Reinickendorfer
EulenPost
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September 2020 AUSGABE 33
Aus dem Inhalt
Die „LernBrücken“ ��������������������������������������������������� S. 3
LernBrücken-Ferienprogramm ������������������������� S. 6
EIN
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Ü
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WAS
SCHULANFANG!
Kreatives aus der LernBrücke �������������������������� S. 10
Campus Hannah Höch baut Brücken ���������� S. 15
TalentCampus im Haus am See ��������������������� S. 16
Ferienprogramm der Kolumbus-EFöB �������� S. 18
Leseempfehlungen ���������������������������������������������� S. 20
Der zerbrochene Krug ����������������������������������������� S. 23
Nachrichten aus der Zukunft �������������������������� S. 24
QM-Newslette und Termine ���������������������������� S. 28
Nach längerer Zeit – nach einer
Mischung aus viel Home-Schooling,
ein wenig Präsenz-Unterricht und
anschließenden Sommerferien – ging
es endlich wieder in die Schulklassen
zurück, konnten endlich alle Mitschüler*innen und Lehrer*innen wiedergesehen werden.
Und die Einschulungen, normalerweise ein Zusammenkommen der
Erstklässler*innen und ihrer Familien
bei Feiern in der Aula, die in der Vergangenheit schon kaum ausreichend
Platz für alle Familienangehörigen
bot, waren in diesem Jahr nur mit
namentlicher Anmeldung für wenige Familienmitglieder möglich. Ein
Glück, dass im privaten Kreis wieder
gefeiert werden konnte und so auch
die Verwandten und Freunde nachmittags dabei waren.
Leider wird auch über den Schulbeginn hinaus die Schule mit vielen Einschränkungen umgehen müssen. Da
kann der Mund-Nasen-Schutz in den
Gängen oder vielleicht irgendwann
auch in der Klasse - wie es in einigen
anderen Bundesländern schon geregelt ist - noch das kleinere Übel sein.
Hauptsache, es muss keinen erneuten
Lockdown geben.
Trotz geschlossener Schulen wurde in
den letzten Monaten einiges auf die
Beine gestellt. Mit dem Programm
„LernBrücken“ wurde viel unternommen, um möglichst alle Schüler*innen über die Lockdown-Zeit zu bringen. Auf den nächsten Seiten finden
sich Berichte über die Arbeit, die z.B.
in der Kolumbus-Schule und im Campus Hannah Höch geleistet wurde.
Die EulenPost möchte den Blick auf
vieles lenken, was trotz Corona in den
letzten Monaten möglich war. Da
sind z.B. die Musiker der Komischen
Oper, die im Kiez musizierten (S. 27),
und die Theatergruppe der Paul-Löbe-Schule, die sich entschlossen
hatte, ein Theaterstück als Hörspiel
zu veröffentlichen (S. 23). Weil es in
der Coronazeit besonders schwierig
ist, einen Ausbildungsplatz zu finden,
stellen wir hier (S. 30) auch eine Möglichkeit vor, wie Schüler*innen und
Eltern Ausbildungsbetriebe kennenlernen können.
Je besser wir uns über das Virus
informieren und Abstands- und
Hygieneregeln befolgen, umso wahrscheinlicher können wir einen neuen
Lockdown gemeinsam verhindern.
Solange es einigermaßen warm ist,
sollten wir uns viel im Freien aufhalten, insbesondere wenn wir andere
Menschen treffen. Für diejenigen, die
gerne zuhause lesen und schreiben,
gibt es in dieser EulenPost wieder
spannende Leseempfehlungen
(S. 20), und die Redaktion freut sich
auf schriftliche Berichte über eure/
Ihre Erfahrungen in der Schule und
Familie in dieser schwierigen Zeit.
Denken Sie bitte immer daran: Auch
die Nase muss rein.
Und zum Schluss noch etwas in
eigener Sache: Die EulenPost erscheint diesmal wieder wie gewohnt
in gedruckter Form. Weil es aber für
viele auch interessant ist, sie online
zu lesen und sich über die dort vorhandenen Links zusätzliche Informationen zu beschaffen, gibt es sie
zusätzlich wieder online.
Redaktionsschluss der nächsten
Ausgabe (Nr.34): 02.11.20200
Die EulenPost Nr. 34 erscheint
voraussichtlich am 09.12.2020.
Michael Witte
Aufwind e.V.
Vierwaldstätter Weg 7
13407 Berlin
michael.witte@aufwindberlin.de
Ich wünsche euch und Ihnen viele
schöne Erlebnisse und neue Erfahrungen und vor allem Gesundheit.
Michael Witte
Sprecher des Lokalen Bündnis für
Familie in Reinickendorf-Ost
Falls Sie mehr über die in dieser Ausgabe der EulenPost beschriebenen Projekte, Träger oder Personen
wissen wollen, bekommen Sie hier eine alphabetische Übersicht über die entsprechenden Webseiten.
Aufwind gGmbH/e.V.
www.aufwind-berlin.de
Bibliothek am Schäfersee
http://www.berlin.de/stadtbibliothekreinickendorf/bibliotheken/bibliothekam-schaefersee/artikel.336756.php
Buchhandlung am Schäfersee
www.schaefersee.com
EulenBlog
www.eulenblog.com
Familien- und Stadtteilzentrum
Haus am See
www.haus-am-see-berlin.de
Gemeinschaftsschule
Campus Hannah Höch
http://www.gemeinschaftsschulereinickendorf.de
IMPRESSUM
2
Gemeinschaftsschule Campus Hannah Höch,
Schulsozialarbeit
https://www.campus-hannah-hoech.de/
schulsozialarbeit
Kolumbus-Grundschule, Ergänzende
Förderung und Betreuung (EFöB/Hort)
http://www.kolumbus-schule.de/
index.php/hort/
Familien- und Stadtteilzentrum Haus am See
www.haus-am-see-berlin.de
Lokales Bündnis für Familie
Reinickendorf-Ost
www.familie-reinickendorf.de
Jugendamt, Region Ost
https://www.berlin.de/ba-reinickendorf/
politik-und-verwaltung/aemter/jugendamt/
regionen/ost/
Kolumbus-Grundschule
www.kolumbus-schule.de
Kolumbus-Grundschule, Schulstation
http://www.kolumbus-schule.de/
index.php/schule/schulstation1/
Paul-Löbe-Oberschule
https://www.paul-loebe-schule.de
Paul-Löbe-Schule, Schulsozialarbeit
https://www.paul-loebe-schule.de/
sozialarbeit/
Quartiersmanagement Letteplatz
www.qm-letteplatz.de
HRSG
Lokales Bündnis für Familie Reinickendorf-Ost
V.I.S.D.P.
Michael Witte c/o Aufwind Kita-Verbund gGmbH
Vierwaldstätter Weg 7 ++ 13407 Berlin
Telefon (030) 31 98 912-11 ++ Fax (030) 31 98 912-19
eulenpost@aufwind-berlin.de
REDAKTION Michael Witte ++ Sabine Hermann-Rosenthal ++
Klaus-Martin Lütke ++ Hans Marquardt
GESTALTUNG BAR PACIFICO/ E. Girardet & F. Hickethier
www.bar-pacifico.de
AUFLAGE
1.500 Exemplare
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In den Zeiten des Schulalltags
Sechs Wochen „LernBrücken“, in
denen wir neue Erfahrungen gesammelt und unsere Lernangebote
optimiert haben, liegen bereits hinter uns (download hier: https://www.
aufwind-berlin.de/fileadmin/user_
upload/Kolumbus-GS/Lernbruecken/
LernBruecke_1_7MB.pdf).
Am 2. Juni 2020 nun gingen sie in die
erste Verlängerung. Insgesamt sind
nach wie vor ca. 100 Schüler*innen
gemeldet, die eine individuelle Unterstützung benötigen. Das Besondere war, dass die „LernBrücken“ dieses
Mal zwei Wochen in die Sommerferien hineinreichten.
Unsere Schwerpunkte hier an der
Kolumbus-Grundschule liegen in
der analogen Kleingruppenarbeit.
Die eingeladenen Schüler*innen
besuchen die „LernBrücken“ an ihren
Homeschooling-Tagen für jeweils
2 Stunden. Viele Kinder kommen
einmal wöchentlich, einige sogar
öfter. In dieser Zeit arbeiten sie mit
individueller Unterstützung abwechselnd an ihren Schulaufgaben und
haben anschließend die Möglichkeit,
sich kreativ zu betätigen oder miteinander zu spielen. Ein Anliegen dabei
ist, dass die Kinder in Absprache mit
den Eltern das Angebot regelmäßig wahrnehmen, sodass es für sie
wieder selbstverständlich wird, zur
Schule zu gehen und ihre Aufgaben
zu erledigen. Ein wichtiger Bestandteil ist es, die Kinder dazu anzuregen,
sich einen Plan zu machen, damit
sie sich selbstständig oder mit Unterstützung der Eltern eine Struktur schaffen, die ein regelmäßiges
Lernen zu Hause begünstigt. Nach
wie vor bemerken wir bei vielen
Kindern Lern- und Denkblockaden,
die sich durch die Unsicherheiten
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während der gesamten Coronazeit
aufgebaut haben. Vor allem Kinder aus „Risiko-Familien” haben
Angst, das Virus „mit nach Hause
zu nehmen“, wenn sie die Schule
oder die Lerngruppen besuchen. Sie
werden deshalb individuell online
betreut oder für den Nachmittag
eingeladen, zu einer Zeit, in der sie
dann auf keine anderen Schüler*innen treffen, und bekommen ihre
Aufgaben und Arbeitshefte nach
Hause gebracht. Für die Eltern der
Schüler*innen sind die Möglichkeiten der „LernBrücken“ mit der
intensiven Begleitung und dem
direkten Kontakt zu den Familien
eine wesentliche Unterstützung
und ein bedeutungsvoller Halt. Sie
sind eng verbunden mit der sozialen und emotionalen Motivation
zum eigenen Handeln. Sie bieten
aber auch eine Entlastung vom erlebten Druck der weitergegebenen
schulischen Anforderungen an das
Zuhause der Kinder. Das Angebot der
„LernBrücken“ wird deshalb dankbar
angenommen und genutzt.
Ein Ziel unserer „LernBrücken“ ist
es, das Lernen so abwechslungsreich wie möglich zu gestalten.
