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das Gesehene in den — auch auf Freemans Betreiben errich
teten — neuen Versuchsanstalten der Mississippi-River-
Kommission in Memphis und des Bureau of Standarte in
Washington C. D. anwenden sollen. Freeman ist es auch,
der in jungen Jahren selbst wertvolle Arbeiten auf dem Gebiete
des wasserbaulichen Versuchs wesens geleistet hat und auf dessen
Anregung das deutsche Werk: Die Wasserbaulaboratorien
Europas*) und die englische Übersetzung in erweiterter Gestalt
unter dem Titel: Hydraulic Laboratory Practice**) heraus
gegeben sind.
Mit Krey verband Freeman persönlich ein Gefühl großer Wert
schätzung und Freundschaft. Die Stiftung der Gedenktafel ist
eine Äußerung seiner regsten Teilnahme, mit der er die Tätig
keit der Versuchsanstalt dauernd verfolgt. Die Versuchsanstalt
wird Kreys Bild in Ehren halten und dem Stifter aufrichtigen
Dank bewahren.
Reiseprämien.
Der preußische Finanzminister hat den Regierungsbaumeistern
Ernst Krüger (Hochbau), Kurt Forner (Wasser- und Straßen
bau), Rudolf Peukert (Eisenbahn- und Straßenbau),
Ernst Beilfuß und Hans Schulze (Maschinenbau) in Aner
kennung ihrer bei der Ablegung der Staatsprüfung im Bau
fache bekundeten tüchtigen Leistungen Prämien von je 1500RM
zur Ausführung von Studienreisen bewilligt.
Der preußische Finanzminister hat den Regierungsbauführem
Otto Reichert und Wilhelm Schwedes (Hochbau),
Dethard von dem Busche-Haddenhausen (Wasser- und
Straßenbau), Werner Borschdorf (Eisenbahn- und Straßen
bau) und Joachim Robrade (Maschinenbau) in Anerkennung
ihrer bei der Ablegung der Diplom-Hauptprüfung bekundeten
tüchtigen Kenntnisse und Leistungen Prämien von je 750 RM
zur Ausführung von Studienreisen bewilligt.
Hochschulen.
Die Würde eines Doktor-Ingenieurs ehrenhalber
haben Rektor und Senat der Technischen Hochschule Aachen
durch einstimmigen Beschluß auf Antrag der Fakultät für
Bauwesen dem Ingenieur Carl Bachmann in Rheydt verliehen
„in Anerkennung der großen Verdienste, die er sich durch seine
von schöpferischem Geiste getragene Lebensarbeit um die Forde
rung der Eisenbahnsicherungstechnik erworben hat“.
Ausstellungen, Tagungen.
Ausstellung der Staatshochbauverwaltung auf der Deutschen
Bauausstelhmg Berlin 1931.
Die in der Beschreibung des Einwohnermeldeamts bei der
staatlichen Polizei auf S. 346 d. BL (Abb, 8 auf S. 344) er
wähnte Meldeamtskartei ist eine Z. B.-Trogkartei der Firma
F. Soennecken in Bomi.
Der XV. Internationale Schiffahrtkongreß
wird vom 12. bis 22. September d. J. im Dogenpalast in
Venedig (nicht wie anfänglich geplant in Genua) unter der
Schirmherrschaft des Königs Victor Emanuel III., dem Ehren
vorsitz des Herzogs der Abruzzen und dem Vorsitz des Präsi
denten der Abgeordnetenkammer Giovanni Giuriati tagen.
Zur Beratung stehen in Abt. I (Binnenschiffahrt) drei Fragen
und drei Mitteilungen, in Abt. II (Seeschiffahrt) zwei Fragen
und drei Mitteilungen (vgl. Zentralblatt der Bauverwaltung
1929, S„ 640). Zu jedem Thema sind sieben bis zwölf Abhand
lungen bearbeitet, deren Ergebnisse in einem Generalbericht
zusammengefaßt werden. Insgesamt sind 109 Berichte und
Mitteilungen in den drei Kongreßsprachen (deutsch, französisch
und englisch) gedruckt, die an die Mitglieder verteilt werden.
Deutschland hat zu jedem Thema einen Berichterstatter.
Während der Tagung des Kongresses werden nicht nur Venedig
und seine Häfen, sondern auch Wasserkraft- und Schiffahrt-
anlagen in Oberitalien besichtigt. Es sind folgende Ausflüge
geplant:
1. Besuch der Wasserkraftwerke von S. Croce und am Cardano
an der Dolomitenstraße.
2. Besuch der Schleuse von Pontelagoscuro und der Verbesse
rungsarbeiten am Rpflusse sowie die Besichtigung des Po-
Museums in Parma.
3. Besuch einiger Entwässerungsanlagen in der Umgebung
von Venedig, die in Verbindung mit dem Binnenscbiffahrt-
netz stehen.
4. Besuch des Schiffahrtkanals der Brenta und der Schleuse
von Battaglia.
5. Besuch der Stadt und des Hafens von Triest.
*) V. D. I.-Verlag, Berlin 1926.
