UÜBERFALLKOMMANDOS
UND PAPIERKRAGEN
von Philipp Elfert.
In Ahlbeck habe ich Carow kennen gelernt, 1923.
Auf der Seebrücke, wo er Kapellmeister war. Wenn er
dirigierte, kamen sogar die Flundern und staunten un-
besorgt. Denn da wußten sie, daß sich jetzt niemand
um sie kümmern würde, weil alle Augen an Carow
hingen.
Aber ich will nicht von Carows künstlerischer Arbeit
erzählen, sondern von seiner geschäftlichen, mit der
ich seit damals in intimster, engster Fühlung blieb.
Als wir 1923 in den Bierkeller des Walhalla-Theaters
einzogen, bestand sein einziger Schmuck aus vielen
dicken Säulen, die höchstens für Kinder zu dem Zweck,
rundherum Zeck zu spielen, gut waren. Außerdem
hingen noch ein paar verstaubte Guirlanden an der
Decke. Aus ein paar Tonnen mit Brettern darüber,
und dort, wo sie dem Publikum zugekehrt standen,
etwas Rupfen davor — so wurde unsere Bühne gebaut.
Carow bestritt das ganze Programm. So wie er es
jahrelang vorher und nachher getan hatte, Erst trat er
im Quartett auf. Folgten zwei Schaunummern,
immer gute, kleine, runde Sachen (viele haben von uns
aus den Weg aufs Weltvariet€ genommen, ich denke nur
an die drei herrlichen akrobatischen Tänzer, die Arling-
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