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Abb. 4. Arbeitsgeriist.
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Mindestmaß beschränkt wird. Vor Beginn derßauarbeiten wurden
verschiedene Proberammungen auf der Baustelle ausgeführt, die
erkennen ließen, daß eine wesentlich größere Leistung gegenüber
den früheren Rammarbeiten zu erreichen sein würde. Diesem
Umstande wurde unter Berücksichtigung der örtlichen Verhält
nisse und der anzunehmenden Gewichte durch Ausbildung
eines leichten Ramm- und Arbeitsgerüstes Rechnung getragen.
Das Rammgerüst (Abb. 3) ist ein gewöhnlicher Dreibock,
dessen vordere Stütze als Mäkler dient, Ueber den Mäkler wird
die Gleitklaue mit der Schlaghaube und der Führungsstange
geschoben; der Rammbär, der auf Land in einem besonderen
Wagengestell fortbewegt wird, wird von oben auf die Führungs
stange gesetzt (Abb. 2). Das Arbeitsgerüst (Abb. 4) wird so aufge
stellt, daß die Achse der Buhne durch die Mitte des Pfahljoches
geht. Die in 3m Abstand angeordneten Pfahljoche tragen auf
Längshölzern das Zubringergleis und die Ramm schiene. Auf
dem Zubringergleis und der Rammschiene laufen die Rohrwalzen
des Rammgerüstes. Das Umsetzen der Ramme von der einen
zur anderen Pfahlreihe erfordert nur das Verlegen der Ramm
schiene, während das Zubringergleis, dessen Achse mit der
Buhnenachse zusammenfällt, liegen bleiben kann.
Bei dem Buhnenbau wurde vorwiegend harter Tonboden
angetroffen, der stellenweise von einer 30 bis 60 cm starken
Sand- und Geröllschicht überlagert und von großen Steinen
durchsetzt war. Es wurden berindete Eichen- und Buchen
pfähle von etwa 2 bis 3 m Länge und einem Durchmesser von
18 bis 22 cm gerammt. Die durchschnittliche Rammtiefe
betrug 1,50 m, die durchschnittliche Rammleistung auf gerader
Strecke 90 Pfähle je 8 std. Arbeitstag, die Größtleistung
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Abb. 5. Arbeitsgerüst mit Ramme im Betriebe.
130 Pfähle je 8 std. Arbeitstag, so daß ein Pfahl in durchschnitt
lich 5,3 Minuten geschlagen wurde. Hiervon entfielen auf die
eigentliche Schlagzeit rd. 3 Minuten, während in den restlichen
2,3 Minuten die Ramme weiter bewegt und der neue Pfahl
gesetzt wurde. Es erhielt also jeder Pfahl im Durchschnitt
3-45 = 135 Schläge auf 1,50 m, d. h. 90 Schläge auf lm
Ramm länge.
Die Länge der Buhnen betrug 60 bis 80 m. Da je lfdm
2-3=6 Pfähle vorgesehen waren, so war die Anzahl der zu
schlagenden Pfähle je Buhne 360 bis 480 Stück zuzüglich
5 Stück für die Buhnenwurzel und 6 Stück für den abgerundeten
Buhnenkopf, so daß die Rammarbeiten für eine Buhne in 4%
bis 6 Tagen fertiggestellt werden konnten. Die Arbeit wurde an
der Buhnenwurzel begonnen und eine Pfahlreihe bis zum Kopf
geschlagen (Abb. 5), dann wurde der Kopf fcrtiggestellt und die
zweite Pfahlreihe vom Kopf zur Buhnenwurzel gerammt. Hierauf
wurde das Arbeitsgerüst abgebrochen und über der nächstfol
genden Buhnenachse aufgestellt, so daß die Rammarbeiten bei
günstiger Witterung fortlaufend ausgeführt werden konnten.
Abb. 6 zeigt eine fertige Buhne.
Da der Rammboden etwa 1 m über MW lag, war die Aus
führung der Rammarbeiten bei einem Seegang von 4 bis 5
noch möglich. Bei auf kommendem Sturm konnte die Ramme in
etwa 10 bis 15 Minuten in Sicherheit gebracht werden. Das
Arbeitsgerüst hat mehrfach Stürmen stand gehalten, ohne daß
seine Wiederverwendungsfähigkeit dadurch in Frage gestellt
worden wäre.
Die Ramme arbeitete, nachdem auf der Baustelle noch
einige Verbesserungen vorgenommen worden waren, störungs-
Abb. 6, Fertige Buhne.