Nr.2/Februar 2002
DBU
AKTUELL
Informationen aus der Fördertätigkeit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt
Membrantechnik trotz zahlreicher
Probleme weiter Wachstumsmarkt
Möglichkeiten und Grenzen der
Membrantechnik standen im Mittelpunkt des 19. Osnabrücker Umweltgesprächs. Knapp 100 Teilnehmer
waren hierzu Ende Januar auf
Einladung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt DBU in die
Osnabrücker Stadthalle gekommen.
Die Stiftung hat bislang rund 30 Projekte aus dem Bereich Membranverfahren
mit insgesamt 9,9 Mio. € gefördert
(Beispiele siehe Seiten 2/3). Neben der
Präsentation erfolgreicher Anwendungen
ging es bei der Veranstaltung um
Ursachenforschung: Warum hat die
Membrantechnik bislang nicht die
Die Grafik gibt die Verteilung der DBU-geförderten
Projekte wieder.
Verbreitung gefunden, die ihr vielfach
prognostiziert wurde?
Prof. Dr. Winfried Schmidt, FH Gelsenkirchen und DGMT/Dt. Ges. für Membrantechnik, brachte in seinem Vortrag
gleich mehrere Praxisprobleme dieser
als innovativ, häufig für den speziellen
Anwendungsfall aber als nicht geeignet
Namen und Themen der Tagung
Peter Bolduan (atech innovations/Gladbeck) informierte über die erfolgreiche
Anwendung von Keramikmembranen bei
der Wiederaufbereitung von Abwässern
aus der Isopropanol-/Ethanol-Herstellung.
Dr. Sven Siegfried (Altenberger
Electronic/Seelbach) berichtete über den
Einsatz von Cellulose als Feintrennschicht
auf Edelstahlmembranen zur Entfärbung
von Spüllösungen in einem Lebensmittelbetrieb.
Friedrich Sievers (Feidal Lackfabrik/
bezeichneten Technik zur Sprache.
Die Probleme reichen von der Wahl
falscher Membranmaterialien über
zeitlich zu knapp bemessene Versuchsdesigns, den Einsatz membranschädigender Reinigungsmittel
bis hin zur mangelnden Abstimmung der Projektbeteiligten
(Anlagenbauer, Chemikalienlieferant und Anwender).
Dr. Thomas Peters hielt dem entgegen, dass man bedauerlicherweise
über gut funktionierende Projekte
wie die Meerwasserentsalzung
wenig höre und wisse. Er leitete
daraus die Forderung nach der
Erstellung einer zentralen Datenbank ab, die alle positiven
Projekte und Details enthalten Selektive Membranfiltration: Nur bestimmte Partikel (rechts) sind in der
soll. Unterschiedlich beurteil- Lage, die Membran zu passieren. So lassen sich Trennvorgänge optimal
ten die Referenten die Frage, steuern (siehe unten rechts).
woher neue Impulse für die
breitere Anwendung von Membran- Ungeachtet der offen und selbstkritisch
technik kommen könnten.
geführten Diskussion waren sich alle
Wirtschaftliche Überlegungen wur- Referenten darin einig, dass die Memden hier am häufigsten genannt:
brantechnik auch in Zukunft einen
Was sich nicht innerhalb von weni- wachsenden Markt darstellen wird.
ger als zwei Jahren amortisiere, sei
Untermauert wurde damit die von DBUchancenlos, hieß es. Andererseits
Generalsekretär Fritz Brickwedde einnehme auch der Gesetzgeber Eingangs zitierte
fluss auf die stärkere Verbreitung
Studie, wonach
von Membranverfahren. So könne
die Branchenbeispielsweise die Verschärfung der umsätze europaTA Luft zu weiteren Anwendungen in
weit von 980 Mio.
der Behandlung gasförmiger Medien
auf 1,5 Mrd. € in
führen. Auch die Umsetzung der VOCden Jahren 2000
Richtlinie werde den verstärkten Einsatz bis 2007 steigen
von Wasserlacken nach sich ziehen und
sollen. Die DBU
damit die Möglichkeit eröffnen, diese
hat innovative
per Membranverfahren im KreislaufMembrantechnikprozess zu fahren.
Projekte deshalb
auch weiter im
Förderprogramm.
Krefeld) referierte über den Einsatz von
Membranfiltration in der Lackiertechnik
Im jeweils zweiten und
speziell bei Wasserlacken.
vierten Glas von links
Klaus Ohlrogge und Jan Wind (GKSSsieht man die gereinigte
Forschungszentrum Geesthacht) stellten
Flüssigkeit.
