nicht im Regen stehen lassen
Lohnsicherung für Beschäftigte der Werkstätten für behinderte Menschen
Auch die Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) haben unter den Auswirkungen
der Coronakrise gelitten. Doch die Menschen mit Behinderungen, die in den Werkstätten
arbeiten, haben keinen Anspruch auf Kurzarbeitergeld. Daher subventioniert das KVJSIntegrationsamt im Auftrag des Bundes nun ihre Löhne.
Zahlreiche Werkstätten für behinderte Menschen
(WfbM) mussten in der Zeit des Lockdowns
coronabedingt ihre Beschäftigten nach Hause
schicken, was bei diesen zu erheblichen Lohneinbußen führte. Denn anders als Arbeitnehmer auf
dem allgemeinen Arbeitsmarkt bekommen sie
kein Kurzarbeitergeld. Der Bund hat deshalb Mittel zur Verfügung gestellt, um die Lohnkürzungen
abzumildern. Für Baden-Württemberg sind dies
8,6 Millionen Euro.
Betroffen sind in Baden-Württemberg über 28.000
Menschen mit Behinderung, die in Werkstätten
arbeiten. 60 von den 83 WfbM‘s im Land, in denen
rund 20.000 Menschen arbeiten, hatten die Lohnunterstützung für ihre Mitarbeiter beantragt.
Verteilt wird dieses Geld durch das KVJS-Integrationsamt. Vom 1. bis zum 31. August konnten
4/2020
die Werkstätten für behinderte Menschen die
Lohn-Unterstützung für ihre Mitarbeiter beantragen. Vier Wochen nach Ende der Antragsfrist
verschickte das KVJS-Integrationsamt bereits die
Zuwendungsbescheide.
„Die eingesetzten Mittel sind ein wirksamer
Beitrag, um die ohnehin geringen Löhne dieser
Personengruppe zu stabilisieren“, sagt Berthold
Deusch, beim KVJS für das Programm zuständig.
„Den Menschen mit Behinderung stehen für ihre
Tätigkeit normalerweise im Durchschnitt cirka
240 Euro im Monat zur Verfügung. Mit den jetzt
eingesetzten Mitteln konnten wir erreichen, dass
rund 80 Prozent des Werkstatt-Lohns erhalten
bleiben“.
Autor Monika Kleusch
KVJS aktuell 17
Integration
Neue Info-App für Schwerbehindertenvertretungen
©Production Perig - stock.adobe.com
Mit der neuen Web-App „SBV aktiv“ sind
Schwerbehindertenvertretungen
jetzt stets gut informiert. Sie steht
ab sofort kostenlos zum Herunterladen zur Verfügung.
„SBV aktiv“ bietet neben allen
350 Stichworten
aus dem ABC
Fachlexikon viele zusätzliche
Funktionen, eine Feedback-Möglichkeit sowie
Erklärvideos zu wichtigen Inhalten. Auf der
Startseite kommt man direkt zum Lexikon und zu
weiteren Anwendungen wie dem „Leistungs-NAVI“
und dem „Wahl-NAVI“.
Die barrierefreie Web-App kann mit allen modernen Browsern genutzt werden: am PC, auf dem
Tablet oder mit dem Smartphone. Bei älteren
Browsern können Darstellung und Funktionsumfang eingeschränkt sein. Grundsätzlich ist die App
ohne Registrierung zugänglich. Mit der Registrierung kann die App auf die persönlichen Bedürfnisse angepasst werden mit eigenen Listen und
Notizfunktion.
Autor Monika Kleusch
Informationen über die App gibt es auch in
Deutscher Gebärdensprache. Videos geben
einen Einblick in Inhalt und Funktionen der App
„SBV aktiv“ und führen durch die Navigation.
Hier geht es zur App:
https://sbvaktiv.integrationsaemter.de
Hier geht es zum Erklärfilm:
https://youtu.be/Iusmk-6EL-g
Neuer Referatsleiter in Karlsruhe
Marco Hirsch ist neuer Leiter des Referats Kündigungsschutz und Begleitende Hilfen in Karlsruhe.
Bereits seit 2017 war er stellvertretender Leiter des
Referates. Marco Hirsch studierte an der Verwaltungshochschule in Kehl und kam nach seinem
Abschluss als Verwaltungsfachwirt 1999 zum
damaligen Landeswohlfahrtsverband Baden in die
Zweigstelle Freiburg. „Ich wohne zwischen Freiburg und Karlsruhe und habe auch nach meinem
Wechsel nach Karlsruhe immer wieder in Freiburg
ausgeholfen“, erklärt der erfahrene Praktiker.