Dazu nutzen wir nach dem Erledigen von aufgetragenen Arbeiten in
Deutsch, Mathematik und Englisch
die vielfältigen Möglichkeiten an der
Schule. Ganz besonders gerne helfen
die Schüler*innen im Schulgarten
und auf dem Acker der GemüseAckerdemia. Sie gießen die Pflanzen,
bestaunen die Natur, beobachten
Insekten und Vögel, gestalten die
Beete, entdecken und genießen die
naturbelassene Umgebung, in der
sich ganz selbstverständlich vielfältige und ungezwungene Lerninhalte
ergeben, die aus der Neugier und den
Fragen der Kinder heraus entstehen.
Es ist schön zu sehen, wie interessiert
und wissbegierig die Kinder sind,
alles erleben und verstehen zu wollen. Hier vergeht die Zeit, in der sie
das Lernen mit großer Leichtigkeit
wahrnehmen, wie im Flug.
Ein weiterer Lieblingsort der Schüler*innen ist der Leseclub der Schule.
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„Wow, so viele Bücher!“, war eine Reaktion beim ersten Besuch. Die Kinder verbringen gerne ihre Zeit damit,
in die Bilder- und Lesevielfalt einzutauchen. Das Medium Bilderbuch ist
immer noch eine sehr beliebte Abwechslung, das Vorlesen empfinden
die meisten Kinder als Genuss, von
dem sie nicht genug bekommen können. Aber auch gemeinsame Gesellschaftsspiele wie Skippo, Uno, Halli
Galli, Vier gewinnt, Mastermind, Elfer
raus, Rummykub, Memory, …. oder
Puzzlen gehören nach den Schulaufgaben zu den beliebten Spielen
mit „verstecktem“ Lerneffekt, dem
Verstehen und Einhalten von Regeln,
dem Erkennen von Strategien und
der Fähigkeit im vorausschauenden
Denken, dem Sich-Konzentrieren und
Ausdauer-Beweisen, dem schnellen
Reagieren, Erfolge-Feiern und Niederlagen-einstecken-Lernen. Ganz
selbstverständlich wird ein „Komm,
spiel mit mir!“ zur Wortbrücke im
sozialen Miteinander, die Beziehungen knüpft und das Selbstwertgefühl
stärkt. Kleine Basteleien zwischendurch verschönern und beleben jede
Lernatmosphäre und fördern gleichzeitig die handwerkliche Geschicklichkeit. Sich mit der Nähmaschine
eine eigene Maske herzustellen,
macht den Schüler*innen viel Spaß
und überzeugt durch ihren praktischen Nutzen. Zu den Favoriten der
Lernprogramme zählt nach wie vor
die Anton App, mit der sich alle Kinder ihren Leistungen entsprechend
wirklich gerne und ausdauernd
beschäftigen.
Wie die „LernBrücken“ eine Verbindung zwischen der Schule und den
Schüler*innen und ihren Familien
darstellen, wurden zu Beginn der
Ferien auch die Sommerschulen ins
Leben gerufen, um die Schüler*innen
der ersten und zweiten Klassenstufe
im Ausgleichen entstandener Lerndefizite zu unterstützen. Deshalb
haben wir die jüngeren „LernBrücken“-Kinder in Absprache mit der
Schulleitung an die Sommerschule
vermittelt. So sind wir mit 16 Schüler*innen ab Klasse 3 ins Ferienprogramm gestartet.
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AMM
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FERIEN
„LernBücken“-Ferienprogramm
In den beiden Ferienwochen fand neben dem schulischen
Lernen ein buntes Programm statt, das ausreichend bewegte, spielerische wie kreative Anregungen beinhaltete
und in Kooperation mit Integration durch Sport und dem
Leseclub durchgeführt wurde. Nach vier abwechslungsreichen Stunden von 9 bis 13 Uhr konnten die teilnehmenden Kinder in der Mensa Mittag essen, das über die EFöB
organisiert wurde. Den Kindern war deutlich anzumerken,
wie anstrengend die vorausgegangene Zeit für sie gewesen war. Für rein schulische Aufgaben waren sie nur noch
schwer zu motivieren. Umso begeisterter nahmen sie die
geplanten Angebote wie Inlineskaten, Papier schöpfen,
Steine bemalen, die Gestaltung von Stoffbeuteln mit eigenen Motiven, gemeinsames Eis essen, spazieren durch den
Klemkepark oder den Abstecher zum „Füchse-Spielplatz“
an. Besondere Möglichkeiten des „versteckten“ Lernens ergaben sich aus der Anregung zum Briefeschreiben anhand
der Bilderbuchgeschichte „Vom Löwen, der nicht schreiben
konnte“. Die Kinder schrieben motiviert Briefe an Freunde
und ihre Familien, die, mit einer Marke versehen, postalisch an die Eltern nach Hause geschickt wurden. Beim Bau
eines eigenen Erzähltheaters fanden sich die Teilnehmenden in kleinen Gruppen zusammen und bewiesen gemeinsam ihr kreatives und erzählerisches Talent, das sie sich
nach der Fertigstellung und dem Üben ihrer Texte gegenseitig vorstellten. Klar, dass es dabei auch einige Streitigkeiten gab, wer welche Rolle spielt und wer sich wie einbringen kann. Hier war anfangs eine sensible Vermittlung
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vonnöten, damit sich alle Anwesenden gesehen fühlten
und weiterhin beteiligen konnten. Doch je mehr sich die
Kinder mit sich, der Gruppe und ihrem Theaterstück auseinandersetzten, desto sicherer und einfallsreicher wurden
sie und damit auch die Beteiligungsmöglichkeiten für die,
die mitspielen wollten. Diejenigen, die sich selbst noch
nicht zutrauten, in den Spielgruppen zu agieren, sahen
sich die Stücke als Zuschauer*innen an.
Da sich die analoge Gruppe der „Ferien-LernBrücke“
aus Schüler*innen unterschiedlicher Klassen zusammensetzte, entstanden während der zwei Wochen neue
Freundschaften und Spielgemeinschaften. Nach den
schulischen und kreativen Angebotszeiten wollten die
Kinder sich bewegen und frei spielen oder es sich in der
Chillecke auf den Sitzkissen in der wärmenden Sonne
gemütlich machen, mal „abhängen“, die „Seele baumeln
lassen“ , „rumlümmeln“, ausruhen und einfach nichts tun.
Bewegen und austoben konnten sie sich beim Tischtennis,
Fußball spielen, Stelzen laufen, Reifen schwingen, Minigolf
und Ausprobieren der vielen Fahrzeuge, die die Koordinationsfähigkeit und den Gleichgewichtssinn der Kinder
förderten. An zwei Nachmittagen „wanderten“ die Schüler*innen in den Sportpark an der Herrmann-Hesse-Straße
zum Inlineskaten. Das benötigte Equipment wie Inliner,
Helm und Schützer wurde ihnen von „Integration durch
Sport“ zur Verfügung gestellt, inklusive der fachlichen
und sportlichen Betreuung durch einen Mitarbeiter, der
den Kindern mit Tipps und Tricks zu Seite stand und ihnen
die notwendigen Bewegungsabläufe erklärte. Nicht alle
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Chillen
Spielen Malen
Schüler*innen beherrschten das Inlineskaten von Anfang
an. Doch schon diese 2 Trainingseinheiten am Nachmittag
reichten aus, um „auf den eigenen Füßen“ zu stehen und,
wenn auch noch langsam und einigen Stürzen zum Trotz,
vorwärts zu kommen. Und obwohl das Erlernen der neuen
Fortbewegungsmöglichkeit für einige wiederum mit enormen Anstrengungen verbunden war, gehörte das Inline
skaten zu den Highlights des gesamten Ferienprogramms.
Die Nachmittage waren dann für die individuellen Onlinetreffen, Hausbesuche und Elterngespräche vorgesehen. Eine Mitarbeiterin erstellte zudem ein Tutorial (Gebrauchsanleitung) für das Basteln von Püppchen aus Pappmaché.
Als Fazit und aus Erfahrung lässt sich sagen, dass die
„LernBrücken“ für viele Kinder und Eltern nach dem Lockdown und während der schrittweisen Schulöffnung ein
wichtiger Wegbereiter waren. Die intensive Begleitung
der Lerngruppen hat wesentliche Lücken in der Lernentwicklung einiger Schüler*innen offengelegt. Viele Kinder
haben während der Coronazeit das Lernen verlernt oder
hatten vielleicht bereits vorher schon den Anschluss an
den Schulstoff verpasst. Zudem wurde deutlich, dass die
Erwartungen der Lehrer*innen an die Eltern, ihre Kindern bei der Bewältigung der schulischen Aufgaben zu
unterstützen und den damit erwarteten Anforderungen
wie Ansprüchen gerecht zu werden, in vielen Familien an
die Grenzen des Machbaren und Möglichen stießen. Mit
dieser Erkenntnis können wir sicher einige Schüler*innen
individueller fördern, unterstützen und versuchen, mit
ihnen gemeinsam verpasstes oder gefordertes Wissen
nachzuholen. Dennoch werden die „LernBrücken“ wie die
Sommerschulen nicht alle entstandenen Defizite aufholen
oder beseitigen, sondern können in der gegenwärtigen
Erzähltheater
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Situation nur eine Bereicherung und zusätzliche Unterstützung in der aktuell unsicheren Schullandschaft sein.
Deshalb hoffen wir sehr, dass die „LernBrücken“ auch weiterhin in ihrer Wichtigkeit wahrgenommen und verlängert
werden, sicher nicht in dem bisherigen Umfang. Aber sollten die Schulen im neuen Schuljahr wieder normal starten
wie vor der Coronazeit, können die „LernBrücken“ ein
unterstützendes Zusatzprogramm für einige Kinder mit
besonderen Unterstützungsbedarfen zum regulären Unterricht und der „Lernförderung nach BuT“ sein. Die kleineren und individuellen Lerngruppen motivieren die Kinder
mit ihrem Unterstützungs- und Stärkungspotenzial, sich
den Herausforderungen der Schule zu stellen. Für den Fall,
dass unsere Schule eine erneute Verlängerung ihrer „LernBrücken“ zugesagt bekommt, haben wir bereits weiterführende Kooperationen mit dem Leseclub und „Integration
durch Sport“ geplant. Des Weiteren wird es innerhalb der
„LernBrücken“ ein Kunstprojekt geben, das sich mit dem
verbindenden Charakter von Brücken beschäftigt.
