523
gebiet am 8., im Wesergebiet am 7. und 8. und im Rhein?
gebiet am 7. und 20. Juli gemessen.
Während sich im Memel- und Pregelgebiet die Wasserstände
ohne erhebliche Schwankungen im Bereich zwischen Mittel-
niedrig- und Mittelwasser hielten, lagen sie' im Weichselgebiet
in der Nähe des mittleren Niedrigwassers und zeitweilig in
der zweiten Monathälfte sogar darunter. An der Oder, Elbe,
Weser und Ems wurden vorwiegend Wasserstände zwischen
Mittelniedrig- und Mittelwasser beobachtet. Leichte An
schwellungen, bei denen die Pegelstände bis auf Mittelwasser
und etwas darüber gehoben wurden, hatte die Oder in der
zweiten und die Elbe in der ersten Julihälfte. Die Weser und
Aller hatten zwei solcher leichten Wellen. Der Rhein und seine
Nebenflüsse führten für die Jahreszeit verhältnismäßig viel
Wasser. Bei Kaub und bei Köln hielten sich die Wasserstände
zwischen Mittel- und Mittelhochwasser. Heftige Gewittergüsse
riefen im Neckar mehrere Anschwellungen hervor, von denen
die dritte am 20. Juli bis zur Höhe eines mittleren Hochwassers
auf lief. Der Beckeninhalt des Waldecker Stausees nahm im
Laufe des Monats von 200 auf 189 Millionen cbm ab.
Wie aus der Zahlentafel hervorgeht, liegen die Monatmittel
für Juli an der Memel, Weichsel, Oder, Elbe, Spree und Ems
unter und in den übrigen Flußgebieten über dem entsprechen
den langjährigen Durchschnitt. Dr. W. Friedrich.
Wasserstände im Juli 1931.
Gewässer
Pegelstelle
Ji
NW
ili 1931
MW
Juli
96/25*)
Jahresmittel
96/25*)
MW
HW
MNW
MW
MHW
Memel ..
Tilsit ..........
108
121
138
139
76
242
610
Weichsel.
Kurzebrack ....
16
35
62
150
25
181
526
Oder ....
Ratibor
71
96
290
177
80
178
601
Frankfurt
61
72
110
129
51
160
370
Warthe ..
Landsberg
11
29
45
7
—36
66
252
Netze....
Verdamm
—42
—3
50
—17
—45
28
140
Elbe
41
91
173
115
23
172
454
Wittenberge ....
93
126
176
126
43
187
441
Saale ...
Trotha U. P. ,,,
140
178
236
170
117
210
484
Havel ...
Spandau U. P. .
36
56
76
47
22
74
143
Spree ...
Kersdorf U. P. .
179
193
206
200
178
225
306
Weser . . .
Minden
190
228
279
209
163
264
565
Aller ....
Westen
185
283
360
228
181
287
480
Ems ....
Greven
10
49
96
53
—10
168
567
Rhein ...
Maxau
531
•581
657
502
290
429
661
Kaub
285
347
451
274
101
236
522
Köln
259
327
446
266
76
256
643
Main ....
Wertheim
114
149
202
116
83
158
422
Mosel ,.,
Trier
20
65
189
36
—5
101
476
*) Bel Kersdorf 1914/25
TECHNISCHE NEUERUNGEN.
Linoldeckschienen und Putzschienen.
Neukonstruktionen von Prof. Ernst N e uf e r t, Gelmeroda-Berlin.
Die auf Seite 275, Heft 18/1931 beschriebene Linoldeckschiene
von Neufert (die Abbildung stand infolge eines Versehens
der Druckerei auf dem Kopf) kann ohne den losen Teil auch
als Putzabschluß und Anschluß einer Hohlkehle aus Steinholz
estrich oder dergleichen verwendet werden (Abb. 1). Weitere
Verwendungsmöglichkeiten ohne den losen Teil ergeben sich
beim Übergang von einer stärkeren in eine schwächere Putz
schicht (Abb. 2) oder bei größeren einheitlichen Putzflächen,
wenn auf Genauigkeit der Ausführung besonderer Wert ge
legt wird (Abb. 3). Eine Weiterentwicklung der Linoldeck
schiene zeigt Abb. 4 („Linoldeckschiene dübellos“). Bei
dieser Schiene Bind Dübel zur Befestigung nicht mehr er
forderlich. Die Schiene wird zunächst durch Nägel, die in
die Mauerfugen geschlagen werden, nachher hauptsächlich
durch den Putz und den Estrich festgehalten. Die Deck-
schione wird katsiliert (Kadmium und Silber) und dadurch
rostsicher gemacht. Die Schrauben, mit denen der lose Teil
befestigt wird, schließen bündig mit der Deckschiene ah, was
vorteilhaft für die Reinigung ist. G.
Ein ausschwenkbares Schiebefenster. (D. R. P.)
Die Konstruktion des neuen Fensters ist in den Abbil
dungen 1—3 im Schema dargestellt. Übertragende Zahnräder
(i) an den seitlichen Fensterzargen bewirken ein gegenseitig
ausbalanciertesVerscbieben der Fensterflügel, die an den Seiten
kanten ihrer Rahmen mit Zahnstangen versehen sind, welche
mit den von ihnen eingeschlossenen Zahnrädern Zahnradtriebe
bilden. Aus der geschlossenen Fensterstellung (Abb. 1) gehen
die Flügel in die geöffnete Fenstcrstellung (Abb. 2), indem sie
sich auf Mitte zusammenschieben. In dieser Stellung können
die Flügel verbleiben, und das Fenster bewirkt so, durch die
entstandene untere und obere Öffnung, eine gute Luftzirku
lation. Soll das Fenster ganz geöffnet werden, so können die
Flügel, die ihre sich nur auf etwa halbe Flügelhöhe erstreckenden
Führungen verlassen haben, mit den Achsen der Zahnräder als
Schwenkachsen in die horizontale Lage umgelegt werden
(Abb. 3). Die Flügel haben sich für diese Schwenkung, bei der
sie die Bindungen mit der Fensterzarge verlassen, durch Haken,
(n) selbsttätig zusammengekuppelt. Durch den wechsel
seitigen Nut- und Federeingriff der Fensterführung (b, a
bzw, e, f) und die Anschläge (h) an der Zarge ist eine absolute
Fensterdichtung gewährleistet. Da die ausgesohwenkten Flügel