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Abb. 3. Meßvorrichtung bei den Versuchen 8 bis 11.
Zum Kontrollversuch (Setzungswerte durch ein liegendes
Kreuz gekennzeichnet) wurde der Pfahl 5b gleicher Größe
und Stärke mit gleicher Hülse gewählt. Auch hier wurde mit
demselben Erweiterungsbohrer der Fuß verbreitert, der Beton
jedoch mit der Schüttbüchse eingebracht und festgestampft,
also nicht unter Druck eingepreßt. Der Preßbetonpfahl 5a
zeigte eine durch den Druck vermehrte Fuß Verbreiterung, die
eine etwas größere Tragfähigkeit erzeugte.
Schließlich wurde noch ein 32 cm starker sechster
Hülsenpfahl von 8,00 m Länge, ohne Anstrich und ohne Fuß
verbreiterung, einer Probebelastung unterzogen. Die Trag
fähigkeit dieses Pfahles im Vergleich zu Pfahl 2 ist entsprechend
der kleineren Fläche geringer. Der Einfluß der kleineren
Mantelfläche zeigt sich auch bei diesem Pfahl für den be
schriebenen Boden als gering.
Im übrigen wurde noch in einem 42 cm großen Bohrrohr
vor der Herstellung eines Pfahles mit einer Kreisfläche von
900 cm 2 in 8,0 m Tiefe eine Belastungsprobe (Versuch Nr. 7)
angestellt. Bemerkt sei, daß gegenüber den üblichen Be-
astungs proben der Boden am Rande der Platte nur auf kleiner
cm Einsenkung
Abb. 4. Setzungskurven der belasteten Pfähle 8 bis 11.
Breite (Differenz zwischen Rohrradius und Plattenradius) frei
von Ueberlagerung war. Die Setzungskurve der Platte ist
gleichfalls in Abb. 1 aufgetragen.
Die Pfähle Nr. 8 bis 11. in Längen von 14,00 m her
gestellt, standen 13,00 m in fast gleichmäßigem, scharfem,
grauem, im Wasser liegendem Grobsand (nach DIN). Das Raum
gewicht des trockenen Bodens in natürlicher Lagerung betrug
1,81; der Hohlraumprozentsatz war 29,9. Der Boden war bis
zu 19 m als fast gleichmäßig erbohrt.
Die Belastung dieser Pfähle wurde unter Verwendung von
zwei stark belasteten Gebäudeteilen als Totlast durch eine
hydraulische Presse bewirkt. Die Meßvorrichtungen bei den
Versuchen 8 bis .11 sind in Abb. 3 wiedergegeben.
Als Pf ah 1 8 wurde ein Hülsenbohrpfahl von 30 cm Durch
messer mit 4 mm starker, glatter, innen und außen asphal
tierter Hülse, ohne Armierung in Stampfbeton im Mischungs
verhältnis 1:4 hergestellt, zur Probe belastung gewählt. Der
Pfahlfuß erhielt keine Verbreiterung. Nach Abbinden des mit
der Unterwasserschüttbüchse versenkten und sogleich fest
gestampften Fußbetons wurde das Wasser aus dem Hülsen
pfahl entfernt und der weitere Beton eingebracht. Die Prüfung
des Pfahles wurde 35 Tage nach Fertigstellung vorgenommen.
Abb. 4 zeigt das Setzungsdiagramm.
Pfahl 9 war in gleicher Weise ausgebildet. Der Durch
messer der glatten, innen und außen asphaltierten Hülse betrug
jedoch 32 cm. Das Setzungsdiagramm gibt den Einfluß der
Vergrößerung von Pfahlfuß und Mantelfläche wieder.
Pfahl 10, von gleicher Länge und Ausführung wie Pfahl 8
und 9, besaß ein stark verrostetes und vernarbtes Mantelrohr
von 30 cm Durchmesser. (Die Hülse war nur innen asphal
tiert.) Wie das Setzungsdiagramm Nr. 10 in Abb. 4 erkennen
läßt, ist der Einfluß der größeren Mantelreibung wesentlich.
Mit Pfahl 11 wurde ein weiterer Pfahl, gleicher Länge
und Ausführung wie Pfahl 9, mit glatter, außen und innen
asphaltierter Hülse, jedoch vom Durchmesser 40 cm, gewühlt.
Den Einfluß der Vergrößerung von Pfahlfuß und Mantelfläche
zeigt sein Setzungsdiagramm in Abb. 4 deutlich.
Auch bei diesen Versuchen wurde in einem Bohrrohr von
40 cm Durchmesser auf der Gründungskote der Pfähle mit
einer 900 cm 2 großen Kreisfläche ein Belastungsversuch (Ver
such Nr. 12) durchgeführt, dessen Setzungskurve gleichfalls,
des besseren Vergleichs wegen, in Abb. 4 aufgetragen w r orden ist.
M I T T EILUNG E N.
Hans Krey zum Gedächtnis.
In der preußischen Versuchsanstalt für Wasserbau und Schiff
bau in Charlottenburg fanden sich am 13. Juli die nächsten
Angehörigen des vor drei Jahren verstorbenen Leiters, Professor
Dr.-Ing. e. h. Krey, die Vertreter des Ministeriums für Land
wirtschaft, Domänen und Forsten und des Vereins deutscher
Ingenieure ein, um gemeinsam mit dem Personal der Anstalt
in schlichter Feier ein Bronzebild von Krey zu enthüllen, das
der Amerikaner John R. Freeman in Providence gestiftet hat.
Der Bildhauer Eberhard Encke hat es geschaffen. Es ist im
Eingang zu dem Erweiterungsbau angebracht, der nach den
Plänen von Krey in den letzten Jahren errichtet worden ist.
Professor Seifert — Kreys Nachfolger — würdigte dessen
Forschungen auf dem Gebiete der Bodenmechanik und der
Hydrodynamik, die sich zum Teil auf Neuland bewegen, zum
Teil wesentliche Fortschritte in der Erkenntnis darstellen;
in der Praxis haben sie sich vielfach als ungemein nutzbringend
erwiesen. Der älteste der Mitarbeiter Kreys, Regierungsbau-
Oberinspektor Maaß, legte im Namen der Belegschaft einen
Eichenkranz in dankbarem Gedenken an den gütigen Menschen
nieder. Geheimer Baurat Prof, de Thierry brachte für die
zahlreichen Freunde und Verehrer Kreys einen Lorbeerkranz
mit den schleswig-holsteinischen Farben für den heimattreuen
Mann. Dann übergab Ministerialdirigent Thomas, unter
Würdigung der vorbildlichen Persönlichkeit Kreys, das Bildnis
in die Obhut der Versuchsanstalt. Der älteste Sohn, Hans
Siem Krey, sprach den Dank der Familie an den Stifter und
an die Redner aus.
Der Stifter des Bildwerkes ist der weitblickende Anreger des
wasserbaulichen Versuchswesens in den Vereinigten Staaten.
Er erkannte den Vorsprung Europas auf diesem Gebiete. Auf
eigene Kosten entsandte er — und entsendet noch heute —
junge und ältere Ingenieure nach Europa, damit sie hier in den
Laboratorien die Arbeiten von Grund auf kennen lernen und