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ilmen stehen Hugenotten und ein armer südfranzösischer
Bauer, als Repräsentant der Waldenser, jenes Gebirgsvölkchens
das für seinen Glauben heldenmüthig kämpfte und litt. Anch der
tapfere Hugenotten - Feldherr, der edle, ritterliche, greise Admiral
Ooligny beugt sich fromm unter ihnen nieder. Absichtlich stellte
v. Kaulbach de n Ku rfü r s ten Mori tz vo n S ac hs en unter die
F ranz 0 sen, da er leider der erste deutsche Fürst war, wel·
cher die Hülfe Frankreichs mit deutschem Gebietsverlust erkaufte.
Grors und schlank, den Helmbusch auf dem verwegenen Haupte,
schaut dieser Herrscher hier in seine Umgebung. Er fand die
Stütze seiner schlauen Pläne in Kaiser Karl V., durch den er
Sachsen gewann, dessen lastende Macht er aber auch durch Ver·
rath zerbrechen sollte. Auf der andern Seite Luthers steht J onas,
sein treuer Freund und eifrige Förderer seiner Lehre. Er, wie
der biedere Bug e n hag e n, der Praktiker des Reformationswerkes,
Tollziehen im Kreise von Fürsten, Staatsmännern und Rathsherren
die heilige Handlung bei Ertheilung des Abendmahles. Vor Bugen-
hagen knieen im Omat die beiden Kurfürsten von Sachsen, J 0 ha n n
der Beständige, das Haupt der Protestanten zu Sperer und Augs-
burg, und J ohann Friederich, welcher nach der Schlacht bei
Mühlberg, in langer Gefangenschaft, Land und Leute verlor.
vm. Die lutherisch -protestantischen Fürsten.
Johann der Beständige
war der Bruder und Nachfolger des Kurfürsten Friedrich des Welsen
von Sachsen, der die freisinnigsten IIumanisten an der Universität
Wittenberg versammelte. Unter ihm wurde Wittenberg zum flammen-