»
sein Schreiben sogar mit den Worten schließt: „daß Aeußerun
gen der Art nicht geschehen konnten, weil Demonstrationen gegen
den Prinzen von Preußen in Berlin gar nicht stattgefunden
haben." Das heißt man Loch der Wahrheit so offenbar in'S An
gesicht schlagen, daß man nicht weiß, ob man sich ärgern oder dazu
lachen soll. Indem wir der Meinung sind, daß in einem konstitu
tionellen Staate neben der Person des Regenten auch die des Thron
folgers unverletzlich sein muß, wollen wir unS über das Unrecht
der stattgehabten Demonstratisns» nicht weiter auslassen. Aber wir
halten cs mit der Stellung und der Ehre eines Vorstehers der
Stadtverordneten Berlin's unverträglich, wenn derselbe amtlich
das Gegentheil von dem behauptet, wovon 700,000 Augen, die
Blinden und das Manko der Einäuigen abgerechnet, Zeuge gewesen
sind. Oder war das vielleicht keine Demonstration, als 20,000
Menschen zu dem Minister Camphausen zogen, und gegen die
Zurückberufung deS Prinzen tobten und lärmten? Waren die Vor
fälle in und vor dem Palais des Prinzen, die- Aufschrift „Natio-
nal-Eigenthum" keine Demonstration? Mußte das Palais nicht
Monate lang durch die Studenten gegen Angriffe und Plünderungs-
Gelüste geschützt werden? Wurden nicht Küche und Keller in
Conlribution gesetzt, offene Tafel gehalten, und aus den prunkenden
Zimmern und niedlichen Boudoirö Wachstuben und Sitzungs-Lokale
einer betrügerischen Bittschriften-Commission gemacht? Gegen wen
wurden in der Rächt vom 20ten auf den 2!ten März Barrikaden
errichtet und die Stadt in Aufruhr gebracht? Hab zuletzt, hat Tante
V oß, die Allerweltsvettel, blos des Spaßes und chres Beutel-
wegen so viele Adreffen und Inserate in Bezug auf den Prinzen
losgelaffen? Und das Alles sollen keine Demonstrattonen gewesen sein?
Um das zu glauben, müßte man wenigstens dem Leichensuhr-Wescn
deS Hm. Vorstehers anheim gefallen sein, und eine Stirn besitze»,
die unmöglich mehr erröthen könnte. Wir bedauern, daß wir jetzt,
wo die Leidenschastm mhiger und die Ansichten über den Prinzen
mit Recht versöhnlicher geworden sind, dergleichen Austritte nochmals
erwäbnm mußten; aber das Geständniß der Wahrheit ist eiuem