Licht über Kontrollmarken und Rechnungen und fielen
erst gegen sechs Uhr morgens todmüde in die Klappe.
Mein Mann kümmerte und kümmert sich eben um
die geringste und unwichtigste Angelegenheit und nichts
gibt es im Geschäft, das ihm entgeht. Andere Frauen
mögen das vielleicht nicht leiden. Mich macht das froh.
Besonders deshalb, weil er keinen Plan macht und keinen
Gedanken in Handlung umsetzt ohne die Frage zu
tun: „Was sagst Du dazu?‘ Also da kann er sich
schon kümmern. Ich kümmere mich ja auch um ihn.
Um seine Grübeleien, um sein Suchen nach Darstellung
und Ausdruck, um seine ewige Rastlosigkeit,
Es kann sein, daß er plötzlich den triefenden Kopf
aus dem Badezimmer steckt und fragt: „Lucie, wollen
wir den Tisch auf der Bühne nicht grün anstreichen?
Das Blau ist schon mächtig blaß.‘“‘ Er denkt eben immer
nur an den Abend, an die Szene, und nicht nur an die
Szene, sondern ebenso an die Scheinwerfer und die
Weinkarten, und ob der Kellner, der am Abend vorher
eine Differenz mit der Dame am Buffet gehabt hat,
nicht etwa doch Recht hatte. So wie er sein eigener
Architekt ist, ist er sein eigener Beleuchter, Er baut
seine Stücke genau so, wie er sich um die Qualität der
Bockwürste im Restaurant sorgt. Einmal standen
wir auf dem Rigi, die Sonne ging herrlich auf, der
ganze Vierwaldstätter See leuchtete tiefblau. Wir waren
ganz ergriffen und schwiegen. Mit einem Mal wendet
sich Erich zu mir, sein Gesicht hat einen ganz verlorenen
Ausdruck angenommen. Dann sagt er:
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