Grundlagen und Anwendungen von Gasund Dampfabtrennung mittels Membrantechnik speziell am Beispiel der BenzinThemen:
dampfabtrennung vor.
Dr. Kai Stürken (Sihi-Sterling/Itzehoe)
• Schwerpunkt Membrantechnik
1-3
• Kirchengemeinden
informierte über die membrangesteuerte
für die Sonnenenergie
3
Rückgewinnung von Wertstoffen wie
• DBU-News, Publikationen,
Vinylchlorid, Hexan und Dichlormethan
Terminvorschau
4
aus Prozessgasen.
Schwerpunkt:
Membrantechnik
U M W E LTTECHNIK
Ultrafiltration entschärft
Molkereiabwässer
Bei der Verarbeitung von Milch zu Käse
fallen als Nebenprodukte in großen
Mengen Molke sowie Milch-, Käse- und
Wasser-Mischphasen (Weißwasser) an.
Sie stellen auf Grund Ihres hohen Gehalts an organischen Stoffen ein erhebliches Abwasserproblem dar. Zur Behandlung der speziellen Teilströme werden
in der Milch verarbeitenden Industrie
bereits verschiedene Behandlungsverfahren eingesetzt. Nicht so in kleineren
Molkereibetrieben, wo häufig lediglich
Pufferbehälter verwendet werden, die
Schwankungen in der Abwasserzusammensetzung ausgleichen und damit Stoßbelastungen für die Kläranlage abfedern.
Mit rund 200 m3/d Abwasseraufkommen
gehört auch die Firma De Lucia
Italienische Feinkostspezialitäten
(Heiden) zu den kleineren Vertretern
ihrer Branche. Derzeit realisiert die
Firma zusammen mit dem FraunhoferInstitut UMSICHT (Oberhausen) ein
Gesamtkonzept zur Schließung von
Wasserkreisläufen und veränderter Abwasserbehandlung. Als zentrale Aufbereitungseinheit kommt hierbei eine
Ultrafiltrationsanlage zum Einsatz, die
permeatseitig mit Unterdruck betrieben
wird. Eindrucksvoll ist der durch die
Anlage erzielte Umweltentlastungseffekt: Die gesamte Abwassermenge
wird um 25 % reduziert, die CSB-Fracht
um 75 %. Zudem kann eine Verringerung des Gesamtstickstoffgehalts um
60 % sowie eine Reduzierung des
Energiebedarfs bei der RicottaProduktion um 75 % erzielt werden.
www.umsicht.fhg.de
E-Mail: info@delucia.de
DBU aktuell Nr.2/Februar 2002
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Auf die richtige Technik
kommt es an
Wunsch wird wahr:
Benzolfreies Benzin
Damit sich der jeweilige Anwendungsfall mit Membranverfahren optimal lösen lässt, ist unter anderem die Wahl der
richtigen Membrantechnik von entscheidender Bedeutung. Bisherige MembranTesteinrichtungen benutzen Flachmembranen mit kreis- oder viereckförmigen
Zuschnitten. Nachteil dieser Testapparate: Sie lassen bis
zu 65 % der
Membranoberfläche ungenutzt und
benötigen
deshalb
große
Mengen
(mehr als
100 l) an
Testvolumen.
Außerdem
sind diese
Testapparatur für Membranen 3-DTA
Anlagen
häufig
nicht zum Vor-Ort-Einsatz geeignet. Die
Firma Uwatech (Hambühren) hat mit
dem mittlerweile patentierten Testapparat, genannt 3-DTA, ein Verfahren
entwickelt, das all diese Schwächen
überwindet. Es handelt sich um ein
leicht tragbares (max. 25 kg), mobiles
Testgerät, das zur Schnellanalytik im
Feldeinsatz geeignet ist. Besonderheit
der innovativen Testapparatur: Anders
als bisher wird die Testmembran nicht
flach, sondern zylinderförmig auf der
Membranhalterung aufgebracht. Man
erzielt damit einen dreidimensionalen
Effekt. Testen lassen sich unterschiedliche Flachmembranen von Wickelmodulen für Mikro-, Ultra- und Nanofiltration beziehungsweise Umkehrosmose.
Mit einer Sonderausführung ist es möglich, gleichzeitig zwei verschiedene
Membranen in einem Gerät zu testen.
