322
Wettbewerbe.
Neugestaltung der beiden Grundstücke Markt 17 und Peters
straße 13 sowie für eine Passage in Leipzig.
Wettbewerb zur Erlangung von Vorentwürfen der Barbara
haus Grundstücks-Ges. m. b. H. und der Leipziger Messe- und
Ausatellungs-A.-G. Berechtigt sind alle selbständigen Archi
tekten, die seit dem 1. Mai 1930 ihren Wohnsitz oder eine Zweig
niederlassung in Leipzig haben. Zur Teilnahme eingeladen; Prof.
Dr, Bestelmeyer, München; Prof. Dr.-Ing, Paul Bonatz,
Stuttgart; Prof. E. Fahrenkamp, Düsseldorf; Baurat Pusch,
Dresden, und Prof. Dr.-Ing. e. h. Heinrich Straumer, Berlin.
Im Preisgericht u. a.: Stadtbaurat a.D. Dr.-Ing. e.h. Bühring
und Stadtbaurat Dr.-Ing. Wolf, Leipzig; Prof. Dr.-Ing. e. h.
Kreis, Dresden und Prof. Dr.-Ing. e. h. Paul Mebes, Berlin.
Einlieferfrist 15. Juni 1931. Preise: RM. 4000, 3000, 2000,
1000 und 2 Ankäufe von je RM. 500.
Theater in Charkow.
Der internationale Wettbewerb für den Bau des ukrainischen
Staatstheaters in Charkow (vgl. 1930 d. Bl., S. 459) hatte
folgendes Ergebnis. Ein erster Preis wurde nicht erteilt, drei
Preise von je 8000 Rubel erhielten Architekt Alfred Kästner,
Dr.-Ing. Erich K. Hengerer und Ingenieur Karl W. Meyer,
eine Architektengemeinschaft in Charkow; Dipl.-Ing. Architekt
Sdenko Strizic und Dipl.-Ing. K. Ebbecke, Berlin-Dahlem.
Der vierte Preis (5000 Rubel) fiel an Architekt Renschitschiro
Kavakito, Tokio, der fünfte Preis (4000 Rubel) an Architekt
Oie new, Leningrad, der sechste Preis (3000 Rubel) an die
Architekten Bosiger u. Storonow, Karlsruhe. Den siebenten
bis neunten Preis (je 2000 Rubel) erhielten die Architekten
S, M. Krawetz u. W. A. Gerasimo, Charkow, Professor
Dr.-Ing. Walter Gropius, Berlin, und die Architekten N. W.
Likin u. S. W. Panin, Moskau. Der zehnte bis zwölfte Preis
(je 1500 Rubel) wurde den Architekten J. Kurmann, L.
Hirtz, S.Lindström u. G.Pebersonin Stockholm, Normann
Bel Geddes in Neuyork, G. J. Wolfensohn, P. O.
Waldenberg u. D. S. Meerson in Moskau zuerkannt.
Weiter hat das Preisgericht den Ankauf von sieben deut
schen Entwürfen empfohlen.
Stiftungs- und Klinikhospital in Zagreb,
internationaler Wettbewerb (vgl. 1930 d. BL, S. 743). Drei
erste Preise erhielten die Architekten Dipl.-Ing. Stein u.
Zorn, Altona-Hamburg, Gustav Paul, Prag, und E.
Weißmann, Zagreb. Fünf zweite Preise wurden zuerkannt
den Architekten Tietmann u, Haake, Düsseldorf, Benno
Schachner, München, Gustav Schöler, Wien, Heinz Lipp,
Zürich, und S. Loboda mit L. Dobschirska, Warschau.
Bebauungsplan Heidelberg
(vgl. S. 31 u. 209 d. Bl.). Eingegangen waren 35 Entwürfe.
Den ersten und dritten Preis erhielt Architekt Karl Kühner,
Heidelberg-Schlierbach, den zweiten Preis Architekt Dipl.-Ing.
Ortwin Luckenbach, Heidelberg.
Wasserstände.
Die Wasserstandsverhältnisse der norddeutschen Stromgebiete
im April 2931.
(Nach den an die Landesanstalt für Gewässerkunde und Haupt-
nivellements gelangenden Nachrichten.) — Fast in ganz Nord
deutschland war der April im Vergleich zum langjährigen
Durchschnitt verhältnismäßig niederschlagreich. Die stellen
weise noch vorhandene und um Mitte April teilweise neu ent
standene Schneedecke war bis auf die höchsten Lagen des
Mittelgebirges erst am l.Mai verschwunden. — Nur in den
östlichen Stromgebieten sind im April bemerkenswertere
Wasserstandsschwankungen vorgekommen. In der Memel und
ihren Mündungsarmen stieg das Wasser beim Abgang des
Eises bis über Mittelhochwasser. An der Pegelstelle Trappönen
wurde der höchste bisher bekannte eisfreie W asserstand von
714 cm um 22 und bei Elchwinkel um 27 cm überschritten.