Dadurch hat er einen guten Überblick über den
gesamten badischen Teil des Verbandsgebietes.
Die Arbeit im KVJS-Integrationsamt betrachtet
Hirsch als spannende Herausforderung: „Man
muss lange suchen, bis man in der öffentlichen
18 KVJS aktuell
Verwaltung Bereiche
findet, in denen man
so viel gestalten kann.
Unser Job ist es, Probleme und Konflikte in
den Betrieben zu lösen.
Das geht nicht allein
mit Geld.“ Zur aktuellen Corona-Krise sagt
Hirsch: „Wir sind froh,
dass wir in Karlsruhe als Marco Hirsch, Foto: Monika Kleusch
Erste im KVJS die E-Akte
eingeführt haben. Das hat die Arbeit im Homeoffice sehr erleichtert. Wir bleiben in den Betrieben
präsent, müssen aber jeden Besuch abwägen.“
Autor Monika Kleusch
4/2020
Jugend
Alle Kinder dürfen wieder in die KiTa. Foto: Gabriele Addow
Alle Kinder sind zurück
Neue Pandemieregeln sollen die Qualität in der Kindertagesbetreuung sichern
Seit Ende Juni sind die Kindertageseinrichtungen wieder als Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen geöffnet. Hierfür gibt es neue Bestimmungen, die bis zum Ende des
Kindergartenjahres 2020/2021 gelten sollen.
Trotz pandemiebedingt eingeschränkter personeller Ressourcen sollen die Regelungen zur besseren
Vereinbarkeit von Familie und Beruf beitragen und
auch unter erschwerten Bedingungen wieder für
alle Kinder eine qualifizierte Kindertagesbetreuung
ermöglichen.
Die Regeln bringen aktuell und voraussichtlich
auch im Kindergartenjahr (Stand: 19.10.2020)
die nötige Handlungssicherheit und Transparenz
für alle beteiligten Stellen, vor allem aber für
die Kinder und deren Eltern. Kultusministerium,
Die aktuellen Regelungen auf einen Blick:
• Die Träger können den Mindestpersonalschlüssel bei pandemiebedingten Personalausfällen
um bis zu 20 Prozent unterschreiten, sofern die
Wahrnehmung der Aufsichtspflicht dennoch
uneingeschränkt möglich ist. Wird die Mindestpersonalzahl um mehr als 20 Prozent unterschritten, ist insoweit Ersatz durch eine geeignete
Betreuungs- und Erziehungsperson erforderlich.
• Die Unterschreitung des Mindestpersonalschlüssels ist dem KVJS anzuzeigen. Darüber hinaus
kann mit Zustimmung des KVJS von den Höchstgruppengrößen abgewichen werden.
4/2020
Kommunale Landesverbände, kirchliche und freie
Trägerverbände sowie der KVJS haben gemeinsame
Orientierungshinweise zu den gesetzlichen Vorgaben entwickelt. „Wichtig war allen Beteiligten, dass
sie einfach, schnell und unbürokratisch umsetzbar
sind. Das ist gelungen“, zieht Evelyn Samara vom
KVJS-Landesjugendamt Bilanz. „Damit der Regelbetrieb funktioniert, begleiten wir die Umsetzung
intensiv mit entsprechenden Beratungsangeboten.“
Autor Gabriele Addow
• Der Betrieb von Teilen der Einrichtung ist in
anderen als den im Antrag auf Erteilung der
Betriebserlaubnis genannten Räumen zulässig,
sofern der Träger gegenüber dem KVJS erklärt,
dass von den baulichen Gegebenheiten und der
Ausstattung keine Gefährdungen für die Kinder
ausgehen.
• Die gemeinsamen Schutzhinweise des KVJS,
der Unfallkasse Baden-Württemberg und des
Landesgesundheitsamts für die Betreuung in
Kindertagespflege und Kindertageseinrichtungen (www.kvjs.de/jugend/kindertageseinrichtungen/aktuelle-gesetzliche-vorgaben-undempfehlungen/#c26613) sind während der
Corona-Pandemie umzusetzen.
KVJS aktuell 19
Jugend
Schwanger? Finger weg vom Alkohol!
