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Full text: Geschäftsbericht des Albert-Schweitzer-Kinderdorf Berlin e.V. (Rights reserved) Ausgabe 2020/21 (Rights reserved)

JAHRESBERICHT 2020/2021 Albert-Schweitzer-Kinderdorf Berlin e.V. Weiter Blick 46 14089 Berlin E-mail: ask@kinderdorf-berlin.de Website: www.kinderdorf-berlin.de RpNd¦œÁ1˜Ñ1R!NpRœ INHALTSVERZEICHNIS ÁŋũƒŋũŶ̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍˒ 'āũœbāũķĢłā̍Á̍ÖŽĕāĢłāłķĢóĴ̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍˓ `ÖĞũāŭũƂóĴðķĢóĴˑˏˑˏ̓ˑˏˑː̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍˔ DĢłÖłơƂðāũŭĢóĞŶ̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍˘ 1łŶėāķŶāŽłùāķāėŽłė̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍˘ DĢłÖłơĢāũŽłėùāũbĢŶÖŭŽłùDÖĿĢķĢāłơāłŶũāł̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍ːˏ ÑŽƒāłùŽłėāłŽłù1ũŶũåėā̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍ːː ŽĕƒāłùŽłėāł̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍ːˑ `ÖĞũāŭÖðŭóĞķŽŭŭˑˏˑˏ̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍ː˒ ˜āŭƂĿāā̓ŽŭðķĢóĴˑˏˑː̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍̍ː˓ VORWORT Liebe Leserin, lieber Leser, der vorliegende Bericht umfasst den Zeitraum vom 01. Juli 2020 bis zum 30. Juni 2021 einschließlich des Jahresabschlusses für 2020. Viel Freude bei der Lektüre. Silvia Haßmann-Vey Geschäftsführerin Christof Buck Geschäftsführer Das Albert-Schweitzer-Kinderdorf Berlin wurde 1960 als zweites Albert Schweitzer Kinderdorf in Deutschland gegründet. Die Idee, Kinder und Jugendliche, die nicht in ihren Herkunftsfamilien aufwachsen können, in familienähnlichen Gemeinschaften zu betreuen und zu erziehen, wurde von unserem Namensgeber Albert Schweitzer ausdrücklich unterstützt. Sie ist bis heute wesentliche Grundlage unserer pädagogischen Arbeit. Die christlich-humanistischen Wertvorstellungen Albert Schweitzers, insbesondere seine gelebte Mitmenschlichkeit und sein konsequentes Eintreten für alles Leben, waren Vorbild für die Gründergeneration. Die Zielsetzungen und Methoden unseres fachlichen Handelns entwickeln sich auf Grund gesellschaftspolitischer Veränderungen und Erfahrungen im pädagogischen Bereich ständig weiter, ohne dass dabei die ursprünglichen Intentionen in Vergessenheit geraten. Als leistungsfähiger Träger der Kinder- und Jugendhilfe ist es unser Ziel, auch zukünftig Bewährtes zu erhalten und neue Aufgaben offensiv anzugehen. Schwerpunkt unserer Arbeit ist die auf stationäre Jugendhilfe konzentrierte Kinderdorfarbeit geblieben. Seit Herbst 2011 bieten wir auch Erziehungsstellen in Berlin an. Im Jahr 2005 hat der Verein seine Leistungen auf familienunterstützende bzw. -fördernde Angebote ausgeweitet: In Berlin Lichtenberg übernahmen wir die Trägerschaft einer Kindertagesstätte mit angeschlossenem Familienzentrum. Eine weitere Kita mit angeschlossenem Familienzentrum in Berlin Lichtenberg kam im Jahr 2012 hinzu. Zudem bereichert das Spandauer Familienhaus seit 2017 unsere familienorientierte Arbeit um einen neuen Ansatz: Eltern erhalten in einem stationären Setting die Chance, weiterhin als Familie zusammen zu leben und gleichzeitig aktiv an entscheidenden Veränderungen zur Sicherung des Kindeswohls zu arbeiten. „Die Menschen der Zukunft werden die sein, die ihre Herzen in ihren Gedanken sprechen lassen.