JAHRESBERICHT
2020/2021
Albert-Schweitzer-Kinderdorf Berlin e.V.
Weiter Blick 46
14089 Berlin
E-mail: ask@kinderdorf-berlin.de
Website: www.kinderdorf-berlin.de
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INHALTSVERZEICHNIS
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VORWORT
Liebe Leserin,
lieber Leser,
der vorliegende Bericht umfasst den Zeitraum vom 01. Juli 2020 bis zum 30. Juni 2021 einschließlich des
Jahresabschlusses für 2020.
Viel Freude bei der Lektüre.
Silvia Haßmann-Vey
Geschäftsführerin
Christof Buck
Geschäftsführer
Das Albert-Schweitzer-Kinderdorf Berlin wurde 1960 als zweites Albert Schweitzer Kinderdorf in
Deutschland gegründet. Die Idee, Kinder und Jugendliche, die nicht in ihren Herkunftsfamilien
aufwachsen können, in familienähnlichen Gemeinschaften zu betreuen und zu erziehen, wurde von unserem Namensgeber Albert Schweitzer ausdrücklich unterstützt. Sie ist bis heute wesentliche Grundlage
unserer pädagogischen Arbeit.
Die christlich-humanistischen Wertvorstellungen Albert Schweitzers, insbesondere seine gelebte Mitmenschlichkeit und sein konsequentes Eintreten für alles Leben, waren Vorbild für die Gründergeneration.
Die Zielsetzungen und Methoden unseres fachlichen Handelns entwickeln sich auf Grund gesellschaftspolitischer Veränderungen und Erfahrungen im pädagogischen Bereich ständig weiter, ohne dass dabei die
ursprünglichen Intentionen in Vergessenheit geraten. Als leistungsfähiger Träger der Kinder- und Jugendhilfe ist es unser Ziel, auch zukünftig Bewährtes zu erhalten und neue Aufgaben offensiv anzugehen.
Schwerpunkt unserer Arbeit ist die auf stationäre Jugendhilfe konzentrierte Kinderdorfarbeit geblieben.
Seit Herbst 2011 bieten wir auch Erziehungsstellen in Berlin an.
Im Jahr 2005 hat der Verein seine Leistungen auf familienunterstützende bzw. -fördernde Angebote ausgeweitet: In Berlin Lichtenberg übernahmen wir die Trägerschaft einer Kindertagesstätte mit angeschlossenem Familienzentrum. Eine weitere Kita mit angeschlossenem Familienzentrum in Berlin Lichtenberg
kam im Jahr 2012 hinzu.
Zudem bereichert das Spandauer Familienhaus seit 2017 unsere familienorientierte Arbeit um einen neuen
Ansatz: Eltern erhalten in einem stationären Setting die Chance, weiterhin als Familie zusammen zu leben
und gleichzeitig aktiv an entscheidenden Veränderungen zur Sicherung des Kindeswohls zu arbeiten.
„Die Menschen der Zukunft werden die sein, die ihre
Herzen in ihren Gedanken sprechen lassen.“
Albert Schweitzer
3
DER ASK BERLIN E.V. AUF EINEN BLICK
Organigramm Albert-Schweitzer-Kinderdorf Berlin e.V.
4
JAHRESRÜCKBLICK 2020/2021
Juli 2020
Ferien und Corona
Die Sommerferien im Jahr 2020 verliefen bei
den meinsten anders als geplant.
Trotzdem erreichten uns viele schöne
Bilder von Ausflügen und Ferienreisen,
die zeigten, dass alle das Beste
aus der herausfordernden Situation
gemacht haben. Die Kinder und Mitarbeitenden des ASK haben - mit Abstand die schönsten Sandburgen gebaut.
August 2020
60 Jahre ASK Berlin - der Film
Leider konnte die geplante Feier
nicht stattfinden. Wir haben
den Anlass aber nicht ganz
verstreichen lassen und
haben die Entwicklung des
ASK Berlin noch einmal
bildlich zusammengefasst.
Der Film ist auf unserer
Website unter der Kategorie
„Einblicke“ zu sehen.