Abwässer unterschiedlichster Herkunft
und Zusammensetzung (Flusswasser, Kläranlagenüberlauf,
Sickerwasser, Prozessabwasser
etc.) lassen sich mit dem
3-DTA schnell und kostengünstig testen.
E-Mail:
info@uwatech.de
Anfang und Mitte der 90er Jahre, als sich
die ersten Membranverfahren im Umweltschutz durchzusetzen begannen, wurde die Technik fast ausschließlich zur
Trennung wässriger Medien eingesetzt.
Für die Mehrzahl der Anwendungsfälle
trifft dies auch heute noch zu. Dass es
hochinteressante Anwendungen im Bereich von Flüssigkeiten und Gasen gibt,
beweist ein aktuelles Vorhaben der Firma
Poly-An (Berlin), das gemeinsam mit
dem GKSS Forschungszentrum Geesthacht (Teltow) durchgeführt wird. Ziel des
Vorhabens ist die Abtrennung des krebserregenden Benzols aus
Kraftstoffen bei deren
Herstellung. Die aromatische und leichtflüchtige
Komponente wird dabei
aus einem Gemisch von
aliphatischen und aromatischen KohlenwasserBald möglich:
stoffen quasi durch eine benzolfreies Tanken
Membran verdampft
(Pervaporation) und damit abgetrennt. Es
entsteht ein nahezu benzolfreier Kraftstoff (< 1 %). Was so einfach klingt, birgt
wie so oft viele Tücken im Detail. So
müssen die mehr oder minder standardmäßig erhältlichen Porenmembranen zu
diesem Zweck zunächst „veredelt“ werden. Man erreicht dies, indem verschiedene chemisch und morphologisch definierte „Filme“ auf der Membran fixiert
werden. Erst dadurch ist die stoffspezifische Abtrennung des Benzols möglich.
Die eigentliche Trennung wird in sogenannten Modulen durchgeführt, in denen
viele solcher Membranen zusammengeschlossen sind, damit auch große Kraftstoffmengen verarbeitbar sind. Die Entwicklungsarbeiten konzentrieren sich auf
die serienmäßige Herstellung von Membranen, die in marktgängigen Pervaporationsanlagen zum Einsatz kommen können. Da andere Verfahren zur Abtrennung von Benzol aus Kohlenwasserstoffgemischen energieintensiver und damit
teurer sind, überrascht es nicht, dass
selbst große Mineralölkonzerne schon
Interesse an der neuen Technik gezeigt
haben. Das Projekt soll bis etwa Mitte
des Jahres abgeschlossen sein.
www.poly-an.de bzw. www.gkss.de
Immer gut geschmiert
schmutzung hat man mittels Membranen
aus Edelstahlgewebe erfolgreich aufbeKühlschmierstoffe werden in der Metall- reitet, wobei zusätzlich Vakuumtechnik
be- und -verarbeitung eingesetzt, um die
zum Einsatz kommt. Mit beiden AnlaReibung zwischen dem zu bearbeitenden gentypen wurden Pilotversuche durchgeWerkstück und dem dafür notwendigen
führt. Basierend auf einem dreimonatigen
Werkzeug durch Schmierung zu verrinPraxistest lassen sich folgende Umweltgern, entstehende Wärme abzuführen
entlastungspotentiale für einen Anwensowie Metallabrieb zu
dungszeitraum von
entfernen. Das Öl wird
fünf Jahren hochrechdabei durch Abrieb,
nen. Zugrunde gelegt
Schmutz und Staub verist der Vergleich der
unreinigt und muss, um
Pilotanlage (CT 600/
seine Funktion zu erfülEdelstahlgewebe) mit
len, regelmäßig gereinigt
einer Kerzenfilteroder entsorgt und erneuanlage. Die Bilanz
ert werden.
sieht wie folgt aus:
Herkömmliche Aufberei- Vermeidung von
tungsverfahren mittels
Sonderabfall (ca. 125
Zentrifugation und/oder
verbrauchte KerzenFiltration sind in der
filter)
Lage, Verunreinigungen
- Ressourcenschonung
bis zu Feinheiten von
(ca. 38.000 l Öl)
1-25 µm abzutrennen.
