Path:
Volume

Full text: Geschäftsbericht ... (Rights reserved) Issue2021 (Rights reserved)

KURS GRÜN + DIGITAL Stadtwerke Flensburg richten sich neu aus. Geschäftsb ericht 2021 STRATEGISCHE AUSRICHTUNG Kunde Dekarbonisierung Digitalisierung Versorgungssicherheit Aktives Kundenmanagement Grüne Wärme Verzicht auf fossile Brennstoffe Aufbau digitaler Infrastruktur Ausbau der Glasfasertechnologie 1 INHALT Vorwort – Kennzahlen 3 – Prolog 4 – Interview mit Dr. Dirk Wernicke 6 – Organe der Gesellschaft 10 – Bericht des Aufsichtsrates 11 Leitthema des Jahres – Strategische Ausrichtung 13 – Handlungsfeld: Kunde 14 – Handlungsfeld: Dekarbonisierung 17 – Handlungsfeld: Digitalisierung 20 – Energiesystem der Zukunft 23 Lagebericht 24 Jahresabschluss – Bilanz 35 – Gewinn- und Verlustrechnung 37 – Anhang 38 – Anlagenspiegel 45 Impressum 2 47 ERGEBNISSE 2021 in Zahlen UMSATZ ERDGAS STROM 701 1.884 2.267 GWh Abgabe GWh Abgabe TELEKOMMUNIKATION TRINKWASSER WÄRME 4.873 4,9 1.019 Hausanschlüsse Mio. m3 Abgabe GWh Abgabe Mio. EUR MITARBEITER 674 3 Geschäftsbericht 2021 – Kennzahlen PROLOG Mit der neuen Strategie haben wir den Rahmen für unsere zukünftige positive Entwicklung gesetzt. das Jahr 2021 war für die Stadtwerke Flensburg durch zwei Themen geprägt: Erstens die außergewöhnliche und herausfordernde Situation an den Energiemärkten und zweitens unsere neue Strategie „SWFL 21.x: Kurs grün + digital“. Die Preissituation auf den Energiemärkten ist seit Mitte des Jahres 2021 sehr angespannt und hat sich auch im ersten Quartal 2022 nicht verbessert. Die Beschaffungspreise für Erdgas, Strom, CO2-Zertifikate und Kohle für unsere Energieproduktion befinden sich weiter im Höhenflug. Auf die kontinuierlich gestiegenen Kosten haben wir mit einer Anpassung unserer Fernwärmepreise reagiert, auch wenn wir hier die hohen Kostensteigerungen auf den Beschaffungsmärkten nicht 1:1 an unsere Kunden weitergegeben haben. Die Kostenexplosion auf den Beschaffungsmärkten, die keiner vorhersehen konnte, blieb nicht ohne Folgen. Das Jahresergebnis im Energiegeschäft vor Steuern bleibt mit 4,6 Millionen Euro positiv, liegt aber unter Plan. Auch das Ergebnis nach Steuern bleibt mit 1,9 Millionen Euro positiv. Der Umsatz stieg um 33 Prozent auf 701,4 Millionen Euro. 4 Wie jede Krise hat auch diese, Schwächen und Risiken im Unternehmen sichtbar gemacht, die vor dem Hintergrund der Energiemarktsituation der Vorjahre nicht betrachtet wurden bzw. betrachtet werden mussten. Wir nutzen diesen Stresstest, um unsere Prozesse und die Beschaffungsstrategie zu optimieren und für die Folgejahre wetterfest zu machen. Das zweite große Thema des Jahres 2021, das uns in den ersten sechs Monaten beschäftigt hat, war unsere neue Strategie „SWFL 21.x: Kurs grün + digital“. Sie wurde gemeinsam mit unserem Aufsichtsrat evaluiert und die Ratsversammlung hat sie am 19. August 2021 verabschiedet. Der Kurs der neuen Strategie spiegelt sich in den drei Handlungsfeldern Kunde-Dekarbonisierung-Digitalisierung wider: Im Fokus stehen weiter unsere Kunden. Deren Lebenswirklichkeit ist zunehmend digital. Eine optimale Nutzung der Daten und eCommerce sind für uns die Schlüssel für Kundengewinnung und -bindung. Wir haben dafür im zweiten Quartal 2022 unsere Website relauncht und werden unsere Produktentwicklung deutlich beschleunigen, um damit Kunden zu halten und neue zu gewinnen. Geschäftsbericht 2021 – Prolog Neben dem Kunden ist die Transformation unseres Flensburger Energiesystems hin zur Klimaneutralität ein weiteres Handlungsfeld. Wir wollen die Klimaziele schneller umsetzen als vom Gesetzgeber gefordert. Auf Basis des Bundesförderungsprogramms „Effiziente Wärmenetze“ soll dazu unserer Transformationsplan für Wärme dieses Jahr stehen. Das Vertriebsgeschäft war durch gute Kundengewinne bei Privat- und Geschäftskunden geprägt. Mittlerweile liefern wir an Kunden außerhalb unseres Netzgebietes das Siebenfache der Strommenge, mit der wir unsere Flensburger Kunden versorgen. Mit rund 260.000 Strom- und 55.000 Erdgaskunden haben wir einen Kunden-Höchststand erreicht. Wir haben rund 110 Millionen Euro in die zweite erdgasbetriebene KWK-Anlage „Kessel 13“ investiert und senken den CO2-Ausstoß bei gleicher Erzeugungsleistung um 40 Prozent, mit 130.000 Tonnen das Doppelte des gesamten Flensburger Verkehrs. Die Umstellung auf Erdgas ist der erste Schritt als Brückentechnologie hin zur Klimaneutralität, mit dem wir sehr schnell viel CO2 einsparen. Als Nächstes werden wir mit einem zweiten Elektrodenheizkessel und vor allem Großwärmepumpen Power-to-heat-Technologien einsetzen. Unser Telekommunikationsgeschäft und der Ausbau der Glasfasertechnologie im gesamten eigenen Netzgebiet läuft sehr erfolgreich. 20 von 40 Ausbau-Gebiete haben wir mit Glasfaser erschlossen. Weitere sechs Ausbau-Cluster befinden sich aktuell im Bau. Alles ohne Subventionen und mit hohen Anschlussquoten. Die Stadtwerke Flensburg setzen auf die Digitalisierung als drittes Handlungsfeld, sowohl intern als auch extern. Auf Basis einer eigenen Digitalisierungsstrategie werden wir unsere Systemarchitektur zukunftsfähig machen, um z.B. Daten in Echtzeit nutzen zu können. Mit der Anpassung unserer Beschaffungsstrategie und den optimierten Prozessen sind wir für die nächsten Jahre gut aufgestellt. Mit der neuen Strategie, mit den drei Handlungsfeldern Kunde, Dekarbonisierung und Digitalisierung haben wir den Rahmen für unsere zukünftige positive Entwicklung gesetzt. Flensburg, im Juni 2021 Dr. Dirk Wernicke Geschäftsführer 5 Geschäftsbericht 2021 – Prolog INTERVIEW Im Gespräch mit Dr. Dirk Wernicke, Geschäftsführer der Gesellschaft „Mit der neuen Strategie positionieren sich die Stadtwerke Flensburg für die 2020er Jahre.“ Herr Dr. Wernicke: Das erste Jahr als Geschäftsführer der Stadtwerke Flensburg liegt hinter Ihnen. Wie haben Sie es erlebt und was hat die Stadtwerke am meisten bewegt? in den Firmen und keine Veranstaltungen, auf denen man sich treffen und kennenlernen konnte. Aber nun sieht es danach aus, dass wir zu einer gewissen Normalität zurückkehren können. Dr. Dirk Wernicke: Mein Einstieg bei den Stadtwerken erfolgte leider unter Corona-Bedingungen: Viele Beschäftigte waren im Homeoffice, sodass ein persönliches Kennenlernen erst später stattfinden konnte. Der Austausch fand bis dahin meist über Video- oder Telefonkonferenzen statt. Auch das Kennenlernen in der Stadt zog sich angesichts der verschiedenen Lockdowns immer wieder hin. Es gab keine Termine Im ersten Halbjahr 2021 war ein Schwerpunkt meiner Arbeit der große Strategieprozess: Mit der neuen Strategie „SWFL 21.x: Kurs grün + digital“ positionieren sich die Stadtwerke Flensburg für die 2020er Jahre. Wesentliche Ziele sind die Transformation unseres Energiesystems hin zur Klimaneutralität und die Digitalisierung auf Basis einer eigenen Digitalisierungsstrategie. 6 Geschäftsbericht 2021 – Interview Die Erarbeitung der neuen Strategie startete Anfang 2021 mit dem Aufsichtsrat und der Gesellschafterversammlung und sie wurde am 19. August 2021 durch die Ratsversammlung der Stadt Flensburg verabschiedet. Die sehr anspruchsvolle Entwicklung der Energiemärkte in der zweiten Jahreshälfte 2021 mit historischen Höchstständen bei den Beschaffungspreisen für Erdgas, Strom, Kohle und CO2-Zertifikate und entsprechenden Auswirkungen auf die Energiepreise für die Kunden, stellen ganz besondere Herausforderungen für einen neuen Geschäftsführer dar: Wir haben die Stadtwerke letztes Jahr wetterfest gemacht und steuern das Schiff Stadtwerke Flensburg derzeit mit ruhiger Hand durch schwere See. Welches Ergebnis haben die Stadtwerke Flensburg erzielt? Dr. Dirk Wernicke: Ich kann mich nicht daran erinnern, jemals derartige Preissteigerungen an den Beschaffungsmärkten wie die seit Mitte 2021 gesehen zu haben. Die ohnehin schon hohen Preise für Strom und Rohstoffe gingen Ende letzten Jahres noch weiter nach oben: CO2-Zertifikate um 35 Prozent, Erdgas um 43 Prozent, Kohle um 7 Prozent und Strom um 48 Prozent. Diese Größenordnungen konnte kein Energieversorger in seiner Planung für das Jahr 2021 vorhersehen. Die Märkte haben sich komplett anders entwickelt als geplant. Solche Extremsituationen zeigen auch Schwächen auf. Wir haben diesen Stresstest als Chance verstanden und die Beschaffungsstrategie sowie die damit verbundenen Prozesse überarbeitet und an die geänderten Rahmenbedingungen angepasst. Den historischen Preisanstieg an den Energiemärkten haben wir nicht 1:1 an unsere Kunden weitergegeben und unsere Fernwärmepreise bewusst nicht so stark angehoben, wie es die Kostensituation erfordert hätte und auf Gewinn verzichtet. Auch die Stadt Flensburg hat auf die Gewinnausschüttung verzichtet. Insgesamt spiegelt sich das im Geschäftsergebnis der Stadtwerke Flensburg wider. Mit 1,9 Millionen Euro liegt das Ergebnis nach Steuern im einstelligen positiven Bereich, aber unter dem ursprünglichen zweistelligen Plan. 7 Im Rahmen der strategischen Neuausrichtung fokussieren Sie sich auf die Handlungsfelder Kunde, Dekarbonisierung und Digitalisierung. Können Sie konkreter werden? Dr. Dirk Wernicke: Kunde, Kunde, Kunde. Das steht bei uns im Vordergrund – regional wie bundesweit. Wir nutzen die Möglichkeiten der Digitalisierung, um unseren Service und das Kundenerlebnis weiter zu verbessern. Zudem arbeiten wir an weiteren Produkten rund um die Kilowattstunde. Auf unserer Homepage finden Sie zum Beispiel seit kurzem ein Angebot für die Wallbox zu Hause. Und unsere Homepage haben wir im zweiten Quartal 2022 komplett neugestaltet und optimiert. In den 2020er Jahren gehen wir zudem auf Basis unserer Strategie „SWFL 21.x: Kurs grün + digital“ zwei weitere Handlungsfelder an: Dekarbonisierung und Digitalisierung. Die Lebenswirklichkeit unserer Kundinnen und Kunden ist zunehmend digital. Viele Menschen organisieren sich per Smartphone, bestellen online, abonnieren Streaminganbieter, chatten in den sozialen Medien. Mit der Digitalisierung unserer Kundenbeziehung greifen wir das auf und werden unsere Kundinnen und Kunden dabei mitnehmen. Wir werden unser aktives Kundenmanagement für Bestands- und Neukunden auf der Basis einer Analyse der Kunden-Bedürfnisse ausbauen und digital gestalten. Dabei sind eCommerce und Datennutzung die Schlüssel zu Neukundengewinnung und Kundenbindung. Welchen Stellenwert hat für Sie die Dekarbonsierung? Dr. Dirk Wernicke: Der Krieg in der Ukraine hat ohne Wenn und Aber die Dekarbonisierung bzw. den Umstieg auf erneuerbare Energien noch dringender gemacht: Es reicht nicht mehr, die CO2-Emissionen zu reduzieren, sondern Deutschland muss möglichst schnell unabhängig von Energieimporten werden. Das funktioniert nur mit erneuerbaren Energien. Auf Basis unserer Strategie wollen wir das umsetzen und die Klimaneutralität möglichst vor den zeitlichen Vorgaben des jeweils aktuellen Klimaschutzgesetzes erreichen. Mit einer Fernwärmeabdeckung von Geschäftsbericht 2021 – Interview 98 Prozent haben die Stadtwerke hier einen Riesenhebel, um die Klimaneutralität zu erreichen. Geschäftsbericht und die Mitarbeiterzeitung digitalisiert. Gedruckt wird hier nicht mehr. Wir planen jetzt konkret die Schritte zur Klimaneutralität und werden 2022 den Transformationspfad dazu mit Einbindung der Stakeholder, unserer Stadt, konkretisieren. Neben der Fertigstellung von „Kessel 13“ werden wir einen zweiten Wärmespeicher und einen weiteren Elektrodenheizkessel bauen und in Betrieb nehmen. Als nächste Bausteine unseres Erzeugungskonzeptes setzen wir auf Großwärmepumpen. Neben den Erzeugungsanlagen gilt es zudem, auch die Optimierung unserer Fernwärmenetze in den Blick zu nehmen und dazu das „Bundesförderprogramm Effiziente Wärmenetze“ zu nutzen. Klar ist: Neubauten von fossilbefeuerten Kraftwerksanlagen wird es nach Fertigstellung von „Kessel 13“ von uns nicht mehr geben. Sie haben eben Ihr Großprojekt, den Kraftwerksneubau „Kessel 13“, angesprochen. Ende dieses Jahres soll Ihre zweite Gas- und Dampfturbinenanlage in Betrieb genommen werden. Wie ist hier der Stand? Der Umbau des Energiesystems ist nicht umsonst: Wir werden in den kommenden zwanzig Jahren viel investieren müssen. Unser Ziel ist es, dabei die Energiekosten für die Bürgerinnen und Bürger auf einem moderaten Niveau zu halten und den Umbau der Erzeugung so sozialverträglich wie möglich umzusetzen. Das ist eine Riesenaufgabe. Und dazu noch die Digitalisierung? Dr. Dirk Wernicke: In unserer Heimatregion sind wir Infrastrukturdienstleister. Nicht nur für Energie und Wasser, sondern auch für die digitale Infrastruktur. Dazu bauen wir das Glasfasernetz in und um Flensburg auf. Mehr als die Hälfte der vorgesehenen Ausbaugebiete sind fertiggestellt. Der Rest folgt bis Mitte der 2020er Jahre. In Summe investieren wir hier auch einen dreistelligen Millionenbetrag. Zum 01. Januar 2022 haben wir den neuen Geschäftsbereich Digitalisierung gegründet, der als digitales Kompetenzzentrum mit Querschnittsfunktion unsere Systemlandschaft betreiben und immer auf dem aktuellsten Stand halten wird. Als erstes entwickeln wir dazu eine eigene Digitalisierungsstrategie für die nächsten fünf Jahre. Ziel ist, unsere Kundenschnittstelle noch wettbewerbsfähiger zu gestalten, aber auch unsere betrieblichen Prozesse in allen Bereichen mit digitalen Instrumenten und Technologien zu verbessern. Das gilt auch für andere Bereiche. So haben wir in der Kommunikation wir zum Beispiel unseren 8 Dr. Dirk Wernicke: Aus heutiger Sicht sind wir im Plan. Gerade in Zeiten von Corona und der angespannten Beschaffungssituation ist das eine große Leistung aller beteiligten Firmen und Mitarbeitenden. Wir wollen den „Kessel 13“ in der zweiten Jahreshälfte in Betrieb nehmen. Er wird zwei weitere Kohlekessel ersetzen. Insgesamt werden wir mit dem Übergang von Kohle auf Erdgas durch „Kessel 12“ und „Kessel 13“ unsere