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nung durch den-florentinischen Cosmographen Torcanelli uoch mehr
bestärkt, der sich lange schon unausgesetzt mit diesem Gegenstande
beschäftigt hatte.
Von allen Mitteln entblöfst sein Project in's Leben zu rufen,
trachtete Columbus rastlos danach, eine Regierung für dasselbe zu
gewinnen. Vergebens! Ueberall wurde sein Plan als unausführbar
zurückgewiesen. Endlich, auf wiederholtes Ansuchen, liefs sich die
Königin Isabella von Spanien, in der Freude über die unlängst er-
folgte Eroberung von Granada, bewegen, dem muthvollen Seefahrer
zur Ausführung seiner Pläne drei ausgerüstete Schiffe zu bewilligen.
Es wurde hierauf am 17. April 14~2 ein Vertrag unterzeichnet, kraft
dessen Columbus zum Admiral und erblichen Vicekönig aller von ihm
zu entdeckenden Länder ernannt und ihm der zehnte Theil der Ein-
künfte derselben zugesichert wurde. So verliefs denn der fromme,
vertrauensvolle ~Iann, in einem Alter von 58 Jahren, in Begleitung
von 120 Persouen am 3. August 14~2 deu audalusischen Seebafen
Palos. Nach dem Besuch der kanariscben Inselu steuerte er west-
wärts und entdeckte nach vielen Beschwerlichkeiten am 12. October
die Insel G u anahani, die er zum Andenken an die überstandenen
Gefahren S t. S a Iv a d 0 r nannte. Dann setzte er seine Fabrt nach
Westen fort, wobei er die Inseln Cuba und Hayti (Hispaniola und
St. Domingo) entdeckte. Nachdem Cohlmbns auf der letzteren Insel
eine Colonie gegründet hatte, trat er am 16. Januar 1493 seine Rück-
reise nach Europa an und lief am 14. März desselben Jahres trium-
phirend in den Uafen von Palos wieder ein, um dem erstaunten Europa
Kunde von der entdeckten Neuen Welt zu geben. Mit einer Flottille
von 17 Schiffen unternahm er im folgenden Jahre einen neuen Aus-
flug, bei welchem er Jamaica und Portorico entdeckte und auch dort
spanische Kolonieen gründete. Wir kennen die traurigen Schicksale,
welche ihn hier trafen. Nach seiner dritten Reise, wo er Trinidad
und die Nordküste Südamerikas auffand und dann nach Spanien zu-
rückkehrte, wurde Columbus, der Entderker der Neuen Welt, der
Vicekönig der Kolonieen, mit seinen beiden Brüdern in Ketten und
Banden 1500 nach Cadix geführt. Seinen Feinden und Neidern zu
mär-htig geworden, fiel er dereu Intriguen und Verläumdungen am
Hofe zum Opfer. Endlich freigelassen, gelang es ihm erst nach zwei
Jahren (1502) seine vierte und letzte Reise nach den von ihm ent-
deckten Ländern anzutreten, bei welcher seine Schiffe scheiterten. Mit