Zum Schluss möchte ich mich noch bei allen Beteiligten
für die große Akzeptanz und Bereitschaft, die vielen inspirierenden Ideen und vielfältigen Möglichkeiten, das entgegenkommende Engagement und den persönlichen Einsatz
bedanken. Nur mit dieser aktiven Unterstützung und
wertschätzenden Zusammenarbeit war es möglich, die
zahlreichen Schüler*innen und ihre Familien zu erreichen,
ihnen vielfältige, hilfreiche und aktivierende Angebote zu
machen und sie über die anfänglich wackeligen, doch mit
der Zeit sich stabilisierenden „LernBrücken“ hinweg zu
begleiten.
Inlineskaten
Julia Kühn,
Schulstation der Kolumbus-Grundschule
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NBRÜCKE
KREATIVES AUS DER LER
Während der „LernBrücken“-Zeit wird nicht nur intensiv mit dem Kopf sondern auch intensiv mit
den Händen gearbeitet. Um eine Sache zu begreifen, braucht es beide Körperteile. Anhand unserer
Anleitung könnt ihr euch kleine Spielfiguren bauen. Damit lässt sich wunderbar Theater spielen.
Und ihr tut noch etwas für die Umwelt, indem ihr alte Zeitungen und abgewickelte Toilettenpapierrollen, kurz Klorolle, wiederverwendet. Viel Spaß beim Basteln.
Herstellen der Pulpe
Das ist die geschmeidige Masse, mit der
ihr dann arbeiten könnt. Da wir in unserer
Werkstatt für mehrere Kinder vorsorgen
mussten, haben wir große Behälter für viel
Papierbrei verwendet. Zu Hause ist das
natürlich so nicht möglich. Deshalb brauchst
du nicht solche riesigen Bottiche sondern:
+ einen kleinen Eimer
+ eine Schüssel
+ alte Zeitungen
+ Wasser
+ 1 Nudelsieb
+ ein Küchenhandtuch
+ Tapetenkleister und
+ Holzleim oder Bastelleim
+ eine wasserfeste Unterlage (große
Mülltüte)
+ und wenn du willst,
ein paar Gummihandschule
Jetzt geht’s los! Zerreiße die Zeitungen in kleine Schnipsel,
je kleiner die Schnipsel, desto feiner wird der Papierbrei.
Danach füllst du warmes Wasser in den Eimer. Mit den
Händen kannst du das nasse Papier noch besser zerkleinern, reißen, rupfen und mit den Fingern zerreiben, bis eine Papiermasse entsteht. Damit es ganz fein wird, kannst
du den Papierbrei mit dem Stabmixer pürieren. Doch leider
kannst du den Mixer dann nur noch zum Herstellen von
Pulpe benutzen. Darum reichen deine Hände dafür aus.
Wenn du einen schönen Papierbrei hast, geht es weiter.
Nun stellst du ein Nudelsieb in das Küchenwaschbecken,
legst das Küchenhandtuch hinein, sodass die Enden über
den Rand hängen und füllst das Sieb mit etwas Papierbrei. Dann nimmst du die 4 Enden des Tuches zusammen
und wringst das Wasser heraus. Dabei musst du kräftig
wringen und drücken, damit dem Brei so viel Wasser wie
möglich entzogen wird. Der ausgewrungene, trockene
Papiermix kommt aus dem Tuch in die Schüssel.
Anschließend zerbröselst du die trockene Papiermasse,
streust etwas Tapetenkleister hinein und fügst den Holzoder Bastellein dazu. Jetzt knetest du alles mit den Händen gut durch, bis du eine fertige und geschmeidige Masse
hast, mit der du basteln kannst.
Im Internet gibt es auch Videos zur Herstellung dazu. Frage deine Eltern. Unter Pulpe herstellen oder Pappmache
selber machen, findest du gute Anleitungen dazu.
e Schnipsel
Das Papier alter Zeitungen in klitzeklein
reißen und warmes Wasser dazugeben.
Das Papier einweichen und immer wieder gut
bearbeiten, sodass es sich im Wasser gut auflöst.
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Das Küchentuch in das Sieb legen und den Papierbrei umfüllen. Jetzt kräftig das Wasser aus dem Brei
wringen.
Den trockenen Papierklops in eine Schüssel legen und gut mit den Fingern zerbröseln. Danach ein wenig Tapetenkleister draufstreuen und Leim dazu geben.
Alles gut durchkneten, bis eine geschmeidige und gut formbare Masse entsteht.
Wenn nach dem Basteln noch etwas davon übrig bleibt, lässt sich der Rest,
eingepackt in Frischhaltefolie, bis zu drei Wochen im Kühlschrank aufbewahren.
Eine Bastelanregung von Ouafaa Mekkaoui
Diese Püppchen sind mit einer Pulpe aus Toilettenpapier gebastelt. Deshalb ist das Pappmaché
hier sehr weiß. Aber du kannst die Figuren nach
dem Trocknen auch erst mit Deckweiß übermalen und danach gestalten. Du brauchst Silberfolie, Toilettenpapierrollen, Kreppband, Wolle,
Stoff, Schere, Farben, Pinsel und einen Teller mit
Wasser, damit du dir beim Modelieren der Figuren, immer wieder die Fingen feucht machen
kannst. So kannst du die Masse noch besser mit
den Fingern verstreichen.
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abfallen kann.
Danach wird die Pulpe aufgetragen und glatt gestrichen. Dabei die Finger
immer wieder anfeuchten, damit das Verstreichen gut gelingt. Anschließend
müssen die Figuren gut trocknen.
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Mit Bändern, Stoff,
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Geschichten erfinden
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Papier schöpfen
Während der Ferienzeit haben die Kinder auch
Papier geschöpft. Das Grundrezept für den
Papierbrei ist dasselbe, wie oben beschrieben.
Dazu brauchst du noch ein rechteckiges Sieb
mit Rahmen. Wir haben im Bastelladen einen
fertigen gekauft, aber auch den kannst du dir
selbst bauen. Eine Anleitung findet sich dafür
garantiert wieder im Internet. Sieh dir die Anleitung mit deinen Eltern an, sie können dich
beraten und beim Bauen unterstützen.
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Tänzer*innen - eine weitere Bastelanregung von
Ouafaa Mekkaoui
Und so einfach geht’s!
Für diese biegsamen
Tänzerinnen benötigst du
Alufolie, Wattestäbchen,
Wattepads und Klebeband.
Wattestäbchen mit dem
Zuerst fixierst du die
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Viel Spaß beim Baste
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Das Projekt „LernBrücken" soll dafür sorgen, dass Schülerinnen und Schüler während der Corona-Krise nicht den
Anschluss verlieren, und dient der Förderung von Kindern
und Jugendlichen, die zu Hause beim Lernen wenig Unterstützung bekommen. Das Programm hat Bildungssenatorin Sandra Scheeres zusammen mit der Deutschen Kinderund Jugendstiftung (DKJS) auf den Weg gebracht.
Die LernBrücken bringen Struktur in den Alltag der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die durch die Schließzeit der
Schulen verloren gegangen ist. Ziel ist es, dass die Schülerinnen und Schüler zum Lernen angeregt werden und
gemeinsam mit einem Tutor sowohl Online-Material als
auch Aufgaben der Lehrerinnen und Lehrer bearbeiten. All
dies findet online auf verschiedensten Plattformen statt.
Doch bis es zu diesem Prozess kommt, sind einige Schritte
durchzugehen.
Die Schulsozialarbeit am Campus Hannah Höch und deren
Träger Aufwind e.V. haben 3 Mitarbeiter*innen akquiriert,
diese Lernbrücke aufzubauen.
Sie setzten sich mit Lehrerinnen und Lehrern der verschiedenen Lerngruppen zusammen und machten sich Gedanken, welche Schülerin oder welcher Schüler für das Projekt
in Frage käme.
Die ausgesuchten Schülerinnen und Schüler wurden von
der Schulsozialarbeit zu Hause besucht und über das
Projekt aufgeklärt. Zusammen mit den Eltern wurde die
Checkliste durchgangen, ob WLAN, ein internetfähiges
Endgerät und eine Kamera mit Ton vorhanden sind. Steht
kein Laptop oder kein anderes internetfähiges Gerät
zur Verfügung, hat der Träger Aufwind e.V,. mehrere Tablets zur Verfügung gestellt, die sich die Familie leihen
kann. Die Laptops, Tablets oder Smartphones werden
mit Online-Tools ausgestattet, mit denen gearbeitet
wird. Zum Ende des Hausbesuches wird von den Eltern
und den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ein Vertrag
unterschrieben, in dem die Eltern zustimmen, ihr Kind
nach ihren Möglichkeiten zu unterstützen, und die Teilnehmer*innen zustimmen, sich zu beteiligen.
Ein Beispieltag der Lernbrücke in der Mittelstufe sieht wie
folgt aus:
Zwischen 9:00 und 9:30 Uhr werden die Schülerinnen und
Schüler daran erinnert, an der bevorstehenden Videokonferenz teilzunehmen. Es folgt eine kleine Begrüßung, und
der Tag wird geplant.
Nach und nach bilden sich 2 feste Lerngruppen, eine
Gruppe von 13 Mittelstufenschüler*innen und eine Gruppe von 9 Grundstufenschüler*innen. Die Gruppen werden
getrennt voneinander von jeweils einem/r Tutor*in online
unterstützt.
Laura Joachim
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Um 10:00 Uhr wird mit der Arbeit begonnen. Dies geschieht entweder zusammen im Plenum, oder jede*r lernt
für sich. Die Online-Tools erlauben dem Tutor/ der Tutorin
zu überprüfen, wie viel die Schüler*innen tatsächlich tun.
„Dadurch kann ich sie via Chat, SMS oder der noch bestehenden Videokonferenz darin bestärken, noch ein paar
mehr Aufgaben zu machen. Bei Fragen bzw. wenn Unterstützung benötigt wird, helfen Kamera und kollaborative
Online-Tools“, so Philip Silvanus, LernBrücken-Beauftragter
des Campus Hannah Höch.
Während die Teilnehmer*innen arbeiten, versucht das
LernBrücken-Team, die noch fehlenden Schüler*innen zu
kontaktieren. Können diese nicht erreicht werden, werden
die Eltern mit in die Verantwortung gezogen.
Um 11:30 Uhr gibt es eine Pause, bzw. ein Teil der Gruppe
muss für zwei Stunden in den regulären Unterricht am
Campus Hannah Höch.
