2011
Augsburgs Zukunft entsteht schon heute durch das Engagement vieler. Besonders vorbildliche Aktivitäten zeichnet die Stadt Augsburg mit dem Augsburger Zukunftspreis aus.
Partner des Augsburger Zukunftspreises
Vorwort
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Was Sie in den Händen halten, ist ein Schatz dieser Stadt: 51 Projekte – mehr als in allen Jahren zuvor –, in denen Bürger und Institutionen sich für eine nachhaltige Entwicklung einsetzen. Die Auswahl, welche Projekte mit den Zukunftspreisen auszuzeichnen sind, fiel den beiden Jurys schwer. Die Reihe der Akteure ist vielfältig – sie reicht von Schulen über Unternehmen und städtischen Stellen bis hin zu Vereinen, Institutionen, Kirchengemeinden und Privatpersonen. Auch die Themen sind breit gefächert – von Umwelt (Klimaschutz, Naturschutz, Verkehr) über Soziales (Bildung, Schule/Jugend, Alter), Ökonomie und Kultur bis zu Eine Welt und Migration. Alle diese Handlungsfelder sind wichtig, um Augsburg menschen- und umweltfreundlich zu gestalten. Es ist erfreulich, dass so viel unternommen wird und dass wir es erfahren und präsentieren können. Danke allen Akteurinnen und Akteuren für ihr Engagement! Mit dieser Broschüre haben nun Sie, liebe Leserinnen und Leser, die Möglichkeit, selbst Ihr Lieblingsprojekt zu wählen und vielleicht in der einen oder anderen Form zu unterstützen. Wir würden uns darüber sehr freuen! Dr. Kurt Gribl Oberbürgermeister
Rainer Schaal Umweltreferent
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Die Jury
Kategorie Agenda 21 / Nachhaltige Entwicklung*
Denken und Handeln für Morgen
Peter Bommas Reiner Erben Claudia Haselmeier Iris Neubert Beate Schabert-Zeidler Rainer Schönberg Hellmut Steffens Prof. Dr. Wolfgang Weber Astrid Zimmermann Kulturnetzwerk Augsburg Stadtrat, Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen Stadträtin, CSU-Fraktion Gesamtelternbeirat Stadträtin, Fraktion Pro Augsburg Stadtrat, Fraktion Freie Wähler Arbeit für Nachbarn Hochschule für angewandte Wissenschaften (FHA) Werkstatt Solidarische Welt e.V.
Liebe Leserin, lieber Leser, liebe Teilnehmer am Wettbewerb um den Augsburger Zukunftspreis, auch in diesem Jahr engagiert sich die Stadtsparkasse für den Zukunftspreis, weil soziales Engagement und aktiver Klima- und Umweltschutz die Grundlage für eine starke Stadtgesellschaft und eine intakte Umwelt sind. Immer mehr Menschen, Initiativen und auch Unternehmen wollen ihren Beitrag für eine lebenswerte Zukunft leisten und Vorbild sein. Das ist eine wegweisende Entwicklung und spiegelt sich auch in den steigenden Bewerberzahlen für diesen Preis wieder. Aber auch für unser eigenes Handeln gilt natürlich der Grundsatz der Nachhaltigkeit. Für unsere Kunden legen wir spezielle Kredite auf, mit denen sich kostengünstiger ökologische Mobilität oder die energetische Modernisierung von Gebäuden finanzieren lassen. Beim Umbau unserer Geschäftsstellen achten wir auf Green Building-Standards. Und auch bei der Auswahl unserer IT-Systeme steht die Energieeffizienz (Green IT) im Vordergrund. Fast ungeduldig warten wir auf die ersten serienmäßig gebauten Elektroautos für unseren Fuhrpark. In sozialer Hinsicht engagieren wir uns nach wie vor stark für Kinder und Jugendliche. In diesem Herbst schreibt unsere Kinder- und Jugendstiftung AUFWIND zum zweiten Mal den Jugendförderpreis „Frischer Wind“ aus. Mit 5.000 EURO werden Konzepte in ihrer Umsetzung unterstützt, die helfen, junge Leute voran zu bringen. Gemeinsam können wir viel erreichen für eine gute Zukunft in Augsburg! Ihr Rolf Settelmeier
Kategorie Klimaschutz Reiner Erben Franz Bihler Claudia Haselmeier Dr. Josef Hochhuber Alfred Kailing Rainer Schönberg Bernd Silbermann Karl-Heinz Viets
Stadtrat, Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen Industrie- und Handwerkskammer Augsburg und Schwaben Stadträtin, CSU-Fraktion Bayerisches Landesamt für Umwelt Handwerkskammer für Schwaben Stadtrat, Fraktion Freie Wähler Wohnbaugesellschaft der Stadt Augsburg GmbH Stadtwerke Augsburg Energie GmbH
Vorsitz in beiden Kategorien (ohne Stimmrecht) Rainer Schaal Stadt Augsburg, Referat für Umwelt und Energie, Forsten, Kommunales
* Alle Jurymitglieder dieser Kategorie (mit Ausnahme der politischen Vertreter) sind Mitglieder des Agenda-Beirates
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Inhalt
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Augsburger Zukunftspreis 2011
Vorwort ............................................................................................................................................................................................ Grußwort der Stadtsparkasse Augsburg ......................................................................................................................................................... Die Jury ............................................................................................................................................................................................
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Kategorie Agenda 21 / Nachhaltige Entwicklung
Preisträger-Projekte 1. Preis 2. Preis 3. Preis Die Junge Werkstatt gGmbH – Ausbildung und pädagogische Förderung für arbeitslose Jugendliche ................... Das Projekt Tante Emma ................................................................................................................................................... 8
Schulprojekte zum Thema Demenz – Wie kommen die Schuhe in den Kühlschrank?.................................................................................... Seniorenwohnprojekt realisiert „MITEINANDER-Haus in Augsburg“............................................................................................................. Shuttle-Lesung® und Literatur-Shuttle® ........................................................................................................................................................... Soziales Projekt Seniorenheim der Agnes-Bernauer-Schule ........................................................................................................................... Stadtteilmütter in Augsburg ............................................................................................................................................................................... Stadtwerke Trinkwasser regenio – Verantwortung für die Umwelt .................................................................................................................. Umweltmanagement der katholischen Kirchengemeinde Herz Jesu ............................................................................................................. Umweltpädagogik im Internat und Hort „Annakolleg“ .................................................................................................................................... Verein zur Inklusion von Menschen mit schweren Behinderungen im gemeinschaftlichen Wohnprojekt trauminsel47drei...................... www.das-friedenshaus.de ..................................................................................................................................................................................
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Kategorie Klimaschutz
9 Preisträger-Projekte Marokko-Projekt der freien Waldorfschule Augsburg .................................................................................................... 10 1. Preis 2. Preis Teilnehmer-Projekte Auf Augenhöhe – respektvoller Umgang miteinander an der Berufsschule 1 ............................................................................................... Aufbau einer 24-Stunden-Kita – „Junge Generation Kita e.V. ......................................................................................................................... “ Aufenthalt im Sternstundenhaus für durch Verbrechen traumatisierte Mitbürger ........................................................................................ Bahnpark Augsburg ............................................................................................................................................................................................ Biodeals fördert nachhaltige, lokale Unternehmen .......................................................................................................................................... CarSharing für die Fuggerstadt .......................................................................................................................................................................... Fahrradkurs für Frauen mit Migrationshintergrund.......................................................................................................................................... Filmisches Porträt „vhs und Beruf“ (AT) ............................................................................................................................................................ Frauenstadtplan ............................................................................................................................................................................................ Frischer Wind trifft Tradition – Umweltbildung mit Obst- und Gartenbauvereinen ........................................................................................ Für das größte Glück – Geschenkpäckchen für junge studierende Eltern ...................................................................................................... Grow up – Interkultureller Garten in Kriegshaber ............................................................................................................................................. Hochzoller Kulturtage .......................................................................................................................................................................................... Kolping frühstückt fair! ....................................................................................................................................................................................... Kunstaktionen in Hochzoll................................................................................................................................................................................... „Mathe macht Spaß“ .......................................................................................................................................................................................... Miteinander von Anfang an – Leitbild der Elias-Holl-Schule ........................................................................................................................... Multiplikatorenschulung „Heimische Natur trifft fremde Sprache“................................................................................................................. Neubau Kinderklinik Augsburg / Mutterkindzentrum Schwaben als „Green Hospital“ ................................................................................. Nicht nur ein Ma(h)l! Gemeinsam statt einsam ................................................................................................................................................ PC-Recycling ............................................................................................................................................................................................ Renaissance 2.0 ............................................................................................................................................................................................ RISS – Augsburger Zeitung für soziale Themen ................................................................................................................................................ Schule auf der Streuobstwiese ........................................................................................................................................................................... Schulgelände als Naturraum erleben................................................................................................................................................................. Schulimkerei der Werner-Egk-Grundschule ....................................................................................................................................................... 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36 3. Preis Prima Klima in Augsburg .................................................................................................................................................. 48 Fahrplan für Stammstrecke im Regio-Schienen-Takt durch den Fahrgastverband PRO BAHN ................................. 49 Der martini-Park: Auf dem Weg zum CO2-neutralen Gewerbestandort ....................................................................... 50
Teilnehmer-Projekte Besondere Hartnäckigkeit überzeugt Immobilienfonds.................................................................................................................................... Comenius-Projekt 2008/10. Renewable energy: A future for our planet.......................................................................................................... Die Arbeit der Ökomanager am Peutinger-Gymnasium – ein Beitrag zum Klimaschutz................................................................................ Energie aus platzenden Kirschen – Modellkraftwerk ........................................................................................................................................ Energetische Komplettsanierung mehrerer Wohngebäude einer Eigentümergemeinschaft zum Effizienzhaus 85 nach EnEV 2009 ........ Erste Augsburger Botschafterin für Klimagerechtigkeit bei Plant-for-the-Planet............................................................................................ Innovative Innendämmung im Baudenkmal – unterschiedliche Dämmmaterialien und messtechnische Begleitung................................ Klimashop! ist grün ............................................................................................................................................................................................ Planung einer Solaranlage zur Wassererwärmung (Solarthermie) .................................................................................................................
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Impressum:
Gestaltung: Waldmann & Weinold, Kommunikationsdesign, Augsburg Druck: Klimaneutral gedruckt von Senser Druck, Augsburg Bildnachweis: www.creativcollection.de, www.photocase.com, Senser Druck, LEW AG, Ralf Bendel, Bildmaterial der Teilnehmer und andere.
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Agenda 21 / Nachhaltige Entwicklung
Agenda 21 / Nachhaltige Entwicklung
1. Preis
Die Junge Werkstatt gGmbH – Ausbildung und pädagogische Förderung für arbeitslose Jugendliche
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2. Preis
Das Projekt „ Tante Emma“
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Begründung der Jury Zwei Grundgedanken werden im Rahmen des Tante Emma“ Projekts der BIB Augsburg gGmbH „ verwirklicht: langzeitarbeitslose Menschen lernen durch sinnstiftende Arbeitsaufgaben wieder in Arbeitskontexten denken und trainieren sich in Schlüsselqualifikationen für den Arbeitsmarkt. Zum anderen wird der klassische Lebensmittelladen, der die Nahversorgung eines Stadtviertels gewährleisten kann, wieder etabliert. Besonders für ältere oder immobile Mitbürger kann ein solches Geschäft eine enorme Erleichterung des Alltags darstellen. Am Standort Fischertor gab es kein Lebensmittelgeschäft mehr – das Angebot des Ladens scheint zu passen, denn es wird gut angenommen. Das Jobcenter konnte überzeugt werden, das Projekt zu fördern.
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Jugendliche mit besonderem Förderbedarf werden vom Arbeitsmarkt abgehängt. Seit 1975 gibt ihnen „Die Junge Werkstatt gGmbH“ als Mitglied der Evangelischen Jugendsozialarbeit Bayern e.V. Raum, Zeit und Unterstützung, um zu beweisen: Ich kann es doch. Die Junge Werkstatt ist ein Pionier der arbeitsweltbezogenen Jugendsozialarbeit in Bayern: Mit der Verknüpfung von Arbeit bzw. Ausbildung und Sozialpädagogik wird jungen Menschen die Möglichkeit zur Stabilisierung ihrer Persönlichkeit bei gleichzeitiger beruflicher Qualifizierung gegeben. Dafür stehen fünf Meisterwerkstätten – Schreinerei, Schlosserei, Schneiderei, Maler- und Lackiererei sowie Garten- und Landschaftsbau – zur Verfügung, in denen die jungen Frauen und Männer betriebsrealistisch in Qualifizierungsmaßnahmen beschäftigt sind oder eine Ausbildung nach der Handwerksordnung mit entsprechendem Abschluss absolvieren. Insgesamt stehen 35 Ausbildungsplätze und zehn Stellen in der beruflichen Qualifizierung zur Verfügung. Ziel ist die Entwicklung einer Lebensperspektive auf Grundlage der sozialen und beruflichen Integration der jungen Menschen. Jugendlichen soll eine realistische Lebens- und Berufsperspektive vermittelt und sie zu beruflicher Arbeit und erfolgreichem Abschluss einer Berufsausbildung befähigt werden. Dazu gehört neben der soliden beruflichen Qualifizierung die Vermittlung von Lebensorientierung, sozialen Kompetenzen und politischer Bildung. Die MitarbeiterInnen, Fachkräfte aus Handwerk und Pädagogik, entwickeln sich kontinuierlich durch Fortbildungen und kritische Auseinandersetzung mit der Qualität ihrer Arbeit weiter. Qualitätssicherung, betrieblicher Umweltschutz sowie Arbeits- und Gesundheitsschutz sind weitere zentrale Anliegen.
Von 15 Auszubildenden, die 2009 ihre Gesellenprüfung abgelegt haben, haben 14 Arbeit im erlernten Beruf gefunden, der 15. Azubi trat seinen Wehrdienst an. Zwei zuvor arbeitslose junge Männer mit erheblichen Vermittlungshemmnissen schlossen 2008 die Ausbildung als Innungssieger ab.
Seit Ende Oktober 2010 ist der Tante Emma-Laden im Georgsviertel, Am Fischertor 2, geöffnet. 12 Projektteilnehmer und ein Azubi betreuen ihn unter Leitung einer Sozialpädagogin und einer Hauswirtschaftsmeisterin. Das Projekt wird von der „Bürgerinitiative Obere Stadt e.V. und dem Jobcenter Augsburg unterstützt. “ Der Laden bietet Waren des täglichen Bedarfs zur Grundversorgung an, inklusive kostenlosem Bestell- und Bringservice. Ein Teil der Produkte stammt von lokalen Anbietern und / oder sind Bio-Produkte. Dazu gibt es noch die Möglichkeit, im angeschlossenen Café Getränke, selbstgebackenen Kuchen und einfache Mittagsspeisen zu sich zu nehmen; die aktuelle Wochenkarte findet sich im Internet. Das Café mit 26 Sitzplätzen kann auch für externe Veranstaltungen gebucht werden; auch Catering ist möglich. Die möglichen Einsatz- und Qualifizierungsfelder der Projektteilnehmer erstrecken sich dementsprechend vom Ladenbereich (Wareneinkauf, Lagerhaltung, Verkauf im Laden, Bringservice), über das Café (Service, Zubereitung der Speisen und Getränke) bis zu übergreifenden Aufgaben (Dekoration, Warenpräsentation, Reinigung). Zusammen mit den Ansprechpartnern vor Ort werden die Teilnehmer gezielt an ihre Stärken erinnert und bei ihren Schwächen verbessert. Sie werden sozialpädagogisch betreut und ständig weiter qualifiziert, u.a. auch im Bereich Bewerbungstraining. Nicht zuletzt dadurch gelang es drei Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Tante EmmaTeams bereits, außerhalb des Ladens einen sozialversicherungspflichtigen Job zu erhalten. Seit Beginn haben bisher 29 TeilnehmerInnen das Projekt durchlaufen.
Begründung der Jury Vor 36 Jahren gegründet, hat sich die Junge Werkstatt - im Gegensatz zu vielen Projekten, die nach einer Förderphase wieder eingestellt wurden – kontinuierlich und erfolgreich weiterentwickelt. Sie ist einer der verborgenen Schätze unserer Stadt, der schon vielen hundert Jugendlichen mit mehrfachem Förderbedarf Lebensmut und berufliche Perspektive vermittelt hat. Dabei spielen ökonomischer Realismus und ökologische Verantwortung eine ebenso gewichtige Rolle wie die des modernen barmherzigen Samariters.
Projektträger und Ansprechpartner Die Junge Werkstatt gGmbH, Susanne Amberg, Jakobine-Lauber-Str. 5, 86157 Augsburg, T 0821.526913, E-Mail: amberg@die-junge-werkstatt.de www.die-junge-werkstatt.de
Projektträger und Ansprechpartner BIB Augsburg gGmbH, Matthias Gruber, Memminger Str. 6, 86159 Augsburg, Tel: 0821.2585810 E-Mail: gruber@bibaugsburg.de, www.bibaugsburg.de > Projekte
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Agenda 21 / Nachhaltige Entwicklung
Agenda 21 / Nachhaltige Entwicklung
3. Preis
Marokko-Projekt der Freien Waldorfschule Augsburg
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Und drittens soll bewusst und erlebbar werden, dass auch die französische Sprache zu internationaler Kooperation befähigt. Begründung der Jury
Teilnehmer
„Auf Augenhöhe“ – Respektvoller Umgang miteinander an der Berufsschule 1
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Das interkulturelle Projekt der Freien Waldorfschule Augsburg und des Lycée Farabi in Had Kourt in Nordmarokko wurde 2008 von Chafik Graiguer, Philosophielehrer am Lycée Farabi, und Isabella Geier, Lehrerin für Geschichte, Sozialkunde und Französisch an der Freien Waldorfschule Augsburg, mit einer Videokonferenz zwischen Schülern beider Schulen begonnen. Solche Videokonferenzen finden seither regelmäßig statt, auch Facebook wird genutzt. Vom 4. bis 13. August 2010 waren sieben Augsburger Schülerinnen und Schüler mit zwei Lehrkräften und einem Physiker in Had Kourt und haben dort mit einer Gruppe marokkanischer Schülerinnen und Schüler zwei Solarabsorber zur Warmwasserversorgung u.a. in der Küche gebaut. Das Material wurde über Sponsoren finanziert, größtenteils von motoruf, einem Online-Shop für Gartengeräte mit Sitz in Augsburg. Im September 2011 wird eine Gruppe marokkanischer Schüler und Lehrer zum Gegenbesuch nach Augsburg kommen. Das Projekt hat drei Ebenen: Zum einen den interkulturellen Austausch zwischen Jugendlichen – die Schüler können erleben, dass es zwischen ihnen mehr Verbindendes als Trennendes gibt und ein Austausch umso fruchtbarer ist, je größer die eigene Offenheit und das Interesse sind. Zum anderen das solidarische Tun – hier und dort sollen Dinge entstehen, die nützlich sind und ökologische, soziale und kulturelle Entwicklungen fördern. In Planungsrunden werden gemeinsam die nächsten Projekte entwickelt. Die Partnerschaft soll das gängige Entwicklungshilfestereotyp überwinden – sie erfolgt auf Augenhöhe und beruht auf Gegenseitigkeit.