FASD-Hilfe Stuttgart informiert und klärt auf
In Deutschland kommen jedes Jahr etwa 10.000 Babys mit dem
fetalen Alkoholsyndrom (FASD) auf die Welt. Sie sind ein Leben lang
körperlich, seelisch oder geistig schwerbehindert. Wie diesen Kindern und ihren
Angehörigen geholfen werden kann, erprobt die FAZIT Gesellschaft für lösungsorientierte Jugendhilfe mbH in Stuttgart in einem dreijährigen vom KVJS geförderten Modellvorhaben. Hierzu ein Interview mit Erziehungsleiterin Christiane Schute.
Frau Schute, viele Frauen trinken in der Schwangerschaft, weil sie nicht wissen, dass ihr Baby mit
Schädigungen zur Welt kommen kann. Seit wann
begleitet Sie dieses Thema?
Schon seit nunmehr über zehn Jahren. FAZIT
bietet ein breites Leistungsspektrum für Kinder,
Jugendliche, junge Volljährige und deren Familien.
Das reicht von ambulanten sozialpädagogischen
Angeboten bis hin zu unterschiedlich ausgestalteten stationären Maßnahmen. Kolleginnen und
Kollegen haben mir damals von Kindern und
Jugendlichen berichtet, die trotz intensiver
Förderung und Begleitung immer wieder
an die Grenzen ihrer
Möglichkeiten stoßen.
So bin ich auf FASD
aufmerksam geworden.
Später habe ich eine
Zusatzqualifikation als
FASD-Beraterin absolviert und damit begonnen, Eltern zu beraten,
deren Kinder stationär
untergebracht sind.
Christiane Schute von der
FASD-Hilfe Stuttgart
Foto: Gabriele Addow
20 KVJS aktuell
2015 hat unser Team
eine Konzeption für
FASD-Wohngruppen
erarbeitet, die aber
aus verschiedenen
Gründen leider nicht
umgesetzt wurde. Wir
waren damals schon mit dem KVJS in Kontakt,
2017 startete dann das Modellvorhaben.
Was will FAZIT mit dem Modellvorhaben erreichen?
Unser Ziel ist es, durch präventive Projekte,
Öffentlichkeitsarbeit und direkte und umfassende
Beratung von Betroffenen, Angehörigen und Fachkräften über das FASD zu informieren und aufzuklären. Es ist uns ein wesentliches Anliegen, die
Nöte von Menschen mit FASD zu verstehen und
für sie oder mit ihnen Perspektiven zu entwickeln.
Welche Hilfsmöglichkeiten und Strategien bieten
Sie an, mit FASD umzugehen?
Was die Prävention angeht, sind das insbesondere
Vorträge, Supervisionsgruppen, Pressemitteilungen, Workshops, Arbeitskreise und Kooperationsgespräche in den Bereichen Medizin, Soziale
Arbeit und Selbsthilfegruppen. In unserer Beratung geht es uns darum, die Menschen dabei zu
unterstützen, sich zu orientieren und die bestehende Situation vor dem Hintergrund des neuen
Wissens einordnen zu können. Auch während der
Diagnostik steht FAZIT als Ansprechpartner zur
Verfügung.
Ihre bisher wichtigsten Erkenntnisse?
Betroffene und Helfer fühlen sich durch die Beratung und Unterstützung deutlich entlastet, sie
fühlen sich motivierter und arbeiten an gemeinsamen Zukunftsperspektiven. Auch werden die
Eltern bei weitem nicht mehr in diesem Ausmaß
stigmatisiert wie früher, als ihnen die Verhaltens
auffälligkeiten ihrer Kinder als Erziehungsfehler
4/2020
Jugend
Der fatale Griff zur Flasche
Alle Formen vorgeburtlicher Schädigungen durch mütterlichen Alkoholkonsum während der Schwangerschaft werden unter dem Begriff
FASD (Fetal Alcohol Spectrum Disorder) zusammengefasst. FASD
kann sich in seiner Ausprägung sehr unterschiedlich darstellen, was
die Diagnostik erschwert. Merkmale sind Minderwuchs, Störungen
des zentralen Nervensystems, typische Gesichtsmerkmale, Lern- und
Verhaltensauffälligkeiten sowie psychische und physische Beeinträchtigungen.
Die größten Probleme von Kindern mit FASD liegen oft in der Bewältigung des Alltags. Ein normales Leben in der Gesellschaft ist nur den
wenigsten Jugendlichen und Erwachsenen mit FASD möglich. Intensive
Begleitungen, Beratungen und Entlastungen des Helfersystems können
dazu beitragen, die Kinder in ihrer Entwicklung zu unterstützen.
