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Volume No. 19

Full text: Die ewige Lampe (Public Domain) Issue1.1848 (Public Domain)

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und Consorten geturnt, und endlich das Stangenklettcrn, Hutschwen 
ken und Vivatrusen gründlich erlernt. Nebenbei spielt er auf der 
Baßgeige^ schlägt meisterhaft dir Volte, schert Hvndc, prophezeiet 
und wahrsagt. und ist mit sonstigen liederlichen Naturgaben viel 
fältig ausgerüstet. Von Ansehen ist er etwas mauserig und abge 
tragen, die Natur ziemlich korpulent, und besonders der Bauch mit 
Armenfett wattirt; auch sind die Beine von dem vielen Reiten auf 
den verschiedenartigsten Prinzipien so krumm gebogen, daß die 
Rüffelthiere sie für eine Triumphpforte -ansehen. Sonst besitzt er 
eine eiserne Stirn, eine postpapierne Rase, Luchsaugen und Maul 
wurfsohren, und ein Herz von Büffel-Leder oder Gutta-Percha. 
Das Mundwerk gehört zu den schändlichsten seiner Ark: mit einer 
Doppelzunge begabt, kalt und warm, oberfaul und liberal blasend, 
und aus der Schule des Magisters Roothaan mit dem Zeugniß 
der glcißnerischkcn Reife entlassen. Sein Inwendiges ist mit einer 
Eomplimcntenwalze versehen, auf welcher zugleich die Ansprüchen 
und Reden eingerichtet sind, welche er nach Bedürfniß in allen 
Farben halten kann; dabei hat er im Rücken eine eigene Sichcr- 
heitSklappe, um die Wirkung feiner Versprechungen hinterlistig ein 
stellen zu können. Noch bemerke ich, daß die rechte Hand mit 
unauslöschlicher Tinte blamirt ist, während an der linken ein Ha 
ken sitzt, womit er, auf eine für das große Publikum unsichtbaren 
Weise, sich die Taschen füllt. Religion ist nicht vorhanden. Ob 
wohl derselbe allen Kredit längst verloren hat, warne ich dennoch, 
ihm Geld oder GeldeSwerth zu borgen, da ich keine Zahlung mehr 
für ihn leist«. 
Eandomir im Heumonat. 
UrsinuS, 
geheimer VolkSralh. 
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