CO2-Emissionen bei gleicher Erzeugungsmenge um 40 Prozent senken. Dafür haben wir insgesamt 225 Millionen Euro investiert. Das unterstreicht, wie groß die Herausforderungen in den kommenden zwanzig Jahren bei der Reduktion der verbleibenden 60 Prozent sein werden. Wenn verfügbar und wirtschaftlich tragbar, können wir in „Kessel 12 und 13“ Wasserstoff einsetzen. Alle uns bekannten Studien und Prognosen gehen davon aus, dass dies großtechnisch nicht vor Ende der 2030er Jahre der Fall sein wird. Die Energiepreise in Deutschland sind 2021 so stark gestiegen wie nie und ziehen weiter an. Verbraucher wie Unternehmen leiden unter den hohen Belastungen. Herr Dr. Wernicke, wie gehen die Stadtwerke Flensburg mit dieser Situation um? Dr. Dirk Wernicke: Innerhalb weniger Monate vervielfachte sich der Großhandelspreis für Erdgas auf ein historisches Allzeithoch. Die Preise für Erdgas, Strom, CO2 und Kohle haben sich seit Oktober 2020 mehr als verdoppelt und auch danach kannten sie nur eine Richtung: Nach oben! Einen derart hohen Kostensprung hatten wir noch nie. Die Preisentwicklung für CO2 ist ja politisch gewollt, die Steigerung der Beschaffungspreise waren in diesem Ausmaß nicht planbar. Das führte in unserem Kraftwerk zu massiv gestiegenen Produktionskosten für Strom und Fernwärme. Wie nahezu alle Energieversorger mussten auch wir die Preise anpassen und haben dies für die Fernwärme im November 2021 und im April 2022 umgesetzt. Wir haben beide Male ganz bewusst nur einen Teil der Kostensteigerungen an unsere Kunden Geschäftsbericht 2021 – Interview vor Ort weitergegeben und auf Gewinn verzichtet. Und auch unseren Grundversorgungstarif für Strom in der Region Flensburg haben wir nur relativ moderat angepasst. Die Beschaffungssituation ist wohl der Grund, warum Anfang dieses Jahres viele Stromanbieter Neukunden abgelehnt haben. Wie haben Sie sich hier aufgestellt und wie erfolgreich sind Sie vertrieblich? Dr. Dirk Wernicke: Wir sind vertrieblich sehr erfolgreich. Unsere Kunden in ganz Deutschland spiegeln uns zurück, dass sie uns auch in Zeiten steigender Preise als modernen, zuverlässigen und vor allem fairen Anbieter wahrnehmen. Wir konnten Kundenzuwächse in 2021 bei Privat- und Geschäftskunden trotz aller Widrigkeiten am Markt verzeichnen. Unsere Zielkundenzahl 2021 haben wir erreicht, dabei setzen wir inzwischen fast 90 Prozent unseres Stroms an Kunden außerhalb der Region ab. Anfang 2022 gab es eine Sondersituation extrem volatiler Energiemärkte. Unter diesen Bedingungen haben viele Anbieter, darunter auch wir, zeitweise keine Angebote für Neukunden machen können. Es war einfach keine seriöse Kalkulation möglich. Den Grundversorgungstarif für die Kunden in unserer Heimatregion Flensburg haben wir zu jeder Zeit angeboten und keinen Kunden abgelehnt, der zu uns wechseln wollte. Zeitweise waren wir der günstigste Anbieter vor Ort. Für einen Grundversorgungstarif eine eher ungewöhnliche Konstellation. Einen zweiten Grundversorgungstarif haben wir nicht eingeführt und alle Kunden, die aufgrund schwer nachvollziehbarer Geschäftspraktiken einiger Discounter in die Ersatzversorgung gezwungen wurden, zum gleichen Preis versorgt wie unsere langjährigen Bestandskunden. der Lieferungen aus Russland sind Preistreiber an den Energiemärkten und werden lange nachwirken. Das kann jeder täglich an der Tankstelle sehen. Auch die Preise für CO2-Zertifikate erreichen regelmäßig neue Höchststände und werden sich weiter verteuern, wie politisch gewollt. Wir befürchten, dass sich das hohe Beschaffungspreisniveau stabilisieren wird. Dann bleiben auch die Verbraucherpreise auf einem hohen Niveau. Wir werden weiter an der Umsetzung unserer Strategie „SWFL 21.x: Kurs grün + digital“ arbeiten und den Transformationspfad für eine dekarbonisierte Energieerzeugung konkretisieren. In 2022 wollen wir den Transformationspfad quasi als Masterplan zur Klimaneutralität erarbeiten und verbindlich stehen haben. Nach dem ersten Elektroheizkessel mit Wärmespeicher, der GuD-Anlage „Kessel 12“, dem zweiten Elektroheizkessel mit Wärmespeicher und der zweiten GuD-Anlage „Kessel 13“ läuft bereits die Vorplanung für den nächsten Schritt: Eine Großwärmepumpe auf Basis von Power-to-heat. Das Geschäftsgebaren einiger Stromdiscounter, die ihren Kunden gekündigt und die Versorgungspflicht so an die Grundversorger delegiert haben, können wir nicht nachvollziehen. Ob dies für diese Anbieter ohne Folgen bleiben wird, müssen andere entscheiden. Welchen Ausblick können Sie für das kommende Geschäftsjahr oder sogar darüber hinaus geben? Dr. Dirk Wernicke: Die Energiemärkte bewegen sich nach wie vor auf einem sehr hohen preislichen Niveau. Der Krieg in der Ukraine und die Unsicherheit 9 Geschäftsbericht 2021 – Interview ORGANE DER GESELLSCHAFT Geschäftsführung Geschäftsführer der Gesellschaft ist seit dem 01.01.2021 Herr Dr. Dirk Wernicke. Aufsichtsrat Gesellschaftervertreter: Thorsten Kjaersgaard Vorsitzender ab 09.2021, Geschäftsführer Rolf Helgert Vorsitzender bis 09.2021, Verwaltungsangestellter/ Betriebswirt Julia Döring 1. stellv. Vorsitzende, Ratsfrau, Dipl.-MathematikerinInformatikerin Anja Bauer Geschäftsführerin Gert Bendixen Geschäftsführer 10 Arbeitnehmervertreter: Luisa Cordroch bis 07.2021, Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin an der Europa Universität Flensburg Dr. Christoph Ulrich Jansen ab 10.2021, Physiker, Hochschulpräsident Imke Kracke ab 8.2021, International Trainee Ulrike Kaetow 2. stellv. Vorsitzende, Betriebswirtin (BA) Rolf Bombe Berufskraftfahrer Jochen Niedermeyer Netzplaner Strom Michael Mundt Technischer Betriebswirt Susanne Rode-Kuhlig Ratsfrau, Kauffrau Ralf Suhr Ingenieur Geschäftsbericht 2021 – Organe der Gesellschaft BERICHT DES AUFSICHTSRATES Thorsten Kjaersgaard, Vorsitzender des Aufsichtsrates „Das Unternehmen hat sich im energiepolitschen Umfeld gut behaupten können.“ Geschäftsführer der Gesellschaft ist seit dem 01.01.2021 Herr Dr. Dirk Wernicke. Der Aufsichtsrat hat im Jahr 2021 in zehn Sitzungsterminen – davon eine Sondersitzung – seine ihm nach Gesetz und Gesellschaftsvertrag obliegenden Aufgaben wahrgenommen. Er hat darüber hinaus diverse Personalausschusssitzungen und Besprechungen durchgeführt. Vertreter des Aufsichtsgremiums nahmen an allen Gesellschafterversammlungen der Stadt teil, der Jahresabschluss wurde in einer gemeinsamen Sitzung zeitgleich beraten. Die Geschäftsführung hat dazu den Aufsichtsrat regelmäßig mündlich und schriftlich über alle wesentlichen Geschäftsvorgänge unterrichtet. 11 Im Jahr 2021 hat es im Aufsichtsrat mehrere personelle Veränderungen gegeben. Der langjährige Vorsitzende des Aufsichtsrats, Herr Rolf Helgert, hat sein Amt entsprechend den Vorgaben des Flensburger Kodexes zum 30.09.2021 niedergelegt. An dieser Stelle danke ich Rolf Helgert ausdrücklich für sein großes persönliches Engagement, der die Stadtwerke über mehr als zehn Jahre als Aufsichtsratsvorsitzender erfolgreich begleitet hat. Für ihn ist Dr. Cristoph Jansen nachgerückt. Zudem ersetzt Frau Imke Kracke seit dem 01.08.2021 Frau Louisa Cordroch. Geschäftsbericht 2021 – Bericht des Aufsichtsrates Ein besonderer Schwerpunkt der Beratungen des Aufsichtsrates war die alle fünf Jahre erfolgende Überprüfung und Neujustierung der Unternehmensstrategie. Die Ratsversammlung der Stadt Flensburg hat die Nachfolgestrategie „SWFL 21.x: Kurs grün + digital“ im August 2021 verabschiedet. Weiteres wesentliches Beratungsthema war die Anpassung des Fernwärmepreises zum 01. November 2021. Der Aufsichtsrat hat sich in zwei Sitzungen, davon einer Sondersitzung, mit dem Thema befasst und aufgrund der besonderen Marktsituation erstmals einer unterjährigen Preisanpassung zugestimmt. Ein weiterer Schwerpunkt der Beratungen war die zukünftige Gestaltung der deutsch-dänischen Stromnetzanbindung Flensburgs. Auch die Beschaffungsstrategie des Unternehmens für die Commodities und dabei insbesondere die Bewirtschaftungsstrategie für das Heizkraftwerk standen im Fokus der Beratungen. Der Aufsichtsrat hat sich zudem mehrfach über den aktuellen Projektstand des gasversorgten Kesselneubaus informiert und die Szenarien einer dekarbonisierten Weiterentwicklung des Flensburger Heizkraftwerks beraten. In dem Zusammenhang hat sich der Aufsichtsrat auch mit den Auswirkungen eines Bürgerbegehrens befasst, dessen Initiatoren den vorzeitigen Verzicht auf den Einsatz fossiler Brennstoffe im Flensburger Heizkraftwerk anstreben. Der Aufsichtsrat hat zudem die Zielgröße für einen Frauenanteil im Aufsichtsrat und in der Geschäftsführung festgelegt und sich dabei auch mit dem Diversitätsprogramm des Unternehmens beschäftigt. Auch in diesem Berichtsjahr wurde im Aufsichtsrat trotz erheblicher, Corona bedingter Erschwernisse wieder offen und vertrauensvoll zusammengearbeitet, immer mit dem Ziel, für das Unternehmen das Beste zu erreichen. Ich danke den Aufsichtsratsmitgliedern, die ihrer besonderen Verantwortung für die Gesellschaft wieder mit großem Engagement gerecht geworden sind. Der Aufsichtsrat hat in seiner Sitzung am 8. Juni 2022 die Jahresabschlüsse der Einzelunternehmen und den Konzernabschluss dem Gesellschafter zur Annahme empfohlen. Die Zustimmung der Gesellschafterversammlung hat der Aufsichtsrat wiederum dankbar zur Kenntnis genommen. Das Jahresergebnis 2021 der Stadtwerke Flensburg ist geprägt durch die Turbulenzen auf den Energiemärkten, die insbesondere im letzten Quartal 2021 erhebliche Auswirkungen hatten. Der Aufsichtsrat hat gegensteuernde Maßnahmen der Unternehmenspolitik mitbegleitet und -getragen, so dass sich das Unternehmen im energiepolitischen Umfeld wiederum hat gut behaupten können. Wie mein Vorgänger im letzten Jahr, so danke auch ich in diesem Jahr ganz besonders den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Unternehmens, die wiederum unter zum Teil schwierigen Rahmenbedingungen mit großem Engagement eine professionelle Bewältigung der durch die Corona-Epidemie bedingten Herausforderungen ermöglicht haben. Gegenstand der planmäßig vorgesehenen Sitzungen waren daneben unter anderem die Themen: Herzlichst Ihr – die jährlichen Strategiekennzahlen und die Marktumfeld-Situation, – Sachstandsberichte über das Geschäftsfeld Erdgas, die Tochterunternehmen und Beteiligungen, die dezentralen Wärmeversorgungen und den Breitbandausbau – die Quartalsberichte jeweils inklusive einer Ergebnisvorausschau – die turnusmäßige Wahl des Jahresabschlussprüfers und – die Wirtschaftsplanberatungen und die Jahresabschlussberichte. Thorsten Kjaersgaard (Vorsitzender des Aufsichtsrates) 12 Geschäftsbericht 2021 – Bericht des Aufsichtsrates STATEGISCHE AUSRICHTUNG SWFL 21.x: Kurs grün + digital HANDLUNGSFELDER: Endkunde PLUS Kunde Gr ün eW ärm Wärmesystem 4.x Mit der Strategie „SWFL 21.x: Kurs grün und digital“ richten sich die Stadtwerke Flensburg auf die gewachsenen Herausforderungen des Energiemarktes aus. Dabei haben Maßnahmen zum Klimaschutz einen sehr hohen Stellenwert. Wesentliche Ziele der Strategie sind die Transformation des Energiesystems hin zur Klimaneutralität und die Entwicklung der di- 13 r te r eis ale stl git en Di urdi kt tru ras e Inf Dekarbonisierung SWFL 21.x Digitalisierung gitalen Infrastruktur der Wirtschaftsregion Flensburg. Bei allen Aktivitäten steht der Kunde für die Stadtwerke im Fokus. Insgesamt setzen Stadtwerke mit den drei Handlungsfeldern Kunde, Dekarbonisierung und Digitalisierung ein klares Statement für die Zukunft. Geschäftsbericht 2021 – Strategische Ausrichtung HANDLUNGSFELD Kunde VERNÜNFTIG versorgt Unsere Kunden stehen im Mittelpunkt unserer Arbeit – regional wie bundesweit. Wir sichern ihre Versorgung mit Strom, Erdgas, Telekommunikation, Fernwärme, Trinkwasser und passenden Dienstleistungen. Die Stadtwerke wollen 14 weiterwachsen und neue Kunden gewinnen und bestehende Kunden stärker an sich binden und Wechselquoten senken. Die Kundenbeziehung soll durch ergänzende Produkte und Erweiterung des Portfolios um wertschöpfende grüne Produkte optimiert werden. Geschäftsbericht 2021 – Strategische Ausrichtung KUNDE Maßnahmen Freundlich und kompetent 40 Mitarbeitende beantworten in unserem eigenen Service-Center in Flensburg alle Fragen rundum unsere Energieversorgung und Produkte. Persönlich und individuell In unserem Kunden-Center in der Flensburger Fußgängerzone beraten und betreuen drei Mitarbeitende unsere Kunden vor Ort. Zuverlässig und fair 315.000 KUNDEN Wir versorgen bundesweit Privathaushalte und Unternehmen zuverlässig mit Strom, Erdgas, Wasser, Wärme und Glasfasertechnologie – und das zu fairen Preisen. Bundesweit schenken uns rund 260.000 Strom- und rund 55.000 Erdgaskunden ihr Vertrauen. 15 Geschäftsbericht 2021 – Strategische Ausrichtung KUNDE Maßnahmen Kundenspezifisch und vertrauensvoll Als fortschrittliches Unternehmen liefern wir unseren Geschäftskunden maßgeschneiderte Lösungen, die optimal auf ihren Bedarf abgestimmt sind. JYSK hat sich für ein Produkt entschieden, welches das Beschaffungsrisiko minimiert. Ausgezeichnet und prämiert Als Deutschlands nördlichster Energieanbieter versorgen wir ganz Deutschland mit innovativen Stromund Erdgas-Produkten. Die Zeitschrift „Öko-Test“ hat 78 Ökostrom-Produkte unter die Lupe genommen. Unser Angobot „Flensburg eXtra öko“ haben die Tester mit „sehr gut“ bewertet. Regional und bundesweit 20 % regional bundesweit Im bundesweiten Strommarkt wachsen wir kontinuierlich mit attraktiven Angeboten – sowohl im Geschäfts- als auch im Privatkundenbereich. Dabei ist das überregionale Geschäft für uns von hoher Bedeutung. Mittlerweile liefern wir 80 % unseres Stroms an Privat- und Geschäftskunden bundesweit. Lediglich 20 % verbleiben im Heimatmarkt. 