September 2020
Mitarbeitenden-Umfrage
Um das ASK zukunftsfähig zu machen, haben
wir die Mitarbeitenden nach Arbeitszufriedenheit und Ideen für die Zukunft gefragt. Mit 115
Mitarbeitenden haben sich rund 63% an der
Befragung beteiligt, sodass wir uns über aussagekräftige Ergebnisse freuen konnten, aus
denen wir bereits zahlreiche Maßnahmen
abgeleitet haben.
5
Oktober 2020
Betriebliche Mediatoren
Mit Frau Rösner-Döhring und Herrn Wiedemann
stehen nun zwei unserer pädagogischen Fachkräfte
den Mitarbeitenden als betriebliche Mediatoren zur
Seite. Wofür sie zuständig und wie sie erreichbar
sind, haben wir in einem Flyer festgehalten, der allen
Mitarbeitenden zugegangen ist. Wir freuen uns, dass
die Mediatoren ihre Arbeit der innerbetrieblichen
Vermittlung im Konfliktfall aufgenommen haben.
November 2020
Technik-Spende
Spätestens im Jahr 2020 wurde deutlich, wie
wichtig eine gute technische Ausstattung ist,
um in Kontakt zu bleiben, Angebote digital
gestalten zu können und online zu lernen. Im
November spendete der LionsClub Spandau
10 Laptops und 11 Tablets für unsere Kids, um
das Homeschooling zu erleichtern. Wir
bedanken uns herzlich für diese großzügige
Spende.
Dezember 2020
Weihnachten mit myToys
Auch 2020 wurden unsere Kinder wieder von der Firma myToys und
deren Kunden beschenkt. Dafür haben die Kinder zauberhafte
Kärtchen gebastelt, die an diesem Wunschbaum in der myToysFiliale in den Spandau-Arcaden gepflückt werden konnten. Die
Kärtchen waren ruck zuck weg und die Kinderaugen haben an
Heiligabend geleuchtet. Die Playmobil-Stiftung beschenkte parallel
unsere Kitas und Familienzentren.
6
Januar 2021
Neuer Geschäftsführer
Seit dem 1. Januar 2021 bildet Christof Buck gemeinsam mit Silvia Haßmann-Vey die Geschäftsführung
des ASK Berlin. Um ihn – trotz Corona – etwas
besser kennenzulernen, haben wir verschiedene
Formate entwickelt. Unter anderem entstand ein
Interview (s. Website → Aktuelles) mit fünf
Fragen zu seinem beruflichen Hintergrund,
seinen Zuständigkeiten und seinen Ideen. Viel
Freude beim Lesen und Kennenlernen. Herzlich
Willkommen im ASK Berlin lieber Christof Buck.
Februar 2021
Das ASK auf Instagram
Die Steuerungsgrupppe der AG "Fachkräfte
Finden & Binden" hat ihre Arbeit aufgenommen. Ziel ist es, neue Kolleg*innen für das
ASK zu gewinnen und die Arbeitszufriedenheit bestehender Fachkräfte zu erhalten
oder zu steigern. Um auch jüngeren Menschen die Arbeit des Kinderdorfes näher zu
bringen, wurde u.a. bereits ein Instagram-Account (kinderdorf_berlin) eingerichtet. Wir freuen uns, wenn Sie den Kanal
abonnieren und Beiträge teilen.
März 2021
Dienstmails für alle
Im Frühjahr 2021 erhielten alle Mitarbeitenden eine personalisierte Mailadresse nach diesem Muster:
vorname.nachname@kinderdorf-berlin.de.
Sie soll eine transparente, interne Kommunikation in
Form von Newslettern, Infomails, Videobotschaften,
internen Stellenausschreibungen etc. ermöglichen und
ist auch die "Eintrittskarte" für das Intranet, welches
sich derzeit im Aufbau befindet.
7
April 2021
Unsere Careleaver
Erwachsenwerden im Kinderdorf: Wie fühlt sich das
an? Was kommt danach? Welche Herausforderungen bringt es mit sich? Welche Bedeutung hat das
Zuhause auf Zeit nach dem Auszug? Und: Wann ist
man eigentlich erwachsen? Unser Bundesverband hat den angehenden Careleaver Ian (19
Jahre) aus Heiligensee porträtiert und dabei ist
ein toller Filmbeitrag (s. Website → Einblicke)
entstanden und im April veröffentlicht worden.