“ Albert Schweitzer 3 DER ASK BERLIN E.V. AUF EINEN BLICK Organigramm Albert-Schweitzer-Kinderdorf Berlin e.V. 4 JAHRESRÜCKBLICK 2020/2021 Juli 2020 Ferien und Corona Die Sommerferien im Jahr 2020 verliefen bei den meinsten anders als geplant. Trotzdem erreichten uns viele schöne Bilder von Ausflügen und Ferienreisen, die zeigten, dass alle das Beste aus der herausfordernden Situation gemacht haben. Die Kinder und Mitarbeitenden des ASK haben - mit Abstand die schönsten Sandburgen gebaut. August 2020 60 Jahre ASK Berlin - der Film Leider konnte die geplante Feier nicht stattfinden. Wir haben den Anlass aber nicht ganz verstreichen lassen und haben die Entwicklung des ASK Berlin noch einmal bildlich zusammengefasst. Der Film ist auf unserer Website unter der Kategorie „Einblicke“ zu sehen. September 2020 Mitarbeitenden-Umfrage Um das ASK zukunftsfähig zu machen, haben wir die Mitarbeitenden nach Arbeitszufriedenheit und Ideen für die Zukunft gefragt. Mit 115 Mitarbeitenden haben sich rund 63% an der Befragung beteiligt, sodass wir uns über aussagekräftige Ergebnisse freuen konnten, aus denen wir bereits zahlreiche Maßnahmen abgeleitet haben. 5 Oktober 2020 Betriebliche Mediatoren Mit Frau Rösner-Döhring und Herrn Wiedemann stehen nun zwei unserer pädagogischen Fachkräfte den Mitarbeitenden als betriebliche Mediatoren zur Seite. Wofür sie zuständig und wie sie erreichbar sind, haben wir in einem Flyer festgehalten, der allen Mitarbeitenden zugegangen ist. Wir freuen uns, dass die Mediatoren ihre Arbeit der innerbetrieblichen Vermittlung im Konfliktfall aufgenommen haben. November 2020 Technik-Spende Spätestens im Jahr 2020 wurde deutlich, wie wichtig eine gute technische Ausstattung ist, um in Kontakt zu bleiben, Angebote digital gestalten zu können und online zu lernen. Im November spendete der LionsClub Spandau 10 Laptops und 11 Tablets für unsere Kids, um das Homeschooling zu erleichtern. Wir bedanken uns herzlich für diese großzügige Spende. Dezember 2020 Weihnachten mit myToys Auch 2020 wurden unsere Kinder wieder von der Firma myToys und deren Kunden beschenkt. Dafür haben die Kinder zauberhafte Kärtchen gebastelt, die an diesem Wunschbaum in der myToysFiliale in den Spandau-Arcaden gepflückt werden konnten. Die Kärtchen waren ruck zuck weg und die Kinderaugen haben an Heiligabend geleuchtet. Die Playmobil-Stiftung beschenkte parallel unsere Kitas und Familienzentren. 6 Januar 2021 Neuer Geschäftsführer Seit dem 1. Januar 2021 bildet Christof Buck gemeinsam mit Silvia Haßmann-Vey die Geschäftsführung des ASK Berlin. Um ihn – trotz Corona – etwas besser kennenzulernen, haben wir verschiedene Formate entwickelt. Unter anderem entstand ein Interview (s. Website → Aktuelles) mit fünf Fragen zu seinem beruflichen Hintergrund, seinen Zuständigkeiten und seinen Ideen. Viel Freude beim Lesen und Kennenlernen. Herzlich Willkommen im ASK Berlin lieber Christof Buck. Februar 2021 Das ASK auf Instagram Die Steuerungsgrupppe der AG "Fachkräfte Finden & Binden" hat ihre Arbeit aufgenommen. Ziel ist es, neue Kolleg*innen für das ASK zu gewinnen und die Arbeitszufriedenheit bestehender Fachkräfte zu erhalten oder zu steigern. Um auch jüngeren Menschen die Arbeit des Kinderdorfes näher zu bringen, wurde u.a. bereits ein Instagram-Account (kinderdorf_berlin) eingerichtet. Wir freuen uns, wenn Sie den Kanal abonnieren und Beiträge teilen. März 2021 Dienstmails für alle Im Frühjahr 2021 erhielten alle Mitarbeitenden eine personalisierte Mailadresse nach diesem Muster: vorname.nachname@kinderdorf-berlin.de. Sie soll eine transparente, interne Kommunikation in Form von Newslettern, Infomails, Videobotschaften, internen Stellenausschreibungen etc. ermöglichen und ist auch die "Eintrittskarte" für das Intranet, welches sich derzeit im Aufbau befindet. 