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Das Projekt der Freien Waldorfschule Augsburg ist ein den Rahmen von gängigen Schulpartnerschaften und Schüler-Austauschprojekten sprengender, sehr ambitionierter und in Umsetzung und Dimension mutiger Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung kultureller Bildung. In Bezug auf den Austausch mit islamisch geprägten Dritt-Welt-Ländern muss man sogar von einer Pionierleistung sprechen. Die umfassende Einbeziehung ökologischer, interkultureller, sozialer und mikroökonomischer Aspekte macht daraus ein sehr praxisnahes Projekt, welches die kreative Verknüpfung des oft geforderten Prinzips von „globalem Denken und lokalem Handeln“ vorführt. Insgesamt ein sehr gelungener, auf Dauerhaftigkeit angelegter Versuch, mit nachhaltigem Handeln dort ernst zu machen, wo man es oft nur fordert: im Alltag schulischer Bildung und Ausbildung.
Im Juni 2009 starteten die Verbindungslehrkräfte Bernhard Staffler und Robert Fischer mit den Mitgliedern der Schülermitverantwortung in der Berufsschule 1 für Metalltechnik das Projekt „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ Neben vielfältiger Überzeugungsarbeit in der . Schulgemeinschaft wurde die Projektidee und Planung zügig umgesetzt: Es entstanden zwei „Respekt“-Graffitis an der Schulwand und auf einem großformatigen Leinentuch. Es wurden Kontakte mit Repräsentanten der IG Metall, dem Augsburger Stadtjugendring sowie dem FCAFanprojekt geknüpft und ein Schulpate gewählt: Michael Thurk vom FCA. 1867 Schüler, Lehrer und Mitarbeiter unterschrieben die Selbstverpflichtungserklärung „Schule ohne Rassismus“ – 74% der Schulfamilie. Mit Hilfe von Pfarrer Roland Höhn wurde die Ausstellung „Auf Augenhöhe“ organisiert. Ziel war es, die Lebensgeschichten der Schüler mit Migrationshintergrund ihren deutschen Mitschülern näher zu bringen und diese so für die Probleme der Klassenkameraden und -kameradinnen zu sensibilisieren. Außerdem sollten allgemein die Aspekte der kulturellen und religiösen Vielfalt an der Schule bewusst gemacht werden, die unter ihren 2.300 Schüler und Schülerinnen ca. 400 Schüler aus ca. 60 Nationen aufweist. 170 Schüler ließen sich von Mitschülern oder dem Projektleiter für die Ausstellung interviewen. Darüber hinaus wurden Workshops durchgeführt, u.a. zu den Themen „Vielfalt tut gut“ und „Argumente gegen rechte Parolen“ ein Sternmarsch unter dem Motto „Vielfalt in , der Friedensstadt Augsburg“ initiiert und ein Filmprojekt mit dem Titel „Gewalt – gib dem Frieden eine Chance“ auf die Beine gestellt. Eine der Nachwirkungen: Eine Klasse protestierte schriftlich beim externen Dienstleister einer
Fortbildung gegen ausländerfeindliche Äußerungen des Kursleiters. Die Schüler nahmen aber nicht nur intern Verantwortung wahr, sondern engagierten sich auch außerhalb ihrer Schule. So wurden in den letzten sechs Jahren etwa 15.000 Euro an Spenden für die Elterninitiative krebskranker Kinder e.V. gesammelt. Das Projekt „Auf Augenhöhe“ soll jeweils zu Schuljahresbeginn von den „Neuen“ weiter getragen werden – durch Ausstellungsbesuch und neue Interviews. Dadurch wird ein diskriminierungsfreier Umgang zwischen den Schülern erreicht.
Projektträger und Ansprechpartner Freie Waldorfschule Augsburg, Isabella Geier, Dr.-Schmelzing-Str. 52, 86169 Augsburg, T 0821.27096-13, E-Mail: isa.geier@t-online.de, www.waldorf-augsburg.de > aktuell > Projekte / Aktionen
Projektträger und Ansprechpartner Berufsschule 1 für Metalltechnik, Erika Mayer, Haunstetter Str. 66, 86161 Augsburg, T 0821.32418702, E-Mail: erika.mayer@augsburg.de
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Agenda 21 / Nachhaltige Entwicklung
Agenda 21 / Nachhaltige Entwicklung
Teilnehmer
Teilnehmer
Aufbau einer 24-Stunden-Kita – „Junge Generation Kita e.V. “
Aufenthalt im Sternstundenhaus für durch Verbrechen traumatisierte Mitbürger
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Seit Juli 2010 existiert der Verein „Junge Generation Kita“ in Augsburg. Inzwischen gehören ihm 14 Mitglieder an, deren Altersspanne von 18 bis 70 Jahren reicht. Insgesamt sechs unterschiedliche Nationalitäten arbeiten hier Hand in Hand. Hauptzweck ist der Aufbau der 24-Stunden-Kita „MiniMonster-Mäuse“ die neben Früh- und Spätbetreuung auch , eine Nachbetreuung und eine Wochenend- und Feiertagsbetreuung anbietet. Durch Betreuungsmöglichkeiten rund um die Uhr soll Familien und Alleinerziehenden ermöglicht werden, wieder in ihre Berufe einzusteigen, die ein Höchstmaß an zeitlicher Flexibilität voraussetzen. Unter dem Motto „Lebensmut tut gut – Hilfe zur Selbsthilfe“ wird durch die Mitglieder jedoch auch weitere Hilfe beim Wiedereinstieg in den Beruf oder beim Übergang zu einer Existenz als Selbstständiger geleistet. Das gemeinsame Erarbeiten von Lösungswegen bei Problemen des Wiedereinstiegs oder alltägliche Sorgen und Nöte zeichnet den Verein aus; er will als breites soziales Netzwerk mit Rat und Tat zur Seite stehen.
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Seit 12 Jahren kümmert sich der Verein Sicheres Leben e.V. u.a. um die Schicksale traumatisierter Einzelpersonen und Familien, die durch Missbrauch, Vergewaltigung oder Mord großes Leid erfahren mussten. Seit drei Jahren kann der Verein mit Hilfe der Tabaluga-Kinderstiftung sowie der Peter-Maffay-Stiftung im Sternstundenhaus in Peißenberg betroffenen Menschen eine kleine Auszeit bieten. Dort werden z.B. Reit- und Musiktherapie, Entspannungs- und Kreativangebote sowie die Möglichkeit zu Gesprächen in der Gruppe oder Einzelgespräche angeboten. 2009 konnten vom Verein acht Betroffene und zwei Betreuer 10 Tage im Sternstundenhaus verbringen. Die Reisegruppe bestand aus vier Erwachsenen und vier Kindern, mit sehr unterschiedlichen Schicksalen. Unter den Teilnehmern war ein Ehepaar aus Haunstetten, deren Tochter Nora 2007 brutal ermordet worden war. Die Therapieangebote wurden sehr gut aufgenommen und positiv umgesetzt; sie waren Auslöser für weitere Aufenthalte in entsprechenden Kliniken. Die Teilnehmer konnten Kraft und Energie mit nach Hause nehmen und einen Weg finden, mit der Trauer und dem unendlich tief sitzenden Schmerz besser umgehen zu können. Die Betreuung einzelner Mitreisender hält bis heute an und wird auch weiterhin angeboten und aufrecht erhalten werden.
Der Verein Sicheres Leben e.V. engagiert sich für Vorbeugung, Opferschutz und konsequente Strafverfolgung und Ausschöpfung des Strafrahmens bzw. höhere Strafen für Kindesmissbrauch. Er setzte sich für kindgerechte Vernehmungszimmer in der neuen Polizeizentrale an der Gögginger Straße und Einrichtungen für Videovernehmungen im neuen Strafgerichtszentrum Augsburg ein. Außerdem wirkt er am bundesweit geschalteten kostenfreien Kinderund Jugendnotruftelefon 0800 65 222 65 mit.
Projektträger und Ansprechpartner Verein „Junge Generation Kita e.V. “ Monja Ramp, Münchner Str. 16, 86163 Augsburg, T 0173.1042063, E-Mail: generationkita-monja@hotmail.de, www.junge-generation-kita.de
Projektträger und Ansprechpartner Verein Sicheres Leben e.V., Gabriele Schmidthals-Pluta, Roseggerstr. 25, 86368 Gersthofen, T 0821.499090, E-Mail: verein1@sicheres-leben-gersthofen.de
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Agenda 21 / Nachhaltige Entwicklung
Agenda 21 / Nachhaltige Entwicklung
Teilnehmer
Teilnehmer
Bahnpark Augsburg
Biodeals fördert nachhaltige lokale Unternehmen
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Der historische Bahnpark an der Firnhaberstraße ist seit Oktober 2008 Eigentum der gemeinnützigen Bahnpark Augsburg gGmbH und umfasst eine Fläche von rund 25.000 Quadratmetern mit dem Ringlokschuppen (Rundhaus Europa), Dampflokhalle (Montierungsgebäude) und Übernachtungsgebäude. Diese denkmalgeschützten Gebäude wurden von den Königlich Bayerischen Staatseisenbahnen 1904 bis 1906 erbaut. Der Bahnpark erhält und saniert die denkmalgeschützten Gebäude behutsam und führt sie einer neuen Nutzung zu. Das Nutzungskonzept wurde im Jahr 2006 von der Langner’schen Stiftung in Augsburg mit einem Preis für Denkmalschutz ausgezeichnet. Seit 2003 entsteht der Bahnpark, größtenteils aus ehrenamtlichem Engagement. Die Öffentlichkeit wird bewusst in die Entwicklung des Bahnparks von der Industriebrache zur überregional bedeutenden Attraktion einbezogen. Bei regelmäßigen Veranstaltungen können die Besucher den Fortgang des Projektes verfolgen. Die denkmalgeschützten Gebäude und die historischen Lokomotiven sind stilvoller Hintergrund für Literaturlesungen, Theatervorstellungen, Konzerte, Ausstellungen usw. Neben der Stadt Augsburg als größtem Partner kooperiert die Förderagentur Augsburg GmbH: Durch die Bereitstellung von Arbeitsgelegenheiten für Menschen, die von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen sind oder mit multiplen Vermittlungshemmnissen, erfüllt der Bahnpark auch soziale Aufgaben. Sie leisten z.B. die Pflege der Grünanlagen und einfache handwerkliche Tätigkeiten.
Der Bahnpark setzt auf lokale und regionale Partner – von der Vertrags-Brauerei über den Fensterbauer und Gleisbauer bis hin zur Hochschule Augsburg. Mittelfristig wird ein Konzept entwickelt, wie ein Teil der Dachflächen im Einklang mit dem Denkmalschutz für Photovoltaikanlagen genutzt werden kann. Das Oberflächenwasser aus den Dachflächen soll zukünftig über Rigolen oder Sickerschächte versickert werden bzw. in unterirdischen Zisternen gesammelt und als Kesselspeisewasser für die historischen Dampfloks verwendet werden. Für die großen Grünflächen im Bahnpark soll langfristig ein Entwicklungs- und Pflegeplan aufgestellt werden, der eine möglichst große Artenvielfalt an Pflanzen und Tieren herstellen soll. Die derzeit noch versiegelten Bodenflächen aus der industriellen Nutzung sollen weitgehend geöffnet werden. Die Pflanzung von Bäumen und Hecken an geeigneten Stellen ist vorgesehen. Teile der Fassade wurden bereits mit Efeu und wildem Wein begrünt. Flyer, Prospekte, Plakate usw. werden seit April 2010 ausschließlich auf Recyclingpapier gedruckt. Insgesamt fördert der Bahnpark das Bewusstsein für die Eisenbahn als umweltfreundliches Verkehrsmittel.
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Das Augsburger Unternehmen Biodeals präsentiert täglich ein neues nachhaltiges Unternehmen und vermarktet es kostenlos auf seiner Internetseite www.biodeals.de, die von Tausenden Besuchern täglich besucht wird. Auch Facebook, Twitter und ein Blog werden genutzt. Die Unternehmen bieten Rabatte auf Produkte oder Gutscheine aus den Bereichen Bio, Fairtrade und Nachhaltigkeit an. Wenn ein Neukunde gewonnen wird, verdient Biodeals Geld mittels einer Kommission. Die Erstellung der Präsentation ist kostenlos. Ziel ist es, für die Nachhaltigkeitsunternehmen Stammkunden zu gewinnen. Nach bisheriger Erfahrung wurden 20% aller Kunden zu Stammkunden der anbietenden Unternehmen. Außerdem entwickelt Biodeals eine Technologie und Logistik, um Augsburger Unternehmen zum Einheitspreis einen internationalen Versand anbieten zu können, inklusive automatischer und kostenloser Vermarktung.
Projektträger und Ansprechpartner Bahnpark Augsburg gGmbH, Hehl Markus, Firnhaberstr. 22c, 86159 Augsburg, T 0178.5318022, E-Mail: m.hehl@bahnpark-augsburg.eu, www.bahnpark-augsburg.eu
Projektträger und Ansprechpartner Biodeals.de, Gero Gode Maximilianstr. 37, 86150 Augsburg, T 0162.3221087, E-Mail: gero@biodeals.de, www.biodeals.de
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Agenda 21 / Nachhaltige Entwicklung
Agenda 21 / Nachhaltige Entwicklung
Teilnehmer
Teilnehmer
CarSharing für die Fuggerstadt
Fahrradkurs für Frauen mit Migrationshintergrund
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Im Durchschnitt steht ein Auto rund 23 Stunden am Tag ungenutzt herum und blockiert gerade in Städten wertvolle Flächen. Ist es da nicht naheliegend, dass mehrere Personen – im Rahmen einer Organisation – gemeinsam ein Auto nutzen? Der Verein „BeiAnrufAuto e.V. hat es sich seit nunmehr “ zehn Jahren zur Aufgabe gemacht, das „Autoteilen“ in der Fuggerstadt zu organisieren. Der Carsharing-Verein kümmert sich um alles, was der Autobesitzer sonst selbst machen müsste. Er sorgt für Wartung, Pflege, Reinigung, Versicherung und sogar für einen Parkplatz. Unterschiedliche Fahrzeugtypen stehen an zwei Standorten zur Verfügung. Sie können stunden-, tage- oder wochenweise gebucht werden. Die Buchung erfolgt per Internet. Derzeit teilen sich rund 50 Mitglieder sechs Fahrzeuge. Ein Carsharing-Auto ersetzt damit acht Pkws. Das bedeutet weniger Energie- und Rohstoffeinsatz bei der Herstellung, weniger Autos auf unseren Straßen und mehr Platz für Menschen, und auch weniger Schrott. Alle CarSharer nutzen das Auto bewusster und fahren weniger. Weniger Lärm, weniger Schadstoffe und mehr frische Luft sind die Folge.
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Seit vier Jahren bietet der ADFC Augsburg e.V. – inzwischen auch in Zusammenarbeit mit der vhs Augsburg – Fahrradkurse für Frauen an. Auch wenn immer wieder behauptet wird, dass jeder Rad fahren könne, gibt es in der Bevölkerung zahlreiche Erwachsene, die aus verschiedenen Gründen nicht Fahrrad fahren gelernt haben. Da sich außerdem herausgestellt hat, dass zumeist Frauen mit Migrationshintergrund kein Rad fahren in der Kindheit beigebracht wurde, hat sich daraus ein Projekt mit der vhs entwickelt. In bisher sieben Kursen wurden jeweils Gruppen von vier bis acht Frauen das Rad fahren beigebracht. Viele davon haben Kinder, mit denen sie Rad fahren möchten, und das motiviert sie, den Kurs zu besuchen. Andere sind in ihrer Kindheit ein wenig Rad gefahren und haben zwischenzeitlich die Übung verloren und Angst bekommen. Gemeinsam wird in jeweils zehn Unterrichtseinheiten geübt – von Schieben über Balance, Aufsteigen, Bremsen und Kurven fahren. Ziel ist es, mit dem Rad vertraut zu werden. Anschließend wird versucht, auf ruhigen Straßen mit dem weiteren Verkehr zu Recht zu kommen. Dabei wird auf sicheres Auftreten im Straßenverkehr und Kenntnis der Verkehrsregeln geachtet und entsprechendes Verhalten eingeübt.
Im Vordergrund steht immer, dass Rad fahren Spaß macht und die verschiedenen Übungen durchgeführt werden bis es klappt. Dadurch dass die Teilnehmerinnenzahl klein gehalten wird, kann auf die individuelle Entwicklung eingegangen und spezielle Übungen für Probleme und Ängste entwickelt werden. Die Teilnehmerinnen können hier ohne Druck der Familie lernen. Als Folgeveranstaltung bietet der ADFC die Tour „Wege durch die Stadt“ an.
Projektträger und Ansprechpartner BeiAnrufAuto e.V. Rugendasstr. 1, 86153 Augsburg, T 0821.2620563, E-Mail: tom.hecht@gmx.de, www.beianrufauto.de
Projektträger und Ansprechpartner ADFC Kreisverband Augsburg Heilig-Kreuz-Str. 30, 86152 Augsburg, T 0821.37121, E-Mail: info@adfc-augsburg.de
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Agenda 21 / Nachhaltige Entwicklung
Teilnehmer
Teilnehmer
Filmisches Porträt „vhs und Beruf“ (AT)
Frauenstadtplan Augsburg
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Die Volkshochschule Augsburg realisiert derzeit einen dokumentarischen Kurzspielfilm über die berufsbezogene Integrationsleistung der Volkshochschulen. Die Länge wird ca. 15 Minuten betragen. Kooperationspartner ist die Filmfernsehproduktion martin pfeil. Mittels dreier Kursteilnehmerinnen und -teilnehmer wird dargestellt, wie die vhs Augsburg die Chancen auf dem Arbeitsmarkt durch unterschiedliche berufsbezogene Projekte, Weiterbildungen und Sprachangebote (Integrationskurse) verbessert. Ziel ist es, weitere Menschen zu ermutigen, sich weiter zu bilden, egal welcher Herkunft sie sind, wie alt oder welchen Bildungsstand sie haben. Es wird deutlich, dass die vhs offen für Alle ist. Der Film soll in erster Linie emotional ansprechen und unterhalten. Die ProjektteilnehmerInnen werden als Individuen vorgestellt, mit ihren Biografien, ihren Wünschen, Ängsten, Hoffnungen und Erfolgen – denn bei der vhs steht der Mensch im Mittelpunkt. Der Film wird die Protagonisten in Form von Erzählungen und Impressionen aus dem Alltag vorstellen. Die Inhalte werden gemeinsam mit den Protagonisten entwickelt. Ein/e Protagonist/in nutzt die Chance eines Integrationssprachkurses, um die sprachlichen Voraussetzungen für den Einstieg ins Berufsleben zu erfüllen. Der/die zweite Protagonist/in nimmt an einer HOGA-Maßnahme (Umschulung für das Hotel- und Gaststättengewerbe) teil, um durch ein erworbenes Zertifi-
kat bzw. Praktikum in einem gastronomischen Betrieb Fuß zu fassen. Der/die dritte Protagonist/in kommt aus dem BINS-Projekt „Kurs finden 50plus“ einer innovativen , berufsbezogenen Maßnahme für Langzeitarbeitslose über 50 (www.vhs-augsburg.de/wir-ueber-uns/bins) und wurde vom Jobcenter an die vhs verwiesen. Die Protagonist/innen werden so ausgewählt, dass möglichst unterschiedliche Milieus, Herkünfte, Alter und Geschlechter dargestellt werden. Die Kamera geht in die jeweiligen Kurse und zeigt den Kursalltag – die vhs wird als moderne und fachkompetente Einrichtung sichtbar. Ziel ist, Menschen, die auf staatliche Unterstützung angewiesen waren, zu befähigen, (wieder) eigenständig ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Die Verbreitung des Films wird per DVD, auf Youtube und als nichtkommerzieller Kinotrailer erfolgen.