- Energieeinsparung
Um die Standzeit der Öle
(ca. 50 %)
entscheidend zu erhöhen,
Dank dieser überzeuist es aber nötig, partikelgenden Vorteile hat
Anlage zur Aufbereitung von
förmige Verunreinisich die Anlage bereits
Kühlschmierstoffen CT-250
gungen bis zu einer
nach einem Jahr amorGröße von 0,1 µm aus dem Kühltisiert. In der beschriebenen Form waren
schmierstoff zu entfernen. Die Firma
die Anlagen unter dem Produktnamen
C&H Werkzeugmaschinen (Tuttlingen)
Cleantower CT-250 bis Ende letzten
hat ein Verfahren entwickelt, das diese
Jahres erhältlich. Neu auf dem Markt ist
Filterleistung mit Hilfe von Querstromnunmehr eine überarbeitete Version diefiltration erbringt. Für Öle mit geringer
ses Anlagentyps, die unter anderem mit
Viskosität (< 15 cSt /centiStoke)* werden zwei Filterstufen ausgerüstet ist.
Kunststoffmembranen verwendet, die mit E-Mail: info@cundh.de
Hilfe von nichtionischen Tensiden durchlässig gemacht werden. Öle mit hoher
*(Maß für die Viskosität - entspricht 15 mm /s)
Viskosität (> 15 cSt) und starker Ver2
Ansprechpartner
Ihre Ansprechpartner bei der DBU für
Projekte aus dem Bereich
Membrantechnik:
Dr. Michael Schwake,
Referatsleiter Umwelt- und
gesundheitsfreundliche
Verfahren und Produkte
und stellvertretender
Abteilungsleiter
„Umwelttechnik“.
Dr. Michael Schwake
Dr. Maximilian
Hempel, Referatsleiter Umweltchemie
in der Abteilung
„Umweltforschung
und Naturschutz“.
Dr. Maximilian Hempel
Infos
Aktuelle Informationsbroschüren
zum Thema Membranverfahren
gibt es zum einen aus der Lebensmittelbranche, hier am
Beispiel der Milchverarbeitung (ganz rechts),
zum anderen von der
Effizienz-Agentur NRW
(Duisburg), ausgestattet
mit zahlreichen Praxisbeispielen.
www.wasser-zek.de und
www.efanrw.de
Kirchendächerprogramm: Erfolg auf der ganzen Linie
Als Erfolg auf der ganzen Linie entpuppt
sich das DBU-Projekt „Kirchengemeinden für die Sonnenenergie“, dessen
Antragsfrist Ende vergangenen Jahres
abgelaufen ist. Mit dem für Kirchengemeinden maßgeschneiderten Programm
werden bundesweit Investitionen in Fotovoltaik- und solarthermische Anlagen in
Höhe von 25 Mio. € angeschoben, sagt
Dr. Wulf Grimm, Leiter der DBUAbteilung für Umwelttechnik. Grimm
wertet das einmalige Projekt über die reinen Fakten hinaus als äußerst erfolgreich
in seiner Wirkung, weil von den unmittelbaren Fördervorhaben Sekundärprozesse ausgehen, „die Menschen miteinander ins Gespräch bringen“. So verwenden einige Kirchengemeinden ihre
Einnahmen aus den Solarstrom-Einspeisevergütungen inzwischen zur Unterstützung von erneuerbaren Energie-Projekten, zum Teil bei Partnergemeinden in
der Dritten Welt. „Ein Nachhaltigkeitseffekt, wie wir ihn uns besser nicht wünschen können“, so Grimm.
Nicht selten tragen die Mitarbeiter der
Stiftung durch fachlichen Rat dazu bei,
die Anlagenauslegung zu optimieren. Die
Förderinitiative ist damit ganz nebenbei
auch ein kleines Bildungsprogramm für
die Verbreitung von Solartechnik in
Deutschland.
Das erfolgreiche Programm mit mehr als
900 Anträgen hat die
Stiftung an den Rand
ihrer Leistungsfähigkeit gebracht, was
teilweise lange Bearbeitungszeiten nach
sich zieht. Die letzte
Förderentscheidung
soll dennoch im
Sommer 2002 fallen.
Und wie geht es weiter? Ein Nachfolgeprogramm in dieser
Form wird es nicht
geben, unterstreicht
Dr. Grimm, da man
solartechnische
Kirchengemeinden für die
Sonnenenergie:
ein Programm mit
nachhaltiger Wirkung
Demonstrationsvorhaben in der Vergangenheit bereits intensiv gefördert habe.
Schwerpunkte künftiger Fördertätigkeit
werden andere Bereiche der Umweltund Energietechnik sein.
3
DBU....
.
.
