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Volume Nr. 19. Juni

Full text: Berliner Omnibus (Public Domain) Issue2.1848 (Public Domain)

Zweitrp 
Jahrgang. 
Mr Unterhaltung, Politik und gesellschaftliches Leben. 
-"ui: 
Redacteur: Adolph Wolff. 
Dem Verdienste seine Krone, 
Untergang der Lügenbrut! Schiller. 
Nummer 
Wöchentlich erscheinen 2 Nummern Tert und als Gratis-Beilage 
Juni 
1 Bogen dcS Romans v. E. Sue: „Sieben Todsünden,'' und außer 
dem für Berlin »och der „Wochenbericht." 'Monatspreis für Berlin 
19. 
, ; 's/:. •; 
3z Sgr.; für Auswärtige 12 Sgr. vierteljährlich. Alse Königs Post- 
anstalten und Buchhandlungen uehmen Bestellungen darauf an. 
1848. 
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Der Zopf ist weg! 
Bon 3- N. Vogl. 
Was fehlt mir doch nur im Genick, 
Was sucht vergebens denn mein Blick, 
Herr Gott, was ist das für ein Schreck? 
Der Zppf ist^weg, der Z>Hf ist weg ! 
Der Zopf, den ich so lange trug, 
Der stet» mich qitf d.en Rücken schlug, 
Der imnrer saß auf altem Fleck, 
Der Zopf ist weg, per Zopf ist weg! 
ißsicif K>i"hr.h:.r.TV1 -LuiüfrE -Min 
Der M, der so gewichtig wog, 
Mich spät und früh nach hinten zog, 
. Wie'S jeher Zopf nur hat znm Zweck, 
Der Zopf ist iveg, her Zopf, ist weg! ■ r 
Wer hat mir hoch nur das gethan, 
Hab' freilich meine Freude d'ran; . 
Nur schein ich mir doch gar zu keck, 
Der Zopf ist weg, der Zopf ist weg. . 
Der ausgewanderte und wieder heim 
gekehrte Zielen. 
Eine Erzählung aus dem Kriegsjahre 1815 
:■ r, von Karde. 
Es war an einem der anmuthigen Erstlinge 
des Mai-Monats 1815, als in einem kleinen, 
unfern des Rheins gelegenen Gärtchen, auf 
eichem Dorfe nahe dem Städtchen Königs- 
winter, zwei preußische Oberjäger von dem 
eiligen Marsche ausruhten, die ringelnden Ta- 
bachswolken in die Lust und ihre Lieblings- 
gedanken vielleicht in die vor wenigen Mona 
ten verlassene Heimath sandten. Der Jüngere 
von ihnen, der mit dem Feldzuge den ersten 
Schritt ausserhalb seiner Vaterstadt in West- 
preußen gemacht hatte, unterbrach nach per 
nahen Gegend schauend, wo der Abendhimmel 
das stattliche Siebengebirge überdachte, die 
schon lange währende Stille, indem er den 
Wunsch aussprach, den morgenden Ruhtag zu 
ejnem Ausfluge in hie Umgegend zu benutzen. 
Unser Wirth ,— ,'meinte er — hat mich in be 
sondre Gunst genommen, denn als ich vorhin 
auf dem Hofe einige Worte mit ihm wechselte, 
ihm unser» Geburtsort nannte, machte' er eine 
freundliche Miene und erbot sich im Voraus, 
mein Cicerone sein zu wollen, falls ich die Um 
gegend zu durchreisen geneigt wäre. 'Sollte 
mich wundern! erwiederte der ältere Kamme- 
rah, der Hon viele Länder gWerr und Man-
	        
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