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Der erste Augsburger Frauenstadtplan enthält Porträts bedeutender Augsburgerinnen und macht ihre Spuren in der Stadt wieder sichtbar. Neben historischen Hintergrundinformationen bietet er auch einen Überblick über aktuelle Anlaufstellen mit Beratungs- und Kulturangeboten, Forschungs- und Serviceeinrichtungen sowie Frauentreffs. Der Augsburger Frauenstadtplan hat das Ziel, „Frauen ein Gesicht zu geben“ – er macht vorbildliche Leistungen von Frauen sichtbar und erfahrbar (Stetten-Institut, GignouxHaus, Altes Stadtbad...). Er ermutigt Frauen, Neues zu wagen und selbstbestimmt ihre Ziele zu verwirklichen. Er dient als Grundlage für Stadtführungen und inspiriert zu weitergehenden Forschungen und Projekten, z.B. Gedenkund Informationstafeln oder Straßenschildern. Erarbeitet wurde er vom Frauengeschichtskreis Augsburg, mit Unterstützung der Arbeitsgemeinschaft Augsburger Frauen, der Gleichstellungsstelle der Stadt Augsburg, der Regio Augsburg Tourismus GmbH, des Stadtvermessungsamtes sowie des Kultur- und des Sozialreferates der Stadt Augsburg. Die erste Auflage von Juni 2010 betrug 2.000 Exemplare und war innerhalb eines Monats vergriffen; eine zweite Auflage konnte 2011 erstellt werden.
Es ist geplant, den Frauenstadtplan in andere Sprachen zu übersetzen, ihn zu ergänzen und weiterzuentwickeln. Außerdem bietet er eine Grundlage für andere themenbezogene Stadtpläne – beispielsweise für Sportstätten, Stätten der Religionsausübung, Bildungseinrichtungen... Die Idee fußt auf der Vernetzung des Frauengeschichtskreises mit entsprechenden Gruppen in anderen Städten (Graz, Leipzig, Bremen, Basel) und hat inzwischen weitere Nachahmerinnen gefunden.
Projektträger und Ansprechpartner vhs Augsburg, Ulrike Beutel Willy-Brandt-Platz 3a, 86153 Augsburg, T 0821.5026514, E-Mail: ulrike.beutel@vhs-augsburg.de, www.vhs-augsburg.de
Projektträger und Ansprechpartner Frauengeschichtskreis Augsburg Martina Berthold, Amberger Str. 11, 86161 Augsburg, T 0821.5675304, E-Mail: martina-berthold@web.de, www.frauenstadtplan.de
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Agenda 21 / Nachhaltige Entwicklung
Agenda 21 / Nachhaltige Entwicklung
Teilnehmer
Teilnehmer
Frischer Wind trifft Tradition – Umweltbildung mit Obst- und Gartenbauvereinen
Für das größte Glück – Begrüßungspäckchen für junge studierende Eltern
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Kindern und Jugendlichen, aber auch Erwachsenen, sollen Natur und Umwelt auf eine erlebnisreiche, spannende und altersgemäße Art und Weise nahe gebracht werden. Ihnen soll Wissen und ein emotionaler Bezug zu verschiedenen Natur- und Umweltthemen und -bereichen vermittelt werden. Natur und Naturerlebnis werden als Begegnungsraum bzw. Kontaktmöglichkeit der Generationen genutzt, denn vieles, was Großeltern noch über die Natur, bestimmte Orte, Tiere, Pflanzen, altes Handwerk etc. wissen, kann z. B. im Rahmen der „Familien-Natur-ErlebnisTage“ an Kinder, Jugendliche und Eltern weiter gegeben werden. An dieser Verknüpfungsstelle zwischen den Generationen entstand das Projekt „Frischer Wind trifft Tradition“ Seit et. wa drei Jahren wird intensiv mit Obst- und Gartenbauvereinen bzw. deren Dachorganisatoren zusammengearbeitet, denen die Kinder- und Jugendarbeit mittlerweile auch ein immer größeres Anliegen ist. Obst- und Gartenbauvereine werden dabei als Quelle traditionellen Garten-, Umwelt- und Naturverständnisses genutzt. Angefangen bei der „traditionellen“ Wissensvermittlung in Form von Vortragsabenden zu verschiedenen Natur-, Garten- und Pflanzenthemen führen wir bei Vereinen „Mehr-Generationen-Kräuterwanderungen“ Naturerleb, nistage, Ferienaktionen und LeiterInnenschulungen durch. Inzwischen ist die Anzahl der Interessierten aus den Vereinen deutlich angestiegen, weshalb im Juli 2011 eine Fortbildung für LeiterInnen von Kinder- und Jugendgruppen der Obst- und Gartenbauvereine auf Bezirksebene stattfand.
Die Kinder und Jugendlichen, aber auch die Erwachsenen, sollen ermuntert und darin bestätigt werden, Dinge zu hinterfragen, eigene Meinungen zu äußern, Ideen zu entwikkeln und ihren „Forschergeist“ zu trainieren. Sie sollen Spaß und Freude daran – und auch eine gewisse Sicherheit darin – entwickeln, raus in die Natur zu gehen und sich dort zu beschäftigen. Ziel ist es, im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung verantwortungsbewusst und ressourcenschonend mit der Natur im eigenen Lebensumfeld umzugehen. Die Zusammenarbeit mit oft zu Unrecht als „antiquiert“ und „verstaubt“ angesehenen traditionellen Vereinen ist eine große Chance für sinnvolle und nachhaltige Umweltbildungsarbeit mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen.
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Familienfreundlichkeit bedeutet nicht nur, die finanziellen Rahmenbedingungen zu schaffen, dass Familien (über)leben können, es bedeutet auch, den Familien das Gefühl zu geben, als solche willkommen zu sein. Bisher war das Kinderkriegen an der Universität Augsburg lediglich ein formaler Akt. Die Studierenden gingen mit der Geburtsurkunde ihres Kindes zur Studentenkanzlei und zur zuständigen Stelle für Studienbeiträge. Vielleicht noch zum BAFöG-Amt. So wie sie selbst oft nur Matrikelnummern sind, gingen sie bisher auch als neue Familien im „Bürokratiedschungel“ der Universität unter. Um das zu ändern, hat sich im November 2010 ein Team von Studierenden, darunter Stephanie und Christian Anger, selbst ein junges Ehepaar, gemeinsam mit dem Familienservice der Universität Augsburg ein Begrüßungspäckchen für junge studierende Eltern ausgedacht. Mit dem Begrüßungspäckchen sollen frischgebackene Eltern beschenkt und von der Universität willkommen geheißen werden. Die Kartons sind gefüllt mit vielen kleinen Geschenken wie Babybreiproben, Babypflegeprodukten, Babyschühchen und Gutscheinen. Der Inhalt wurde von dem Studierendenteam bei verschiedenen Firmen als Spende eingeworben und dem Familienservice zur Verteilung überlassen.
Die Überreichung der Päckchen soll im Sommer beginnen. Die bisher vorhandenen Päckchen reichen, um alle Studierenden, die 2011 ein Kind bekommen damit zu versorgen. Um die Geschenkpäckchen aber zu einer festen Institution werden zu lassen, sucht das Team derzeit noch einen Weg, um zumindest die anfallenden Kosten zu decken. Spenden sind daher herzlich willkommen.
Projektträger und Ansprechpartner „Raus aus dem Haus – rein in die Natur!“ , Renate Hudak und Harald Harazim, Im Neubruch 21, 86199 Augsburg, T 0821.156794; E-Mail: info@renate-hudak.de, www.renate-hudak.de
Projektträger und Ansprechpartner Familienservice der Universität Augsburg c/o Familie Anger Landsberger Str. 28, 86179 Augsburg, T 0821.44935868 E-Mail: stephanie.anger@gmx.de
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Agenda 21 / Nachhaltige Entwicklung
Agenda 21 / Nachhaltige Entwicklung
Teilnehmer
Teilnehmer
Grow up – Interkultureller Garten in Kriegshaber
Hochzoller Kulturtage
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Im August 2009 startete die gfi (Gesellschaft zur Förderung der beruflichen und sozialen Integration gGmbH) Augsburg in Kooperation mit dem Kulturpark West das Projekt „Grow up – Interkultureller Garten in Augsburg“ Das Gar. tengrundstück befindet sich auf dem ehemaligen ReeseKasernengelände. Derzeit beteiligen sich 60 Familien aus 16 unterschiedlichen Nationen aktiv am Projekt. Dieser erste interkulturelle Garten Augsburgs ist ein Ort der Begegnung und offen für jeden. „Wurzeln schlagen in der Fremde“ im Stadtteil, ist für Migranten und deutsche Zuwande, rer attraktiv. Bei der täglichen Gartenarbeit, bei Workshops und Veranstaltungen gelingen Austausch und Einbindung. Interessierte erhalten kostenlos eine Parzelle für den Eigenbedarf und bringen ihre Erfahrungen, ihre Kultur und Wissen generationenübergreifend in die Gartengemeinschaft ein. Das gemeinschaftlich organisierte Gartenprojekt bietet neben dem Bepflanzen der Beete mit Gemüse, Blumen und Kräutern aus der Heimat auch eine Plattform für Gespräche. Gemeinsam wurde ein Naturzaun aus Weiden gepflanzt, ein gemeinschaftliches Kräuterbeet angelegt, über Wasserzufuhr und Komposttoiletten diskutiert. In Workshops und Vorträgen vermitteln Experten, darunter auch Gartenteilnehmer, praxisnah Wissen zu Fairtrade, Saatgutherstellung und -austausch, zum Erhalt der biologischen Vielfalt, ökologischer Schädlingsbekämpfung mittels natürlicher Jauchen und Brühen, gesunder Ernährung und Selbstversorgung.
Unter den Gartennutzern sind soziale Unterstützungsnetzwerke gewachsen. Mittlerweile wurde eine Schreibwerkstatt eingerichtet, in der Gartennutzer ihre Erfahrungen mit Unterstützung einer Fachfrau für kreatives Schreiben aufzeichnen; hieraus soll ein kleines Buch entstehen. Geplant ist auch der Aufbau einer Lehrimkerei im Garten. Die donnerstäglichen Gartenfachberatungen werden auch zur Beratung von Berufs- und Alltagsproblematiken genutzt. Außerdem ist der Garten Naturerfahrungsraum für Kinder und Jugendliche benachbarter Schulen und Kindertagesstätten. Damit der Garten nach Ende der Projektlaufzeit 2012 bestehen bleibt, wird eine Gruppe von Parzelleninhabern in Vereinsgründung geschult.
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Das Konzept der Hochzoller Kulturtage bündelt künstlerische Aktivitäten und Talente zu niveauvollen künstlerischen Begegnungen. Das seit 2006 jährlich angebotene dreiwöchige Programm präsentiert im Herbst junge Künstler aus dem Stadtteil, Orchester, Chöre und bildende KünstlerInnen aus dem bayerischen Raum und schafft kulturelle Nähe zu Kindern, Jugendlichen und Bürgern. Die Partizipation von Kirchen, Kindergärten, Schulen, Vereinen und Jugendzentren fördert die Identifikation mit dem Stadtteil. Der Verein möchte besonders jungen Künstlern und Gruppen aus dem Raum Augsburg eine kulturelle Plattform bieten. Erstmals 2009 startete der Verein deshalb ein Casting Augsburger NachwuchskünstlerInnen. Das Casting läuft im Frühsommer, in zwei Altersgruppen – von 12 bis 16 Jahren und von 17 bis 21 Jahren; die Sieger erhalten Geldprämien und weitere Auftrittsmöglichkeiten. Mit der Lichtskulptur an der neuen Straßenbahnhaltestelle „Hochzoll-Mitte“ konnte attraktive Kunst im öffentlichen Raum geschaffen werden, auch dank des finanziellen Engagements der Stadtwerke. Dauerhaftigkeit und nachhaltige Wirkung der Hochzoller Kulturtage zeigen sich in einem von Jahr zu Jahr gesteigerten kulturellen Niveau, der Anzahl der alljährlich angebotenen kulturellen Events, dem stetig steigenden Interesse von Bürgern und Einrichtungen. Dies ist der Beweis dafür, dass die „Hochzoller Kulturtage“ zu einem Begriff in der Stadt geworden sind.
Der innovative Charakter zeigt sich in den zentralen Anliegen des Vereins, im Rahmen kultureller Aktivitäten und Begegnungen einen Bogen zwischen Jung und Alt zu schlagen – z.B. kommen Künstler in Schulen zu Sitzkissenkonzerten oder Theateraufführungen, hochwertige Kunst im öffentlichen Raum zu platzieren (Lichtskulptur an der zentralen Straßenbahnhaltestelle), Anlässe zur Begegnung der Menschen im Stadtteil in einem kulturellen Kontext zu schaffen.
Projektträger und Ansprechpartner Gfi gGmbH Augsburg – Gesellschaft zur beruflichen und sozialen Integration Ilona Hörmann und Sabine Riendl Ulmer Str. 160, 86156 Augsburg, T 0821.40802-0, E-Mail: hoermann.ilona@a.gfi-ggmbh.de
Projektträger und Ansprechpartner Hochzoller Kulturtage e.V., Willi Reisser, Leitershofer Str. 40, 86157 Augsburg, T 0821.71007969, E-Mail: vorstand@hochzoller-kulturtage.de, www.hochzoller-kulturtage.de
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Agenda 21 / Nachhaltige Entwicklung
Agenda 21 / Nachhaltige Entwicklung
Teilnehmer
Teilnehmer
Kolping frühstückt fair!
Kunstaktionen in Hochzoll
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Im Rahmen der Aktion „Kolping frühstückt fair!“ machte das Kolpingwerk Diözesanverband Augsburg zwischen Januar und Dezember 2010 mit 32 fairen Frühstücken Appetit auf Fairen Handel. Denn jeder Kauf eines fair gehandelten Produkts leistet einen Beitrag zu mehr weltweiter Gerechtigkeit. Kolping macht diese „Politik mit dem Einkaufswagen“ weil es nicht egal ist, unter welchen Bedingungen , Menschen in den Ländern des Südens Waren produzieren. Gleichzeitig wurden die internationalen Projekte des Kolping-Diözesanverbandes und der Kolpingstiftung vorgestellt. Ziel der Aktion war, in möglichst vielen Kolpingfamilien Veranstaltungen mit Informationen zum Fairen Handel durchzuführen. Den Hintergrund bildete eine Wette des Augsburger Diözesanvorsitzenden mit dem KolpingBundessekretär, dass sich mindestens 25% der Kolpingfamilien der Diözese Augsburg an der Aktion beteiligen würden. Von den 32 Veranstaltungen fanden acht in Augsburg statt. Auch 2011 wird die Aktion wieder angeboten. Auf der Internetseite www.kolping-frühstückt-fair.de des Augsburger Diözesanverbandes findet sich neben vielen Berichten über die einzelnen lokalen Aktionen auch ein Aktionsleitfaden.
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Mit den jährlichen Kunstaktionen setzt die Aktionsgemeinschaft Hochzoll seit 2002 ein Zeichen für das Miteinander von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen aller Altersgruppen, von professionellen und Hobby-Künstlern, von Bewohnern Hochzoll-Nords und Hochzoll-Süds. Die Platzierung in der Mitte des Stadtteils macht aus der Trennlinie Friedberger Straße einen gemeinsamen Treffpunkt. Einzelne Objekte werden darüber hinaus immer wieder auch im ganzen Stadtteil verteilt. Durch die Ausweitung der diesjährigen Aktion zu „Hochzoll blüht auf“ bei der nicht nur , die Dauer verlängert wurde, sondern auch noch mehr Vereine eingebunden sind und die an mehreren Plätzen stattfindet, wächst die Identifikation mit dem Stadtteil weiter. Was ursprünglich als Hinweis auf die Problematik der Friedberger Straße gedacht war, hat sich zu einer traditionellen jährlichen Kunstaktion entwickelt. 2002: Elf Kinder- und Jugendgruppen schufen zweiseitig bemalte Baumkronen entlang der Friedberger Straße. 2003: Kindermalaktionen und Objekte von 25 heimischen KünstlerInnen in Geschäften bilden einen „Kreativen Pfad“ mitten durch Hochzoll. 2004: Unter dem Motto „Stühle rücken – zusammenrükken“ präsentierten Kinderheimbewohner, Schüler und weitere Hochzoller 80 farbenprächtig und fantasievoll gestaltete Sitzmöbel, die später für gute Zwecke im Stadtteil versteigert wurden.
2006: Im „Sommer in Hochzoll“ schmückten kleine und große Künstler die Betonwand neben dem Postgebäude mit bemalten Holzplatten. 2007 hieß es vom Hochablass bis zum neuen Ostfriedhof, von der Hochzoller Brücke bis zum Peterhof „Platz nehmen“ auf individuell gestalteten Bänken. 2008 entstanden „am laufenden Meter“ bunte Bretter für die graue Wand am Postamt. 2009 war Hochzoll „Haupt-Sache“: 120 Holztafeln mit Köpfen von Micky Maus bis zu Außerirdischen schmückten die inzwischen in „Kunstwand“ umbenannte Betonwand bei der Post. 2010 war „Hochzoll in Bewegung“: gestaltete Bretter in individuell beweglichen Rahmen ergaben jeden Tag ein neues Gesamtbild und zeigten: viele Teile ergeben ein interessantes Ganzes.
