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Modell der Gesamtanlage.
kleinen, in diesem Geschoß nötigen Hörsaal genügte ge
wöhnliche Geschoßhöhe. Zu seiner höchsten Stelle, dem
Studenteneingang, führt eine Schräge, die auch nach dem
offenen, allen Studenten zugänglichen niedrigen Samm
lungsraum führt. Her Langbau hat Mittelflur mit Kopf-
licht und Licht vom Treppenhaus am Ende, außerdem
seitliche Fluroberlichte. Dieser Mittelflur, der entgegen
manchen Bedenken taghell und gut entlüftbar ist, er
möglicht eine kompakte Nebeneinanderstellung von Räu
men, die untereinander enge Beziehung haben müssen.
Der Hörsaal im zweiten Obergeschoß hebt sich mit seiner
größeren Höhe über den Gesamtbau heraus und verstärkt
den vertikalen Abschluß des Langbaues an der Eingang
seite. Die Studierenden betreten den Hörsaal, wie im Bau
programm gefordert, auf der höchsten Stufe des Hörsaales
hinter der letzten Sitzreihe, während der Dozent aus den
Experimentierräumen seines abgeschlossenen Institutes
direkt neben dem Vortragtisch den Saal betritt. Die
Höhendifferenzen werden vom Treppenhaus selbst aus
geglichen, in dem die Studenteneingänge an den hell er
leuchteten, entsprechend vergrößerten Podesten hegen.
Trotz der verschiedenen Höhen harmoniert das Treppen
haus mit den Fenstern der Geschosse.
KONSTRUKTIONSSYSTEM.
Da ebene Decken erwünscht waren, wurde die Pohl
manndecke gewählt, die bei der großen Spannweite ohne
Unterzüge wirtschaftlieh ist. Die Tragkonstruktion besteht
aus Eisenbetonsäulen mit Pohlmanndecken. Die Stein
brüstungen und Außenwände werden von der Eisenbeton
konstruktion getragen, um verschiedenartiges Setzen zu
vermeiden und den Bau schneller hochführen zu können.
Die Außenwände bestehen aus gelben hartgebrannten
Steinen aus der Ziegelei Hohenbüchen bei Hannover in
12 cm Stärke als Wetterschutz, einem dann folgenden Luft
raum von 6 cm und einer inneren 12 cm starken Leicht
wand aus porösen Lochsteinen. Die äußeren und inneren
Steinschalen sind durch stärkere, verzinkte gekreuzte Eisen-
drahte miteinander zu einer statischen Einheit sicher
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a Heizung und Kohlenraum,
b Hausmannswohnung,
c Räume de» Optischen Instituts,
d Hörsaal des Optischen Instituts,
e Mathematisches Institut mit
kleinem Hörsaal in normaler
Geschoßhöhe.
1 Niedriger Sammlungsraum des
Mathematischen Instituts.
g Schräge zum Sammlungsraum,
h Instituträume für angewandte
Mathematik.
i Großer Hörsaal für Mathematik.
I Haupteingang,
o Kino-Projektionsraum,
p Entlüftung sauf bau und Austritt
zum Dach.
Schnitt a—a durch den Hörsaalflüget. M. 1: 300.