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Volume Das 102. Stück

Full text: Der Berlinische Zuschauer (Public Domain) Issue4.1770 (Public Domain)

1614 Berlinische Zuschäuer, 
„hatte der Todt. schon zerbrochen, Mit dem Un- 
„terrichte , welchen “ich einigen “iyngen Leuten in 
„der französischen, und englischen "Sprache erteis- 
„lefe, fonnte 'ich nicht einmal so viel erwerben, 
„als zu der kümmerlichesten Erhaltung meines 
„Lebens nötig war. Man bezahlete mir, nach 
„der Mode == das heißet: schlecht; denn nichts 
„ist, in der heutigen Welt, wohlfeiler, eis die 
„Gelehrsamkeit. "Was für ein. Mittel solte ich 
„eröveifen, mich vor 'dem "Hunger zu bewahren? 
„Solte ich, ''in meinem ein und+ sechszigesten 
„Jahre,- noch den Bettelstab in die Hand nehs- 
„men, und mein graues Haupt vor manchem 
„Unbarmherzigen vergebens entblößen? Zum 
„Gläke für mich war die Jahreszeit meiner 
„Armuth“ günstig; und die Natur hatte ihren 
„Schooß mit männigfaltigen Nahrungsmitteln 
„ängefüllet. I< überließ daher „meinem Haus- 
„„wirthe.“alle meine Haabseeligkeiten , .-entfernete 
„zütich aus der Stadt, und gerieth , nachdem Ich 
„einige“ Tage umhergeirret, in diesen 2Bald. Hier 
"fand: ich verschiedene shmachaf:e Früchte, und 
„eine süße Wasserquelle. I< bauete mir diese 
„Hütte, mit 'dem festen Entschlusse, hier den. let» 
„tet Augenblick meines Lebens zu erwarten. Der 
„Allmächtige wuste mir, auch "hier, cin dieser 
„Wüsten, einen Tisch zu bereiten. I< setzte 
„mich zuweilen än dem Wege nieder, und stelle- 
„te mir an iedem Reisenden das Bild des mensch» 
„Köchen Lebens vor. Einige ließen sich' mit mir 
„in ein Gespräch ein. Ste wundereten sich, in 
„einem
	        
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