Wir sind stolz auf Ian und seinen Werdegang.
Mai 2021
Jetzt fest im ASK-Team
Christian Köppe und Stefan Kolberg sind seit vielen
Jahren als externe Hausmeister für das ASK tätig
und haben sich mit Herzblut und Engagement
für das Kinderdorf verdient gemacht. Seit Mai
2021 sind sie nun "feste" Größen. Herr Köppe
übernahm alle Aufgaben rund um Bautechnik
und Immobilienmanagement. Er wird dabei
vom Hausmeisterteam u.a. von Herrn Kolberg
tatkräftig unterstützt. Wir freuen uns über diese
Entwicklung und begrüßen die beiden als feste
Mitarbeiter des ASK Berlin.
Juni 2021
ASK-Berlin-T-Shirts
Im Juni kamen unsere neuen T-Shirts an. Wir freuen uns
sehr, dass wir nun bei Festen und anderen Gelegenheiten
farbenfroh das ASK repräsentieren können. Lassen Sie
uns weiter "Gemeinsam Zukunft gestalten", denn WIR
sind zusammen das ASK Berlin. Die Shirts für Mitarbeitende sind erhältlich in Magenta, Blau und Gelb. Für die
bei uns lebenden Kinder sind grüne T-Shirts vorgesehen.
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FINANZÜBERSICHT
Entgelte und Belegung
Die Auslastung der Familienwohngruppen, Erziehungsstellen und des Familienhauses lag im
Geschäftsjahr 2020 bei rund 82% und somit leicht über derjenigen im Vorjahr (80 %).
Ende des ersten Halbjahres 2021 lag die Auslastung der Familienwohngruppen und Erziehungsstellen
ebenfalls bei rund 82 %.
Im Familienhaus lag die Auslastung zum Ende des Geschäftsjahres (Ende 2. Quartal 2021) bei rund
53%.
Im Geschäftsjahr 2020 wurden im Bereich der Stationären Jugendhilfe 37.170 Kostentage abgerechnet
(2019: 38.440 Tage). Der Minderbetrag der Pflegetage trotz höherer Auslastung ergibt sich durch den
Wegfall der Wohngruppe für unbegleitete Flüchtlinge.
Die Einnahmen betrugen, inklusive Taschengeldern, Bekleidungspauschalen und Sonderanträgen
rund 5,81 Mio. € (2019: 5,63 Mio. €).
Es wurden zwei neue Trägerverträge geschlossen. Für unsere Wohngruppen mit acht Plätzen sowie
für das Familienhaus.
Die vereinbarte Fortschreibung des Hauptträgervertrages wurde um 0,192 % per 1. Januar 2021 ebenfalls umgesetzt.
Damit stellten sich unsere letzten Entgelte per 01.06.2020 und 01.01.2021 wie unten in der Tabelle
abgebildet dar.
Angebot
Familienwohngruppe Regelleistung
Familienwohngruppe Intensivleistung (5er-Gruppe)
Familienhaus (12 Plätze), Entgelt ab 01.04.21
Verselbständigungsplatz im Kinderdorf
2-Kind-Erziehungsstelle
1-Kind-Erziehungsstelle
Wohngruppe (8 Plätze), Entgelt ab 01.05.21
Entgelt ab
01.06.2020
156,96 €
167,07 €
151,36 €
93,61 €
172,68 €
214,23 €
156,46 €
Fortschreibung
Entgelt ab
01.01.2021
157,26 €
167,39 €
160,25 €
94,06 €
173,01 €
214,64 €
156,83 €
Tabelle: Leistungsentgelte für die verschiedenen Angebote
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Finanzierung der Kitas und Familienzentren
Die Belegung der Kita „Die Brücke“ umfasste in 2019 durchschnittliche 174 Kinder (Vorjahr 164).
Im Jahr 2020 waren es im Jahresdurchschnitt 171 Kinder.
In der Kita Kikiflo waren 2020 jahresdurchschnittlich 75 Plätze (2019: 82) belegt.
Die beiden Kitas erzielten in 2020 Einnahmen von insgesamt rund 3,2 Mio. € aus Senatszuschüssen
plus Elternbeiträgen.