Ab 13:00 Uhr gibt es eine zweite Lernphase, in der Schulstoff bearbeitet und diskutiert wird. Diese dauert ungefähr
bis 14:00 Uhr. Danach steht den Schülerinnen und Schülern eine offene digitale Brett- oder Kartenspielrunde zur
Verfügung
Im Großen und Ganzen wird das Projekt sehr gut angenommen und macht den teilnehmenden Kids Spaß. Dennoch sehnen wir uns alle der Zeit entgegen, in der Corona
das Leben nicht mehr bestimmt und wir vor Ort in der
Schule mit den Schülerinnen und Schülern in persönlichen
Kontakt treten können.
Sozialpädagogin am Campus Hannah Höch
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TALENTCAMPUS
ECHNIK
T
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WUNDE
–
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O
B
RO
Eine der beiden Gruppen hat einen Roboter gebaut, der eine Aufgabe übernehmen kann. Dabei ist der „Putzroboter“
(ein so genannter „Bristle Bot“), der den Boden schrubbt,
entstanden).
Die Grundelemente
dieses Roboters sind eine
Handbürste und ein mit
einer Batterie betriebener
vibrierender Motor, der
die Bürste in rotierende
Bewegungen versetzt.
Den Kindern wurde
erklärt, wie ein Stromkreis
mit Schalter funktioniert. Nachdem alle Roboter fertig
gebaut waren, wurde mit viel Spaß um die Wette geputzt.
FERIEN-PROJEKT
„ROBOTER –
WUNDER DER TECHNIK“
VOM 29.06.2020 - 03.07.2020 IM
FAMILIENZENTRUM „HAUS AM SEE“
Das Ferien-Projekt hat eine Woche lang von Montag bis
Freitag in der Zeit von 10 bis 16:00 Uhr stattgefunden.
Am ersten Tag haben wir, nachdem wir uns einander
vorgestellt und die Wünsche und Regeln für den Umgang
miteinander gemeinsam aufgeschrieben und besprochen
hatten, mit einem allgemeinen Einstieg in das Thema
Roboter und Künstliche Intelligenz begonnen.
Für die praktische und kreative Arbeit stand für die ganze
Woche ein umfangreiches, inspirierendes „Material-Buffet“ (Kartons, Dosen, Pappen, Papiere, Spiegelfolien,
Korken, Drähte, Knöpfe, diverses Bastelmaterial ...) zur
Verfügung.
Angefangen haben die teilnehmenden Kinder, indem sie
sich eine Figur ausgedacht und gebaut haben, die wie
ein Roboter aussieht. Entstanden sind dabei ganz unterschiedliche Exemplare.
Die andere Gruppe hat währenddessen eine Internetrecherche anhand verschiedener Fragestellungen unternommen, um mehr über Roboter und Künstliche Intelligenz zu erfahren. Die Kinder
haben dabei einiges über den
Umgang mit diesem Medium in Bezug auf Recherche
zu verschiedenen Themen
erkundet (Stichwörter, Suchmaschinen ...).
Es standen dafür mehrere Tablets zur Verfügung. Daneben
gab es für weitere Informationen diverse Bücher zum
Thema Roboter.
Nachmittags wurden die Gruppen getauscht. Danach haben die Kinder allen ihre Ergebnisse der Nachforschungen
präsentiert und diskutiert.
Am nächsten Tag haben wir mit den Kindern im Stil der
Quiz-Show „Ob ihr wirklich richtig steht, seht ihr, wenn
das Licht angeht... 1, 2 oder 3“ das Quiz veranstaltet. Die
Fragen und Antworten ergaben sich aus der vorangegangenen Internetrecherche.
In der elektronischen Musik taucht das Thema „Roboter“
immer wieder auf. Das Projekt sah vor, mit den Kindern
zu dem Musikstück „Die Roboter“ der Band Kraftwerk, mit
Unterstützung einer tanzerfahrenen freien Mitarbeiterin
einen Tanz einzuüben.
Um sich für den Robotertanz passend zu verkleiden, haben die Kinder aus großen Kisten fantasievolle Kostüme
gebaut.
Am zweiten Tag wurde die Gruppe geteilt.
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Reinickendorfer EulenPost
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Am Nachmittag des letzten Tages haben die Kinder ihre Familien zu einer Abschluss-Präsentation eingeladen. Zu Beginn wurde der Robotertanz aufgeführt.
Manche Kinder haben lieber in Schutzanzügen getanzt, weil sie sich darin
besser bewegen konnten.
Anschließend konnten die Gäste die Ergebnisse der Projektwoche, die die Kinder in Form einer Ausstellung aufgebaut hatten, besichtigen.
Die Kinder haben sich untereinander gut verstanden. Sie waren interessiert,
engagiert und sehr kreativ bei den unterschiedlichen Angeboten dabei.
Sie haben sich in der Projektwoche mit viel Spaß dem Thema Roboter gewidmet und Neues kennengelernt.
Die gemeinsame Arbeit wurde durch die räumlichen Gegebenheiten begünstigt, denn für die ganze Woche stand den Kindern ein großer Saal mit Einzeltischen zur Verfügung. Andere Aktivitäten (u.a. auch das gemeinsame Mittagessen) konnten auf der großen Terrasse stattfinden, und für Bewegungsspiele in
den Pausen gab es viel Raum auf der Wiese.
Die Projektwoche wurde von der Architektin und Werkpädagogin Katrin Rinne
angeleitet und vom Haus am See-Team unterstützt.
Das Haus am See ist eine Einrichtung des Bezirksamtes Reinickendorf in Kooperation mit dem
Träger Lebenswelt. Die Stadtteilarbeit des Trägers Lebenswelt
wird aus Mitteln des Senates für
Integration, Arbeit und Soziales
gefördert. Das Ferienprojekt war
eine Kooperation der Volkshochschule Reinickendorf mit dem Jugendamt Reinickendorf und der
Lebenswelt. Es wird ermöglicht
durch die Förderung des Deutschen Volkshochschul-Verbands
mit Mitteln aus „Kultur macht
stark. Bündnisse für Bildung“.
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Reinickendorfer EulenPost
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Katrin Rinne
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MBUS-EFÖB
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FERIENP
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PROJEK
UNSER MÜLL
Wir nutzten diese
Sommerferien, um
uns dem aktuellen
Thema der Umwelterziehung zu widmen. Bei dem Projekt haben wir uns an den
Interessen der Kinder orientiert. Der Einsatz von Kameras
und Diktiergeräten erweiterte zudem bestehende Medienkompetenzen. Das Interesse der Kinder für das Projekt
entstand bei einem Spaziergang durch den EFöB-Bereich
unserer Schule. Den Kindern fiel auf, wie übervoll die Mülleimer waren. Sie wurden neugierig und wollten mehr über
die Müllentstehung erfahren. Das Projekt war ein offenes
Angebot. Jedes Kind, das Lust darauf hatte, war herzlich
eingeladen, mitzumachen. Wir Erzieher*innen waren
dabei die Co-Konstrukteure.
Unser Müllprojekt startete mit
einem „Müllfrühstück“ ;). Die
Kinder präsentierten die Verpackungen aus ihren Brotboxen.
Alle waren sehr erstaunt, was da
für ein Müllberg zusammenkam.
Gemeinsam überlegten sie, was
davon wieder zu verwerten ist.
Sie waren überrascht, was Mülltrennung bewirken kann. Einige
Kinder kennen das von zu Hause nicht, in der Schule werden
die verschiedenen Mülleimer
schon mehr wahrgenommen.
Zusammen überlegten sie, in
welche Bereiche der Müllberg
sortiert werden könnte, und
einigten sich auf die 4 Bereiche Papier-, Bio-, Rest- und
Verpackungsmüll. Unter den Kindern entstand die Idee,
die Umgebung als „Mülldetektive“ zu erkunden. Gleich am
nächsten Tag ging es auch schon los in Richtung Panke.
Unsere Ausrüstung bestand nicht nur aus Müllzangen,
Müllbeuteln und Kameras, wir nahmen auch Papier und
Stifte mit. Schließlich sollten die Umweltsünden auch aufgeschrieben und dokumentiert werden. Es war wirklich erschreckend, was die Kinder auf ihrem Weg zur Panke alles
entdeckt haben. Es gab Müllberge auf dem Weg, einfach
hingeworfen oder ausgekippt, eine Waschmaschine war
„entsorgt“ worden, eine Kaffeemaschine, viele Autoreifen
und ganze Müllsäcke.
Nach unserer Rückkehr in die Schule kamen viele Fragen
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auf: „Was passiert mit dem Müll, wenn er nicht mehr gebraucht wird?“ „Ist es wirklich gleich Müll, oder kann man
ihn noch anders verwenden?“ „Wie lange lebt eigentlich
unser Müll?“ „Was kann ich selbst dafür tun, um nicht so
viel Müll zu produzieren?“
Die Kinder sprachen noch lange davon und machten sich
Gedanken darüber. Um die entdeckten Umweltsünden
besser zu visualisieren, haben sie einen Zeitstrahl angefertigt. Der Zeitstrahl stellt dar, wie lange unser Müll zum
Verrotten braucht. Dazu wurde er mit Signalfarben in Rot,
Gelb und Grün eingeteilt. Und, weil Kinder immer gerne
basteln und rumprobieren, entstand eine weitere Idee, aus
den Müllverpackungen etwas herzustellen.
Die Kinder hatten Spaß beim Ausprobieren, was sich mit
dem Müll so alles anstellen lässt. Sie haben die verschiedenen Werkstoffe untersucht und mit
Begeisterung Müllfiguren gestaltet. Es
war schön zu sehen, wie erfindungsreich
und engagiert sie dabei waren und wie
viele lustige und sehenswerte Kunstwerke entstanden sind. Und wo Kunstwerke
sind, da muss es auch eine Ausstellung
geben, um sie den anderen zu zeigen und
um auf das Müllproblem aufmerksam
zu machen. Die Kinder präsentierten ihre
Werke ihren Freundinnen und Freunden, erzählten, was sie herausgefunden
haben und führten sie durch die Ausstellung. Besonders der Zeitstrahl, an dem
sie sehen konnten, wie viele Jahre zum
Beispiel eine Windel braucht, um sich
aufzulösen, beeindruckte die Kinder.
Reinickendorfer EulenPost
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TEL
ENHO
UND INSEKT
BIENENWIESE
Unser Herz schlägt ganz klar für die Natur und ihre Bewohner, die Insekten. Rund um den EFöB-Bereich der
Kolumbus-Grundschule summt und krabbelt es zwischen
Gräsern und Blumen, die die Kinder ausgesät haben. Auch
das große Insektenhotel der Kinderjury auf dem Weg zum
Schulgarten haben sie gemeinsam mit den Erzieher*innen
zwischen Notbetreuung und Ferienprogramm gestaltet
und fertig gestellt. Und ob nun „Nobelhotel“ oder „DosenAppartement“, die Insekten mögen beides.