Projektträger und Ansprechpartner Kolpingwerk Diözesanverband Augsburg Johann Michael Geisenfelder Frauentorstr. 29, 86152 Augsburg, T 0821.3443-132, E-Mail: j-m.geisenfelder@kolping-augsburg.de
2005: Alle Hochzoller Schulen, die beiden Kinderheime und das Jugendhaus Lehmbau präsentierten rund ums Bett in Form von Großplastiken den „Stoff, aus dem die Träume sind“ .
Projektträger und Ansprechpartner Aktionsgemeinschaft Hochzoll e.V., Melitta Schuster, Freibergseestr. 14, 86163 Augsburg. T 0821.2628107, E-Mail: m.schuster@aktion-hochzoll.de, www.aktion-hochzoll.de
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Agenda 21 / Nachhaltige Entwicklung
Agenda 21 / Nachhaltige Entwicklung
Teilnehmer
Teilnehmer
„Mathe macht Spaß“
„Miteinander von Anfang an“ – Leitbild der Elias-Holl-Volksschule
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Im Zusammenwirken von Bürgerstiftung Augsburg „Beherzte Menschen“ und Lehrstuhl für Didaktik der Mathematik an der Universität Augsburg konnte im Februar 2008 die Initiative „Mathe macht Spaß“ gestartet werden. Mittlerweile sind in diesem zusätzlichen freiwilligen Lernangebot Schülerinnen und Schüler (mit entsprechendem Anteil an Kindern mit Migrationshintergrund) aller Begabungs- und Klassenstufen von drei Augsburger Grundschulen eingebunden: Grundschule St. Anna, BlériotGrundschule im Univiertel und Grundschule Inningen. In Gruppen mit je ca. 15 Teilnehmern unterrichten regelmäßig jeweils zwei bis drei Studierende einmal wöchentlich nachmittags zwei Stunden. Mittlerweile haben rund 600 Kinder and diesen Kursen teilgenommen. Die Initiative verfolgt die Ziele, bei allen Kindern die Freude und Begeisterung für mathematische Lerninhalte zu steigern, ihre Leistungsfähigkeit und ihre allgemeinen Kompetenzen in diesem Fach zu fördern und weiter zu entwickeln. Im spielerisch-kommunikativen Zusammenarbeiten erwerben und verstärken sie ihre Sozialkompetenz. Studierenden wird noch vor dem Referendariat ein Einblick in den Schulalltag und die alltäglichen Probleme der Kinder angeboten. Dies ermöglicht eine lebensnahe Praxis neben der theoriebetonten Ausbildung. Die Studierenden können in innovativer Weise (zwei Studierende im TeamTeaching) einmal „selbst vor der Klasse stehen“ und ihre Lehrtauglichkeit prüfen.
Das von Ingrid Weigand inhaltlich entwickelte Projekt wird von ihr geleitet und evaluiert. Das wöchentlich wechselnde Lernangebot wird von der Projektleiterin zusammengestellt und in Seminarbesprechungen mit den beteiligten Studierenden aufbereitet. Anschließend skizzieren die Studierenden den Unterrichtsverlauf und schicken ihren Entwurf an die Projektleiterin. Nach Durchsicht können die Studierenden in ihren Gruppen eigenverantwortlich arbeiten. Die Projektleiterin ist ehrenamtlich verantwortlich für die Organisation, den Ablauf des Unterrichts und den notwendigen Schriftverkehr. Auch der Einsatz der Studierenden im Unterricht ist ehrenamtlich. Allerdings erhalten sie für die Vorbereitung von der Bürgerstiftung eine finanzielle Anerkennung von zehn Euro pro Stunde. Die Bürgerstiftung übernimmt auch die Kosten für notwendiges Material und die Arbeitblätter. Das innovative Projekt hat bereits einen Förderpreis der Deutschen Mathematikervereinigung erhalten. Aufgrund der positiven Resonanz und Evaluation bemüht sich die Bürgerstiftung derzeit um eine Ausweitung des Projekts auch auf andere Grundschulen.
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Zur Verwirklichung des Erziehungs- und Bildungsauftrags formulierte die Elias-Holl-Schule 2001 erstmals eine Bestandsaufnahme über die Situation in der Schule. Ergebnis war u.a. eine enorme Bandbreite – von der Hochbegabung bis zum Förderschulkind; 70% der Schüler kamen aus anderen Ländern, die Sprachkenntnisse waren sehr unterschiedlich, ebenso gab es ein großes soziales Gefälle. Damals wurde ein Leitbild angestoßen. Dessen Grundgedanken sind: Integration statt Ausgrenzung – Kinder lernen miteinander und voneinander. Die heterogene Zusammensetzung der Klassen kann für alle Kinder optimale Lernvoraussetzungen bieten. Das Leitbild prägt die Arbeit mit den der Schule anvertrauten Kindern. Alle lernen von Anfang an gemeinsam in Regelklassen – Kinder vieler Kulturen, Schichten und Sprachen, Kinder mit unterschiedlichsten Lebensvoraussetzungen und Fähigkeiten. Behinderte Kinder sind Teil und auch die Eltern entsprechend einbezogen. So können soziales Lernen und grundlegende politische Bildung im täglichen Miteinander gelingen. Das Leitbild wird ständig überarbeitet – so die Schul-, Klassen- und Lehrerregeln. Eine Stunde pro Woche steht ein „ Trainingsraum“ als Krisenbüro zur Diskussion aktueller Probleme zwischen Schülern und Lehrerinnen zur Ver-
fügung. Jedes Schuljahr werden neue Themenschwerpunkte gesetzt. In 2010/11 ist es „Prävention“ Die Klassen. lehrerinnen können aus einem breiten Angebot von Projekten wählen, die von einer ausgebildeten Lehrkraft durchgeführt werden. Jeder Klasse steht eine Schulwochenstunde pro Halbjahr dafür zur Verfügung. Das Programm „Eigenständig werden“ dient der Gesundheitsförderung, Persönlichkeitsentwicklung, Gewalt- und Suchtprävention. Weitere Projekte heißen „Magic Circle“ (für aktives Zuhören), „Gewaltfreie Kommunikation“ „Ich , schaff’s“ (zur Zielorientierung), „Mit mir nicht“ (zum Schutz vor Gewalt und Drogen), „Labyrinth“ (zu Kreativität und Vertrauen im Team) – daraus entstand auf der Schulwiese ein begehbares Bodenlabyrinth. Auch das Projekt „Faires Raufen“ (Zukunftspreisträger 2010) wird in der 1. und 2. Jahrgangsstufe durchgeführt. Des Weiteren gibt es u.a. eine AG Schulgarten und einmal pro Woche eine Obst- und Gemüsekiste im Rahmen des EU-Fruchtprogramms.
Projektträger und Ansprechpartner Ingrid Weigand, Universität Augsburg Säulingstr. 23, 86169 Augsburg T 0821.663342, E-Mail: ingird.weigand@gmx.net, www.buergerstiftung-augsburg.de > Projekte
Projektträger und Ansprechpartner Elias-Holl-Volksschule, Ulrike Burkhart, Obere Jakobermauer 18, 86152 Augsburg T 0821.324-2562, E-Mail: elias.holl.vs.stadt@augsburg.de, www.elias-holl-schule.de
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Agenda 21 / Nachhaltige Entwicklung
Agenda 21 / Nachhaltige Entwicklung
Teilnehmer
Teilnehmer
Multiplikatorenschulung „Heimische Natur trifft fremde Sprache“
Neubau Kinderklinik Augsburg / Mutter-Kind-Zentrum Schwaben als „Green Hospital“
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„Heimische Natur trifft fremde Sprache“ ist das erste Umweltbildungsprojekt in Bayern, das Personen mit Migrationshintergrund zu NaturvermittlerInnen ausgebildet hat. Es ist sehr gut auf andere Regionen übertragbar. Das interkulturelle Projekt beteiligt viele Sprachgruppen, fördert ein Selbstverständnis für aktives Mitgestalten, erschließt verschiedene Sichtweisen und schafft einen Zugang zur Natur. Darüber hinaus hat das Projekt Ansätze des „Peer-Education-Prinzips (PE)“ in die Erwachsenenbildung übertragen. Die Idee von PE ist, dass Lerninhalte eher in den unterschiedlichen Erkenntnis- und Verhaltenskulturen aufgenommen werden, wenn Gleichaltrige diese unter Verwendung z. B. gleicher Sprach- und Handlungscodes vermitteln. In vier Schulungseinheiten von Juli 2009 bis Oktober 2009 lernten die 14 TeilnehmerInnen der Fortbildung aus Brasilien, Ekuador, Peru, Russland, Spanien und der Türkei Wissenswertes über heimische Pflanzen und Tiere und deren Lebensräume und erhielten didaktische Tipps für die Planung und Durchführung eigener Veranstaltungen für Kinder oder Erwachsene. Die Schulungen wurden von zwei erfahrenen NANU!-Akteuren mit arabischem und russischem Migrationshintergrund durchgeführt. Im Sommer konnten die angehenden Naturvermittler und -vermittlerinnen verschiedene NANU!-Naturveranstaltungen begleiten, einzelne Umweltbildungsmodule erarbeiten und Praxiserfahrungen sammeln.
Im Dezember 2009 organisierten die ausgebildeten NaturvermittlerInnen einen gemeinsamen Aktionstag und informierten die BürgerInnen über ihr interkulturelles Umweltbildungsangebot im Rahmen der Gewürzaustellung „Safran, Zimt & Co“ Das Fortbildungsangebot für die Natur. vermittlerInnen wurde 2010 um die Themen Biber, Beweidungsprojekt Stadtwald Augsburg und heimische Gehölze erweitert und in Zusammenarbeit mit dem Landschaftspflegeverband Stadt Augsburg und der Stadtforstverwaltung Augsburg umgesetzt. Als erste eigene Veranstaltungen wurden z.B. ein Kindergeburtstag in der Natur oder Naturführungen zum Thema Biber durchgeführt. Im Juni planten die NaturvermittlerInnen einen Informationsstand für das Frühlingsfest des Integrationsbeirats im Stadtzentrum und informierten deutsche und nicht-deutsche BürgerInnen aus Augsburg Stadt und Land über die interkulturellen Umweltbildungsangebote des NANU!-Netzwerkes. War der Focus bisher auf die Fortbildung der NaturvermittlerInnen und beginnende Netzwerkarbeit gerichtet, werden die ausgebildeten NaturvermittlerInnen mit Migrationshintergrund heuer verstärkt Veranstaltungen für Kinder und Erwachsene in Deutsch oder ihrer Heimatsprache zu verschiedenen Natur- und Umweltthemen durchführen.
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Die bestehende Bausubstanz der Kinderklinik des Klinikums Augsburg eignet sich nicht für eine moderne Klinik mit Mutter-Kind-Zentrum. Seit April 2011 wird daher ein kompakter Neubau mit unmittelbarer Anbindung an das Hauptgebäude errichtet und voraussichtlich Ende 2013 fertig gestellt. Dabei soll nicht nur höchsten medizinischen Ansprüchen genüge getan werden, sondern auch ein unter dem Gesichtspunkt der Nachhaltigkeit vorbildlicher Komplex entstehen. Als „Green Hospital“ wird ein Krankenhaus bezeichnet, das eine erhöhte Ressourceneffizienz in den Bereichen Energie, Wasser und Material aufweist und gleichzeitig schädliche Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt minimiert – u.a. durch besonders guten baulichen Wärmeschutzes (hier: über den gesetzlich vorgeschriebenen Standard hinausgehend) und die starke Berücksichtigung soziokultureller Aspekte. Um dies zu erreichen, wurde bereits in der Planung ein Augenmerk auf folgende Punkte gelegt: • Bedarfshinterfragung • Schonung von Naturräumen durch flächensparendes Bauen • Verbrauchsminimierung bzgl. Energie und Betriebsmitteln • lange Nutzung von Gebäudeteilen und Gesamtgebäude • Einsatz wiederverwendbarer, recyclingfähiger bzw. recycelter Bauprodukte • kurze Transportwege bei Bau und Betrieb • gute Rückbaufähigkeit
Gleichzeitig soll der Wohlfühlfaktor für die Mitarbeiter sowie für die Patienten und deren Angehörige nicht zu kurz kommen. So wird es einen ökologischen Therapiegarten im Innenhof geben, eine tages- und jahreszeitlich angepasste Lichtsteuerung, Spielstationen sowie Rückzugsund Ruhezonen. Erstmals wird es zum Einsatz einer begrünten Wand im Innenbereich der Station kommen, die als Klimapuffer dienen soll. Dieser ganzheitliche Ansatz eines „Green Hospitals“ läßt im Hinblick auf die Kriterien der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen bereits im Vorfeld eine Zertifizierung mit Silber, bei umfassender Dokumentation eventuell mit Gold erwarten.
Projektträger und Ansprechpartner NANU! e. V. – Netzwerk Augsburg für Naturschutz und Umweltbildung, Anna Röder, Dr.-Ziegenspeck-Weg 10, 86161 Augsburg, T 0821.324-6074, E-Mail: info@us-augsburg.de
Projektträger und Ansprechpartner Klinikum Augsburg, Vorstand Alexander Schmidtke, Stenglinstr. 2, 86156 Augsburg, T 0821.400-4100, E-Mail: Vorstand@Klinikum-Augsburg.de
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Agenda 21 / Nachhaltige Entwicklung
Agenda 21 / Nachhaltige Entwicklung
Teilnehmer
Teilnehmer
„Nicht nur ein Ma(h)l!“ – Gemeinsam statt einsam
PC-Recycling
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Seit März 2004 bietet die evang.-luth. Kirchengemeinde St. Thomas in Augsburg-Kriegshaber einen Mittagstisch für Alleinstehende und Bedürftige an. Der Kirchenvorstand beschloss vor acht Jahren, „unsere Gemeinde soll diakonischer werden, um der Armut, Einsamkeit und der Ausgrenzung entgegenzuwirken, die wir in unserem Stadtteil beobachten. “ „Nicht nur ein Ma(h)l!“ ist ein offener Mittagstisch für 6080 Personen, der immer mittwochs angeboten wird. Kinder und Jugendliche bis zum 18. Lebensjahr sowie Hartz IV-Empfänger und andere Bedürftige essen auf Kosten der Gemeinde, sonstige Erwachsene zahlen 4 Euro pro Menü. Hiermit können die Kosten für Lebensmittel und Tischgestaltung der Mahlzeit gedeckt werden. Darüber hinaus fallen jährliche Investitionen von ca. 3.500 Euro an, z.B. für Teeküche, Gastro-Backofen und weitere mobile Kochstellen, die durch Spenden gedeckt werden. Den Gemeinschaftscharakter unterstreicht der gemeinsame Beginn um 12.30 Uhr mit einem Tischgebet oder Lied, anschließend folgt die Präsentation des Menüs. Insgesamt 33 Ehrenamtliche, aufgeteilt in vier Teams, bereiten ein köstliches Drei-Gänge-Menü zu. Seit 2005 wird mehrmals im Jahr zusammen mit Kindern der städtischen Grundschule Kriegshaber gekocht – die Gemeinde wird so zum diakonischen Lernort. Ab diesem Jahr kochen auch Schüler der Evangelischen Schule Augsburg. In den zurückliegenden sieben Jahren wurde 280 mal gekocht und ca. 16.000 Essensgäste versorgt.
Die ehrenamtlichen Frauen und Männer sind zwischen 40 und 80 Jahren alt, evangelisch und katholisch, aus der eigenen und anderen Gemeinden. Von den 33 Aktiven konnten durch dieses Projekt 21 neu für diese Aufgabe gewonnen werden. Auch die Gäste sind übergemeindlich und überkonfessionell, 25% wohnen nicht im Stadtteil und 80% gehören nicht zu dem Teil der Gemeinde, der bereits durch Gottesdienste oder Gemeindegruppen mit der Kirchengemeinde verbunden war. Der größte Teil sind einsame oder allein lebende Menschen. Das Projekt wurde 2005 mit dem Innovationspreis der Evang.-Luth. Kirche in Bayern, 2007 mit dem ersten Seniorenpreis der Stadt Augsburg und 2009 mit der Silberdistel der AZ ausgezeichnet.
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In diesem Modellprojekt eines nicht ausschließlich kommerziell ausgerichteten PC-Recyclings auf kommunaler Ebene werden ältere PC aufgearbeitet, mit einer kostenlosen Open-Source-Software (Linux, Ubuntu, OpenOffice.org, Gimp, VLC-Multi-Media-Player...) ausgestattet und gegen einen geringen Unkostenbeitrag an Schulen, soziale Einrichtungen und bedürftige Personen abgegeben. Hierdurch wird Müll vermieden, die Lebensdauer der Rechner erhöht und sozial benachteiligten Menschen die Teilhabe an moderner Kommunikation ermöglicht. Das PC-Recycling-Projekt ermöglicht jedem einen kostenlosen und legalen Zugang zu moderner Software und Computernutzung. PC-Recycling ist ein Projekt der Förderagentur Augsburg (vormals AIP). Es dient der Beschäftigung Langzeitarbeitsloser in Form einer sog. Beschäftigung mit Mehraufwandsvergütung, auch als 1-Euro-Job bekannt. Die PCs und auch Ersatzteile werden von Sponsoren gespendet, geprüft und instand gesetzt bzw. zu neuen Systemen zusammengesetzt. Derzeit sind fünf Mitarbeiter im Projekt tätig. Durch die Arbeit im Team an immer neuen Herausforderungen, aus Einzelkomponenten unterschiedlicher Hersteller und unterschiedlichen Alters ein funktionstüchtiges Endsystem zu fertigen und zu konfigurieren, entstehen immense Lerneffekte.
Die installierten Programme brauchen den Vergleich mit aktuellen Microsoft-Programmen nicht zu scheuen und sind weitgehend kompatibel. Die Installation erlaubt eine sofortige Nutzung der Systeme zur Erledigung aller denkbaren Büroarbeiten, zur Informationsgewinnung und zur Kommunikation über das Internet. Dem Abnehmer werden auf Wunsch die ersten Schritte auf seinem PC-System erklärt und zusammen durchgeführt. Bisher wurden ca. 180 PCs entsprechend aufbereitet. Gegenwärtig warten ständig etwa 40 Rechner auf Abnehmer. Drucker werden, soweit vorrätig, kostenlos abgegeben.
