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Liebe Mitglieder,
liebe Freund*innen des NABU,
wenn die Haselsträucher und die Weiden blühen, steht
der Frühling vor der Tür. Für viele Menschen ist das die
schönste Jahreszeit und da scheint es eine gute Nachricht,
dass unsere Winter kürzer werden und der Frühling immer früher kommt.
Zum Klimawandel gehören jedoch auch steigende
Temperaturen, mehr Extremereignisse wie Stürme und
ein Ansteigen des Meeresspiegels. Die Natur versucht
sich dem anzupassen. Das gelingt aber nur begrenzt und
so geraten die Beziehungen zwischen Tieren und Pflanzen
immer mehr aus dem Takt. Was sich in zehntausenden
Jahren entwickelte, wird in der Spanne nur eines Menschenlebens zerrissen. Diese Geschwindigkeit ist beängstigend.
Um die Erhitzung des Planeten zu stoppen, müssen
wir alle Optionen nutzen, den Umbau des Energiesystems,
der Industrie und des Verkehrs ebenso wie Schutz und
Wiederherstellung natürlicher Kohlenstoffspeicher, also
etwa Wälder und Moore. Mit dem neu geschaffenen
NABU-Klimafonds leisten wir einen ganz praktischen Beitrag. Wir fördern Landeigentümer*innen bei der Wiedervernässung von Mooren und erwerben auch selbst Flächen.
Damit die Energiewende vorankommt, will die Regierung Genehmigungsprozesse für Wind- und Solaranlagen
als Infrastruktur von „überragendem öffentlichen Interesse“ stark beschleunigen. Das wird unweigerlich zu erheblichen Eingriffen in Natur und Landschaft führen.
Deshalb müssen wir parallel eine grüne Infrastruktur
aufbauen. Auch der Schutz der Biodiversität, natürlicher
Klimaschutz und die natürliche Klimaanpassung durch
die Stärkung der Ökosysteme sind von überragendem
öffentlichem Interesse.
Für die grüne Infrastruktur werden wir rund 30 Prozent der Landf läche benötigen. Kommt dazu zur Vernetzung noch mindestens ein Zehntel der derzeit intensiv
genutzten Äcker, Wiesen und Forsten, können wir den
Kampf gegen Klima- und Naturkrise bestehen.
8
TiTel
8 Aus dem Takt geraten
Wie Tiere und Pflanzen die Klimakrise erleben
12 Gute Zeiten für Sonnenanbeter
Viele insekten nutzen die erwärmung
14 Neue Felder und Wälder
Kulturlandschaft im Klimawandel
6
N A T u r & u m W e lT
6 Mit dem Kutter auf Erkundungsfahrt
Zu Gast bei Wattführerin Silke Kreusel
20 So vielfältig ist das Allgäu
moore schützen und erlebbar machen
22 Wo Zimt und Pfeffer wachsen
Projekt klimaangepasste landwirtschaft
24
24 Flotte Käfer statt Party
Vera Kaunaths liebe zu Sechsbeinern
27 Beobachten, melden, gewinnen
Stunde der Gartenvögel vom 12. bis 14. mai
32 Glas, Papier, Plastik oder Blech?
Zur Ökobilanz von lebensmittel-Verpackungen
34 Naturliebe ohne Hintergedanken
Hirnforscher Gerald Hüther im Gespräch
36
42 Gemetzel an der Rasenkante
So gefährlich sind mähroboter
44 Zartes Grün vom Wegesrand
Tipps zur Frühlings-Wildkräuterküche
48 Zorro grüßt aus dem Apfelbaum
Der Gartenschläfer im Porträt
ArGumeNTe
48
36 Weltrettung oder Ablasshandel?
Über CO2-Zertifikate und Klimakompensation
rubriKeN
4 leserbriefe
16 NAbu-Welt
NAbu/Hoffotografen
26 Jugend
Ihr Jörg-Andreas Krüger
NABU-Präsident
28 Kinder
30 Kleinanzeigenbörse
46 Service
50 Ausblick
Der kurze Draht zum NABU
Postanschrift: NABU, 10108 Berlin; Hausanschrift: Charitéstraße 3, 10117 Berlin. Mitgliederservice: Tel. 030-28 49 84-40 00, Service@NABU.de; Spenden: Rena Zawal, Tel. 030-28 49 84-15 60,
Spenden@NABU.de; Patenschaften: Annika Barthel, Tel. 030-28 49 84-15 74, Paten@NABU.de;
NABU-Naturtelefon (Mo–Fr 9–16 Uhr): Tel. 030-28 49 84-60 00. Spendenkonto bei der Bank für
Sozialwirtschaft Köln, IBAN: DE83 3702 0500 0000 1001 00, BIC: BFSWDE33XXX.
Frühjahr 2023
3
brieFKASTeN
Hier könnte Ihr Leser*innenbrief stehen. Anschrift der Redaktion: Naturschutz heute,
10108 Berlin, Naturschutz.heute@NABU.de.
Bitte vergessen Sie nicht, auch bei E-Mails
Ihre Nachricht mit Namen und Anschrift zu
versehen.
Tipp
Mehr Praxistipps
Plädoyer für den Eichelhäher
Betr. Vogelschlag (4.22)
Betr. Vogel des Jahres (4.22)
Der Artikel zum Vogelschlag war mehr als
überfällig. Das sollte häufiger thematisiert
werden, damit die Unwissenheit der Menschen korrigiert werden kann und die Pseudo-Hilfen in Form von Vogelsilhouetten
nicht mehr verwendet werden.
Allerdings würde ich mir eine präsentere
Beschreibung der praxisnahen Anwendung
wünschen. Sie wurde leider in ihrem Artikel
nicht erwähnt und erst die weitere Recherche auf der von ihnen angegebenen NABUSeite brachte den gewünschten Erfolg.
Im Harz, in Sauerland und Westerwald, wo
die Wälder nach mehrjähriger Dürre und
dem Niederschlagsmangel verschwunden
sind, wo gar nicht genug Pf lanzmaterial für
den Waldumbau und auch baumpf lanzende
Menschen zur Verfügung stehen, da verbringt der Eichelhäher im Moment wahre
Höchstleistungen. Jeder Einzelne versteckt
tausende Eicheln im Winter im Boden und
macht dort schon genau das, was der Mensch
noch am Planen ist: Er betreibt den Waldumbau von Fichte auf hochstabile Eichenwälder mit aller Kraft, völlig ökologisch und
ohne jede Bodenverdichtung im Wald.
Der Eichelhäher ist für mich als Westerwälder Waldbauer mein bester und wertvollster Mitarbeiter, schade, dass er noch
nie Vogel des Jahres war.
Nicole Schweer
47802 Krefeld
Susann ullrich
Haareis, Eiszapfen und Eisblumen: im letzten Heft hatten wir dazu aufgerufen, uns
ihre winterlichen Kunstwerke aus der Natur
zuzusenden. Für die rund 80 einsendungen
von eis in den faszinierendsten Formen und
auf den unterschiedlichsten Scheiben, Gewässern, Ästen und blättern danken wir herzlich!
▶
mehr bilder unter www.NABU.de/Haareis.
Holpriges Lesegefühl
Betr. Gendersternchen
Preisausschreiben
mit dem NAbu gewinnen!
G e w in n s p ie l
Im letzten Heft fragten wir: Wie nennt man die Methode, mit der die Knutts im Wattenmeer besendert
werden? Die Lösung war „Rucksackmethode“. Je ein
Kosmos-Naturführer „Die siehst du! Tiere um dich
herum“ geht an Lilli Rehm aus 76833 Walsheim,
Maik Lamolla aus 15806 Zossen, Jan Weidmann aus
67065 Ludwigshafen, Karin Sombrowski aus 37216
Witzenhausen und Carmen Selle aus 18198 Stäbelow.
Je einen „Kosmos Pilzführer für unterwegs“ gewonnen haben Christine Schmidt-Köhler aus 65375
Oestrich-Winkel, Johannes Zühlke aus 56412 Stahlhofen, Bettina Gölz aus 71083 Herrenberg, Sigurd
Thielke aus 86161 Augsburg und Hildegard Stukenbrock aus 37671 Höxter.
Für unser aktuelles Preisausschreiben möchten wir
wissen: Was ist die wichtigste Nahrungsgrundlage des
Gartenschläfers? Zu gewinnen gibt es vier Mal Caroline
Rings „Wanderer zwischen den Welten – was Vögel
in Städten erzählen“ aus dem Berlin Verlag und fünf
Mal den Bildband „National Geographic – Die Welt in
spektakulären Bildern“. Schreiben Sie die Lösung bitte
auf eine Postkarte an Naturschutz heute, Charitéstraße
3, 10117 Berlin. Einsendeschluss ist der 3. April. ◀
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Frank Bettgenhäuser, 57638 Neitersen
Mit Interesse verfolge ich Ihre Aktionen und
Beiträge, lese auch gern das Magazin und
freue mich, dass viele gute Nachrichten darin
vermeldet werden können. Seit gegendert
wird, ist mir die Leselust allerdings gemindert. Abgesehen von der Optik und dem umständlich-holperigen Lesegefühl sehe ich
überhaupt nicht ein, dass unsere neutrale
deutsche Pluralform mich als Frau plötzlich
nicht mehr inkludieren soll. Warum muss
das Geschlecht dauernd hervorgehoben werden? Ich sehe keine „Einbeziehung aller Menschen“, sondern nur weitere Kategorisierungen und Schubladen.
Imki Niemeier, 04107 Leipzig
Anmerkung der Redaktion: Wir wissen, dass
es zu diesem Thema unterschiedliche Sichtweisen gibt. Der NABU hat sich nach eingehender
Befassung entschieden, in seinen Veröffentlichungen eine möglichst geschlechtergerechte
Sprache zu verwenden, was auch den gelegentlichen Gebrauch des Gendersternchens einschließt. Diesen einen „Holperer“ pro Seite –
mehr ist es meist nicht – muten wir auch denjenigen mit einer Abneigung gegen Sternchen
zu.
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Kutter und Kreusel
Silke Kreusel ist am liebsten draußen und am meer.
ihre leidenschaft hat sie zum beruf gemacht. Ab April
bietet sie NAbu-Ausflugsfahrten auf die insel Spiekeroog mit einem Fischkutter an, und sie ist Wattführerin.
Wir durften dabei sein und erleben, wie sie Groß und
Klein für meerestiere begeistert.
E
in Mittwochmorgen im Sommer
2022: Treffpunkt ist die Anlegestelle Neuharlingersiel im Krabbenfischerhafen. Dort stechen
wir mit der Gorch Fock in See. Dabei handelt es sich nicht um das bekannte Segelschulschiff aus Kiel, sondern um einen
Fischkutter. Uns nimmt heute Silke Kreusel mit auf Kuttertour, die schon mal eins
mit der Gorch Fock gemeinsam hat: das
Geburtsjahr 1971. Schon seit 16 Jahren
fährt sie mindestens 17-mal im Sommer
raus und bietet naturkundliche Ausfahrten an, gemeinsam mit der Fischerfamilie
Jacobs, die seit den 70er Jahren solche Ausflugsfahrten im Programm hat. Über den
NABU Oldenburg werden die Ausfahrten
beworben und sind immer ausgebucht.
6
Silke Kreusel ist in Soest geboren, in
Nordrhein-Westfalen, was ja bekanntlich
nicht am Meer liegt, aber ihre Liebe zum
Wasser hat sie immer an die Küste gezogen.
Zum Studium ist sie dann in Oldenburg gelandet und letztendlich geblieben. Kurios:
Als eineiige Zwillinge werden sie und ihre
Schwester manchmal verwechselt, denn
auch die hat es ans Meer gezogen. Sie arbeitet bei den Wattwelten auf Norderney und
bietet dort auch unter anderem Wattführungen an. Beide Schwestern waren schon
als Schülerinnen im Naturschutz aktiv.
Seehunde und Schaufang · Was direkt
überzeugt, ist Silke Kreusels ruhige und
besonnene Art, sie kann gut reden und
muss gar nicht laut werden, damit ihr die
Besucher*innen an den Lippen hängen.
Das Besondere an den Touren ist, dass Fischer Willi Jacob sich genau auskennt, wie
weit er an die Seehundbänke heranfahren
kann, um die Tiere nicht zu stören. Mit im
Programm ist ein Schaufang, bei dem die
Besucher*innen viel über die Lebewesen
im Meer lernen. Die Fische und Krabben
werden natürlich wieder frei gelassen.
„Viele finden das eventuell im ersten Moment komisch, aber nur wer sich mit den
Lebewesen im Meer beschäftigt, nicht nur
auf dem Papier, bekommt einen ganz anderen Blick auf die zu schützenden Arten“,
sagt Kreusel.
Auch unsere Gruppe ist bunt gemischt ·
Tourist*innen sind dabei, vor allem Familien mit Kindern, die sich begeistert über die
Eimer mit den Tieren beugen. Während
des Vorgangs wird Sauerstoff in die Eimer
gepumpt, damit den Tieren nichts passiert,
den Tank hat Fischer Jacob mit an Bord.
Ganz aufgeregt sind aber auch einige Erwachsene, die zum ersten Mal in ihrem Leben eine echte Scholle, eine Nordseegarnele
oder Strandkrabbe begutachten. Während
unserer Fahrt begegnen uns noch ein Regenbrachvogel auf Durchzug und ein Löffler.
N AT URSC HUT Z heute
SilKe KreuSel
Auf der Kuttertour ist
auch ein Schaufang im
Programm, bei dem die
besucher*innen viel über
die lebewesen im meer
lernen. Die Fische und
Krabben werden wieder
frei gelassen.
Viele sonnige Stunden
verbringen Seehunde auf
den Seehundbänken
westlich der insel
Spiekeroog.
Wunderwelt Wattenmeer · Silke Kreusel
ist außerdem Wattführerin und bietet neben den Kuttertouren nach Spiekeroog
auch Wattwanderungen über das Nationalparkhaus Carolinensiel an. „Der Wattboden hat so viel Leben, er produziert etwa
so viel Biomasse wie der tropische Regenwald“, so Kreusel. „Und alle Tiere sind auf
die Gezeiten angepasst, ein Wattwurm
kommt neun Stunden ohne frischen Sauerstoff klar, denn er kann über das viele Hämoglobin in seinem Blut große Vorräte anlegen. Statt bei Ebbe zu ersticken, halten
sie einfach die Luft an.“
Einen ganzen Tag dauert so ein Kutterausflug, mit Hin- und Rückfahrt nach und
von Spiekeroog. Dort bietet Kreusel eine
naturkundliche Führung über die Insel an.
Die verschiedenen Landschaften der Insel
und ihre Pflanzen und Vögel stehen auf
dem Programm. Schon teilt sich die Gruppe. Da die Führung optional ist, gehen einige lieber was essen oder auf eigene Faust
los. Dabei kann Silke noch so viel über die
Insel erzählen. Durch Umlagerung großer
Sandmengen „wandern“ die Ostfriesischen
Inseln im Laufe der Jahrhunderte von
West nach Ost, sodass die Inseldörfer in
Frühjahr 2023
der Vergangenheit mehrfach verlegt werden mussten. Die Zusammensetzung der
Pflanzen auf der Insel ist an die Bedingungen angepasst. Wir entdecken zuerst
Strandwermut: Wer die Pflanze zwischen
den Fingern verreibt, nimmt gleich den
unverwechselbaren Duft wahr. Sie ist neben Strandflieder typisch für Salzwiesen.
Die Salzwiesen befinden sich im Süden einer jeden ostfriesischen Insel. Laut Infos
des Nationalparks Wattenmeer gehören
sie zu den wenigen natürlichen Salzwiesen
der Nordhalbkugel. Zusammen mit den
vorgelagerten Wattflächen sind sie einer
der wichtigsten Rastplätze für Zugvögel
auf den Ostfriesischen Inseln, da sie hier
verhältnismäßig wenigen Störungen ausgesetzt sind.
Nach so einem vollen Tag muss sich
wohl auch Silke mal entspannen. Daher die
Frage, was sie für Hobbys hat? „Im Grunde
habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht,
ansonsten bin ich noch Qigong-Lehrerin,
und das kann man ja auch prima draußen
machen.“ ◀
Info
NABU Oldenburg
Der NAbu Oldenburg bietet regelmäßig Kutterfahrten nach Spiekeroog von Neuharlingersiel aus an.
▶
Die nächsten Termine gibt es
unter: www.NABU.de/Kutter
▶
Anmeldungen werden entgegengenommen unter der Telefonnummer 0441-25600 oder per E-Mail
an Mail@NABU-Oldenburg.de.
Text: Nicole Flöper
Fotos: Sebastian Hennigs
7
TiTel
Aus dem
Takt geraten
Schon jetzt drohen viele Tier- und Pflanzenarten
das Anpassungs-Wettrennen mit dem Klimawandel zu verlieren.
D
ie Klimakrise kommt als laues
Lüftchen daher, freundlich und
unscheinbar. 40 Jahre sind in
der Erdgeschichte nicht einmal
ein Wimpernschlag und doch sind in dieser Zeit unsere Winter ganze zehn Tage
kürzer geworden.
Natürlich steht im Kalender immer
noch der 20. März als Frühlingsanfang und
die Meteorologen nehmen unverändert den
1. März, weil sich in ganzen Monaten besser rechnen lässt. Verändert hat sich der
Naturkalender, die sogenannte Phänologie.
Nach diesem Kalender reicht der Winter in
Deutschland vom Beginn des Blattfalls der
Stieleiche bis zum Blühbeginn der Haselsträucher.
Stauchen und Dehnen · Frühling und Sommer rückten im Naturkalender vor, behielten aber ihre Länge. Was dem Winter nun
fehlt, kommt vor allem dem Frühherbst
zugute. Diese Zeit zwischen Holunderreife
und Blattfärbung der Birken dauert heute
im Durchschnitt fast zwei Wochen länger.
Je nach Witterungsverlauf ist ohnehin
nicht jedes Jahr wie das andere. Doch für
Tiere, die für sich oder ihren Nachwuchs
auf bestimmte Pflanzen angewiesen sind –
oder auf Beutetiere, die von diesen Pflanzen leben –, ist dieses zusätzliche Verschieben, Stauchen und Dehnen der Jahreszeiten eine große Herausforderung.
Noch kniffliger wird es für wandernde
Tierarten. Sie erleben die Klimakrise im
Jahresverlauf gleich an mehreren Orten, jedes Mal auf eine andere Art. So fliegen die
meisten Zugvögel im Herbst nicht nonstop
in die nahrungsreichen Winterquartiere.
Langstreckenzieher benötigen mehrere
Rastplätze auf ihrem Zugweg von oft 5.000
bis 10.000 Kilometern Länge. Dort füllen
8
sie ihre Energiereserven auf, um den Weiterflug zu schaffen. Der Klimawandel bewirkt, dass gerade in Afrika und Südeuropa
Niederschläge über lange Zeit ausbleiben
und Gewässer trockenfallen. Die Rastplätze
werden kleiner oder verschwinden ganz.