Das Familienzentrum „Die Brücke“ wird seit September 2012 durch den Bezirk Lichtenberg im Rahmen
von diversen Zuwendungen, u.a. aus der Familienförderung, aus der „Fallunspezifischen Arbeit“, dem
„Integrationsfond“ und Mitteln aus der Flüchtlingsarbeit unterstützt.
Das zum 1. Oktober 2012 in der Kita Kikiflo eröffnete Familienzentrum ist in erster Linie durch das
Senatsprogramm „Berliner Familienzentren“ finanziell abgesichert. Seit Herbst 2015 erfolgen ergänzende Zuwendungsfinanzierungen aus Senatsmitteln für die Flüchtlingsarbeit in unseren
Familienzentren beziehungsweise in Kooperation mit den Familienzentren, unter anderem für die
Gewinnung von Flüchtlingspatenschaften. Außerdem erhält das Familienzentrum Kikiflo Zuwendungen aus dem Stadtteilmütter-Programm.
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Zuwendungen und Erträge
Vereinsbeiträge und Spenden an den Albert Schweitzer Kinderdorf Berlin e.V. beliefen sich per
31.12.2020 auf 55,0 T€ (2019: 41,6 T€). Die Einnahmen aus Bußgeldern lagen mit 2 T€ knapp über
dem Vorjahresniveau.
Das Ergebnis der Vermögensverwaltung unter Berücksichtigung der Depotverwaltungsgebühren,
der Verluste aus dem Abgang von Finanzanlagen und den notwendigen Abschreibungen auf Wertpapiere war positiv und lag bei 226 T€.
Zuwendungen aus Nachlässen waren in Höhe von 4 T€ (2019: 12 T€) zu verzeichnen.
Die im Jahr 2020 angefallenen Sanierungskosten des Hauses Damkitzstraße 10 beliefen sich auf ca.
155 T€ und wurden von der Stiftung Albert-Schweitzer-Kinderdorf Berlin mit 50 T€ bezuschusst.
Die Gesamtsumme der Zuwendungsfinanzierungen für die Familienzentren durch den Berliner
Senat bzw. das Bezirksamt Lichtenberg lag in 2020 bei ca. 276 T€. Obwohl die Summe den bisher
höchsten Betrag von 2019 nochmals um 7 T€ übersteigt, arbeiten die Familienzentren nicht kostendeckend, da Gebäude-, Steuerungs- und Leitungskosten nicht abgerechnet werden können.
0,5%
1,4%
1,7%
0,0%
2,5%
3,4%
2,7%
Entgelte Wohngruppen, Erziehungsstellen (56,6%)
Erlöse aus Kitaarbeit inkl. Elternbeiträge (31,3 %)
31,3%
Erträge 2020
10,3 Mio.€
Fördermittel Familienzentren, Geflüchteten-Projekt (2,7%)
56,5%
Zuwendungen A.-S.-Verband (1,7 %)
sonstige Fördermittel und Zuwendungen (1,4 %)
Spenden und Beiträge (0,5%)
Erträge aus Nachlässen (0 %)
Erträge aus Finanzanlagen (saldiert) (2,5%)
Sonstige Einnahmen (3,4%)
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Aufwendungen
Die Personalkosten (Gehälter, Sozialabgaben, Altersvorsorge) sind regelmäßig die mit Abstand größte
Ausgabenposition des Vereins. Im Berichtszeitraum beliefen sie sich auf über 7,54 Mio. € (2019: 7,4
Mio. €). Grund dafür war in erster Linie die vereinbarte 5 %ige Gehaltserhöhung zum 1. Mai 2020 bei
gleichzeitig nicht kostendeckender Belegung sowie der weiterhin nicht planmäßigen Investitionen
durch die Corona-Pandemie.
Der Verein verfolgt – auch angesichts des akuten Fachkräftemangels – weiterhin das Ziel, mit den
Leistungen des TV-L mitzuhalten. Seit 2011 orientieren wir uns bei den Gehaltsleistungen an den
Arbeitsvertragsbedingungen (AVB) des Paritätischen Bundesverbandes. Alle Beschäftigten erhalten
auf Basis einer entsprechenden Betriebsvereinbarung, Arbeitsverträge mit einer Entgeltstruktur, die
Elemente des TVL und vergleichbarer Tarifsysteme beinhaltet.