Projektträger und Ansprechpartner Evang.-Luth.-Gemeinde St. Thomas, Hannelore Weber Rockensteinstr. 21, 86156 Augsburg, T 0821.401311 E-Mail: info@st-thomas-kriegshaber.de, www.st-thomas-augsburg.de > Angebote
Projektträger und Ansprechpartner Förderagentur Augsburg GmbH, Michael Baumgartner, Fuggerstr. 3, 86150 Augsburg, T 0821.456434-40, E-Mail: michael.baumgartner@foerderagentur.de
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Agenda 21 / Nachhaltige Entwicklung
Agenda 21 / Nachhaltige Entwicklung
Teilnehmer
Teilnehmer
Renaissance 2.0
Riss – Augsburgs Zeitung für soziale Themen
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Renaissance 2.0 versteht sich als Profilentwicklungsprozess Augsburgs aus dem Geist eines neuen Humanismus, zur Lösung aktueller existenzieller globaler Probleme wie Energiewende, Integration, Wachstumslüge, Ressourcenknappheit, Finanzkrise oder Kulturkrise. Diese Probleme sind gerade auch in Städten spürbar. Deshalb kann eine Stadt, die diese Probleme lösen will und löst, zu einer Modellstadt werden. Hierzu muss sie zu einer Vorreiterin in Sachen Mobilität, Klimaschutz, Stadtbild, Bürgermitwirkung, Integration und Lebensqualität werden. Die Voraussetzungen zur Übernahme einer entsprechenden Vorreiterrolle sind in Augsburg gegeben – allerdings wird dies bisher nicht richtig dargestellt und wahrgenommen. Renaissance 2.0 ist die kongeniale Verbindung eines Begriffs („Renaissance“), der „Erneuerung“ und „Innovation“ bedeutet und mit Augsburg verbunden ist wie mit sonst kaum einer anderen mitteleuropäischen Stadt, mit einer Klassifizierung („2.0“), die einen zeitgenössischen informationstechnischen Code setzt. Der Prozess ermutigt zu einem disziplinübergreifenden Schulterschluss der kreativen und innovativen Kräfte der Stadtgesellschaft.
Renaissance 2.0 war ein interdiskursiver Prozess mit vielen Akteuren. Die Kernprojektgruppe nahm im Dezember 2008 ihre Arbeit auf; in neun breiten Expertenrunden wurden alle Aspekte nachhaltiger Entwicklung angesprochen: Stadtgeschichte, Stadtplanung und –entwicklung / Verkehr, Wirtschaft, Kultur, Hochschule / Forschung und Entwicklung / Erwachsenenbildung, Religion / Gesellschaft / Integration, Umwelt und Nachhaltigkeit, Familie / Kinder / Jugend und Bildung, Sport und Freizeit. Die bisherigen Ergebnisse des Prozesses wurden im Oktober 2010 dem Stadtrat vorgestellt und liegen in einer gedruckten Broschüre vor. Das Profilentwicklungskonzept Renaissance 2.0 wird momentan von verschiedenen Gremien der Stadt und Bürgerschaft diskutiert.
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Seit März 1995 erscheint in Augsburg alle zwei Monate die lokale Straßenzeitung „Riss – Augsburgs Zeitung für soziale Themen“ „Riss“ steht dabei für die gesellschaftliche . Kluft zwischen Armen und Reichen, aber auch für Brüche in den Biografien vieler Obdachloser. Die Redaktion besteht aus Obdachlosen, Arbeitslosen, Sozialhilfeempfängern, Fotografen, Journalisten, Sozialarbeitern und Leuten, die ganz etwas anderes machen. Die Redaktionsarbeit ist komplett freiwillig, also ohne Honorare oder Zeilengeld. Die Zeitung kostet 1,50 Euro, davon bleiben 80 ct beim Verkäufer; es verdienen nur sie – die verbleibenden 70 ct werden für die Druckkosten verwendet. Etwaige Überschüsse kommen der Einzelfallhilfe von SKM oder Tür an Tür e.V. zu Gute. Die zwei Ideen hinter einer Straßenzeitung: einerseits sollen Betroffene durch den Verkauf eine Alternative zum Betteln haben, indem sie etwas anbieten können. Andererseits greift die Zeitung soziale Themen auf, informiert und schafft eine Lobby für Benachteiligte. Gelegentlich schreiben Betroffene selbst. Die Auflage beträgt 4.000 bis 5.000 Exemplare. Wer Riss verkaufen will, bekommt einen Verkäuferausweis mit Foto. Die Verkäufer müssen sich an bestimmte Regeln halten: keine Passanten belästigen, nicht betrunken verkaufen und die Zeitung nicht gegen Aufpreis an andere Verkäufer weiterverkaufen.
Getragen wird die Zeitung von Tür an Tür e.V.. Die ehrenamtlichen Macherinnen und Macher der Zeitung sind aber ebenso eng den Mitarbeitern der Wärmestube des SKM verbunden, wo die Zeitung an die Verkäufer ausgegeben wird. Im November 2009 erarbeitete Riss die Ausstellung „Risskant – Comics und Fotografien zu Obdachlosigkeit in Augsburg“ die zuerst im Annahof gezeigt wurde und seit, dem als Wanderausstellung ausgeliehen werden kann. 2010 wurde Riss gemeinsam mit drei weiteren bayerischen Straßenzeitungen mit dem Wilhelm-Hoegner-Preis der bayerischen SPD ausgezeichnet.
Projektträger und Ansprechpartner Prof. Stefan Bufler, Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Fakultät für Gestaltung, Campus am Roten Tor, Friedberger Str. 2, 86161 Augsburg, T 0821.5586-3401; E-Mail: bufler@hs-augsburg.de Gabriele Bergmann, Medien- und Kommunikationsamt Stadt Augsburg
Projektträger und Ansprechpartner Riss – Augsburgs Zeitung für soziale Themen c/o Wärmestube, Klinkertorstr. 12, 86152 Augsburg, T 0821.155152, E-Mail: riss@tuerantuer.de
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Agenda 21 / Nachhaltige Entwicklung
Agenda 21 / Nachhaltige Entwicklung
Teilnehmer
Teilnehmer
Schule auf der Streuobstwiese
Schulgelände als Naturraum erleben
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Die Solidargemeinschaft AUGSBURG im Netzwerk UNSER LAND engagiert sich für den Erhalt der Lebensgrundlagen von Menschen, Tieren und Pflanzen in der Region, um auch nachfolgenden Generationen eine lebens- und liebenswerte Heimat bieten zu können. Damit die nachfolgenden Generationen deren Wert schätzen können, müssen sie schon früh für die Hintergründe und Zusammenhänge sensibilisiert werden. Neben Aktionen wie Kinderkochkursen öffnet die Solidargemeinschaft in Kooperation mit der Umweltstation Augsburg und der Friedrich-Ebert-Grundschule die „Schule auf der Streuobstwiese“ Grundschüler der dritten Klasse tau. schen von April bis Oktober das Klassenzimmer stundenweise mit der benachbarten Streuobstwiese, auf der sie vieles über die Flora, Fauna und Bedeutung dieser Fläche lernen. Gemeinsam wird das Wachstum von der Blüte bis zur Ernte erlebt und untersucht. Die Kinder übernehmen Baumpatenschaften, erkunden die Wiese, ihre Bewohner und den Pflanzenreichtum, erfahren die Arbeit des Imkers und die Bedeutung der Bienen und helfen mit bei Ernte und Verarbeitung der Äpfel. Sie lernen den Wert von Lebensräumen und Lebensmitteln kennen und schätzen.
Selbst zu beobachten, was alles rund um den Apfelbaum auf der Wiese passiert, wenn alles blüht – welche Insekten, Vögel und andere Tiere vorbeikommen, ist nicht nur spannend, sondern bringt die Schülerinnen und Schüler auch zum Nachfragen und Verstehen: Was braucht es alles, damit ein Baum blüht, Früchte kommen, wachsen und reifen? Welche Tiere leben im Umfeld? Wer pflegt den Baum? Was macht der Besitzer mit den Äpfeln? Ziel ist die Sensibilisierung der Kinder für die Zusammenhänge und den Wert der Streuobstwiesen – „ohne Apfelblüte kein Honig, ohne Bienen kein Apfelsaft“ Persönlich . Erlebtes wirkt nachhaltig auf zukünftiges Verhalten; was man liebt, das schützt man. Geplant ist eine Ausweitung des Projekts auf andere Themen der Solidargemeinschaft – so wird derzeit im Netzwerk UNSER LAND eine „Schule beim Milchbauern“ entwickelt.
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Die Schüler der Pankratiusschule erleben als Stadtkinder den Naturraum des Schulgeländes mit allen Sinnen. Auf dem Schulgelände wachsen heimische Bäume und Sträucher. Hecken und Nutzpflanzen wurden unter anderem von den Schülern selbst angepflanzt. Ebenso haben sie im Schulgarten Beete und Kräuterspiralen angelegt. Darin wachsen heimisches Gemüse, Obst und Kräuter. Die Schüler lernen durch den Naturraum auf dem Schulgelände den Jahreszeitenablauf. Sie können das Wachsen, Gedeihen, Reifen und Vergehen der Pflanzen naturnah sehen. Die Schüler sind für das Setzen und Pflegen der Pflanzen verantwortlich. Die Früchte werden zum Verzehr geerntet und werden auch im Hauswirtschaftsunterricht verarbeitet. Zudem ist der Naturraum eine vielfältige Lebenswelt für heimische Tiere wie Insekten und Vögel. Eine Schmetterlingstränke wurde von den Schülern gebaut. Als nächstes soll ein Insektenhotel folgen. Die Schüler lernen den Nahraum auch als Erholungsraum kennen und schätzen, insbesondere die Gruppen der offenen Ganztagsbetreuung.
Um eine Festigung der Begriffe zu ermöglichen, erstellen die Schüler einen Lehrpfad mit Erläuterungstafeln inklusive Abbildungen der Pflanzen und Tiere im Jahreszeitenablauf. Ebenso entwickeln die Schüler einen Audioguide, den Schüler ausleihen können bzw. mit dessen Hilfe Eltern und Gäste durch das Schulgelände geleitet werden können. Die Schülerinnen und Schüler des Sonderpädagogischen Förderzentrums erwerben so nebenbei auch aktive Medienkompetenz.
Projektträger und Ansprechpartner Solidargemeinschaft AUGSBURG im Netzwerk UNSER LAND, Dr. Hans-Peter Senger, Oberländer Str. 24c, 86163 Augsburg, T 0821.2639827, E-Mail: senger.dr.hans-peter@augsburgland.info
Projektträger und Ansprechpartner Pankratiusschule, Fachlehrer Klasse 7-9, Kurt-Schumacher-Str. 69a, 86165 Augsburg, T 0821.324-3671, E-Mail: rektorat.pankratius@augsburg.de
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Agenda 21 / Nachhaltige Entwicklung
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Teilnehmer
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Schulimkerei der Werner-Egk-Grundschule
Schulprojekte zum Thema „Demenz“ – Wie kommen die Schuhe in den Kühlschrank?
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Die Biene ist ein Nutztier der Menschheit, vielleicht sogar das Wichtigste. Um diesen hohen Stellenwert bereits im Kindesalter zu vermitteln, startete die Werner-Egk-Grundschule in Oberhausen eine besondere Art der aktiven Umwelterziehung. Im September 2010 begann unter der Leitung der Lehrerin Sabine Mack, die Arbeitsgemeinschaft „Imkerei“ mit ihrem Engagement. Seit dem Frühjahr 2011 betreuen nun 15 SchülerInnen der 3. und 4. Jahrgangsstufe mit Hilfe erfahrener Imker ihre eigenen Bienenvölker. In Schul- und Freizeit eigneten sie sich theoretische Kenntnisse an und setzten sie beispielsweise beim Bau von Bienenkästen um. Die SchülerInnen lernen während des Projekts nicht nur die Wichtigkeit der Biene für das ökologische System kennen, sondern erfahren auch, wie fruchtbar die Arbeit im Team sein kann. Das Verantwortungsbewusstsein der Schüler wird gestärkt, da sie sich das ganze Jahr über um die Bienen kümmern müssen. Beim gemeinsamen Verkauf
von Honigplätzchen auf dem Adventsbasar realisieren die Kinder, dass Bienen auch ein wichtiger Teil des ökonomischen Systems sind, und bei Terminen mit der örtlichen Presse sammeln sie erste Erfahrungen in Sachen Öffentlichkeitsarbeit. Um das Projekt und seinen Beitrag zur biologischen Artenvielfalt zu sichern, freut sich die Werner-Egk-Grundschule über jede Spende.
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Wie können Kinder und Jugendliche an das Thema „Demenz“ herangeführt werden? Wie müssen entsprechende Unterrichtseinheiten aussehen? Seit 2010 hat das KompetenzNetz Demenz hierzu Konzepte ausgearbeitet und umgesetzt. Ziel ist, dass die Schüler die Krankheit besser verstehen, sich in die besondere Lebenssituation hineinfühlen können und Spielregeln hinsichtlich der Kommunikation und des Umgangs mit Betroffenen erlernen. Die Wissensvermittlung erfolgt u.a. mittels spannender spielerischer Sequenzen zur Heranführung an das Thema. Gemeinsam mit ehrenamtlich engagierten Demenzpaten erarbeitete das KompetenzNetz Demenz Konzepte für unterschiedliche Altersstufen: Für 3. Klassen wurde die Erzählwerkstatt „So ist das mit Opa“ entwickelt. Sie wurde bisher mit insgesamt rund 500 Schülerinnen und Schülern durchgeführt und erhielt sehr positive Rückmeldungen. Für Schüler der 5. bis 7. Klassen wird seit Juli 2010 ein Projekttag unter dem Titel „Sinnlos, oder was?!“ angeboten. Für Schüler der 5. und 6. Klassen steht zusätzlich eine neue Erzählwerkstatt „Ein himmlischer Platz“ zur Verfügung.
Für den Biologie- und Religionsunterricht jeden Alters und jeder Schulform gibt es Unterrichtseinheiten; ein P-Seminar am Gymnasium St. Stephan ist ab September 2011 geplant. Für Praktikanten in der Altenhilfe (ab 13 Jahren, jede Schulform) ist ein Zertifikatskurs im Angebot, der seit September 2010 in Kooperation mit dem Bündnis-Projekt „change in“ viermal im Jahr durchgeführt wird, aber auch Schulen offensteht. Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft beteiligt die Augsburger Projektgruppe an der Ausarbeitung eines bundesweiten „Praxishandbuchs für den Unterricht“ Träger des Kom. petenzNetz Demenz ist die social invest consult, ein gemeinnütziges Augsburger Forschungs- und Beratungsinstitut.
Projektträger und Ansprechpartner Werner-Egk-Grundschule, Sabine Mack, Ulrike Altmann, Hirblinger Str. 2a, 86154 Augsburg, T 0821.324-9968 E-Mail: ulrike.altmann@augsburg.de
Projektträger und Ansprechpartner KompetenzNetz Demenz, Judith Ergenz, Frölichstr. 16, 86150 Augsburg, T 0821.2279918, E-Mail: j.ergenz@sic-augsburg.de, www.mit-alzheimer-leben.de
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Teilnehmer
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Seniorenwohnprojekt „MITEINANDER-Haus in Augsburg“
Shuttle-Lesung® und Literatur-Shuttle®
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Am 1. Dezember 2007 gründeten mehrere Senioren aus verschiedenen Städten (München, Augsburg, Rom, Ottmaring etc.) die gemeinnützige Sozialgenossenschaft MITEINANDER eG in Augsburg. Ziel war es, den Lebensabend in solidarischer Gemeinschaft und nicht allein zu verbringen. Im christlich-ökumenischem Geist soll ein Alltag praktiziert werden, der diesen Lebensabschnitt in vielfältiger Weise bereichert. Dazu mietete die Genossenschaft eine Stadtvilla an der Kahnfahrt, die mit 15 Wohnungen und einem Gemeinschaftsraum ausgestattet ist. Die Villa wird satzungsgemäß an die Mitglieder der Genossenschaft weitervermietet. Seit Oktober 2010 wohnen dort nun aktive SeniorInnen im Alter von 63 bis 83 Jahren. Den Vorstand der Genossenschaft bilden junge, ehrenamtlich tätige Experten; eine junge Expertin steht für ggf. notwendige Betreuungsdienste zur Verfügung.
Der Erfolg des Projekts, der sich in einem lebendigen Miteinander und Füreinander widerspiegelt, hat inzwischen in der lokalen und überregionalen Umgebung lebhaftes Interesse geweckt. In einer Zeit, für die Forscher mehr und mehr allein lebende SeniorInnen prognostizieren, kann das „MITEINANDER – Haus in Augsburg“ als Modell für zukünftiges Wohnen dienen.
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Das Konzept der Shuttle-Lesung kommt aus Augsburg – hier wurde sie 1997 entwickelt und erprobt. Sie war die erste Veranstaltung großen Stils, die den nicht zugänglichen Raum einer Stadt als Bühne und Präsentationsfläche für literarische und dokumentarische Texte nutzte und verband. Ausgehend von Augsburg wurden seither mit 56 Veranstaltungen fast 50.000 Besucher in 16 deutschen Städten in ihren Bann gezogen. Konzept der Veranstaltung ist eine Lesung an zehn bis zwölf Orten einer Stadt, die sonst von der Bevölkerung eher unbeachtet bleiben. Von der Backstube bis zum Swinger-Club ist alles möglich. Hemmschwellen wie der Besuch eines Beerdigungsinstitutes, eines Polizeiarrests, eines Sektionssaals oder einfach nur eines Gotteshauses, welches nicht der eigenen Religion angehört, werden durch das Gruppenerlebnis überwunden. So werden Hemmschwellen gesenkt und pädagogische Effekte möglich. Es werden neue Räume im eigenen Lebensraum erkundet – das Vorurteil, „hier ist doch nichts los“, widerlegt. Die Dauer einer Vorstellung beträgt maximal 15 Minuten. Die Texte, die dabei von Schauspielern vorgetragen oder gespielt werden, stehen immer in einem thematischen Bezug zu dem Ort, an dem die Vorstellung stattfindet. Um den Zuschauern die Möglichkeit zu geben, alle Stücke zu genießen, verkehrt zu festgelegten Zeiten die auf den Beginn der einzelnen Vorstellungen abgestimmt sind, ein Bus-Shuttle zwischen den verschiedenen Orten.
Die in 15 Städten veranstaltete „Prager Nacht“ leistete einen Beitrag zur Völkerverständigung. Ähnlich wurde mit Texten polnischer Autoren verfahren. Die Shuttle-Lesungen verbinden Stadterleben mit Literatur. Der Reiz, unbekannte Plätze in der eigenen Heimat zu entdecken und zu erleben und dabei literarische Werke fremder Autoren genießen zu können – das ist es, was die Faszination der Shuttle-Lesung ausmacht.
