IAB Regional
3/2016
Berichte und Analysen aus dem Regionalen Forschungsnetz
Pendlerbericht
Berlin-Brandenburg 2014
Holger Seibert
Marcel Stechert
Doris Wiethölter
ISSN 1861-1567
IAB Berlin-Brandenburg
in der Regionaldirektion
BerlinBrandenburg
Pendlerbericht Berlin-Brandenburg 2014
Holger Seibert (IAB Berlin-Brandenburg)
Marcel Stechert (IAB)
Doris Wiethölter (IAB Berlin-Brandenburg)
IAB-Regional Berlin-Brandenburg 3/2016
3
Inhaltsverzeichnis
1
Einleitung
9
2
Bevölkerungs- und Beschäftigungsentwicklung in Berlin-Brandenburg
9
3
Mobilität von Pendlern im Bundesländervergleich
11
4
Auspendler aus Berlin
14
5
Einpendler nach Berlin
17
6
Entwicklung der Pendlerquoten in Berlin
19
7
7.1
7.2
Einpendlerüberschuss in Berlin
Entwicklung des Pendlersaldos
Pendler nach Berufsstrukturen
20
20
21
8
Auspendler aus Brandenburg
23
9
Einpendler nach Brandenburg
26
10
Entwicklung der Pendlerquoten in Brandenburg
28
11
11.1
11.2
Auspendlerüberschuss in Brandenburg
Entwicklung des Pendlersaldos
Pendler nach Berufsstrukturen
28
28
29
12
Fazit
31
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1:
Abbildung 2:
Abbildung 3:
Abbildung 4:
Abbildung 5:
Abbildung 6:
Abbildung 7:
Abbildung 8:
Entwicklung der Bevölkerung in Berlin und Brandenburg 1999 bis
2014
Entwicklung der Beschäftigung in Berlin und Brandenburg 1999 bis
2014
Einpendlerquoten* der Bundesländer 2014 (in Prozent)
Auspendlerquoten* der Bundesländer 2014 (in Prozent)
Entwicklung der Ein- und Auspendlerquoten in Berlin 1999 bis
2014
Entwicklung der Einpendler, Auspendler und des Pendlersaldos in
Berlin 1999 bis 2014
Entwicklung der Ein- und Auspendlerquoten in Brandenburg 1999
bis 2014
Entwicklung der Einpendler, Auspendler und des Pendlersaldos in
Brandenburg 1999 bis 2014
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14
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21
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29
5
Kartenverzeichnis
Karte 1:
Karte 2:
Karte 3:
Karte 4:
Zielkreise der Berliner Auspendler 2014
Herkunftskreise der Berliner Einpendler 2014 (ohne Einpendler aus
dem Ausland)
Ziel- und Herkunftskreise der Brandenburger Auspendler 2014
(über die Landesgrenze hinweg)
Herkunfts- und Zielkreise der Brandenburger Einpendler 2014
(ohne Einpendler aus dem Ausland)
16
18
25
27
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1:
Tabelle 2:
Tabelle 3:
Tabelle 4:
Top 10 der positiven Pendlersalden und der Pendlerquoten nach
Berufshauptgruppen in Berlin 2014
Top 10 der positiven gewichteten Pendlersalden nach
Berufshauptgruppen in Berlin 2014
Top 10 der negativen Pendlersalden und der Pendlerquoten nach
Berufshauptgruppen in Brandenburg 2014
Top 10 der negativen gewichteten Pendlersalden nach
Berufshauptgruppen in Brandenburg 2014
22
23
30
31
Anhangsverzeichnis
Tabelle A 1:
Tabelle A 2:
Tabelle A 3:
Tabelle A 4:
Tabelle A 5:
Tabelle A 6:
Tabelle A 7:
Tabelle A 8:
Tabelle A 9:
Tabelle A 10:
Tabelle A 11:
6
Begriffserklärungen
Entwicklung der Pendler in Berlin 1999 bis 2014
Entwicklung der Pendler in Brandenburg 1999 bis 2014
Auspendler aus Berlin und Brandenburg nach Zielregionen 2014
Einpendler nach Berlin und Brandenburg nach Herkunftsregionen
2014
Entwicklung der Pendler zwischen Brandenburg und Berlin 1999
bis 2014
Pendlerströme auf Bundeslandebene 2014
Einpendler, Auspendler und Nichtpendler in Berlin nach
ausgewählten Merkmalen 2014
Einpendler, Auspendler, Nichtpendler, Pendlerquoten und -salden
in Berlin nach Berufshauptgruppen 2014
Einpendler, Auspendler und Nichtpendler in Brandenburg nach
ausgewählten Merkmalen 2014
Einpendler, Auspendler, Nichtpendler, Pendlerquoten und -salden
in Brandenburg nach Berufshauptgruppen 2014
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Zusammenfassung
Die räumliche Mobilität der Arbeitskräfte in Berlin und Brandenburg hat wie bereits in den
Vorjahren auch 2014 weiter zugenommen. In die Bundeshauptstadt pendelten
266.910 Personen aus verschiedenen Bundesländern zur Arbeit ein, 9.020 (+3,5 %) Beschäftigte mehr als noch 2013. Ebenfalls gestiegen ist die Zahl der Berliner Auspendler –
157.450 Beschäftigte mit Berliner Wohnort und damit 3.740 (+2,4 %) mehr als im Jahr zuvor
gehen ihrer Beschäftigung außerhalb Berlins nach. Insgesamt wies die Bundeshauptstadt
damit einen Einpendlerüberschuss von 109.460 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten
auf, eine Zunahme von 5,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Auch die Mobilität der Arbeitskräfte in Brandenburg ist gewachsen. Brandenburg war nicht nur das Bundesland mit der
höchsten Auspendlerquote (28,6 %), sondern hatte auch die höchste Einpendlerquote
(15,8 %) unter den Flächenländern. Im Jahr 2014 arbeiteten 266.460 Brandenburger in einem anderen Bundesland. Aus anderen Bundesländern pendelten 126.110 Beschäftigte zum
Arbeiten nach Brandenburg ein. Damit hat sich der Auspendlerüberschuss gegenüber dem
Vorjahr leicht verringert.
Die Pendlerbeziehungen zwischen den beiden Bundesländern Berlin und Brandenburg sind
ebenfalls intensiver geworden. 193.920 Brandenburger pendelten 2014 nach Berlin,
4.630 Personen mehr als ein Jahr zuvor. Dies waren 20,8 Prozent aller Brandenburger Beschäftigten. In die Gegenrichtung pendelten 6,8 Prozent aller Berliner Beschäftigten (78.280)
und damit gut 1.710 Beschäftigte mehr als 2013.