Die Unterhalts-, Haus- und Grundstücksaufwendungen sämtlicher Kinderdorf-Einrichtungen inklusive Verwaltungs- und Geschäftsräume hatten mit rund 1,59 Mio. € den gleichen Wert wie die Vorjahresaufwendungen.
2,9%
2,3%
4,4%
15,5%
Personalkosten inkl. Sozialabgaben u. Altersvorsorge (74,9 %)
Aufwendungen 2020
10,1 Mio.€ 74,9%
Unterhalt Wohngruppen, Erziehungsstellen, Kitas,
Familienzentren (15,5%)
Abschreibungen auf Vermögensgegenständen und
Sachanlagen (4,4%)
Verwaltungskosten, Gebühren und Beiträge (2,9%)
Sonstige betriebliche Aufwendungen (2,3%)
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Jahresabschluss 2020
Die Einnahmen aus den Entgelten für Erziehungswohngruppen und Erziehungsstellen reichen
i.d.R. nicht aus, um die Einrichtungen, Investitionen und pädagogischen Standards komplett
zu finanzieren. Der Verein ist daher zur Deckung seiner Kosten auf Zuwendungen, Spenden,
Mitgliedsbeiträge und Nachlässe angewiesen.
Der Jahresabschluss im Geschäftsjahr 2020 weist einen Überschuss von 222,5 T€ aus, welcher
vorrangig auf die Erträge aus dem Verkauf von Wertpapieren i.H.v. 268 T€ zurück zu führen ist.
Die Bilanzsumme sank leicht von 19,08 Mio. € (31.12.2019) auf 19,03 Mio. €. Das bilanzierte
Anlagevermögen (Sachanlagen und Wertpapiere) zum 31.12.2020 betrug 17,51 Mio. €.
BILANZ BIS 31.12.2020
AKTIVA
in EUR
Vorjahr
in
TEUR
A. ANLAGEVERMÖGEN
1
Immaterielle Vermögensgegenstände
9.682,50
Sachanlagen
8.697.832,28
9.058
Finanzanlagen inkl. Anteile an verbundenen Unternehmen
8.806.206,12
8.349
Total Anlagevermögen
17.513.720,90
17.408
B. UMLAUFVERMÖGEN
17
Zum Verkauf bestimmte Grundstücke und andere Vorräte
21.888,00
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände
346.277,35
Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten
1.090.551,67
1.239
Total Umlaufvermögen
1.458.417,02
1.608
C. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN
59.580,13
SUMME AKTIVA
19.031.718,05
PASSIVA
in EUR
352
65
19.081
Vorjahr
in
TEUR
A. EIGENKAPITAL
14.425
Vereinskapital
14.647.976,27
Rücklagen
1.963.664,61
1.964
Total Eigenkapital
16.611.640,88
16.389
B. SONDERPOSTEN
1.302
Total Sonderposten
1.195.375,94
C. RÜCKSTELLUNGEN
252.436,20
291
D. VERBINDLICHKEITEN
672.236,05
830
E. RECHNUNGSABGRENZUNGSPOSTEN
300.028,98
269
SUMME PASSIVA
19.031.718,05
19.081
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RESÜMEE/AUSBLICK 2021
Corona, Digitalisierung und Nachhaltigkeit
Die Corona-Pandemie hält weiter an und hat auch die Arbeit und das Leben im Albert-SchweitzerKinderdorf im letzten Geschäftsjahr sehr geprägt. Neben den vielen logistischen Herausforderungen,
wie Homeschooling und Homeoffice, ka men no ch za hlreiche or ganisatorische Ma ßnahmen, wi e die
Umsetzung von Hygienekonzepten, Testungen und Quarantäneregelungen hinzu. Wir sind froh, dass
allen Mitarbeitenden verhältnismäßig zeitig ein Impfangebot gemacht werden konnte. Auch in 2020
konnten wir den Mitarbeitenden wieder ein eine Corona-Prämie in Höhe von 661 Euro (bei einer Vollzeitstelle) auszahlen.