Projektträger und Ansprechpartner Gemeinnützige Sozialgenossenschaft MITEINANDER eG, Dr. Karin Bitzkowski, Anna-Krölin-Platz 1a, 86153 Augsburg, E-Mail: MITEINANDEReG@online.de
Projektträger und Ansprechpartner MERIDAN e.V., Bernd Hohlen Kapuzinergasse 14, 86150 Augsburg, T 0821.3495855, E-Mail: info@shuttle-lesung.de
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Agenda 21 / Nachhaltige Entwicklung
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Teilnehmer
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Soziales Projekt Seniorenheim der Agnes-Bernauer-Schule
Stadtteilmütter in Augsburg
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In unserer Gesellschaft kursieren viele Vorurteile über Jugendliche – sie wollten nur schnell ein Star werden, möglichst viel Spaß haben und kümmerten sich nicht im Geringsten um soziales Engagement. Mit dem Engagement verschiedener Schülerinnen der Agnes-Bernauer-Realschule lässt sich allerdings ein klarer Gegenbeweis zur oben erwähnten Meinung antreten. Seit Januar 2011 verbringen Mädchen der neunten Jahrgangsstufe einen Teil ihrer Freizeit mit älteren Menschen des Seniorenheims. Nach einem festen Plan sind sie an je einem Tag der Woche für zwei Stunden nach einer kurzen Mittagspause im Caritas-Seniorenzentrum Antoniushaus und unterstützen das Pflegepersonal bei der Ausgabe von Essen, Getränken, Kaffee und Kuchen. Sie führen mit den Bewohnern Gespräche, basteln und spielen gemeinsam mit ihnen. Mit ihrer positiven Ausstrahlung und der Freude, die die Schülerinnen mitbringen, schaffen sie es, in den Alltag der SeniorInnen ein bisschen Abwechslung zu bringen. Auch wird der Arbeitsablauf des Heimpersonals durch die tatkräftige Unterstützung erleichtert. Die Schülerinnen der Agnes-Bernauer-Realschule beweisen ein großes soziales Verantwortungsgefühl – eine Generation, die sich ganz klar vor Augen hält, wie sich die Altersstruktur in unserer Gesellschaft verändert hat, zeigt sich bereit dieser Entwicklung auch Rechnung zu tragen.
Die Idee zu dem Projekt war in einem Gespräch zwischen Schulleiter Robert Fischer und Schülersprecherin Theresa entstanden. Gerade in der heutigen Zeit, in der viele nur an sich denken, ist es wichtig, jungen Menschen zu zeigen, wo Unterstützung für Mitmenschen dringend nötig ist. Ziel ist auch, älteren Menschen Respekt zu zollen und ihren Stellenwert in der Gemeinschaft zu sichern. Und genau das kommt auf beiden Seiten gut an – die „Bernauerinnen“ erleben, wie schön es ist, anderen Menschen Zeit und Aufmerksamkeit zu schenken. Und für die Heimbewohner stellt sich ein Stück mehr Lebensqualität ein. Alles in allem ist das Projekt ein Gewinn: eine persönliche Bereicherung für die Schülerinnen und SeniorInnen, eine echte Unterstützung für die Organisation des Heimes und ein wichtiger Denkanstoß für die Zukunft unserer Gesellschaft.
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Das Stadtteilmütterprojekt war ursprünglich ein Sprachbildungsprojekt, das der Sprachentwicklung von Kindern Rechnung trägt. Es braucht eine differenzierte Erst- oder Muttersprache, damit das Erlernen der deutschen Sprache für Kinder mit Migrationshintergrund gut möglich wird. Durch die Aktivierung der Herkunftssprache in der Familie werden die Kompetenzen der Eltern geweckt und die häusliche Sprechfreude angeregt. Durch die Schulung der Mutter wird der Familienalltag sprachlich erschlossen in der Sprache, in der die Eltern kompetent sind. Mit dem Switchen zwischen „Familiensprache“ und „Gesellschaftssprache“ in der Kita ist bilinguales Heranwachsen geordnet möglich. Halbsprachen und Sprachlosigkeit werden überwunden. Im Laufe des Projekts haben sich „Nebenprodukte“ ergeben, die mindestens ebenso bedeutend für eine Stadtgesellschaft sind wie die Sprachentwicklung ihrer Kinder. Es wurde ein niederschwelliger Zugang zu den unterschiedlichen Communities hergestellt, der für die Behandlung gesellschaftlicher Fragestellungen unabdingbar ist. Projekte wie nationale Sorgentelefone und internationale Cafes wurden möglich und sind hoch frequentiert. Gleichzeitig wurde das Selbstbewusstsein der Mütter gestärkt; sie werden von den Kindern als kompetent erlebt. Insgesamt sind die Familien für Erziehungsfragen sensibilisierter. Die Stadtteilmütter erhalten Qualifizierungen durch Fachstellen wie Sprachberatung oder Erziehungsberatungsstellen. Das Bewusstsein für die Bedeutung der Mehrsprachigkeit wächst. Grundschulen interessieren sich, das Engagement der Mütter im Übergang von Kita zur Schule aktiv zu übernehmen.
Auch in deutschen Familien gibt es vielfach kein Bewusstsein für die Notwendigkeit, die Sprachentwicklung der Kinder zu unterstützen. Auch fehlen Ideen, wie dies sinnvoll geschehen kann. Die Möglichkeiten zur Mehrsprachigkeit für deutsche Kinder sollten ausgelotet werden. Auch hier sollten niederschwellige Zugänge zu Familienbildung bzw. zur Stärkung der Elternkompetenz ermöglicht werden, besonders für Familien aus bildungsfernen Milieus. Die Teilnahme einiger deutscher Mütter bestätigt Notwendigkeit und positive Wirkung. Seit 2005 konnten fast 60 Stadtteilmüttergruppen und knapp 20 Mutter-Kind-Gruppen aufgebaut werden. Immer mehr Kindertagesstätten arbeiten mit Stadtteilmüttern zusammen. Der Anteil der Elternbeiräte mit Migrationshintergrund in den Kindertagesstätten wächst kontinuierlich. Mit den „Stadtteilmüttern“ werden viele Menschen aktiviert, sich über die eigene Situation hinaus für die sozialen Belange in der Stadt bürgerschaftlich stark zu machen. Augsburg benötigt diese Stärke.
Projektträger und Ansprechpartner Agnes-Bernauer-Schule Augsburg, Robert Fischer Auf dem Kreuz 36, 86152 Augsburg, T 0821.324-18401, E-Mail: schulleitung@agnes.de, www.agnes.de
Projektträger und Ansprechpartner Deutscher Kinderschutzbund Augsburg e. V. – Stadtteilmütter, Hamdiye Cakmak, Ernst-Reuter-Platz 1, 86150 Augsburg, T 0821.324-3049, E-Mail: sprachbildung@augsburg.de
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Stadtwerke Trinkwasser Regenio – Verantwortung für die Umwelt
Umweltmanagement der katholischen Pfarrgemeinde Herz Jesu
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Als einziger Trinkwasserversorger in Deutschland bieten die Stadtwerke Augsburg ein Trinkwasserprodukt an, das zusätzlich zur Stärkung der heimischen Umwelt beiträgt. In den Regenio-Trinkwassertarifen ist ein kleiner Aufpreis für die Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen im Trinkwasser- und Naturschutzgebiet „Stadtwald Augsburg“ enthalten. Mit Stadtwerke Trinkwasser Regenio erhalten die Kunden neben Trinkwasser in allerhöchster Qualität, das mit Strom aus 100% Wasserkraft gefördert wird, eine Unterstützung von Wasser- und Naturschutzprojekten, die in Zusammenarbeit mit dem Landschaftspflegeverband Stadt Augsburg e.V. erfolgt. Trinkwasser Regenio-Kunden werden außerdem eine kostenlose Wasseranalyse des eigenen Haushalts sowie Naturführungen angeboten. Bisher mittels Regenio geförderte Maßnahmen: Früher wogten Kornblumen, Klatschmohn und Kornraden in den Getreidefeldern in Augsburg. Aufgrund der Intensivierung der Landwirtschaft mit Einsatz von Hochleistungssaatgut, Dünger und Pestiziden schwindet der Lebensraum für einst häufige Ackerwildkräuter. Über Regenio ist es seit 2009 gelungen, Landwirte dafür zu honorieren, dass auf mehr als 5 ha „Blühäcker“ angelegt werden konnten. Auch wurden „Lerchenfenster“ angelegt, indem Landwirte bei der Aussaat die Sämaschine für einige Meter anheben – so entstehen kleine Kahlflächen im Acker, die auch zu fortgeschrittener Wachstumsphase Brutplätze für Feldlerchen bieten. Für den Ernteausfall erhält der Landwirt einen Ausgleich.
Aus Mitteln des Regenio werden im Siebentischwald kleine „Himmelsweiher“ angelegt – Tümpel, die nur mit Regenwasser gespeist werden. Sie bilden wichtige Laichgewässer für Kröten und Frösche, die früher in der Auenlandschaft des Stadtwalds ausreichend durch die Hochwässer zur Verfügung standen. Hierzu werden keine neuen Gruben ausgehoben, sondern Bombentrichter mit Lehm abgedichtet und einmalig mit Wasser aufgefüllt – der Rest geschieht von alleine. „Blumenwiese“: gegen den aktuellen Trend, Wiesen in Ackerland umzuwandeln, um Mais und Getreide zur Erzeugung von Bioenergie anzubauen, ist es gelungen, einen Landwirt dazuzubringen, einen Acker wieder in Grünland umzuwandeln – es soll eine möglichst blumenreiche Wiese werden. Und südlich der Königsbrunner Heide wird nun auf rund 10 ha Wiesenflächen der Stadtwerke Augsburg Mähgut der Lechheiden aufgebracht, um so seltene Pflanzenarten anzusiedeln und den Lebensraum „Lechheide“ wieder auszuweiten, nachdem er seit 1850 um 99% abgenommen hatte.
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Im November 2008 beauftragte der Pfarrgemeinderat der kath. Pfarrgemeinde Herz Jesu die neugegründete Projektgruppe „Schöpfung und Umwelt“ mit dem Aufbau eines Umweltmanagements. Verschiedene Arbeitsgruppen erarbeiteten verschiedene Vorschläge zusammen mit weiteren Gruppen und Einrichtungen der Gemeinde. Der Arbeitsprozess wurde über eine Stellwand in der Kirche laufend sichtbar gemacht. Im Rahmen des Prozesses wurden Leitbilder mit dazugehörigen Zielen formuliert. Zu den Zielen wurden konkrete Maßnahmen beschlossen, von denen schon einige umgesetzt worden sind. Die Leitbilder, Ziele und Maßnahmen wurden im Juli 2010 anläßlich des 100-jährigen Kirchenjubiläums der Öffentlichkeit in Form einer 31-seitigen „Umwelterklärung“ präsentiert. Für Pfarrhaus, Pfarrgarten und Kindergarten sind darin detaillierte Maßnahmenkataloge enthalten. Sie umfassen z.B. in den Gebäuden die Bereiche Warmwasserbereitung, Dämmung oberste Geschossdecke bzw. Kellerdecke, Sanierung der Fenster, Stromverbrauch / Infrastruktur, Papier- und Tonerverbrauch, Recyclingpapier, Ökostrom, Licht, Heizung; für den Pfarrgarten werden u.a. Artenschutz, Regenwassernutzung, Lebensmittelanbau durch Jugendliche und Schaffung spiritueller bzw. geselliger Örtlichkeiten angestrebt. Gruppierungen wie Pfarrjugend, Kirchenchor, Caritas-Ausschuss, Bibelkreis und Seniorennachmittag haben sich ebenfalls konkrete Umweltziele gesetzt.
Die Kontrolle der Umsetzung soll spätestens bis Juli 2013 erfolgen, durch einen Bericht des vom Pfarrgemeinderat bestätigten Umweltbeauftragten. Auf eine Zertifizierung der Umwelterklärung wurde aus Kostengründen und Gründen der organisatorischen Vereinfachung bewusst verzichtet.
Projektträger und Ansprechpartner Stadtwerke Augsburg GmbH, Thomas Hornung, Hoher Weg 1, 86152 Augsburg, T 0821.6500-8181, E-Mail: thomas.hornung@stawa.de, www.stawa.de
Projektträger und Ansprechpartner Katholische Pfarrgemeinde Herz Jesu, Christian Hager Franz-Kobinger-Str. 2, 86157 Augsburg, T 0821.25273-0 E-Mail: herzjesu@bistum-augsburg.de
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Agenda 21 / Nachhaltige Entwicklung
Agenda 21 / Nachhaltige Entwicklung
Teilnehmer
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Umweltpädagogik im Internat und Hort „Annakolleg“
Verein zur Inklusion von Menschen mit schweren Behinderungen im gemeinschaftlichen Wohnprojekt trauminsel47drei
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Das Annakolleg hat ein Umwelt-Management-System etabliert, das vor kurzem mit dem Umweltsiegel „Der grüne Gockel“ ausgezeichnet wurde. Zur Zertifizierung, die sich an der EMAS-Verordnung der Europäischen Union orientiert, waren umfangreiche Veränderungen in allen Bereichen des Internats notwendig, besonders in der Haustechnik, der Hauswirtschaft und der Verwaltung. Besondere Bedeutung erfährt die Umstellung jedoch im Bereich der Pädagogik, in dem die Bildungs- und Erziehungseinrichtung einen Schwerpunkt setzt. Im Internatsalltag wird (vor)gelebt, wie ein umweltorientiertes Leben jedem Einzelnen gelingen kann. So wurde beispielsweise das Verbraucherverhalten (Strom, Wasser, Heizung, Wäsche) verbessert, das Konsumverhalten bewusst gemacht – so wurde z.B. eine Schülerumweltgruppe gebildet, ein überdachter Fahrradparkplatz neu gebaut, ebenso eine Solaranlage und Müllvermeidung und Mülltrennung eingerichtet. Jeder Schüler trägt sein Wissen auch mit sich, wenn er das Gebäude verlässt, zum Einkaufen oder zum Wochenende nach Hause. Und wenn er eines Tages in die Familie zurückkehrt oder ein selbstständiges Leben beginnt, so nimmt er eine Haltung ebenso wie konkrete Handlungsschritte mit. Das Internat und Hort gibt somit einen Teil der Verantwortung für Gottes Schöpfung an die nachfolgende Generation weiter.
Das Umweltteam der Einrichtung, das sich aus Mitarbeitern aller Bereiche und der Leitung zusammensetzt, steuert die Prozesse und gibt Impulse. Die Schülerinnen und Schüler sind eingebunden durch eine eigene Umweltgruppe, die vom Verbindungserzieher begleitet wird. Unterstützende umweltpädagogische Angebote sind das wöchentliche Quiz, kleine Projekte wie der Schülerwettbewerb GNTG („Germanys Next Top Gockel“), eine Aktion „Kunst aus Müll“ oder der wöchentliche Putz-Club. Ziel ist die dauerhafte und kontinuierliche Umsetzung der Umweltleitlinien.
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Trauminsel47drei hat zum Ziel, gemeinschaftliches und generationsübergreifendes Wohnen für Menschen mit und ohne Behinderung unter einem Dach zu verwirklichen. Für Menschen mit schwersten Mehrfachbehinderungen werden mit diesem Vorhaben Wohn- und Lebensbedingungen geschaffen, die erstmals die UN Menschenrechtkonvention erfüllen. Das Modellprojekt trauminsel47drei ist für eine Zielgruppe gedacht, denen ansonsten nur „das Heim“ bleibt. Es ist zukunftsweisend, denn es führt beispielhaft vor, wie auch Menschen mit schwersten Behinderungen inmitten der Gesellschaft ein selbstbestimmtes Leben führen – 24 Stunden und 365 Tage im Jahr. Bei trauminsel47drei bewohnen Menschen mit und ohne Behinderung ein gemeinsames Haus. Mit Hilfe einer 24-Stunden-Assistenz gelingt die Teilhabe am Leben in allen lebensrelevanten Bereichen. Autistischen und schwer mehrfach behinderten Menschen bleibt die Isolation im Heim erspart. Das Projekt ist bislang über die Region hinaus einzigartig. Es hat deshalb eine wichtige Vorbildfunktion und Modellcharakter.
Die Mehrheit der potenziellen Bewohner ist volljährig und teilweise sogar im fortgeschrittenen Erwachsenenalter. Sie haben mitunter mehrjährige Heimaufenthalte hinter sich und genossen bisher kaum Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Die Eltern der angehenden Bewohner versuchen dieses Defizit zu kompensieren, sind aufgrund der langjährigen Pflege und Betreuung der Kinder jedoch an die physischen und psychischen Grenzen angelangt. Rebecca Klein, eine stumme autistische Frau aus Augsburg, und ihre Mutter Elke Klein knüpfen seit vielen Jahren deutschlandweit Kontakte zur aktiven Behindertenbewegung. Durch diese Kontakte entstand bei Mutter und Tochter die Idee, Texte über Exklusions- und Inklusionserfahrungen zu sammeln. Diese Sammlung wurde unter dem Titel „Inklusion ein Menschenrecht – Lebensträume, Lebensräume und Lebenslinien von Menschen mit sog. schwerer Behinderung“ veröffentlicht. Es kommen Menschen mit den unterschiedlichsten Behinderungen zu Wort, auch und insbesondere Menschen mit sehr schweren Behinderungen und bis zu 24 Stunden Assistenz-Pflegebedarf. Das Buch soll deutschlandweit für die Wohninklusion von Menschen mit schwersten Behinderungen sensibilisieren.
Projektträger und Ansprechpartner Annakolleg, Stefan Rehbinder Lange Gasse 11, 86152 Augsburg, T 0821.450340-0 E-Mail: info@annakolleg.de, www.annakolleg.de
Projektträger und Ansprechpartner trauminsel47drei e. V., Klein Elke und Sabine Kondert Humboldtstr. 37a, 86167 Augsburg, T 0821.715153, E-Mail: klein-elke-trauminsel@t-online.de, www.trauminsel47drei.de
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Agenda 21 / Nachhaltige Entwicklung
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www.das-friedenshaus.de
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Der Frieden geht vom eigenen Haus aus. Für Monika und Werner Mayer mehr als ein weiser Spruch, fast schon eine Art Lebensphilosophie. Seit 7 Jahren gestaltet und produziert das Ehepaar nun zusammen mit einem ehrenamtlichen Team kleine Friedenshäuschen aus Holz. Am Anfang noch von Hand ausgesägt, nimmt die Herstellung langsam industrielle Dimensionen an - ein Indiz für den ungemeinen Erfolg der kleinen Häuser made in Augsburg. Waren die Häuschen der ersten Generation noch von Hand bemalt, kommen heute Computerdrucktechniken zum Einsatz, die auch das Anbringen des eigenen Konterfeis als raffinierter Ersatz der Tischkarten auf Hochzeiten ermöglichen. Die Wunschidee der Mayers bleibt dagegen dieselbe: Die Menschen sollen die Friedenshäuschen nicht nur bei sich zu Hause aufstellen, sondern auch als Zeichen des Friedens in die Welt hinaustragen. In über 120 Ländern weltweit sind sie verbreitet, fast 71.000 wurden produziert, wobei die dafür nötigen rund 30.000 Arbeitsstunden ehrenamtlich geleistet wurden. Denn das Ehepaar sieht in seiner Idee keine Möglichkeit, den schnellen Euro zu machen, sondern die Chance, einen Beitrag zu leisten, um die Welt ein wenig friedlicher zu gestalten. Die meisten Häuschen werden daher kostenlos oder für einen Euro abgegeben. Über 50.000 Euro konnten so bisher eingenommen werden. Der Großteil davon floss als Spenden an die Kinder- und Jugendhilfe St. Gregor sowie die Kartei der Not.