Foto: Gabriele Addow
angekreidet wurden bis hin zu der Drohung, sie
aus der Familie herauszunehmen.
Aber: Es braucht dringend mehr Diagnostiker in
Baden-Württemberg und es braucht noch sehr viel
mehr Aufklärung auf allen Ebenen. Jugendämter,
Eingliederungshilfe, gesetzliche Betreuer, Justiz,
Krankenversicherung, Versorgungsämter, Betreuungsgerichte und Pflegedienste brauchen Wissen,
Verstehen und Handlungsideen.
Der KVJS fördert das Projekt noch bis März 2021.
Wie geht es danach weiter?
Fest steht, dass wir auf jeden Fall an einem Tag
in der Woche mit unserer FASD-Hilfe weitermachen werden. Leider können wir auf keinen
Finanzierungstopf zugreifen, so dass über dieses
begrenzte Angebot hinaus derzeit noch keine
weiteren Planungen möglich sind.
Die Fragen stellte Gabriele Addow
4/2020
Abschlussbericht des Modellvorhabens
„FASD-Hilfe“
Am 18. Mai 2021 werden die Ergebnisse und
der Abschlussbericht des Modellvorhabens
„FASD-Hilfe“ auf einer Veranstaltung des KVJS
in Gültstein präsentiert.
Zur Homepage von FAZIT geht es hier:
https://fazit-jugendhilfe.de/
Innovative Jugendhilfe
Auf den ständigen Wandel der Lebenslagen
junger Menschen und ihrer Familien muss
die Jugendhilfe mit neuen Angeboten und
Methoden reagieren. „Gefragt sind innovative
und effektive Angebotsformen und Hilfen,
die Eltern, Kinder und Jugendliche sowie das
Gemeinwesen einbeziehen“, sagt Ulrike Gfrörer
vom KVJS-Landesjugendamt.
Das KVJS-Landesjugendamt unterstützt deshalb Modellprojekte zur Weiterentwicklung
der Jugendhilfe. Die Förderung ist auf größere Vorhaben mit überregionaler Bedeutung
beschränkt. Weitere Infos im Internet unter
www.kvjs.de/jugend/modellvorhaben
KVJS aktuell 21
Forschung
Unterstütztes Wohnen fördert psychische Stabilität
Forschungsprojekt belegt Wirksamkeit von Wohnangeboten der Sozialpsychiatrie
Das Bundesteilhabegesetz erfordert von den Stadt- und Landkreisen, die Wirksamkeit
von Unterstützungsleistungen noch stärker in den Blick zu nehmen. Das KVJS-Forschungsvorhaben WieWohnen-BW liefert dazu zentrale empirische Erkenntnisse.
Im Bereich des unterstützten Wohnens für Menschen mit seelischer Behinderung war die Wirksamkeit von Angeboten bisher kaum erforscht.
Der KVJS hat daher in Kooperation mit der Universität Ulm ein darauf abzielendes Forschungsvorhaben umgesetzt. An den Untersuchungen, die im
Frühjahr 2020 abgeschlossen wurden, beteiligten
sich die Stadt Heidelberg, der Rhein-Neckar-Kreis,
der Landkreis Ravensburg sowie der Bodenseekreis.
Neben einer Analyse zu bestehenden Leistungsangeboten und den Personen, die sie in
Anspruch nehmen, zeigte eine Verlaufsstudie,
wie unterstütztes Wohnen wirkt. Diese wurde
mit Neueinsteigern in unterstützte Wohnformen
und Wohnformwechslern umgesetzt. Ein weiteres Teilprojekt nahm die Frage in den Blick, was
beim unterstützten Wohnen wirkt. Um relevante
Kriterien innerhalb der Angebote identifizieren
zu können, wurden Interviews mit Experten aus
den Bereichen Sozialplanung und Teilhabemanagement durchgeführt. Ebenfalls befragt wurden
Betroffene sowie Mitarbeitende in betreuenden
Einrichtungen.
