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Volume Das 96. Stück

Full text: Der Berlinische Zuschauer (Public Domain) Issue4.1770 (Public Domain)

Das 96. Stü>. I513 
gen .den Reichesten; nicht gegen den" Vornehms 
sten, vertauschet hätte. Die Gelehrsamkeit sei- 
nes Vaters. aber. war ihm. immer „noch ein 
Räthseb,:-welches er nicht auflösen konnte, „„Sol»- 
„te wohl (dachte er bey sich. selbst) ein bloßer, 
„natürlicher. Verstand , ohne “durch die Wissen- 
55 schaften erleuchtet zu seyn, so. weit sehen kön? 
„1%. == Als er ihn, bey „einer. gewissen 
Gelegenheit von dem Zustande der Seele 
nach dem Tode, so rührend sprechen. hörete, 
und ihm sein Erstaunen -darüber nicht verbergen 
konnte , sagete sein Vater zu ihm: ,, Mein Sohn! 
»'wündgre dich nicht, wenn du an mir etwas 
„wre Einfichs «als an: anderen Landleuten, findest, 
553.» bin nicht in dem Stande , in welchem. ich 
„40 lebe, gebohren. Die Hand des Schicksaa- 
5 le8 hat mich zu demselben herabgebeuget.. Ich 
zzbin , als ein Fremdling, hierher .gefommen z; 
5und, außer dir, weiß es Niemand, -däß ich 
» ieimals in besseren Umständen  gelebet habe. 
54rlange nicht von mir, . dir „meinen. ganzen 
5Levenslauf zu erzählen. Du siehest, daß "ich, 
5 durc< Gottes Beittand , die Stuffe eines ho- 
5%hey Alters bestiegen habe. Dir alle Wieder- 
»wärtigkeiten. meines Lebens . herzusagen;. dir 
5meine Herkunft, „und meinen ehemaligen Zu- 
» stalid zu entdecken» das würde. deswegen ta- 
„tngwerth seyn, weil es dich vielleicht beun- 
Zxöbigen könnte, So viel aber kannst. du wis- 
»sea > daß ich , durch den Wechsel des Glückes, 
5 w2iches mich von" der Höhe in die Tiefe ge- 
Ddd dd 3 „wor:
	        
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