Als Gründe für die steigende Arbeitskräftemobilität werden Suburbanisierungsprozesse, regionale Lohndifferenzen sowie Unterschiede in Umfang und Dichte des Arbeitsplatzangebots
diskutiert. Im Zuge des günstigen Beschäftigungswachstums kam es zugleich auch zu einer
Steigerung der Zahl der mobilen Beschäftigten. Gleichzeitig erzwingt die immer weiter zunehmende Spezialisierung der Arbeitswelt und die Anforderungen der Wissensgesellschaft
eine Zunahme der Mobilitätsbereitschaft von Beschäftigten. Der vorliegende Bericht zeichnet
die längerfristige Entwicklung der Pendlerzahlen für Berlin und Brandenburg ebenso nach,
wie die Pendlerbeziehungen nach Ziel- und Herkunftsregionen.
Keywords:
Berlin, Berufe, Brandenburg, Pendler, Pendlersaldo
Für die Unterstützung bei der Bearbeitung der Studie möchten wir uns bei den Kolleginnen und Kollegen aus dem Regionalen Forschungsnetz bedanken. Unser besonderer Dank geht an Dr. Anja Rossen, Dr. Volker Kotte und Doris Baumann für sehr hilfreiche Hinweise bzw. an Jeanette Carstensen für
die formale Gestaltung des Berichts.
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7
1
Einleitung
Das IAB Berlin-Brandenburg untersucht regelmäßig das Pendelverhalten 1 der Beschäftigten 2
in der Region. Wie in den Vorjahren, konnte auch im Jahr 2014 in Berlin und Brandenburg
ein Anstieg der länderübergreifenden Arbeitskräftemobilität beobachtet werden. Dieser Bericht gibt einen Überblick über die Entwicklung der Pendlerzahlen und eine detaillierte Analyse regionaler Besonderheiten in den jeweiligen Bundesländern.
Die regionale Mobilität der Bewohner beider Bundesländer unterscheidet sich grundsätzlich.
Die im Vergleich zu Brandenburg hohe Verfügbarkeit und Vielfalt an Arbeitsmöglichkeiten in
Berlin macht die Bundeshauptstadt zum Arbeitsplatzzentrum für die Gesamtregion. Berliner
pendeln hingegen in geringerem Umfang, nehmen aber vielfach weitere Strecken in die alten
Bundesländer auf sich, um einer Beschäftigung nachzugehen.
Die Pendlerentwicklung in Berlin und Brandenburg wird daher im Folgenden getrennt betrachtet. Es werden jeweils zeitliche Veränderungen der Pendlerzahlen sowie Herkunfts- und
Zielorte der Pendler aufgezeigt. Abschließend werden die Pendlerströme in den Berufen
untersucht.
2
Bevölkerungs- und Beschäftigungsentwicklung in BerlinBrandenburg
Die Bevölkerungsentwicklung 3 Brandenburgs unterlag in den vergangenen 15 Jahren einer
sichtbar zweigeteilten Entwicklung. Ab dem Jahr 2001 setzte ein stetiger Bevölkerungsrückgang ein (vgl. Abbildung 1). Dieser Prozess verlangsamte sich ab 2011 und konnte 2014
erstmals gestoppt werden. Gleichwohl bleibt die Einwohnerzahl Brandenburgs mit knapp
2,46 Millionen weiterhin unterhalb des Niveaus von 1999 (2,6 Millionen). Diese Entwicklung
ist auf die negative Bevölkerungsentwicklung (mehr Sterbefälle als Geburten) und negative
Wanderungssalden (mehr Fort- als Zuzüge) seit Anfang 2000 zurückzuführen (Amt für Statistik Berlin-Brandenburg 2015b).
Dabei zeigen sich innerhalb des Landes deutliche regionale Unterschiede in der Bevölkerungsentwicklung zwischen den Berliner Umland-Gemeinden, sowie den Gemeinden im weiteren Metropolenraum. Letztere sind vor allem durch wesentlich schwächere wirtschaftliche
sowie zum Teil landwirtschaftliche Strukturen charakterisiert. Im Jahr 2014 lebten rund
38 Prozent (0,93 Millionen) aller Brandenburger in Gemeinden rund um die Hauptstadt, dem
sogenannten Berliner Umland. Dementsprechend entfielen ungefähr 62 Prozent
(1,53 Millionen) auf den weiteren Metropolenraum. Seit Ende der Neunziger Jahre leidet der
weitere Metropolenraum an einem stetigen Verlust seiner Bevölkerung. Unter Berücksichti1
2
3
Definition des Pendlerbegriffs siehe Definitionen in Tabelle A 1 im Anhang.
Zugunsten der besseren Lesbarkeit wird in diesem Bericht in der Regel die grammatikalisch männliche Form
verwendet.
Die Einführung des Zensus 2011 verursachte bundesweit einen statistisch bedingten Rückgang der Bevölkerungszahlen. Im Vergleich zur Fortschreibung der Volkszählung 1987 (bzw. in der DDR 1990) ergaben sich in
Deutschland demnach 1,9 % weniger Einwohner für Ende 2011. Berlin verzeichnete 5,0 % weniger Wohnbevölkerung, in Brandenburg „sank“ die Einwohnerzahl um 1,7 % (Statistisches Bundesamt 2013). Vergleiche zu
den Jahren vor 2011 sind demnach nur bedingt aussagekräftig.
IAB-Regional Berlin-Brandenburg 3/2016
9
gung der Einführung des Zensus 2011 4 ging die Bevölkerung im weiteren Metropolenraum
zwischen 1999 und 2014 um 290.860 Personen 5 (-16 %) zurück. Diese massiven Bevölkerungsverluste im weiteren Metropolenraum waren die treibende Kraft hinter der negativen
Bevölkerungsentwicklung im gesamten Bundesland Brandenburg.
Im Berliner Umland hingegen zeigt sich eine entgegengesetzte Dynamik. Zwischen 1999 und
2014 konnten die Gemeinden rund um das urbane Arbeitsmarktzentrum Berlin insgesamt
147.520 Einwohner (+19 %) gewinnen. Diese positive Entwicklung lässt sich anhand der
Zuwachsraten nachvollziehen – vor allem zwischen 1999 und 2005 wuchs das Berliner Umland im Durchschnitt um zwei Prozent pro Jahr. Das Umland profitiert von Zuzügen aus Berlin im Zuge von Suburbanisierungsprozessen, der Brandenburger aus den peripheren Räumen des Landes, wie auch von Zuzügen aus dem übrigen Bundesgebiet. Mit zunehmender
Entfernung von Berlin nimmt der Anteil der Zuzüge aus Berlin ab. Die Entwicklungsdynamik
der Umlandgemeinden wird maßgeblich von der Verkehrsinfrastruktur, insbesondere der
direkten Anbindung an das S-Bahn- und Regionalbahnnetz an die Hauptstadt bestimmt.
Abbildung 1: Entwicklung der Bevölkerung in Berlin und Brandenburg 1999 bis 2014
Berlin
Brandenburg
Berliner Uml.
Weiterer Metropolenr.
Deutschland
125
Index: 1999 = 100 %
120
115
110
105
100
95
90
85
80
1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014
Quelle:
Statistisches Bundesamt; Amt für Statistik Berlin-Brandenburg; eigene Berechnungen.