Mehr Infos zum KVJS-Forschungsvorhaben
„Wirksamkeit verschiedener Formen des unterstützten Wohnens für Menschen mit seelischer
Behinderung im Rahmen der Eingliederungshilfe in Baden-Württemberg“ finden Sie unter
www.kvjs.de/forschung/aktuelleforschungsvorhaben/unterstuetztes-wohnen/
22 KVJS aktuell
Unterstützte Wohnformen helfen
Die Ergebnisse aus dem Forschungsvorhaben zeigen, dass personenzentrierte und flexibel ausgestaltete Angebote wirksam sind: Das Forschungsvorhaben identifizierte messbare positive Effekte
des unterstützen Wohnens bei der Mehrzahl der
teilnehmenden Menschen mit seelischer Behinderung. Im Gesamtergebnis ließ sich zudem feststellen, dass sich die meisten Personen im Verlauf
der Untersuchung psychisch stabilisieren konnten
und die Angebotsformen als hilfreich bewertet
wurden.
Video mit zentralen Ergebnissen
In einem Video hat der KVJS konkrete Ergebnisse
und zentrale Erkenntnisse aus dem Forschungsprojekt zusammengefasst. Es beinhaltet Statements der Forscher Professor Tilman Steinert und
Dr. Susanne Jaeger sowie des KVJS-Projektleiters
Dr. Gerrit Grünes.
Rufen Sie das Video auf dem KVJSYoutube-Kanal „KVJS Medien“ ab
www.youtube.com/
watch?v=PWVPpabwH2o
Die Ergebnisse stehen den Stadt- und Landkreisen
mit dem Abschlussbericht und als Handreichung
zur Verfügung. Diese sollen empirisch begründete
Qualitätsstandards für Angebote liefern und die
Kreise dabei unterstützen, Transparenz und Vergleichbarkeit zu schaffen.
Autor Julia Holzwarth
4/2020
Kzenon – www.istockphoto.com
Forschung
Fokus auf die Kurzzeitpflege
Neues KVJS-Forschungsvorhaben entwickelt neue Ideen
Kurzzeitpflege soll einen wesentlichen Beitrag zur häuslichen Pflege leisten. Doch das Angebot ist knapp, die Suche nach einem Platz oft schwierig. Das neue KVJS-Forschungsvorhaben
will Lösungen zu Ausbau und Weiterentwicklung der Kurzzeitpflege in Baden-Württemberg
suchen. Dazu ein Gespräch mit der Projektleiterin Bettina Ghiorghita
Frau Ghiorghita, welche Notwendigkeit besteht für
ein Forschungsvorhaben zur Kurzzeitpflege? Wo
liegen die Probleme?
In den letzten Jahren hat die Nutzung von Kurzzeitpflege zugenommen. Unabhängig von den
steigenden Nutzerzahlen in der Pflegestatistik
wird uns bei Fachgesprächen im Rahmen der Seniorenplanungen der Stadt- und Landkreise bestätigt, dass es nicht genügend Plätze gibt. Die Suche
nach einem Kurzzeitpflegeplatz wird als besonders herausfordernd beschrieben. Eine wohnort-
4/2020
nahe Versorgung sei in den meisten F ällen nicht
möglich.
Kurzzeitpflege wird in den Einrichtungen häufig
als eingestreute Kurzzeitpflege vorgehalten. Diese
Plätze können sowohl für die Dauer- als auch für
die Kurzzeitpflege genutzt werden. Bei entsprechender Nachfrage wird einer Dauerbelegung
üblicherweise der Vorzug gegeben. Es fehlen vor
allem Plätze, die ausschließlich für die Kurzzeitpflege zur Verfügung stehen.
KVJS aktuell 23
Forschung
Welche Zielrichtung verfolgt das neue Forschungsvorhaben?
Das Forschungsprojekt soll Anregungen und
Empfehlungen zum Ausbau und zur Weiterentwicklung der Kurzzeitpflege in Baden-Württemberg geben. Ziel sollte sein, die Kurzzeitpflege
in Baden-Württemberg so auszugestalten und
weiterzuentwickeln, dass die häusliche Pflege
dadurch gestärkt wird.
Was genau soll jetzt untersucht werden?
Zu Beginn des Forschungsvorhabens soll der aktuelle Stand der fachlichen Diskussion zur Kurzzeitpflege kurz skizziert und die vorhandenen Angebote in Baden-Württemberg dargestellt werden.
Dies stellt die Grundlage für den Ausbau und eine
bedarfsgerechte Weiterentwicklung der Kurzzeitpflege dar. Dabei werden wir auf die regionalen
Besonderheiten eingehen. Am Ende sollen vor
allem Empfehlungen zum Ausbau und zur Weiterentwicklung der Kurzzeitpflege stehen.
Wie sieht der Zeitrahmen aus?
