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wissenden und faulen Staatsbeamten nicht Alles thätc,
um dieselbe .:r.u ersticken.
Lm sich li:U 1·echtfertigen, wird rlie Ritterscl1aft
vielleicl1t den Vorwand gebrauchen, dafs Frauendorf
jetzt wohlfeiler Yerpachtet ist, als es w:tr, '\\ ic mau
die erste Sclüitzung machte. \'\' arum aher ist es
denn das~ \Yeil die Hiuerschaft, um mein Gut zu
nicderm Preise an sich zu reissen, auf eine strafbare
Unternehmung verfiel, deren Gelingen ich zwar ver-
hindert habe, deren Opfer ich aber darum nicht we-
niger hin; weil sie, um einen Jeden abzuhalten,
mit dem ihrer l\litglieder in Honkurrcnz zu trcten,
dem sie für den halben YVerth den Pacht meincs
Gutes zugedacht hatte, dem Zensor der Zeitungen
verboten hat, die Anzeige der Verpachtung, die ich
ihm li:Ur Hekanntmachung zugestellt l1atte, einrücken
zu lassen; weil diese ßitterscllaft, die meine Vor-
mündcrin geworden war, und die mich zu Grunde
richten wollte, um den von ihr mit der Sequestration
meines Gutes beauftragten Rommissär zu bcreicllCrn,
höchst willkührlicher Weise gefordert hat, dafs ein
Jeder, der sich beim Termine zur Pachtung Frauen-
dorfs ein~ teilen würde, zuerst 20,000 Thalcr baat•
oder in Staatspapieren vorzeigen, und 5000 Thaler in
ihre Hasse niederlegen müfste: als ob es in Preussen
Pächter giibe, die im Stande wären, eine solche For-
derung zu erfüllen, blos um das Recht zu haben, mit
allen denen in Honkurrenz 7.U treten, die sich bei der
Ve1·pachtung Frauendorfs einfinden könnten. Wenn,
wie das zu geschehen pflcht, 25 Mitbewerbe1· erschie-
nen wiiren, so hittten sil' in Ge;.;cnwa1·t de1· l\1itglie-
tler der 1\itterschaft heim Termine der V crpacbtung