**) Veröffentlicht durch The American Society of Hechanical Engineers, Neuyork 1929.
Nach offiziellem Schluß des Kongresses sollen weitere Aus
flüge stattfinden, und zwar am 23 /24. September nach Genua,
wo den Teilnehmern die Stadt, der Hafen und die Ansaldo-
Werften gezeigt werden, am 24./26. September nach Rom zur
Besichtigung der dortigen Denkmäler und sonstigen Sehens
würdigkeiten.
Diejenigen Kongreßteilnehmer, deren Zeit einen längeren Auf
enthalt in Italien gestattet, können anschließend unter
sachkundiger Führung die Häfen von Neapel, Bari oder Pa
lermo usw. besuchen.
Um die Beteiligung an dem Kongreß zu erleichtern, sind den
Teilnehmern wesentliche Vergünstigungen zugestanden worden.
Sie erhalten auf den italienischen Bahnen eine Fahrpreis
ermäßigung von 50 vH. Die italienischen Zollämter sind ange
wiesen, Inhaber der Mitgliedskarte entgegenkommend zu be
handeln. Näheres enthält ein Rundschreiben, das an die Mit
glieder des Internationalen Ständigen Verbandes für Schiffahrt
kongresse verteilt ist und anderen Beteiligten von der Abteilung
Deutschland des Verbandes, Berlin W 8, Wilhelmstraße 80,
auf Wunsch kostenlos zugesandt wird.
Wasserstände.
Die WasserstandverhäUnisse der norddeutschen Stromgebiete
im Juni 1931.
(Nach den an die Landesanstalt für Gewässerkunde und
Hauptnivellements gelangenden Nachrichten). — Im Memel-,
Pregel- und Weichselgebiet sind die Wasserstände in dem Be
reich zwischen Mittel- und Mittelniedrigwasser langsam zurück
gegangen, ohne stärker zu schwanken. In demselben Bereich
bewegten sich im allgemeinen die Oderwasserstände, nur an
der unteren Stromstrecke sowie im Warthe- und Netzegebiet
wurden gegen Anfang des Monats noch Pegelstände über Mittel
wasser abgelesen. Bei der Elbe bewegten sich die Wasserstände
vorwiegend unter Mittelwasser, nur an der Saale und Havel
lagen sie zu Anfang und gegen Mitte des Monats infolge er
giebiger Gewittergüsse darüber. Im Weser- und Emsgebiet
waren die Schwankungen der Wasserstände nur mäßig. Der
Rheinstrom führte für die Jahreszeit verhältnismäßig viel
Wasser, Von seinen Nebenflüssen aus dem Mittelgebirge brachte
der Neckar am 26. ein kräftiges Sommerhochwasser. Der
Beckeninhalt des Waldecker Stausees betrug am 30. Juni
200,4 Millionen cbm.
Wie aus der Zahlentafel hervorgeht, liegen die Monatmittel
für Juni meist über dem entsprechenden langjährigen Durch
schnitt. Nur an der Weichsel, Oder, Elbe und Mosel liegen sie
darunter. Dr. W. Friedrich.
Wasserstände im Juni 1931.
Gewässer
Pegelstelle
Juni 1931
MW
Juni
96/25*)
Jahresmittel
96/25*)
NW
MW
HW
MNW
MW
MHW
Memel ..
Tilsit
142
190
234
144
76
242
610
W eichsei.
Kurzebrack ....
59
89
127
136
25
181
526
Oder ....
Ratibor
83
109
166
153
80
178
601
Frankfurt .....
87
109
174
124
51
160
370
Warthe ..
Landsberg
45
77
139
18
—36
66
252
Netze....
Vordaram
—3
22
42
—3
—45
28
140
Elbe
70
89
124
128
23
172
454
Wittenberge....
112
136
164
147
43
187
441
Saale ...
Trotha 17. P. ...
158
186
236
183
117
210
484
Havel ...
Spandau U, P. ,
48
74
90
52
22
74
143
Spree . ..
Kersdorf U. P. .
189
199
209
196
178
225
306
Weser ...
Minden
198
229
260
222
163
264
565
Aller ....
Westen
198
249
284
239
181
287
480
Erna ....
Greven
18
105
242
67
—10
168
567
Rhein ,,.
Maxau
557
583
635
510
290
429
661
Kaub
315
345
386
285
101
236
522
Köln
294
327
372
278
76
256
643
Main ....
Wertheim .....
130
145
170
128
83
158
422
Mosel ...
Trier
25
49
99
. 50
—5
101
476
•) BeLKeredorf 1914/26.
Wettbewerbe.
Großer Staatspreis 1931 der preußischen Akademie der Künste
in Berlin für Bildhauer und Architekten.
Die Bewerber müssen die preußische Staatsangehörigkeit be
sitzen und dürfen am 5. Dezember 1931, dem Tage der Eiidief erung
der Wettbewerbarbeiten an die Akademie, als Bildhauer das
32. Lebensjahr, als Architekten das 30. Lebensjahr nicht über
schritten haben. Von der Bestimmung der Altersgrenze kann
in Ausnahmelällen abgesehen werden, wenn der Bewerber den
Nachweis führt, daß er in seiner künstlerischen Ausbildung
durch die Teilnahme am Kriege erheblich gehemmt worden