80 % 16 Geschäftsbericht 2021 – Strategische Ausrichtung HANDLUNGSFELD Dekarbonisierung AUF DEM W EG ZUR CO2 Neutralität Bei der Dekarbonisierung – also dem Verzicht auf fossile Brennstoffe – stellen die Stadtwerke Flensburg die Weichen für die Transformation der Flensburger Energieversorgung in Richtung Klimaneutralität. Die Stadt Flensburg hat sich mit dem Klimapakt das Ziel vollständiger CO2-Neutralität gesetzt. Als lokaler Fernwärmeversorger und Stromerzeuger werden die Stadtwerke einen relevanten Beitrag zu diesem Ziel leisten. 17 Mit dem Programm „greenco2ncept“ streben daher die Stadtwerke das Ziel einer klimaneutralen Energieversorgung vor den zeitlichen Anforderungen des jeweils gültigen Klimaschutzgesetzes an. Wichtige Elemente sind hierbei die Erzeugungsanlagen und das Fernwärmenetz, das die zentrale Einbindung verschiedener großtechnischer ggf. auch dezentraler Erzeugungs- und Speichertechnologien ermöglicht. Geschäftsbericht 2021 – Strategische Ausrichtung DEKARBONISIERUNG Maßnahmen Wärme speichern und später nutzen Wenn Wärme produziert wird als der Verbraucher aktuell benötigt, ist der Einsatz von Wärmespeichern eine gute Lösung. Unser Wärmespeicher kann 29.000 m3 oder 29 Mio. Liter thermische Energie lagern und bedarfsabhängig in das Fernwärmenetz einspeisen. Klimafreundlich und umweltschonend Mit dem Umbau unseres Heizkraftwerks von Kohle auf Erdgas reduzieren wir bei gleicher Erzeugungsleistung die CO2-Emissionen bis um bis zu 40 % . Die Gasturbinen unserer Gas- und Dampfturbinenanlagen Kessel 12 und 13 sind zukunftssicher für die Mitverbrennung von grünem Wasserstoff geeignet und H2-ready. Klimaneutral und zukunftsgerichtet Flensburgs erster klimaneutraler Stadtteil befindet sich in der Planung: Der Hafen-Ost soll zu einem lebendigen und urbanen Quartier entwickelt werden, das sich Nachhaltigkeit zum Ziel gesetzt hat. Auch in der Energieversorgung. Der erste Schritt ist die Verlegung des Wirtschaftshafens an den Stadtwerke-Kai zum 01.01.2023. 18 Geschäftsbericht 2021 – Strategische Ausrichtung DEKARBONISIERUNG Maßnahmen Wärme aus Strom Im nächsten Jahr werden wir einen zweiten Elektrodenheizkessel (EHK) in Betrieb nehmen und so mit Strom Wärme erzeugen. Auch den zweiten EHK kombinieren wir mit einem großen Wärmespeicher, der Heizenergie speichert und nach Bedarf zur Verfügung stellt. Wissenschaft und Praxis In Kooperationen fördern die Hochschulen und die Stadtwerke Flensburg seit Jahren die Verzahnung von Wirtschaft und Wissenschaft. Beim aktuellen gemeinsamen Projekt CERO2 werden Szenarien entwickelt, die aufzeigen, wie eine emissionsoptimierte Energieversorgung in Flensburg aussehen könnte. 19 Geschäftsbericht 2021 – Strategische Ausrichtung HANDLUNGSFELD Digitalisierung FÜR EINE D IGITALE Zukunft Die Digitalisierung ist eine Vorrausetzung für den zukünftigen wirtschaftlichen Erfolg und die Versorgungssicherheit. Sie dient dem Erhalt und der Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit in einer zunehmend digitalisierten Welt. Die Lebenswirklichkeit der Menschen ist zunehmend digital. Die Stadtwerke werden ihre technischen, vertrieblichen und administrativen Prozesse durch den 20 Einsatz digitaler Methoden und Techniken optimieren und für die Zukunft positionieren. Der neue Geschäftsbereich Digitalisierung betreibt und entwickelt als digitales Kompetenzzentrum unsere Systemlandschaft weiter. Auf Basis unserer Unternehmensstrategie haben wir eine Digitalisierungsstrategie für die nächsten fünf Jahre entwickelt. Geschäftsbericht 2021 – Strategische Ausrichtung DIGITALISIERUNG Maßnahmen Klar, übersichtlich und modern Ob Zählerstände erfassen, einen Umzug melden, einen monatlichen Abschlag anpassen, die Zahlart oder Bankverbindung ändern oder einfach nur den Vertrag oder die Rechnung einsehen: All dies bietet unser online-Kundenportal. Rund um die Uhr. Ressourcen sparen – Umwelt schonen Nachhaltigkeit und Umweltschutz stehen überall ganz vorn. Auch die Reduzierung des Papierverbrauchs zählt dazu. Jedes Jahr versenden wir mehrere 10.000 Rechnungen digital und reduzieren den Papierverbrauch, den Geschäftsbericht und die Mitarbeiterzeitung haben wir digitalisiert. Einer unserer Beiträge für die Schonung der Umwelt. 21 Geschäftsbericht 2021 – Strategische Ausrichtung DIGITALISIERUNG Maßnahmen Zeitsparend und transparent Mittels intelligenter Messtechnik der Stromzähler werden Verbrauchsdaten direkt vom Kunden an uns übertragen. Das spart Zeit und Fahrtkosten. Bis Ende 2022 wollen wir 600 intelligente Messsysteme (iMS) installiert haben. Fernauslesbare Fernwärme- und Trinkwasserzähler sind geplant. Flächendeckend digital Als Infrastrukturdienstleister bauen wir in unserer Heimatregion das Glasfasernetz flächendeckend aus. Mehr als die Hälfte der vorgesehenden Ausbaugebiete sind fertiggestellt. Der Rest folgt Mitte der 2020er Jahre. Neben der Glasfaser-Infrastruktur bieten wir allen Haushalten und Gewerbebetrieben alle Produkte rund um die Telekommunikation an. 22 Geschäftsbericht 2021 – Strategische Ausrichtung PLANUNG Energiesystem der Zukunft H2-Gasnetz Altholz / Holz grünes H2 E-Netz grüner Wasserstoff Elektrolyseur (vor Ort) Wind + Photovoltaik H2 GuD Wärmespeicher Biomasseheizkessel Dezentrale Wärmepumpe Elektrodenheizkessel Zentrale Wärmepumpe Saisonspeicher Fernwärmenetz Solarthermie Flensburg, Glücksbur g, Harrislee Wärme Strom Dezentrale Einspeiser Die Stadtwerke denken heute schon an morgen. Dafür planen sie sehr konkret die Schritte hin zur Klimaneutralität. 2022 soll der Transformationspfad zur Klimaneutralität stehen. Mit den beiden GuD-Anlagen Kessel 12 und 13 reduzieren die Stadtwerke die CO2-Emissionen um 40 Prozent bei gleicher Erzeugungsleistung. Perspektivisch sind beide Anlagen für den Einsatz von Wasserstoff geeignet, sobald dieser in ausreichenden Mengen zu verträglichen Preisen zur Verfügung steht. Die Anlagen sind ein wichtiger Baustein auf dem Weg der Stadtwerke zur Dekarbonisierung. 23 Brennstoffe Nach Fertigstellung von Kessel 13 (Ende 2022) werden wir einen zweiten Wärmespeicher und einen weiteren Elektroheizkessel in Betrieb nehmen. Weiter ist geplant, unsere Fernwärmenetze zu optimieren. Dazu wollen wir das neue Bundesförderprogramm „Effiziente Wärmenetze“ nutzen. Als nächster Bausteine des Erzeugungskonzeptes setzen die Stadtwerke auf Großwärmepumpen. Klar ist: Weitere Neubauten von fossilbefeuerten Kraftwerksanlagen wird es nach Fertigstellung des Kessel 13 von uns nicht mehr geben. Geschäftsbericht 2021 – Strategische Ausrichtung LAGEBERICHT I. Grundlagen des Unternehmens 1. Rahmenbedingungen und strategische Ausrichtung Stabilisierung der Wirtschaft ausgesetzte Insolvenzantragspflicht auch in 2021 noch Bestand. In 2021 wurde turnusgemäß die Strategie der Stadtwerke Flensburg einer Evaluierung unterzogen. Mit der vom Gesellschafter beschlossenen Strategie „SWFL 21.x: Kurs grün + digital“ werden die Eckpunkte für die Entwicklung der Stadtwerke Flensburg in den 2020er Jahren gesetzt. Aus der Strategie leiten sich die drei strategischen Handlungsfelder „Kunde“, „Dekarbonisierung“ und „Digitalisierung“ ab. Der Strommarkt ist auf der Erzeugungsseite weiterhin geprägt durch einen weiter gewachsenen, hohen Anteil der Erneuerbaren Energien. Den größten Anteil hatte dabei wiederum die Windenergie. Die hochvolatile Preisentwicklung an den Energiemärkten, insbesondere im 4. Quartal, hat zu einem vermehrten Einsatz der Kohlekraftwerke geführt. Die Gaskraftwerke sind zum Teil aus der Merit-Order gedrängt worden, so dass deren Anteil an der Stromerzeugung geringer ausfiel. Im Geschäftsjahr 2021 hat sich das Unternehmen mit erheblichen Verwerfungen auf den Energiemärkten beschäftigen müssen. Sowohl auf dem Strom- als auch auf dem Gasmarkt kam es unterjährig zu hoch volatilen Preisentwicklungen, insbesondere im vierten Quartal. Die Preise entwickelten sich zum Jahresende auf ein zu diesem Zeitpunkt noch nicht gekanntes, sehr hohes Niveau. Die daraus entstandenen Herausforderungen galt es zu erkennen und zu bewerten, um daraus Handlungsmöglichkeiten abzuleiten. Diese Entwicklungen haben auch Auswirkungen auf die Stadtwerke Flensburg. So war es vor allem die Preissituation beim Erdgas, die in der zweiten Jahreshälfte zu einer veränderten – gegenüber der noch in der Planung unterstellten – Einsatzweise der Bestandsanlagen des Kraftwerks führte. Mit einem deutlich stärkeren Einsatz der Kohleanlagen fielen der Einsatz der Gasanlagen und der Gasverbrauch geringer und damit verbunden die CO2-Emmissionen höher aus. Daneben hat sich das Unternehmen weiterhin mit den Auswirkungen der Corona Pandemie auseinandersetzen müssen. Dabei konnte die operative Handlungsfähigkeit sowohl im Bereich der Technik, aber auch in den administrativen Prozessen sichergestellt werden. Für die Energieerzeugung am Standort werden auch in 2022 sowohl Kohle als auch Erdgas als Brennstoffe zum Einsatz kommen. Das Ziel bleibt es, das Ende der Ära der kohlenbasierten Strom- und Fernwärmeerzeugung vor dem nationalen Ziel im Jahr 2038 erreichen zu wollen. Klimawandel, Energiewende und Strukturwandel waren auch in 2021 bedeutsame Themen. Die Stadtwerke Flensburg stellen sich mit ihrer breiten Aufstellung in allen Wertschöpfungsstufen von der Erzeugung, der Beschaffung, den Netzen bis hin zum Endkundengeschäft sowohl den vielfältigen Markteinflüssen als auch der Herausforderung, eine zukunftsfähige Energieversorgung sicherzustellen. Vor dem Hintergrund des „Gesetz zur Reduzierung und zur Beendigung der Kohleverstromung und Änderung weiterer Gesetze“ (Kohleausstiegsgesetz) vom 08.08.2020 verbleibt perspektivisch eine Kohleverbrennungsanlage – von heute drei Anlagen – nach Inbetriebnahme des aktuell in der Umsetzung befindlichen GuD-Projekts erhalten. Aufgrund der weit in die Zukunft reichenden Regelungen wird eine echte Einschränkung oder Handlungsbegrenzung für die verbleibende Bestandsanlage nicht erwartet. II. Wirtschaftsbericht 1. Gesamtwirtschaftliche und branchenbezogene Rahmenbedingungen Eine Vielzahl von in 2020 angestoßenen gesetzgeberischen Maßnahmen hatten auch für 2021 noch unmittelbare Auswirkungen. So hatte etwa die zur 24 Die mit der Investitionsentscheidung verbundene Förderung ist durch das aktuell geltende Kraft-Wärme-Kopplungsgesetz (KWKG) weiterhin sichergestellt. Die im Vorjahr diskutierte Rücknahme des Vorbescheids ist nicht umgesetzt worden. Mit der Novelle des Klimaschutzgesetzes im August 2021 hat die Bundesregierung die Klimaschutzvorga- Geschäftsbericht 2021 – Lagebericht ben verschärft und das Ziel der Treibhausneutralität auf das Jahr 2045 festgelegt. Des Weiteren werden mit dem geänderten Klimaschutzgesetz die Zielvorgaben für das Jahr 2030 gesenkt. So steigt das Minderungsziel für 2030 um 10 Prozentpunkte auf 65 Prozent für Deutschland. Diese höheren Zielvorgaben wirken sich auch auf die CO2-Minderungsziele bis zum Jahr 2030 in den einzelnen Sektoren Energiewirtschaft, Industrie, Verkehr, Gebäudebereich und Landwirtschaft aus. Die Maßnahmen zur Umsetzung des nationalen Brennstoffemissionshandeslgesetzes sind vom Unternehmen ergriffen worden. Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden erstmals im nationalen Emissionshandel Zertifikate für die in Verkehr gebrachten Brennstoffemissionen erworben. Im Strom- und Gasvertrieb haben die Stadtwerke Flensburg auch im Jahr 2021 weitere Kunden für ihr Angebot gewinnen können. Dies gilt sowohl im Bereich der Produktkunden, aber ebenso im Bereich der Individualkunden, die preislich individuell zugeschnittene Vereinbarungen erhalten. Stadtwerke Flensburg hat in 2021 weiterhin konsequent das Ziel verfolgt, im Versorgungsgebiet ein flächendeckendes Glasfasernetz aufzubauen. Es gilt, allen Interessenten die infrastrukturelle Grundlage für die Teilhabe an der weiter fortschreitenden Digitalisierung zu ermöglichen. Mit den zuvor genannten Maßnahmen in den Bereichen Erzeugung und Telekommunikation erbringen die Stadtwerke Flensburg erhebliche finanzielle Vorleistungen in Erwartung ökologischer und ökonomischer Effekte in der Zukunft. Während bei den Erzeugungsanlagen mit der KWK-Förderung zeitnahe Rückflüsse auf die getätigten Investitionen zu erwarten sind, liegt die Erwartung für die Rückflüsse im Bereich der Telekommunikation deutlich weiter in der Zukunft. Die KWK-Förderung stellt in den Jahresergebnissen des Unternehmens weiter eine wesentliche Ergebniskomponente dar, die sich jedoch mit den realisierten Förderbeträgen für die Zukunft verringert. 