Die Berliner Bevölkerungsentwicklung gewinnt seit 2007 leicht an Wachstum. 6 Dies dürfte
vor allem auf den positiven Wanderungssaldo, sowie den erstmalig leichten Geburtenüberschuss zurückzuführen sein. Im Jahr 2014 wuchs die Bevölkerung um 1,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Daraus resultieren rund 3,47 Millionen Einwohner in Berlin. Dieser Wert
liegt bereits 2,5 Prozent über dem Einwohnerstand von 1999 7, die gestiegene Attraktivität der
4
5
6
7
Zum Effekt des Zensus 2011 siehe Fußnote 3.
Zur besseren Lesbarkeit wurden absolute Zahlen im Fließtext auf Zehner gerundet.
Für die Bundeshauptstadt fällt der Revisionseffekt im Jahr 2011 besonders deutlich auf. Das absolute Niveau
senkt sich zwar sichtbar ab, nimmt direkt im Anschluss daran jedoch wieder den gleichen positiven Verlauf an.
Zum Effekt des Zensus 2011 siehe Fußnote 3.
10
IAB-Regional Berlin-Brandenburg 3/2016
Hauptstadt, sowie die anhaltend positive Bevölkerungsentwicklung der letzten Jahren lassen
für die Zukunft steigende Einwohnerzahlen vermuten. Hohe Zuwanderungsgewinne aus den
alten Bundesländern und aus dem Ausland kompensieren dabei die Abwanderungen ins
Umland im Zuge der Suburbanisierung (Amt für Statistik Berlin-Brandenburg 2015a).
Die skizzierte Bevölkerungsentwicklung in den Teilregionen schlägt sich tendenziell auch in
der Beschäftigungsentwicklung nieder. In Berlin konnten die hohen Arbeitsplatzverluste zwischen 1999 und 2005 durch spürbare Beschäftigungsgewinne ab 2009/2010 mehr als kompensiert werden (vgl. Abbildung 2). Am Berliner Arbeitsmarkt waren 2014 knapp
149.400 Personen bzw. 13,3 Prozent mehr beschäftigt als im Jahr 1999. In Brandenburg ist
in den letzten neun Jahren ebenfalls eine positive Beschäftigungsentwicklung zu beobachten, auch wenn das Niveau von 1999 noch nicht wieder ganz erreicht wurde. 2014 waren
rund 30.970 Beschäftigte (-3,7 %) weniger in Brandenburg tätig, als 1999. Innerhalb des
Landes zeigen sich hinsichtlich der Beschäftigung, analog zur Bevölkerungsentwicklung,
entgegengesetzte Entwicklungen. Während die Beschäftigung im Umland deutlich zulegen
konnte – mittlerweile sind 42.040 Beschäftigte bzw. 16,2 Prozent mehr im sogenannten
Speckgürtel tätig als im Jahr 1999 – bleibt der weitere Metropolenraum in derselben Betrachtung weit zurück (-73.010 bzw. -12,9 %).
Abbildung 2: Entwicklung der Beschäftigung in Berlin und Brandenburg 1999 bis 2014
Berlin
Brandenburg
Berliner Uml.
Weiterer Metropolenr.
Deutschland
120
Index: 1999 = 100 %
115
110
105
100
95
90
85
80
75
1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014
Daten:
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte jeweils am 30. Juni; Stand: Mai 2016.
Quelle:
Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit; eigene Berechnungen.
3
Mobilität von Pendlern im Bundesländervergleich
Die verschiedenen Einflussfaktoren auf das Pendeln von Arbeitskräften lassen sich grob in
zwei Gruppen unterteilen: Einerseits Makro-Faktoren, d. h. personenunabhängige Faktoren,
die einen Einfluss auf die Pendelneigung und die Pendelintensität in einer Region haben, wie
z. B. regionale Arbeitslosenquoten oder der Umfang sogenannter Suburbanisierungsprozesse, worunter der Umzug von Beschäftigten aus der Kernstadt ins städtische Umland verstanden wird. Darüber hinaus beeinflussen andererseits zahlreiche Mikro-Faktoren, d. h.
IAB-Regional Berlin-Brandenburg 3/2016
11
individuelle Merkmale, wie z. B der Arbeitsortwechsel eines Partners oder die Verfügbarkeit
eines Fahrzeuges, die Entscheidung zum Pendeln. Auch monetäre Größen wie das Einkommen zählen zu den sogenannten Mikro-Faktoren. Aus nutzentheoretischer Sicht sollte
ein höheres Einkommen eine positive Anreizwirkung auf das individuelle Pendelverhalten
haben, sofern dieser Einkommenszuwachs nicht von den Mobilitätskosten überlagert wird
was andernfalls die Verlagerung des Wohnortes nach sich ziehen kann. Da mit zunehmender Entfernung zum Zentrum die Kosten für Wohnraum zwar sinken, die Mobilitätskosten
jedoch ansteigen, muss das höhere Einkommen diesen dynamischen Kostensaldo übersteigen. Relevante Einflussgrößen wurden im Pendlerbericht 2012 ausführlicher dargestellt (vgl.
Carstensen et al. 2014).
Die regionale Mobilität von Berufspendlern wird über den Abgleich von Arbeitsort und Wohnort ermittelt. In den Beschäftigungsdaten 8 der Bundesagentur für Arbeit werden beide Merkmale registriert. Pendler sind demnach all jene Personen, bei denen Wohnort und Arbeitsort
nicht übereinstimmen. Die Pendelmobilität kann über verschiedene räumliche Grenzen hinweg gemessen werden. Dieser Bericht untersucht zunächst die Mobilität über Bundeslandgrenzen, bezieht später aber auch die regionale Mobilität über Kreis- und Gemeindegrenzen
mit ein. Einschränkend muss erwähnt werden, dass in Berlin die innerstädtischen Pendlerbewegungen, die unter Mobilitätsgesichtspunkten von Arbeitskräften ebenfalls von Interesse
sind, aus datentechnischen Gründen nicht valide auswertbar sind. 9
Abbildung 3 und Abbildung 4 zeigen die Ein- und Auspendlerquoten 10 auf Ebene der Bundesländer. Im Ländervergleich fällt auf, dass die Bedeutung der Einpendler für die Bundeshauptstadt deutlich geringer ist als für die Stadtstaaten Hamburg und Bremen. Bei einem
Vergleich der drei Stadtstaaten sollte die Ausstattung mit Arbeitsplätzen berücksichtigt werden. Die Arbeitsplatzausstattung, als Indikator für die zur Verfügung gestellten Arbeitsplätze
in einer Region 11, lag in den beiden Hansestädten, Hamburg (74,1 %) und Bremen (69,5 %),
deutlich höher als in Berlin (53,8 %). Gleichzeitig war die Beschäftigungsdichte in den Berliner Umlandkreisen (46,9 %) wiederum höher als in den angrenzenden Kreisen um Hamburg
8
9
10
11
Diese Analyse beschränkt sich auf die sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, die in der Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit (BA) erhoben werden. Wir bilden daher nur eine Teilmenge der gesamten Mobilität ab, da Selbständige, mithelfende Familienangehörige und Beamte/Soldaten nicht in der Beschäftigungsstatistik der BA berücksichtigt werden. Geringfügig Beschäftigte werden ebenfalls nicht dargestellt, da
deren Pendlerbewegungen nur einen begrenzten Aussagegehalt haben (Wiethölter/Carstensen/Stockbrügger
2015: 24).