Auch am Ende des Monats lagen hier die Pegelstände noch weit
über dem mittleren Hochwasser. Im Gebiet des Pregels und
der Weichsel wurde das Mittelhochwasser nur stellenweise in
den ersten Tagen und um die Mitte des Monats über
schritten. Infolge stärkerer Regen in der Zeit vom 20. früh bis
zum 23. April früh entstand in der oberen Oder eine Anschwel
lung von mäßiger Stärke. Der Scheitel der Welle, der die Höhe
des Mittelhochwassers nicht erreichte, wurde in Frankfurt
a. d. Oder am 2. Mai beobachtet. In den westlichen Strom
gebieten einschließlich der Elbe haben die Wasserstände im
Laufe des Aprils um Mittelwasser geschwankt. Der Becken-
inhalt des Waldecker Edersees betrug Ende März 200 und Ende
April 202,6 Millionen cbm.
An der Memel, Weichsel, oberen Oder, Warthe und Netze
und am Rheinstrom liegen, wie aus der Zahlentafel hervorgeht,
die Monatmittel für April über dem entsprechenden lang
jährigen Durchschnitt, an den übrigen Pegelstellen der Tabelle
darunter. Dr. W. Friedrich.
Wasserstände im April 1931.
Gewässer
Pegelstelle
April 1931
MW
April
96/25*)
Jahresmittel
96/25*)
NW
MW
HW
MNW
MW
MHW
Memel ..
Tilsit
356
528
628
410
76
242
610
Weichsel.
Kurzebrack ....
351
402
546
305
25
181
526
Oder ....
Ratibor
175
238
542
2.0
80
178
601
Frankfurt
171
201
280
210
51
160
370
Warthe ..
Landsberg
173
206
243
140
—36
66
252
Netze....
Vordamm
108
127
144
69
—45
28
140
Elbe ...
221
256
329
273
23
172
454
Wittenberge....
259
287
346
290
43
187
441
Saale ...
Trotha U. P. ,,,
216
234
262
261
117
210
484
Havel ...
Spandau U. P. .
87
99
111
107
22
74
143
Spree . . .
Keradorf TT, P. .
206
213
222
227
178
226
306
Weser ...
Minden
244
272
307
300
163
264
565
Aller ....
Westen
247
289
376
333
181
287
480
Ems ....
Greven
106
150
354
204
—10
168
567
Rhein ...
Maxau
460
498
522
441
290
429
661
Kaub
252
288
324
258
101
236
522
Köln
258
298
336
290
76
256
643
Main ....
Wertheim
175
186
205
190
83
158
422
Mosel ...
Trier
88
123
244
129
—5
101
476
•) Bel Keredorf 1014/26.
Technische Neuerungen.
Vom Wasserstand beeinflußte Vorrichtung zur Betätigung
des Schalters einer elektrischen Antriebsvorrichtung von
Schleusentoren.
D.R.P. Nr. 491386. Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg
A.-G. in Nürnberg. — In das Schleusentor a ist eine Kreisel
pumpe d eingebaut derart, daß das Saugrohr e auf der Unter
wasserseite c und das Druckrohr f auf der Oberwasserseite b
mündet. Der Antriebsmotor g ist auf einem Aufbau des
Schleusentores 'untergebracht, der auch den elektrischen
Schalter h z. B. für die Hubbewegung des Tores tragt. Letzterer
soll beim Obertor in Abhängigkeit von dem steigenden Unter
wasser bei Erreichung eines bestimmten Standes desselben
bedient werden. Zu diesem Zwecke ist die Pumpe d bzw. deren
Schaufelrad i an dem Tore a in einer solchen Höhenlage ein
gebaut, daß eine Förderung erst beginnen kann, wenn der
Wasserstand das Schaufelrad, wie dargestellt, erreicht hat,
so daß es Wasser ansaugt. Jetzt wird der bei f erzeugte Druck
der Pumpe die vor dem Druckrohr angeordnete Klappe k bei
entsprechendem Oberwasserstand öffnen und mit Hilfe des
Gestänges 1 den Schalter h betätigen. Die Pumpe selbst, die
nur auf einen bestimmten Wasserstandsunterschied einge
richtet ist, wird schon länger© Zeit
vorher in Betrieb gesetzt. Sie kann
beispielsweise durch die in dem Tora
befindlichen Ausgleichschützen oder
von deren Antriebsvorrichtungen
durch bekannte Einrichtungen ein
geschaltet werden.—Die V orrichtung
kann auch dazu benutzt werden, um
einen Schalter in Abhängigkeit von
einem sinkenden Wasser stand zu be
dienen. In diesem Fall, z. B. beim
Untertor einer Schleuse, kann die
ständig laufende Pumpe d erst dann
anfangen zu fördern, wenn der Was
serstand b tief genug herabgesunken
ist. Sobald die Pumpe den auf der
Klappe k lastenden Druck überwin
den kann, öffnet sich die Klappe und
damit wird der Schalter h betätigt.
Auch hier kann das Ingangsetzen des
Pumpenmotors selbsttätig in Abhän
gigkeit von den in dem Tor befind
lichen Ausgleichschützen erfolgen.
Die Erfindung soll eine größere Be-
triebeicherheit derartiger Wasser
bauanlagen gegenüber dengebräuch-
lichen Schwimmereinrichtungen ge
währleisten. Glh.