Überraschung bei der Rückkehr · Gleichzeitig bekommen die Vögel die Frühjahrsveränderungen in Europa gar nicht mit
und können sich schwer darauf einstellen,
denn sie sind da ja noch auf dem Rückflug.
Die Ankunft von Afrika-Überwinterern
wie Trauerschnäpper oder Kuckuck passt
nicht mehr recht zu den Umweltbedingungen im Brutgebiet.
Standvögel oder Kurzstreckenzieher erleben die Veränderungen direkt vor Ort
und reagieren darauf. Bei Langstreckenziehern ist das Zugverhalten genetisch festgelegt, Anpassungen dauern länger. Dennoch
hat zum Beispiel der Trauerschnäpper in
den Niederlanden den Brutbeginn innerhalb von 20 Jahren um zehn Tage nach vorne verlegt, ähnlich die Schwalben. Eine
Vielzahl von Vogelarten in Europa brütet
im Mittel 6 bis 14 Tage früher.
Keine Zeit für Ruhepausen · Wie manche
Arten versuchen, mit dem Klimawandel
Schritt zu halten, beschreibt Scott Weidensaul von der National Audubon Society,
der US-amerikanischen NABU-Partnerorganisation innerhalb von BirdLife International: „Radaraufnahmen zeigen, dass die
Vögel von Süden kommend den Golf von
Mexiko zu fast unveränderten Zeiten erreichen. Kaum an Land, nehmen sie plötzlich
Tempo auf und versuchen, den Frühling
einzuholen.“
Statt noch einmal zu rasten, wird durchgeflogen. Und auch dann geht es ohne Pause
Der Zilpzalp bleibt im Winter
immer öfter bei uns. Selbst
einige rauchschwalben ziehen nicht mehr nach Afrika,
sondern in den Süden englands.
weiter. Statt nach dem anstrengenden Zug
bis zum Brutgeschäft noch eine Weile auszuruhen, geht es sofort zur Sache. Amerikanische Waldamseln etwa kommen fünf
Tage früher im Brutrevier an als in den
1960ern, Brut und Aufzucht der Jungvögel
sind dagegen um volle drei Wochen vorgezogen.
Riskante Anpassung · Doch wie lange
kann diese Strategie noch tragen? Wenn
die Pausen jetzt schon aufgebraucht sind,
was passiert bei weiterem Klimawandel?
Ohnehin ist das frühere Brüten nicht ungefährlich. Das zeigen Studien des Max-PlanckInstituts für Verhaltensforschung und der
Cornell-Universität bei amerikanischen
Sumpfschwalben. Demnach sind früh
schlüpfende Küken einem höheren Risiko
für schlechte Wetterbedingungen, Futterknappheit und Sterblichkeit ausgesetzt. >
Wandernde Arten
erleben die Klimakrise im Jahresverlauf gleich an
mehreren Orten.
N AT URSC HUT Z heute
picture alliance/Zoonar/J. mrocek
pa/blickwinkel/A. Hartl
picture alliance/imagebroker/P. Frischknecht
rauchschwalbe
pa/blickwinkel/Agami/m. Guyt
pa/imagebroker/O. Schreiter
Die brutkolonien des bunten Papageitauchers werden immer kleiner, weil
seine Hauptnahrung, die Sandaale,
nach Norden abwandern.
Auch in den Flüssen ändern sich die lebensräume. Viele Arten drängen
immer stärker in die kühlen Oberläufe, die angestammte Heimat der
Forelle.
Trauerschnäpper
Frühjahr 2023
9
TiTel
pa/blickwinkel/AGAmi/T. Douma
Wanderungen oder Verhaltensänderungen sind eine möglichkeit, auf die Klimakrise zu reagieren. Noch tiefer gehen genetische Anpassungen, etwa bei
der Hitze- oder Trockenheitstoleranz. bei kurzlebigen Pflanzen oder bei insekten kann das
innerhalb weniger Jahre vonstattengehen.
Auch bei Vögeln und Säugetieren sind erste Anpassungen
nachweisbar. Für Körpergröße
und Körperformen gelten zwei
Grundsätze: in kalten regionen
werden Tiere der gleichen Gattung größer (bergmann’sche
regel) und in warmen regionen haben Tiere längere Gliedmaßen (Allen’sche regel). beides liegt am Wärmehaushalt.
ein größerer Körper begrenzt
durch die kompakte Oberfläche
Wärmeverluste, lange Gliedmaßen helfen Wärme abzugeben. Deshalb sind eisbären
viel größer als tropische malaienbären und haben Wüstenfüchse im Vergleich zu Polarfüchsen gewaltig lange Ohren.
Studien anhand von museumsexemplaren und langzeituntersuchungen zeigen, dass
die erwärmung bereits messbare Folgen hat. So wuchsen
bei Waldmäusen die Schwänze
und bei Fledermäusen die Flügel. in den uSA ergaben messungen an 70.000 innerhalb
von 40 Jahren tot eingesammelten Zugvögeln zahlreicher
Arten ein Schrumpfen um 2,4
Prozent bei gleichzeitiger Flügelverlängerung. Das scheint
wenig, ist für die Kürze der Zeit
aber bemerkenswert.
10
Waldmaus
pa/All Canada Photos/G. bartley
Info
Wie in europa wandeln sich auch in Nordamerika
die Jahreszeiten. Zugvögel wie blaurücken-Waldsänger und Walddrossel müssen ihre Ankunftszeiten im brutgebiet vorverlegen.
pa/S. leslie
Längere Ohren
und Schwänze
> Die Klimakrise verschiebt nicht nur
die Zeiten, die Lebensbedingungen ändern
sich generell. In 20 Jahren haben sich
durch die Erwärmung die Lebensräume in
Europa rein rechnerisch um 250 Kilometer
nach Norden verschoben. Wer unter gleichen Bedingungen weiterleben möchte,
müsste dem also folgen und manche versuchen es auch. Das klappt aber nur bedingt.
So sind die Tagfaltervorkommen nur 114
Kilometer nordwärts gewandert und die
der Vögel um 37 Kilometer.
Am Nordpol ist Schluss · Das Netz des Lebens reißt zeitlich und örtlich auseinander.
Bei Seevögeln wie dem Papageitaucher hat
das bereits Konsequenzen. Dieser ernährt
sich vor allem von Sandaalen. Sandaale
wiederum fressen winzige Wasserorganismen, das Zooplankton. Durch die Meereserwärmung zieht sich das Zooplankton
nach Norden zurück, es gibt weniger Sandaale und die Papageitaucher verhungern
buchstäblich. In den Hauptbrutgebieten
von Island bis Großbritannien sind die Papageitaucherbestände dramatisch eingebrochen.
Ein vergleichbares Schicksal droht Lummen, Raubmöwen und Meeresenten. Nur
noch im hohen Norden, von Spitzbergen
aufwärts, werden sie künftig gut leben können. Der Gesamtlebensraum wird immer
kleiner und auch hier ist die Frage: Wie
soll das enden? Am Nordpol ist Schluss der
Reise, weiteres Ausweichen unmöglich.
Ähnlich sieht es mit einer anderen Wanderung aus, der von unten nach oben. In
den Mittelgebirgen ebenso wie in den Alpen
zieht es Tiere und Pflanzen erwärmungs-
Die zuträglichen
Lebensräume
werden immer
kleiner. Wie soll
das enden?
bedingt in die Höhe. Das kann nicht ewig
so weiter gehen und findet ja auch nicht
im luftleeren Raum statt. Da wo Arten neu
einwandern, werden andere verdrängt.
Wir haben es in der Hand · Die wenigen genannten Beispiele zeigen das gewaltige
Ausmaß der Klimakrise. Dabei war von der
Versauerung der Ozeane und dem Anstieg
des Meeresspiegels noch gar keine Rede,
nicht von wachsenden Wüsten oder der
Zunahme von Orkanen. Die Erde hat sich
immer verändert, aber nie in diesem Tempo. Wir erleben ein Ereignis ähnlich groß
wie das Aussterben der Dinosaurier vor 65
Millionen Jahren. Mit dem Unterschied,
dass die Ursache menschengemacht ist –
und dass wir es in der Hand haben, die Katastrophe noch zu verhindern. ◀
Helge May
▶
Ausführliches NABU-Hintergrundpapier
„Klimaanpassung: Wie umgehen mit den
Folgen der Klimakrise?“ (68 Seiten) unter
www.NABU.de/Klimaanpassung. Enthalten
sind Szenarien zur Klimaentwicklung in
Deutschland mit den Auswirkungen auf Arten,
Lebensräume, den Wasserhaushalt und den
Siedlungsraum.
N AT URSC HUT Z heute
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Der eindrucksvolle Segelfalter gehört zu den Klimawandel-Profiteuren. Hier
besucht er im Garten eine
Spornblume.
Gute Zeiten
für Sonnenanbeter
Viele insekten profitieren vom Klimawandel und
dringen immer weiter nach Norden vor.
W
ird es Insekten zu heiß
oder zu kalt, flüchten sie in
den Schatten oder suchen
warme Stellen auf, im Extremfall halten sie Kälte- oder Hitzeschlaf.
Das unterscheidet die wechselwarmen Insekten von Säugetieren oder Vögeln, die
eine weitgehend konstante Körpertemperatur aufweisen. Die Klimakrise schlägt mit
ihren erhöhten Temperaturen bei Insekten
also unmittelbar durch.
Frühe Aurorafalter · Die Art der Betroffenheit unterscheidet sich aber kaum. Auch
bei Insekten gibt es „Verlierer“, wie Mooroder Gebirgsspezialisten, denen es zu warm
wird und die in die Höhe oder nach Norden
ausweichen. Es gibt die Pflanzenfresser, die
ihren Rhythmus anpassen müssen. Zum
Beispiel flattert der Aurorafalter heute im
Frühling zwei Wochen früher am Wiesenschaumkraut als noch vor 30 Jahren. Es gibt
Parasiten und Räuber, die mit ihren Beutetieren synchron bleiben müssen. Es gibt wie
bei den Zugvögeln Insekten, die ihr Wanderverhalten umstellen und – etwa Admiral
oder Taubenschwänzchen – zu „Standinsekten“ werden, die bei uns überwintern.
Und es gibt Arten, die jetzt genau ihre
Wohlfühltemperatur erreichen, sich daher
stärker vermehren oder ihr Areal erweitern.
Zu letzteren gehört der Segelfalter. Dieser
ist so etwas wie der Bienenfresser der Insektenwelt. Nicht dass er Bienen fressen
würde und er gräbt natürlich keine Höhlen. Als Schmetterling fliegt der Segelfalter
offene Blüten aller Art an und kommt dabei auch in Gärten, die Raupen fressen bevorzugt an Schlehen. Bienenfresser und Segelfalter sind nicht nur ausgesprochen farbenprächtig. Sie stammen auch beide aus
dem Mittelmeerraum, wo sie recht häufig
sind, beide breiten sich in den letzten Jahren bei uns immer weiter aus.
12
Comeback der Segelfalter · Dabei sah es
für die deutschen Segelfaltervorkommen
lange schlecht aus. Besiedelt wurden nur
sonnenbeschienene, offene Südhänge.
Ihre Eier legten die Falter fast ausschließlich an sogenannten Krüppelschlehen ab,
wenige Zentimeter über dem Boden, weil
sich dort die Luft besonders stark erhitzt.
Da solche Strukturen regelmäßige Beweidung oder aufwändige Pflegemaßnahmen
benötigen, waren die Segelfalter vielerorts
verschwunden.
Das Comeback des Segelfalters hat mehrere Gründe. Artenschutzprogramme spielten eine Rolle und im Osten boten die spärlich bewachsenen ehemaligen Braunkohleflächen neue Lebensräume. Ein Blick auf
die Verbreitungskarte des NABU-Naturguckers zeigt, dass die Falter heute auch weit
darüber hinaus zu sehen sind, unter anderem nahezu flächendeckend im Dreieck
Berlin-Dresden-Leipzig. Ob der Segelfalter
damit klimabedingt bereits den Sprung
von den „Sonderbiotopen“ in die Normallandschaft geschafft hat, bleibt abzuwarten.
Ausgangspunkt Wärmeinseln · Keine Zweifel bestehen dagegen bei der Schwarzen
Holzbiene. Ausgehend von den Wärmegebieten hat sie sich innerhalb weniger Jahrzehnte in ganz Deutschland ausgebreitet.
Unsere größte heimische Wildbiene stellt
an Lebensraum oder Nahrung keine ungewöhnlichen Ansprüche. Limitierender Faktor war hier offenbar das Klima. Segelfalter und Holzbiene stehen stellvertretend
für zahlreiche Klimawandel-Gewinner.
Wie viele es genau sind, weiß niemand so
genau.
Selbst Fachleute haben angesichts der
enormen Artenfülle und der lückenhaften
Datenlage keinen klaren Überblick. Dem
allgemeinen Publikum bleiben die meisten
Insekten ohnehin verborgen, in Medien und
Öffentlichkeit kommen nur die spektakulären Fälle vor. Vor allem dann, wenn vermeintliche Gefahren drohen, für die Ernte
im Garten oder gar für Leib und Leben.
Verschleppt und losgelassen · Viele dieser
Arten wurden aus anderen Weltregionen
nach Mitteleuropa verschleppt, darunter
potentielle Pflanzenschädlinge. Manche,
wie die grüne Reiswanze, sind auch nach
Jahrzehnten nicht über Wärmegebiete wie
das Rheintal hinausgekommen. Andere
breiten sich mit großer Geschwindigkeit
aus. Die aus Amerika stammende Walnussfruchtfliege benötigte keine 20 Jahre für
ihre Reise durch Deutschland.
Zu den jüngsten Immigranten zählt die
Bläulingszikade. Über Pflanzenimporte gelangte sie bereits 1970 nach Südeuropa.
Dort ist sie inzwischen so häufig, dass spezieller „Metcalfa-Honig“ verkauft wird, den
die Bienen aus den Ausscheidungen der Zikaden produzieren. Noch beschränkt sich
ihr Vorkommen in Deutschland auf den
Oberrhein.
Leibspeise Honigbienen · Ebenfalls in Ausbreitung ist die Asiatische Hornisse. Sie
wurde in Frankreich eingeschleppt und
hat nun auch Süddeutschland erreicht. Da
sie gerne Honigbienen verspeist, ist die
Aufregung vor allem bei Imker*innen
groß. Dass Vespa velutina den Nutzbienenbeständen wirklich gefährlich wird, ist jedoch nicht ausgemacht. Schließlich haben
auch unsere heimischen Hornissen, Wespen und viele andere Insekten Honigbienen zum Fressen gern.
Zudem dürfte es der Asiatischen Hornisse in weiten Teilen Deutschlands noch zu
kalt sein. Naturfreund*innen haben jedenfalls die einmalige Möglichkeit, die Ausbreitung einer Art von Anfang an zu verfolgen
und mit eigenen Beobachtungen etwas
zum Kenntnisstand beizutragen. Wer eine
Asiatische Hornisse sieht, kann dies über
eine neue Web-App bequem an den NABUNaturgucker melden. Zur leichteren Bestimmung enthält die App zahlreiche Bilder,
auch von Verwechslungsarten wie Europäische Hornisse, Wespen und Wespenschwebfliegen. Infos und Download: www.NABU.
de/VespaVelutina. ◀
Helge May
N AT URSC HUT Z heute
picture alliance/imagebroker/ncphoto
Insekten
zählen
Insektensommer
2023
Vom 2. bis 11. Juni findet
die erste etappe des diesjährigen insektensommers
statt. Dabei werden eine
Stunde lang Krabbeltiere
aller Art gezählt und notiert.
▶
pa/blickwinkel/Agami/W. leurs
Die bläulingszikade kommt bisher nur am Oberrhein vor, während es die als Krankheitsüberträger gefürchtete Asiatische Tigermücke bis nach
berlin geschafft hat.
Frühjahr 2023
pa/blickwinkel/H. bellmann/F. Hecke
Die Asiatische Hornisse – etwas kleiner als ihre
europäische Schwester – gehört zu den eingeschleppten Arten, die sich nun langsam ausbreiten.
Die raupen des Natternwurz-Perlmutterfalter
fressen ausschließlich an Wiesenknöterich und
bestimmten Veilchen. Ziehen die Futterpflanzen
um, muss der Falter mitziehen.
pa/blickwinkel/G. Kunz
pa/dpa/m. D. becus
Infos und Mitmach-App:
www.insektensommer.de.
13
TiTel
Neue Felder und Wälder
Auch Forst- und landwirtschaft müssen auf die Klimakrise
reagieren. Das hat erhebliche Auswirkungen auf die
wildlebende Tier- und Pflanzenwelt.
Herausforderung Wassermangel · In der
Landwirtschaft verschärft der Klimawandel schon heute die durch Jahrzehnte aktiver Entwässerung auftretenden Probleme.
Das gilt in der Normallandschaft und erst
recht etwa im Feuchtgrünland, wo Bekassine, Schnepfe und Brachvogel kaum noch
Nachwuchs großziehen können. Die großflächige Entwässerung hat zwar die landwirtschaftliche Produktivität erhöht, aber
die Nahrungsverfügbarkeit verringert.
Häufig sind die Böden selbst in Wiesenvogelschutzgebieten bereits im Mai ausgetrocknet, stellt Yves Bötsch vom MichaelOtto-Institut im NABU (MOIN) fest. Untersuchungen des MOIN zeigen, dass Wiesenüberstauungen ein wirksames Mittel sind,
unter dem die Grasqualität nicht leidet:
„Gewisse Wasserflächen dürfen gerne sogar
bis in den Sommer hinein bestehen bleiben, damit auch die Küken noch feuchte,
schlammige Stellen zur Nahrungssuche
vorfinden. Eine extensive Nutzung sollte
unbedingt erhalten bleiben, so dass keine
Sukzession stattfindet.“
Hirse statt Winterweizen? · Wasser besser
in der Landschaft zu halten und verfügbar
zu machen, wird auch andernorts zentrale
Herausforderung sein. Gleichzeitig wird
sich das Spektrum der angebauten Feldfrüchte, Obst- und Gemüsearten ändern.