7 April 2021 Unsere Careleaver Erwachsenwerden im Kinderdorf: Wie fühlt sich das an? Was kommt danach? Welche Herausforderungen bringt es mit sich? Welche Bedeutung hat das Zuhause auf Zeit nach dem Auszug? Und: Wann ist man eigentlich erwachsen? Unser Bundesverband hat den angehenden Careleaver Ian (19 Jahre) aus Heiligensee porträtiert und dabei ist ein toller Filmbeitrag (s. Website → Einblicke) entstanden und im April veröffentlicht worden. Wir sind stolz auf Ian und seinen Werdegang. Mai 2021 Jetzt fest im ASK-Team Christian Köppe und Stefan Kolberg sind seit vielen Jahren als externe Hausmeister für das ASK tätig und haben sich mit Herzblut und Engagement für das Kinderdorf verdient gemacht. Seit Mai 2021 sind sie nun "feste" Größen. Herr Köppe übernahm alle Aufgaben rund um Bautechnik und Immobilienmanagement. Er wird dabei vom Hausmeisterteam u.a. von Herrn Kolberg tatkräftig unterstützt. Wir freuen uns über diese Entwicklung und begrüßen die beiden als feste Mitarbeiter des ASK Berlin. Juni 2021 ASK-Berlin-T-Shirts Im Juni kamen unsere neuen T-Shirts an. Wir freuen uns sehr, dass wir nun bei Festen und anderen Gelegenheiten farbenfroh das ASK repräsentieren können. Lassen Sie uns weiter "Gemeinsam Zukunft gestalten", denn WIR sind zusammen das ASK Berlin. Die Shirts für Mitarbeitende sind erhältlich in Magenta, Blau und Gelb. Für die bei uns lebenden Kinder sind grüne T-Shirts vorgesehen. 8 FINANZÜBERSICHT Entgelte und Belegung Die Auslastung der Familienwohngruppen, Erziehungsstellen und des Familienhauses lag im Geschäftsjahr 2020 bei rund 82% und somit leicht über derjenigen im Vorjahr (80 %). Ende des ersten Halbjahres 2021 lag die Auslastung der Familienwohngruppen und Erziehungsstellen ebenfalls bei rund 82 %. Im Familienhaus lag die Auslastung zum Ende des Geschäftsjahres (Ende 2. Quartal 2021) bei rund 53%. Im Geschäftsjahr 2020 wurden im Bereich der Stationären Jugendhilfe 37.170 Kostentage abgerechnet (2019: 38.440 Tage). Der Minderbetrag der Pflegetage trotz höherer Auslastung ergibt sich durch den Wegfall der Wohngruppe für unbegleitete Flüchtlinge. Die Einnahmen betrugen, inklusive Taschengeldern, Bekleidungspauschalen und Sonderanträgen rund 5,81 Mio. € (2019: 5,63 Mio. €). Es wurden zwei neue Trägerverträge geschlossen. Für unsere Wohngruppen mit acht Plätzen sowie für das Familienhaus. Die vereinbarte Fortschreibung des Hauptträgervertrages wurde um 0,192 % per 1. Januar 2021 ebenfalls umgesetzt. Damit stellten sich unsere letzten Entgelte per 01.06.2020 und 01.01.2021 wie unten in der Tabelle abgebildet dar. Angebot Familienwohngruppe Regelleistung Familienwohngruppe Intensivleistung (5er-Gruppe) Familienhaus (12 Plätze), Entgelt ab 01.04.21 Verselbständigungsplatz im Kinderdorf 2-Kind-Erziehungsstelle 1-Kind-Erziehungsstelle Wohngruppe (8 Plätze), Entgelt ab 01.05.21 Entgelt ab 01.06.2020 156,96 € 167,07 € 151,36 € 93,61 € 172,68 € 214,23 € 156,46 € Fortschreibung Entgelt ab 01.01.2021 157,26 € 167,39 € 160,25 € 94,06 € 173,01 € 214,64 € 