Das während der Revision neu eingeführte Erfassungsverfahren verursacht ungewohnt starke Besetzungen
der Kategorien „Wohnort unbekannt“ und „Arbeitsort unbekannt“. Aufgrund dessen wurde eine neue Berechnung der Pendler eingeführt, die von nun an die unbekannten Werte ausschließt. Diese Methodik wurde bereits im vorherigen Pendlerbericht (Carstensen/Seibert/Wiethölter 2015) angewandt. Eine Vergleichbarkeit der
Daten zu den Berichten ab Carstensen et al. (2014) und älter ist jedoch aufgrund der unterschiedlichen Berechnung nicht mehr möglich. Mehr dazu in der Tabelle A 1 im Anhang.
Berlin wird im Kontext des Meldeverfahrens zur Beschäftigungsstatistik als eine regional abgegrenzte Gemeinde eingestuft. Betriebe sind bei mehreren Niederlassungen innerhalb einer Gemeinde nicht verpflichtet,
weitere Betriebsnummern zu beantragen. Daher ist von Auswertungen innerstädtischer Pendlerbeziehungen
auf Basis der Beschäftigtenstatistik abzuraten. Siehe auch Definitionen in Tabelle A 1 im Anhang.
Definitionen Einpendler- und Auspendlerquote siehe Tabelle A 1 im Anhang.
Definiert als der prozentuale Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten (Arbeitsortprinzip) an der
Gesamtbevölkerung in einer Region (beide Größen auf Grundlage der Personen im erwerbsfähigen Alter von
15 bis 64 Jahren).
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(42,8 %) und Bremen (41,6 %). Die genannten Gründe dürften dazu beigetragen, dass die
Einpendlerquote in Berlin geringer ausfällt.
Aus der Perspektive des ländlich geprägten Brandenburgs hingegen erklärt insbesondere die
zentrale Lage des Arbeitsmarktzentrums Berlin die auffallend hohe Auspendlerquote. Insgesamt arbeiteten knapp 29 Prozent der in Brandenburg lebenden sozialversicherungspflichtig
Beschäftigten (im Folgenden SvB) in einem anderen Bundesland.
Abbildung 3: Einpendlerquoten* der Bundesländer 2014 (in Prozent)
Bremen
41,8
Hamburg
37,2
Berlin
21,0
Brandenburg
15,8
Saarland
14,7
Hessen
14,2
Schleswig-Holstein
13,1
Rheinland-Pfalz
11,8
Niedersachsen
9,4
Baden-Württemberg
Sachsen-Anhalt
7,7
Thüringen
7,7
Sachsen
6,5
Bayern
6,2
Nordrhein-Westfalen
Mecklenburg-Vorpommern
*
8,5
5,6
4,6
Anteil der Einpendler an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort in Prozent.
Daten:
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am 30. Juni 2014; Stand: Januar 2016.
Quelle:
Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit; eigene Berechnungen.
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13
Abbildung 4: Auspendlerquoten* der Bundesländer 2014 (in Prozent)
Brandenburg
28,6
Schleswig-Holstein
21,5
Rheinland-Pfalz
20,0
Bremen
19,8
Sachsen-Anhalt
16,3
Hamburg
16,0
Thüringen
14,7
Berlin
13,8
Niedersachsen
13,5
Mecklenburg-Vorpommern
12,2
Hessen
Saarland
8,7
Sachsen
8,5
Baden-Württemberg
Bayern
Nordrhein-Westfalen
*
9,6
5,4
4,9
4,5
Anteil der Auspendler an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Wohnort in Prozent.
Daten:
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am 30. Juni 2014; Stand: Januar 2016.
Quelle:
Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit; eigene Berechnungen.
4
Auspendler aus Berlin
Die Zahl der Berliner, die in einem anderen Bundesland arbeiten, hat auch 2014 zugenommen. Die Auspendlerzahl stieg im Vergleich zum Vorjahr (2013) um 2,4 Prozent auf nunmehr
157.450 SvB. Von diesen Auspendlern waren 38,1 Prozent weiblich (vgl. Tabelle A 2). Mit
einer Auspendlerquote von 13,8 Prozent belegte die Bundeshauptstadt im Ländervergleich
einen mittleren Rang. Die beiden anderen Stadtstaaten, Hamburg (16,0 %) und Bremen
(19,8 %), wiesen höhere Auspendlerquoten auf.
Die meisten der insgesamt 157.450 Berliner Auspendler arbeiteten in Brandenburg, knapp
die Hälfte (78.280) pendelte 2014 dorthin (2013: 76.570). Weitere 42,7 Prozent der Berliner
Auspendler arbeiteten in den alten Bundesländern, dabei waren Nordrhein-Westfalen
(11,4 %), Bayern (7,5 %), Hessen (5,9 %) und Hamburg (5,2 %) die wichtigsten Zielländer
(vgl. Tabelle A 4). Nur 7,6 Prozent der Auspendler arbeiteten in den übrigen neuen Bundesländern (ohne Brandenburg; 3,2 % in Sachsen, 1,9 % in Sachsen-Anhalt, 1,4 % in Mecklenburg-Vorpommern und 1,1 % in Thüringen).
In den westdeutschen Flächenländern konzentrierten sich die Berliner Auspendler vornehmlich auf die urbanen Zentren (vgl. Karte 1). So fanden sich neben Hamburg (8.150 Auspendler aus Berlin) auch Frankfurt am Main (4.740), München (4.780), Köln (3.350), Düsseldorf
(2.820), Bonn (2.630), Hannover (2.000) und Stuttgart (1.590) unter den quantitativ bedeutendsten Zielen. Für fast alle Städte stieg die Auspendlerzahl aus Berliner Sicht an. Lediglich
die Pendlerbeziehungen nach Bonn und Stuttgart entwickelten sich im Vergleich zum Vorjahr
leicht rückläufig. Das wichtigste ostdeutsche Arbeitsmarktzentrum für Berliner Auspendler
14
IAB-Regional Berlin-Brandenburg 3/2016
bildet mit großem Abstand Potsdam (13.470). Danach folgen die sächsischen Städte Leipzig
(1.690) und Dresden (1.250).