„Pflanzenbauliche Anpassungsstrategien
umfassen den verstärkten Anbau von Kulturen, die hitzetoleranter (Hirse, Soja) und
14
trockenheitstoleranter (Gerste, Luzerne)
sind“, so die baden-württembergische
Fachanstalt LTZ Augustenberg. „Zur Streuung des Anbaurisikos ist eine mehrgliedrige Fruchtfolge und die Verwendung
mehrerer Sorten statt nur einiger weniger empfehlenswert.“
Für viele Tiere und Pflanzen der Agrarlandschaft sind Nutzungsintensität und
Strukturelemente wichtiger als die angebauten Früchte. Dennoch wird zum Beispiel
Soja statt Weizen unmittelbare Folgen haben. Die Vegetationsentwicklung ist eine
andere, ebenso das Binnenklima im Acker
und sein Wert als Nahrungsquelle. Das gilt
für spezialisierte pflanzenfressende Insekten wie für die gesamte Nahrungskette.
Selbst die Buche macht schlapp · Vor ähnlichen Herausforderungen steht die Forstwirtschaft – mit dem kleinen Unterschied,
dass hier nicht vom einen auf das andere
Jahr der Anbau umgestellt werden kann.
Es muss weit in die Zukunft geschaut werden. Der SWR hat es versucht und malt
für den Schwarzwald im Jahr 2050 dieses
Bild: „Nadelwälder sind in den Höhenlagen völlig verschwunden. Während der
Wald ist mehr als Bäume · Die Klimakrise
im Wald nur unter dem Aspekt Baumartenwahl zu betrachten, ist für Ibisch zu
kurz gedacht. Nötig sei „eine ökosystemare Perspektive und die Einsicht, dass die
Verletzlichkeit der Wälder wesentlich
durch den Zustand des Gesamtsystems
einschließlich aller Organismen wie Pilze
und Mikroorganismen sowie den Zustand
der ökologischen Prozesse geprägt wird.“
Auch sei es verkehrt, den Wald alleine zu
betrachten: „Die Austrocknung der sich
stark erwärmenden Agrarlandschaft in der
Nachbarschaft von Wäldern und die Entwässerung von Wäldern und Feldern sind
von zentraler Bedeutung.“ ◀
Helge May
Die große Herausforderung:
Wasser besser in der Landschaft
zu halten und verfügbar zu machen.
pa/blickwinkel/F. Hecker
O
hne Wasser kein Leben. Das
macht die hereinbrechende
Klimakrise besonders deutlich. Zwar scheint es, dass
sich die Niederschlagsmenge in Deutschland nicht radikal ändern wird. Wohl aber
die Art der Niederschläge und ihre Verteilung. Dürrephasen werden ebenso zunehmen wie Überschwemmungen. Das Wetter
wird „wilder“.
Bergahorn sich in den Wäldern halten
kann, hat die Buche selbst auf 1.000 Höhenmetern massive Probleme. Ihr fehlt im
Hochsommer das Wasser. Die nördlichen
und mittleren Schwarzwaldhänge zum
Rheintal sind inzwischen frei von Fichten
und Kiefern. Nur die Douglasie hat die Trockenheit ausgehalten, wenn sie auch immer wieder durch Schadpilze geschwächt
wird. Am besten machen sich Eichen und
Esskastanien.“
Das Wintergoldhähnchen als Nadelwaldbrüter würde sich wohl freuen, wenn die
Fichte in der amerikanischen Douglasie einen Nachfolger finden würde. Einen naturfernen Nadelbaumforst durch den nächsten zu ersetzen, hält Waldnaturschutz-Professor Pierre Ibisch von der Hochschule
Eberswalde allerdings für keine gute Idee.
Zudem werde ausgeblendet, „dass Douglasien auch in Europa bereits unter Trockenheit und Schädlingsbefall leiden.“
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Lesetipp: Toralf Staud und Nick
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sind bei uns aber
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pa/H. Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa
Schon heute wachsen
in Süddeutschland
Sojabohnen. ihre Anbaufläche wird deutlich zunehmen.
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Die umweltsünde des Jahres
N. bülow
Der „Dinosaurier des Jahres“ des
NABU ging für 2022 an das Fischsterben in der Oder. Die Einleitung von
salzhaltigen Abwässern und der niedrige Pegelstand während der langen
Dürre hatten letzten Sommer zu einer
Versalzung des Flusses geführt. In diesen Bedingungen breitete sich eine
giftige Brackwasseralge aus, die auf
einer Länge von rund 500 Kilometern
zahlreichen im Wasser lebenden Arten das Leben kostete.
Für seinen langjährigen, unermüdlichen einsatz für
den Waldnaturschutz und wertvolle wissenschaftliche Arbeit wurde Pierre Ibisch mit der NABU-Waldmedaille ausgezeichnet. Der Professor für Naturschutz an der Hochschule für Nachhaltige entwicklung eberswalde beschäftigt sich seit 30 Jahren mit
Wäldern. er ist Fürsprecher naturnaher Wälder,
wirbt für Alt- und Totholz sowie ökologischen Waldbau und scheut dabei keine Widerstände. mehr:
www.NABU.de/Waldmedaille. ◀
Die Umweltkatastrophe steht stellvertretend für den schlechten ökologischen Zustand vieler anderer Flüsse
in Deutschland. Vertiefungen oder Begradigungen für den Schiffsverkehr
zerstören wichtige Lebensräume, Flüsse verlieren an Widerstandsfähigkeit.
Der NABU fordert deshalb, alle schädlichen Umwelteinf lüsse und Ausbaupläne an deutschen Flüssen sofort zu
stoppen und sie in ihren natürlichen
Zustand zu bringen. ◀
▶
Wer helfen will, kann eine Online-Petition des NABU an die Umweltminister*innen der Bundesländer unterzeichnen: www.NABU.de/Oder.
WEGWEISENDES GERICHTSURTEIL
Schottergärten
amtlich beseitigen
NAbu/V. Gehrmann
Das niedersächsische Oberverwaltungsgericht in Lüneburg hat im Januar ein Urteil
des Verwaltungsgerichts Hannover gegen
Schottergärten bestätigt. Laut Bauordnung
sind Schottergärten in Niedersachsen bereits
seit 2012 verboten. Nicht überbaute Flächen
am Haus müssen Grünf lächen sein, sofern
sie nicht für eine andere zulässige Nutzung
erforderlich sind. Das Urteil bekräftigt die
gesetzlichen Bestimmungen nun: Die Behörden dürfen mit Kies oder Steinplatten
weitgehend versiegelte Flächen verbieten
und die Beseitigung anordnen. Der NABU
fordert andere Bundesländer auf, dem Beispiel zu folgen. ◀
KLIMAGERECHTE LANDWIRTSCHAFT
▶
es müssen nicht Alle Vegetarier werden
NAbu/D. Korsawe
Mehr zu Schottergärten, zur Rechtslage und zu
Alternativen: www.NABU.de/Schottergarten.
Eine neue Studie des NABU zeigt: Entgegen der öffentlichen Diskussion
können wir mit mehr Klima- und Naturschutz in der Landwirtschaft
gleichzeitig unsere Ernährungssicherheit gewährleisten und das Klima schützen. Entscheidend sind unsere Essgewohnheiten und unser
Konsum. Die Halbierung des Fleischkonsums würde notwendige Naturund Klimaschutzmaßnahmen in der
Landwirtschaft ermöglichen, ohne
die Ernährungssicherheit aufs Spiel
▶
16
zu setzen oder Deutschland geostrategisch von Lebensmittelimporten
abhängig zu machen.
Eine stärker pf lanzenbasierte Ernährung benötigt deutlich weniger
Fläche für den Anbau von Nahrungsmitteln, als es für tierische Produkte
der Fall ist. Die Erträge von einem
Hektar pf lanzlicher Nahrung ersetzen zwei Hektar Futter, das später
als Fleisch, Milch oder Eier auf dem
Teller landet. ◀
Zur Studie: www.NABU.de/Flaechennutzung-Landwirtschaft.
N AT URSC HUT Z heute
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m. Schäf
NAbu/Die Hoffotografen
Stunde der
Wintervögel
eichelhäher
STUNDE DER WINTERVÖGEL
Wenig los am Futterhaus
An der 13. bundesweiten „Stunde der Wintervögel“ von NABU und LBV im Januar beteiligten sich trotz schlechten Wetters fast
100.000 Menschen. Mit 33,4 Vögeln pro Garten wurden deutlich weniger Vögel gesichtet
als in den Jahren zuvor. Das war aufgrund
des milden Winters zu erwarten. In der freien Natur war genügend Nahrung zu finden,
zudem waren typische Wintergäste wie der
Bergfink nur in geringer Zahl aus Nord- und
Osteuropa nach Deutschland gezogen.
Ein weiterer Grund ist das vergangene
Mastjahr der Bäume. Kernbeißer, Buntspecht
und Eichelhäher blieben durch die Fülle an
Baumfrüchten eher im Wald. Das ist zunächst nicht problematisch. Sollten Mastjahre durch die Klimakrise aber in immer
kürzeren Abständen auftreten, kann das die
Bäume auszehren und langfristig die Nahrungsversorgung der Vögel gefährden. ◀
i
Infos und Ergebnisse bis auf Kreisebene:
www.Stunde-der-Wintervoegel.de.
WINDENERGIE AN LAND
Vorranggebiete ohne
Naturschutzprüfung
▶
Mehr dazu:
www.NABU.de/RaumordnungWind.
Frühjahr 2023
Der NABU wächst und gedeiht,
inzwischen zählt er mehr als
900.000 Mitglieder und Fördernde. Damit wachsen auch die Aufgaben der Berliner Zentrale. Dem
langjährigen NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller steht daher seit Anfang des Jahres Susanne Baumann als weitere Bundesgeschäftsführerin zur Seite. Baumann verantwortet den sogenannten Regelbetrieb. Dazu gehören
die Bereiche Finanzen & Organisation, Engagement & Verbandsentwicklung sowie Kommunikation. Vor dem NABU war die Volljuristin unter anderem bei Amnesty International tätig und verantwortete die Bereiche Organisation und globales Management
bei der internationalen Krisenpräventionsorganisation „Crisis
Action“. ◀
ENERGIEWENDE:
WO BLEIBT DAS POSITIVE?
pa/blickwinkel/H. Pieper
Die Pläne der Bundesregierung zur Beschleunigung des notwendigen Windenergieausbaus setzen das Naturschutzrecht außer Kraft. Durch die geplanten Änderungen
im Raumordnungsverfahren entfallen in
Vorranggebieten für Windenergie an Land,
sogenannten „Go-to-Gebieten“, die Umweltverträglichkeits- und Artenschutzprüfungen. Das soll auch für bereits in der Planung
befindliche Anlagen und Gebiete gelten.
Basis für das Vorhaben ist eine EU-Notverordnung. Aus Sicht des NABU ignorieren
sowohl die Notverordnung als auch ihre
deutsche Umsetzung, dass Klima- und Naturschutz nur zusammen gelingen können.
Kurzfristige Erfolge im Klimaschutz durch
die Schwächung des Naturschutzes werden
langfristigen Schaden anrichten, weil sie
die Artenkrise weiter anheizen. ◀
NAbu jetzt
mit Doppelspitze
Das Portal „InPositiv“ widmet
sich den direkten und indirekten
positiven Auswirkungen von erneuerbaren Energien auf Arten
und Landschaft durch Bekämpfung der Klimakrise. Die Seite
ist das Ergebnis eines vom Bundesamt für Naturschutz geförderten Projektes unter Beteiligung des NABU. ◀
▶
Erreichbar unter:
www.erneuerbareenergien-und-natur.de.
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St. Schwill
N A b u - W e lT
FLÄCHENKAUF
mehr lebensraum für Wiesenvögel
Gute Nachrichten für Uferschnepfe, Großer
Brachvogel und viele weitere bedrohte Wiesenvögel in Mecklenburg-Vorpommern:
Rund um die Moorwildnis des Anklamer
Stadtbruch entsteht eine großf lächige Wiesenlandschaft für die Vogelwelt. Seit einigen
Jahren bewahrt die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe das Wildnisgebiet und setzt
sich auch auf benachbarten Flächen für die
Natur ein.
Ende 2022 erwarb die Stiftung mit Unterstützung durch Spenden weitere rund
neun Hektar Acker bei Bugewitz. Die Ackerf lächen konnten anschließend gegen naturschutzfachlich wertvolle Wiesen eingetauscht werden, die in direkter Nachbar-
schaft zu Stiftungsf lächen liegen. Auf den
zusammenhängenden Flächen können nun
die Pf lege und der Wasserhaushalt für die
Wiesenvögel gezielt anpasst und gesteuert
werden. ◀
▶
Mehr Informationen:
www.anklamer-stadtbruch.de.
NEUE GRUNDSATZPROGRAMME
richtschnur der Naturschutzarbeit
Grundsatzprogramme werden in der Bundesvertreterversammlung als höchstem NABU-Gremium verabschiedet. Sie enthalten grundsätzliche Forderungen, Ziele
und Werte des NABU und sollen über längere Zeit gültig
sein. Grundsatzprogramme und Strategiepapiere wie
der „NABU-Kompass“ bilden die Grundlagen der Naturund Umweltschutzarbeit des NABU. Sie sind Richtschnur
für alle Gliederungen und NABU-Repräsentant*innen.
Auf ihnen basieren Positionspapiere zu Detailthemen.
Das neue Grundsatzprogramm „Artenvielfalt“ zeigt
die Bedeutung von wildlebenden Arten und ihren angestammten Lebensräumen für die menschliche Existenz. Es widmet sich der Frage, was die Artenvielfalt bedroht und wie wir das Schlimmste noch verhindern
können.
Um Wälder der Zukunft geht es im NABU-Grundsatzprogramm „Wald“. Sie sind die wichtigsten Landlebensräume für Pilze, Pf lanzen und Tiere. Wälder sind
zudem ein unverzichtbarer Verbündeter gegen die Klimakrise – wenn wir sie schützen und erhalten. Das
Grundsatzprogramm entwickelt ein Zielbild für die Wälder der Zukunft und legt dar, wie wir dorthin kommen. ◀
SCHLECHT FÜR WATT UND KLIMA
Widerspruch gegen
Flüssiggas-Terminal
Neu
Gegen das in einem beschleunigten Verfahren genehmigte Flüssiggas-Terminal in Wilhelmshaven haben NABU und BUND Widerspruch eingelegt. Die Umweltverbände sehen durch Bau und Nutzung des LNG-Terminals das sensible Ökosystem Wattenmeer
in Gefahr und befürchten langfristige Klimaschäden. Größter Kritikpunkt sind die
ausgesetzten Umweltprüfungen.
Zudem ist nach Auffassung von NABU
und BUND die geplante Laufzeit bis 2043
nicht mit dem Klimaschutzgesetz vereinbar.
Eine Umstellung auf grünen Wasserstoff
wäre schon ab 2030 nötig und möglich. Das
absehbare Ende des Gasmangels macht neue
überdimensionierte Infrastrukturen dieser
Art überf lüssig. ◀
▶ Mehr zum Thema: www.NABU.de/LNG.
▶ Erhältlich in gedruckter Form im NABU-Shop oder online
unter www.NABU.de/Grundsatzprogramm-Artenvielfalt
und www.NABU. de/Grundsatzprogramm-Wald. Übersicht
sämtlicher NABU-Papiere: www.NABU.de/Positionen.
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Schneebedeckte berge oder satte grüne Wiesen sind vermutlich das erste, woran menschen beim Allgäu denken.
Doch die region hat noch mehr malerische Natur zu bieten,
beispielsweise eine Vielzahl an mooren im Westen. Diese
will der NAbu baden-Württemberg im Projekt „Naturvielfalt Westallgäu“ erhalten, renaturieren und vernetzen.
I
m Süden Baden-Württembergs liegt
das Westallgäu, ein Mosaik aus wertvollen Lebensräumen. Westlich der
Adelegg wechseln sich Wälder, Seen,
Weiher, Flüsse und Moore sowie landwirtschaftliche und Siedlungsflächen ab. Wenig
verwunderlich, dass hier einer der 30 deutschen Hotspots der biologischen Vielfalt
mit einer besonders hohen Dichte und Vielfalt an Arten und Lebensräumen liegt. In
einem Teil dieses Hotspots, zwischen Bad
Wurzach, Wangen und Isny, ist das Projekt
„Naturvielfalt Westallgäu“ angesiedelt und
seit einem Jahr aktiv.
Gemeinsam gegen die Naturkrise · „Wir
wollen auf rund 800 Quadratkilometern
Moore, Nasswiesen, Seen, Weiher und andere Lebensräume vernetzen, um die beeindruckende Artenvielfalt und das Klima
künftig besser zu schützen“, sagt Heike
Helfenstein vom Projektteam des NABU
Baden-Württemberg. Insbesondere großflächige Moore sollen für die Zukunft renaturiert und erhalten werden. „Mit unseren
Mooren und ihrer Artenvielfalt sind wir
Teil eines großen, globalen Ganzen im
Kampf um die Biodiversität und den Klimaschutz. Dafür wollen wir in der Region sensibilisieren und sie gemeinsam mit lokalen
Akteur*innen schützen.“
Denn die Moore, die sich im Westallgäu
über mehrere Jahrtausende gebildet haben,
beheimaten viele seltene Tier- und Pflanzenarten. Moorfrösche, Hochmoor-Mosaikjungfern, Hochmoor-Gelblinge, Moorkiefern und Seggen sind nur einige Beispiele.
Sie sind spezialisiert auf die nährstoffarmen,
sauren Torfböden und kommen mit viel
20
Wasser zurecht. Nicht zuletzt brauchen
auch wir Menschen intakte Moore. Mit
rund 700 Tonnen pro Hektar speichern sie
sechsmal mehr Kohlenstoff als Wälder und
sind damit wichtige Verbündete im Kampf
gegen die Klimakrise.
Doch den Mooren geht es zunehmend
an den Kragen. „In den letzten Jahrhunderten hat sich ihr Zustand verschlechtert.
Vielerorts wurden sie zur land- und forstwirtschaftlichen Nutzung trockengelegt,
teils wurde Torf für Blumenerde oder als
Brennmaterial abgebaut, und auch Düngeund Pestizideinträge sowie vermehrter Tourismus setzen ihnen zu“, erklärt Helfenstein. Umso wichtiger ist es für das Projektteam, mit regionalen Land-, Forst- und
Gastwirt*innen sowie Naturschützer*innen
zu sprechen und sich zu vernetzen. „Trotz
unterschiedlicher Interessen merken wir,
dass am Ende alle die Sorge um die Natur
vor Ort eint“, beschreibt Helfenstein.
Schutz und Faszination · Die Idee, die
Moorflächen gemeinsam und umweltfreundlich zu nutzen, verbindet alle Beteiligten. So entstanden bereits erste Vorschläge für ein Weideprojekt und die „Paludikultur“, eine Form von Bewirtschaftung
nasser Moore, bei der Torf erhalten oder
sogar gebildet wird. Zudem wachse das
Verständnis für die geplanten Wiedervernässungs- und Schutzmaßnahmen, die im
Laufe des Projekts umgesetzt werden sollen.