156,83 € Tabelle: Leistungsentgelte für die verschiedenen Angebote 9 Finanzierung der Kitas und Familienzentren Die Belegung der Kita „Die Brücke“ umfasste in 2019 durchschnittliche 174 Kinder (Vorjahr 164). Im Jahr 2020 waren es im Jahresdurchschnitt 171 Kinder. In der Kita Kikiflo waren 2020 jahresdurchschnittlich 75 Plätze (2019: 82) belegt. Die beiden Kitas erzielten in 2020 Einnahmen von insgesamt rund 3,2 Mio. € aus Senatszuschüssen plus Elternbeiträgen. Das Familienzentrum „Die Brücke“ wird seit September 2012 durch den Bezirk Lichtenberg im Rahmen von diversen Zuwendungen, u.a. aus der Familienförderung, aus der „Fallunspezifischen Arbeit“, dem „Integrationsfond“ und Mitteln aus der Flüchtlingsarbeit unterstützt. Das zum 1. Oktober 2012 in der Kita Kikiflo eröffnete Familienzentrum ist in erster Linie durch das Senatsprogramm „Berliner Familienzentren“ finanziell abgesichert. Seit Herbst 2015 erfolgen ergänzende Zuwendungsfinanzierungen aus Senatsmitteln für die Flüchtlingsarbeit in unseren Familienzentren beziehungsweise in Kooperation mit den Familienzentren, unter anderem für die Gewinnung von Flüchtlingspatenschaften. Außerdem erhält das Familienzentrum Kikiflo Zuwendungen aus dem Stadtteilmütter-Programm. 10 Zuwendungen und Erträge Vereinsbeiträge und Spenden an den Albert Schweitzer Kinderdorf Berlin e.V. beliefen sich per 31.12.2020 auf 55,0 T€ (2019: 41,6 T€). Die Einnahmen aus Bußgeldern lagen mit 2 T€ knapp über dem Vorjahresniveau. Das Ergebnis der Vermögensverwaltung unter Berücksichtigung der Depotverwaltungsgebühren, der Verluste aus dem Abgang von Finanzanlagen und den notwendigen Abschreibungen auf Wertpapiere war positiv und lag bei 226 T€. Zuwendungen aus Nachlässen waren in Höhe von 4 T€ (2019: 12 T€) zu verzeichnen. Die im Jahr 2020 angefallenen Sanierungskosten des Hauses Damkitzstraße 10 beliefen sich auf ca. 155 T€ und wurden von der Stiftung Albert-Schweitzer-Kinderdorf Berlin mit 50 T€ bezuschusst. Die Gesamtsumme der Zuwendungsfinanzierungen für die Familienzentren durch den Berliner Senat bzw. das Bezirksamt Lichtenberg lag in 2020 bei ca. 276 T€. Obwohl die Summe den bisher höchsten Betrag von 2019 nochmals um 7 T€ übersteigt, arbeiten die Familienzentren nicht kostendeckend, da Gebäude-, Steuerungs- und Leitungskosten nicht abgerechnet werden können. 0,5% 1,4% 1,7% 0,0% 2,5% 3,4% 2,7% Entgelte Wohngruppen, Erziehungsstellen (56,6%) Erlöse aus Kitaarbeit inkl. Elternbeiträge (31,3 %) 31,3% Erträge 2020 10,3 Mio.€ Fördermittel Familienzentren, Geflüchteten-Projekt (2,7%) 56,5% Zuwendungen A.-S.-Verband (1,7 %) sonstige Fördermittel und Zuwendungen (1,4 %) Spenden und Beiträge (0,5%) Erträge aus Nachlässen (0 %) Erträge aus Finanzanlagen (saldiert) (2,5%) Sonstige Einnahmen (3,4%) 11 Aufwendungen Die Personalkosten (Gehälter, Sozialabgaben, Altersvorsorge) sind regelmäßig die mit Abstand größte Ausgabenposition des Vereins. Im Berichtszeitraum beliefen sie sich auf über 7,54 Mio. € (2019: 7,4 Mio. €). Grund dafür war in erster Linie die vereinbarte 5 %ige Gehaltserhöhung zum 1. Mai 2020 bei gleichzeitig nicht kostendeckender Belegung sowie der weiterhin nicht planmäßigen Investitionen durch die Corona-Pandemie. Der Verein verfolgt – auch angesichts des akuten Fachkräftemangels – weiterhin das Ziel, mit den Leistungen des TV-L mitzuhalten. Seit 2011 orientieren wir uns bei den Gehaltsleistungen an den Arbeitsvertragsbedingungen (AVB) des Paritätischen Bundesverbandes. Alle Beschäftigten erhalten auf Basis einer entsprechenden Betriebsvereinbarung, Arbeitsverträge mit einer Entgeltstruktur, die Elemente des TVL und vergleichbarer Tarifsysteme beinhaltet. Die Unterhalts-, Haus- und Grundstücksaufwendungen sämtlicher Kinderdorf-Einrichtungen inklusive Verwaltungs- und Geschäftsräume hatten mit rund 1,59 Mio. € den gleichen Wert wie die Vorjahresaufwendungen. 