2. Geschäftsverlauf Das in 2020 vorherrschende niedrige Preisniveau für die Gasbeschaffung hat sich in 2021 nicht fortgesetzt. Die Preisentwicklung ist insbesondere durch eine weltweite hohe Nachfrage bei begrenzten Kapazitäten geprägt. Im Verlauf des dritten und besonders des vierten Quartals hat das Preisniveau überproportional angezogen. Die Spotpreise lagen erheblich über den zuvor erwarteten Termin- und damit Planpreisen. Der hohe Gaspreis ließ den Einsatz der Gas- 25 anlagen wirtschaftlich unattraktiver werden als der der Kohleanlagen. Mit dem niedrigeren Einsatz der Gasanlagen war auch eine entsprechende geringere Stromproduktionsmenge verbunden, die einer KWKFörderung unterliegt. Damit hat sich der Gesamtbetrag der realisierten KWK-Förderung gegenüber dem Vorjahr verringert. Die Menge der Abgabeverpflichtung für Emissionszertifikate bewegte sich durch die Verschiebung des Anlageneinsatzes über dem erwarteten Niveau. Zusätzlich sind die Beschaffungskosten gegenüber dem Vorjahr abermals gestiegen. Der Trend konstant steigender Preise für die entsprechenden Zertifikate verstetigt sich. Bei der Wärmeproduktion des Kraftwerks ergaben sich wegen der besonderen Rahmenbedingungen insbesondere im 4. Quartal erhebliche Abweichungen zum Vorjahr. Die Bewirtschaftungsstrategie der Vorjahre einer erdgasseitigen Spotmarktbeschaffung im Produktionsjahr hat sich unter den Marktbedingungen insbesondere in der zweiten Jahreshälfte in 2021 nicht bewährt und führte zu Ergebnisbelastungen. Sie wurde auf die bei den anderen Einsatzstoffen bewährte risikooptimierte Sicherung gegen Preissteigerungen umgestellt. Aufgrund eines unerwarteten Kälteeinbruchs im Dezember mussten jedoch kurzfristig zusätzliche Brennstoffe auf hohem Preisniveau beschafft werden. Hierdurch sind die Aufwendungen, insbesondere für den Brennstoff Gas, wesentlich gestiegen. Insgesamt hat sich daraus die Deckungsbeitragssituation des Kraftwerks verschlechtert. Auf der vertrieblichen Seite wurden die planerischen Absatz- als auch die Umsatzerwartungen im Stromund Gasbereich, insbesondere im Individualkundenbereich, zum Teil deutlich überschritten. Die Beschaffungssituation am Markt, die insbesondere Ende 2021 durch hohe Volatilitäten geprägt war, hat die Beschaffungsstrategie des Unternehmens vor hohe Herausforderungen gestellt. Im Individualkundenbereich führte die Marktsituation mit extremer Preislage und Volatilität in einigen Fällen zu Ergebnisbelastungen durch Bestandskundenverträge. Geeignete Maßnahmen zum Risikomanagement wurden ergriffen. Das Ausbalancieren von Risiken und Chancen über alle Portfolien konnte insgesamt zu einer zufriedenstellenden Gesamtergebnissituation beitragen. Wie bereits in den Vorjahren, wurden im 4. Quartal des Jahres erneut überproportional viele Produktkunden in den Sparten Erdgas und Strom gewonnen werden. Im November 2021 konnte hierbei der bisher höchste monatliche Neukundenzugang bei den Produktkunden verzeichnet werden. Durch den Kundenzuwachs im November sind die im Laufe des Jahres entstandenen Kundenverluste der Stromproduktkunden Geschäftsbericht 2021 – Lagebericht ausgeglichen worden. Demgegenüber wies die Kundenanzahl im Erdgasproduktkundengeschäft auch unterjährig eine weiterhin kontinuierlich steigende Entwicklung auf. Die vertriebliche Entwicklung im Geschäftsbereich Telekommunikation knüpft an die Entwicklung der Vorjahre an. In einer Gesamtbetrachtung werden die gesetzten strategischen Zielgrößen nach wie vor erreicht. Über den Geschäftsbereich Telekommunikation wollen die Stadtwerke Flensburg in den nächsten Jahren die Stadt Flensburg sowie die unmittelbar benachbarte Stadt Glücksburg und die Gemeinde Harrislee flächendeckend mit Glasfaserleitungen erschließen. Neben der Glasfaser-Infrastruktur bietet das Unternehmen anschlussinteressierten Haushalten und Gewerbebetrieben zugleich auch eigene Endkundenprodukte an. Die Absatzwerte bei der Fernwärme lagen witterungsbedingt über dem Vorjahr, die Absatzzahlen im Wasserbereich zeigten eine konstante Entwicklung. Auch bedingt durch eine den Marktbedingungen folgende deutliche Preisanpassung bei der Fernwärme zum 01.11.2021 liegen die Umsatzerlöse der Sparte Fernwärme über dem Vorjahresniveau. die Individualkunden zu dieser Steigerung bei. Die schlechten Absatzzahlen aus dem ersten Pandemiejahr 2020 wurden damit deutlich in 2021 verbessert. Insgesamt erzielen die Stadtwerke Flensburg im Endkundengeschäft Strom ein Umsatzvolumen von fast 476 Mio. EUR. Im bundesweiten Gasvertrieb haben sich mit steigenden Kundenzahlen die Absatz- und Umsatzwerte ebenso erheblich nach oben entwickelt. Mit einem Gesamtabsatz von rund 1.884 GWh wurde der Vorjahresabsatz um 738 GWh gesteigert. Insgesamt wurde im Endkundengeschäft ein Umsatz von 89,5 Mio. EUR erwirtschaftet (Vorjahr 47,4 Mio. EUR). Der Fernwärmeabsatz lag mit rund 1.019 GWh um rund 104 GWh über dem Vorjahr (915 GWh). Insgesamt wurde in dieser Sparte ein Umsatz von knapp 84 Mio. EUR erzielt (Vorjahr 75 Mio. EUR). Der weitgehend konstante Wasserabsatz der letzten Jahre zeigt sich auch in den Jahreswerten 2021. Mit einem Absatzvolumen von rund 4,9 Mio. m³ bewegt sich dieser fast genau auf dem Vorjahresniveau. Insgesamt wurde in der Wassersparte im Geschäftsjahr ein Endkundenumsatz von 9,3 Mio. EUR (Vorjahr 9,3 Mio. EUR) erzielt. 3. Lage Ertragslage Die Ertragslage ist im Wesentlichen geprägt durch die stark gestiegenen Preise an den Energiemärkten, insbesondere im 4. Quartal. Durch den deutlich kälteren Dezember mussten zusätzliche Brennstoffmengen für den Kraftwerksstandort Flensburg beschafft werden. Diese kurzfristig, bei hohem Preisniveau, zu beschaffenden Mengen belasteten das Unternehmensergebnis im Laufe des Dezembers deutlich. Durch teilweise deutliche Preisanpassungen der Produktkunden wird der Entwicklung der gestiegenen Einkaufspreise Rechnung getragen. Diese Preisanpassungen entfalten jedoch größtenteils erst im Laufe des Folgejahres ihre Wirkung. Insgesamt wurde im Geschäftsjahr 2021 ein Stromgesamtabsatz im Endkundengeschäft von 2.267 GWh erreicht. Das sind rund 607 GWh oder 36,6 Prozent mehr als im Vorjahr. Im Absatzgebiet Flensburg, Glücksburg, Harrislee lag der Gesamtabsatz mit rund 273 GWh rund 9 GWh über dem Vorjahreswert. Schwerpunktmäßig ist der regionale Absatzanstieg den Individualkunden zuzuordnen, während bei den Produktkunden nur ein mäßiger Anstieg zu verzeichnen ist. Auch im bundesweiten Stromvertrieb ist der Absatz angestiegen und hat bei einem leichten Kundenanstieg für einen Absatzzuwachs von 597 GWh gesorgt. Mit rund 524 GWh tragen 26 Im noch jungen Geschäftsbereich Telekommunikation wurde insgesamt ein Umsatz von 4,7 Mio. EUR erzielt, was eine Steigerung zum Vorjahr von rund 904 TEUR bedeutet. Resultierend aus den Kundenzuwächsen im Stromund Gasbereich hat sich der Unternehmensumsatz auf ein Niveau von rund 701,4 Mio. EUR entwickelt. Das bedeutet eine Steigerung von 174,3 Mio. EUR gegenüber dem Vorjahr. Nach wie vor ist der Strombereich der größte Umsatzbereich. Die sonstigen betrieblichen Erträge bewegen sich mit einem Volumen von rund 7,5 Mio. EUR über dem Vorjahreswert (6,1 Mio. EUR). Entsprechend dem Anstieg der Umsatzerlöse sind die damit verbundenen umsatzabhängigen Beschaffungsaufwendungen ebenfalls angewachsen. Strom- und Gasbezug für das Endkundengeschäft sowie Aufwendungen für Netznutzung liegen deutlich über den Vorjahreswerten. Insgesamt sind die Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe auf ein Volumen von fast 571,6 Mio. EUR angewachsen. Preisbedingt hat sich der Aufwand für den Einsatz von CO2-Zertifikaten erhöht. Hier beläuft sich der Gesamtaufwand auf 14,3 Mio. EUR. Der ebenfalls im Materialaufwand abgebildete Bezug von Fremdleistungen ist gegenüber dem Vorjahr Geschäftsbericht 2021 – Lagebericht 800 ENTWICKLUNG DER UMSATZERLÖSE 2016-2021 700 in Mio. EUR 600 500 400 300 200 100 0 Abbildung 1 • Quelle: SWFL 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2016 2017 2018 2019 2020 2021 35 OPERATIVES ERGEBNIS 2016-2021 in Mio. EUR 30 25 20 15 10 5 0 Abbildung 2 • Quelle: SWFL 30 ERGEBNIS VOR STEUERN 2016-2021 in Mio. EUR 25 20 15 10 5 Abbildung 3 • Quelle: SWFL 27 0 Geschäftsbericht 2021 – Lagebericht gesunken und beläuft sich auf rund 19,4 Mio. EUR. Das Volumen des Jahres 2021 enthält vor allem die üblichen Revisionsarbeiten des Kraftwerks sowie die Maßnahmen zum Erhalt der netztechnischen Infrastruktur. Bei relativ stabiler Mitarbeiterzahl bewegt sich der Personalaufwand mit 47,9 Mio. EUR fast auf dem gleichen Niveau wie im Vorjahr. Zum Bilanzstichtag hatte das Unternehmen – ohne Auszubildende – eine Personalstärke von 620 Mitarbeitern (Vorjahr 610). Die Anzahl der Auszubildenden betrug 54 (Vorjahr 54). Die Abschreibungen liegen mit rund 27,4 Mio. EUR mit 1,5 Mio. EUR über dem Vorjahr. Dabei unterliegen die Zugänge der beweglichen Wirtschaftsgüter im Anlagevermögen ab dem Geschäftsjahr 2020 der degressiven Abschreibung, wohingegen der bestehende Anlagenbestand mit Zugängen ab 2008 der linearen Abschreibungsmethode unterliegt. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen liegen mit einem Gesamtvolumen von rund 20,9 Mio. EUR auf Vorjahresniveau (rund 20,4 Mio. EUR). Herausragende Positionen in diesem Bereich sind die Konzessionsabgabe, die Fremdleistungen für Verwaltung und Vertrieb sowie die Provisionszahlungen an Vertriebspartner. Aus der operativen Geschäftstätigkeit ergibt sich somit ein Ergebnis über alle Sparten von rund 10,4 Mio. EUR. Dieses Ergebnis liegt mit 23,0 Mio. EUR deutlich unter dem Vorjahresniveau (33,4 Mio. EUR). Das negative Finanz- und Beteiligungsergebnis in Höhe von insgesamt 5,8 Mio. EUR ist vergleichbar mit dem Vorjahreswert von 5,9 Mio. EUR. Die wertmäßig größte Position im Finanzergebnis stellen die Aufwendungen aus Verlustübernahmen aus den mit einem Ergebnisübernahmevertrag verbundenen Tochtergesellschaften dar. Diese Verlustübernahmen belaufen sich im Jahr 2021 auf insgesamt 2,5 Mio. EUR, wobei der Schwerpunkt aus der steigenden Verlustübernahme des Öffentlichen Nahverkehrs resultiert. Zinsen und ähnliche Aufwendungen belasten das Ergebnis mit rund 3,4 Mio. EUR, wobei der wesentliche Anteil auf die Zinsen für aufgenommene Darlehen entfällt. Die Zinsen für Darlehen schlagen sich mit rund 2,0 Mio. EUR im Finanzergebnis nieder. Unter Berücksichtigung all dieser Effekte wurde insgesamt ein Ergebnis vor Steuern von rund 4,6 Mio. EUR erwirtschaftet, was einen Rückgang zum Vorjahr von fast 22,9 Mio. EUR bedeutet. Die wesentlichen Ursachen liegen in dem erheblichen Anstieg der Preise und der Zunahme der Volatilitäten an den Energiemärkten. Dieses hatte unter anderem negative Ergebnisauswirkungen durch gestiegene Produk- 28 tionskosten im Heizkraftwerk und im bestehenden Stromendkundengeschäft. Unter Berücksichtigung der Steuern vom Einkommen und vom Ertrag sowie der sonstigen Steuern stellt sich ein Jahresüberschuss in Höhe von 1,9 Mio. EUR dar. Finanzlage Das Ermittlungsschema der Kapitalflussrechnung folgt dem Deutschen Rechnungslegungsstandard DRS 21. Der Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit von 26,6 Mio. EUR (Vorjahr 64,6 Mio. EUR) ist sowohl beeinflusst durch die Veränderungen im operativen Cashflow als auch im Working Capital. Im operativen Cashflow wirkt sich die Reduzierung des Jahresüberschusses und den damit einhergehenden geringeren Ertragssteueraufwendungen aus. Das Working Capital berücksichtigt in der Veränderung der Forderungen u. a. die Doppelzahlung der Stromsteuer für 2019 in Höhe von 9,9 Mio. Euro. Erneut angestiegen ist im Vergleich zum Vorjahr der Mittelabfluss für Investitionen. Der Cashflow aus Investitionstätigkeit beläuft sich auf 61,5 Mio. EUR und ist somit gegenüber dem Vorjahr um 5,1 Mio. EUR angestiegen. Größte Einzelmaßnahme im Rahmen der Investitionstätigkeit ist das Projekt Kessel 13, welches mit Auszahlungen von 39,1 Mio. EUR einfließt. Der Cashflow aus Finanzierungstätigkeit ist einerseits durch eine Kreditmittelaufnahme für das Projekt Kessel 13 bestimmt und zum anderen durch die Tilgungen auf die vorhandenen Bestandskredite. Insgesamt haben sich auf dieser Basis die Finanzmittel stichtagsbezogen negativ entwickelt. Vermögenslage Bei einer Bilanzsumme von 475,0 Mio. EUR bewegt sich das Gesamtvermögen der Stadtwerke Flensburg zum 31.12.2021 um rund 87,9 Mio. EUR über dem Vorjahreswert (387,1 Mio. EUR). Als Energieversorgungsunternehmen mit eigenen Produktions- und Verteilungsanlagen weisen die Stadtwerke Flensburg eine hohe Anlagenintensität mit entsprechender Kapitalbindung auf. Den größten Anteil am Gesamtvermögen hat mit 322,2 Mio. EUR bzw. 67,9 Prozent (Vorjahr 289,7 Mio. EUR bzw. 74,9 Prozent) so auch das langfristig gebundene Anlagevermögen. Der Anstieg in den absoluten Werten ist vor allem auf die Wirkungen des laufenden Kraftwerkprojekts Kessel 13 mit den bisher geleisteten Anzahlungen begründet. Geschäftsbericht 2021 – Lagebericht Das Umlaufvermögen hat einen Anteil von 148,7 Mio. EUR bzw. 31,3 Prozent (Vorjahr 24,7 Prozent) am Gesamtvermögen. Der Zuwachs gegenüber dem Vorjahr resultiert im Wesentlichen aus dem stichtagsbezogenen höheren Bestand an Emissionszertifikaten und einem aus der Geschäftsentwicklung bedingten höheren Forderungsbestand aus Lieferungen und Leistungen. Auf der Kapitalseite sind Stammkapital und Kapitalrücklagen in Höhe von 70,2 Mio. EUR unverändert geblieben. Die Erhöhung bei den Gewinnrücklagen resultiert aus der Thesaurierung des Vorjahresergebnisses. Es wurde ein Bilanzgewinn von 1,9 Mio. EUR erzielt. Das Niveau der Rückstellungen liegt um 3,5 Mio. EUR über dem Vorjahr. Hier sind es diverse Sachverhalte, die zu einer Erhöhung geführt haben. Vor allem resultierend aus dem Anstieg des Geschäftsvolumens ist die Rückstellungshöhe angewachsen, die sich insbesondere aus den noch nicht abgerechneten Netzentgelten fremder Netzbetreiber begründet. Die Gesamtsumme der Verbindlichkeiten hat sich gegenüber dem Vorjahr um insgesamt 83,3 Mio. EUR erhöht. Dabei sind die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten um 29,1 Mio. EUR angewachsen. Hier haben zwei Kreditaufnahmen zur Finanzierung des Projekts Kessel 13 zum Jahresende die laufenden Tilgungen der Bestandskredite überkompensiert. Der Anstieg bei den sonstigen Verbindlichkeiten in Höhe von 9,4 Mio. EUR begründet sich vor allem aus den Verbindlichkeiten aus der BEHG Abgabe für das laufende Jahr. 4. Forschung und Entwicklung Die Stadtwerke betreiben aufgrund ihres Unternehmenszwecks und Aufgabenspektrums her keine Forschungs- und Entwicklungsabteilung. Es besteht indes eine enge Kooperation mit den beiden Flensburger Hochschulen. Im Rahmen der Bereitstellung von Praktikumsplätzen und der Betreuung von Bachelor- und Masterarbeiten sowie Dissertationen leisten Studenten dieser Hochschulen innovative Beiträge zu aktuellen Aufgabenstellungen und Vorhaben des Unternehmens. So werden reale betriebswirtschaftliche und technische Herausforderungen des Unternehmens in die Hochschulen getragen. Jahren einer großen Evaluierung unterzogen. Aus der vom Gesellschafter in 2021 beschlossenen Strategie „SWFL 21.X: Kurs grün + digital“ werden strategische Handlungsfelder abgeleitet, wobei das Handlungsfeld „Kunde“ durch die beiden fundamentalen Transformationspfade und Handlungsfelder „Dekarbonisierung“ und „Digitalisierung“ flankiert wird. Die Strategie der Stadtwerke Flensburg umfasst zwei Pflichtziele, die im Rahmen der wirtschaftlichen Tragfähigkeit eingehalten werden müssen, sowie fünf priorisierte Ziele. Wesentliche Ziele sind die Transformation des Energiesystems zur Klimaneutralität und die Entwicklung der digitalen Infrastruktur der Wirtschaftsregion Flensburg. Die erwirtschafteten Gewinne werden vorrangig zur Erreichung dieser Ziele eingesetzt. Erstmals ist das Ziel des Klimaschutzes in den Pflichtzielen verankert: Die Stadtwerke Flensburg streben eine klimaneutrale Energieversorgung vor den zeitlichen Anforderungen des jeweils gültigen Klimaschutzgesetzes an. Spätestens ab 2030 soll zudem auf die Verwendung von Kohle bei der planmäßigen (Strom- und) Wärmeerzeugung verzichtet werden. Zur verfolgten Strategie gehört unter den priorisierten Zielen nach wie vor in erster Linie die ökonomische Ausrichtung, die sich mit dem Ziel der Gewinnerreichung konkretisiert. Basierend auf der verfolgten Strategie erfolgt eine Priorisierung von Vorhaben nach folgenden Gesichtspunkten: An erster Stelle steht das Ziel der Gewinnerzielung bzw. der Wirtschaftlichkeit. Dieses Ziel quantifiziert sich durch den Renditeanspruch des Gesellschafters. Damit soll sichergestellt werden, dass lediglich wirtschaftlich sinnvolle Maßnahmen verfolgt werden. Mit einem Jahresüberschuss von 1,9 Mio. EUR wurde dieses Ziel in 2021 nur unterdurchschnittlich erfüllt. 