Als „Nebeneffekt“ hielt mit den – teils wöchentlichen – Corona-Infomails der Geschäftsführung,
sowie Videobotschaften und -calls, als Alternative zu Präsenztreffen, eine neue Form der regelmäßigen
digitalen Kommunikation Einzug in das ASK.
Grundvoraussetzung dafür war und ist die technische Weiterentwicklung und Digitalisierung. In den
Wohngruppen, dem Familienhaus, den Kitas und Familienzentren war dies durch verschiedene
größere Hardware-Spenden möglich. Auch in der Verwaltung, als Uhrwerk des ASK, wurden große digitale Fortschritte gemacht – unter anderem durch die notwendige Umstellung von festen Büroarbeitsplätzen auf Remote-Office-Arbeitsplätze.
Die Geschäftsführung berichtet:
„Wir haben den Entwicklungsbedarf auch vor Corona schon gesehen und standen dann plötzlich vor
der Herausforderung, alles blitzschnell umzusetzen, ohne dabei den Datenschutz aus den Augen zu
verlieren. Es war – besonders während der Zeit, in der es in kurzen Abständen neue Vorgaben gab –
wichtig, schnell und transparent zu kommunizieren, beziehungsweise zu informieren. Im Kinderdorf
fehlten uns die digitalen Voraussetzungen, denn der Schwerpunkt liegt natürlich im pädagogischen
Bereich. Es fehlte an entsprechender Hardware, Software und letztlich an einer ganz neuen Kommunikationsinfrastruktur. Wir haben in Windeseile Mailadressen für alle Mitarbeitenden, Laptops,
VPN-Nutzung sowie Diensthandys installiert, für alle Gremien einen Anbieter für Videokonferenzen
„gecastet“, W-Lan aufgerüstet und so die Kommunikation auf „kontaktarm“ umgestellt. Es gab
Videobotschaften der Geschäftsführung mit motivierenden Worten und mindestens 20 CoronaInfo-Mails. Wir haben auch an digitalen Jobmessen teilgenommen. Zum Glück haben sich alle schnell
an die neue Form der Kommunikation gewöhnt, wenngleich der persönliche Austausch schmerzlich
fehlte. Die rasch lernenden Kinder haben teilweise die Hausleitungen bei den digitalen Besprechungen
technisch unterstützt. Das kannten sie aus der Schule – und haben Dank der Spenden in bemer kenswerter Weise an Medienkompetenz dazu gewonnen. Wie wir alle.“
Diese Entwicklung fügt sich gut ein, in die ohnehin bereits vorhandenen Vorhaben in Bezug auf Digitalisierung und Nachhaltigkeit. So werden perspektivisch die Personalakten und Dienstpläne digitalisiert, ein digitales Rechnungseingangsverarbeitungssystem implementiert und das Qualitätshandbuch sowie weitere wichtige Formulare alle Mitarbeitenden über eine Intranet-Lösung digital zur
Verfügung gestellt.
Unser Namensgeber Albert Schweitzer war einer der ersten Pioniere der Umweltethik.
Ihm war bewusst, dass es zum positiven Wandel der Veränderung des Lebensstils vieler einzelner
bedarf, aus Ehrfurcht vor dem Leben und insbesondere vor den nachfolgenden Generationen.
Nachhaltigkeit beschreibt auch in den Albert-Schweitzer-Kinderdörfern und Familienwerken
umwelt- und sozialverträgliches Handeln, das zukünftigen Generationen ein gutes Leben auf unserer
Erde ermöglicht. Das Kinderdorf Berlin ist bestrebt, dabei mit gutem Vorbild voranzugehen.
So setzen wir auch in unserer Angebotsstruktur auf Nachhaltigkeit. Beispielsweise in unserem Familienzentrum Kikiflo, in dem es zahlreiche Angebote für Familien zur Arbeit mit Naturmaterialien und
zum Tauschen und Recyceln gibt. Oder in unserem Spandauer Familienhaus, in dem im Zuge der Umweltpädagogik eine „Grüne Oase“ im Garten entsteht.
Auch die Erweiterung unseres Elektroauto-Fuhrparks und der geplante Einbau von Solarzellen
technologie tragen einen kleinen Teil zum öko-intelligenten Umgang mit unserer Umwelt bei.