Parallel dazu bleiben die Kommunikation und Umweltbildung rund um Moore und
ihre Bedeutung das A und O. In diesem Jahr
wird es einen Fotowettbewerb geben und
ab 2024 eine Ausstellung in der Adelegg,
S. Kehl
ein Netz für die
Naturvielfalt im Allgäu
Hochmoor-bläulinge
um die Faszination fürs Moor und weitere
Lebensräume aus der Projektregion zu wecken. Ein wichtiger Baustein sind zudem
die Naturlots*innen, 25 Ehrenamtliche, die
sich nach einem Aufruf von „Naturvielfalt
Westallgäu“ ausbilden lassen, um später eigenständig Führungen im Projektgebiet anzubieten.
Wissen aus erster Hand · Seit September
letzten Jahres treffen sie sich regelmäßig
und lernen sowohl in theoretischen Stunden als auch praktischen Begehungen in
der Region alles Wichtige über verschiedene Naturräume und -themen wie Weiher
oder Moore und wie man sie kurzweilig an
die Menschen bringt. Am Ende können sie
selbst entscheiden, wo und wie viele Führungen sie anbieten wollen, je nach Interesse und Vorerfahrungen. Denn das Schöne an dem Konzept ist, dass die angehenden Naturlots*innen ihr Wissen schon
jetzt einbringen und voneinander lernen.
Zuletzt führte beispielsweise Christof
Zahalka, Diplom-Geograf und Moorführer,
die Gruppe an einem herbstlichen Samstag
durch das Taufach-Fetzach-Moos. Über Bohlen ging es zu charakteristischen Stellen
ins Moor, um Wissenswertes über die Entstehung, den Zustand, die Nutzung und die
Arten zu vermitteln. So zum Beispiel an bewaldeten Stellen, die man nicht in Mooren
erwarten würde, die aber oft in ehemaligen Torfabbaugebieten entstehen. „Anhand des Bewuchses erkennt man den
menschlichen Einfluss“, erklärt Zahalka.
„Durch Einleiten von Hochwasser wurden Nährstoffe und Sedimente eingetragen.
Entwässerung wiederum führte dazu, dass
N AT URSC HUT Z heute
J. bolender
NAbu/l. Gebhard
Das Westallgäu, wie
hier in der umgebung
von isny, ist geprägt
von Still- und Fließgewässern sowie verschiedenen moorarten.
NAbu/l. Gebhard
der Torf austrocknete und Nährstoffe freisetzte, sodass sich Sträucher und Bäume
ansiedeln konnten.“ Inzwischen wird das
Taufach-Fetzach-Moos durch ein Hochwasserrückhaltebecken entlastet, und die Entwässerungsgräben wurden verschlossen.
Und manchmal hilft sich die Natur auch
selbst: „Hier waren Biber am Werk. Mit
ihren Bauarbeiten haben sie den Wasserstand ohne menschliche Unterstützung für
das Moor günstig eingestellt.“ ◀
Lisa Gebhard
Frühjahr 2023
NAbu/H. Helfenstein
▶ Mehr zum Projekt und alle aktuellen
Führungen durch das Projektgebiet:
www.naturvielfalt-westallgaeu.de. Hier
finden Sie auch Kontaktdaten, wenn Sie mit
Ihrer Firma, Ihrem Verein oder Ihrer Familie
eine Moorführung machen wollen.
Der Weg ins Taufach-Fetzach-moos führte
Christof Zahalka und die angehenden Naturlots*innen über bohlen und ist gesäumt von
waldartigen Strukturen.
eines der Hochmoore im Westallgäu:
Das Arrisrieder moos.
21
Wissensaufbau, empowerment und klimaangepasste
landwirtschaft: Dafür steht
das vom NAbu koordinierte Projekt Afrievolve. es
wird in sechs afrikanischen
ländern umgesetzt, darunter in Tansania und in der
elfenbeinküste.
22
Ngoteya Wild/H. C. Ngoteya
Wenn die
regenzeit
ausbleibt
D
ie sanft geschwungenen Bergketten im Biosphären- und
Naturreservat Amani in den
Usambara-Bergen im Norden
Tansanias sind durchzogen von alten Regenwaldbeständen. Expert*innen schätzen, dass
die Wälder über 30 Millionen Jahre alt sind.
„Das Gebiet ist für Naturliebhaber*innen
der siebte Himmel, voller endemischer
Arten. Es gehört zu den weltweiten Biodiversitäts-Hotspots“, sagt Emmanuel Mgimwa, Direktor der NABU-Partnerorganisation
Nature Tanzania. Eine große Bedeutung hat
das Territorium auch für die hier ansässigen Menschen. Über 80 Prozent der Bewohner*innen in der Region leben von den
Gewürzbäumen, die in dem Agroforstsystem mit natürlichen Wäldern koexistieren.
Aktuell ist Emmanuel Mgimwa im über
80 Quadratkilometer großen Biosphärenund Naturreservat häufig unterwegs, um
sich über die Fortschritte des Projekts
AfriEvolve zu informieren. Gerade besucht
er gemeinsam mit Projektpartner*innen
aus Kenia, Uganda, Tansania und Deutschland die Projektfläche für nachhaltigen Anbau von Gewürznelkenbäumen. Die Partner*innen wollen voneinander lernen, für
einen wirksamen Naturschutz, der die Lebensgrundlagen von Menschen, Tieren und
Pflanzen schützt.
usambara-Dreihornchamäleon
Gegen die Existenznot · „Unser länderübergreifendes Projekt AfriEvolve, das der
NABU ins Leben gerufen hat, hat sich zum
Ziel gesetzt, gemeinsam die Kapazitäten
grüner NGOs in Ländern Ostafrikas und
Westafrikas weiterzuentwickeln“, erklärt
Mgimwa. Die sechs NGOs, zu denen auch
Nature Tanzania gehört, wollen im engen
Austausch bessere Organisationsstrukturen aufbauen und regionale Naturschutzprobleme effektiver angehen. Außerdem
wird in den sechs Ländern auf Pilotflächen
Climate Smart Agriculture (CSA) als Technik mit lokalen Bäuerinnen und Bauern
getestet. Die an den Klimawandel besser
angepasste Landwirtschaft soll mit höheren Erträgen zur Ernährungssicherheit beitragen und gleichzeitig Treibhausgasemissionen reduzieren.
Denn die Menschen, die in dieser Region
Nelken, Zimt und Pfeffer anbauen, spüren
die Klimakrise tagtäglich. „Sie klagen über
neuen und häufigen Befall von KrankheiN AT URSC HUT Z heute
Das länderübergreifende Projekt Afrievole wird durch die menschen in den
Partnerländern lebendig: Hier sind (v.l.n.r.) emmanuel mgimwa, edwige
bosso und Solomon Kenyenso von der Ghana Wildlife Society zu sehen.
ten und Schädlingen“, so Mgimwa, der große Hoffnungen in den CSA-Ansatz setzt.
Trocken- und Regenzeiten sind durcheinandergeraten, und manchmal bleibt die Regenzeit ganz aus. Niedrige Erträge sind die
Folge. Somit ist die Situation für die Menschen hier längst existenzbedrohend und
führt auch in anderen Ländern Afrikas zu
Armut und Migration.
Was CSA konkret bedeuten kann, erfährt die Delegation um Emmanuel Mgimwa am Rande der Anbaufläche für Nelkenbäume, die bis zu zehn Meter hoch werden
können – echte CO₂-Speicher der Zukunft.
Gerade zeigen zwei Landwirt*innen, wie sie
Biodünger herstellen, durch den die Ernten
bereits deutlich gestiegen sind. Carol Kabilou ist beeindruckt. Sie vertritt den Projektpartner Nature Kenya. Einige erlernte Methoden plant sie, mit nach Hause zu nehmen:
„Biodünger benutzen unsere Farmer*innen
bisher nicht. Das Wissen möchte ich mit
ihnen teilen.“
Nicht abwarten, aber Kakao trinken! ·
Über 4.700 Kilometer weiter westlich finden ebenfalls AfriEvolve-Austauschtreffen
Frühjahr 2023
Ghana Willdlife Society (GWS)
bereit zum Setzen!
bald werden diese
Nelken-Setzlinge eingepflanzt. bis zur
ersten ernte dauert
es vier bis fünf Jahre.
Nature Tanzania
Nature Tanzania
Nature Tanzania
Nature Tanzania
NGO-AuFbAu
statt, in Burkina Faso, Ghana und der Elfenbeinküste. Eine, die das neue Wissen förmlich aufsaugt, ist Edwige Bosso. Sie arbeitet
als Field Officer für CSA beim Projektpartner SOS Forêt in der Elfenbeinküste. Seit einem Praktikum lässt sie der Naturschutz
nicht mehr los. Bei AfriEvolve kümmert sie
sich vor allem um nachhaltigen Kakaoanbau
und Bienenzucht. Die dazugehörigen Pilotflächen befinden sich in einem 100 Quadratkilometer großen Natur- und Vogelparadies an der Küste des Golfs von Guinea,
dem Azagny-Nationalpark.
Die positiven Effekte, die CSA in der Region entfaltet, fasst Edwige so zusammen:
„Diese nachhaltige Methode unterscheidet
sich zum Beispiel dadurch, dass Landwirt*innen für den Kakaoanbau nicht mehr wie in
der konventionellen Landwirtschaft den
Wald abholzen, sondern den Großteil des
Naturbestandes belassen. Das bedeutet nicht
nur Schatten und mehr Vegetation – beides
gut für den Boden –, sondern auch mehr
Bäume für die Tier- und Pflanzenwelt und
eine zusätzliche Obsternte. Diese können
sie vermarkten und bilden eine weitere Einkommensquelle für die Landwirt*innen.“
Gewürzfarm im Naturreservat Amani:
Der biodünger, mit
dem die bäuerinnen
hier arbeiten, besteht
aus Asche, Wasser,
speziellen Gräsern,
mutterboden und
verrottetem Dung.
Info
Das Projekt „AfriEvolve –
Kapazitätsentwicklung
für grüne NGOs in Afrika“
wird unter leitung des
NAbu mit sechs birdlifePartnern in Kenia, uganda,
Tansania, burkina Faso,
Ghana und der elfenbeinküste umgesetzt. es wird
durch das bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und entwicklung (bmZ) und den
NAbu finanziell gefördert.
▶
Mehr Infos:
www.NABU.de/AfriEvolve-Projekt
Edwige Bosso hat eine klare Vision, was
sich bis zum Ende dieses Jahrzehnts ändern soll: „Bis 2030 werden wir CSA in der
gesamten Umgebung des Azagny-Nationalparks sehen!“
Emmanuel Mgimwa und Edwige Bosso
wünschen sich, dass das Projekt AfriEvolve,
das offiziell Ende 2023 ausläuft, fortgesetzt
wird. „Denn wir bringen durch CSA unseren Bäuerinnen und Bauern bei, Landwirtschaft naturfreundlich zu betreiben, und
bieten ihnen trotz Klimakrise eine langfristige Perspektive“, sagt Edwige Bosso. ◀
Laura-Sophia Koschwitz,
Maik Jerusalem & Samuel Fournet
23
NAbu/N. Flöper
pa/blickwinkel/H. bellmann/F. Hecke
laufkäfer-liebe
Wir haben eine weltweite biodiversitätskrise: Artenkenntnisse gehen immer weiter zurück. Wenn Schulen
und universitäten dieses Wissen nicht mehr vermitteln,
müssen engagierte insektenfreund*innen ran:
Vera Kaunath ist nicht nur Käfer-Fan, sie gibt ihr
Wissen auch gerne an andere junge leute weiter.
H
aben Sie den aktuellen Film
„Glass Onion“ gesehen? Dort
trägt die Schauspielerin Kate
Hudson ein Kleid, was bei Insektenliebhaber*innen gleich für Freude
gesorgt hat: Sie sieht nämlich aus wie ein
schillernder Prachtkäfer. Das erzählt mir
Vera Kaunath, und wenn sie über Käfer
spricht, leuchten ihre Augen. Die 27-Jährige steht für eine Gruppe junger Menschen,
die sich in ihrer Freizeit und im Studium
mit Insekten beschäftigen – und diese befinden sich generell in Deutschland in der
Minderheit. Die Deutsche Gesellschaft für
allgemeine und angewandte Entomologie
hat aktuell 800 Mitglieder – Alter unbekannt.
24
Artenkenntnisse über Insekten gehen
seit Jahren zurück. „Ich habe in der Uni
keine Seminare dazu belegen können, sondern musste mir alles selbst beibringen.
Zum Glück hatte ich dann einen engagierten Professor, der uns geschult hat, weil
wir das unbedingt lernen wollten“, so Vera.
Mittlerweile ist sie mit ihrem Master in
Ökologie und Biodiversität fertig und wird
nun drei Jahre zur Insektenvielfalt auf
Agrarflächen forschen. In ihrer Doktorarbeit untersucht sie eine neue Form von
Wildblumenstreifen, die als Agrar-Ausgleichsmaßnahmen in Brandenburg angelegt werden. Dabei befasst sie sich mit Flächen, die in einem sogenannten „Blühwanderfenster“ angelegt sind. Das bedeutet,
Gekörnter
laufkäfer
dass die Fläche jedes Jahr weiterwandert
und somit die Insekten eine Chance haben
zu überleben – von der Larve im Boden bis
zum ausgewachsenen Tier.
Einstieg in den Naturschutz · Veras Leidenschaft für Natur und Insekten war schon
als Kind da. Nachdem sie sich ein paar Jahre bei Greenpeace engagiert hatte, arbeitete
sie nach dem Abi im Freiwilligen Ökologischen Jahr beim NAJU-Bundesverband. „Da
habe ich mich zum ersten Mal mit meinen
Interessen aufgehoben gefühlt und konnte
an Konzepten zum Insektenschutz und zur
biologischen Vielfalt mitarbeiten“, sagt sie.
Einige Jahre war sie dann im NAJU-Vorstand aktiv. „Mein Tipp an alle Eltern wäre,
N AT URSC HUT Z heute
ArTeNWiSSeN
pa/blickwinkel/W. Willner
Laufkäfer gehören zu
Veras Lieblingskäfern.
ihre Kinder zu NAJU-Freizeiten zu schicken,
um erste Erfahrungen im Umweltbereich
zu machen. Ich bin leider erst nach dem
Abi durch die NAJU damit in Kontakt gekommen.“
Biodiversitätskrise · Ursprünglich hatte
sich Vera vorgestellt, Meeresbiologin zu
werden, doch entschied sich gegen eine
Spezialisierung und für ein allgemeines
Biologiestudium. Bei ihrer Bachelorarbeit
an der Staatlichen Vogelschutzwarte Brandenburg kam sie dann mit dem VollblutEntomologen Wernfried Jaschke in Kontakt. Der hat sie so begeistert, dass ihr Interesse an Insekten geweckt wurde. Angst
oder Ekel vor den Sechsbeinern hat Vera
noch nie empfunden, und sie fragt sich oft,
wie es dazu bei vielen erwachsenen Menschen kommt. Kinder seien viel offener
und neugieriger, die haben keine Berührungsängste, sagt sie. „Leider ist es immer
noch so, wenn man Insektenschutz googelt, dass Tipps erscheinen, wie wir Motten
loswerden oder andere ‚Schädlinge‘ vertreiben können. Wir haben eine Biodiversitätskrise, was leider noch nicht so wie die Klimakrise in der Öffentlichkeit angekommen ist. Wir müssen noch viel mehr dafür
sensibilisieren, dass wir den Verlust der Artenvielfalt unbedingt aufhalten müssen.“
gepasst, in der Schule gab es keine Angebote. Daher habe ich mir Gleichgesinnte gesucht, dafür sind NAJU-Gruppen vor Ort
auf jeden Fall eine gute Anlaufstelle.“ Am
meisten haben es Vera Sandlaufkäfer angetan, die sie bei einer Uni-Exkursion in
Norditalien zum ersten Mal erleben konnte. „Ich kann mittlerweile einige Arten
von Laufkäfern unterscheiden, aber wer
das lernen möchte, braucht Expert*innen,
die während der Lernphase kontrollieren,
ob richtig bestimmt wurde. Leider gibt es
immer weniger Professor*innen, die das an
den Unis anbieten.“
Bestimmungskurse kann man beispielsweise an der Stiftung Naturschutz oder
dem Zoologischen Forschungsmuseum Koenig in Bonn belegen. Die NAJU hat mit dem
Projekt „Who the Bug!?“ eine Online-Seminarreihe für Jugendliche geschaffen, bei
der Vera auch schon ein Seminar gehalten
hat. Wer sich auf einem einfachen Niveau
Wissen aneignen will, für den ist eventuell
die NABU|naturgucker-Akademie etwas.
„Niemand muss direkt den lateinischen Na-
V. Kaunath
barber-Fallen wie diese in einem blühstreifen,
sind im boden vergrabene Gefäße, deren rand
mit dem boden abschließt. So fallen insekten
und andere Kleintiere rein.
pa/r. Hunold/Shotshop
NAbu/N. Flöper
V. Kaunath
buntfarbener Putzläufer
Feld-Sandlaufkäfer und Stierkäfer.
men kennen, wichtig ist erst mal überhaupt das Interesse an dem, was wir draußen alles finden“, so Vera.
Für sie steht dieses Jahr viel an. Fünfmal
muss sie für anderthalb Wochen zu ihrer
Forschungsfläche fahren, auch hat sie vor,
der Uni Potsdam Artenkenntnisse zu überermitteln, und dann ist da noch das Thema
Lichtverschmutzung. Künstliches Licht
stört Insekten und verändert langfristig
ganze Ökosysteme: „Mich treiben noch viele Insektenthemen um.“ Wer Vera zuhört,
der bekommt richtig Lust, sich weiterzubilden. Und sicher gibt es noch mehr junge
Leute wie sie, man muss sie nur finden und
begeistern. ◀
Nicole Flöper
Bestimmungskurse:
Bestimmungskurse · Vera ist im Berliner
Süden aufgewachsen, dort ist es nicht weit
in die Natur. „Meine Interessen für Natur
und Insekten haben nicht zum Partyleben
Frühjahr 2023
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www.artenkenntnis.de
www.NABU.de/Naturguckerakademie-Insekten
www.stiftung-naturschutz.de
www.NAJU.de/Who-the-Bug
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Teilnahmebedingungen:
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Alle Kinder bis 13 Jahre
können am Wettbewerb „Erlebter Frühling“ teilnehmen, als
einzelne*r Frühlingsforscher*in oder
als (NAJU-) Kindergruppe, als Schulklasse oder Kinder gartengruppe. Einsendeschluss ist der 31. Mai 2023.
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Artenschutz an lokale Politiker*innen übergebt. ◀
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Auf geht‘s Frühlingsforscher*innen, nehmt
beim diesjährigen Wettbewerb „Erlebter
Frühling“ den Regenwurm und seinen Lebensraum Boden genauer unter die Lupe!