5. Finanzielle und nichtfinanzielle Leistungsindikatoren Die Gewinnoptimierung soll jedoch nicht zu Lasten oder unter Vernachlässigung der vorhandenen Unternehmenssubstanz erfolgen. Neben dem Ziel der Gewinnerzielung soll damit das langfristige Ertragspotential des Unternehmens gesichert werden. Dies wird operationalisiert sowohl durch Erhaltungsmaßnahmen als auch Investitionen in die Infrastruktur mit Schwerpunkt in Produktions- und Netzanlagen. Mit dem derzeit verfolgten Investitionsschwerpunkten im Kraftwerksbereich mit dem Projekt Kessel 13 sowie dem lokalen Glasfaserausbau konkretisiert sich dieses Ziel. Die strategischen Unternehmensziele der Stadtwerke Flensburg stellen die Leitlinien und den Maßstab der Zielerreichung dar. In 2021 wurde die Strategie der Stadtwerke Flensburg turnusgemäß nach fünf An dritter Stelle steht das Ziel der Sicherstellung hochwertiger Arbeitsplätze in der Region. Damit verbunden ist die Arbeitsplatzsicherheit für die aktuelle Belegschaft. Der mit dem Ablösen der kohlebefeuerten 29 Geschäftsbericht 2021 – Lagebericht durch gasbefeuerte Anlagen einhergehende verminderte Bedarf an Positionen im Stellenplan wird sozialverträglich im Rahmen der natürlichen Fluktuation sowie der Altersstruktur umgesetzt. Darüber hinaus soll der regionale Stellenwert des Unternehmens als Ausbildungsunternehmen gesichert werden. Sind die zuvor genannten Ziele erfüllt, dann gilt es auch über das Klimaschutz-Pflichtziel hinaus, die Chancen der Dekarbonisierung und Digitalisierung durch wirtschaftlich sinnvolle und technisch machbare Maßnahmen zu heben. Mit dem derzeitigen Projekt Kessel 13 und dem damit angestrebten Kohleausstieg in Flensburg – zeitlich bevor regulatorische oder technische Anforderungen dies notwendig machen - wird ein wesentlicher Schritt in diesem Ziel umgesetzt. Durch die mit dem Projekt verbundenen Förderszenarien verbindet das Projekt im besten Sinne wirtschaftlich und ökologisch sinnvolle Aktivitäten. Die Erarbeitung und Ausgestaltung eines Transfomationspfades, der eine zukünftige, fossilfreie Energieerzeugung ermöglichen soll, ist der konsequente nächste Schritt. Als fünfte Zielkategorie verfolgt das auf der Anteilseignerseite rein kommunal aufgestellte Unternehmen das Bestreben, in der Region günstige und attraktive Preise anzubieten. Damit wird ein wichtiger Beitrag zur Standortattraktivität geleistet. Auch wenn die zuvor genannten Zielkategorien für das Jahr 2021 erfüllbar erschienen, so musste aufgrund der beschriebenen Verwerfungen an den Energiemärkten noch in 2021 unterjährig eine Anpassung der Fernwärmepreise erfolgen. Auch für 2022 kann die Fernwärme-, Wasser- und Stromversorgung im Versorgungsgebiet gegenüber 2021 nur mit deutlichen, letztlich vom Kunden zu tragenden Preissteigerungen weiterhin wirtschaftlich betrieben werden. III. Prognosebericht Resultierend aus dem Neukundenzugang 2021 im bundesweiten Stromgeschäft, dabei insbesondere im Individualkundengeschäft, erwarten die Stadtwerke Flensburg für das Geschäftsjahr 2022 nochmals einen deutlichen Zuwachs bei Absatz und Umsatz. Insgesamt soll im Endkundengeschäft Strom ein Umsatzvolumen von 640,8 Mio. EUR erzielt werden. Auch im Gasvertrieb wird für 2022 nochmals ein gegenüber dem Vorjahr deutlich höheres Umsatzvolumen erwartet. Insgesamt beläuft sich die Erwartung auf rund 132,9 Mio. EUR, wobei ein Großteil auf die Umsatzerwartung der neu gewonnenen Individualkunden entfällt. 30 Die Absatzerwartung für die Fernwärme im internen Netzgebiet liegt mit 936 GWh unter dem in 2021 erreichten Niveau. Aufgrund der bereits erfolgten Preisanapassung zum 01.11.2021 und einer weiteren beschlossenen Preisanpassung zum 01.04.2022 besteht eine Umsatzerwartung von rund 86 Mio. EUR aus dem geplanten Absatz in dieser Sparte. Mit annähernd 6,0 Mio. EUR soll die Sparte Telekommunikation zum Gesamtumsatz beitragen. In 2022 wird mit einem deutlichen Kundenzuwachs gerechnet. Insgesamt liegt die Umsatzerwartung für 2022 für das Unternehmen bei ca. 949,6 Mio. EUR. Das Stromgeschäft hat an dieser Erwartung nach wie vor den größten Anteil. Aus der Einsatzplanung des Kraftwerks resultiert auch ein entsprechender Betrag für die KWK-Förderung im Wirtschaftsjahr 2022. Dabei hat das aktuell hohe Preisniveau des Gases deutlichen Einfluss auf den technischen Einsatz im Kraftwerk und daraus folgend auch auf die wirtschaftlichen Ergebnisse. Bei weiteren im Jahresverlauf eintretenden Abweichungen, sowohl bei der Witterung als auch bei der Preisentwicklung der Einsatzstoffe, können diese derzeit noch nicht absehbare Einflüsse auf das wirtschaftliche Ergebnis haben. Das gestiegene Absatz- und Umsatzvolumen zieht absolut höhere Beschaffungskosten für Brennstoffe und Strombezug nach sich. Die Stadtwerke verfolgen dabei eine risikoaverse Beschaffungsstrategie mit dem Ziel, von negativen Marktentwicklungen möglichst in nur geringem Umfang betroffen zu sein. Die Frage allerdings, ob und wann sich die turbulenten Energiemärkte beruhigen, muss derzeit unbeantwortet bleiben. Aufgrund der relativ stabilen Mitarbeiterzahl für das Gesamtunternehmen wird ein Personalaufwand erwartet, der sich in etwa auf dem Niveau des Vorjahres bewegt. Die Abschreibungen auf die Anlagen von Erzeugung und Netzen, inklusive der fertiggestellten Abschnitte des Glasfasernetzausbaus, erreichen in der Erfolgsrechnung 2022 einen noch nicht erreichten planerischen Höchststand von 33,7 Mio. EUR. Daraus ergibt sich eine Ergebniserwartung für das Gesamtunternehmen, die mit 13,3 Mio. EUR deutlich über dem Ergebnis des abgeschlossenen Jahres liegt. Ob sich die bislang für das Unternehmen geltende Stabilität der wirtschaftlichen Ergebnisse auch unter den aktuellen weltweiten Rahmenbedingungen aufrechterhalten lässt, kann derzeit allerdings nicht abschließend beantwortet werden. Geschäftsbericht 2021 – Lagebericht Die Investitionstätigkeit konzentriert sich weiterhin auf die Errichtung der zweiten GuD-Anlage (Kessel 13) sowie den Ausbau des Telekommunikationsnetzes. Aber auch in den Erhalt und den Ausbau der Bestandsnetze fließen erhebliche Mittel. Damit werden die strategischen Ziele Substanzerhalt und -aufbau umgesetzt. IV. Angabe zur Rechnungslegung nach Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) Aufgrund des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) haben die Stadtwerke Flensburg als vertikal integriertes Energieversorgungsunternehmen jeweils getrennte Konten zu führen und für jede ihrer regulierten Tätigkeiten einen Tätigkeitsabschluss (§ 6b Absatz 3 EnWG) zu erstellen und darüber zu berichten (§ 6b Absatz 7 EnWG). Entsprechend § 6b Absatz 3 EnWG ergeben sich folgende Unternehmenstätigkeiten: Elektrizitätsverteilung Gasverteilung Messstellenbetrieb Andere Tätigkeiten innerhalb des Elektrizitätssektors – Andere Tätigkeiten innerhalb des Gassektors – Tätigkeiten außerhalb des Elektrizitäts- und Gassektors – – – – Für die Elektrizitäts- und Gasverteilung werden Tätigkeitsabschlüsse gem. § 6 b Abs. 3 EnWG erstellt. Während die Elektrizitätsverteilung das Anlagevermögen in den Gemeinden Flensburg, Glücksburg und Harrislee umfasst, ist die Gasverteilung allein auf Flensburg beschränkt. Für das Geschäftsjahr 2021 wird ein Tätigkeitsabschluss des Messstellenbetriebes für moderne und intelligente Messstellen gem. § 3 Abs. 4 Satz 2 MsbG erstellt. In den Unternehmenstätigkeiten „Andere Tätigkeiten innerhalb des Elektrizitätssektors“ bzw. „Andere Tätigkeiten innerhalb des Gassektors“ werden jeweils die Strom- bzw. Gasbeschaffung, die Stromerzeugung und der Strom- bzw. Gasvertrieb erfasst. In den „Tätigkeiten außerhalb des Elektrizitäts- und Gassektors“ werden neben den Wasser- und Wärmeaktivitäten alle anderen unternehmerischen Aktivitäten inklusive des Beteiligungsbereiches zugeordnet. 31 V. Chancen- und Risikobericht Wesentliche und erkennbare Änderungen im Branchenumfeld, in gesetzlichen Regelungen oder in betrieblichen Rahmenbedingungen, die sich negativ auf die Unternehmensentwicklung auswirken können, werden mit einem Risikomanagementsystem erfasst und routinemäßig neu bewertet. Die Entwicklungen auf den Energiemärkten werden durch gezielte Regelungen und Analysen bezogen auf die Commodities Strom, Gas, Kohle und Emissionszertifikate gesondert gemonitort. 1. (Markt-)Preis- und Absatzrisiken und -chancen Die bereits beschriebenen Verwerfungen an den Energiemärkten wie auch weiterhin eingetretene und potentielle Wirkungen der Corona-Pandemie erhöhen die Unsicherheiten, die mit jeder Prognose verbunden sind. Aktuell wird die Unsicherheit der Prognose weiter durch den Ukraine-Krieg und den damit verbundenen letztlich unkalkulierbaren Auswirkungen auf die Energiemärkte verschärft. Als Folge haben die Stadtwerke Ende 2021 ihre Vertriebstätigkeiten im Individualkundengeschäft vorübergehend unterbrochen. Auch auf den einschlägigen Vertriebsportalen sind die Stadtwerke nur sehr bedingt und zurückhaltend präsent. Der Fokus liegt somit eher auf der Kundenbindung als auf der Kundengewinnung. Kontinuierliche Prüfungen, situationsbezogene und monatliche, geschäftsbereichsübergreifende Verprobungen sollen Handlungsnotwendigkeiten frühzeitig sichtbar werden lassen. Mit entsprechenden Beschaffungsregeln für Terminprodukte sollen Risiken in ihren Wirkungen abgemildert werden. Derivative Finanzinstrumente werden in der Strom- und Gasbeschaffung nur im Zusammenhang mit vertrieblichen Grundgeschäften abgeschlossen. Die Bewertungseinheit wird über eine entsprechende Buchstruktur abgebildet. Die Kohlebeschaffung, die aufgrund der Gaspreisentwicklung einen höheren Stellenwert einnimmt, wird in bestimmten Anteilen über derivative Finanzinstrumente gegen Marktpreisentwicklungen preislich fixiert. Hinsichtlich der Erdgasbeschaffung für das Kraftwerk wurde die in den Vorjahren praktizierte Spotmarktbeschaffung analog zur Kohlebeschaffung ebenfalls auf eine preisliche Fixierung definierter Anteile gegen Marktpreisentwicklungen umgestellt. Wegen der kriegerischen Auseinandersetzung in der Ukraine ist die Kohlebeschaffung aus Russland zum Erliegen gekommen. Die Stadtwerke setzen deshalb verstärkt auf alternative Bezugswege. Die Abgabeverpflichtung für Emissionszertifikate wird über Geschäftsbericht 2021 – Lagebericht Termingeschäfte geschäftsjahresbezogen preislich gesichert. Aufgrund ihrer Marktfähigkeit unterliegen die Emissionszertifikate den üblichen Marktchancen und -risiken und stellen im Gesamtkontext der Erzeugung neben Kohle und Gas einen wesentlichen Einsatzfaktor dar. Die Netzentgeltentwicklung im eigenen Netzgebiet ist stabil. Die Datenbasis für die 4. Regulierungsperiode bildet das neue Fotojahr 2021. Sinkende Eigenkapitalzinssätze und komplexere regulatorische Anforderungen lassen ein moderates Absinken des Netzentgeltniveaus erwarten. Ein kalkulatorisches Risiko im externen Stromgeschäft liegt in der Berücksichtigung der Netzentgelte, die anderen Netzbetreibern zu vergüten sind. Diese Netzentgelte liegen erst zum Ende des Planungsprozesses vor. Demgegenüber sind die Umlagen-Belastungen weitestgehend gut prognostizierbar. Durch regelmäßige Analysen und Verprobungen wird sichergestellt, dass sich Absatz- und Einsatzmengen entsprechen. Insbesondere Änderungen im Abnahmeverhalten der Kunden können aber zu Über- oder Unterdeckungen in der Strombeschaffung führen. Durch ein Monitoring der Bilanzkreis- und Ausgleichsenergieabrechnungen werden hier in einem permanenten Prozess Rückschlüsse auf aktuelle und perspektivische Energiebedarfe gezogen. Darüber hinaus wird auch das Abnahmeverhalten der Bestandskunden mit den Ist-Verbräuchen routinemäßig verprobt. 2. Umfeldrisiken und -chancen (Politische/Gesetzliche/Regulatorische Rahmenbedingungen) Die für die folgenden Geschäftsjahre geltenden Änderungen im Energiewirtschaftsrecht werden laufend bewertet und geprüft. Die sich in den Zeiten der Energiewende kontinuierlich verändernde Gesetzeslage schafft die Notwendigkeit, sich durchgängig mit den abweichenden Regelungen auseinanderzusetzen. Dabei stehen nicht nur die auf das Bestandsgeschäft wirkenden Risiken im Vordergrund, sondern der Fokus liegt auch auf der Bewertung von Chancen, die sich aus den neuen Regelungen ergeben. 