Das Forschungsvorhaben zur Kurzzeitpflege wird
voraussichtlich gegen Ende des Jahres starten. Als
Projektzeitraum sind 24 Monate vorgesehen.
Bettina Ghiorghita ist stellvertretende Leiterin des Referats
Pflege und Alter. Foto: Monika Kleusch
Hat da niemand genauere Zahlen?
Das Ministerium für Soziales und Integration hat
im Jahr 2017 das Aktionsbündnis Kurzzeitpflege
ins Leben gerufen. Hierbei wurde für Baden-Württemberg eine Versorgungslücke in der Kurzzeitpflege festgestellt. Es gelang jedoch nicht, die
Nachfrage zu quantifizieren.
Eine Recherche des KVJS ergab, dass es bundesweit nur vereinzelt Studien zur Kurzzeitpflege gibt.
Weder ist bekannt, wie viele Angebote es aktuell
und zukünftig braucht, noch wie viele Menschen
einen Platz in der Kurzzeitpflege suchen und nicht
finden.
24 KVJS aktuell
Was sind jetzt die ersten Schritte?
Die möglichen Partnerhochschulen werden sich
demnächst im KVJS vorstellen. Danach wird der
KVJS entscheiden, welche Hochschule mit dem
Forschungsprojekt beauftragt wird. Diese wird das
Forschungsdesign entwickeln und um Partner für
die wissenschaftlich Erhebung werben. Es sollen
die Stadt- und Landkreise befragt werden, sowie
die Pflegekassen und Einrichtungsträger. Die
KVJS-Forschung soll der Praxis – und hierbei insbesondere den Stadt- und Landkreisen – zugutekommen. Daher ist sie auch praxisnah konzipiert.
Die Fragen stellte Monika Kleusch
4/2020
Fortbildung
Achtung: Frisch gestrichen!
KVJS-Fortbildung in neuem Design und mit vielen Highlights
Das Corporate Design der KVJS-Fortbildung hat einen neuen
Anstrich bekommen und präsentiert sich in modernem und
frischem Design. Es wird ab sofort Schritt für Schritt an alle
Materialien angepasst. Teilweise umgesetzt sind bereits die
Programmhefte 2021.
2021
Kursangebote zum
Schwerbehindertenrecht
2021
Postanschrift
Postfach 10 60 22
70049 Stuttgart
Hausanschrift
Lindenspürstraße 39
70176 Stuttgart
Fortbildungen und Tagungen für den Bereich
Fortbildung
Telefon 07 11 63 75-610
Telefax 07 11 63 75-125
Die neuen Fortbildungsbroschüren zeigen sich
aber nicht nur äußerlich im schmucken Kleid,
sondern glänzen auch mit vielen attraktiven
Präsenz- und Onlineveranstaltungen. Hier einige
Schwerpunkte:
Kinder- und
Integration
Jugendhilfe
www.kvjs-fortbildung.de
fortbildung@kvjs.de
2021
2021
Jugend
Fortbildungen und Tagungen für den Bereich
Kinder- und
Jugendhilfe
Kursangebote zum
Betreuungsrecht
2021
Jugendhilfe
Unser breites Angebot für die Sozialen Dienste
der Jugendämter führen wir fort. Aber: Es gibt
auch Neuerungen! So haben wir die Seminare der
Fortbildungsreihe „Systemisches Arbeiten“ auf
die Fachkräfte der Allgemeinen Sozialen Dienste
fokussiert. Angebote zu den Auswirkungen des
BTHG auf die Jugendhilfe finden Sie in einer
neuen separaten Rubrik. Neu sind auch Angebote
zur Entwicklung einer interkulturellen, nichtdiskriminierenden Praxis der Jugendhilfe. Mehrere
vom KVJS geförderte Modellprojekte präsentieren
ihre Ergebnisse im Rahmen von Fachtagungen.
Sie finden diese Angebote in der Rubrik „Hilfe zur
Erziehung, Soziale Dienste“. Den in 2020 ausgefallenen Fachtag „Systemsprenger“ bieten wir nun in
diesem Programm an.
Fortbildungen „Professionelles Kita Management“
und „Basisqualifizierung Kleinkindpädagogik“ bieten Ihnen die Möglichkeit zur Weiterqualifizierung
in einem spezifischen Bereich.