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Reinickendorfer EulenPost
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LESEEMPFEHLUNGEN
MITMACHEN,
MITDENKEN,
MITRÄTSELN –
INTERAKTIVE BÜCHER
BUCHHANDLUNG
AM SCHÄFERSEE
Tanja Bethke und Jessica Riedel
von der Buchhandlung am Schäfersee
Tanja Bethke
Markstraße 6 (U8 Franz-Neumann-Platz)
13409 Berlin
www.schaefersee.com
Tel. (030) 455 60 72
Öffnungszeiten:
Mo.–Fr. 9 –18 Uhr,
Sa. 9 –13 Uhr
Jessica Riedel
Björn Berenz, Chrisoph Dittert:
Explorer Team. Das Abenteuer
beginnt!
ISBN: 978-3-401-60566-1
10,- €
Empfohlen ab ca. 8 Jahren
Lias’ Vater ist ein berühmter TV-Expeditionsforscher und wird seit seiner Suche nach einem mysteriösen
Wundervolk im Himalaya vermisst.
Als Lias das Expeditionstagebuch
seines Vaters findet, macht er sich
auf den Weg nach Katmandu, um
ihn zu suchen. Schon auf dem
Hinflug muss er das erste Rätsel im
geheimen Expeditionstagebuch
seines Vaters lösen – gar nicht so
leicht, wenn das neugierigste Mädchen aller Zeiten neben einem sitzt
und alles untersuchen will. Kaum
gelandet, beginnt für Lias eine
abenteuerliche Suche, bei der er
schon bald Ünterstützung von Mo-
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ja und Cookie erhält, die gemeinsam mit ihm herausfinden wollen,
was mit seinem Vater passiert ist.
Explorer Spaß zum Miträtseln
für Kinder ab 8 Jahren. Hinten im
Buch gibt es für die Leserin/den
Leser ein Expeditionstagebuch
zum Herausnehmen, mit dem
man nach Herzenslust einige
knifflige Rätsel lösen kann, die Lias
und seinen Freunden in schwierigen Situationen weiterhelfen.
Buchtipp von Jessica Riedel
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Jens Schumacher:
Escape Room. Flucht aus ... dem
Haus der Geister
ISBN: 978-3-8458-3979-0
10,00 €
Empfohlen ab ca. 9Jahren
Der größte Trend bei interaktiven
Geschichten und Rätselspielen
sind zur Zeit Escape-Games. Egal
ob ein Live-Spiel, ein Brettspiel
oder in Buchform – immer geht
es darum, aus einem Raum oder
einem Gebäude zu entkommen. Es
wird eine spannende Geschichte
mit Rätselelementen verknüpft, die
die Spieler*innen Stück für Stück
zur Befreiung aus der bedrohlichen
Lage führen. Während man bei den
Live-Spielen und bei den Brettspielen auf Mitspieler*Innen angewiesen ist, kann man die Bücher auch
allein lesen und spielen.
Reinickendorfer EulenPost
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Einen besonderen Reiz haben die
neuen Escape-Room-Bücher aus dem
Verlag Ars Edition. Schaurige Illustrationen im farbenfrohen Comicstil begleiten das gesamte Buch, die Schrift
ist groß und lesefreundlich auch für
leseschwächere Kinder. „Flucht aus
... dem Haus der Geister“ beginnt mit
einer Geschichte, die das Vorstellungsvermögen der Kinder herausfordert
und unterstützt: Du stehst vor dem Tor
der alten Villa, die seit Jahren unbewohnt ist – und bereust die Mutprobe,
die du eingegangen bist, weil der
größte Angeber deiner Klasse dich
herausgefordert hat.
Nachdem die Beschreibungen und
Zeichungen genügend Gruselstimmung und Kopfkino hervorgerufen
haben, passiert plötzlich etwas: Ein
Sturz durch eine Falltür – kein Weg
nach oben zurück, und der Keller ist
verwinkelt wie ein Labyrinth! Es ist
definitiv Zeit für das erste Rätsel! Eine
Labyrinthzeichnung führt hoffentlich
zu einer Ziffer, die dem Kind sagt, auf
welcher Seite es weiterlesen muss, um
zu entkommen.
Um an die Rätsel zu gelangen, muss
man verschlossene Seiten aufschneiden - die Lösungen führen dann zu
den richtigen Seiten und Wegen um
voranzukommen, und kleine Symbole
geben Tipps, falls man sie braucht.
Sollte man gar nicht weiterkommen,
kann das rätselnde Kind auch am Ende
des Buches die Lösung nachschlagen.
Ein toller Spaß, egal ob allein oder
gemeinsam mit Freunden oder Geschwistern, der zum Lesen motiviert.
Buchtipp von Tanja Bethke
Puzzle & Buch – Das Periodensystem
ISBN: 978-1-78941-391-5
14,95 €
Empfohlen ab ca. 10 Jahren
Im naturwissenschaftlichen Unterricht taucht es früher oder später auf:
Das Periodensystem der Elemente.
Die schiere Informationsfülle dieser
berühmten geordneten Darstellung
der chemischen Elemente kann
schnell überfordernd sein: All diese
Buchstaben und Ziffern! Da nützt
auch die farbige Gruppierung auf den
Postern und Grafiken nur wenig.
Eine spielerische Annäherung gelingt
mit der neuen Kombination aus Puzzle und Buch: Ein 300-Teile-Puzzle
(59x40 cm) lenkt die Aufmerksamkeit
auf jedes Detail und Element. Abgebildet ist tatsächlich das gesamte
Periodensystem der Elemente, drumherum anspielungsreich illustrierte,
farbenfrohe Elemente als Figuren
– beispielsweise das königlich mit
Krone und Umhang ausgestattete
Element „Au“ (=Gold).
Wenn man nun zu den wichtigsten
einzelnen Elementen mehr wissen
möchte als chemisches Zeichen, Ordnungszahl und Name, kann man in
dem beiliegenden Heft nachschlagen.
Ein innovatives Konzept zum günstigen Preis.
Hannah Wilson:
Weniger ins Meer
ISBN: 978-3-8458-3440-5
15,- €
Empfohlen ab ca. 8 Jahren
Was können wir tun, um Plastik und
anderen Müll auf den Straßen und
im Meer zu vermeiden? Dieses Buch
lehrt Groß und Klein, was wir tun
können, um der Umwelt etwas Gutes
zu tun.
Nach einer kurzen Einführung beschäftigt sich das Buch mit den
Themen Plastik, Glas, Papier, Metall,
Textilien und Lebensmitteln. In jedem
Kapitel werden anhand vieler anschaulicher Bilder zuerst die Probleme mit der Entsorgung der Produkte
aufgezeigt. Danach werden Tipps
gegeben, was man im Alltag besser
machen kann, um die falsche Entsorgung zu verhindern.
Dieses Buch ist ein toller Anreiz, sich
mit den Eltern und Großeltern hinzusetzen und eine Entdeckungsreise ins
Land der Umweltverschmutzung zu
unternehmen. Vor allem können alle
Generation etwas Neues in diesem
Buch lernen und einen kleinen Beitrag leisten, um der Verschmutzung
unserer Welt vorzubeugen.
Buchtipp von Tanja Bethke
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Reinickendorfer EulenPost
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Buchtipp von Jessica Riedel
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BUCHVORSTELLUNG
BIBLIOTHEK
Adam Silvera:
Was mir von Dir
bleibt
Arctis Verlag
2019
18,00 € (gebundene Ausgabe)
383 Seiten
ISBN: 978-303880-022-4
ab 14 Jahren
Zwei Jungs, die eine enge Freundschaft verbindet, gestehen einander
ihre Liebe und werden zu einem
perfekten Paar – bis einer der beiden
wegzieht um zu studieren, eine neue
Beziehung beginnt und schließlich
auf tragische Weise ums Leben
kommt. Zurück bleiben zwei kaputte
Herzen, zwei aus den Angeln gerissene Leben, zwei ehemalige Rivalen, die
plötzlich feststellen, dass niemand
sie in ihrer Trauer um denselben geliebten Menschen so gut versteht wie
der jeweils andere. So könnte man
die Geschichte von Theo, Griffin und
Jackson in wenigen Worten zusammenfassen. Eine Geschichte über Liebe, Verlust, Hoffnung, Trauerbewältigung, Freundschaft …. Erzählt wird
alles aus der Sicht von Griffin, der
in New York zurückbleibt und dort
schließlich vom Tod des geliebten
Freundes Theo weit weg in Kalifornien erfährt und daraufhin beginnt,
die Dinge mit Theos neuem Freund
Jackson aufzuarbeiten. Interessant
ist die Art und Weise, wie wir hier
immer weiter in die Geschichte der
Jungs eintauchen, denn die Ereignisse werden nicht einfach in chronologischer Reihenfolge erzählt, stattdessen wechseln sich immer wieder die
Geschehnisse der Gegenwart und die
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AM SCHÄFERSEE
der Vergangenheit miteinander ab.
Dabei ist jeder Abschnitt mit einem
Datum versehen. Das Besondere ist
außerdem, dass Theo alles, was er
in der Gegenwart erlebt und was in
ihm vorgeht, dem verstorbenen Theo
erzählt. Der Leser gleitet parallel auf
zwei versetzten Zeitstrahlen durch
die letzten Jahre in Griffins Leben.
Im Wechsel erleben wir die glücklichen Monate von Griffins und Theos
Zeit als Paar und wiederum Griffins
Kummer in der Gegenwart mit. Dort
sucht er nach Antworten, will herausfinden, wer Theo in der Zeit, die er in
Kalifornien mit Jackson verbrachte,
war, und muss sich dabei auch der
einen oder anderen unangenehmen
Wahrheit stellen.
Im Verlauf der Geschichte lernen wir
die Jungs immer besser kennen, vor
allem Griffin mit seinen Ecken, Unsicherheiten, Schwächen und Zwangsstörungen, aber auch seiner warmherzigen sympathischen Art. Griffin
ist eben ein Mensch, und er befindet
sich in einem Ausnahmezustand. Das
bedeutet, er trifft auch mal falsche
Entscheidungen, handelt impulsiv,
tut Dinge, die ihm selbst vielleicht
nicht gut tun. Aber all das macht ihn
greifbar, macht ihn zu einer überzeugenden Figur, mit der sich bestimmt
einige identifizieren können.
