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Volume No. 15

Full text: Die ewige Lampe (Public Domain) Issue1.1848 (Public Domain)

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Hr. von Tronchin drückte los. Er hatte die ungeladene 
Pistole gewählt. Herr von Minutoli war so großmüthig, 
ihm hierauf nur die Thüre zu weisen. 
Leitender Artikel. 
Der politische Kasperl. 
I will auch e ollgemeine große Constition machen! Wer 
könn mirs verbietten, wenn i mainr Obrigkeit d'Abgoben regel- 
mäßi zohle. Un wennS a Sauerei un dummes Zeug giebt, so 
bleib i gewiß nit allan. Ueber den Titul Kaser oder König will 
i mi noch befinna. Sondern will i die Gewalten gonz fein un 
klug. D'ausübende behalt i selbst. Um die gilts. D' unter 
lassende Gwolt bleibt, wies Recht ist, beim Volk. Da kann 
sichs mit lustig machen. DaS Bitten, Schwöm und Wünschen 
will i auS Gnodm a noch den Bürgern und Bauem gestatten, 
dos Betteln dem Pöbel drein geben, ober das Thun und Soffen 
ist maln Soch. 
Kommern will i vorhinein zwa hoben. Mit aner iß nit 
gnug für main Wirthschaft. In der ersten Kammer solln d' Barons 
und Cowolliere fitze, un in der andem der gmani Monn. 
Manns d' Goschen zweit ausmochen, zviel politische Sachen 
plauschen, werd i söge: „Maini schönt Herrn! DoS kon nit auf 
geführt werden, do muß i bitten;" un ohni großi Complemente 
olle bade obschoffen. Wer von den BaronS oder Cowolliren rä- 
sonirt, wird auf die Güttcr geschickt oder glei eingesteckt; die gmani 
Männer soffen Fünfunzwonzig. Oll doS Geld b'holt i für mi. 
Do dürfens mer guten Roth geben so viels wollen, ober i scheer 
mi nit drum. Essen, Trinken un schöne Madl ghören a olle mir. 
Do soll mer nur kan Mensch drein reden. D' Soldaten will i 
commondiren, daß glei naufhaun, wann aner nit poriren thut. 
Den Richtn» werd i schossen: daß die Gerechtigkeit nur öffentlich
	        
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