Die Häuschen stehen ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit – nach Einschätzung von Susanne Donn, Geschäftsführerin der Kartei der Not, werden mehr als 20 der 67 Ziele des Handlungsprogramms Nachhaltigkeit der Stadt Augsburg abgedeckt: Das verwendete Holz stammt aus Resten, die in der Region anfallen: Durch die Einnahmen ist die Unterstützung verschiedener Jugend- und Sozialorganisationen möglich. Die Häuschen stammen aus Augsburg und dienen den Bürgern zur Identifikation mit ihrer Stadt, die als Friedensstadt bekannt ist. Und nicht zuletzt sind die Häuser ein Beitrag zur multikulturellen Verständigung.
Projektträger und Ansprechpartner www.das-friedenshaus.de, Werner Mayer, Hermann-Köhl-Str. 12, 86159 Augsburg, T 0821.574841, E-Mail: werneramayer@das-friedenshaus.de, www.das-friedenshaus.de
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Klimaschutz
Klimaschutz
1. Preis
Prima Klima in Augsburg
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Begründung der Jury Das Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, bei Kindern, Jugendlichen und Familien, insbesondere in Kindergärten, Schulen und Vereinen, Interesse für den Klimaschutz zu wecken, den bewussten Umgang mit Energie und Ressourcen zu fördern und Kompetenzen für ein nachhaltiges Handeln zu stärken. Das Umweltbildungsprojekt „Prima Klima in Augsburg“ der Umweltstation Augsburg und des NANU e.V. ist im Hinblick auf den pädagogischen Wert ein außerordentliches Projekt, da es bereits im Kindergarten beginnt. Es gibt viel zu tun, um verantwortliche Klimapolitik umzusetzen. „Prima Klima in Augsburg“ leistet dazu eine wichtige Aufgabe, allein 2010 nahmen mehr als 8.000 Menschen an den Veranstaltungen teil. Das Projekt war und ist Wegbereiter für aktiven Klimaschutz und die gesellschaftliche Akzeptanz der Energiewende. Die Jury ist beeindruckt, weshalb sie dem Projekt den 1. Preis in der Kategorie Klimaschutz zugesprochen hat.
2. Preis
Fahrplan für Stammstrecke im Regio-Schienen-Takt durch den Fahrgastverband PRO BAHN
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„Prima Klima in Augsburg“ ist ein Umweltbildungsprojekt der Umweltstation im Prozess der Lokalen Agenda 21, das 2009 mit dem Ziel startete, bei Kindern, Jugendlichen und Familien, aber insbesondere in Schulen, Kindergärten und Vereinen, Interesse für den Klimaschutz zu wecken, den bewussten Umgang mit Energie und Ressourcen zu fördern und Kompetenzen für ein nachhaltiges Handeln zu stärken. Zum Erreichen der Ziele entstand ein „Kompetenz-Netzwerk“ mit inzwischen mehr als 30 Einzelakteuren und 11 , Institutionen, die - hauptberuflich oder ehrenamtlich engagiert – dafür sorgen, dass Klimaschutzaktivitäten im Bildungsbereich keine „Einzelaktivitäten“ bleiben. Es sorgt durch seine kontinuierliche Arbeit für pädagogische Auseinandersetzung mit den Themen Energiesparen und Klimaschutz und gewährleistet eine sehr effiziente Umsetzung. Mit Teilprojekten wurden die Themen im schulischen und außerschulischen Bildungsbereich verankert: „PrimaKlima-Pausenbrot“ „Prima-Klima-Sonnenkinder“ „Prima, , Klima-Windkinder“ „Prima-Klima mit Genuss“ „Prima-Kli, , ma Journalisten“ und „Prima-Klima-Kiste“ . Lehrpersonal wird mit ausgearbeiteten umweltpädagogischen Konzepten und Materialien unterstützt. Mit Hilfe von Fortbildungen für Schülerinnen und Schüler, Lehrpersonal und Umweltpädagogen – als Multiplikatoren – ermöglichen eine breite Verankerung des Klimaschutzes innerhalb und außerhalb der Schule. Allein 2010 nahmen mehr als 8.000 Schüler, Kindergartenkinder und Erwachsene an den Prima-Klima-Veranstaltungen in Augsburg teil! Das Projekt, das vom Bayerischen Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit und der Stadt Augsburg gefördert wird, endet mit Ablauf des Jahres 2011.
Der Bedarf, einen Fahrplan für die Stammstrecke zusammenzustellen, ergab sich daraus, dass die Deutsche Bahn nur ihre Zugverbindungen mitteilt, während die Bayerische Regionalbahn die Zugverbindungen der Deutschen Bahn nicht einfach veröffentlichen darf. Der Augsburger Verkehrsverbund sah sich bisher nicht in der Lage, diese Lücke zu schließen. Im AVV-Fahrbahnbuch können die Durchbindungen ebenfalls nicht dargestellt werden, weil eine Linie R1 in zwei Linien R4 und R6 ge- und entflügelt werden, mit unterschiedlichen Zugnummern. Zusammenstellung, Gestaltung, Druck und Verteilung der inzwischen ca. 100.000 Fahrpläne übernahm PRO BAHN. Der Landkreis hat in den vergangenen Jahren die Fahrpläne mitfinanziert. Durch Aufnahme aller Halte in Mering, Gessertshausen und Meitingen, die für den 15-Minuten-Takt vorgesehen sind, entfielen etliche Autofahrten aus dem Landkreis. Das jahrelange Bemühen von PRO BAHN, den Augsburger Verkehrsverbund (AVV) von der Wichtigkeit eines Fahrplans zu überzeugen, endete mit der Zusage des derzeitigen AVV-Vorsitzenden Landrat Sailer, den kommenden Fahrplan 2012 im AVV auszuarbeiten und zu publizieren. PRO BAHN hat nicht nur dazu beigetragen, dass der Regio-Schienen-Takt bis jetzt 50 Prozent an Fahrgästen dazu gewonnen hat, sondern trägt auch zur Vermeidung von Autofahrten bei und damit an der Verringerung der Feinstaubbelastung in Augsburg sowie zur Minderung des CO2-Ausstoßes.
Begründung der Jury
Mehr Fahrgäste im ÖPNV bringen, weniger Autofahrten, Verringerungen der Feinstaubbelastung und Minderungen des CO2-Ausstoßes. Die Jury ist der Meinung, dass Pro Bahn mit dem „Fahrplan für die Stammstrecke des Regio-Schienen-Taktes“ ein äußerst sinnvolles und wertvolles Projekt umgesetzt hat. Pro Bahn hat damit eine Lücke geschlossen, die seit 2003 bestand. Diese Informationslücke für den Fahrgast hat PRO BAHN vorbildhaft beseitigt. Die Initiative wirkt weit in die Region hinein und trägt mit dazu bei, dass der Regional-Schienen-Takt bis jetzt 50 % mehr Fahrgäste dazu gewinnen konnte. Ab 2012 werden die Anregungen von Pro Bahn in den offiziellen Fahrplan des AVV aufgenommen.
Projektträger und Ansprechpartner Umweltstation Augsburg. Linda Schwingel Dr.-Ziegenspeck-Weg 10, 86161 Augsburg T 0821.6502236, E-Mail: prima-klima@us-augsburg.de www.prima-klima-augsburg.de, www.us-augsburg.de
Projektträger und Ansprechpartner PRO BAHN-Bezirksgruppe Schwaben, Winfried Karg Acher Str. 10 a, 86551 Aichach T 08251/53887 (ab 20 Uhr), E-Mail: w.karg@bayern.pro-bahn.de, www.fahrgast.net/schwaben/
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Klimaschutz
Klimaschutz
3. Preis
Der martini-Park: Auf dem Weg zum CO2-neutralen Gewerbestandort
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Teilnehmer
Besondere Hartnäckigkeit überzeugt Immobilienfonds
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Seit dem Jahr 2001 verfolgt der martini-Park Augsburg mit großem Nachdruck das Ziel, den Strombedarf der mehr als 50 Gewerbe- und Industriebetriebe mit rund 600 Mitarbeitern im martini-Park durch von der Firmengruppe Martini betriebene Anlagen zur Stromerzeugung aus regenerativen Energieträgern zu decken. Heute produzieren die Photovoltaik- und Wasserkraftanlagen der martini GmbH & Co. KG etwa 75 % des benötigten Stroms im Gewerbepark und vermeiden somit jährlich knapp 4.300 Tonnen CO2. Um dieses Ziel zu erreichen wurde mit einem umfangreichen Investitionsbudget in den vergangenen Jahren eine Reihe von Photovoltaikanlagen auf den Dächern im martini-Park und auf regionalen und überregionalen Freiflächen errichtet. Des Weiteren betreibt die martini GmbH & Co. KG bereits seit vielen Jahrzehnten ein Wasserkraftwerk im Gewerbepark, welches eine jährliche Stromproduktion von rund 650.000 kWh erbringt. Insgesamt werden derzeit rund drei Viertel oder 7,5 Millionen kWh des im martini-Park verbrauchten Stroms aus Sonnenenergie und Wasserkraft erzeugt, so dass der Gewerbepark im Augsburger Textilviertel bereits heute großteils CO2-neutral betrieben wird. Darüber hinaus unterstützt der umfangreiche Baumbestand auf den Grünflächen unseres Standorts die ökologische Komponente des martini-Parks. Innerhalb der nächsten fünf Jahre soll der gesamte Stromverbrauch im martini-Park aus regenerativen Energieträgern gedeckt werden. Die martini GmbH & Co. KG ist davon überzeugt, mit dieser Strategie ein nachhaltiges und zukunftsfähiges Konzept für die Gewerbe- und Industriebetriebe im martini-Park aufgestellt zu haben und freut sich bereits heute über die große Akzeptanz dieser Strategie im Mieterkreis.
Die Stadtverwaltung hatte für das Stadtvermessungsamt das Anwesen „Philippine-Welser-Straße 9/Maximilianstraße 6a“ angemietet und umgebaut. Das Gebäude wurde im Sommer 2009 bezogen. Die Mitarbeiterin im Stadtvermessungsamt, Beate Bauer von der Amtsleitung als Hausverantwortliche bestimmt -, erkannte die nicht zeitgemäße Heizungs- und Fenstertechnik. Mit einfachen Maßnahmen, wie eine Überprüfung der Heizungsanlage und aller Thermostate durch eine Fachfirma sowie regelmäßige Energiesparhinweise für die Kollegen, wurden schon bald Einsparungen erzielt. Nach zahlreichen Gesprächen und umfangreichem Schriftverkehr, erreichte Frau Bauer im Herbst 2009 die Zustimmung zum Austausch sämtlicher 70 Fenster der beheizbaren Räume durch den Hauseigentümer. Dies ist besonders bemerkenswert, weil der Eigentümer ein „anonymer“ Schweizer Immobilienfonds ist. Die Investitionskosten in energieeffiziente Fenster betrugen rund 110.000 Euro, wobei die Kosten nicht auf den Mieter umgelegt werden konnten. Im Frühjahr 2011 war der Fensteraustausch abgeschlossen.
Das Kommunale Energiemanagement (KEM) des Hochbauamtes hat für die alten Fenster einen Ug-Wert von 1,3 W/m2K und die neuen Fenster einen Ug-Wert von 1,1 W/m2K errechnet. Pro Jahr konnten drei bis vier Tonnen CO2 eingespart werden. Für die Stadt als Mieterin reduzieren sich die Nebenkosten durch den Austausch um 2.000 bis 2.500 Euro pro Jahr, ermittelte KEM-Mitarbeiter Joachim Schoner.
Begründung der Jury Die Firmengruppe Martini vermietet Gewerbeflächen an ca. 50 Firmen und liegt mitten im Augsburger Textilviertel. An einem Standort mit historischen Gebäuden und altem Baumbestand wird das Ziel verfolgt, 100 % des Stroms, der verbraucht wird, selbst zu erzeugen. Seit 2001 wird dieses Ziel konsequent verfolgt. Bereits heute werden 7,5 Millionen kWh Strom regenerativ durch Wasserkraftund Photovoltaikanlagen erzeugt und dadurch ca. 4.300 Tonnen klimaschädliches CO2 in Augsburg eingespart. In fünf Jahren soll der gesamte Strombedarf im Martini-Park Augsburg regenerativ erzeugt werden. Die Jury ist überzeugt, dass das Projekt über hohen Vorbildcharakter verfügt, ein Thema dem z. Zt. eine große Bedeutung zukommt.
Projektträger und Ansprechpartner Martini GmbH & Co. KG, Wolfgang Geisler Provinostraße 52, 86153 Augsburg T 0821.568630, E-Mail: wolfgang.geisler@martini-augsburg.de www.martini-park.de
Projektträger und Ansprechpartner Stadt Augsburg, Stadtvermessungsamt Beate Loraine Bauer und Wilfried Matzke Maximilianstraße 6a, 86150 Augsburg, T 324-9340, E-Mail: stadtvermessungsamt@augsburg.de www.augsburg.de/index.php?id=9145
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Klimaschutz
Klimaschutz
Teilnehmer
Teilnehmer
Comenius-Projekt 2008/10. Renewable energy: A future for our planet
Die Arbeit der Ökomanager am Peutinger-Gymnasium – ein Beitrag zum Klimaschutz
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Die Bedeutung regenerativer Energien für die Zukunft bewusst machen: Das war das Ziel des multinationalen Comenius-Schulprojektes „Renewable energy: A future for our planet“ des Jakob-Fugger-Gymnasiums. Im Blick hatte das Projekt 14- bis 17-jährige Schülerinnen und Schüler von drei beteiligten Schulen aus Italien, Spanien und Deutschland. Während der Projektwoche in Deutschland erhielten die Schüler einen Überblick zu den häufigsten Problemen im Energiebereich, gefolgt von einem Workshop im Umweltamt Augsburg und verschiedenen Besuchen, wie beispielsweise in der energieautarken Gemeinde Wildpoldsried, im Forggenseekraftwerk, im Solarpark Moorenweis und in der Biogasanlage Mering. In Spanien wurden die Ergebnisse einer ersten Experimentierphase vorgestellt. Es folgte ein umfangreiches Besuchsprogramm in verschiedenen Kraftwerken. Eine zweite experimentelle Phase beinhaltete Bau und Tests von Modellen (u.a. Wasserkraftschnecke, Ogg-Grid-Solarlampen, Biodiesel-Produktion). Bei einem Treffen in Italien, wurden erarbeitete Präsentationen dargeboten, und die Geothermieanlagen von Lardarello sowie einer Wasserstoffmodellanlage in Fusine besichtigt.
In den jeweiligen Schulen fanden verschiedene Aktionen rund um das Thema erneuerbare Energien statt. So etwa eine Präsentation zu Möglichkeiten der Nutzung solarer Energie, ein Klimaaktionstag anlässlich der Klimakonferenz in Kopenhagen, die Windkonferenz mit deutschen Experten im italienischen Pavullo nel Frignano (IZ). In Spanien fand eine Woche der Wissenschaften statt, während das FuggerForum mit Markus Ferber (MdEP) und Uwe Jestrich von der SIEMENS Renewable Energy Division, DESERTEC-Projekt, mit dem Thema „Erneuerbare Energien: Analyse und Visionen“ aufwarten konnte. Neben umfangreichen Ausstellungen sowie der Fertigstellung einer Multimedia-DVD bildeten Präsentationen in den Heimatschulen den Abschluss des Comenius-Projektes.
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Seit vielen Jahren sind die Ökomanager am PeutingerGymnasium - im Rahmen der Teilnahme am Ökoschulprogramm der Stadt Augsburg - mit verschiedenen Projekten aktiv. Das Ökomanager-Team setzt sich aus zwei gewählten Schülerinnen und Schüler aus jeder Klasse und einer Lehrkraft zusammen. Zu Beginn jedes Schuljahres gibt es ein gemeinsames Treffen, bei dem die Aktionen für das Schuljahr vorgestellt werden und über die Verwendung der Prämie der Stadt Augsburg abgestimmt wird. Im November 2009 wurde eine Gruppe von Ökomanagern bei den Stadtwerken Augsburg Energie GmbH zu „Energiedetektiven“ ausgebildet, die nun die Aufgabe haben, mit Hilfe eines sogenannten „Energiekoffers“, die „Energiefresser“ an der Schule aufzuspüren. Eine andere Gruppe nahm am Schulwettbewerb „Pack’s an – gemeinsam geht’s schlauer“ der Lechwerke AG teil. Im Rahmen des Projekts organisierten die Schüler mit Hilfe von selbst erstellten Infomaterial für einen Infostand sowie Fragebögen zu den Themen „Energie sparen“, „bewusster Umgang mit Energie“ und „Umweltbewusstsein“ für eine Befragung von Passanten - ebenfalls am Infostand. Das Material (Plakate, Aktions-Flyer und Fragebogen) kam erneut bei einem Elternsprechabend im Peutingergymnasium zum Einsatz. Die Aktion hat den Ökomanagern des Peutingergymnasiums viel Spaß gemacht.
Die Ökomanager werden auch innerhalb der Schule aktiv: Sie versuchen, Energiespargedanken in den Klassenzimmern umzusetzen. Diesen können die Schülerinnen und Schüler anschließend auch „mit nach Hause nehmen“. Das Projekt „Energiesparen in der Öffentlichkeit“ des Peutingergymnasiums wurde mit einem Förderzuschuss und einem Sachpreis ausgezeichnet. Ende des Schuljahres 2009/2010 gewann das Peutingergymnasium einen Preis des Ökoschulprogramms als eine der drei erfolgreichsten Schulen in Augsburg, was das Thema „Klima und Energie im schulischen Alltag“ betrifft.