News
aus dem Kuratorium
und der Geschäftsstelle
Stipendiaten zu Besuch
in der Geschäftsstelle
Zu einem Einführungsseminar mit Rahmenprogramm waren rund 30 Stipendiatinnen und Stipendiaten Anfang
Februar in die DBU-Geschäftsstelle
nach Osnabrück eingeladen, um Auftrag
und Arbeit der Stiftung näher kennen zu
lernen. Das Treffen diente im Sinne
einer Netzwerkbildung auch dem gegenseitigen Gedanken- und Erfahrungsaustausch unter den Stipendiaten.
Verbunden mit der DBU-Förderung ist
unter anderem das Angebot an die Nachwuchswissenschaftler, an wichtigen Veranstaltungen der Bundesstiftung wie der
Sommerakademie bzw. der Umweltpreisverleihung teilzunehmen. Angeregt
wurden die Stipendiaten bei ihrem Besuch überdies, kleinere
fachliche Veranstaltungen im Laufe des Förderzeitraums selbst zu initiieren. Hierfür stellt die
DBU gern Mittel zur
Verfügung, erläutert Dr.
Jan Peter Lay, zuständiger Referent für Stipendienprogramme und StifStipendiaten zu Gast in Osnabrück tungsprofessuren. +++
Pflanzenkläranlage
für Königsberg
Im Januar war Dr. Volker Wachendörfer,
Mitarbeiter der Abteilung Umweltforschung/Naturschutz, mit zwei Abwasserexperten in Königsberg unterwegs, um
mögliche Standorte für Pflanzenkläranlagen zu sondieren. Auf der Kurischen
Nehrung und im ländlichen Raum von
Kaliningrad gibt es vielerorts weder eine
Versorgung mit sauberem Trinkwasser
noch eine Kanalisation. Mit extensiven
Verfahren zur Abwasserreinigung ist es
deshalb möglich, kostengünstig und
effektiv zu einer maßgeblichen Entlastung der Umwelt zu kommen. Wichtig
ist dabei die aktive Beteiligung der
Verantwortlichen und der Bevölkerung.
Als Ergebnis der zahlreichen Gespräche
und Erkundungen konnten mehrere
potentielle Standorte für Pflanzenkläranlagen ausgewählt werden, die es in den
nächsten Monaten im Hinblick auf die
Förderung eines konkreten Projekts
näher zu untersuchen gilt.+++
Abgleich
der Adressdatenbestände
Auf Grund eines aktuellen Datenabgleichs zwischen unseren Adressdatenbanken kann es sein, dass Sie versehentlich mehrere Exemplare unseres Newsletters erhalten. Bitte teilen Sie uns dies
unter folgender E-Mail-Adresse mit:
b.majewski@dbu.de +++
DBU aktuell Nr.2/Februar 2002
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Publikationen
Terminvorschau
Ackerbausysteme
im ökologischen
Landbau
Zur Prüfung von
Ackerbausystemen des
ökologischen Landbaus wurden ab dem
Jahr 1992 komplexe
Dauerversuche angelegt. Simuliert hat man
Verfahren von viehlosen sowie von
viehhaltenden Betrieben. In den Versuchen wurden außerdem unterschiedliche Düngungshöhen mit verschiedenen
organischen Düngemitteln sowie differenzierte anbautechnische und vegetationsbegleitende Maßnahmen berücksichtigt. Die Anbauverfahren wurden
sowohl in ihren kurzzeitigen Auswirkungen auf die Nährstoffbilanzen der
Fruchtfolgen sowie auf die Bodenfruchtbarkeit geprüft. Ziel der Studien war es,
unter Berücksichtigung der Umweltleistungen pflanzenbauliche Optimalvarianten zu ermitteln. Reihe „Initiativen zum
Umweltschutz Band 35“; Erich Schmidt
Verlag; 34,80 €; ISBN 3-503-06089-8
Vor-Ort-Analytik bei Altstandorten
Am 5./6. März 2002 findet an der
Stuttgarter Universität (Vaihingen) ein
zweitägiges Symposium „Vor-OrtAnalytik“ zur „Feldmesstechnik für die
Erkundung von Altstandorten“ statt. Das
von der Versuchseinrichtung zur Grundwasser- und Altlastensanierung (VEGAS)
gemeinsam mit dem Umweltbundesamt
(UBA) und der Landesanstalt für
Umweltschutz, Baden-Württemberg
(LfU), veranstaltete Symposium befasst
sich unter anderem mit „Sensoren zur
Messung organischer Schadstoffe“,
„Qualitätssicherung“ sowie „Feldanwendungen“. Die Veranstaltung wird von der
DBU gefördert und kostet 200,- €
(Ermäßigung auf 150,- € für öffentliche
Verwaltung/Universitäten). Anmeldung
unter: batereau@iws.uni-stuttgart.de
Nachhaltige Wasserwirtschaft
Entwicklung eines Bewertungsund Prüfsystems
Die Beantwortung der
Frage, ob eine wasserwirtschaftliche Maßnahme im Sinne des
Leitbildes der Nachhaltigkeit „richtig“ ist,
setzt verlässliche Prüfund Bewertungsmaßstäbe voraus. In diesem
Band wird ein Verfahren
vorgestellt, das Entscheidungsträger der
Wasserwirtschaft in die Lage versetzen
soll, wasserwirtschaftliche Planungsalternativen im Lichte des Leitbildes
Nachhaltige Entwicklung vergleichend
zu bewerten. Reihe „Initiativen zum
Umweltschutz Band 36“; Erich Schmidt
Verlag; 44,80 €; ISBN 3-503-06090-1
Mikroorganismen
und Bauwerksinstandsetzung
Im mittlerweile dritten
Band der Reihe Altbauinstandsetzung, herausgegeben von Prof. Dr.