Für Hamburg gilt zudem, dass die Anzahl der Berliner Auspendler in die Hansestadt in den
letzten Jahren deutlich zugenommen hat. Ähnliches kann umgekehrt für die Einpendler aus
Hamburg beobachtet werden. Insgesamt war aber aus Berliner Sicht der Saldo negativ, d. h.
es arbeiteten fast doppelt so viele Berliner in Hamburg (8.150), als Hamburger in der Hauptstadt tätig sind. Gute Verkehrsverbindungen zwischen der Hansestadt und Berlin begünstigen diese Entwicklung. Seit Ende 2004 verkehrt der ICE zwischen beiden Städten mit einer
Fahrzeit von nur 90 Minuten, was sogar das tägliche Pendeln ermöglicht. Sehr gute Verkehrsanbindungen sind aber auch über die Bundesautobahn (A 24) oder durch Flugverbindungen gegeben. Die Hauptarbeitsbereiche von Berliner Auspendlern nach Hamburg lagen
vor allem in wissensintensiven Bereichen wie Unternehmensberatungen, Architektur- sowie
Ingenieurbüros, im Handel, der Informations- und Kommunikationsbranche und in den sonstigen wirtschaftsnahen Dienstleistungen. Die Energiebranche verzeichnet gegenüber dem
Vorjahr zwar leichte Rückgänge, bleibt jedoch nach den erwähnten Branchen für auspendelnde Berliner ein wichtiger Wirtschaftszweig. Auch das in Hamburg höhere Einkommensniveau dürfte die verstärkte Zunahme an Auspendlern zusätzlich begünstigt haben (Kowalewski/Niebuhr 2008). Die Hamburger Pendler in Richtung Hauptstadt sind ebenfalls in kongruenten Schwerpunktbranchen im Bereich höherwertiger Dienstleistungen beschäftigt.
IAB-Regional Berlin-Brandenburg 3/2016
15
Karte 1:
Zielkreise der Berliner Auspendler 2014
Schleswig-Holstein
Hamburg
Mecklenburg-Vorpommern
Bremen
Niedersachsen
Berlin
Brandenburg
Sachsen-Anhalt
Nordrhein-Westfalen
Thüringen
Sachsen
Hessen
Rheinland-Pfalz
Saarland
Bayern
Baden-Württemberg
Anzahl der Berliner Auspendler nach Zielkreisen
unter 50
50 bis 499
500 bis 999
1.000 bis 9.999
über 10.000
Daten:
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am 30. Juni 2014; Stand: Januar 2016.
Quelle:
Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit; eigene Berechnungen.
16
IAB-Regional Berlin-Brandenburg 3/2016
Verglichen zum Vorjahr haben die Pendlerverflechtungen mit der ehemaligen Hauptstadt
Bonn zwar leicht abgenommen, bleiben aber nach wie vor auf einem hohen Niveau. Ein Bedeutungsverlust Bonns als westdeutsches Arbeitsmarktzentrum für Berliner Auspendler ist
daher, wie soeben beschrieben, nicht zu erkennen. Dies ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass in Bonn auf Grundlage des Berlin-Bonn-Gesetzes verschiedene Ausgleichsmaßnahmen durchgeführt wurden, um den Wirtschaftsstandort in Folge des Umzugs des
Parlaments und den damit verbundenen Bundesbehörden zu unterstützen (BGBl 1994: 918).
Einige Ministerien und andere Verfassungsorgane haben ihren Dienstsitz am Rhein behalten, andere unterhalten dort Nebenstellen. Darüber hinaus sind internationale Organisationen, politiknahe Einrichtungen und wichtige Wissenschaftseinrichtungen in Bonn angesiedelt
und sorgen somit weiterhin eine nennenswerte Anzahl von Pendlern aus Berlin.
5
Einpendler nach Berlin
Im Jahr 2014 hatte nahezu jeder Fünfte in Berlin Beschäftigte seinen Wohnsitz außerhalb
der Stadt – entweder in einem anderen Bundesland oder im Ausland. Das entsprach
266.910 Einpendlern bzw. einer Einpendlerquote von 21,0 Prozent. Damit belegte Berlin wie
in Abschnitt 2 beschrieben im Bundesländervergleich nach Bremen (41,8 %) und Hamburg
(37,1 %) den dritten Rang.
Die Metropolenfunktion Berlins wird besonders mit Blick auf Karte 2 deutlich. Etwa drei Viertel (72,7 %) der Einpendler nach Berlin hatten ihren Wohnort in Brandenburg. Weitere
17,9 Prozent waren in den alten Bundesländern wohnhaft – vornehmlich in NordrheinWestfalen (5,0 %), Bayern (3,1 %), Niedersachsen (2,6 %) und Hamburg (1,5 %). Insgesamt
8,6 Prozent der Einpendler kamen aus den übrigen neuen Bundesländern. Davon stammten
3,1 Prozent aus Sachsen, 2,2 Prozent aus Sachsen-Anhalt, 2,2 Prozent aus MecklenburgVorpommern und 1,0 Prozent aus Thüringen (vgl. Tabelle A 5). Beim vergleichenden Rückblick auf das Vorjahr ist eine leichte Veränderung der Herkunftsregionen zu beobachten.
Während der prozentuale Anteil der Einpendler aus den alten Bundesländern anstieg
(+0,7 %), sank der Anteil derjenigen aus den neuen Ländern (-0,8 %). Dieser negative Effekt
geht maßgeblich auf den sinkenden Einpendleranteil aus Brandenburg zurück (-0,7 %), während sich der Anteil aus den übrigen neuen Bundesländern hingegen nur sehr schwach negativ entwickelte (-0,1 %).
Zu den wichtigsten Herkunftsstädten der Einpendler (vgl. Karte 2) zählten neben der bereits
erwähnten Hansestadt Hamburg (4.120) auch Leipzig (2.230), München (2.130), Dresden
(1.560), Hannover (1.550), Köln (1.510), Düsseldorf (1.170) und Frankfurt am Main (1.130).
Insgesamt 0,8 Prozent (2.050) pendelten aus dem Ausland nach Berlin ein (vgl. Tabelle A 5).
Beschäftige mit polnischer Nationalität stellen dabei die größte Gruppe. Berlin spielte im Gegensatz zu Brandenburg für Grenzpendler allerdings nur eine vergleichsweise geringe Rolle
(vgl. Kapitel 8). In der Hauptstadt ist die Bedeutung von Ausländern, die in Berlin wohnen
und arbeiten, wesentlich größer (Wiethölter/Carstensen/Stockbrügger 2015). Insgesamt verfügten knapp zehn Prozent (119.470) aller sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Berlin über eine ausländische Staatsangehörigkeit.
IAB-Regional Berlin-Brandenburg 3/2016
17
Karte 2:
Herkunftskreise der Berliner Einpendler 2014 (ohne Einpendler aus dem Ausland)
Schleswig-Holstein
Hamburg
Mecklenburg-Vorpommern
Bremen
Berlin
Niedersachsen
Brandenburg
Sachsen-Anhalt
Nordrhein-Westfalen
Thüringen
Sachsen
Hessen
Rheinland-Pfalz
Bayern
Saarland
Baden-Württemberg
Anzahl der Berliner Einpendler nach Herkunftskreisen
unter 50
50 bis 499
500 bis 999
1.000 bis 9.999
über 10.000
Daten:
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am 30. Juni 2014; Stand: Januar 2016.