Projektträger und Ansprechpartner Jakob-Fugger-Gymnasium Augsburg, Jörg Haas, Kriemhildenstraße 5, 86152 Augsburg T 0821.324-18452, E-Mail: jfg.stadt@augsburg.de Mehr Projektinformationen: www.comenius0810.jakob-fugger-gymnasium.de
Projektträger und Ansprechpartner Ökomanager des Peutinger-Gymnasiums, Ursula Janicher An der Blauen Kappe 10, 86152 Augsburg T 0821.324-18475, E-Mail: ujanicher@gmx.de www.peutinger-gymnasium-augsburg.de/
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Klimaschutz
Klimaschutz
Teilnehmer
Teilnehmer
Energie aus platzenden Kirschen – Modellkraftwerk
Energetische Komplettsanierung mehrerer Wohngebäude einer Eigentümergemeinschaft zum KfW-Effizienzhaus 85 nach EnEV 2009
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Wenn es längere Zeit regnet, platzen reife Kirschen. Schuld daran ist die Eigenschaft der Kirschhaut, die für von außen kommende Wassermoleküle durchlässig ist, die Zuckermoleküle im Inneren aber zurückhält. Dadurch, dass das Regenwasser ins Innere der Kirsche vordringt, wird das Volumen in der Kirsche zu groß und bringt die Außenhaut zum Platzen. Aber warum dringen die Wassermoleküle in die Kirsche ein, obwohl der Druck dort bereits groß ist? Ursache dafür ist das Prinzip der Osmose oder die „Tendenz der Natur, einheitliche Verhältnisse zu schaffen“. Die Schülerinnen des Maria-Ward-Gymnasiums stellten sich die Frage, ob dieses Prinzip der Osmose für die Energiegewinnung genutzt werden kann. Im Falle des Zusammentreffens von Süß- und Salzwasser wurde der osmotische Druck durch Wissenschaftler schon in den 1970er Jahren mit dem Ergebnis berechnet, dass es sich grundsätzlich lohnen würde, die natürlich vorkommende Osmose zur Energiegewinnung zu nutzen. Die praktische Umsetzung ist jedoch schwierig, was an der Herstellung leistungsfähiger, großflächiger Membrankörper liegt, die einerseits Salz auch bei hohem Druck zurückhalten und andererseits Wasser möglichst gut durchlassen müssten. Im „Pluskurs Jugend – forscht“ versuchten Schülerinnen des Maria-Ward-Gymnasiums ein MiniOsmosekraftwerk mit herkömmlichen, gut verfügbaren, kostengünstigen Materialien zu konzipieren. Dazu haben sie eine handelsübliche Umkehrosmose-Membran aus einer Osmoseanlage benutzt und sie in umgekehrter Richtung betrieben, also eine Umkehr der Umkehrosmose versucht.
Der grundsätzliche Nachweis, dass es möglich ist, eine Umkehrosmoseanlage mit entsprechender Membran für die Osmose zu verwenden, ist den Schülerinnen in einem Versuch gelungen. Über eine kostengünstige Membran aus der Umkehrosmose könnte Strom durch osmotischen Druck nicht nur an Flussmündungen ins Meer hergestellt werden, sondern auch an salzhaltigen Abwasserläufen in Flüsse, wie sie im Augsburger Raum beispielsweise bei der Abwasseraufbereitung vorkommen, erzeugt werden. Dies wäre ein innovativer Beitrag zur CO2-freien Energiegewinnung. Auch wenn derartige technische Innovationen nicht durch Schülerinnen und Schüler in betriebliche Realität umgesetzt werden können, liegt doch ein großer pädagogischer Wert darin, dass sich Schülerinnen mit der Thematik erneuerbarer Energien auseinandersetzen, in eigenständiger Arbeit völlig neue Ideen entwickeln und auf der Basis eines Modells erfolgreich testen.
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Die Wohnsiedlung „Sullivan Heights mit 444 Wohnungen, 1954 für die US-Armee im Augsburger Westen errichtet, wurde im Jahr 2000 von einem Augsburger Bauträger ohne besondere energetische Belange saniert und in Eigentumswohnungen aufgeteilt. Steigende Energiepreise waren Anlass, sich mit Verbesserungen an den Gebäuden zu beschäftigen. Entscheidet sich ein Bauträger oder alleiniger Immobilieneigentümer, eine energetische Sanierung seines Gebäudes vorzunehmen, so ist das ein verhältnismäßig einfacher Entscheidungsprozess. Befindet sich ein Gebäude dagegen im Eigentum mehrerer Parteien (Eigentümergemeinschaft), werden Entscheidungen aufgrund der vielfältigen Interessenslagen deutlich schwieriger. So sind in der Regel vier Eigentümerversammlungen erforderlich, um Schritt für Schritt die Entscheidung vorzubereiten und schließlich mit der erforderlichen ¾-Mehrheit zu treffen. Umso erstaunlicher ist es, dass sich - nach dem „Pilotprojekt“ Deutschenbaurstr. 31–31b (Teilnehmer beim Augsburger Zukunftspreis 2010) – inzwischen die Eigentümergemeinschaften von neun (!) weiteren Gebäuden zu einer umfangreichen energetischen Sanierung zum KfW-Effizienzhaus 85 entschieden haben. Die effektiven monatlichen Kosten der Gesamtsanierung eines Gebäudes mit 24 Wohnungen konnten - bei einer Laufzeit von zehn Jahren für eine durchschnittliche Wohnung bei unter 70,00 Euro gehalten werden.
Ein wichtiger Grund für die Ausweitung der Sanierungsmaßnahmen liegt darin, dass zwischenzeitlich beim fertig gestellten „Pilotprojekt“ Deutschenbaurstraße 31-31b eine Energieeinsparung von 88 % für September bis Dezember 2010 erzielt wurde. Das entspricht einer Kosteneinsparung von 75 %. Das bedeutet dass etwa 69.000 kg/a CO2 vermieden werden. Für die insgesamt zehn sanierten Gebäude ergibt sich eine Energieeinsparung von ca. 3.540.000 kWh/a und eine CO2Reduzierung von 690.000 kg/a.
Projektträger und Ansprechpartner Maria-Ward-Gymnasium Augsburg Pluskurs Jugend – forscht, Laura Popp und Isabell Meiershofer (9a), Frauentorstrasse 26, 86152 Augsburg T 0821.509180, E-Mail: info@mwg-augsburg.de www.mwg-augsburg.de/
Projektträger und Ansprechpartner Eigentümergemeinschaften „Sullivan Heights“, c/o Contecta Immobilienverwaltung GmbH Thomas Hüttl Keltenstr. 6, 86368 Gersthofen, T 08230.8905-0, E-Mail: thomas.huettl@contecta.de, www.contecta.de
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Klimaschutz
Klimaschutz
Teilnehmer
Teilnehmer
Erste Augsburger Botschafterin für Klimagerechtigkeit bei Plant-for-the-Planet
Innovative Innendämmung im Baudenkmal – unterschiedliche Dämmmaterialien und messtechnische Begleitung
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Seit dem 17. März 2009 ist Clara Madeleine Slawik 1. Augsburger Botschafterin für Klimagerechtigkeit bei Plantfor-the-Planet. Ursprünglich ein Projekt einer Schülerinitiative, wurde daraus am 31. Januar 2011 eine Stiftung mit einem Kinderrat aus 21 Mitgliedern. Die Satzung wurde während des jährlichen Treffens vom 25. bis 28. März 2011 vorgestellt und das Global Board, der Weltvorstand, gegründet. Clara Madeleine ist Mitglied im Kinderrat und wurde inzwischen als eines der sieben aktivsten Kinder in das Global Board berufen. Sowohl in Augsburg, als auch in Deutschland ist Clara Madeleine für Plant-for-the-Planet sehr aktiv. Innerhalb von zwei Jahren nahm sie an 53 Veranstaltungen teil. In diesem Zeitraum gab es unter anderem 35 Vorträge und neun Baumpflanzaktionen. Bei 16 weiteren Veranstaltungen vertrat sie Plant-for-the-Planet mit einem Stand. Die Vorträge hält Clara Madeleine nicht nur vor Schülern, sondern auch bei nationalen Messen oder Großveranstaltungen, sowie auf Einladung bei verschiedenen Gremien und Benefizveranstaltungen.
Clara Madeleines Terminkalender ist auch 2011 gut gefüllt: Eine Pflanzparty mit Vortrag im Rahmen des Kinderferienprogramms der Stadt Augsburg, Aktivitäten während der Bayerischen Klimawoche in Augsburg, Augsburger Kinderklimakonferenz im Sommer. Demnächst folgen Vorträge in Schulen, deren Ziel es ist, Lehrer und Gruppen zu finden, die die Ideen von Plant-for-the-planet umsetzen. Auch in ihrer Schule, dem Gymnasium bei St. Stephan ist es ihr gelungen, eine Plant-for-the-Planet-Gruppe zu etablieren, deren Leitung Clara Madeleine im nächsten Schuljahr übernimmt. Einer der Höhepunkte ihrer Plant-for-the-Planet-Aktivitäten sieht Clara Madelein in ihrer Teilnahme an der weltweiten Biodiversitäts-Konferenz in Japan. Zusammen mit Felix, dem Gründer von Plant-for-the-Planet durfte sie Deutschland vertreten.
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Anlässlich der Generalsanierung des ehemaligen fürstbischöflichen Kastenamtes mit An- und Umbauten zur Nutzung durch das Landesamt für Finanzen, erfolgten Maßnahmen zur energetischen Sanierung des teilweise bis zu 500 Jahre alten denkmalgeschützten Gebäudes. Um Klimaschutz und Denkmalschutz zu vereinbaren, wurde ein Energiekonzept erarbeitet, das neben anderen Maßnahmen die Innendämmung der Außenwände untersuchte. Im Fokus der energetischen Sanierung standen die Erneuerung der Heizanlage (Pumpen, Fernwärme-Komplettstation), die Dämmung der Dachgeschosse und Gauben, die Dämmung der Außenwände und der Austausch der Fenster. Die Sanierung der denkmalgeschützten Bereiche musste substanzschonend erfolgen. Um die Außenansicht zu erhalten, kam in Teilen des Gebäudes nur eine Innendämmung in Frage. Um dem innovativen Gedanken der Sanierung gerecht zu werden, besonders im Hinblick auf weitere ähnliche Sanierungsprojekte des öffentlichen Bauherrn, wurden drei unterschiedliche Systeme der Innendämmung verbaut: Erdgeschoss: 8 cm mineralischer Dämmputz (WLG 080) Obergeschoss: 8 cm Calciumsilikat-Klimaplatten (WLG 060 Obergeschoss: 8 cm Zellulose Aufspritzdämmung (WLG 052)
Im Vorfeld fand eine hygrothermische Berechnung aller typischen Problemstellungen bei Innendämmmaßnahmen statt, um Schäden durch die Innendämmung auszuschließen. Der Bauablauf wurde dokumentiert. Es wurde auch beschlossen, in den Folgejahren das Projekt messtechnisch zu verfolgen. Vor der Sanierung lag der Jahresprimärenergiebedarf des Gebäudes bei ca. 160 kWh/(m²a), nach der Sanierung konnte dieser auf rechnerische 97 kWh/(m²a) gesenkt werden. Die energetische Sanierung des ehemaligen fürstbischöflichen Kastenamtes in Augsburg dient als Beispiel für die denkmalgerechte Modernisierung weiterer ähnlicher Sanierungsprojekte des Bauherrn
Projektträger und Ansprechpartner Plant-for-the-planet, Clara Madeleine Slawik Spiesleweg 25, 86199 Augsburg T 0821.9986923, E-Mail: clara.slawik@plant-for-the-planet.org Pressemeldung unter http://plant-for-the-planet.org/de/node/14045
Projektträger und Ansprechpartner IBOS Ing. Büro Oswald Silberhorn, Oswald Silberhorn, Wolframstr. 19 a, 86161 Augsburg T 0821. 4540550, E-Mail: o.silberhorn@ibos-tga.de www.ibos-tga.de Staatliches Bauamt Augsburg, Baudirektor Ulrich Blickle Burgkmairstraße 12, 86152 Augsburg, T 0821. 2581-0 www.stbaa.bayern.de
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Klimaschutz
Klimaschutz
Teilnehmer
Teilnehmer
Klimashop! ist grün
Planung einer Solaranlage zur Wassererwärmung (Solarthermie)
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Seit vier Jahren verwirklicht die Firma KlimaShop! das Projekt „KlimaShop! ist grün“ und arbeitet so fortwährend auf die Verbindung von Wirtschaft und Umweltschutz hin. Um dieses Ziel zu verwirklichen, wird die Firma zu 100 % CO2-neutral geführt. Für sein Engagement in punkto Nachhaltigkeit trägt KlimaShop! das Klimasiegel von PRIMAKLIMA-weltweit-e.V.. Aufgrund seiner Energiesparbemühungen wurde der KlimaShop! von der Stadt Augsburg 2010 zum KlimafitBetrieb ernannt. Auch an der aktuellen ÖKOPROFIT® A3-Einsteigerrunde nimmt der KlimaShop! teil. Mit dem Bau der neuen Firmenzentrale in Friedberg bekräftigt das Unternehmen seine Ausrichtung, Umweltschutz in alle Unternehmensbereiche einzubeziehen. Energiesparende Bauweise wurde durch optimale Wärmeisolierung und energiesparende Fenster umgesetzt. Statt Heizen und Kühlen voneinander zu trennen, wurde beides mit modernster VRF-Wärmepumpentechnik umweltbewusst in einem System vereint. Hierbei wird die Wärme nur dann bereitstellt, wenn sie tatsächlich gewünscht ist. Jeder Mitarbeiter kann sein persönliches Wohlfühlklima aktivieren, dadurch dass intelligente Steuerung die Raumluft regelt. Der jährliche Gesamtenergiebedarf für eine Fläche von mehr als 800 Quadratmeter legt dabei unter 50.000 Kilowattstunden pro Jahr (kWh/a) – für Heizen, Kühlen und Strom.
Bis zum Jahr 2015 soll sich das Klimashop!-Firmengebäude energietechnisch selbst versorgen. Bisher erfolgte unter anderem die Versorgung durch TÜV-zerifizierten Strom aus heimischer Wasserkraft. Auch die Energiegewinnung über Solarkraft und deren direkte Nutzung ist geplant. Das jüngste Engagement von Kilmashop! für noch mehr Klimaschutz ist der KlimaWald!. Für jede verkaufte Klimaanlage pflanzt die Firma Bäume in der Region. Pro verkauftes Kilowatt an Leistung werden im Jahr zehn Quadratmeter Wald aufgeforstet. Innerhalb eines Jahres wurde eine Fläche von über 10.000 Quadratmetern angespart, die im April 2011 in Kooperation mit der Stadt Augsburg bepflanzt wurden. Die Bindung von noch mehr CO2 durch Baumpflanzungen wird durch weitere 10.000 Quadratmeter, die seit 2009 in Kooperation mit PRIMAKLIMA-weltweit-e.V. gepflanzt wurden, erreicht. Insgesamt wird dadurch eine Menge von etwa 200 Tonnen CO2-Emissionen aus der Luft binnen zehn Jahren gebunden (Berechnungsmethode siehe www.prima-klima-weltweit.de). Der KlimaShop! kompensiert auf diese Weise nicht nur die CO2Emissionen, die z. B. durch den eigenen Fuhrpark anfallen, sondern auch den CO2-Ausstoß, der durch Kunden verursacht wird, die eine Klimaanlage kaufen.
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Unter Leitung des Energiebeauftragten der Berufsschule 1 erlernten Schüler der 13. Jahrgangsstufe im Ausbildungsberuf SHK-Anlagenmechaniker die Planung einer Solarthermischen Anlage. Den Schülern wurde zum einen der Energieverbrauch für die Wassererwärmung vermittelt, zum anderen wurden sie auch im Sinne einer technologischen, wirtschaftlichen, ökologischen und nachhaltigen Entwicklung mit der Planung einer Solaranlage zur Warmwassererwärmung vertraut gemacht. Anhand eines realistischen Fallbeispieles erarbeiteten die Schüler die Fragestellungen vom Kundenwunsch über die Bauteile bis hin zu Unterschieden in der Ausführung solarthermischer Anlagen. Hier erlernten Sie selbständig mit Hilfe von Fachliteratur und Firmenunterlagen wichtige Details von der Dimensionierung der Kollektorflächen oder Speicherkapazitäten bis hin zur Wirtschaftlichkeitsberechnung und der zu erwartenden Energieeinsparung verschiedene Aspekte solarthermischer Anlagen. Im Anschluss tauschten sie die Ergebnisse gemeinsam mit dem Energiebeauftragten der Schule aus und beseitigten Unklarheiten. Ziel der Planung einer Solaranlage ist es, die Schüler zu befähigen, kundenspezifische Lösungen von Solarthermischen Anlagen selbständig umzusetzen und die Kunden fachgerecht zu beraten. Durch die richtige Dimensionierung und Auslegung einer Solaranlage kann in einem Einfamilienhaus in der Zeit von Mitte April bis Mitte Oktober auf eine zusätzliche fossile Warmwasserbereitung verzichtet werden.
Durch den Einsatz erneuerbarer Energien wird die Abhängigkeit von der Energieeinfuhr fossiler Brennstoffe gemindert. Durch die hohe lokale Wertschöpfung und eine positive Energiebilanz sind solarthermische Anlagen eine nachhaltige Wertschöpfung in der Region. Die Schüler sollen die immense wirtschaftliche Bedeutung für die Zukunft ihres Berufes erkennen und die realisierbaren Energieeinsparpotentiale dem Kunden vermitteln. Neben dem Projekt „Planung einer Solaranlage“ gibt es an der Berufsschule I weitere Projekte zur Bewusstseinsbildung, konkreten Verhaltensänderung und Vermittlung von Lerninhalten: Einrichtung und Arbeitsweise des Energieeffizienzteams, Sparsamer Umgang mit Energie und Wasser, CO2-Messung in den Klassenzimmern, Messung der Raum- und Oberflächentemperatur von verschiedenen Baumaterialien in den Klassenzimmern, Senkung des Stromverbrauchs durch Bewegungsmelder im Treppenhaus, Alufensterisolierung in zwei Fachbereichen durch Schülerteams, Handysammelaktion.
Projektträger und Ansprechpartner KlimaShop! GmbH, Peter Spengler Paul-Lenz-Straße 2, 86316 Friedberg T 0821.74 8660, E-Mail: info@klimashop.de www.klimashop.de
Projektträger und Ansprechpartner Öko Effizienzteam, Berufsschule I Augsburg Johannes Forstmeier Haunstetter Str. 66, 86161 Augsburg T 0821. 32418702, forstmeier.schule@gmx.de www.bs1-augsburg.de
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Herausgeber Stadt Augsburg Umweltamt, Abteilung Klimaschutz An der Blauen Kappe 18, 86152 Augsburg Email: umweltamt@augsburg.de Internet: www.augsburg.de („Umwelt“ / „Zukunftspreis“) Information Wenn Sie Fragen zum Augsburger Zukunftspreis haben, senden Sie am besten eine E-Mail unter dem Stichwort „Zukunftspreis“ an: umweltamt@augsburg.de
Klimaneutral gedruckt auf Recyclingpapier.
Gestaltung: Waldmann & Weinold I Kommunikationsdesign