Helmuth Venzmer
(Wismar), geht es um
„Veralgung von Fassaden und Mauerwerksentsalzung mit denitrifizierenden Bakterien“.
Verschiedene Autoren berichten unter
anderem über erste Ergebnisse eines
DBU-Projekts zum ökologischen Nitratabbau an versalzenem Mauerwerk zum
Schutz umweltgeschädigter national
wertvoller Kulturgüter. Sonderheft
Dahlberg-Kolloquium, Verlag Bauwesen
(Berlin); 21 €; ISBN 3-345-00791-6
Viel „Oberfläche“
in Hannover
Neue umweltverträgliche und
Energie sparende Verfahren aus
den Bereichen Oberflächenreinigung und Lacke sind vom 15. bis 20.
April 2002 auf dem Gemeinschaftsstand
der DBU (H 27/E 16) anlässlich der
Hannover Messe zu sehen. Insgesamt acht
Aussteller (s. Newsletter 1/02) sind dort mit
ihren Exponaten vertreten, darunter die
OTT-AH-GmbH (Königsdorf) mit der
Demonstration ihres Schleifverfahrens für
die Einmal-Lackierung von Möbeln ohne
Zwischenschliff, ferner die TU Braunschweig mit Kühlschmierstoffen aus
Altspeisefetten und Tierkadavern.
www.hannovermesse.de
Woche der Umwelt
mit Ausstellung der Superlative
Spitzenleistungen deutscher Umwelttechnik präsentiert die Ausstellung im
Park des Schlosses Bellevue zum Auftakt
der „Woche der Umwelt“ (3. bis 7. Juni
2002) am 3./4. Juni in Berlin. Unter den
rund 160 Ausstellern sind so namhafte
Vertreter wie BMW, Daimler Chrysler,
BASF und Bayer, Deutsche Bahn AG
und Lufthansa. Näheres ab März unter:
www.wochederumwelt.de
Impressum
Herausgeber: Deutsche Bundesstiftung Umwelt DBU;
An der Bornau 2, 49090 Osnabrück,
Telefon: 0541-9633-0, Fax: 0541-9633-190
Internet: www.dbu.de
Redaktion: Stefan Rümmele,
Zentrum für Umweltkommunikation der
Deutschen Bundesstiftung Umwelt gGmbH ZUK,
Wachsbleiche 27, 49090 Osnabrück,
Telefon: 0541-9633-962, Telefax: 0541-9633-990
E-Mail: zuk-info@dbu.de
Verantwortlich: Dr. Markus Große Ophoff (ZUK)
Erscheinungsweise: monatlich (Doppelausgabe: Juli/August)
Adresse für Bestellungen und Adressänderungen ist die
Redaktionsanschrift, kostenlose Abgabe
Gestaltung: Birgit Majewski (ZUK)
Bildnachweis: S. 1 rechte Spalte (Altenberger), S. 2 Schilfufer
vor untergehender Sonne (Wolfgang Mastmann/BlueBox)
Satz: ZUK, Druck: Steinbacher Druck GmbH, Osnabrück
Gedruckt mit ÖkoPLUS-Druckfarben
ohne Mineralöle auf einem Papier,
das zu 100 % aus Altpapier
hergestellt wurde.