1544 Berlinische Zuschauer,
5» Damals sahe ich die. Vorteile, welche ich „von
„meiner Erziehung etüst zu erwarten haben
„„würde , nicht vorher - aber , wie vft habe, ich
„ nächher erfahren, daß ein ZSerz, welches
„früh zur Zohachtung, gegen die Religion,
»„Sgewöhnet, und nach den Vorschriften der:
„» selben "gebildet worden, das kostbareste
„Gut, unter der Sonne, sey! =- I< ver-
„lohr meinen Vater , in meinem achtzehenden
„Jahre; und sein Todt gab. mir. das Recht,
„seine Güter zu besißen, Ein iugendliches
» Feuer trieb mich in das Feld der Ehre, wo
„häufige Lorbeern mir winketen, Gefahr, und
»» Todt zu verächten. „Dieser Wink war, für
„mich, viel-zu schmeichelhaft , «als daß ich, ge*
„gen denselben, hätte unempfindlich bleiben kön-
„nein. Jh wagete mich „in die größesten Ge»
„fahren, und meine Tapferkeit wurde bekannt.
„Man hielte mich für tüchtig, mich zu den wich
„festen Unternehmungen zu gebrauchen. Ich
„übertraf oft die Erwartung meiner Vorgeseße?
„fenz und in meinem dreißigesten Jahre beflei-
„dete ich schon eine ansehnliche Ehrenstelle«
»„Die Verdienste, durch welche ich mich so bald
„in die Höhe schwang , waren. eben nicht so hel-
»denmäßig, daß sie eine vorzügliche Belohnung
»» verdienet hätten. Viele von meinen Mitbrü-
„dern besaßen mehr kriegerische Geschilichkeit,
„als ich; aber ihre Aufführung wär von meiner
„Lebensart sehr unterschieden. Sie handeleten
»„ als bloße Helden; und ich bemühete mich eis
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