Für unsere Augen meist unsichtbar wandeln
die regen Würmer organisches Material zu
fruchtbarer Erde um. Sie fressen sich durch
Blätter und Pf lanzenreste hindurch und
scheiden nährstoffreichen Dünger wieder
aus.
Die NAJU freut sich auf eure kreativen
Einsendungen – egal ob Forschungstagebücher, Collagen, Zeichnungen, Theaterstücke,
Filme oder eigene Geschichten. Eure Begeisterung für die Natur könnt ihr auch öffentlichkeitswirksam mit Ausstellungen teilen.
Oder ihr macht euch für gesunde, lebendige
Böden stark, zum Beispiel indem ihr kon-
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Du willst dich bei der NAJU engagieren,
weißt aber nicht so recht wo? Oder bist du
schon in einer Gruppe aktiv, möchtest aber
mehr über den rechtlichen Rahmen von NAJUGruppen wissen? Dann klick dich ganz einfach durch die verschiedenen E-Learnings
der NAJU.
Hier findest du Antworten auf die Fragen,
wie du dich in der NAJU aktiv einbringen
kannst, wie Konzepte für Kinderschutz erstellt werden, und welche Haltung dahintersteht. Außerdem erfährst du, wie du
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Jugendgruppen in einem rechtlich sicheren
Rahmen bewegst und pädagogische Bildungskonzepte erstellst. Auch spannende
und interaktive E-Learnings zu inhaltlichen
Fragen, wie du bewusst konsumieren und
nachhaltig reisen kannst, findest du online. ◀
Im Frühjahr zwitschert, piept und tschilpt
es in allen Bäumen und Büschen, im Garten,
auf dem Schulhof und im Park. Wer genau
ist da eigentlich unterwegs? Wo kommen
die Vögel plötzlich her? Und wer singt da,
sogar wenn es morgens noch dunkel ist?
Mit der „Schulstunde der Gartenvögel“ ruft
die NAJU vom 8. bis 12. Mai alle jungen Vogelfreund*innen dazu auf, sich mit der heimischen Vogelwelt zu beschäftigen und ge-
meinsam rauszugehen, um Vögel zu beobachten und zu zählen.
Die NAJU bietet verschiedene Materialien und Aktionsideen für die Kinder und
die begleitenden Erwachsenen an, um den
Einstieg ins Thema zu erleichtern und Artenkenntnisse zu vermitteln. ◀
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Weitere Infos gibt es auf
www.NAJU.de/SDG.
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Stunde der
Gartenvögel
12. bis 14. Mai 2023
Bei dir piept es auch? Dann nichts wie raus
und zähl die Vögel, die du hörst und siehst.
Melde deine Ergebnisse dem NABU per
Post bis zum 22. Mai oder unter
www.stundedergartenvoegel.de
Die kostenlose Rufnummer 0800 -1157-115
ist am Samstag, den 13. Mai, von 10 bis 18 Uhr
geschaltet.
Meldebogen senden an: NABU, Stunde der Gartenvögel, 10469 Berlin
Amsel
Blaumeise
Buchfink
Elster
Feldsperling
Grünfink
Haussperling
Kohlmeise
Mauersegler
Mehlschwalbe
Rotkehlchen
Star
Beginn der Zählstunde ab
Vogelfütterung am Beobachtungsort?
Hast du bereits teilgenommen?
Teilnehmer*in
Uhr
Innenstadt
Beobachtungsort:
ja
noch nie
Anzahl teilnehmender
Personen
nein
Dorf
einmal
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Ich bin NABU-Mitglied
Vorname / Schule
Name / Klasse
Straße, Hausnummer
PLZ
Telefon
PLZ Beobachtungsort
E-Mail
(freiwillig)
(freiwillig)
Einzelhaus abseits
geschlossener Bebauung
mehrfach
Frau
Geburtsjahr (JJJJ)
Vorstadt/Stadtrand
Ort
(falls abweichend)
(freiwillig)
5 0 0 0
Einsendeschluss: 22. Mai 2023 (Datum des Poststempels)
Tragen Sie hier bitte die Zahl der beobachteten Vögel ein.
Code
Teilnehmen dürfen nur Personen über 18 Jahre. Mitarbeiter*innen vom NABU-Bundesverband (und ggf. Kooperationspartner, hier LBV) dürfen an dem Gewinnspiel nicht teilnehmen. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Datenschutzinformation: Der NABU e. V. Bundesverband (Anschrift s. Impressum, dort erreichen Sie auch unseren Datenschutzbeauftragten) verarbeitet Ihre in dem Meldebogen angegebenen Daten gem. Art. 6 (1) b) DSGVO für die Durchführung des Gewinnspiels. Die Nutzung Ihrer Adressdaten und
ggf. Ihrer Interessen auch für postalische, werbliche Zwecke des NABU e. V. und des Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) e. V. Landesgeschäftsstelle: Eisvogelweg 1,
91161 Hilpoltstein, erfolgt gem. Art. 6 (1) f) DSGVO. Einer zukünftigen, werblichen Nutzung Ihrer Daten durch den NABU e. V. und/oder den Landesbund für Vogelschutz in
Bayern (LBV) e. V. können Sie jederzeit widersprechen (Kontaktdaten s.o.). Weitere Informationen u. a. zur Ihren Rechten auf Auskunft, Berichtigung und Beschwerde erhalten
Sie unter www.nabu.de/datenschutz und unter www.lbv.de/meta-footer/datenschutz/informationen-zur-datenverarbeitung-nach-dsgvo.
KiNDer
Der Superwurm
mit Superkräften
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Was macht dieser Regenwurm gerade?
er macht gerade sein
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Hinterteil sauber.
er spielt mit einem
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anderen Wurm.
er ist in der Kältestarre, im
sogenannten ruheknoten.
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Wer frisst keine Regenwürmer?
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Drossel
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band
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Gürtel
Über ihre Haut.
N
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Wie nennt man den verdickten Teil beim Regenwurm?
reifen
Na, natürlich
über ihre Nase.
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Feldmaus
Wie atmen Regenwürmer?
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Fotos: Andreas Hurtig/Heinz Strunk/Tom Dowe/pixabay
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4.
H. Strunk
2.
K
Schick dein Lösungswort bis 31. März
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Welche Ausscheidung gehört zum Regenwurm?
H. Strunk
1.
A. Hurtig
W
er bin ich? ich bin blind, taub, stumm, habe
keine beine und fresse eigentlich den ganzen
Tag. Na?! richtig, ich bin ein regenwurm. Du
denkst, wie öde, mehr hat dieser feuchte Strich
in der landschaft nicht zu bieten? Dann pass mal auf: ich
gehöre im Verhältnis zu meiner Körpergröße zu den
stärksten Tieren der Welt und mache aus laub wertvolle
erde. und das sind nur einige meiner Supertalente.
Alter Hut für dich, du weißt schon alles über regenwürmer? Na, dann teste mal dein Wissen!
Das lösungswort verrät dir, was das hier ist.
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mach mit beim Kinderwettbewerb „erlebter Frühling“ und tauche ein in
die dunkle Welt des bodens, denn hier lebt der regenwurm. er steht in
diesem Jahr auf der Forscherliste. Wo ist eigentlich vorne und wo hinten
beim regenwurm, hört man ihn tatsächlich husten, und warum
sind Straßen für den regenwurm ein Problem? Wir sind
gespannt auf die Forschungsergebnisse.
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28
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Daten gem. Art. 6 (1) b) DSGVO im Rahmen der satzungsgemäßen Vereinszwecke für die Betreuung
Ihrer Mitgliedschaft. Die Nutzung Ihrer Adressdaten und ggf. Ihrer Interessen für postalische, werbliche Zwecke erfolgt gem. Art. 6 (1) f) DSGVO. Einer zukünftigen, NABU-eigenen werblichen Nutzung
Ihrer Daten können Sie jederzeit uns gegenüber widersprechen (Kontaktdaten s. o.). Weitere Informationen u. a. zu Ihren Rechten auf Auskunft, Berichtigung und Beschwerde erhalten Sie unter
www.NABU.de/datenschutz. Ein Verkauf Ihrer Daten an Dritte erfolgt generell nicht.
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Übrigens: Der Antrag beim NABU e.V. (NABU-Bundesverband) ist regelmäßig auch ein Antrag auf Mitgliedschaft in dem für Ihren Wohnsitz zuständigen NABU-Landesverband und NABU-Regionalvereinen.
Weitere Familienmitglieder (bei Familienmitgliedschaft, mit gleicher Adresse):
NABU – Naturschutzbund Deutschland e. V., Charitéstraße 3, 10117 Berlin
Gläubiger-Identifikationsnummer DE03ZZZ00000185476
Die Mandatsreferenznummer wird separat mitgeteilt.
den o. g. Jahresbeitrag von meinem
Hiermit ermächtige ich den NABU, ab
Konto mittels Lastschrift einzuziehen. Zugleich weise ich mein Kreditinstitut an, die vom
NABU auf mein Konto gezogenen Lastschriften einzulösen.
Hinweis: Ich kann innerhalb von acht Wochen, beginnend mit dem Belastungsdatum, die Erstattung des
belasteten Betrages verlangen. Es gelten dabei die mit meinem Kreditinstitut vereinbarten Bedingungen.
Das Lastschriftmandat kann ich jederzeit widerrufen.
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Fortsetzung auf Seite 33
▶
31
Glas, Plastik oder blech?
lebensmittelverpackungen haben wir täglich in der
Hand. eine Zeitlang hieß es Plastik ist böse, doch
welche Verpackung ist ökologisch wirklich
besser? Wir geben Orientierung.
K
aufe ich die Tomaten im Glas
oder in der Dose? Nehme ich
bei Nudeln die Papier- oder die
Plastiktüte? Welche Verpackung besser ist, zeigt sich nicht immer
auf den ersten Blick. Eine neue Studie des
Instituts für Energie- und Umweltforschung
Heidelberg (ifeu) im Auftrag des NABU
hilft Verbraucher*innen bei der Orientierung und räumt mit Vorurteilen auf.
Für die Vergleichsrechnung haben die
Wissenschaftler*innen gängige Verpackungen für ausgewählte Lebensmittel miteinander verglichen. Dafür verwendeten sie
Daten aus vorhandenen Ökobilanzen und
betrachteten die gesamte Lebensdauer der
jeweiligen Verpackung, vom verwendeten
Rohstoff über die Herstellung und den
Transport bis zur Entsorgung. „Die Bilanz
orientiert sich an den großen Umweltproblemfeldern unserer Zeit“, sagt Benedikt
Kauertz, Fachbereichsleiter Industrie und
Produkte beim ifeu. In die Studie fließen
drei Bereiche ein: klimarelevante Emissionen, der Verbrauch von nicht erneuerbaren
Ressourcen sowie weitere Schadstoffemissionen in Luft und Wasser, beispielsweise
bodennahes Ozon, säurehaltige Emissionen,
Nährstoffeinträge oder Feinstaub.
Energiefresser Glas · Die Ergebnisse zeigen: Nicht immer sind Verpackungen mit
einem grünen Image auch tatsächlich umweltfreundlich. Bei verarbeiteten Tomaten
beispielsweise schneidet der Verbundkarton am besten ab und lässt die Weißblechdose ebenso wie das Einwegglas weit hinter sich. Grund dafür sind das geringe Gewicht des beschichteten Kartons und sein
hoher Anteil an nachwachsenden Rohstoffen. Die Herstellung einer Weißblechdose
braucht wesentlich mehr Energie und
setzt größere Mengen schädlicher Emissionen frei. Diese Werte werden vom Einweg32
glas noch übertroffen. Weil es fast viermal
so schwer ist wie die Dose, entstehen auch
beim Transport mehr Emissionen.
Einweggläser belasten die Umwelt, wie
die Beispielrechnung für Gemüsekonserven
bestätigt. Hier liegen die Werte beim Glas
ebenfalls leicht über denen der Weißblechdose. Am umweltfreundlichsten ist der
Schlauchbeutel aus Kunststoff. Er verursacht
nur einen Bruchteil der Klimaschäden, hat
einen viel niedrigeren Ressourcenverbrauch
und verschwindend geringe sonstige Emissionen. „Wir müssen aufhören, Einwegglas
als umweltfreundlich anzusehen“, fordert
Katharina Istel, NABU-Referentin für Ressourcenpolitik. „Trotz der hohen Recyclingquote braucht die Herstellung sehr viel
Energie.“ Eine sinnvolle Alternative wären
Mehrwegverpackungen, die aber bisher
nur für wenige Lebensmittel verfügbar sind.
Mehrweg und regional · Einigermaßen
etabliert hat sich das Mehrwegglas bei Joghurt. Und die Bilanz zeigt: Es ist tatsächlich umweltfreundlicher als ein herkömmlicher Kunststoffbecher. Allerdings gilt das
nur, wenn der Joghurt nicht weiter als
rund 100 Kilometer transportiert wird.
Mehrweggläser, die von Bayern nach Niedersachsen reisen, fallen dagegen durch.
Hier sind dünne Plastikbecher mit Pappmantel und Aludeckel eine bessere Möglichkeit. Allerdings müssen Plastik, Aludeckel und Pappe getrennt entsorgt werden.
Dann ist der dünne Plastikbecher mit
Pappbanderole auch dem stabileren Kunststoffbecher überlegen.
Wegen des geringeren nicht erneuerbaren Ressourcenverbrauchs schneidet Papier
in vielen Vergleichen besser ab als Plastik,
selbst wenn die Verpackung etwas schwerer
ist. Das bestätigt sich bei Tüten für Müsli
oder Nudeln. Die Verpackung aus 100 Prozent Papier schlägt jene aus Kunststoff,
N AT URSC HUT Z heute
V e r PA C K u N G S b i l A N Z
trotz des dreifachen Gewichts. Die schlechteste Alternative ist ein schwerer Pappkarton. „Ob mit Innenbeutel aus Plastik wie
bei Müsli oder ohne wie bei Nudeln: Der
Karton belegt im Test den letzten Platz“, so
Istel. Mehrfach verpackte Lebensmittel
sollte man im Regal stehen lassen, wenn
irgend möglich.
Papier oft zu schwer · Doch Papier ist
nicht immer die bessere Wahl, wie sich in
der Obst- und Gemüseabteilung zeigt. Vor
allem Bioläden bieten statt der leichten
Plastikbeutel oft nur noch wesentlich
schwerere Papiertüten an. Diese belegen
ökologisch klar den letzten Platz. „Der
dünne Kunststoffbeutel ist so materialreduziert, dass er weniger CO2 freisetzt als
der materialintensivere Papierbeutel“, erklärt Kauertz. Allerdings ist auch Plastik
nur die drittbeste Lösung, um Äpfel oder
Champignons nach Hause zu tragen. Wesentlich umweltfreundlicher sind Mehrwegnetze aus Polyester oder Biobaumwolle. Diese sollten möglichst lange verwendet und nur gewaschen werden, wenn es
wirklich nötig ist.
„Es geht nicht darum, einfach von Plastik auf Papier umzusteigen“, sagt Istel.
„Wir müssen den Verpackungsmüll insgesamt reduzieren.“ Damit jede*r Einzelne
gut informiert ist und die Übersicht behält,
hat der NABU die Studienergebnisse in einem Fact Sheet zusammengefasst. Balkendiagramme und Grafiken zeigen, welche
Verpackung beim jeweiligen Produkt besser abschneidet. Zudem setzt der NABU
sich politisch für weniger Verpackungen
und insbesondere für Mehrwegsysteme ein.
Denn Verbraucher*innen können das Problem nicht allein lösen.
Insgesamt sind Verpackungen nur ein
kleiner Baustein in der persönlichen Ökobilanz, verglichen etwa mit unserer Ernährung oder der Fortbewegung. Aber sie zeigen sehr anschaulich, worum es letztlich
geht: Recycling ist wichtig. Umweltbewusstes Verhalten, das Emissionen von vornherein vermeidet, ist noch viel wichtiger. ◀
Text: Ann-Kathrin Marr
Illustrationen: Alina Goldberg, Julia Kontor
„Wir müssen den Verpackungsmüll insgesamt reduzieren.“
Info
Die jeweils „besten“
Verpackungen einer
Ware zeigen: Nicht
immer hat ein bestimmtes material die
Nase vorn. mal ist es
Papier, mal Plastik.
▶
Zum Ranking:
www.NABU.de/Infografik-Verpackungen
b Ö r S e Fortsetzung
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Info
33
pa/blickwinkel/F. Hecker
„man kann nur
das lieben, was man
nicht benutzen will“
blauer eichen-Zipfelfalter
Warum fällt es uns so schwer, die Natur zu schützen,
anstatt sie zu zerstören? im Gespräch mit dem Neurobiologen Gerald Hüther geht magdalene Trapp dieser
Frage auf den Grund und entdeckt einen Schlüssel:
Naturerlebnisse, die unter die Haut gehen.
H
err Hüther, viele Menschen lieben
den Wald und die Wiesen und
verbringen gerne Zeit draußen.
Warum lieben wir die Natur?
Ich bin mir nicht sicher, ob wir hier von
einer Liebe zur Natur sprechen können.
Klar, viele Menschen fühlen sich wohl in
der Natur. Aber das ist nicht gleichzusetzen mit Liebe. Vielen ist der Ursprung, warum sie sich zur Natur hingezogen fühlen,
nicht bewusst. Ist es, weil die Natur so
schön grün ist? Weil da Sauerstoff produziert wird und weil sie da so schön joggen
können? Sie beschreiben damit eher ein
Nutzungsverhältnis. Liebe hingegen ist das
unbedingte Interesse an der Entfaltung
des anderen.
34
Also Nutzen ja, Liebe nein. Was macht die
fehlende Liebe zur Natur mit uns?
Die fehlende Liebe zur Natur ist möglicherweise nur Ausdruck, dass wir uns
selbst nicht richtig mögen. Wenn ich Teile
von mir selbst unterdrücken muss, damit
ich von den anderen gemocht werde, die
mich zum Objekt ihrer Erwartungen und
Bewertungen machen, mag ich mich womöglich selbst nicht. Ich verletze damit
meine eigene Lebendigkeit und verleugne
mich selbst. Zugleich unterdrücke ich damit die Bereitschaft, mich für die Natur zu
öffnen.
Das Gehirn beginnt, hemmende Verschaltungen über die Bereiche zu bauen,
wo meine Bedürfnisse nicht erfüllt werden
können oder dürfen. Dann macht es mir
plötzlich auch nichts mehr aus, durch die
Natur zu gehen und Äste abzureißen. Dann
bin ich nicht mehr mit der Natur verbunden und sehe ihre Vielfalt, Buntheit und
Schönheit nicht mehr. Die gute Nachricht:
Das ist nicht angeboren und wir können es
wieder ändern.