2,9% 2,3% 4,4% 15,5% Personalkosten inkl. Sozialabgaben u. Altersvorsorge (74,9 %) Aufwendungen 2020 10,1 Mio.€ 74,9% Unterhalt Wohngruppen, Erziehungsstellen, Kitas, Familienzentren (15,5%) Abschreibungen auf Vermögensgegenständen und Sachanlagen (4,4%) Verwaltungskosten, Gebühren und Beiträge (2,9%) Sonstige betriebliche Aufwendungen (2,3%) 12 Jahresabschluss 2020 Die Einnahmen aus den Entgelten für Erziehungswohngruppen und Erziehungsstellen reichen i.d.R. nicht aus, um die Einrichtungen, Investitionen und pädagogischen Standards komplett zu finanzieren. Der Verein ist daher zur Deckung seiner Kosten auf Zuwendungen, Spenden, Mitgliedsbeiträge und Nachlässe angewiesen. Der Jahresabschluss im Geschäftsjahr 2020 weist einen Überschuss von 222,5 T€ aus, welcher vorrangig auf die Erträge aus dem Verkauf von Wertpapieren i.H.v. 268 T€ zurück zu führen ist. Die Bilanzsumme sank leicht von 19,08 Mio. € (31.12.2019) auf 19,03 Mio. €. Das bilanzierte Anlagevermögen (Sachanlagen und Wertpapiere) zum 31.12.2020 betrug 17,51 Mio. €. BILANZ BIS 31.12.2020 AKTIVA in EUR Vorjahr in TEUR A. ANLAGEVERMÖGEN 1 Immaterielle Vermögensgegenstände 9.682,50 Sachanlagen 8.697.832,28 9.058 Finanzanlagen inkl. Anteile an verbundenen Unternehmen 8.806.206,12 8.349 Total Anlagevermögen 17.513.720,90 17.408 B. UMLAUFVERMÖGEN 17 Zum Verkauf bestimmte Grundstücke und andere Vorräte 21.888,00 Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 346.277,35 Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten 1.090.551,67 1.239 Total Umlaufvermögen 1.458.417,02 1.608 C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN 59.580,13 SUMME AKTIVA 19.031.718,05 PASSIVA in EUR 352 65 19.081 Vorjahr in TEUR A. EIGENKAPITAL 14.425 Vereinskapital 14.647.976,27 Rücklagen 1.963.664,61 1.964 Total Eigenkapital 16.611.640,88 16.389 B. SONDERPOSTEN 1.302 Total Sonderposten 1.195.375,94 C. RÜCKSTELLUNGEN 252.436,20 291 D. VERBINDLICHKEITEN 672.236,05 830 E. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN 300.028,98 269 SUMME PASSIVA 19.031.718,05 19.081 13 RESÜMEE/AUSBLICK 2021 Corona, Digitalisierung und Nachhaltigkeit Die Corona-Pandemie hält weiter an und hat auch die Arbeit und das Leben im Albert-SchweitzerKinderdorf im letzten Geschäftsjahr sehr geprägt. Neben den vielen logistischen Herausforderungen, wie Homeschooling und Homeoffice, ka men no ch za hlreiche or ganisatorische Ma ßnahmen, wi e die Umsetzung von Hygienekonzepten, Testungen und Quarantäneregelungen hinzu. Wir sind froh, dass allen Mitarbeitenden verhältnismäßig zeitig ein Impfangebot gemacht werden konnte. Auch in 2020 konnten wir den Mitarbeitenden wieder ein eine Corona-Prämie in Höhe von 661 Euro (bei einer Vollzeitstelle) auszahlen. Als „Nebeneffekt“ hielt mit den – teils wöchentlichen – Corona-Infomails der Geschäftsführung, sowie Videobotschaften und -calls, als Alternative zu Präsenztreffen, eine neue Form der