Kindertagesbetreuung
Viele spannende Veranstaltungen halten wir für
Sie bereit, zielgruppenorientiert und nach Themenbereichen dargestellt. Dies sind zum Beispiel
ein landesweiter Fachtag zum Thema Kinderschutz, die „Qualifizierung von Leitungskräften
in Kindertageseinrichtungen in Baden-Württemberg“, ein Aktionstag bei der didacta Stuttgart und
viele weitere neu entwickelte Fortbildungen und
Online-Schulungen. Die langfristig angelegten
Soziales
Die Fortbildungen und Tagungen für Fachkräfte
in der Eingliederungshilfe und Sozialhilfe im Jahr
2021 knüpfen inhaltlich an die des Jahres 2020
an. Weiter führen wir insbesondere die Qualifizierungsreihen “Bedarfsermittlung“ und „Teilhabemanagement“ sowie die Basisseminare „Eingliederungshilfe SGB IX, Leistungsrecht“. Dabei sollen
auch die Veranstaltungen, die bedingt durch die
Corona-Pandemie ausgefallen sind, kompensiert
Fachkräfte der
Fortbildung
beratung
2021
Fortbildungen und Tagungen für den Bereich
Betreuung
Schwangerschafts-
Postanschrift
Postfach 10 60 22
70049 Stuttgart
Jugend
Fortbildungen und Tagungen für den Bereich
Hausanschrift
Lindenspürstraße 39
70176 Stuttgart
Fortbildungen und Tagungen für den Bereich
Fortbildung
Telefon 07 11 63 75-610
Telefax 07 11 63 75-125
Fachkräfte der
Sozialhilfe
www.kvjs-fortbildung.de
fortbildung@kvjs.de
Postanschrift
Postfach 10 60 22
70049 Stuttgart
Hausanschrift
Lindenspürstraße 39
70176 Stuttgart
Fortbildung
Telefon 07 11 63 75-610
Telefax 07 11 63 75-125
www.kvjs-fortbildung.de
fortbildung@kvjs.de
4/2020
Fortbildungen und Tagungen für den Bereich
Soziales
Die KVJS-Fortbildungs
programme im neuen
Outfit/Foto: mees+zacke
KVJS aktuell 25
Fortbildung
werden. Im Hinblick auf den Rahmenvertrag SGB
IX und den Gesamtplan in der Eingliederungshilfe
mit seiner Schlüsselfunktion in der neuen Eingliederungshilfe bieten wir ab 2021 ergänzend zu den
Qualifizierungsreihen Intensivseminare zu den
angrenzenden Rechtsbereichen an.
Betreuungsrecht
Wir unterstützen mit unserem Fortbildungsangebot auch die rechtlichen Betreuer in verschiedensten Themenbereichen. Das Inkrafttreten der
dritten Stufe des Bundesteilhabegesetzes hat die
rechtlichen Rahmenbedingungen in der gesetzlichen Betreuung umfassend verändert. Diese
Veränderungen und ihre Folgen für die tägliche
Arbeit mit den Betroffenen sind ein besonderer
Schwerpunkt im Programm. Die Themen reichen
von „Eingliederungshilfe nach dem Bundesteilhabegesetz“ bis zu „Auswirkungen des Bundesteilhabegesetzes auf die rechtliche Betreuung“.
Schwangerschaftsberatung
Schwangere stehen unter einem besonderen
gesetzlichen Schutz. Alles Wissenswerte von
arbeitsrechtlichen Bestimmungen über Unterhaltsfragen bis zum Sorge- und Umgangsrecht
bietet zum Beispiel die Veranstaltung „Rechtliche
Fragen rund um die Schwangerschaft“. Eine große
Herausforderung sind für die Fachkräfte in der
Schwangerschaftskonfliktberatung oft Gespräche
mit Paaren. Mit der Fortbildung „Paarberatung“
unterstützen wir Sie in diesem sensiblen Arbeitsfeld. Neu in unser Programm aufgenommen
haben wir das Thema „Im Ernstfall richtig reagieren! Wie Sie Suizidalität erkennen und Betroffene
begleiten können“.
Behinderung und Beruf
Ein breites Spektrum an praxisrelevanten Informationsveranstaltungen und Seminaren bietet unser
Integrationsamt für alle, die sich in Betrieben
und Dienststellen um Fragen der Beschäftigung
schwerbehinderter Menschen kümmern. Sie
haben es nicht leicht als Schwerbehindertenver-
26 KVJS aktuell
tretung, weil Sie ganz auf sich gestellt sind und
wenn Sie wichtige Infos brauchen, ist keiner da,
der Ihnen helfen kann? Die Erleuchtung scheint
vom Touch-Screen, die Rettung surft online daher.