Quelle:
Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit; eigene Berechnungen.
18
IAB-Regional Berlin-Brandenburg 3/2016
6
Entwicklung der Pendlerquoten in Berlin
Die Ein- und Auspendlerquoten für Berlin sind seit 2007 weitestgehend stabil (Abbildung 5).
Die Ursachen sind auf die verbesserten Beschäftigungsmöglichkeiten in der Hauptstadt zurückzuführen. Die Anzahl der Einpendler hat zwar zugenommen, aber auch die Beschäftigten in der Stadt konnten hinzugewinnen. Im Ergebnis bleibt rechnerisch die Quote damit fast
unverändert. Eine vergleichbare Entwicklung zeigt sich bei den Auspendlerquoten. Wie oben
bereits dargestellt, nimmt auch die Anzahl der Beschäftigten, die außerhalb der Stadtgrenzen einer Beschäftigung nachgehen, kontinuierlich zu, bei stetigem Beschäftigungswachstum der Berliner Beschäftigten (vgl. Abbildung 2). Damit bleibt auch dieses Verhältnis stabil.
Abbildung 5: Entwicklung der Ein- und Auspendlerquoten in Berlin 1999 bis 2014
23
21
Einpendlerquote
21,0
19
17
15
14,6
Auspendlerquote
13
13,8
11
9
9,8
7
5
1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014
Anm.:
Definitionen der Ein- und Auspendlerquoten sind in Tabelle A 1 im Anhang zu finden. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte jeweils am 30. Juni; Stand: Januar 2016.
Quelle:
Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit; eigene Berechnungen.
Wie in Carstensen et al. (2014) beschrieben, hängt die Pendelentscheidung maßgeblich von
soziodemografischen Eigenschaften der Pendelnden ab. Verglichen mit den nicht mobilen
Beschäftigten fanden sich unter den Berliner Auspendlern deutlich mehr Männer als Frauen
(vgl. Tabelle A 8 und Carstensen et al. 2014: 22 ff.). Außerdem waren, im Vergleich zu der
Referenzgruppe der vor Ort Beschäftigen, die Auspendler aus Berlin eher höherqualifiziert, in
Tätigkeiten mit höherem Anforderungsniveau, häufiger im Produzierenden Sektor und in
Vollzeit beschäftigt. Das höhere Anforderungsniveau spiegelte sich auch in der Berufsstruktur wider (vgl. Tabelle A 8). Bei den Einpendlern hingegen überwogen Arbeitskräfte mit mittlerem Anforderungsniveau, was sich in den von Fachkräften geprägten Top 10 Berufen der
Einpendler zeigte. Auch hier spielten Tätigkeiten im Produzierenden Gewerbe eine besondere Rolle (Tabelle A 8).
IAB-Regional Berlin-Brandenburg 3/2016
19
7
Einpendlerüberschuss in Berlin
Als Arbeitsmarktzentrum in der Region Berlin-Brandenburg hat Berlin erwartungsgemäß einen positiven Pendlersaldo. Zwar hat der Einpendlerüberschuss seit 1999 kontinuierlich zugenommen, jedoch stieg auch die Zahl der Auspendler beständig an.
7.1
Entwicklung des Pendlersaldos
Abbildung 6 zeigt die Entwicklung des Pendlersaldos im Zeitverlauf. Die Wachstumsrate 12 im
Jahr 2014 war seit längerem wieder überdurchschnittlich hoch (+5,1 %). Während sich in den
Jahren davor die Ein- und Auspendlerzahlen im gleichen Maß positiv entwickelten, ist die
Zunahme des Pendlersaldos im Jahr 2014 auf die überproportionale Zunahme der Einpendler zurückzuführen (vgl. auch Tabelle A 2). Für die Phase der Stagnation des Pendlersaldos
zwischen 2009 und 2013 gab es vielfältige Gründe. In diesem Zeitraum haben die Pendlerverflechtungen zwischen Berlin und Brandenburg stark zugenommen, weil sich auch im
Umland von Berlin ein positives Beschäftigungswachstum entwickelt hat, von dem sowohl
Berliner als auch Brandenburger profitierten (vgl. Abbildung 2).
Der Einpendlerüberschuss Berlins ist vor allem auf eine Zunahme weiblicher Einpendler zurückzuführen. Der Frauenanteil an den Einpendlern lag 2014 bei 47,9 Prozent – 5,2 Prozentpunkte höher als 1999. Dieser hohe Anteil kann damit erklärt werden, dass Berlin vor allem
im Dienstleistungssektor vielfältige Beschäftigungsmöglichkeiten bietet, die häufiger von
Frauen ausgeübt werden. Aber auch unter Auspendlern befinden sich immer mehr Frauen.
Ihr Anteil betrug 2014 38,1 Prozent. Insgesamt erhöhte sich der Anteil der Frauen unter den
Einpendlern deutlich schneller als jener unter den Auspendlern.
12
Die Wachstumsrate des Pendlersaldos ist definiert als der Quotient aus der Differenz des Pendlersaldos im
untersuchten Jahr und dem Saldo des vorherigen Jahres, im Verhältnis zum Pendlersaldo des vorherigen
Jahres (vgl. Tabelle A 1 im Anhang).
20
IAB-Regional Berlin-Brandenburg 3/2016
Abbildung 6: Entwicklung der Einpendler, Auspendler und des Pendlersaldos in Berlin
1999 bis 2014
266.909
257.894
253.739
248.216
242.150
200.122
113.909
239.590
192.905
111.135
Pendlersaldo
231.246
190.315
109.028
219.978
189.332
111.362
209.408
185.528
171.988
108.906
Auspendler
112.327
163.938
103.486
Einpendler
109.463
157.446
153.703
150.756
145.451
140.336
136.210
133.499
125.733
118.896
60.452
1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014
Anm.:
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte jeweils am 30. Juni; Stand: Januar 2016.
Quelle:
Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit; eigene Berechnungen.