3. IT-Risiken und -chancen Die seit 2017 in allen Marktrollen etablierte IT-Landschaft gewährleistet weiterhin, dass den regulatorischen und wettbewerblichen Anforderungen entsprochen werden kann. Insbesondere die zu den Regelterminen 01.04. und 01.10. auf das Unternehmen zukommenden Marktformatänderungen binden erhebliche Ressourcen. Ihre sachgemäße Umsetzung 32 in den IT-Systemen sichert die Kommunikationsfähigkeit mit anderen Marktpartnern im Energiemarkt. Die zunehmenden Herausforderungen im IT-Bereich, aber auch die damit verbundenen Chancen, haben die Stadtwerke, ihrer evaluierten Strategie entsprechend, durch die Etablierung des neuen Geschäftsbereiches „Digitalisierung“ angenommen, mit dem eine noch bessere unternehmensweite Verzahnung der spezifischen Anforderungen an die digitalen Prozesse erreicht werden soll. Neben den branchenspezifischen Anforderungen bilden ein dichtes Geflecht aus Sicherungsmaßnahmen technischer Art, wie Firewall, Datensicherungskonzepten, Serverstrukturen und die Berechtigungs- und Zugriffsregelungen die Basis für eine störungsfreie und sichere IT-Landschaft. 4. Operative Risiken Als Betreiber von Strom-, Wärmeerzeugungs- und – netzanlagen bestehen Risiken aus dem ungeplanten Ausfall oder der Nichtverfügbarkeit von Anlagen. Der Eintrittswahrscheinlichkeit derartiger Situationen wird durch routinemäßige Revisionen, laufende Kontrollen sowie der frühzeitigen Beseitigung möglicher Schadensursachen entgegengewirkt. Verschiedenste Schadenssituationen sind durch entsprechende Versicherungen abgedeckt. Analysen des Netzzustands in den Sparten Strom, Wärme und Wasser zeigen, dass der aktuelle Stand durchaus zufriedenstellend ist. Schwachpunkte sind identifiziert und werden durch Maßnahmen bearbeitet. Der in einem kurzen Zeitfenster erfolgte Wärmenetzausbau in Flensburg lässt theoretisch einen größeren Sanierungsbedarf in einem ebenso kurzen Zeitraum erwarten. In diese Richtung gehende Auswertungen zeigen jedoch, dass sich dieser Sanierungsbedarf zum einen noch in den nächsten Jahren gestalten lässt und der theoretische Eintritt noch weiter in der Zukunft liegt. Aktuell können daraus keine wirtschaftlich sinnvollen Aktivitäten abgeleitet werden. 5. Liquiditäts-, Finanzierungs- und Zinsrisiken und -chancen Durch eine aktive Liquiditätssteuerung wird sichergestellt, dass das Unternehmen seinen Zahlungsverpflichtungen termingerecht nachkommen kann. Kreditlinien im kurzfristigen Bereich sichern temporäre Liquiditätsbedarfe ab. Die mittelfristige Finanzierung – insbesondere die Finanzierung des Projekts Kessel 13 – ist mit Abschluss von entsprechenden Kreditverträgen gesichert. Geschäftsbericht 2021 – Lagebericht Durch einen kontinuierlichen Informationsaustausch mit den finanzierenden Kreditinstituten werden Kapitalbedarfe mit entsprechender Vorlauffrist adressiert. Auf dieser Basis können Mittelbedarfe zu angemessenen Konditionen gedeckt werden. Das derzeitige Kreditportfolio besteht im Schwerpunkt aus Festzinskrediten, so dass Rückwirkungen aus Marktzinsänderungen nur in geringem Umfang eintreten können. Die zu erwartenden Zinsänderungen auf die variabel verzinslichen Kredite werden nicht als wesentlich betrachtet, Instrumente zur Zinsfixierung sind nicht im Einsatz. 6. Konjunkturelle Entwicklung Der Blick auf die konjunkturelle Entwicklung ist nicht nur durch die zeitliche Wirkung der Pandemie beeinflusst, sondern zunehmend erheblich auch durch den Ukraine-Krieg. Die Dauer und die Entwicklung dieses Krieges werden entscheidend für die weitere Entwicklung sein. Das Jahr 2022 ist somit mit erheblichen Unsicherheiten behaftet. Inwieweit die Energiepreisentwicklung zu einem erhöhten Forderungsausfallrisiko führt, ist ebenfalls noch nicht beantwortbar. Erst im weiteren Verlauf von 2022 wird erkennbar sein, ob und in welchem Umfang entgegenwirkende, preissenkende staatliche Maßnahmen wirken. 7. Beteiligungsportfolio Das Beteiligungsportfolio der Stadtwerke beschränkt sich mit einer Ausnahme auf Gesellschaften, die im lokalen Umfeld kommunale Aufgaben wahrnehmen. Höhere Anforderungen kommen auf den Öffentlichen Personen-Nahverkehr zu, der zudem deutlich von der Pandemie betroffen ist. Somit ist zu erwarten, dass die Verlustausgleiche für diese Aktivitäten deutlich steigen dürften. Für die Aktivitäten des Hafens, des Flughafens und der Entsorgung wird eher eine Entwicklung erwartet, die sich an der Vergangenheit orientiert. Das einzige Investment außerhalb der kommunalen Aufgaben stellt die Beteiligung an der Trianel Windkraftwerk Borkum GmbH & Co. KG dar. Über die in den Geschäftsjahren 2013 und 2018 vorgenommene Korrektur auf den Beteiligungsbuchwert hinaus können jedoch keine weiteren Risiken für die Stadtwerke erkannt werden. 8. Einsatz von Finanzinstrumenten Finanzinstrumente werden zur Beherrschung identifizierter Marktpreisrisiken eingesetzt. Es besteht das Ziel, Risiken lediglich im vertretbaren Maße einzuge- 33 hen. Der Einsatz von Finanzinstrumenten ist durch interne Richtlinien geregelt. Derivative Finanzinstrumente werden lediglich im Zusammenhang mit einem Grundgeschäft eingegangen. Als Grundgeschäfte kommen sowohl einzelne Posten und Postengruppen als auch antizipative Geschäfte infrage. Derivate werden mit dem jeweiligen Grundgeschäft bilanziell abgebildet und weisen einen hohen Sicherheitszusammenhang auf. Mit der dauerhaften Dokumentation des Sicherungszusammenhangs wird die Einhaltung der allgemeinen Grundsätze nach § 249 HGB sowie § 254 HGB nachgewiesen, sofern hierfür die Voraussetzungen erfüllt sind. Die Anwendung der Hedge-Beziehungen wird durch eine CommodityRichtlinie reglementiert. Sofern aus Derivaten offene Positionen oder ineffiziente Bestandteile im Zusammenhang mit Bewertungseinheiten entstehen, werden diese im Falle einer negativen Marktentwicklung über die Bildung von Drohverlustrückstellungen berücksichtigt. 9. Gesamtaussage zur Chancen- und Risikolage Getragen von der vom Gesellschafter verabschiedeten Strategie „SWFL 21.X: Kurs grün + digital“ legen die Stadtwerke weiterhin ihren Fokus auf Kundenbedürfnisse, Dekarbonisierung und Digitalisierung und beschreiten den Weg der Unternehmensentwicklung weiter fort. Dabei besteht die Hoffnung, dass sich dieser Weg wieder in einer friedlichen und pandemiefreien Normalität fortsetzen lässt. Die breite Aufstellung in den Wertschöpfungsstufen Beschaffung, Erzeugung, Netze, Vertrieb sowie angrenzenden Dienstleistungen für die Sparten Strom, Wärme, Gas, Wasser und Telekommunikation bietet auch zukünftig die Möglichkeit der Nutzung von Chancen und sich ausgleichender Risiken. Durch die breite Aufstellung ergibt sich neben einer Risikostreuung auch ein Risikoausgleich durch die unterschiedlichen Rollen als Verkäufer oder Einkäufer an den Energiemärkten. Bezüglich des Ukrainekonflikts lassen sich derzeit keine konkreten Aussagen hinsichtlich der Auswirkungen auf die Stadtwerke Flensburg treffen. VI. Erklärung zur Unternehmensführung gemäß § 289f Abs. 4 HGB Die Stadtwerke Flensburg haben im Jahr 2021 die gemäß §§ 36, 52 GmbHG geforderten Zielgrößen für den Frauenanteil für die Geschäftsführung, die erste und zweite Führungsebene und den Aufsichtsrat wie folgt festgelegt: Geschäftsbericht 2021 – Lagebericht Für den Frauenanteil im Aufsichtsrat wird eine Zielgröße von 50 Prozent festgelegt. Für den Frauenanteil in der Geschäftsführung wird eine Zielgröße von 50 Prozent festgelegt, soweit die Geschäftsführung aus mehreren Personen besteht. Für den Frauenanteil in der ersten Führungsebene unterhalb der Geschäftsführung (Geschäftsbereichsleitungen) wird eine Zielgröße von 12,5 Prozent festgelegt. Für den Frauenanteil in der zweiten Führungsebene unterhalb der Geschäftsführung (Abteilungsleitungen) wird eine Zielgröße von 15 Prozent festgelegt. Die jeweiligen Zielgrößen sollen innerhalb einer Frist von fünf Jahren erreicht werden. Flensburg, 31. März 2022 Stadtwerke Flensburg GmbH 34 Geschäftsbericht 2021 – Lagebericht JAHRESABSCHLUSS Bilanz zum Dezember 2021 31.12.2021 IN EUR VORJAHR IN EUR 322.210.708,24 289.673.596,23 Immaterielle Vermögensgegenstände 1.096.271,37 1.504.988,37 Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 1.096.271,37 1.504.988,37 320.719.006,26 287.104.352,22 AKTIVSEITE A. Anlagevermögen I. II. ANHANG-NR. 1) Sachanlagen 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten, einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 2. Technische Anlagen und Maschinen 3. andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau III. Finanzanlagen 1. Anteile an verbundenen Unternehmen 2. Beteiligungen 3. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 4. Wertpapiere des Anlagevermögens 5. sonstige Ausleihungen B. Umlaufvermögen I. Vorräte 2) 1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 2. Emissionsrechte II. 33.086.633,68 205.845.608,77 8.277.418,32 9.208.113,32 74.564.942,69 38.963.996,45 395.430,61 1.064.255,64 354.322,56 354.322,56 402,00 0,00 0,00 640.515,56 2.607,59 2.607,59 38.098,46 66.809,93 148.729.374,61 95.612.640,40 30.235.924,47 24.340.995,64 7.617.298,67 6.665.640,37 22.202.709,53 17.488.519,49 3. Unfertige Leistungen 261.365,27 82.263,78 4. Fertige Erzeugnisse 154.551,00 104.572,00 113.044.242,12 55.733.885,93 86.312.269,37 40.918.623,14 1.778.081,17 570.747,23 0,00 102.074,01 Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 4. Sonstige Vermögensgegenstände III. Kassenbestand und Guthaben bei Kreditinstituten C. Rechnungsabgrenzungsposten 35 30.675.100,48 207.201.544,77 3) 24.953.891,58 14.142.441,55 5.449.208,02 15.537.758,83 4.013.512,69 1.755.336,43 474.953.595,54 387.041.573,06 Geschäftsbericht 2021 – Bilanz JAHRESABSCHLUSS Bilanz zum Dezember 2021 PASSIVSEITE ANHANG-NR. A. Eigenkapital I. Gezeichnetes Kapital II. Kapitalrücklage 56.000.000,00 1.904.979,55 14.441.095,65 0,00 84.948,00 38.890.531,16 35.379.077,34 7.129.890,00 6.377.460,00 171.816,62 5.521.764,74 6) 31.588.824,54 23.479.852,60 7) 279.554.432,60 196.253.811,76 147.758.586,54 118.626.617,37 218.616,79 53.103,69 4) 5) 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 2. Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen 3. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 72.826.488,95 28.457.246,19 4. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen 8) 3.864.023,94 3.605.353,11 5. Sonstige Verbindlichkeiten (davon aus Steuern: 20.237.247,43 EUR, Vj: 18.029.772,79 EUR) 9) 54.886.716,38 45.511.491,40 2.500.464,10 0,00 474.953.595,54 387.041.573,06 E. Rechnungsabgrenzungsposten 36 56.000.000,00 14.249.271,66 2. Steuerrückstellungen D. Verbindlichkeiten 155.323.735,96 70.633.368,65 C. Rückstellungen 3. Sonstige Rückstellungen 154.008.167,68 81.853.916,47 IV. Bilanzgewinn 1. Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen VORJAHR IN EUR 14.249.271,66 III. Gewinnrücklagen B. Empfangene Ertragszuschüsse 31.12.2021 IN EUR Geschäftsbericht 2021 – Bilanz JAHRESABSCHLUSS Gewinn- und Verlustrechnung für die Zeit vom 1. Januar bis 31. Dezember 2021 ANHANG-NR. 1. Umsatzerlöse 10) Umsatzerlöse mit Strom- und Erdgassteuer abzüglich Strom- und Erdgassteuer 2. Erhöhung/Verminderung des Bestandes an fertigen Erzeugnissen und unfertigen Leistungen 3. Andere aktivierte Eigenleistungen 4. Sonstige betriebliche Erträge (davon aus Währungsumrechnung: 171.226,66 EUR, Vj: 28.513,87 EUR) 11) 2021 IN EUR VORJAHR IN EUR 701.426.929,61 527.056.391,62 755.970.275,75 54.543.346,14 563.949.985,48 36.893.593,86 229.080,49 23.757,45 2.954.978,39 2.878.404,75 7.461.915,15 6.082.931,63 712.072.903,64 536.041.485,45 605.415.850,00 409.913.540,79 571.628.049,59 378.729.597,19 b. Aufwendungen für Emissionsrechte 14.346.729,64 10.934.586,03 c. Aufwendungen für bezogene Leistungen 19.441.070,77 20.249.357,57 47.890.079,87 46.446.410,39 a. Löhne und Gehälter 37.367.024,81 36.385.380,33 b. Soziale Abgaben und Aufwendungen für Altersversorgung und für Unterstützung (davon für Altersversorgung: 2.801.162,84 EUR, Vj: 2.765.336,69 EUR) 10.523.055,06 10.061.030,06 5. Materialaufwand a. Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und bezogene Waren 6. Personalaufwand 7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens und Sachanlagen 12) 27.429.230,14 25.859.803,63 20.934.207,46 20.440.888,10 a. Konzessionsabgabe 6.479.944,85 6.070.791,81 b. Übrige Aufwendungen (davon aus Währungsumrechnung: 75.611,21 EUR, Vj: 32.173,67 EUR) 14.454.262,61 14.370.096,29 701.669.367,47 502.660.642,91 71.924,32 123.472,75 65.054,67 40.528,31 2.544.654,56 2.715.272,05 3.373.311,92 3.359.462,99 8. Sonstige betriebliche Aufwendungen 9. Erträge aus anderen Wertpapieren und Ausleihungen des Finanzanlagevermögens (davon aus verbundenen Unternehmen: 17.824,92 EUR, Vj: 17.824,92 EUR) 10. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge (davon aus verbundenen Unternehmen: 35.950,46 EUR, Vj: 14.871,11 EUR) (davon aus der Abzinsung von Rückstellungen: 0,00 EUR, Vj: 1.621,39 EUR) 11. Aufwendungen aus Gewinnabführungsverträgen 12. Zinsen und ähnliche Aufwendungen (davon aus der Aufzinsung: 858.688,64 EUR, Vj: 635.713,97 EUR) -5.780.987,49 -5.910.733,98 13. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 1.626.470,42 8.258.414,42 14. Ergebnis nach Steuern 2.996.078,26 19.211.694,14 15. Sonstige Steuern 1.091.098,71 770.598,49 16. Jahresüberschuss 1.904.979,55 18.441.095,65 0,00 -4.000.000,00 1.904.979,55 14.441.095,65 19. Vorabausschüttungen 28. Bilanzgewinn 37 Geschäftsbericht 2021 – Gewinn und Verlustrechnung ANHANG I. Angaben zum Unternehmen Sitz der Gesellschaft: Batteriestraße 48, 24939 Flensburg Eingetragen im Handelsregister Abteilung B beim Amtsgericht Flensburg unter der Nummer HRB 1283 FL. II. Angaben zur Form und Darstellung von Bilanz bzw. Gewinn- und Verlustrechnung Der Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2021 wurde nach den Vorschriften des Handelsgesetzbuches für große Kapitalgesellschaften und des GmbH-Gesetzes aufgestellt. Für die Gliederung der Gewinn- und Verlustrechnung wurde das Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2 HGB gewählt. Das Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr. Um die Klarheit und Übersichtlichkeit des Jahresabschlusses zu vergrößern, wird vom Wahlrecht gem. § 265 Abs. 7 HGB, bestimmte Angaben im Anhang zu erläutern, Gebrauch gemacht. III. Erläuterungen zu den Positionen von Bilanz sowie Gewinn- und Verlustrechnung bezüglich Ausweis, Bilanzierung und Bewertung der linearen Methode. Aufgrund untergeordneter Bedeutung für die Stadtwerke Flensburg GmbH werden in der Handelsbilanz die steuerlichen Regelungen des § 6 Abs. 2 EStG analog angewendet. Das Unternehmen hat von dem für das Geschäftsjahr 2020 geltenden Wahlrecht, alle zugehenden beweglichen Vermögensgegenstände des Anlagevermögens nach der degressiven Methode abzuschreiben, Gebrauch gemacht. Kapitalzuschüsse werden von den Anschaffungskosten des Anlagevermögens abgesetzt. Empfangene Ertragszuschüsse werden seit dem Jahr 2003 ebenfalls unmittelbar von den Anschaffungs- und Herstellungskosten abgesetzt und gesondert im Anlagenspiegel ausgewiesen. Die Finanzanlagen werden zu Anschaffungskosten, ggf. vermindert um Abschreibungen nach § 253 Abs. 3 Satz 5 HGB, ausgewiesen. § 253 Abs. 5 HGB wurde beachtet. Bestimmte Positionen des Vorratsvermögens sind mit einem Festwert nach § 240 Abs. 3 HGB bewertet. Die übrigen Vorräte sind zu fortgeschriebenen durchschnittlichen Anschaffungs- bzw. Herstellungskosten bilanziert. Soweit erforderlich, wurden Abschreibungen gemäß § 253 Abs. 4 HGB vorgenommen. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände sind zum Nennwert unter Berücksichtigung des erkennbaren Ausfallrisikos bewertet. Die flüssigen Mittel sind zum Nennwert angesetzt. 1. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden Die immateriellen Vermögensgegenstände und die Sachanlagen sind zu Anschaffungskosten, vermindert um planmäßige Abschreibungen, angesetzt. Die Abschreibungssätze orientieren sich an den amtlichen Abschreibungstabellen für allgemein verwendbare Anlagegüter sowie ergänzend an der Abschreibungstabelle für den Wirtschaftszweig „Energie- und Wasserversorgung“. Auf die in den Herstellungskosten enthaltenen eigenen Leistungen werden angemessene Material- und Fertigungsgemeinkostenzuschläge berechnet. Bei Zugängen vor 2008 wurde, soweit zulässig, die degressive Abschreibungsmethode angewandt. Ab dem Jahr 2008 erfolgen die Abschreibungen nach 38 Als aktive Rechnungsabgrenzungsposten werden Ausgaben vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, die Aufwand für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen. Das Eigenkapital wird zum Nennwert bilanziert. Die Gesamtdifferenzbetrachtung der steuerlichen Latenzposten ergibt zum Bilanzstichtag einen Aktivüberhang. Auf eine Bilanzierung wird durch Ausübung des Wahlrechts gemäß § 274 Abs. 1 Satz 2 HGB verzichtet. Die aktiven latenten Steuern resultieren im Wesentlichen aus der Rückstellung für Deputate und die passiven latenten Steuern ergeben sich aus gebildeten Rücklagen nach § 6 b EStG und Rücklagen für Ersatzbeschaffung gemäß R 6.6 EStR. Der Geschäftsbericht 2021 – Anhang Berechnung der latenten Steuern liegt ein Steuersatz von 30,14 Prozent zu Grunde. Bei den ausgewiesenen Gewinnrücklagen handelt es ich ausschließlich um andere Gewinnrücklagen. Die Verwendung des Bilanzgewinns 2021 wird in Abschnitt IV. Ergänzende Angaben Nr. (8) dargestellt. Die Pensionsrückstellungen und ähnliche Rückstellungen umfassen neben den eigentlichen Altersversorgungszusagen die Rückstellungen für Deputate, die nach Erreichen der Altersgrenze gewährt werden. Die Rückstellungen für Pensionen werden nach anerkannten versicherungsmathematischen Grundsätzen unter Anwendung der „Projected-Unit-CreditMethode“ ermittelt. Als biometrische Rechnungsgrundlagen werden die „Richttafeln 2018 G“ von Klaus Heubeck zugrunde gelegt. Für die Abzinsung wurde pauschal eine durchschnittliche Restlaufzeit von 15 Jahren unterstellt und dafür der von der Deutschen Bundesbank auf den Bilanzstichtag ermittelte durchschnittliche Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre von 1,87 Prozent angesetzt. Als weitere Parameter wurden Rententrends von 1,50 Prozent, 3,00 Prozent bzw. 0,00 Prozent für die Rückstellungen für Pensionen berücksichtigt. Die Rückstellung für Deputate wurde mit einem Rententrend von 1,50 Prozent, einer Fluktuationsrate von durchschnittlich 2,34 Prozent und einem Anwartschaftstrend von 1,50 Prozent bewertet. Die übrigen Rückstellungen sind nach Berücksichtigung erkennbarer Risiken in Höhe des Erfüllungsbetrages angesetzt worden, der nach vernünftiger kaufmännischer Beurteilung notwendig ist. Den Berechnungen der Rückstellungen für Altersteilzeit und Jubiläumsleistungen wurden im Geschäftsjahr die Richttafeln 2018 G von Klaus Heubeck zugrunde gelegt. Die Rückstellung für Altersteilzeitverpflichtung wurde mit einem Rechnungszinssatz von 0,39 Prozent sowie einem Anwartschaftstrend von je 3,00 Prozent für Aufstockungsbeträge und Gehälter sowie 2,00 Prozent für Rentenversicherungsbeiträge und für Beiträge zur Krankenversicherung bewertet. Die Ermittlung der Rückstellung für die Jubiläumsleistungen erfolgte nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren mit einem Rechnungszins von 1,34 Prozent, einem Anwartschaftstrend von 3,00 Prozent für Monatsgehälter, 2,00 Prozent für Krankenversicherungsbeiträge und für Beiträge zur Rentenversicherung, sowie einer Fluktuationsquote von durchschnittlich 2,35 Prozent. Die Rückstellung für Beihilfen sowie für Sterbegeld wurden nach dem Anwartschaftsbarwertverfahren ermittelt. Dabei kam bei der Rückstellung für Beihilfen ein Zinssatz von 1,87 Prozent und ein Ren- 39 tentrend von 2,50 Prozent, sowie bei der Rückstellung für Sterbegeld ein Zinssatz von 1,34 Prozent und eine Fluktuationsrate von 2,34 Prozent zur Anwendung. Die abgezinsten übrigen (=sonstigen) Rückstellungen sind mit dem von der Bundesbank ermittelten durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre abgezinst worden. Aufgrund der Verrechnung von Deckungsvermögen 450 TEUR (Vorjahr 407 TEUR) mit Verpflichtungen aus Langzeitarbeitskonten 450 TEUR (Vorjahr 407 TEUR) wird entsprechend § 246 Abs. 2 HGB zum Abschlussstichtag keine Rückstellung ausgewiesen. Die Bewertung des Deckungsvermögens erfolgt zum beizulegenden Zeitwert. Die Verbindlichkeiten sind zum Erfüllungsbetrag passiviert. Die Erstbewertung der Geschäftsvorfälle in Fremdwährung erfolgt zum Umrechnungskurs zum Zeitpunkt des Eigentumsüberganges. Die Folgebewertung wird nach § 256 a HGB durchgeführt. Für die Absatzerwartung der Folgejahre aus abgeschlossenen und erwarteten Liefergeschäften wurden Beschaffungsgeschäfte für die Zukunft eingegangen. Sowohl Absatz- als auch Beschaffungsgeschäfte werden in Vertragsportfolien – abweichend zum Einzelbewertungsgrundsatz – zusammenfassend bewertet. In die Vertragsportfolien werden hochwahrscheinliche Absätze auf Basis historischer Erfahrungen einbezogen, die fortlaufend aktualisiert werden. Die in das Vertragsportfolio einbezogenen Geschäfte sind sowohl in sachlicher als auch zeitlicher Hinsicht den gleichen Risiken ausgesetzt. Die Abgrenzung der Vertragsportfolien erfolgt dabei entsprechend der internen Steuerung. Zur Risikosteuerung der Vertragsportfolien wurde ein angemessenes, funktionsfähiges und dokumentiertes Risikomanagementsystem implementiert Als passive Rechnungsabgrenzungsposten werden Einnahmen vor dem Abschlussstichtag ausgewiesen, die Erträge für eine bestimmte Zeit nach diesem Tag darstellen. 2. Kauf von Unternehmensanteilen Mit Vertrag vom 03.12.2021 hat die Stadtwerke Flensburg GmbH Anteile an der smartOPTIMO GmbH & Co. KG, Osnabrück, eingetragen im Handelsregister unter der Nummer 201434, erworben. Der Kaufpreis beträgt 402,00 EUR und berechtigt zum Anteil von 0,10 Prozent am Festkapital von 402.000,00 EUR. Verkäufer sind die Stadtwerke Münster GmbH, Münster, und die Stadtwerke Osnabrück AG, Osnabrück. Geschäftsbericht 2021 – Anhang Im Geschäftsjahr hat die SWFL einen Geschäftsanteil in Höhe von 1.000,00 EUR an der KWS Energy Knowledge eG, Essen, eingetragen unter der Registernummer GnR 366, erworben. 3. Angaben zu Positionen der Bilanz 1) Die Entwicklung des Anlagevermögens ist als Anlage zum Anhang dargestellt. Der Anteilsbesitz der Stadtwerke Flensburg GmbH stellt sich nach § 285 Nr. 11 HGB per 31.12.2021 in Verbindung mit § 271 Abs. 1 HGB wie folgt dar: ANTEILE AN VERBUNDENEN UNTERNEHMEN – UNMITTELBARE BETEILIGUNGEN – SITZ DER GESELLSCHAFT ANTEILE AM KAPITAL PROZENT EIGENKAPITAL 31.12.2021 EUR JAHRESERGEBNIS 2021 EUR AWZ Abfallwirtschaftszentrum Flensburg GmbH Flensburg 100 2.369.383,62 Aktiv Bus Flensburg GmbH Flensburg 100 1.000.000,00 274.575,00 0,00 * Flensburger Hafen GmbH Flensburg 100 52.000,00 0,00 * Flensburger Flughafenbetriebsgesellschaft mbH Flensburg 100 52.000,00 0,00 * BUCHWERT ZUM 31.12.2021 MIO. EUR MARKTWERT ZUM 31.12.2021 MIO. EUR UNTERSCHIEDSBETRAG MIO. EUR Emissionszertifikate entgeltlich 14.176 42.979 nEHS Zertifikate (BEHG) *) mit vorgenannten Gesellschaften bestehen zum 31.12.2021 Ergebnisabführungsverträge 2) Die Vorräte, die einem Bewertungsvereinfachungsverfahren unterliegen, weisen folgende Unterschiedsbeträge auf der Grundlage des letzten bekannten Marktpreises aus: 28.803 8.027 8.027 0 Kohle 3.179 3.451 272 Heizöl 1.092 2.124 1.032 3) Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände lese- und Bilanzstichtag entstanden sind, vor Saldierung mit den erhaltenen, nicht abgerechneten Bruttoabschlagszahlungen. Die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen beinhalten u. a. die Erlösabgrenzung in Höhe von 274,5 Mio. EUR (Vorjahr 200,2 Mio. EUR) für Verbräuche der Kunden aus Energielieferungen, die zwischen Ab- Unter den sonstigen Vermögensgegenständen befinden sich auch Forderungen aus Vorsteuer, die rechtlich erst nach dem Bilanzstichtag entstehen. STAND 31.12.2021 TEUR DAVON > 1 JAHR TEUR STAND 31.12.2020 TEUR DAVON > 1 JAHR TEUR 86.312 0 40.919 0 120 0 143 0 1.778 0 571 0 119 0 85 0 0 0 102 0 24.954 0 14.142 929 4.000 0 190 0 Forderungen aus Lieferungen und Leistungen Gesamt davon gegen die Gesellschafterin Forderungen gg. verbundene Unternehmen Gesamt davon aus Lieferungen und Leistungen Forderungen gg. Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht Gesamt Sonstige Vermögensgegenstände Gesamt davon gegen die Gesellschafterin 40 Geschäftsbericht 2021 – Anhang 4) Die empfangenen Ertragszuschüsse enthalten Zuschüsse der Kunden zu den Netzkosten und den Hausanschlusskosten. Die bis 2002 empfangenen Ertragszuschüsse werden mit einer jährlichen Rate von 5,0 Prozent der Ursprungswerte zugunsten der Umsatzerlöse aufgelöst. Die Auflösung erfolgte letztmalig im Geschäftsjahr 2021. Die ab 2003 empfangenen Ertragszuschüsse werden direkt von den Anschaffungsund Herstellungskosten des jeweiligen Leitungsnetzes abgesetzt. 5) Aus der Abzinsung der Rückstellungen für Pensionen, Beihilfen und Deputate mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen zehn Jahre ergibt sich im Vergleich zur Abzinsung mit dem durchschnittlichen Marktzinssatz der vergangenen sieben Jahre ein Unterschiedsbetrag in Höhe von 636 TEUR. 6) Die sonstigen Rückstellungen setzen sich zum Stichtag maßgeblich zusammen aus: STAND 31.12.2021 TEUR STAND 31.12.2020 TEUR 5.196 4.467 21.866 15.359 4.527 3.654 31.589 23.480 Rückstellungen aus dem Personalbereich Rückstellung für ausstehende Rechnungen übrige Sonstige Rückstellungen Gesamt Den größten Anteil an den übrigen sonstigen Rückstellungen haben mit 1,2 Mio. EUR (Vorjahr 1,2 Mio. EUR) die Rückstellungen aus der Abrechnungsverpflichtung für Jahresverbrauchsabrechnung und interne Abschlusskosten, mit 1,1 Mio. EUR (Vorjahr 776 TEUR) für Rückstellungen aus Rekul- tivierungsmaßnahmen und 1,9 Mio. EUR (Vorjahr 1,3 Mio. EUR) für Systemdienstleistungen Energinet. 7) Für die Verbindlichkeiten bestehen folgende Restlaufzeiten (lt. § 268 Abs. 5 HGB): DAVON MIT EINER RESTLAUFZEIT Stand 31.12.2021 GESAMT TEUR BIS 1 JAHR TEUR ÜBER 1 JAHR TEUR DAVON ÜBER 5 JAHRE TEUR Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (Vorjahr) 147.758 (118.627) 23.456 (11.650) 124.302 (106.977) 43.811 (35.590) 219 (53) 219 (53) 0 (0) 0 (0) 72.826 (28.457) 72.793 (28.310) 33 (147) 0 (0) 0 (0) 0 (0) 0 (0) 0 (0) 3.864 (3.605) 3.864 (3.605) 0 (0) 0 (0) 54.887 (45.512) 50.387 (45.512) 0 (0) 0 (0) 320 (32) 320 (32) 0 (0) 0 (0) 279.554 (196.254) 150.719 (89.130) 128.835 (107.124) 43.811 (35.590) Erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen (Vorjahr) Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (Vorjahr) Davon gegenüber der Gesellschafterin (Vorjahr) Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen (Vorjahr) Sonstige Verbindlichkeiten (Vorjahr) Davon gegenüber der Gesellschafterin (Vorjahr) Gesamt (Vorjahr) 41 Geschäftsbericht 2021 – Anhang In den Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen sind insgesamt 33 TEUR aus Sicherheitseinbehalten aufgrund z. B. fehlender Bürgschaften enthalten. Diese weisen zum Stichtag eine Fälligkeit von mehr als einem Jahr auf. In der Gesamtbetrachtung sind im Geschäftsjahr periodenfremde Erlösminderungen in Höhe von 2,7 Mio. EUR aus dem Verbrauch und der Auflösung der Erlösabgrenzung 2020 für Energielieferungen an Kunden enthalten. Im Geschäftsjahr ist unter den sonstigen Verbindlichkeiten mit einer Fälligkeit von bis zu fünf Jahren die Einlage aus der stillen Beteiligung der Gemeinde Harrislee in Höhe von 4,5 Mio. EUR ausgewiesen. Der Vertrag wurde mit Datum vom 29.11.2021 bis Ende 2026 verlängert. 11) Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten neben den Rückstellungsauflösungen in Höhe von 3,90 Mio. EUR weitere periodenfremde Erträge aus Anlagenabgängen in Höhe von 0,9 Mio. EUR sowie abgeschriebenen und einzelwertberichtigten Forderungen in Höhe von zusammen 1,5 Mio. EUR. 8) In den Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen sind Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen von 206 TEUR (Vorjahr 199 TEUR) enthalten. 12) Die wesentlichen Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und für bezogene Waren betreffen zum einen den Energiebezug und den Brennstoffeinsatz in der Kraft-Wärme-Kopplung und zum anderen die gezahlten Abschläge aus EEG-Umlage an die Übertragungsnetzbetreiber und die Netznutzungsentgelte für fremde Netze. 9) Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden für Guthaben aus der Jahresverbrauchsabrechnung betragen zum Stichtag 3,4 Mio. EUR (Vorjahr 4,7 Mio. EUR ), davon 5 TEUR (Vorjahr 32 TEUR) gegenüber der Gesellschafterin. Aus der Abgrenzung von Darlehenszinsen, die erst nach dem Bilanzstichtag fällig sind, besteht eine Verbindlichkeit in Höhe von 99 TEUR (Vorjahr 118 TEUR). 4. Angaben zu Positionen der Gewinn- und Verlustrechnung 1. Zusammensetzung der Organe, Aufwendungen für Organe und Organkredite Die Mitglieder des Aufsichtsrates und der Geschäftsführung sind unter Punkt 9 und 10 aufgeführt. 10) Die Umsatzerlöse nach § 277 Abs. 1 HGB, die in Deutschland und Dänemark erbracht wurden, setzen sich wie folgt zusammen: 2021 TEUR 2020 TEUR Elektrizitätsversorgung inkl. Stromsteuer 552.964 424.744 Gasverteilung inkl. Erdgassteuer 102.348 48.086 Fernwärmeversorgung IV. Ergänzende Angaben Die Gesamtbezüge der Geschäftsführung beliefen sich im Geschäftsjahr auf 236 TEUR, die erfolgsunabhängig sind. Die Bezüge der Mitglieder des Aufsichtsrates verteilen sich im Geschäftsjahr wie folgt: NAME 83.740 74.825 Wasserversorgung 9.349 9.292 Helgert, Rolf Telekommunikation 4.749 3.845 Döring, Julia Sonstige Umsatzerlöse 2.820 3.158 Umsatzerlöse vor Abzug Stromsteuer 755.970 563.950 Abzug Strom- und Energiesteuer Erdgas -54.543 -36.894 Umsatzerlöse nach Abzug Strom- und Energiesteuer 701.427 VERÄNDERUNG IM GESCHÄFTSJAHR Kjaersgaard, Thorsten 10.337,88* bis 09.2021 Die Umsatzerlöse der Elektrizitätsversorgung und der Gasverteilung beinhalten die an die Kunden weiterberechnete und an das Hauptzollamt abgeführte Strom- und Erdgassteuer in Höhe von zusammen 54,5 Mio. EUR . 10.623,17* 5.230,12* Kaetow, Ulrike 5.872,80* Bauer, Anja 4.643,60* Bendixen, Gert 4.643,60* Bombe, Rolf 527.056 EUR Cordroch, Luisa 3.951,96* bis 07.2021 2.305,31* Dr. Jansen, Christoph Ulrich ab 10.2021 987,99* Kracke, Imke ab 08.2021 1.646,65* Mundt, Michael 3.951,96* Niedermeyer, Jochen 3.951,96* Rode-Kuhlig, Susanne 3.951,96* Suhr, Ralf 3.951,96* Gesamt 66.050,92* * Bezüge inkl. Umsatzsteuer 42 Geschäftsbericht 2021 – Anhang Für ehemalige Mitglieder der Geschäftsführung beliefen sich die Gesamtbezüge auf 139 TEUR. Zum Stichtag betragen die für ehemalige Mitglieder der Geschäftsführung gebildeten Rückstellungen für laufende Pensionen und Anwartschaften auf Pensionen 2,4 Mio. EUR. Die Pensionsverpflichtungen sind durch Bürgschaften abgesichert. 2. Belegschaft Im Jahresdurchschnitt (gem. § 267 Abs. 5 HGB) wurden beschäftigt: 2021 2020 624 613 davon Mitarbeiter Vollzeit 517 502 davon Mitarbeiter Teilzeit 107 111 48 49 Mitarbeiter insgesamt (ohne Auszubildende) Auszubildende 3. Sonstige finanzielle Verpflichtungen Sonstige finanzielle Verpflichtungen und Haftungsverhältnisse nach § 268 Abs.7 Nr.3 HGB Das Bestellobligo für die Folgejahre beträgt zum Bilanzstichtag rd. 489 Mio. EUR, davon wurden Anzahlungen in Höhe von rd. 30,7 Mio. EUR geleistet. Von den offenen Bestellungen entfallen rd. 408,8 Mio. EUR auf Strom- und Gaslieferungen (denen entsprechende Strom- und Gasabsatzverträge gegenüberstehen) und 49,4 Mio. EUR auf das Projekt Kessel 13, das den Bau einer Gasturbine und einer Abhitzekesselanlage beinhaltet. Für die Sanierung und Erschließung von Versorgungsleitungen sind 13,1 Mio. EUR enthalten. Es bestehen Verpflichtungen aus gegebenen Bürgschaften für verbundene Unternehmen in Höhe von 250 TEUR. Mit den Tochtergesellschaften Aktiv Bus Flensburg GmbH, Flensburger Flughafenbetriebsgesellschaft mbH und Flensburger Hafen GmbH bestehen zum 31.12.2021 Beherrschungs- und Ergebnisabführungsverträge, die die Stadtwerke Flensburg GmbH verpflichten, Verluste der Tochtergesellschaften auszugleichen und Gewinne zu übernehmen. Die hierüber versicherten Mitarbeiter der Gesellschaft bzw. deren Hinterbliebene erhalten hieraus Versorgungs- und Versicherungsrenten, Sterbegelder sowie Abfindungen. Aufgrund der umlagefinanzierten Ausgestaltung der VBL besteht eine Unterdeckung in Form der Differenz zwischen den von der Einstandspflicht erfassten Versorgungsansprüchen und dem anteiligen, auf die Stadtwerke Flensburg GmbH entfallenden Vermögen der VBL. Die für eine Rückstellungsberechnung erforderlichen Daten der ausgeschiedenen Mitarbeiter werden von der Gesellschaft nicht vorgehalten. Die zusatzversorgungspflichtigen Brutto-Löhne und Brutto-Gehälter betrugen im Berichtsjahr 34,7 Mio. EUR. Der Umlagesatz belief sich für 2021 auf 6,45 Prozent. 4. Finanzinstrumente und Bewertungseinheiten Zum Bilanzstichtag bestanden Devisentermingeschäfte im Nominalwert von umgerechnet 5,6 Mio. EUR mit einem Marktwert von 5,6 Mio. EUR und Kohle-swaps für die Jahre 2022 und 2023 von umgerechnet 14,4 Mio. EUR mit einem Marktwert von 12,5 Mio. EUR . Die Bildung von Bewertungseinheiten erfolgt im Rahmen von Portfolio-Hedges. Vertragsportfolio Endkundengeschäft Strom extern sowie Gas extern (jeweils gesonderte Portfolien): Gleichartige Risiken aus kontrahierten und hochwahrscheinlichen Strom- bzw. Gasabsatzverträgen mit Endkunden werden zusammengefasst und in der Gegenüberstellung mit den zugehörigen externen Strom- bzw. Gasbeschaffungsgeschäften bewertet. Offene Positionen entstehen dabei lediglich innerhalb definierter Grenzen und werden fortlaufend überwacht. Die zum Bilanzstichtag offenen Beschaffungsverträge, die in ein Vertragsportfolio auf Basis eines Hedges einbezogen wurden, haben bei der Strombeschaffung ein Nominalvolumen von 89,2 Mio. EUR mit einer Laufzeit bis zum Jahr 2022 und bei der Gasbeschaffung ein Nominalvolumen von 40,2 Mio. EUR mit einer Laufzeit bis zum Jahr 2022 Mit den Tochtergesellschaften Aktiv Bus Flensburg GmbH, AWZ Abfallwirtschaftszentrum Flensburg GmbH, Flensburger Flughafenbetriebsgesellschaft mbH und Flensburger Hafen GmbH besteht ein Cash Clearing, welches die Stadtwerke Flensburg GmbH verpflichtet, die Konten täglich auszugleichen. Portfolio internes Versorgungsgebiet: Für die Zukunft eingegangene Kohle-, Gas- und CO2-Zertifikats-Beschaffungsverträge werden zusammengefasst bewertet und den zu erwartenden Fernwärme- und Stromabsatzmengen gegenübergestellt. Die dabei eingegangenen Positionen werden entsprechend definierter Vorgaben fortlaufend überwacht. Die Stadtwerke Flensburg GmbH ist Mitglied in der Versorgungsanstalt des Bundes und der Länder (VBL). Für sämtliche Portfolios wird eine lieferjahrbezogene Deckungsbeitragsrechnung unter Berücksichtigung 43 Geschäftsbericht 2021 – Anhang der zurechenbaren Gemeinkosten durchgeführt. Insgesamt haben die daraus resultierenden Sachverhalte nicht zu einer Rückstellungsbildung geführt. 8. Vorschlag zur Gewinnverwendung Der Jahresüberschuss und Bilanzgewinn für das Geschäftsjahr 2021 ergibt sich wie folgt: Die bilanzielle Abbildung der Bewertungseinheiten erfolgt nach der Einfrierungsmethode. EUR Jahresüberschuss 2021: 5. Behandlung von Emissionsberechtigungen Unentgeltlich ausgegebene Emissionsberechtigungen sowie deren Rückgabeverpflichtung für die im Geschäftsjahr verursachten Emissionen werden zum Bilanzstichtag zum Erinnerungswert angesetzt. Bei einer Betrachtung zum Zeitwert (EEX–Börsenpreis zum Bilanzstichtag) würde sich für die im Bestand befindlichen unentgeltlichen Emissionsrechte (EUA – European Union Allowance) ein Wert von 4,0 Mio. EUR ergeben. Ferner befinden sich im Bestand entgeltlich erworbene Emissionsrechte (EUA‘s) mit einem zum Bilanzstichtag beizulegenden Wert von insgesamt 14,2 Mio. EUR. Für die Abgabeverpflichtung nach dem Treibhausgas-Emissionshandelsgesetz (TEHG) für tatsächlich verursachte Emissionen im Geschäftsjahr 2021 werden die entgeltlich erworbenen EUA‘s zum Teil herangezogen und eine entsprechende Verbindlichkeit im Jahresabschluss ausgewiesen. Ebenfalls entgeltlich erworben wurden im Geschäftsjahr nEHSZertifikate (Nationales Emissionshandelssystem) mit einem beizulegenden Wert von 8,0 Mio. EUR zum Bilanzstichtag. 6. Sonstige Angaben Für das Geschäftsjahr 2021 wurde die Ebner Stolz GmbH & Co. KG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft, Hamburg, zum Abschlussprüfer für die Stadtwerke Flensburg GmbH bestellt. Das Honorar für die Prüfungsleistungen ist im Anhang zum Konzernabschluss der Stadtwerke Flensburg GmbH dargestellt. 1.904.979,55 Abzgl. Vorabausschüttung 2021 0,00 Bilanzgewinn 2021: 1.904.979,55 Die Geschäftsführung schlägt vor, den Gewinn in Höhe von 1.904.979,55 EUR auf neue Rechnung vorzutragen. 9. Aufsichtsrat: (siehe S. 10 Geschäftsbericht) 10. Geschäftsführung: (siehe S. 10 Geschäftsbericht) 11. Nachtragsbericht Die Auswirkungen des Ukrainekonflikts haben bestimmenden Einfluss auf die Entwicklung der Energiepreise in Deutschland und der Wirtschaft im Allgemeinen. Auf die Stadtwerke Flensburg GmbH wirken diese Einflüsse insbesondere im Bereich der Energiebeschaffung für das Kraftwerk und die Endkunden. Das deutlich ansteigende Preisniveau wird sich auch auf die Zahlungsfähigkeit der Endkunden und Marktpartner unmittelbar auswirken. Diese Entwicklungen sind eng zu überwachen, um zeitnah ggf. risikomindernde Maßnahmen einleiten zu können. Flensburg, 31. März 2022 Stadtwerke Flensburg GmbH 7. Ausschüttungssperre Der Gesamtbetrag der ausschüttungsgesperrten Beträge beläuft sich auf 636 TEUR und resultiert ausschließlich aus dem Unterschiedsbetrag zwischen der Bewertung der Rückstellungen für Pensionen, Beihilfen und Deputate nach Maßgabe des entsprechenden durchschnittlichen Marktzinssatzes aus den vergangenen zehn Geschäftsjahren und aus den vergangenen sieben Geschäftsjahren. 44 Geschäftsbericht 2021 – Anhang JAHRESABSCHLUSS Anlagenspiegel AZ K ZU N zum Dezember 2021 = Anzahlungen = Kapitalzuschuss = Zuschreibung = Nachaktivierung ANSCHAFFUNGS- UND HERSTELLUNGSKOSTEN 01.01.2021 EUR I. ZUGÄNGE EUR ABGÄNGE EUR ABSCHREIBUNGEN UMBUCHUNGEN + ./. EUR 31.12.2021 EUR 01.01.2021 EUR ZUGÄNGE EUR ABGÄNGE EUR BUCHWERTE UMBUCHUNGEN + ./. EUR 31.12.2021 EUR 31.12.2020 EUR 31.12.2021 EUR Immaterielle Vermögensgegenstände entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte und Werte sowie Lizenzen an solchen Rechten und Werten 24.964.961,65 496.170,81 -11.828,56 0,00 225.449.303,90 23.459.973,28 904.887,81 -11.828,56 0,00 24.353.032,53 1.504.988,37 1.096.271,37 24.964.961,65 496.170,81 -11.828,56 0,00 25.449.303,90 23.459.973,28 904.887,81 -11.828,56 0,00 24.353.032,53 1.504.988,37 1.096.271,37 0,00 38.914.990,44 33.086.633,68 30.675.100,48 -30.485,96 0,00 605.473.351,87 205.845.608,77 207.201.544,77 II. Sachanlagen 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten einschließlich der Bauten auf fremden Grundstücken 2. technische Anlagen und Maschinen 3. andere Anlagen, Betriebsund Geschäftsausstattung 4. geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau -83,00 70.603.414,80 81.847,14 -2.479.582,63 788.441.930,83 -1.111.883,28 K 20.139.656,54 -38.000,00 41.015.870,53 1.215.317,39 38.963.996,45 36.576.846,28 5.702.092,10 -2.517.582,63 78.798,59 16.712,26 69.590.090,92 37.516.781,12 -142.252,61 1.499.781,33 -2.287.213,16 K 6.636.345,92 812.674.896,64 582.596.322,06 -101.489,01 K 25.178.910,81 -17.561,00 K K 15.818,12 K K -238.620,41 24.933,96 41.979.501,47 31.807.757,21 2.150.507,35 -238.620,41 0,00 33.702.083,15 9.208.113,32 8.277.418,32 0,00 -6.677.992,14 74.564.942,69 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 38.963.996,45 74.564.942,69 AZ K 78.798,59 K -2.304.857,16 K 15.818,12 K 939.025.212,61 63.715.759,45 -1.492.756,30 0,00 998.809.431,72 651.920.860,39 28.829.199,49 -370.595,38 0,00 678.090.425,46 287.104.352,22 320.719.006,26 Anteile an verbundenen Unternehmen 7.192.201,15 0,00 0,00 0,00 7.192.201,15 6.837.878,59 0,00 0,00 0,00 6.837.878,59 354.322,56 v 2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 1.250.000,00 0,00 0,00 0,00 1.250.000,00 1.250.000,00 0,00 0,00 0,00 1.250.000,00 0,00 0,00 3. Beteiligungen 27.237.430,17 0,00 0,00 0,00 27.237.832,17 27.237.430,17 0,00 0,00 0,00 27.237.430,17 0,00 0,00 640.515,56 0,00 -640.515,56 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 640.515,56 0,00 5. Wertpapiere des Anlagevermögens 2.607,59 0,00 0,00 0,00 2.607,59 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 2.607,59 2.607,59 6. sonstige Ausleihungen 75.590,28 1.000,00 -29.711,47 0,00 46.878,81 8.780,35 0,00 0,00 0,00 8.780,35 66.809,93 38.098,46 0,00 35.729.519,72 35.334.089,11 0,00 35.334.089,11 1.064.255,64 395.430,61 0,00 737.777.547,10 289.673.596,23 322.210.708,24 III. Finanzanlagen 1. 4. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 36.398.344,75 1.402,00 --2.517.582,63 1.000.388.519,01 45 64.213.332,26 -670.227,03 K 78.798,59 -2.174.811,89 0,00 -2.304.857,16 K 0,00 1.059.988.255,34 Geschäftsbericht 2021 – Anlagenspiegel 710.714.922,78 0,00 K 29.734.087,30 Geschäftsbericht 2021 – Anlagenspiegel 15.818,12 -382.423,94 K 46 IMPRESSUM Herausgeber Stadtwerke Flensburg GmbH Batteriestraße 48 24939 Flensburg Telefon: 0461 487 - 0 Telefax: 0461 487 - 1699 E-Mail: service@stadtwerke-flensburg.de www.stadtwerke-flensburg.de Konzeption & Realisierung Eyleen John, Susanne Hansen Gestaltung & Satz Susanne Hansen www.hilgra.de Fotos Andreas Große www.andreas-grosse.de 47 Geschäftsbericht 2021 – Impressum
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.