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(les Vocabelreichthums noch ut'sonder$ dessha.l1J geschieht, damit die Schüler sich an die französische
Uonstruction gewöhnen mögen. Die Uebungen heginnen ü1Jer die Regel vom Sujet und deu Regimes
nnd erstrecken sich 1Jis zu denen der Verbes actifs, wouei besollllers auf die deutliche Auti'assung
der Regel gesehen uud da~ Nachdenken der ~chüler angeregt und geweckt wird, sowie beim Ueber-
setzen auf die mehrfache Bedeutung eines Wortes Hücksicht genommen und auf die Orthographie
lind Bedeutung ähnlich lautender Wiirter aufmerksa.m gemacht wird. Das Lesen wird an den aus dem
Französischen ins Deutsche zu ü1Jersetzendell Stücken, so wie durch geHiufiges Erlernen sämmtlicher
:;iitze weiter geübt.
In der Stnnde, welche zur 1Jesonderen Einülmng ller Grammaire b('~timmt ist, wenlen zur Gesammt-
iiuung der Regeln zur Stelle Exercices geschrieuen, welche nach dem Diktiren und Aufsetzen durch-
buchstabirt und verbessert werden. Nach der Fehleranzalll erhält der SchiUer in der nächst darauf
folgenden Stunde seinen Platz.
Die Verbes-Stunde wird zur gründlichen Einübung der lIülfs-Verbes, so wie der vier regelmä.ssigen
Ver1Jes nebst ihren Abweichungen benutzt und nach den vier Constructionen eingeübt. .
In Secu nda unll Pri ma unterrichtet Herr Fehmel in 2 Stunden wöchentlich im Französischen
uud zwar wird eine Sttlll(]e zur Einü1Jung der Verbes neutres, pasaifs, pronominaux, impersonnels und
irn\guliers, und eine zum kursorischen Lesen der schwereren französischen Stücke aus Hecker's fTanz.
Lese1Juch Theil 1. angewenclet. Die Schüler präpariren sich auf diese Stücke, lernen die Präparation
auswendig und haben nach vorher gegangener wörtlicher Uebersetzung derselben eine der deutscheu
~yntax und dem entsprechenden Sinne des 1Jetrelfenden Stücks angemes ene schriftliche Uebersetzung
zu liefern. Ausserdem, dass da1Jei auf Gallicisme" und Germanismes hingewiesen und das Uebersetzen,
wie in Tertia, fortgesetzt wird, haben die Schüler einen angemessenen Theil des französischen Textes
zu memorireu und bisweilen schriftlich zur Stelle wieder zu geben.
Ausser den 2 Stundeu erhalten die Schüler noch in ::l Stunden wvcbentlich Unterricht im Franzö-
sischen vou Herrn Le Fcvre. Die eine Stnnde wird zum llebersetzen der schwereren Stücke aus Ro-
fJuettes Gramaire uud EinülJUng der Regeln benutzt. Die Schüler priipariren sich auf ein aufgegebenes
Stück und lernen die Priiparation und die auf das Stück 1Jeziigliche Regel nebst dazu gehörenden
Beispielen. Das Stück wird von den Schiilern übersetzt lind zu Hause niedergeschrieben. Nach der
Correctur macht der Lehrer die Schüler auf die in ihren schriftlichen Ue1Jersetzungell befindlichen Fehler
aufmerksam. Die andere Stunde ist zum Lesen des Numa Pompilius bestimmt. Die Schüler präpariren sich
und übersetzen in der Schule frei. Beim Le.~en d s französi~chen Textes sieht der Lehrer anf richtige uud
accentuirte Aussprache und beim Ueber. etzen sucht er den Schülern die eingeübten Hegeln zum Be-
wusstsein zu 1Jringen, indern er im Text ihre Anwendung nachweist. Die dritte Stunde ist dem Erlernen
französischer Musterstellen gewidmet. Der Lehrer diktirt eiu solches Muster, übersebt es den Schülern
vor uud diese le:;en es ausdrucksvoll IIl1d ühersetzen es nach. Ueber . Tage haben die Schüler das
Stiick gelernt uud sprechen es mit Austlruck her. Der übrige Theil der Stunde wird benutzt, um Exer-
cices zu schreiben.
12. Der Unterricht im Lateinischen beginnt in Quarta. Zwei Stunden sind demselben wöchentlicll
einger:iumt. Die Schüler le'tnell die fünf Declinationen, die Adjectiva, Pronomina, Numeralia und das
Verbum snm. Durch Beispiele sucht der Lehrer die Schüler in der Anwendung und dem richtigen Ge-
brauch der FiHle zu befestigen, auch werden öfters Leseübungen mit den SchtUern angestellt. Einige
Monate vor der Versetzung erhalten die versetzungsf:Lhigen Schüler eine Auleitung zum Präparirell und
zum Uebersetzen leichter Siitze aus dem Lateinischen in's: Deutsche und umgekehrt. In Tertia nimmt
der lateini$che Unterricht ;) Stunden wöchentlich in Anspruch. Die eine Stunde ist bestimmt für das
Erlernen und fleissige Einüben der vier regelmässigen Conj ugationen, wobei der Lehrer namentlich auf
(lie Ableitung der tempora von den Stammzeiten sieht. Zu diesem Behuf muss jeder Schiiler wöchent-
lich ein Verbum schriftlich conjugireu, und bei jeder Zeit mit kurzen Worten andeuten, ob dieselbe eine
Stamm- oder abgeleitete Zeit sei; auch werden zu diesem Ende wöchentlich 12 -15 Verba gelernt die
in den Stammzeiten von der rege)miissigen COlljugation abweichen. Zwei Stunden sind der Leclüre
gewidmet. Ober - Tertia iibersetzt au:; Gedicke's Lesebuch die ErziiIllungen, und Unter - Tertia die
ersten Uebungsstiicke desselben Buches. Der Lehrer hält strenge darauf, dass sich der Schiller
die Pr:iparation fest eingepriLgt hat, anch wird deu Schwächeren Anleitung gegeben, sich zn präpa-
riren. Zunächst wirll :;anz wörtlich üllCl"setzt, und ist dem Schüler der Sinn des Ganzen und der