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Belegung und Perspektive
Im ersten Halbjahr 2021 konnten wir bereits 24 Kinder in den stationären Hilfen aufnehmen.
Von den insgesamt 28 Kindern, die das Kinderdorf verlassen haben, wurden 10 Kinder zu den leiblichen Eltern entlassen, 9 Jugendliche wurden volljährig, 5 Kinder wurden in andere Einrichtungen
verlegt und 4 Kinder sind innerhalb des Kinderdorfes umgezogen.
Wir sind bestrebt, das Angebot der Erziehungsstellen, als familienanaloge Betreuungsform weiter
auszubauen, da es zunehmend viele Anfragen für kleinere Kinder gibt, die in einem solchen Setting
erfahrungsgemäß gut aufgehoben sind.
Am Standort Gatow gibt es nun zwei Wohngruppen, die eine rund um die Uhr Betreuung im Schichtsystem gewährleisten. Die zweite Wohngruppe hat nun den Namen *Wohngruppe Weiter Blick*. Die
erste Wohngruppe nennt sich * Wohngruppe Am Berg*.
Die Plätze im Familienhaus sind, ebenso wie die 260 Plätze in unseren Kitas, weiterhin gut belegt
und nachgefragt. Die Angebote unserer Familienzentren werden regelmäßig in Anspruch genommen. Im Lockdown wurde in der Kita eine Notbetreuung für die Kinder angeboten, deren Eltern in
einem systemrelevanten Beruf tätig sind. Die Angebote der Familienzentren wurden in Windeseile
digital umgestellt.
Alle Trägerverträge im stationären Bereich (Familienwohngruppen, Wohngruppen, Erziehungsstellen, Familienhaus) wurden mit der Senatsverwaltung für die nächsten dreieinhalb Jahre mit
einem sehr guten Ergebnis neu verhandelt und abgeschlossen.
Es gilt künftig weiterhin das neue Kinder- und Jugendstärkungsgesetz (KJSG) und dessen Auswirkungen auf unsere Arbeit im Blick zu behalten.
Mitarbeitendenumfrage
Im August 2020 fand eine umfangreiche Mitarbeitendenumfrage statt, an welcher 110 Mitarbeitende
(63%) teilnahmen. Sie lieferte aussagefähige Ergebnisse zu den Bereichen „Zufriedenheit und
Wertschätzung“, „Leitung und Führungskräfte“, „Kommunikation“, „Belastung und Psychische
Gesundheit“, „Organisationskultur“ und „Betrieblichem Gesundheitsmanagement“. Es gab auch
Raum für Ideen und Anregungen für die Zukunft. Die Zufriedenheit der Mitarbeitenden ist im
Großen und Ganzen als gut bis sehr gut zu bewerten. Optimierungsmöglichkeiten sehen wir insbesondere bei den Themen Konfliktmanagement, Beteiligung und Transparenz/interne Kommunikation sowie Work-Life-Balance. Als Maßnahmen aus der Umfrage wurden bereits zwei betriebliche
Mediatoren installiert, zwei Flyer zu den betrieblichen Mediatoren und zum betrieblichen Gesundheitsmanagement erstellt und verteilt sowie verschiedene Beteiligungsformate ins Leben gerufen.
Unter anderem die Arbeitsgemeinschaft „Fachkräfte Finden und Binden“ unter der Leitung von
Catharina Woitke.
Die AG soll sich zukünftig mit den uns weiterhin stark beschäftigenden Themen der Bindung und
Entwicklung bestehender Mitarbeitender sowie der Gewinnung neuer Mitarbeitender beschäftigen.
Ein Instagram-Account zum Erreichen der „jungen Zielgruppe“ sowie verschiedene Maßnahmen
zur Identifikation mit dem Träger (T-Shirts, Weihnachtsfeier) sind bereits umgesetzt oder in
Planung.
Seit dem 01. Januar 2021 ist Christof Buck als zweiter Geschäftsführer, neben Silvia Haßmann-Vey
im ASK verantwortlich. Der Schwerpunkt seiner Tätigkeit ist am Standort Lichtenberg. Wir freuen
uns, dass Herr Buck nun das ASK in allen künftigen Herausforderungen unterstützen wird.
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