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den heimlichen Wissenschaften aus. Des Meisters Beobachtungen über
die Mond b ah n en, den La n f de r Pla n ete n nnd die a s tro no·
mische Strahlenbrechnng hatten ihm einen bedentenden Rnf
verschafft. Nach dem Tode seines königlichen Gönners Friedrich lI.,
als ihm durch Aerger nnd Verdächtigungen aller Art sein bisheriger
Aufenthalt verleidet wurde, trat er 1597 in die Dienste des deut·
sehen Kaisers ltudolf. Im Schlofse Benach bei Prag setzte er seine
astronomischeu Beobachtungen fort Hier starb er 1601. Hochbegabt
und ausgezeichnet iu seinem Fach hatte sich uuter dem berühmten
1tleister eiues der gröfsten Genies, ein Mann voll tief poetischer
Empfinduug und höchster mathematischer ßegabung gebildet. Dieser
!lIann wal'
Johann Kcpplcr.
Er wurde 15il zu Magstatt bei Weil im Würtembergischen ge-
boren. Sein Vater war ein armer Gastwirth. Doch eine Fülle geistiger
Begabung war des juugen Mannes Reichthum, denn durch diese ar-
beitete er sich zum Nachfolger Tycho de Brahes empor. Eilf Jahre
wirkte er in Prag, wo er sein berühmtes Werk" Berechnungen
ii bel' die B ah n des Mal' s" 1599 veröffentlichte. Die von ihm auf-
gestellten drei Gesetze über Umlaufszeiten und Bestim-
m u n gen der PI a ne t e n- ß ahn e n machen ihn uusterblich. Optik
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