Wie können wir mehr Liebe zu ihr entwickeln,
die Beziehung zu uns und zur Natur wieder
aufbauen?
Man kann nur das lieben, was man
nicht benutzen will. Es braucht eine Erfahrung, in der uns die Natur etwas offenbart,
von dessen Existenz wir bis dahin nichts geahnt hatten – die Lebendigkeit, die Buntheit, die Vielfalt. Das würde uns vor Augen
führen, wie wichtig es ist, all das zu erhalten. Gesellschaftlich braucht es eine richtige kulturelle Transformation. Dafür müssen wir Menschen unter Bedingungen groß
werden, wo nicht zwischen Denken, Fühlen und Handeln getrennt wird. Nur so
können wir unsere Verbundenheit mit uns
selbst und mit der Natur wiederfinden.
N AT URSC HUT Z heute
HirNFOrSCHuNG
Also, wenn ich durch einen Schicksalsschlag
am Boden liege und ganz neu anfange? Oder
wie kann ich mir so eine Krise vorstellen?
Man erlebt die Krisen als Individuum
ja nicht gleich in so einer Dramatik. Wer
eine Krise durchlebt, spürt, dass hier alles
nicht mehr stimmt. Das ist im Augenblick
auch ein weitverbreitetes Phänomen in
der Bevölkerung. Viele suchen aus der Unsicherheit heraus wieder etwas, das ihnen
Halt bietet. Dabei kann die Natur eine große Rolle spielen. In der Pandemiezeit etwa
haben viele Menschen ihre Kraft draußen
in der Natur wieder zurückgewonnen.
Trotzdem ist eine Krise nichts, was man
sich wünschen sollte, nur um die Kurve zu
kriegen.
Könnten wir da vielleicht auch als NABU ansetzen, um Menschen, die in so eine Krise gefallen sind, besser abzuholen?
Das ist tatsächlich eine riesige Chance
für den NABU. Er kann den Menschen in
dieser Krisenzeit etwas anbieten, das ihnen Halt bietet – die Nähe zur Natur. Naturbegeisterte können anderen Menschen
einen neuen Weg aufzeigen, ihnen helfen,
sie ermutigen und inspirieren, sich auf
ein neues Erlebnis einzulassen. Etwa, indem man sie etwas anfassen lässt, indem
man sie etwas suchen lässt, indem man
ihnen die Chance gibt, sich um irgendetwas da draußen zu kümmern. Auf diese
Weise kommen die Menschen auch wieder mit ihrer eigenen Lebendigkeit in
Kontakt.
Frühjahr 2023
pa/imagebroker/F. Sommariva
rotbuche
Sich lieben lernen oder in eine Krise verfallen
– das sind tiefgreifende Veränderungen. Gibt
es einen anderen Weg, die Liebe zur Natur
wiederzuentdecken?
Es gibt noch einen fast mystischen Weg
– eine Art Sternstunde: Es passiert etwas im
Leben, das einen so sehr berührt, dass man
auf die Knie fällt vor Ergriffenheit. So etwas passiert oftmals in der Begegnung mit
jemand anderem oder eben in der Natur.
Dort gibt es vieles, bei dem man vor Glück
erschaudern kann, weil man merkt, was
für ein Wunder das ist.
Du entdeckst zum Beispiel eine uralte
Eiche und denkst: Mein Gott, die ist jetzt
500 Jahre und steht immer noch da. Sie
hat es geschafft alle Wirren zu überstehen
und wird vielleicht nochmal 300 Jahre dastehen. Da kann der Gedanke aufkommen,
dass es ganz vernünftig wäre, sein Leben zu
ändern.
Nun leben wir in einer Zeit der Natur- und
Klimakrise. Eine Million Arten drohen auszusterben. Wir können wir uns und andere zum
Handeln bewegen?
Wenn wir uns gegenseitig in Hektik und
Angst versetzen, fällt uns überhaupt nichts
ein. Günstiger ist es, noch einmal einen Augenblick zurückzutreten und zu überlegen,
was wir jetzt im Augenblick tun können.
Etwa Druck machen bei der Politik, bei den
Abgeordneten im eigenen Wahlkreis,
durch Demonstrationen und Mitmach-Aktionen. Auch bei mir selbst kann das etwas
bewirken, denn dann spüre ich: Weil ich
die Vielfalt des Lebendigen liebe, werde ich
aktiv, weil es anders nicht geht. ◀
Interview: Magdalene Trapp,
Roland Panther
▶ Eine ausführliche Fassung des
Gesprächs gibt es in Videoform
unter www.NABU.de/Huether.
Tipp
Info
Neurobiologe Gerald Hüther zählt
zu den bekanntesten Hirnforschern
Deutschlands. Praktisch befasst er
sich im rahmen verschiedener initiativen und Projekte mit neurobiologischer Präventionsforschung. in seiner
Öffentlichkeitsarbeit geht es ihm um
die Verbreitung und umsetzung von
erkenntnissen aus der modernen Hirnforschung. Ziel seiner Aktivitäten ist
die Schaffung günstigerer Voraussetzungen für die entfaltung menschlicher
Potentiale.
NAbu/J. becker
Wie können wir diese Transformation, also
diese echte, grundlegende Veränderung,
schaffen?
Jeder einzelne Mensch ist anders zu erreichen. Grundsätzlich müssen wir wieder
die Gelegenheit bekommen, mit diesen unterdrückten, nicht-gestillten Bedürfnissen
nach Verbundenheit und dem Bestreben
nach Gestalten in Berührung zu kommen.
Das geht etwa, indem man liebevoller mit
sich selbst umgeht. Dann gehe ich nämlich
auch liebevoll mit anderen Menschen und
Lebewesen um. Das hat etwas mit dem Zugang zu den inneren Quellen der Kraft zu
tun, die wir alle in uns tragen. Wenn ich
diesen Zugang finde, werde ich zum Liebenden und kann selbst etwas geben. Umgekehrt können aber auch schwere Krisen
die Augen für die Natur öffnen.
„Der NABU kann den Menschen
etwas anbieten, das ihnen Halt
bietet – die Nähe zur Natur.“
35
ArGumeNTe
picture alliance/r. Oberhäuser
Freiwillige Gutschriften auf Treibhausgase:
was sie bringen, wem sie nützen.
P
er Flugzeug für ein Wochenende nach Paris, ohne dem Klima
zu schaden. – Geht nicht?
Glaubt man den Angaben vieler
Fluganbieter, lässt sich der Ausstoß an
schädlichen Treibhausgasen ganz einfach
kompensieren. Für den Flug von Frankfurt
nach Paris, hin und zurück, zahlt man gerade mal zehn Euro, und die Wirkung aufs
Klima ist ausgeglichen. Das lässt sich auf
der Website der gemeinnützigen GmbH atmosfair errechnen. Bei der Mitbewerberin
myclimate kann man den Wochenendtrip
sogar schon ab sechs Euro kompensieren.
Atmosfair und myclimate sind zwei von
zahlreichen Organisationen, die Gutschriften zum Ausgleich klimaschädlicher Emissionen anbieten.
36
pa/F. Neumayr/picturedesk.com
Wirksamer
Klimaschutz oder
bloß Ablasshandel?
Geld für Klimaprojekte · Das nutzen vor allem Unternehmen, vom Versicherungskonzern bis zum Discounter, aber auch viele
Endverbraucher*innen. Die Idee: Verursacher*innen zahlen einen bestimmten Betrag, der in ein Klimaschutzprojekt fließt
und den Treibhausgas-Ausstoß dort um die
entsprechende Menge mindern soll. Dabei
werden die Treibhausgase in CO2-Äquivalenten angegeben. Die Klimawirksamkeit
von Gasen wie Methan oder Lachgas wird
also mit Kohlendioxid (CO2) verglichen und
entsprechend umgerechnet. Ausgleichen
lässt sich praktisch alles, was Emissionen
verursacht: Ein privater Flug ebenso wie
die Herstellung eines Produktes oder
Dienstfahrten in einem Unternehmen.
Auch bei den Klimaprojekten gibt es
eine breite Auswahl. Besonders beliebt sind
nach Informationen des Umweltbundesamtes (UBA) erneuerbare Energien, beispielsweise in Wind- oder Solarparks. Land- und
Forstwirtschaftliche Projekte sind ebenfalls
verbreitet. CO2 wird hier beispielsweise in
Wäldern gebunden oder Kohlenstoff durch
schonenden Ackerbau im Boden gespeichert.
Unsichere Qualität · Umweltverbände wie
der NABU sehen die freiwillige CO2-Kompensation kritisch, und das aus mehreren
Gründen. „Firmen können sich durch den
N AT URSC HUT Z heute
pa/Panama Pictures/Ch. Hardt
ArGumeNTe
Kauf von Zertifikaten ein grünes Image verschaffen, ohne im eigenen Unternehmen
viel für den Klimaschutz zu tun“, sagt Stefanie Geib, Referentin für Klimaschutzberatung beim NABU. „Bei den Verbraucher*innen entsteht mitunter der Eindruck, dass
Flugreisen oder übermäßiger Konsum gar
kein Problem sind, weil sich die entstehenden Treibhausgase vermeintlich ausgleichen lassen.“ Ein weiterer Kritikpunkt: Die
Qualität der Zertifikate wird nicht ausreichend geprüft. Oft ist fraglich, ob die entsprechende CO2-Menge in den Projekten
tatsächlich eingespart wird.
Verpflichtende Standards für die freiwillige Emissionsminderung gibt es nicht.
„Das ist ein weitgehend unregulierter
Markt“, sagt Denis Machnik, der im Berliner Think-Tank adelphi zu Treibhausgasminderung und marktbasierten Mechanismen im Klimaschutz arbeitet. Allerdings
haben sich mehrere freiwillige Standards
etabliert. Internationale Klimaschutzprojekte werden oft nach dem Clean Development Mechansim (CDM) bewertet, dem Mechanismus für umweltverträgliche Entwicklung der Vereinten Nationen (UN).
Daneben gibt es internationale Standards
anderer Anbieter, wie den Verified Carbon
Standard (VCS) oder den Gold Standard.
Hinzu kommen nationale Standards und
Initiativen. >
Wi s s e n
Gutschriften und Handel –
wo ist der Unterschied?
Emissionsgutschriften aus Klimaschutzprojekten können unternehmen oder Verbraucher*innen erwerben, die freiwillig ihren Treibhausgas-Ausstoß kompensieren wollen. Verursachten emissionen sollen an
anderer Stelle im gleichen umfang gemindert werden.
Emissionshandelssysteme wie das europäische emissionshandelssystem (eu-eTS) sind dagegen für bestimmte branchen verpflichtend. Die
eu hat für große Kraftwerke, energieintensive industrieanlagen und den
innereuropäischen luftverkehr emissionsobergrenzen festgelegt. unternehmen aus diesen bereichen erhalten emissionsberechtigungen oder
können sie ersteigern.
Weil die berechtigungen auf dem markt frei gehandelt werden,
schwankt ihr Preis je nach Angebot und Nachfrage. ergänzend zum europäischen System gibt es in Deutschland seit Anfang 2021 das nationales
emissionshandelssystem (neHS). es gilt für die Sektoren Wärme und Verkehr.
Emissionsberechtigungen zur freiwilligen Kompensation: Dieses modell ist bisher kaum bekannt. Klimabewusste unternehmen oder Verbraucher*innen können berechtigungen aus dem eu-eTS erwerben und
löschen. Damit sinkt theoretisch die Obergrenze für den CO2-Ausstoß.
Doch es gibt einen Haken: Die marktstabilitätsreserve kann die Gesamtmenge der erlaubten emissionen im eu-eTS verändern. „Je nachdem, wann Sie das Zertifikat kaufen und wann Sie es löschen, können
Sie nicht sicher sein, dass die maßnahme zu einer emissionsminderung
geführt hat“, sagt baran Doda vom Think-Tank adelphi und mitautor
einer Studie zu dem Thema. Das Problem lässt sich umgehen, wenn die
emissionsberechtigungen nicht gelöscht, aber niemals weiterverkauft
werden. einige Vermittler versprechen das. Ob sie ihre Zusage halten,
wird sich wohl erst zeigen, wenn die Preise für emissionsberechtigungen in den nächsten Jahren deutlich ansteigen.
Der Handel mit Emissionen
Eine festgelegte Zahl von Emissions-Zertifikaten
wurde ausgegeben. Jede ausgestoßene Tonne
CO2 muss durch ein Zertifikat gedeckt sein.
Stahlwerk
„Firmen können sich durch
den Kauf von Zertifikaten ein
grünes Image verschaffen,
ohne im eigenen Unternehmen viel für den Klimaschutz zu tun.“
verkauft
ungenutzte
CO2-Rechte
100 000 t
A
Industrieanlage
Geld
B
Emissionsrechte
1 200 000 t
tatsächliche Emission 1 450 000 t
zu wenig Zertifikate
muss CO2-Rechte zukaufen (250 000 t)
verkauft
ungenutzte
CO2-Rechte
Emissionsrechte
800 000 t
tatsächliche Emission 700 000 t
zu viele Zertifikate
Papierfabrik
C
150 000 t
Geld
Emissionsrechte
1 000 000 t
tatsächliche Emission 850 000 t
zu viele Zertifikate
Frühjahr 2023
37
ArGumeNTe
Info
mit Zertifikaten zur Klimakompensation werden inzwischen jährlich
milliarden euro umgesetzt. ein
Projektschwerpunkt sind die tropischen regenwälder von Südamerika bis Südostasien. Dabei geht es
neben Aufforstung auch um den
Schutz bestehender Wälder vor
Abholzung. Waldbesitzer*innen erhalten also Geld dafür, dass sie die
bäume stehen lassen.
Der Klimanutzen berechnet
sich aus der Kohlendioxidbindung
in den Schutzgebieten im Vergleich zu den ungeschützten Wäldern der umgebung. Doch wie
groß ist der unterschied tatsächlich? Der Wert vieler Schutzgebiete
für Natur und Artenvielfalt ist unbestritten. Studien legen jedoch
nahe, dass der Klimanutzen oft zu
hoch angesetzt wird. Das liegt
nicht an den Schutzgebieten, sondern an den zu pessimistischen
Prognosen zur entwaldung ungeschützter Flächen.
Die uS-Firma Verra gilt als weltgrößter Zertifizierer. Zu Verras Kunden gehören Konzerne wie Shell,
easyJet, Gucci oder Disney. ein rechercheteam der Wochenzeitung
„Die Zeit“, des britischen „Guardian“ und der Organisation Sourcematerial hat die Projekte von
Verra unter die lupe genommen
und kommt zu dem Schluss, dass
die meisten kaum oder gar keinen
zusätzlichen Klimanutzen bieten.
90 Prozent der regenwald-Klimazertifikate seien wertlos, heißt es.
(elg)
38
> Auch wenn sich die Vorgaben im Detail unterscheiden, einige grundlegende
Prinzipien finden sich bei allen etablierten
Standards. So müssen Projekte beispielsweise zusätzlich entstehen. Es kommen also
nur Vorhaben infrage, die der Staat, ein Unternehmen oder eine andere Institution
nicht ohnehin durchgeführt hätte. „Anbieter argumentieren oft, ein Projekt rechne
sich nur mit den Mehreinnahmen aus den
Gutschriften“, erklärt Machnik. Bei vielen
Vorhaben erscheint das allerdings fragwürdig. Gemessen an den Investitionskosten
für einen Wind- oder Solarpark sind die
Einnahmen aus der freiwilligen CO2-Kompensation gering. „Die Zusätzlichkeitsprüfung ist nicht streng genug, das gilt für alle
Standards“, kritisiert Machnik.
Wie wird gerechnet? · Ein weiteres Problem: Wie viele Emissionen ein Projekt tatsächlich einspart, lässt sich nur schwer berechnen, da viele Annahmen getroffen
werden müssen. Wie hoch wären die Emissionen ohne das Projekt? Welche Verlagerungseffekte gibt es? „Bei den verwendeten
Berechnungsmethoden sehen wir große
Unterschiede“, sagt Lambert Schneider, Forschungskoordinator für internationale Klimapolitik beim Öko-Institut.
Im Rahmen der „Carbon Credit Quality
Initiative“ hat das Öko-Institut zusammen
mit Partnern einen Vergleichsrechner für
verschiedene Arten von Zertifikaten entwickelt. Schneider beobachtet, dass die Emissionseinsparungen in manchen Vorhaben
massiv überschätzt, in einigen aber auch
zu niedrig angesetzt werden. Stärken und
Schwächen sieht er bei allen gängigen Standards: „Einige Systeme haben eine strengere Zusätzlichkeitsprüfung, schneiden bei
der Permanenz aber schlechter ab und umgekehrt.“
pa/r. Oberhäuser
90 Prozent
„heiße Luft“?
pa/zumapress.com/P. bersebach
Wälder sind wertvolle
natürliche Klimasenken.
Die Klimakrise führt jedoch
dazu, dass Waldbrände
immer heftiger ausfallen.
Die Permanenz oder Langfristigkeit ist
besonders bei landwirtschaftlichen und
Naturschutzprojekten ein heikles Thema.
Denn in Bäumen oder dem Boden wird CO2
beziehungsweise Kohlenstoff oft nicht langfristig gespeichert. Waldbrände, eine Borkenkäferplage oder extreme Sturmschäden
machen den Klimaeffekt von Aufforstungen schnell zunichte. „Seriöse Standards
schreiben deswegen einen Puffer von mindestens 20 bis 30 Prozent für Waldprojekte
vor, der nicht in Form von Zertifikaten ausgegeben wird“, erklärt Machnik. Dieser
fließt in eine gemeinschaftliche Reserve
und kann im Unglücksfall aktiviert werden.
Manchmal reichen selbst diese Sicherheiten
nicht aus. „Die Waldbrände in Kalifornien
im vergangenen Jahr waren so immens,
dass sie den Puffer nahezu aufgebraucht
haben“, so Machnik.>
N AT URSC HUT Z heute
ArGumeNTe
„Weltweite Emissionen
zu steuern, ist kompliziert“
Ein anderer Weg:
Der NABU-Klimafonds
Denis Machnik vom Think-Tank adelphi erklärt, worauf
es bei der freiwilligen CO2-Kompensation ankommt und
wie Standards entstehen.
um weniger emissionen geht es auch beim NAbu-Klimafonds.
moorflächen sollen wiedervernässt werden und so einen positiven beitrag zum Klima- und Artenschutz leisten. Partner des 2021
gegründeten Fonds ist die reWe-Gruppe, die über fünf Jahre insgesamt 25 millionen euro einzahlt. Weitere unternehmen könnten ab mitte dieses Jahres als unterstützer*innen hinzukommen.