Doch auch Theo und Jackson wirken sehr plastisch, ihre Charaktere
werden im Laufe der Zeit mit immer
mehr Leben erfüllt. Neben den schön
herausgearbeiteten verschiedenen
und speziellen Persönlichkeiten sind
in diesem Buch auch die Beschreibungen der zwischenmenschlichen
Beziehungen und Theos intensiver
Gefühle sehr gut gelungen.
Ein Buch, das mal traurig, stellenweise auch lustig, vor allem aber schön
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und einfühlsam geschrieben ist. Und
das einem aufzeigt, dass es im Leben
eben manchmal ganz anders kommt
als geplant, wie schnell die Dinge sich
ändern können. Aber auch, dass man
Wege finden kann, damit zurecht zu
kommen. Oftmals verlaufen diese
Wege nicht einfach geradeaus, sind
sauber und glatt. Manchmal sind sie
verworren, unwegsam, führen im
Kreis oder in eine Sackgasse - weiterlaufen muss man dennoch. Und
so wartet auch dieses Buch mit der
einen oder anderen Wirrung und
unerwarteten Momenten auf.
Übrigens spielt das Thema Homosexualität natürlich eine Rolle, es geht
aber nicht in erster Linie um Dinge
wie das Outing oder Diskriminierung
von Homosexuellen. Nicht, dass diese
Themen generell zu vernachlässigen
wären oder klein geredet werden
sollten, doch in diesem Roman wurde
einfach gar keine „große Sache“ aus
der sexuellen Orientierung der Charaktere gemacht. Vielmehr wurde sie
weitestgehend einfach angenommen
(von den übrigen Figuren) und so
normal behandelt, wie sie eben auch
ist, und das hat mir gut gefallen.
Ich habe Griffin gerne durch diese
intensiven, turbulenten Phasen
seines Lebens begleitet, in denen er
seine erste Liebe zunächst gewinnt,
um sie dann wieder zu verlieren,
und anschließend versucht, die Teile
seines Lebens irgendwie wieder zu
sortieren. Gerne empfohlen!
Vivienne Hollad,
Bibliothek am Schäfersee
Reinickendorfer EulenPost
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Ausgabe 33
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DER ZERBROCHENE KRUG
EIN HÖRSPIEL VON SCHÜLERINNEN
UND SCHÜLERN DER PAUL-LÖBE-SCHULE
Corona. - Der Schulbetrieb ist eingeschränkt. Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen Lerngruppen dürfen
sich auf dem Schulgelände nicht begegnen. Wie soll eine
Theatergruppe auf Wunsch der Schülerinnen und Schüler
in einer so herausfordernden Zeit bestehen?
Die Theatergruppe der Paul-Löbe-Schule hatte die Lösung.
„Wir machen ein Hörspiel daraus.“
Also wurde Vollgas gegeben.
* Das Stück wurde zu einer Hörspielfassung umgearbeitet,
die man hier auf der Webseite der Schule hören kann:
https://www.paul-loebe-schule.de/
hoerspiel-der-zerbrochene-krug/.
*Ein Tonstudio aus Stellwänden und einem Tascam-Aufnahmegerät wurde improvisiert.
* Die Schülerinnen und Schüler wurden zum Einsprechen
ihrer Texte einzeln eingeladen.
Wie bei professionellen Produktionen haben die Sprecherinnen und Sprecher zahlreiche Takes eingesprochen. Es
war nicht immer einfach, alle Hygieneregeln einzuhalten,
da unterschiedliche Dinge zu beachten waren. Dennoch
automatisierte sich schnell ein Ablauf von Desinfizieren des
Mikrofons über die Organisation der abgetrennten Bereiche
des Raums bis hin zum Einhalten des Mindestabstands.
Es gab eine Hörspielregie, die gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern das emotionale Spektrum der Texte
erarbeitet hat. Hierbei wurde dem Ausdruck der Stimme
viel Aufmerksamkeit verliehen. Die Sprecherinnen und
Sprecher haben mit Hingabe ihre Rollen gesprochen, und
das Resultat ist deutlich im Hörspiel zu hören.
Sobald alle Takes eingesprochen waren, erstellte die Regie
einen Schnittplan. Ein professioneller Sounddesigner hat
ihn umgesetzt, die Raumatmosphäre kreiert, Geräusche
hinzugefügt und Musik dazu komponiert. Das Hörspiel ist
so zu einem Ganzen zusammengewachsen.
Parallel zu allen beschriebenen Vorgängen entwickelte
die Bühnen- und Kostüm-AG ein Booklet für die CD des
fertigen Hörspiels. Hierbei verwendeten die Schüler*innen
Zeichnungen, Figurinen und Entwürfe, die im Arbeitsprozess dieser AG entstanden waren. Darüber hinaus fügten
sie Making Of-Fotos, Fotos von sich selbst sowie verschiedene Kommentare hinzu. So wurde der ganze Prozess für
die Hörerinnen und Hörer visualisiert.
Auch in diesem Jahr entstand wieder ein Produkt, das von
der Mitwirkung vieler unterschiedlicher Teilnehmer*innen
und deren Vernetzung lebt.
Ein inklusiver Prozess in Zeiten von Corona.
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Julia Orama und Fabian Martino
Reinickendorfer EulenPost
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NEN
*IN
DIE KIEZREPORTER
... BRINGEN NACHRICHTEN AUS DER ZUKUNFT
Vor den Sommerferien haben wir Kiezreporter*innen in einem Film-Workshop mit dem fez,
dem Freizeit- und Erholungszentrum in der Wuhlheide, einen kleinen Nachrichtenclip für euch erarbeitet.
Den Zusammenschnitt der Filmsequenzen könnt ihr euch hier im Video ansehen
https://www.aufwind-berlin.de/fileadmin/user_upload/Mediendateien/Kiezreporter_Intro_28GB_copy.mp4.
Vorab könnt ihr euch in unserer kleinen Fotoreportage schon mal anschauen, was wir an dem
Nachmittag so alles dafür gemacht haben.
Für interessante und abwechslungsreiche Beiträge
braucht es die passende Umgebung. Also raus ins Grüne.
Wie entstehen Nachrichten? Welche interessanten
Informationen aus der Zukunft wollen wir hören? Erstes
Kennenlernen und Brainstorming, Ideen für mögliche
Schlagzeilen werden gesammelt.
Nach Abstimmung der Schlagzeilen werden die Arbeitsgruppen und Filmteams gebildet. Jetzt heißt es, gut überlegen.
Wie mache ich eine Nachricht ansprechend, spannend und
informativ? Welche Rollen brauchen wir für unseren Dreh?
Klappe, die Erste …,
Zweite …, Dritte…,
Vierte …!
Gar nicht so einfach und
schwieriger als gedacht.
Fleißig werden die Texte gelernt und Kostüme gebastelt.
Auch der lustige Recycling-Robi der Umwelt-AG wird mit
einbezogen.
Geschafft! Alles
ist im Kasten. Ein
kurzer Erfahrungsaustausch beschließt
den gemeinsamen
Nachmittag.
Jetzt geht’s los! Die ersten
Studio-Aufnahmen beginnen.
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Reinickendorfer EulenPost
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ERSCHULE
... GEHEN AN DIE OB
Bei unserem letzten Kiezreporter-Treffen in einem für alle
ungewöhnlichen und garantiert erinnerungswürdigen
Schuljahr haben wir dann noch schweren Herzens unsere
Mitstreiter*innen Tyler, Ana Maria, Elisa und Marlene mit
einem Abschiedseis und den gemeinsamen Aufnahmen
auf die weiterführende Oberschule entsandt.
Ihr fehlt uns auf jeden Fall jetzt schon.
Deshalb wird es mit der Umsetzung des geplanten
Minecraft Projektes leider nichts. Aber wir waren nicht
untätig und haben vor den Sommerferien noch so einiges
geschafft. Mit den Bildern unserer Treffen zeigen wir euch,
was wir so gemacht haben.
Tyler filmt Ana Maria und zeigt den anderen, wie die Handkamera funktioniert. Justin filmt Marlene. Monika filmt
Soumik. Suveyla filmt noch Ana Maria und obwohl wir uns
das letzte Mal in dieser gewohnten Besetzung sehen, sind
alle gut drauf und sagen: „Tschüss, bis zum nächsten Mal.“
Diese zauberhaften Püppchen
haben Ana Maria und Monika für
uns gebastelt. Ein fröhlich kreatives
Andenken. Bis bald!
Eure Kiezreporter*innen
R SACHE
IN EIGENE
Z
R
U
K
L
A
... NOCHM
In Nummer 31 der EulenPost hatten
wir euch von unserer Teilnahme am
Politischen Wettbewerb 2020 berichtet.
Dafür waren wir mal wieder in
Sachen Umwelt unterwegs. Mit
unserem eingesendeten Beitrag
„Plastik- Nein Danke!“ konnten wir
die Jury überzeugen und haben einen
Geldpreis von 250 € erhalten. Zudem
wurde unsere AG Kiezreporter*innen
unterwegs/Schülerzeitung als demokratisches Projekt ausgezeichnet.
Coole Sache!
Eure Kiezreporter*innen
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Reinickendorfer EulenPost
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QM LETTEPLATZ
LETTEKIEZ LIEST!
Kerwien
Jan Peter Bremer
Am Mittwoch, 23. September, 17 Uhr liest Undine Fülling im M5, Markstraße 5 aus dem Roman
„Schöne neue Welt“ von Aldous Huxley von 1932.
Um Entdeckungstouren ins Berliner Umland geht es am Donnerstag, 15. Oktober, 18 Uhr, wenn die Bloggerinnen
Theresa Wißmann und Sina Schwarz von Milch&Moos im M5 „Vom Wandern und guten Essen“ präsentieren.
Am Freitag, 16. Oktober, 18 Uhr stellt Jan Peter Bremer in der Bibliothek am Schäfersee, Stargardtstraße 11-13
seine Gesellschaftsparabel „Der junge Doktorand“ vor. Bremers Roman wurde 2019 für den Deutschen
Buchpreis nominiert.
Ein „Streifzug durch Reinickendorf-Ost“ ist das Thema des Stadtteilkenners und Publizisten Ralf Schmiedecke am
Montag, 19. Oktober, 17 Uhr in der Bibliothek am Schäfersee.
Am Dienstag, 20. Oktober, 18 Uhr liest Bettina Kerwien im M5 aus ihrem Krimi „Au revoir, Tegel: Ein Kappe-Krimi“.
