Das 103. Stü. 1631
sung ' verschwand , ließ er seinen Feind zu sich
bitten. Dieser kam, Sophreno reichete ihm
die Hand, und sagete zu ihm: ., Ich würde
„Ihnen diese Mühe mich zu besuchen, nicht ver-
„Uursachet haben, wenn ich sterben könte, -ohne
»»-Ihnen noch vorher einen Beweis meines ver-
»„söhneten, und recht freundschaftlich gegen Sie
„Sefinnefen - Herzens gegeben zu haben. Diese
„Hand, welche Sie in Fesseln legen wolten,
„sehnet sich nach der Ihrigen , um mit Ihnen ein
5», Band der Freundschaft zu knüpfen. Hören Sie
„auf, mein-Feind zu seyn. Mich. werden Sie
„zwar nicht lange mehr verfolgen können; "die
»Gruft wird mich bald, vor Ihrer Feindschaft, bes.
„deen: aber meine betrübte Gattin, meine ar-
„men Kinder = werden Sie diese Ihre Rache
»„einpfinden lassen? O, versagen Sie mir meine
„lezte Bitte nicht! Handelen Sie gegen die Meini-
>9gen , als ein Menschenfreund. Nod sterbend
„will ich Ihnen dafür einen Seegen von Gott er-
Zbitten.“-=- Sein Feind wurde erweichet/ er lezete
seine Hand in die Hand des Sophvrend, und 'ver-
söhnete sich mit ihm, Frey von iener schädlichen
Gewohnheit, welche die Zubereitung zum Töde,
bis auf den lezten Augenblick, zu versparen Hfles
get, foloete Sophreno dem Beispiele würdiger
Christen, und dem Verlanzen seines eigenen Hero
zens, Er drückete das Siegel der Erlösuna äuf
seine Brust, und fühlete neue Kräfte zu seiner
Wanderschäft: durch das sinstere Todesthal. Die
Welt schien, sich aus seinem Augen zu verlieren,
Ex