259
Innenraum mit normaler Anordnung der Heizkörper.
LÜFTUNG UND HEIZUNG.
Auf die Entlüftung der Hörsäle, wo auch bei ver
dunkelten geschlossenem Raum experimentiert wird, wurde
Wert gelegt. Dauernde künstliche Lüftung kam wegen der
hohen Betriebskosten nicht in Frage. Wir wählten die
Schreiderlüftung (Firma Schreider, Saalfeld) mit Warmluft
zuführung in die Hörsäle. Die Flure wirken bei dieser Ent
lüftung als Kanäle, das ganze fast hermetisch abgeschlossene
Treppenhaus als Auftriebschacht. Der Entlüftungsaufbau
wurde mit Solomitplatten besonders gegen Abkühlung
isoliert. Nur zur Verstärkung der Entlüftung oder bei un
günstiger drückender Temperatur im Sommer wird ein im
Schacht hängender (wegen Schallabhaltung vom Gebäude)
Ventilator in Betrieb gesetzt. Die Hörsäle werden durch
besondere Kanäle durch den Entlüftungsaufbau entlüftet.
Die anderen Instituträume haben Luftschlitze unter
den Türen. Dadurch, daß im Treppenhaus, dessen Fenster
geschlossen sind und das durch die Schornsteinwand er
wärmt ist, immer ein Auftrieb zum Entlüftungssauger vor
handen ist und die Flure durch Luftöffnungen mit dem
Treppenhaus verbunden sind, wird aus den Räumen immer
ein gleichmäßiges Quantum Luft abgezogen, das durch
frische Luft, die durch die Ritzen der Fenster nach innen
dringt, ergänzt wird. In den Räumen, in denen durch vieles
Gehen Staubaufwirbelung entsteht, werden die Türen in
der Regel öfters geöffnet und dadurch der entsprechend ge
wünschte größere Luftwechsel erreicht.
Die Heizkörper sind einsäulig und so an den Fenstern
verteilt, daß eine gleichmässige Erwärmung der Räume
gegeben ist, auch wenn die Räume später anders unterteilt
verwendet werden sollten. Jede wagerechte Rohrführung
ist vermieden, die Heizkörper sind direkt an die an den
Säulen herauf laufenden Steigestränge angeschlossen. Der
Vorlauf und Rücklauf sind versetzt angeordnet, so daß die
sonst übliche Rohrverkröpfung, die Mehrkosten erfordert
und unschön ist, fortfällt.
Unter jedem beweglichen Fensterflügel steht ein freier
Heizkörper fast über die ganze Breite, der, da er nicht abge
deckt ist, einen senkrecht auf steigenden Warmluftschleier
vor das Fenster legt, der alle einströmende Frischluft mit
nach oben reißt und als erwärmte Luft ins Innere führt. Isometrische Darstellung der Fenster.