Path:
Volume

Full text: Berliner Gartenbrief (Rights reserved) Ausgabe 2012,1 (Rights reserved)

Pflanzenschutzamt Berlin Berliner Gartenbrief Nr. 1 vom 04.01.2012 Auffällige Beläge an der Rinde von Bäumen und Sträuchern In den letzten Jahren kann man auch im Bereich der Großstädte zunehmend grüne „moosige“ Beläge an Zäunen, Dächern, Hausfassaden und an der Wetterseite von alten Obstbäumen entdecken. Vielfach wird versucht durch den Einsatz von Reinigungsgeräten diese Beläge zu entfernen. Doch bald schon erscheinen diese Beläge von neuem. Verursacher sind eine Vielzahl von Grünalgen (Abb.1) der Gattung Chlorophyta. Diese verbreiten sich ähnlich wie Pilze über Sporen. Abb.1 Zudem findet man an alten Obstbäumen rostschutzfarbene Überzüge auf der grobborkigen Rinde. Insbesondere alte Apfelbäume werden „befallen“. Auch hierbei handelt es sich um Grünalgen. Diese Arten besitzen jedoch einen eingelagerten braunen Farbstoff, der die Oberfläche rostbraun erscheinen lässt. Insbesondere die Art Trentepohlia umbrina (Abb.2) ist hier zu nennen. Alle Grünalgen sitzen nur als Belag auf der Oberfläche der Rinde und bilden keine Verbindung zum lebenden Gewebe. Eine Schädigung der betroffenen Gehölze ist nicht zu erwarten. Abb.2 Flechten bilden eine Symbiose aus Algen und Pilzen. Zur Ernährung nehmen sie Wasser und Nährstoffe direkt aus der Luft, nicht aus den Pflanzen, an denen sie haften. Flechten gelten als Indikatoren für saubere Luft! Je schadstoffärmer und feuchter die Luft in einer Region ist, umso mehr Flechten kommen vor. So entdeckt man an der Rinde alter Bäume oder auf steinigem Untergrund graugrüne, braune oder gelblich gefärbte ledrige, bärtige oder krustenähnliche Gebilde. Erst in den letzten Jahren sind auch in unseren Gärten die gelblichen Flechten auf dem Vormarsch. Dabei handelt es sich insbesondere um die Gewöhnliche Gelbflechte Xanthoria parietina (Abb.3). Abb.3 Schaden durch diese Flechten entstehen nur an schwach wüchsigen überalterten Gehölzen. Werden insbesondere die Triebspitzen überwuchert, kann im nächsten Frühjahr bei einer Behandlung gegen Mehltau mit Netzschwefelpräparaten die gute Nebenwirkung gegen Algen und Flechten genutzt werden. Pflanzenschutzamt Berlin, Mohriner Allee 137, 12347 Berlin E-Mail: pflanzenschutzamt@senstadt.berlin.de Internet: www.stadtentwicklung.berlin.de/pflanzenschutz Bildnachweis:© Pflanzenschutzamt Berlin Die Weitergabe an Dritte, auch auszugsweise, ist nicht gestattet.
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.