7.2
Pendler nach Berufsstrukturen
Berlin hat als urbanes Arbeitsmarktzentrum mit regionaler und überregionaler Attraktivität
einen erwartungsgemäß positiven Pendlersaldo (+109.460). Bei den Berufen mit hohen Einpendlerüberschüssen finden sich vor allem unter den Top 10 Berufen Kaufleute, Beschäftigte
im Bereich Finanzwesen, in der Medizin, der Körperpflege und im Verkauf. Aber auch ausgewählte Berufe in den Bereichen Metall-, Maschinenbau- und Fahrzeugtechnik wie auch
Elektronik verzeichnen positive Salden (vgl. Tabelle 1). Bei genauerem Blick in die Berufsstruktur der Berliner Beschäftigten fällt auf, dass es in der Hauptstadt fünf Berufshauptgruppen gibt, die einen negativen Pendlersaldo 13 aufweisen, d. h. in diesen Berufen gibt es mehr
Aus- als Einpendler (vgl. Tabelle A 9). Dieser berufsspezifische Pendlersaldo mit negativem
Vorzeichen ist absolut betrachtet vor allem für Lehrende und ausbildende Berufe (-1.700),
sowie für darstellende, unterhaltende Berufe (-1.480) vergleichsweise hoch. Auffallend ist
außerdem, dass in kreativen Berufen aus den Bereichen Werbung, Marketing und Medien
die Ein- und Auspendlerzahlen (8.080 Einpendler und 8.250 Auspendler) auf einem hohen
Niveau nahezu identisch sind. Daraus resultiert ein ausgeglichener Pendlersaldo (vgl. Tabelle A 9).
13
Dieser berufsspezifische Pendlersaldo ist jeweils bezogen auf die entsprechenden Berufshauptgruppen und
beschriebt die Differenz von Einpendlern und Auspendlern im untersuchten Berufszweig (siehe Tabelle A 1 im
Anhang).
IAB-Regional Berlin-Brandenburg 3/2016
21
Tabelle 1:
Kennung
Top 10 der positiven Pendlersalden und der Pendlerquoten nach Berufshauptgruppen in Berlin 2014
Berufshauptgruppe
Pendlerquoten der…
Einpendler
Auspendler
Pendlersaldo
71
Berufe Unternehmensführung, -organisation
22,8
13,9
20.411
81
Medizinische Gesundheitsberufe
19,7
8,0
13.824
73
Berufe in Recht und Verwaltung
22,7
8,0
10.572
72
Finanzdienstl. Rechnungswesen, Steuerberatung
28,0
11,5
10.384
83
Erziehung, soz., hauswirt. Berufe, Theologie
12,6
4,8
5.939
62
Verkaufsberufe
18,0
12,2
5.706
25
Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe
31,9
21,1
4.986
26
Mechatronik-, Energie- u. Elektroberufe
27,8
16,2
4.425
82
Nichtmed. Gesundheit, Körperpfl., Medizintechn.
17,0
5,9
4.157
34
Gebäude- u. versorgungstechnische Berufe
23,4
10,6
4.155
21,3
13,8
109.463
Berlin Gesamt
Anm.:
Definitionen der Ein- und Auspendlerquoten sind in Tabelle A 1 im Anhang zu finden. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am 30. Juni 2014; Stand: September 2015.
Quelle:
Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit; eigene Berechnungen.
Wird der absolute Wert des berufsspezifischen Pendlersaldos jedoch mit der Gesamtzahl der
Beschäftigten am Arbeitsort im untersuchten Beruf gewichtet, ändert sich die Reihenfolge
der Berufe. Dieser gewichtete berufsspezifische Pendlersaldo setzt die Einpendler- bzw.
Auspendlerüberschüsse ins Verhältnis zur Anzahl der Arbeitsortbeschäftigten in den jeweiligen Berufen. 14 Beispielsweise verzeichnen Berufe in der Unternehmensführung
und -organisation die mit Abstand höchsten Einpendlerüberschüsse (+20.410). Gleichzeitig
weist Berlin 199.780 Arbeitsortbeschäftigte in diesen Berufen aus. Danach beträgt der gewichtete Pendlersaldo in dieser Berufshauptgruppe 102 je 1.000 Arbeitsortbeschäftigte. 15
Damit landet diese Berufshauptgruppe vom ersten Platz in der Top 10 der berufsspezifischen Pendlersalden (Tabelle 1) nun auf dem zehnten Rang im Ranking der gewichteten
Pendlersalden (Tabelle 2). Zum Vergleich: Bezogen auf alle Beschäftigten weist Berlin insgesamt einen positiven gewichteten Pendlersaldo von 86 je 1.000 Arbeitsortbeschäftigte aus.
Hohe positive Pendlergewichte sind neben den Büroberufen in der Finanzdienstleistung,
dem Rechnungswesen und der Steuerberatung (184), sowie in Recht und Verwaltung (158)
vor allem in handwerklich-technischen Berufen wie der Metallerzeugung und -bearbeitung
(150), Gebäudetechnik (142), Mecha- und Elektronik (138), Maschinen- und Fahrzeugtechnik (135) und im Hoch- und Tiefbau (118) zu beobachten. Diese hohen gewichteten berufsspezifischen Einpendlerzahlen dürften nach einer aktuellen DGB-Studie sowohl ein Indiz für
das „höhere Arbeitsplatzangebot als auch höhere Löhne“ in Großstädten sein (DGB
2016: 4). „Die jeweiligen Arbeitsmarktbedingungen und die Attraktivität bzw. die Verdienst-
14
15
Gewichteter Pendlersaldo = ((Einpendler – Auspendler) / Beschäftigte am Arbeitsort) x 1.000.
Die Gewichtung ist notwendig, um die aus der unterschiedlichen Besetzung von Berufen resultierenden berufsspezifischen Unterschiede im Pendlersaldo zu standardisieren und so eine Vergleichbarkeit von geringer
und stärker besetzen Berufen zu ermöglichen.
22
IAB-Regional Berlin-Brandenburg 3/2016
möglichkeiten in einer Region haben unmittelbare Rückwirkungen auf die räumliche Mobilität
der Arbeitskräfte.“ (ebenda: 5).
Tabelle 2:
Top 10 der positiven gewichteten Pendlersalden nach Berufshauptgruppen in
Berlin 2014
KenBerufshauptgruppe
nung
Pendler
Einpendler
Auspendler
Pendlersaldo
je 1.000 SvB
am AO
72
Finanzdienstleistung, Rechnungswesen, Steuerberatung
15.614
5.230
184
73
Berufe in Recht und Verwaltung
15.044
4.472
158
24
Metallerzeugung, -bearbeitung, Metallbau
4.667
1.929
150
34
Gebäude- u. versorgungstechnische Berufe
6.799
2.644
142
26
Mechatronik-, Energie- u. Elektroberufe
8.856
4.431
138
25
Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe
11.611
6.625
135
81
Medizinische Gesundheitsberufe
21.479
7.655
125
32
Hoch- und Tiefbauberufe
5.273
3.148
118
82
Nichtmed. Gesundheit, Körperpfl., Medizintechnik
5.992
1.835
117
71
Berufe Unternehmensführung, -organisation
44.918
24.507
102
266.909
157.446
86
Berlin Gesamt
Anm.:
SvB = sozialversicherungspflichtig Beschäftigte; AO = Arbeitsort. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am 30. Juni 2014; Stand: September 2015.
Quelle:
Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit; eigene Berechnungen.
8
Auspendler aus Brandenburg
Brandenburg ist, wie in den Vorjahren, das Bundesland mit der höchsten Auspendlerquote.