„Derzeit sind wir auf der Suche nach Flächen in Deutschland
und im europäischen Ausland, die sich für ein Projekt eignen“, so
manuel Dillinger, beim NAbu zuständig für den Klimafonds. 200
Hektar moor in der Nähe von Cuxhaven sind bereits gekauft und
sollen im laufe der kommenden Jahre renaturiert werden.
Der NAbu hat sich bei seinem Klimafonds bewusst gegen CO2Gutschriften entschieden. „bei diesem Ablasshandel wollen wir
nicht mitmachen“, sagt Dillinger. Daher muss jedes unternehmen, das in den Fonds investiert, zuerst den Klimaschutz im eigenen Haus verbessern. Auch die räumliche Nähe zwischen Verursacher*innen und Projekt ist Dillinger wichtig. in regenjacke und
Gummistiefeln können sich die Spender*innen selbst davon überzeugen, dass ihr Geld sinnvoll eingesetzt wird. ◀
Wer freiwillig CO2 kompensieren will, hat die Wahl zwischen
unzähligen Anbietern und Projekten. Wie trifft man die
beste Entscheidung?
Viele Anbieter lassen ihre Projekte nach freiwilligen
Standards zertifizieren. Das ist schonmal ein guter Anhaltspunkt. ich persönlich würde ein Projekt wählen, dass
doppelt zertifiziert ist, zum einen nach dem CDm, dem
Standard der uN, und zusätzlich zum beispiel nach dem
Gold Standard. Außerdem wäre ich bei allzu günstigen
Zertifikaten vorsichtig.
Gibt es so etwas wie eine Dachzertifizierung für alle verfügbaren Standards?
Noch nicht, aber der integry Council for the Voluntary
Carbon market (iCVCN) arbeitet daran. Das ist ein Zusammenschluss unterschiedlicher Akteure auf dem Kohlenstoffmarkt, unterstützt von Stiftungen, Verbänden und
Nichtregierungsorganisationen. Das Council hat Kernkriterien für standardgebende Organisationen definiert. Die Organisationen, die die Standards des freiwilligen marktes
anbieten, konnten dazu Stellung nehmen. Nun werden die
Kriterien überarbeitet, was voraussichtlich bis ende 2023
dauern wird.
Ausführliche weitere Infos: www.NABU-Klimafonds.de.
W. rolfes
▶
Jedes Unternehmen, das in den
NABU-Klimafonds investiert,
muss zuerst den Klimaschutz im
eigenen Haus verbessern.
Frühjahr 2023
Inter view
Derzeit werden Emissionsgutschriften oft doppelt gezählt.
Das Land, in dem das Projekt stattfindet, rechnet sich die
CO2-Ersparnis in der Regel auch auf seine nationalen Klimaziele an. Wie lässt sich das vermeiden?
Zukünftig sollen unter dem neuen uN-Artikel-6-mechanismus, dem Nachfolger des CDm, zwei Zertifikate generiert werden. bei dem einen ist eine Doppelzählung weiterhin möglich, bei dem zweiten ist sie ausgeschlossen. Diese
Zertifikate werden von dem entsprechenden land autorisiert, dass sich die CO2-ersparnis dann nicht mehr selbst
anrechnen darf. bestehende Projekte, die nach dem CDm
zertifiziert wurden, können teilweise in diesen Standard
überführt werden. Das wird bis weit ins Jahr 2024 hinein
dauern. Für den freiwilligen markt sind diese autorisierten
Zertifikate nicht verpflichtend. ich hoffe aber, dass der öffentliche Druck groß genug ist und sie sich etablieren.
Die Mühlen mahlen also langsam, wenn es um bessere
Standards geht?
Ja, aber die Probleme sind auch nicht gerade klein.
Weltweit emissionen zu steuern, ist kompliziert. es gibt
verschiedene nationale level, es gibt die uN-ebene. Da
braucht es viel Abstimmung und gut durchdachte lösungen.
39
ArGumeNTe
picture alliance/A. Adam/dpa
Weiterlesen
und Durchklicken
▶
Freiwillige CO2-Kompensation durch Klimaschutzprojekte, herausgegeben
vom umweltbundesamt
2018. Der ratgeber erklärt,
wie der freiwillige Ausgleich
funktioniert, stellt wichtige
Standards und Projekttypen
vor.
▶
Voluntary offsetting:
credits and allowances,
herausgegeben vom umweltbundesamt, 2021. Die
englischsprachige Studie
vergleicht zwei Ansätze zur
freiwilligen CO2-Kompensation: Gutschriften in Klimaschutzprojekte und emissionsberechtigungen aus dem
europäischen emissionshandelssystem.
▶
mit dem rechner der Carbon Credit Quality Initiative lassen sich Zertifikate vergleichen. Das Angebot richtet sich vor allem an Firmen,
die freiwillig CO2 kompensieren wollen: www.carboncreditquality.org.
> Klimaschutz auf Zeit · Wichtig ist auch,
wann durch das Projekt Treibhausgase gemindert werden. Ist dies bereits geschehen
oder erst für die Zukunft geplant? Experten unterscheiden zwischen ex-post- und
ex-ante-Zertifikaten. „Nur erstere können
tatsächlich Einsparungen bieten“, sagt Stefanie Geib. Ex-ante-Zertifikate dagegen sind
eine Wette auf die Zukunft.
Ob Naturschutz, erneuerbare Energien
oder die Vermeidung von Deponiegasen:
Jede Gutschrift für eine Tonne CO2-Äquivalente darf nur einmal ausgegeben und
muss dann im Projekt gelöscht werden.
Trotzdem werden eingesparte Treibhausgase mitunter zweimal gezählt. Denn der
Staat, auf dessen Boden ein Projekt umgesetzt wird, rechnet sich die Einsparungen
in der Regel auf seine Klimaziele an.
Aller Kritik zum Trotz ist der Markt für
die freiwillige Treibhausgas-Kompensation
in den vergangenen Jahren gewachsen. Die
Preise für eine Tonne CO2-Äquivalente unterscheiden sich zum Teil deutlich. Sie
schwanken je nach Qualität und Größe der
Klimaschutzprojekte und nach Projektstandort. Denn in armen Ländern kostet
die Emissionsminderung weniger als in reichen Industriestaaten. Auch das Alter der
Zertifikate und die Nachfrage nach bestimmten Projekttypen spielen eine Rolle.
Ein weiterer Punkt: Immer mehr Gutschriften auf dem Markt führen zu fallenden
Preisen. Im Umkehrschluss heißt das: Weil
seit einigen Jahren immer mehr Zertifikate
generiert werden, lassen sich Klimasünden
immer günstiger ausgleichen. Ein paradoxer Effekt.
Doppelt gezählt · Seit der Pariser Klimakonferenz im Jahr 2015 haben sich – neben den Industriestaaten – auch die Länder des globalen Südens klare Klimaziele
gesetzt. Damit betrifft das Problem der
Doppelzählung praktisch alle UN-Mitglieder. Den positiven Klimaeffekt auf diese
Weise zweimal zu verbuchen, ist nicht verboten. Doch es stellt sich die Frage, wie
sinnvoll der Kauf von Zertifikaten dann
noch ist.
Zum Schleuderpreis · Kann man hier überhaupt von Kompensation sprechen? Manuel Dillinger hält das für unseriös. Er ist zuständig für den NABU-Klimafonds, der aus
diesem Grund keine CO2-Gutschriften ausgibt. „Die Emissionen, die in der Atmosphäre sind, bleiben dort für die nächsten hundert oder zweihundert Jahre. Die kann
man nicht kompensieren“, sagt Dillinger.
Auch Experten wie Machnik und Schneider
raten Unternehmen davon ab, mit „Klimaneutralität“ zu werben. „Es sollte vor allem
darum gehen, sinnvolle Klimaschutzmaßnahmen zu finanzieren“, so Schneider. Ob
zertifizierte Projekte hier die bessere Wahl
sind, ist zumindest fraglich. ◀
Ob Naturschutz, erneuerbare Energien oder die Vermeidung von Deponiegasen: Jede Gutschrift für eine
Tonne CO2-Äquivalente darf nur einmal ausgegeben
und muss dann im Projekt gelöscht werden.
40
Ann-Kathrin Marr
N AT URSC HUT Z heute
Foto:©NABU/Klemens Karkow
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Grün auf kulinarische
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Z
artes Grün sprießt jetzt im
Frühling überall in der Natur.
Es ist nicht nur für Vögel, Insekten und andere Wildtiere
erste Nahrung nach dem Winter, Wildkräuter schmecken auch uns Menschen. Löwenzahn, Vogelmiere und Co. vertreiben mit
ihren Vitaminen, Mineral- und Bitterstoffen
die Frühjahrsmüdigkeit. Sie sind echtes Superfood – und dazu kostenlos. Also nichts
wie raus an die Frischetheke der Natur.
Dabei ist es besonders wichtig, den Ort für
die Wildernte gut auszuwählen. Direkte
Nähe zu Straßen und landwirtschaftlichen
Flächen sollte man meiden, um Pflanzen
zu ernten, die möglichst keinen Abgasen
und Pestiziden ausgesetzt sind.
42
Verwechslungsgefahr · Das bekannteste
und beliebtestes Frühlingswildkraut ist
wohl der Bärlauch. Er ist so gefragt, dass
er inzwischen auch im Supermarkt angeboten wird. Ganz umsonst und draußen
wächst er ab März in Laubwäldern und bildet dort vor allem auf kalkhaltigen Böden
grüne Teppiche. Er kann durch die ähnliche Blattform leicht mit den giftigen Maiglöckchen verwechselt werden, die allerdings erst ein paar Wochen später sprießen.
Um eine Verwechslung auszuschließen,
unbedingt den Geruchstest machen: Duftet es deutlich nach Knoblauch, ist es Bärlauch. Beim Ernten sollte man außerdem
darauf achten, die Blätter nicht mit der
Zwiebel aus der Erde zu ziehen. Sie sollte
im Boden bleiben, damit die Pflanze im
nächsten Frühling wieder austreiben kann.
Wie immer beim Ernten in der Natur gilt
die „Handstrauß-Regel“ des Bundesnaturschutzgesetzes: Man darf nur so viel nehmen, wie etwa in die Handflächen passt.
Diese etwas schwammige Regel soll verhindern, dass gewerbsmäßig große Mengen
Wildpflanzen, -früchte oder Pilze aus Wald
und Flur geholt werden.
Knoblaucharoma verzichten möchte, kann
ab April Knoblauchsrauke ernten. Der
Kreuzblütler wächst auf nährstoffreichen
schattigen Flächen, etwa an Hecken oder
Waldrändern. Die Blätter können wie
beim Bärlauch zu Pesto oder in Kräuterbutter und Salaten verarbeitet werden. Sie
schmecken leicht nach Knoblauch und haben durch die enthaltenen Senföle eine angenehme Schärfe.
Kinderleicht zu finden und zu erkennen
ist das Gänseblümchen. Die ersten Blütenknospen erscheinen im März. Daraus lassen sich „falsche Kapern“ herstellen. Das
auch als Tausendschön und Marienblümchen bezeichnete mehrjährige Korbblütengewächs taucht mit seinen weißen bis
leicht rötlichen Blüten auf Wiesen, Parkrasen und Weiden auf. Das Gänseblümchen
schmeckt ähnlich wie Feldsalat, aber leicht
bitter. Es enthält viel Kalium, Magnesium
und Vitamin A. Seine hübschen Blüten
sind ein essbarer Hingucker im Frühlingssalat. Genauso omnipräsent auf Wiesen
und Weiden ist der Gewöhnliche Löwenzahn. Bei vielen Gärtner*innen ist die auch
als Pusteblume bekannte Pflanze wegen
ihrer langen Wurzeln verhasst, dabei ist sie
äußerst nahrhaft und gesund. Aus den
goldgelben Blüten kann man einen aromatischen Sirup zubereiten, der als vegane
Honigalternative genossen werden kann.
Wiese mit Knoblauchsrauke im buchenwald.
Pesto und Kräuterbutter · Wer sich nicht
traut, Bärlauch vom Maiglöckchen sicher
zu unterscheiden, aber dennoch nicht auf
N AT URSC HUT Z heute
pa/imagebroker/e. Geduldig
Fichtennadeltee
Zutaten:
· 1 TL klein gehackte
Triebspitzen
· 250 ml Wasser
· Honig oder Löwenzahnsirup
Löwenzahnsirup
Triebspitzen waschen, klein
hacken und in einem Topf mit
Wasser aufkochen, fünf minuten ziehen lassen und abseihen. mit Honig oder löwenzahnsirup süßen.
Zutaten:
· Zwei Hände voll Löwenzahnblüten
· 500 ml Wasser
· 500 g Zucker
· Saft einer Zitrone
pa/Zoonar/J. Vogt
Vitamin C-Power · Schon mal ein Pesto
aus Vogelmiere probiert? Wenn nicht, ist
jetzt im Frühling die beste Gelegenheit.
Die Gewöhnliche Vogelmiere, auch Hühnerdarm oder Hühnerscherbe genannt, ist
eine einjährige krautige Pflanze, die häufig an Ufern, Wegen, auf Brachflächen,
Äckern und in Gärten vorkommt. Sie enthält neben Kalium, Kalzium und Magnesium viel Vitamin C – schon 50 Gramm Vogelmiere decken den Tagesbedarf eines Erwachsenen.
Nicht nur am Boden sprießt jetzt im
Frühling frisches Grün. Auch die Bäume
treiben aus und bieten gesunde Leckereien.
Die hellgrünen Triebspitzen der Gewöhnlichen Fichte können ab April geerntet werden. Sie enthalten ätherisches Öl, Vitamin
C, Zucker und Gerbstoffe und ergeben einen belebenden Tee, der garantiert die
Frühjahrsmüdigkeit vertreibt. ◀
blütenblätter abzupfen, waschen,
trocken tupfen. mit kochendem
Wasser übergießen und einen Tag
ziehen lassen. Den Sud durch ein
Tuch abseihen, Zucker und Zitronensaft zufügen und zu einem dicken Sirup einkochen. Noch heiß
in Schraubgläser füllen.
pa/imagebroker/H. meyer z. Capellen
pa/Shotshop/Helgabr
Silvia Teich
bärlauchblätter
pa/blickwinkel/F. Hecker
Gänseblümchenkapern
Vogelmierepesto
pa/Zoonar/W. Wirth
Zutaten:
· Zwei Hände voll Vogelmiere | · 100 ml Olivenöl
· 40 g Walnüsse | · ½ TL Salz
Frühjahr 2023
Vogelmiere kann im Ganzen verwendet werden. Die Pflanzen
waschen und trocken tupfen, grob klein schneiden und in
einen mixer geben. Walnüsse, Salz, Olivenöl zugeben und zu
einem sämigen Pesto mixen. mit Salz abschmecken. Wenn das
Pesto zu dick ist, mehr Öl zugeben. Wer es scharf mag, kann
auch eine halbe Chilischote zugeben.
Zutaten:
· Zwei Hände voll
Gänseblümchenknospen
· 2 bis 3 EL Salz
· ½ l Wasser
· ½ l Apfelessig
Die frisch gepflückten Knospen
waschen, trocken tupfen und in
ein Gefäß geben. Salz in Wasser
auflösen und über die Knospen
gießen. Abdecken und 24 Stunden
stehen lassen. Danach die Knospen in ein Sieb geben und mit heißem Wasser abspülen, in ein
Schraubglas füllen und den essig
zugeben. Zwei Wochen durchziehen lassen.
43
Tödliche
Gefahr für igel
pa/Joker/P. eckenroth
A r T e N S C H u TZ
mähroboter liegen im Trend. Doch die als praktisch
und zeitsparend beworbenen Geräte können für
Wildtiere und Kleinkinder zur Gefahr werden.
Zudem gehören sie zu den Treibern des Artensterbens. in naturnahen Gärten haben die autonom
arbeitenden mäher nichts verloren.
S
eitdem Gärten ihre Besitzer*innen nicht mehr ernähren müssen, hat der Rasen das Gemüsebeet als zentrales Element abgelöst. Rasen nimmt die größte Fläche ein,
wird gehegt und gepflegt, gedüngt, gejätet
und gemäht – Wildblumenwiesen sind in
deutschen Gärten eher die Ausnahme.
Während das Düngen und Jäten noch von
Hand erledigt wird, hält man das Gras inzwischen oftmals mithilfe von Mährobotern kurz. Sie rumpeln selbstständig und
vollautomatisch über den Rasen und
schneiden alles kurz und klein – nicht nur
die Grashalme, sondern häufig auch Wildtiere, die dort nach Futter suchen und
nicht schnell genug flüchten können.
Mähroboter sind fahrende Computer
mit angeschlossenem Mähwerk, die autonom und kontinuierlich eine vorgegebene
Fläche mähen. Diese wird durch einen
Draht eingegrenzt, an dem sich die Geräte
orientieren. Ihre Wege innerhalb der Fläche suchen sie sich selbst, Hindernisse erkennen sie mithilfe eingebauter Sensoren.
Auch ihre Akkus laden Mähroboter ohne
menschliches Zutun, sodass, sind die gewünschten Mähzeiten erst einmal programmiert, die Besitzer*innen nicht weiter
eingreifen müssen. Zumindest werben die
Hersteller*innen mit diesem Argument.
44
Schnittwunden und amputierte Gliedmaßen · Doch ganz so leicht ist es nicht, wie
die Stiftung Warentest feststellen musste.
„Einfach in den Garten setzen und loslegen
lassen – das funktioniert nicht“, heißt es in
der April-Ausgabe 2022 der Zeitschrift
„Test“. Die Warentester*innen haben im
vergangenen Jahr acht Mähroboter unter
die Lupe genommen. Nicht nur, dass viele
Modelle Steigungen und feuchten Rasen
mehr schlecht als recht meisterten. Auch
fielen fast alle durch die Sicherheitsprüfung. Nur ein Einziger erkannte den im
Gras liegenden Kinder-Prüfarm als Hindernis und drehte ab. Alle anderen verletzten
den Arm.
Die rotierenden Klingen der Mähroboter
können auch Wildtiere wie Igel, Kröten, Eidechsen, Grashüpfer oder Spinnen, die im
Garten nach Fressbarem suchen, verletzen
oder gar töten. Insbesondere für Igel, die
bei Gefahr nicht flüchten, sondern sich im
Vertrauen auf ihre Stacheln zusammenrollen, geht eine Begegnung oftmals tödlich
aus. Das zeigt auch eine Studie der Universität Aalborg in Dänemark, die 18 Mähroboter anhand von Kadavern kurz zuvor gestorbener Igel getestet hat. Keines der Geräte erkannte die im Gras liegenden Igel vor
dem Aufprall als Hindernis; manche fuhren sogar über sie hinweg und fügten ih-
nen Verletzungen unterschiedlicher Schwere zu – darunter Schnittwunden, amputierte Gliedmaßen und aufgeschlitzte Bäuche.