regelmäßigen digitalen Kommunikation Einzug in das ASK. Grundvoraussetzung dafür war und ist die technische Weiterentwicklung und Digitalisierung. In den Wohngruppen, dem Familienhaus, den Kitas und Familienzentren war dies durch verschiedene größere Hardware-Spenden möglich. Auch in der Verwaltung, als Uhrwerk des ASK, wurden große digitale Fortschritte gemacht – unter anderem durch die notwendige Umstellung von festen Büroarbeitsplätzen auf Remote-Office-Arbeitsplätze. Die Geschäftsführung berichtet: „Wir haben den Entwicklungsbedarf auch vor Corona schon gesehen und standen dann plötzlich vor der Herausforderung, alles blitzschnell umzusetzen, ohne dabei den Datenschutz aus den Augen zu verlieren. Es war – besonders während der Zeit, in der es in kurzen Abständen neue Vorgaben gab – wichtig, schnell und transparent zu kommunizieren, beziehungsweise zu informieren. Im Kinderdorf fehlten uns die digitalen Voraussetzungen, denn der Schwerpunkt liegt natürlich im pädagogischen Bereich. Es fehlte an entsprechender Hardware, Software und letztlich an einer ganz neuen Kommunikationsinfrastruktur. Wir haben in Windeseile Mailadressen für alle Mitarbeitenden, Laptops, VPN-Nutzung sowie Diensthandys installiert, für alle Gremien einen Anbieter für Videokonferenzen „gecastet“, W-Lan aufgerüstet und so die Kommunikation auf „kontaktarm“ umgestellt. Es gab Videobotschaften der Geschäftsführung mit motivierenden Worten und mindestens 20 CoronaInfo-Mails. Wir haben auch an digitalen Jobmessen teilgenommen. Zum Glück haben sich alle schnell an die neue Form der Kommunikation gewöhnt, wenngleich der persönliche Austausch schmerzlich fehlte. Die rasch lernenden Kinder haben teilweise die Hausleitungen bei den digitalen Besprechungen technisch unterstützt. Das kannten sie aus der Schule – und haben Dank der Spenden in bemer kenswerter Weise an Medienkompetenz dazu gewonnen. Wie wir alle.“ Diese Entwicklung fügt sich gut ein, in die ohnehin bereits vorhandenen Vorhaben in Bezug auf Digitalisierung und Nachhaltigkeit. So werden perspektivisch die Personalakten und Dienstpläne digitalisiert, ein digitales Rechnungseingangsverarbeitungssystem implementiert und das Qualitätshandbuch sowie weitere wichtige Formulare alle Mitarbeitenden über eine Intranet-Lösung digital zur Verfügung gestellt. Unser Namensgeber Albert Schweitzer war einer der ersten Pioniere der Umweltethik. Ihm war bewusst, dass es zum positiven Wandel der Veränderung des Lebensstils vieler einzelner bedarf, aus Ehrfurcht vor dem Leben und insbesondere vor den nachfolgenden Generationen. Nachhaltigkeit beschreibt auch in den Albert-Schweitzer-Kinderdörfern und Familienwerken umwelt- und sozialverträgliches Handeln, das zukünftigen Generationen ein gutes Leben auf unserer Erde ermöglicht. Das Kinderdorf Berlin ist bestrebt, dabei mit gutem Vorbild voranzugehen. So setzen wir auch in unserer Angebotsstruktur auf Nachhaltigkeit. Beispielsweise in unserem Familienzentrum Kikiflo, in dem es zahlreiche Angebote für Familien zur Arbeit mit Naturmaterialien und zum Tauschen und Recyceln gibt. Oder in unserem Spandauer Familienhaus, in dem im Zuge der Umweltpädagogik eine „Grüne Oase“ im Garten entsteht. Auch die Erweiterung unseres Elektroauto-Fuhrparks und der geplante Einbau von Solarzellen technologie tragen einen kleinen Teil zum öko-intelligenten Umgang mit unserer Umwelt bei. 14 