Mit „SBV goes digital“ stellen wir 2021 erstmals
einen Kurs mit einer Reihe von hilfreichen Apps
vor, die Ihnen bei Ihrer Arbeit Rückhalt geben.
Autor Gabriele Addow
Corona: Wir fahren auf Sicht
Mit Beginn der Corona-Pandemie war auch in
der KVJS-Fortbildung plötzlich nichts mehr, wie
gewohnt: Sämtliche Veranstaltungen mussten
zum Schutz aller Beteiligten abgesagt werden.
Doch unser oberstes Credo blieb ein verlässlicher Partner für Sie zu sein – insbesondere in
diesen turbulenten Zeiten. Darum haben wir
zahlreiche Veranstaltungen als Online-Seminare
konzipiert und neue Angebote entwickelt.
„Wir fahren auf Sicht“ - diese Redewendung gilt
auch für den Fortbildungsbetrieb. Das heißt: Wir
werden immer in Abhängigkeit von den weiteren Entwicklungen der Corona-Pandemie agieren und reagieren. Sie erhalten weiterhin so früh
wie möglich Infos über Veranstaltungen und
in welcher Form – Präsenz oder Online – diese
stattfinden. Auch die KVJS-Website wird ständig
aktualisiert – schauen Sie mal wieder vorbei.
Wir freuen uns auf Ihre Anmeldungen und
nehmen Anregungen zur Weiterentwicklung
des Fortbildungsprogramms gerne entgegen.
Näheres finden Sie auf unserer Homepage
www.kvjs-fortbildung.de
4/2020
Neu erschienen
Alle aufgeführten Publikationen des KVJS sind kostenlos. Sie stehen auch im Internet unter
www.kvjs.de/der-kvjs/service/publikationen-und-videos/ zum Herunterladen zur Verfügung.
Soziales
Abschlussbericht des Forschungsvorhabens WieWohnen-BW, Juli 2020. In
Kooperation mit der Universität Ulm wurde die Wirksamkeit des unterstützten
Wohnens im Rahmen der Eingliederungshilfe für Menschen mit seelischer
Behinderung untersucht.
Versand
Manuela Weissenberger
Telefon 0711 6375-307
sekretariat21@kvjs.de
Neue Bausteine der Eingliederungshilfe 2016 – 2019, Ältere Menschen
mit Behinderung, Juni 2020. Im Mittelpunkt der Projektreihe stand die
Entwicklung von Konzepten, die ältere Menschen mit Behinderung in gesellschaftliche Regelstrukturen einbeziehen.
Teilhabemanagement – Eingliederungshilfe in der Gesamt- und Teilhabeplanung nach SGB IX. Vorläufige Orientierungshilfe, Juli 2020. Die vorläufige Orientierungshilfe Teilhabemanagement in der Gesamt- und Teilhabeplanung soll dabei unterstützen, den gesetzlichen Auftrag umzusetzen.
Integration
Geschäftsbericht des KVJS-Integrationsamtes 2019/20, Juni 2020.
In diesem Geschäftsbericht geht es in erster Linie um die Zahlenbilanz des
Jahres 2019. Die Auswirkungen der aktuellen Ereignisse des Jahres 2020 werden im nächsten Geschäftsbericht aufgegriffen.
Versand
Manuela Weimar
Telefon: 0721 8107-942
integrationsamt@kvjs.de
Zeitschrift „ZB Behinderung & Beruf“, Regionalbeilage Baden-Württemberg,
Heft 3/2020. Das Heft gibt Einblicke in die Arbeit des Integrationsamtes.
Jugend
Schutz von jungen Menschen in Einrichtungen der stationären Jugendhilfe, Juli 2020. Aktualisierte Arbeitshilfe zum Schutz von Kindern und
Jugendlichen in Einrichtungen der Hilfe zur Erziehung.
Verwaltungsrechtliche Hinweise für das Verfahren der Inobhutnahme,
Juni 2020. Die Inobhutnahme zählt zu den großen Herausforderungen bei der
täglichen Arbeit in den Allgemeinen Sozialen Diensten der Jugendämter. Die
Publikation fasst notwendige Kenntnisse der verwaltungsrechtlichen Umsetzung einer Inobhutnahme zusammen.
4/2020
Versand
Ulrike Cserny
Telefon 0711 6375-469
ulrike.cserny@kvjs.de
Nur online verfügbar
KVJS aktuell 27
©fotofabrika - stock.adobe.com
Neu erschienen