Bei der Veranstaltung am Mittwoch, 21. Oktober, 17:30 Uhr der Projektgruppe Schäfersee im M5 werden
Texte zum Thema Umwelt gelesen, anschließend darf diskutiert werden.
Um die Ressource Wasser mit anschließender Diskussion geht es am Donnerstag, 22. Oktober, 17:30 Uhr
bei der Lesung von Susy Standke, Reiner Schröter und Anton Kulmus im M5.
Surreal und wild wird es bei der letzten Lesung am Donnerstag, 29. Oktober, 18 Uhr, bei der Ulrich Schütter im M5
„Zoo oder Briefe nicht über die Liebe“ von Viktor Sklovskij und „Generation P“ von Viktor Pelewin präsentiert.
Alle Lesungen im M5 finden in Kooperation mit der Buchhandlung am Schäfersee statt.
Das Programm gibt es online unter www.qm-letteplatz.de und gedruckt u.a. in der Bibliothek am Schäfersee (Stargardtstraße 11-13), der Buchhandlung am Schäfersee (Markstraße 6) oder beim Quartiersmanagement Letteplatz
(Mickestraße 14).
Die Veranstaltung wird aus dem Projektfonds des Quartiersmanagements Letteplatz gefördert. Den Büchertisch organisiert die Buchhandlung am Schäfersee.
Bitte beachten Sie die folgenden Bedingungen des Veranstalters:
Zur Nachverfolgung möglicher Infektionsketten mit dem neuartigen Covid-19-Virus ist die Angabe persönlicher Daten für
alle Besucher*innen verpflichtend und um das Tragen eines Mund-Nasenschutzes bis zur Platzeinnahme wird gebeten.
Aufgrund einer begrenzten Platzkapazität wird um eine vorherige Anmeldung unter stiewe@stadtmuster.de
oder 0177/7423230 gebeten.
Wir bedanken uns bei den Kulturpat*innen Tanja Bethke, Manuela Dreher, Undine Fülling, Irmgard Hochberger, Anton
Kulmus, Dorothea Peichl, Sigrid Sattmann, Carmen Schiemann und Ulrich Schütter sowie der Buchhandlung am Schäfersee, der Bibliothek am Schäfersee und dem M5 für die tatkräftige Unterstützung des Projektes.
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Birgit Bogner & Melanie Stiewe
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Reinickendorfer EulenPost
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Foto: Andreas Hornoff
In diesem Jahr heißt es seit Ende August wieder „Der Lettekiez liest!“. Bereits zum 11. Mal
in Folge findet das Lesefestival unter der Regie der Agentur Stadtmuster GbR in Kooperation mit dem Quartiersmanagement Letteplatz mit etlichen Lesungen und themenspezifische Begleitveranstaltungen bei freiem Eintritt statt.
Bis 29. Oktober wird Unterhaltsames, Spannendes und Wissenswertes präsentiert. Dafür
haben bereits viele interessante Autor*innen aus dem Unterhaltungs- und Sachbuchbereich ihr Kommen angekündigt. Damit aufgrund der Corona bedingten Abstandsregel auch genügend Besucher*innen Platz haben, sind in diesem Jahr nur die Bibliothek am Schäfersee, das M5 in Kooperation mit der Buchhandlung am Schäfersee
sowie das Sozialmobil als Leseorte vorgesehen.Das Festival bietet mit u.a. Krimis,
Romanen und Büchern zu Umweltthemen ein abwechslungsreiches Programm.
Neben etablierten Autor*innen sind auch wieder Bewohner*innen aus dem Kiez in Bettina
das Lesefestival aktiv eingebunden.
Plakat: Stadtmuster GbR
2020: UNSERE WEGE SIND VIELFÄLTIG VII.
IM KIEZ:
DER OPERNDOLMUŞ ZU GAST
DER BESUCH DES FRISEURS
Klassische Musik für
alle: Musiker*innen des
Operndolmus, zu Gast
im Lettekiez
Wochenlang war es nicht möglich, zum Friseur zu gehen und dann kommt
er plötzlich selbst vorbei. Und zwar nicht irgendein Friseur, sondern der berühmteste der Welt: der Figaro, Hauptfigur der Oper „Der Barbier von Sevilla”
von Pierre-Augustin Caron de Beaumarchais. Er kam ohne Kamm und Schere,
dafür mit musikalischer Begleitung: Fünf Ensemble-Mitglieder der Komischen
Oper Berlin gastierten im Lettekiez und spielten Stücke aus dem Repertoire des
Hauses.
Seit 2011 schon besuchen Musiker*innen und Sänger*innen der Komischen
Oper Berliner im Rahmen des Projekts „Operndolmus,” Berliner Kieze und geben
dort kurze Konzerte, zwischen Plattenbauten, auf belebten Plätzen, in Innenhöfen. „Öffnung hin zur Stadt”, so die Beschreibung auf der Webseite der Komischen
Oper, heiße nicht nur, „die Tore der Oper, ihre Musik und ihre ganz besondere
Kunstform für jeden und jede unabhängig vom kulturellen, sozialen oder finanziellen Hintergrund weit aufzustoßen, sondern auch selbst die Schwelle des Hauses zu überschreiten, unter anderem mit dem Projekt des „Operndolmus,.”
In den Lettekiez kamen die fünf Ensemble-Mitglieder auf Einladung des Projektes „Viele Kulturen - ein Kiez” der Agentur SmArt von Birgit Bogner und Melanie
Stiewe sowie des Wohnungsunternehmens Vonovia, in dessen Innenhöfen die
zwei Konzerte stattfanden. Das erste Konzert wurde im Hof des Wohnblocks
Letteallee / Kühleweinstraße gegeben, das zweite im Block Micke- / Reginhardstraße.
Das Publikum an den Fenstern und auf den weiträumigen Flächen war begeistert. Und für die Musiker*innen war es ebenfalls ein denkwürdiger Moment:
„Für uns ist es nach dreimonatiger Corona-Pause das erste Mal, dass wir wieder analog vor Publikum spielen. Und das ist doch etwas ganz anderes, als per
Videokonferenz”, so Mustafa Akça, Projektleiter und Initiator des Operndolmus,.
Dafür habe man aus 500 Jahren Operngeschichte extra Stücke ausgewählt,
die in den letzten Monaten eine Rolle spielten: Friseurbesuche, die Liebe, das
Verreisen.
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Reinickendorfer EulenPost
Text/Foto: Mathias Hühn
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TE
KIEZ
DER NEUE NEWSLETTER DER SCHREIBWERKSTATT LETTE
Gemeinsam mit Anwohner*innen entstehen in der
Schreibwerkstatt Lettekiez verschiedene Publikationen
über die Aktivitäten im Quartier. Seit Juli erscheint regelmäßig etwa alle acht Wochen „NewsLette“ mit Neuigkeiten, Projekten und Veranstaltungen aus dem Lettekiez.
In der ersten Ausgabe ging es u.a. um die neuen Kommunikationswege im Zeitalter von Corona, die Einrichtungen
wie der Jugendtreff Lette 51 und Gremien wie der Quartiersrat und die Aktionsfondsjury zwangsläufig vorgenommen haben. Dass das reale Leben nicht durch digitale
Angebote zu ersetzen ist, haben die meisten von uns in
den letzten Monaten gemerkt. Den analogen Angeboten,
die es zum Glück demnächst wieder geben wird, widmet
sich die zweite Ausgabe von „NewsLette“. Das Kulturfestival „Salon K“ beispielsweise fand dieses Jahr Ende August
ausschließlich draußen auf den Straßen und Plätzen statt.
Auch in der Evangeliumsgemeinde am Hausotterplatz
laufen wieder regelmäßige Veranstaltungen. Im Porträt
berichtet die Friseurin Sina Tschäpe aus der Residenzstraße, wie es ist, unter Corona-Bedingungen zu arbeiten.
„NewsLette“ wird per Mail über das Quartiers
management Letteplatz verschickt. Wer in den Verteiler
aufgenommen werden möchte, meldet sich bitte unter
team@qm-letteplatz.de. Außerdem gibt es „NewsLette“
als pdf auf der QM-Webseite unter
http://www.qm-letteplatz.de/images/stories/aktuelles/
juli20/NewsLette_2_2020_web.pdf
und als gedruckte Version im Kiez.
Bei der Schreibwerkstatt Lettekiez können alle
mitmachen, die Lust aufs Schreiben, Fotografieren
und Zeichnen haben. Wir freuen uns über Themenvorschläge und Ideen für
„NewsLette“!
Schreibwerkstatt
Lettekiez
Kontakt:
team@qm-letteplatz.de
Die Schreibwerkstatt
Lettekiez wird mit Mitteln
des Quartiersmanagements Letteplatz aus dem
Programm Soziale Stadt
finanziert.
Grafik: Mathias Hühn
ET
NEWSL
Z
TERMINE DES QM LETTEPLAT
Aktuelle Termine
Tel. 030/38 20 96 59,
hausotterplatz@kreuzbund-berlin.de
Jede*r, die oder der Hilfe sucht, kann gerne vorbeikommen!
Lesefestival "Lettekiez liest!"
bis 29. Oktober an unterschiedlichen Orten im Kiez
Programm unter www.qm-letteplatz.de
Laib und Seele
jeden Dienstag, 11.30 bis 12 Uhr, Klemkestraße 65
Neukund*innen, die im PLZ-Gebiet 13409 und 13407
wohnen, können sich mit ihrem
Personalausweis und ihrer Bescheinigung über
Transferleistungen in der Ausgabestelle anmelden.
Sie können am selben Tag noch Lebensmittelspenden
erhalten.