Belegung und Perspektive Im ersten Halbjahr 2021 konnten wir bereits 24 Kinder in den stationären Hilfen aufnehmen. Von den insgesamt 28 Kindern, die das Kinderdorf verlassen haben, wurden 10 Kinder zu den leiblichen Eltern entlassen, 9 Jugendliche wurden volljährig, 5 Kinder wurden in andere Einrichtungen verlegt und 4 Kinder sind innerhalb des Kinderdorfes umgezogen. Wir sind bestrebt, das Angebot der Erziehungsstellen, als familienanaloge Betreuungsform weiter auszubauen, da es zunehmend viele Anfragen für kleinere Kinder gibt, die in einem solchen Setting erfahrungsgemäß gut aufgehoben sind. Am Standort Gatow gibt es nun zwei Wohngruppen, die eine rund um die Uhr Betreuung im Schichtsystem gewährleisten. Die zweite Wohngruppe hat nun den Namen *Wohngruppe Weiter Blick*. Die erste Wohngruppe nennt sich * Wohngruppe Am Berg*. Die Plätze im Familienhaus sind, ebenso wie die 260 Plätze in unseren Kitas, weiterhin gut belegt und nachgefragt. Die Angebote unserer Familienzentren werden regelmäßig in Anspruch genommen. Im Lockdown wurde in der Kita eine Notbetreuung für die Kinder angeboten, deren Eltern in einem systemrelevanten Beruf tätig sind. Die Angebote der Familienzentren wurden in Windeseile digital umgestellt. Alle Trägerverträge im stationären Bereich (Familienwohngruppen, Wohngruppen, Erziehungsstellen, Familienhaus) wurden mit der Senatsverwaltung für die nächsten dreieinhalb Jahre mit einem sehr guten Ergebnis neu verhandelt und abgeschlossen. Es gilt künftig weiterhin das neue Kinder- und Jugendstärkungsgesetz (KJSG) und dessen Auswirkungen auf unsere Arbeit im Blick zu behalten. Mitarbeitendenumfrage Im August 2020 fand eine umfangreiche Mitarbeitendenumfrage statt, an welcher 110 Mitarbeitende (63%) teilnahmen. Sie lieferte aussagefähige Ergebnisse zu den Bereichen „Zufriedenheit und Wertschätzung“, „Leitung und Führungskräfte“, „Kommunikation“, „Belastung und Psychische Gesundheit“, „Organisationskultur“ und „Betrieblichem Gesundheitsmanagement“. Es gab auch Raum für Ideen und Anregungen für die Zukunft. Die Zufriedenheit der Mitarbeitenden ist im Großen und Ganzen als gut bis sehr gut zu bewerten. Optimierungsmöglichkeiten sehen wir insbesondere bei den Themen Konfliktmanagement, Beteiligung und Transparenz/interne Kommunikation sowie Work-Life-Balance. Als Maßnahmen aus der Umfrage wurden bereits zwei betriebliche Mediatoren installiert, zwei Flyer zu den betrieblichen Mediatoren und zum betrieblichen Gesundheitsmanagement erstellt und verteilt sowie verschiedene Beteiligungsformate ins Leben gerufen. Unter anderem die Arbeitsgemeinschaft „Fachkräfte Finden und Binden“ unter der Leitung von Catharina Woitke. Die AG soll sich zukünftig mit den uns weiterhin stark beschäftigenden Themen der Bindung und Entwicklung bestehender Mitarbeitender sowie der Gewinnung neuer Mitarbeitender beschäftigen. Ein Instagram-Account zum Erreichen der „jungen Zielgruppe“ sowie verschiedene Maßnahmen zur Identifikation mit dem Träger (T-Shirts, Weihnachtsfeier) sind bereits umgesetzt oder in Planung. Seit dem 01. Januar 2021 ist Christof Buck als zweiter Geschäftsführer, neben Silvia Haßmann-Vey im ASK verantwortlich. Der Schwerpunkt seiner Tätigkeit ist am Standort Lichtenberg. Wir freuen uns, dass Herr Buck nun das ASK in allen künftigen Herausforderungen unterstützen wird. 15
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