Wie sich herausstellte, verletzen Mäher
mit feststehenden großen Messern die Tiere weit schwerer als solche mit kleinen
Fliehkraftmessern, die beweglich auf einem rotierenden Messerteller montiert
sind.
Verwilderte Ecken als Igel-Unterschlupf ·
Im Interview mit der Stiftung Warentest
empfiehlt Sophie Lund Rasmussen, Leitautorin der Studie, Mähroboter so zu programmieren, dass sie nur tagsüber laufen.
Igel seien Nachttiere, die fast ausnahmslos
erst mit einsetzender Dämmerung auf Futtersuche gingen, erläutert sie. Die Stiftung
rät zudem, Mähroboter aus einem Teil des
Gartens auszusperren und dort das Gras
hochwachsen zu lassen. In solchen verwilderten Ecken, idealerweise angereichert
mit Totholz und Reisighaufen, fänden Igel
und andere nachtaktive Wildtiere tagsüber
Unterschlupf.
Das würde auch dem Erhalt der Artenvielfalt dienen, die auch hierzulande in besorgniserregendem Tempo schwindet. Die
Biomasse der Insekten in Deutschland sei
innerhalb von 30 Jahren um drei Viertel geschrumpft, berichtet Matthias Glaubrecht,
N AT URSC HUT Z heute
NAbu/S. Hennigs
picture alliance/Zoonar/Ch. Décout
Wachsen lassen, was wächst: Für
wildlebende Tiere sind naturnahe
Gärten einer der wenigen verbleibenden rückzugsorte im Siedlungsbereich.
Professor für Biodiversität der Tiere an der
Universität Hamburg. Zugleich seien die
Brutvogelbestände um bis zu 50 Prozent
eingebrochen: „Für viele Vögel sind Insekten die Nahrungsgrundlage“, erläutert er.
„Sie finden einfach nicht mehr genug zu
fressen.“
Baustein zum Erhalt der Artenvielfalt ·
Mähroboter und andere Mähgeräte sind
Teil dieses Problems. Werden sie regelmäßig eingesetzt, wird dazu noch gedüngt
oder gemulcht, verdrängen dominante Gräser nach und nach die Blühpflanzen, und
es entsteht eine grüne Monokultur, in der
es für Insekten keinerlei Nahrung mehr
Frühjahr 2023
gibt. Gärten mit solchen Rasenflächen imitieren im Kleinen, was die industrielle
Landwirtschaft mit ihren Monokulturen
im Großen vorgibt. „Auf einem sterilen Rasen werden Vögel und Igel nicht satt“,
stellt Glaubrecht klar. Für den Evolutionsbiologen repräsentieren Mähroboter den
allgemeinen Trend zur Vereinheitlichung
von Gärten. „Sie sind heutzutage oftmals
nicht mehr als von Drahtzäunen oder Gabionen umgebene Rasenflächen mit Randbewuchs aus Standardpflanzen wie Buchsbaum und Rhododendron“, führt er aus.
Andererseits sind Gärten ein wichtiger
Baustein zum Erhalt der Artenvielfalt: „Für
wildlebende Tiere im Siedlungsraum stel-
pa/blickwinkel/F. Hecker
pa/blickwinkel/F. Hecker
In hochgewachsenem Gras, idealerweise angereichert
mit Totholz und Reisighaufen, finden Igel und andere
nachtaktive Wildtiere tagsüber Unterschlupf.
len sie einen der wenigen Rückzugsorte
dar“, erläutert der Wissenschaftler. Er rät,
der Natur im Garten mehr Freiraum zu verschaffen. Also nicht die Blühmischung aus
dem Baumarkt auszusähen, sondern wachsen zu lassen, was da wächst. „Nach ein
paar Jahren kommen die Pflanzen durch,
die dort hingehören“, sagt Glaubrecht. Unterwuchs und Dickicht unter Hecken und
Sträuchern solle man als Schutzraum für
Wildtiere belassen. Wer dazu noch Klee, Löwenzahn und Gänseblümchen im Rasen als
Lockmittel für Bienen, Hummeln und
Schmetterlinge toleriere, könne auf einen
Mähroboter getrost verzichten. ◀
Hartmut Netz
45
SerViCe
Wölfe als
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Vögel auf großer leinwand
Kino
Der neue Dokumentarfilm „Vogelperspektiven“ von Jörg Adolph
zeigt in faszinierenden Bildern die Schönheit und Vielfalt der Vogelwelt. Der Regisseur taucht ein in die Welt der Vogelbeobachtung,
besucht beispielhafte Schutzprojekte und blickt hinter die Kulissen
der Umweltpolitik. Dabei begleitet er Arten- und Naturschützer*innen in Aktion, vor allem den bayerischen NABU-Partner LBV, der
stellvertretend für alle Naturschutzmacher*innen steht. Der Ornithologe und LBV-Vorsitzende Norbert Schäffer nimmt die Zuschauer*innen mit auf die Mission zur Rettung der Vogelwelt und Artenvielfalt, zeigt beispielhaft, wie Natur- und Artenschutz praktisch
und vor Ort funktioniert.
In den letzten 60 Jahren hat Deutschland fast die Hälfte seiner
Vögel verloren. Ihr Lebensraum wird knapp, sie spüren die Klimakrise
schon jetzt. Warum wir uns das nicht leisten können, verdeutlicht
der Film auf eindrucksvolle Weise. ◀
NAbu-broschüren
Arten- und Klimaschutz an Gebäu▶
Der Film ist seit dem 16.
Februar im Kino. Hintergründe und Kinofinder:
www.NABU.de/Vogelperspektiven.
den: Schutz von Vögeln und Fledermäusen bei der Modernisierung
von Fassaden.
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Vorbeugen und helfen
Der Schutz von den NAJU- und NABU-Gruppen anvertrauten Kindern und Jugendlichen
muss höchste Priorität haben. Dabei bestehen viele Fragen und Unsicherheiten. NABU
und NAJU bieten deshalb folgende zweistündige Onlineseminare an, speziell für Gruppenleitungen:
Grundlagenwissen: Prävention sexualisierter Gewalt in der Kinder- und Jugendverbandsarbeit. 13. März, 19 Uhr.
Schutzkonzepte zur Prävention sexualisierter Gewalt: Wie werden sie erarbeitet?
27. März, 19 Uhr.
Potenzial- und Gefährdungsanalyse: der
Grundstein für die Erarbeitung eines Schutzkonzepts zur Prävention sexualisierter Gewalt. 3. April, 19 Uhr.
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Infos und Anmeldung unter
www.NAJU.de/Kinderschutz.
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GArTeNSCHlÄFer
Wie andere bilche bewegt sich der Gartenschläfer gerne in
Strauch- und baumschichten fort, scheut
aber auch nicht den
boden.
Tier mit Superkräften
W
ahre Superkräfte hat der
Gartenschläfer“, schwärmt
Johannes Lang, Wildbiologe
an der Justus-Liebig-Universität Gießen (JLU). Damit meint er nicht
etwa dessen Kletterkünste, sondern den
ausgiebigen Winterschlaf. In der Regel
schlummert der Gartenschläfer über ein
halbes Jahr, von Oktober bis April. „Das
könnte ähnliche Auswirkungen haben,
wie sie Astronaut*innen nach Reisen ins
All erleben. Sie müssen sich regenerieren
und Muskeln aufbauen, bevor sie wieder
laufen können. Nicht so der Gartenschläfer. Einmal aufgewacht, ist er auf einen
Schlag putzmunter.“
Einzelgänger mit Vorliebe für Insekten ·
Das ist auch gut so. Angesichts ihres Jahresprogramms haben Gartenschläfer keine
Zeit zu verlieren und gehen direkt auf Partnersuche. Bereits im Mai, nach rund drei
Wochen Tragzeit, werfen Weibchen vier bis
sechs Junge. Sie ziehen den Nachwuchs allein groß, bis sich nach fünf Wochen der
Familienverbund auflöst. Gartenschläfer
sind eher allein unterwegs und auf Nahrungssuche, am liebsten nach Insekten, Würmern, Schnecken, Früchten oder Samen.
Bei so viel Schlaf ist es wenig verwunderlich, dass Menschen die Säugetiere selten
zu Gesicht bekommen. „Das liegt aber vor
allem daran, dass sie nachtaktiv und – anders als der Name vermuten lässt – natürlicherweise in europäischen Nadel- und
Mischwäldern zuhause sind“, stellt Lang
klar. Solange sie sich in Büschen, Felsnischen, Totholz oder Baumhöhlen verstecken und ihre Nester an sicheren, ruhigen
Orten bauen können, sind sie nicht wählerisch, ob in Hoch- oder Tieflage.
Ein leiser Abschied? · „Die artverwandte
Haselmaus ist im Gegensatz zum Garten48
schläfer durch die FFH-Richtlinie geschützt,
das heißt EU-Mitgliedsländer müssen sie
z. B. bei Bauvorhaben oder in ihrer Naturschutzpolitik berücksichtigen“, erklärt
Lang. Diesen notwendigen Schutz genießt
der Gartenschläfer nicht, obwohl er ebenso auf der Roten Liste der gefährdeten Tierarten steht. Genaue Bestandszahlen liegen
nicht vor, selbst in Forschungskreisen war
bis vor wenigen Jahren wenig über die
Schlafmaus bekannt.
„Ich war erschrocken, wie wenig wir
wussten über Vorkommen und Gefährdung
des Gartenschläfers, während er schon dabei war, von der Bildfläche zu verschwinden“, fasst der Wildbiologe zusammen. Um
das zu verhindern, untersucht er seit vier
Jahren im Projekt „Spurensuche Gartenschläfer“ mit der JLU, der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung und dem
BUND, wo die Tiere in Deutschland vorkommen und wie man sie schützen kann.
Vom Wald in die Stadt und wie weiter? ·
„Wir stellen fest, dass der Gartenschläfer
vor allem in den Mittelgebirgen seinen natürlichen Lebensraum verliert, auch wenn
die Zahlen im Harz und im Schwarzwald
aktuell okay aussehen.“ Anhaltende Dürrejahre und die intensive Forstwirtschaft mit
hohem Pestizideinsatz, Monokulturen sowie Rodungen lassen strukturreiche Wälder schwinden. „Ohne ausreichend Bäume
oder Sträucher können sich die Gartenschläfer kaum noch verstecken und zurückziehen“, erläutert Lang. Das gilt genauso für andere Kleintiere und vor allem
auch Insekten. Sterben sie, stirbt die wichtigste Nahrungsgrundlage des Gartenschläfers.
Doch es gibt, zumindest mittelfristig,
Hoffnung. Die Gartenschläfer scheinen
sich bisher anpassen zu können. So sind sie
auch in Städten zu finden, insbesondere
pa/imagebroker/K. Hinze
um die Augen liegt die charakteristische Zorro-maske, den 10 bis 17 Zentimeter großen Körper schließt ein fast ebenso langer buschiger Schwanz mit
einer schwarz-weißen Quaste ab. So niedlich und markant, so unbemerkt
wäre der Gartenschläfer fast von der bildfläche verschwunden.
Jungtiere bleiben für den Winterschlaf meist zusammen, wie es bei
älteren Gartenschläfern aussieht,
ist noch nicht gut erforscht.
entlang des Rheins und der Mosel, von
Wiesbaden und Mainz bis Köln und Bonn.
„Noch finden sie dort genügend zu fressen,
leicht verdauliche Insekten, Würmer, Spinnen oder Früchte. Unterschlupf bieten Nistkästen oder Gebäudenischen.“ Aber Grund
zur Entwarnung sei das nicht. „Wenn immer mehr Gebäude saniert und Innenstädte verdichtet werden, findet der Gartenschläfer auch im Siedlungsbereich keine geeigneten Lebensräume mehr.“
Zudem ist nicht absehbar, wie sich die
Klimakrise langfristig auf die Winterschläfer auswirken wird. Umso wichtiger ist es,
dem kleinen Bilch schnell zu helfen. Er
braucht – wie viele andere Arten – strukturreiche Lebensräume, frei von Pestiziden.
Deshalb sprechen Lang und seine Kolleg*innen mit Forstwirt*innen und Winzer*innen, um auf die Art aufmerksam zu machen. Oft sei nicht bekannt, dass Gartenschläfer im Wald, Weinberg, Garten oder
Stadtpark zuhause seien, die Bereitschaft,
sie zu schützen, aber hoch. Auch Gartenbesitzer*innen können auf Pestizide verzichten. Ein weiterer kleiner Baustein: mit Brettern oder Ästen als Ausstiegshilfen Wasserstellen sichern, um Gartenschläfer & Co.
vor dem Ertrinken zu retten. ◀
Lisa Gebhard
N AT URSC HUT Z heute
picture alliance/m. Grimm
pa/dpa/Jiri bohdal/buND
pa/imagebroker/W. layer
Frühjahr 2023
Auf Spurensuche:
pa/imagebroker/K. Hinze
Markenzeichen:
Zorro-Maske,
große dunkle
Augen und
lange Ohren.
Auf www.gartenschlaefer.de können Sie Sichtungen
melden und erfahren, woran Sie beispielsweise ihre
laute erkennen.
Das Team um lang freut sich zudem über mithilfe
von Nistkastenbetreuer*innen. Sollten Sie in der Vergangenheit Datenreihen über Gartenschläfer in ihren
Nistkästen gesammelt haben, schicken Sie diese gerne
direkt an: Gartenschlaefer@Vetmed.Uni-Giessen.de
49
AuSbliCK
pa/dpa/K.-J. Hildenbrand
Vie l
S p a ß b ei m
B eo b a ch te n
und
E n td ec k en !
Es ist ein still Erwarten in den Bäumen,
Die Nachtigallen in den Büschen schlagen
In irren Klagen, können‘s doch nicht sagen,
Die Schmerzen all und Wonne, halb in Träumen.
Die Lerche auch will nicht die Zeit versäumen,
Da solches Schallen bringt die Luft getragen,
Schwingt sich vom Tal, eh‘s noch beginnt zu tagen,
Im ersten Strahl die Flügel sich zu säumen. (...)
morgendämmerung
D
ieses Gedicht Joseph von Eichendorffs quälte vermutlich einige
im Deutschunterricht; wer es
jetzt liest, sieht es vielleicht mit
anderen Augen. Zu Zeiten von Eichendorff
wurde die Gesellschaft zunehmend technisierter, fortschrittlicher und wissenschaftlicher. Diese Entwicklung war den Schriftsteller*innen der Romantik zuwider. Doch
hat sich seitdem so viel geändert? Im Jahr
2023 heißt das: Entschleunigung, Pause
vom Alltag, Achtsamkeit.
Decke und Thermoskanne · Im Frühling
empfehlen wir Ihnen, sich einmal frühmorgens rauszuschleichen. Nehmen Sie
eine Decke und eine Thermoskanne mit
und gehen Sie in die Natur. Schauen Sie
der Morgendämmerung zu, diesem Zustand zwischen Schlafen und Erwachen,
wie in einem Traum gefangen. Alles ist
langsam und ruhig, eventuell noch etwas
nebelig.
Was sie dort an Tieren sehen oder hören
können, liegt ganz an Ihnen und am Ort.
Tiere nutzen diese Tageszeit gerne, da
kaum Menschen in der Natur unterwegs
sind. Zu sehen sind eventuell Rehe, die auf
einer Wiese äsen, oder der Fuchs, der auf
der Suche nach Mäusen über einen Acker
läuft. Mit viel Glück kann man auch den
scheuen Biber in der Morgendämmerung
entdecken.
Welcher Vogel singt wann? Und dann sind
da ja auch noch die zahlreichen Singvögel,
die vor allem kurz nach Sonnenaufgang
ihren Reviergesang von sich geben. Vor allem von Ende April bis Anfang Juni kann
man besonders viele Arten gleichzeitig hören. Meist singen nur die Männchen, um
ihre Reviere abzustecken und Weibchen
anzulocken. Der Sonnenaufgang ist dabei
der Referenzzeitpunkt. Fast alle Vogelarten beginnen bereits vor Sonnenaufgang
zu singen, die ersten bereits, wenn es noch
fast vollständig dunkel ist. Mit fortschreitendem Frühjahr verlagert sich daher der
Gesangsbeginn in immer frühere Morgenstunden. Gleichzeitig sind die Vögel im Osten wegen des früheren Sonnenaufgangs
immer eher dran als Artgenossen weiter
im Westen.
Als Erstes beginnt der Gartenrotschwanz
zu singen (80 Minuten vor Sonnenaufgang),
gefolgt vom Hausrotschwanz. Die Amsel,
die vermutlich die meisten erkennen können, legt erst 45 Minuten vor Sonnenaufgang los. ◀
Nicole Flöper
Genauer lesen Sie gerne hier nach:
www.NABU.de/Vogeluhr
imPreSSum
„Naturschutz heute“ ist das mitgliedermagazin des
NAbu (Naturschutzbund Deutschland) e.V. und
erscheint vierteljährlich. Für mitglieder ist der bezug
im Jahresbeitrag enthalten.
Herausgeber: NAbu, 10108 berlin, Tel. 030-284984-0,
Fax 030-284984-2000, NAbu@NAbu.de, www.NAbu.de,
www.facebook.com/Naturschutzbund,
www.twitter.com/NAbu_de,
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Verlag: Naturschutz heute, 10108 berlin,
Tel. 030-284984-1958, Fax 030-284984-3958,
Naturschutz.heute@NAbu.de.
Hausanschrift: Charitéstraße 3, 10117 berlin.
50
Redaktion: Nicole Flöper (Stv. Chefred.), lisa Gebhard,
Helge may (Chefred.).
Art-Direktion: mario Durst, Köln.
Druck und Versand: Dierichs Druck + media GmbH, Kassel.
Weitere Autor*innen und Mitarbeiter*innen dieser
Ausgabe: Samuel Fournet, maik Jerusalem, laura-Sophia
Koschwitz, Jörg-Andreas Krüger, Ann-Kathrin marr,
Hartmut Netz, Christine Schmäl (lektorat), Silvia Teich
und magdalene Trapp.
Ausgabe Frühjahr 2023 vom 3. märz. Teilauflagen enthalten beilagen und beihefter der NAbu-landesverbände, der NAJu und des NAbu-Shops sowie von Comfort,
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Gedruckt auf recyclingpapier.
Anzeigen: Anne Schönhofen, NAbu-media-Agentur
und Service-GmbH, Wolfstraße 25, 53111 bonn,
media.Agentur@NAbu.de, Tel. 0228-7667211, Fax 02287668280. Seit 1. Januar 2023 gilt Anzeigenpreisliste Nr. 35.
iSSN 0934-8883
Online-Ausgabe:
www.naturschutz-heute.de
App: www.NAbu.de/NH-App
Titelmotiv: Aurorafalter an Wiesenschaumkraut,
fotografiert von Sebastian Hennigs.
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