Mi, 30. September, 18:00 Uhr:
Netzwerktreffen "Lette Nachbarn"
Bibliothek am Schäfersee, Stargardtstraße 11-13,
13407 Berlin
Mi, 28. Oktober, 18:00 Uhr:
Netzwerktreffen "Lette Nachbarn"
Haus am See, Stargardtstraße 5, 13407 Berlin
Nähtreff
jeden Freitag ab 16 Uhr,
Jugendheim der Evangeliums-Kirchengemeinde,
Kamekestraße 15
Anmeldung: Tel. 0173-376 8936
Regelmäßige Termine
Selbsthilfegruppe für suchtkranke Menschen und
Angehörige
jeden Dienstag, 19 Uhr
in der Ev. Evangeliums-Kirchengemeinde
Hausotterplatz 3. 13409 Berlin
Kontakt: Kordula Aretz, Tel. 030/40 39 88 89, Lutz Hacke,
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Weitere Infos und Termine unter
www.qm-letteplatz.de
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INTERKULTURELLE WOCHE IN REINICKENDORF
26.09. – 04.10.2020
In diesem Jahr will Reinickendorf auch
dabei sein, wenn mehr als 500 Städte und
und antisemitischen AtGemeinden in Deutschland eine „Interkultentate auf Menschen
turelle Woche“ veranstalten. Also haben Bezirksstadtrat
aus Halle (Oktober
Uwe Brockhausen und die Integrationsbeauftragte Julia
2019) und aus Hanau (Februar 2020). Zahlreiche
Stadtfeld zum Mitmachen aufgerufen, und das Programm
Akteure mit demokratie- und fremdenfeindlicher Einstelkann sich sehen lassen.
lung nehmen an den so genannten „Hygienedemos“ teil,
An ungefähr 30 Orten in Reinickendorf finden in dieser
und viele Menschen waren bzw. sind gerade während der
Woche Lesungen, Vorträge, Filme, Workshops, AusstelCorona-Pandemie Diskriminierungen und rassistischen
lungen und Aktionen statt – manchmal wird die Wahl
Anfeindungen ausgesetzt. Nicht zuletzt die aktuelle Situaschwerfallen, wo man denn nun am besten teilnehmen
tion in den USA und die vielen Demonstrationen weltweit
sollte. Da gibt es Trommelworkshops, einen Familientag
gegen Rassismus zeigen die Aktualität des Themas und
im Nachbarschafts- und Lesegarten in der Auguste-Vikwie viele Menschen tagtäglich mit Ausgrenzung in ihrem
toria-Allee, einen Kunstkurs für Kinder und Jugendliche
alltäglichen Leben zu kämpfen haben.“
im resiArt und ein Fest der arabischen Kultur für alle - mit
Das Programm wird entsprechend den aktuellen Coroarabischer Musik und einer kleinen Buchmesse, arabina-Bestimmungen umgesetzt.
scher Kalligraphie und arabischem Henna im Märkischen
Viertel. Das meredo.de – Medienkompetenzzentrum ReiSchon am 16. September 2020 wurde die Interkultunickendorf tourt mit Workshop-Tagen zum Thema „Hate
relle Woche Berlin mit einer interreligiösen Andacht
Speech“ durch den Bezirk, und im BVV-Saal liest Dilek
und einer Podiumsdiskussion eröffnet.
Güngör aus ihrem Buch „Ich bin Özlem".
Der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-BrandenBundesweit gibt es die „Interkulturelle Woche“ im Herbst
burg-schlesische Oberlausitz, Dr. Christian
seit vielen Jahren. Wir sind dabei aufgefordert, gemeinStäblein, eröffnete das interreligiöse Gebet mit Vertresam gegen Rassismus, Antisemitismus und jede Form der
tern von Judentum, Christentum und Islam. Im Anschluss
gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit zusammenzudaran fand in der Flüchtlingskirche St. Simeon eine Podistehen und uns solidarisch an die Seite derjenigen zu stelumsdiskussion unter anderem mit der Integrationsbeauflen, die aufgrund rechtlicher, sozialer und wirtschaftlicher
tragten des Berliner Senats, Frau Katarina Niewiedzial,
Benachteiligung nicht gleichberechtigt teilhaben können.
unter dem Thema: „Zusammen leben, zusammen wachJulia Stadtfeld, die Reinickendorfer Integrationsbeauftragsen – gemeinsam gegen Rassismus in Kirche, Religion und
te, sagt: „Gerade in diesen Zeiten sind der gesellschaftliche
Gesellschaft“ statt.
Zusammenhalt und das gemeinsame Engagement für
eine vielfältige, lebendige Gesellschaft und Demokratie
äußerst wichtig: Nicht zu vergessen sind die rassistischen
Hans Marquardt
WIR BAUEN EINEN REGENBOGEN
Im Rahmen der Interkulturellen Woche erscheint am
Mittwoch, 30. September 2020, auf dem Stadtplatz im
Märkischen Viertel ein großer Regenbogen.
20 Menschen unterschiedlicher Herkunft, die alle im
selben Kiez wohnen, stehen in einer Linie auf dem Platz
im Abstand von 1,50 Metern. Jeder hält einen Teil eines
Regenbogens, so dass weithin ein großer Regenbogen zu
sehen ist.
Wir beobachten, wie diese lebendige Skulptur entsteht
und halten sie fest in Bildern, kleinen Filmen und im Ge++
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dächtnis. Der Regenbogen hilft uns, zusammenzuhalten,
aufeinander zu achten und miteinander verbunden zu
sein, auch wenn wir zeitweise körperlichen Abstand halten
müssen.
Eine Aktion von Jugendkunstpaten und Aufwind zur
Interkulturellen Woche Reinickendorf
am Mittwoch, 30. September 2020, 17:00 Uhr
Stadtplatz Wilhelmsruher Damm an der Viertel Box
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ELTERN AUF TOUR
EIN 2020
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E
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L
N
E
M
H
E
UNTERN
Erleben Sie beste Ausbildungsmöglichkeiten
für Ihr Kind!
Eltern spielen eine wesentliche Rolle im Prozess der beruflichen Orientierung: Sie beraten, motivieren und unterstützen Ihr Kind und zeigen Wege und Möglichkeiten auf.
Mit unserem Angebot möchten wir Ihnen Einblicke geben
und aufzeigen, welche beruflichen Entwicklungen mit
einer Berufsausbildung möglich sind, denn Sie sind für ihre
Kinder wertvolle Ratgeber bei der Berufswahl.
Auf einer Tour mit einem Bus in zwei Unternehmen lernen
Sie Ausbildungsberufe kennen und informieren sich über
Aufstiegs- und Karrierechancen nach der dualen Ausbildung. Es erwartet Sie ein unterhaltsames und kurzweiliges
Programm mit der ein oder anderen Überraschung. Natürlich gibt es auch Raum für Gespräche und Ihre Fragen.
Formularbeginn
Sie können aus 7 Touren auswählen:
Unter dem Motto „Eltern auf Tour – Unternehmen laden
ein“ starten zum wiederholten Mal am 8. Oktober 2020
von 15.00-19.00 Uhr Busse in unterschiedliche Berliner
Bezirke zu verschiedenen Unternehmen.
In der Zeit von 15:00 – 19:00 Uhr können Sie, mit oder
ohne Ihre Kinder (Schülerinnen und Schüler der Sek. I),
ausbildende Unternehmen kennenlernen und sich über
die vielfältigen Möglichkeiten der dualen Ausbildung
informieren.
Zahlreiche Unternehmen öffnen für Sie ihre Türen, um
über aktuelle Trends und Entwicklungen zu berichten und
über berufliche Möglichkeiten und Perspektiven in der
dualen Ausbildung in unterschiedlichen Branchen und
Berufsfeldern zu informieren. Auch während der Busfahrt
erhalten sie Informationen und haben die Möglichkeit
Fragen zu stellen und sich auszutauschen. Dieses Angebot
ist für Sie kostenlos.
Sichern Sie sich jetzt einen Platz für Ihren Unternehmensbesuch.
Tour 1: Peek & Cloppenburg – Freie Universität Berlin
Tour 2: Theodor Bergmann –
Frisch & Faust Tiefbau GmbH
Tour 3: dm-drogeriemarkt GmbH + Co. KG –
Harry-Brot GmbH
Tour 4: Pierburg GmbH – BIO COMPANY GmbH
Tour 5: Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) –
Deutsche Rentenversicherung Bund
Tour 6: Ferdinand-Braun-Institut –
Beumer & Lutum GmbH - Bio Bäckerei
Tour 7: Sicherheit Nord – AUTOPLUS AG
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Melden Sie sich heute noch an unter:
https://www.nrav.de/aktuelles/elternauftour/
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ZE
GSPLÄT
FREIE AUSBILDUN
Schulabgänger und Schulabgängerinnen haben es in
diesem Jahr besonders schwer, einen Ausbildungsplatz
zu finden, darum möchten wir interessierte Menschen im
Bezirk auf folgende Angebote aufmerksam machen.
Bei dem Berufsbild Tourismuskaufmann*frau handelt es
sich um überbetriebliche Ausbildungsplätze, bei denen die
jungen Menschen nach der Ausbildung in die Arbeitsplätze
der Tourismusbranche vermittelt werden.
Ein Schuljahr ist zu Ende und für viele junge Menschen
(und auch deren Eltern) stellt sich die Frage: „Was kommt
danach?“
Vor dem Hintergrund der derzeitigen Krise ist es besonders
schwer für die jungen Menschen, einen Ausbildungsplatz
zu finden. Im Rahmen von Kontaktverbot und Kurzarbeit
werden junge Menschen jetzt noch weniger zu möglichen
Bewerbungsgesprächen eingeladen.
Wie also sollen die jungen Menschen eine berufliche
Perspektive entwickeln?
Ihre aussagekräftige Bewerbung mit Lebenslauf und den
letzten beiden Schulzeugnissen für die Ausbildung zum
„Kaufmann*frau im Einzelhandel” sowie für die Ausbildung zum „Verkäufer*in” richten Sie bitte an:
Einige von ihnen haben ihre Entscheidungen getroffen
und bereits auf den Weg gebracht. Für andere ist weiter
alles offen, da sie noch nicht den Mut für eine berufliche
Laufbahn oder einen anschließenden Schulabschluss
aufgebracht haben, oder vielleicht sogar erste Absagen in
den Händen halten.
Für die Ausbildung zum „Tourismuskaufmann*frau” senden Sie Ihre Bewerbung bitte an:
Hier möchten wir uns als Euro Schulen Berlin mit unseren
Ausbildungsangeboten ins Spiel bringen.
Bei uns können sich Ihre Schulabgänger auf folgende
Berufe bewerben:
+ Kaufmann*frau im Einzelhandel
(Verbundausbildung betriebsnah)
+ Verkäufer (Verbundausbildung betriebsnah)
+ Tourismuskaufmann*frau (Überbetrieblich)
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Euro-Schulen Berlin
Frau Angelika Goßlau
Berliner Straße 66
13509 Berlin
gosslau.angelika(at)eso.de
Euro-Schulen Berlin
Frau Tatjana Papke
Berliner Straße 66
13509 Berlin
papke.tatjana(at)eso.de
Ausbildungsstart: 1. Oktober 2020
Weitere Informationen finden Sie unter folgendem Link:
https://www.eso.de/berlin/ueber-uns/berlinerausbildungsplatzprogramm/
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