suchte das Büfett ab. Man verwies mich an die herum-
ziehende Verkäuferin. Ich fand sie nicht. Ich wand
mich durch das Dickicht der Menschenleiber im Parkett,
ich balanzierte an tausend Tischen vorbei, ich bohrte
mich durch das Chaos der angeregten Menge. Ohne
Schokolade kam ich zurück.
Lala sah nur ihren anderen Begleiter an. Er verzog
den Mund zu einem Lächeln. Nach einer Minute war
er mit der Schokolade da. Lala und er drehten mir dann
halb den Rücken zu.
Jetzt kam Carow. Er spielte in einem Einakter den
dummschlauen Offiziersburschen. Die Wände des
Theaters erdröhnten vom Orkan des Lachens,
Und Lala lachte! Wie bezaubernd war es, wenn sie
lachte! Sie bekam dann ein reines, glückliches Kinder-
gesicht.
Ich flüsterte ihr zu, ich hätte den Eindruck, daß ich
sie liebte. Es war mir sehr ernst damit.
„Du lachst ja nicht!‘ sagte sie, und über ihrer Nasen-
wurzel zeigte sich eine kleine Falte. Dann wandte sie
sich an Herrn Junghans: „Wie finden Sie diesen Carow?“
Er entgegnete scharf: „Ein Bursche! Ein Bursche!‘“
Lala war ihm so dankbar. Er hatte Verständnis für
diese natürlichste Art der Volkskomik. Junghans war
kein Snob,
Und plötzlich lachte Junghans. Eben noch hatte er
seltsam und unergründlich dreingeblickt. Jetzt bog er
sich weit nach hinten, nahm den Kneifer ab und schrie
vor Entzücken.
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