Im Jahr 2014 arbeiteten 28,6 Prozent der dort lebenden Beschäftigten in einem anderen
Bundesland. Im Juni 2014 gingen insgesamt 266.460 der 932.710 Beschäftigten mit Wohnort
in Brandenburg ihrer Tätigkeit außerhalb des Bundeslandes nach. Von den Brandenburger
Auspendlern arbeiteten 193.920 Beschäftigte (72,8 %) in Berlin. Die hohe Auspendlerquote
ist vor allem auf die Lage Berlins im Zentrum der Fläche Brandenburgs zurückzuführen. Die
übrigen Auspendler verteilten sich zu 14,7 Prozent (39.100 SvB) auf die alten und zu
12,5 Prozent (33.430 SvB) auf die übrigen neuen Bundesländer (vgl. Tabelle A 4).
IAB-Regional Berlin-Brandenburg 3/2016
23
Karte 3 bildet die Ziel- und Herkunftskreise der über die Brandenburger Landesgrenzen mobilen Beschäftigten ab. Berlin ist als dominierendes Arbeitsmarktzentrum für Brandenburger
Auspendler (193.920) deutlich zu erkennen. Früheren Analysen des IAB Berlin-Brandenburg
ist zu entnehmen, dass fast 80 Prozent der Brandenburger Pendler aus dem Berliner Umland stammen (Carstensen et al. 2014: 36). Nach einer Analyse des Statistischen Landesamtes Berlin-Brandenburg können von den 50 Umlandgemeinden 74 Prozent als reine
Wohn- und 12 Prozent als Arbeitsgemeinden eingestuft werden. 16 Im weiteren Metropolenraum zählen danach sogar gut 82 Prozent zu Wohn- und 10 Prozent zu Arbeitsgemeinden.
Diese Klassifizierung verdeutlicht nochmals die Stellung Berlins als Einpendlermagnet in der
Metropolregion Berlin-Brandenburg. Eine große Rolle spielt im Kontext der Mobilität dabei
die Verkehrsanbindung (Kutzki 2015: 36). Entlang der Autobahnen, Bahnverbindungen oder
des öffentlichen Nahverkehrs nimmt die Pendlerintensität nach Berlin spürbar zu. Durchschnittlich beträgt der Arbeitsweg der Brandenburger Auspendler 34 km (ebenda: 37 f.).
Neben der Hauptstadt sind allerdings auch die Hansestadt Hamburg (3.880), sowie die
sächsischen Städte Dresden (3.400) und Leipzig (2.320), als auch die südlichen Großstädte
München (1.560) und Frankfurt am Main (1.400) für Auspendler von großer Bedeutung. Neben den genannten Städten sind aber auch Meißen (3.570), Bautzen (3.050), das Gebiet der
Mecklenburger-Seenplatte (2.030), sowie die Kreise Ludwigslust-Parchim (1.440) und Vorpommern-Greifswald (1.410) Ziel für eine größere Zahl von Auspendlern. Außerdem ist festzustellen, dass die Auspendler vielfach aus den direkten Umlandkreisen um Berlin stammen.
Aus den peripheren Landkreisen im Norden und Süden Brandenburgs, sowie aus den kreisfreien Städten Brandenburg an der Havel, Frankfurt (Oder) und Cottbus pendeln deutlich
weniger Beschäftigte über die Landesgrenze (Carstensen/Seibert/Wiethölter 2015: 23).
16
Definition Wohnortgemeinde: Der Quotient der Beschäftigten am Arbeitsort und der Beschäftigten am Wohnort ist kleiner als 1. Arbeitsgemeinde: Bei Werten über 1 sind mehr Arbeitsplätze in der Gemeinde als dort
Beschäftigte wohnen und Werte um die 1 entsprechen einer ausgewogenen Funktionsmischung (Kutzki
2015: 34).
24
IAB-Regional Berlin-Brandenburg 3/2016
Karte 3:
Ziel- und Herkunftskreise der Brandenburger Auspendler 2014 (über die Landesgrenze hinweg)
Schleswig-Holstein
Hamburg
Mecklenburg-Vorpommern
Bremen
Berlin
Niedersachsen
Brandenburg
Sachsen-Anhalt
Nordrhein-Westfalen
Thüringen
Sachsen
Hessen
Rheinland-Pfalz
Saarland
Bayern
Baden-Württemberg
Anzahl der Brandenburger Auspendler nach Zielkreisen
unter 50
50 bis 499
500 bis 999
1.000 bis 2.499
über 2.500
Anzahl der Brandenburger Auspendler nach Herkunftskreisen
unter 5.000
5.000 bis 9.999
10.000 bis 19.999
20.000 bis 29.999
Anm.:
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am 30. Juni 2014; Stand: Januar 2016.
Quelle:
Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit; eigene Berechnungen.
über 30.000
IAB-Regional Berlin-Brandenburg 3/2016
25
9
Einpendler nach Brandenburg
Brandenburg ist nicht nur das Bundesland mit der höchsten Auspendlerquote (vgl. Abbildung 4), sondern auch das Flächenland mit der höchsten Einpendlerquote (vgl. Abbildung 3).
Im Jahr 2014 pendelten 126.110 SvB nach Brandenburg ein. Bezogen auf die 795.830 Beschäftigten mit Brandenburger Arbeitsort entsprach dies einer Einpendlerquote von
15,8 Prozent. Im Jahr 2014 kamen 62,1 Prozent der Brandenburger Einpendler aus Berlin.
Die übrigen Einpendler verteilten sich zu 7,7 Prozent auf die alten und zu 27,1 Prozent auf
die neuen Bundesländer. Innerhalb der neuen Länder entfielen 12,5 Prozent auf Einpendler
aus Sachsen, 7,5 Prozent aus Sachsen-Anhalt, 5,9 Prozent aus Mecklenburg-Vorpommern
und 1,2 Prozent aus Thüringen. Knapp über drei Prozent der Einpendler kamen aus dem
Ausland (vgl. Tabelle A 5). Die mit Abstand größte Gruppe unter den ausländischen Beschäftigten stellten mit 93 Prozent polnische Staatsbürger dar. Mit dem Inkrafttreten der uneingeschränkten Arbeitnehmerfreizügigkeit seit dem 1. Mai 2011 konnte ein deutlicher Anstieg polnischer Grenzpendler in Brandenburg beobachtet werden (Wiethölter/Carstensen/Stockbrügger 2015).
Im Vergleich zu Berlin hat der Brandenburger Arbeitsmarkt eine geringere überregionale
Ausstrahlung. Die Wohnorte der Einpendler liegen im Vergleich zu den Pendlern nach Berlin
näher am Arbeitsort (vgl. Karte 4). Die meisten Einpendler wohnen in einem der an Brandenburg grenzenden Nachbarkreise. Dabei weisen die südlichen Brandenburger Kreise intensive Pendlerbeziehungen mit dem angrenzenden Sachsen auf.
Die meisten Einpendler arbeiteten in Potsdam und im Kreis Dahme-Spreewald. Sie profitieren von der Nähe zum bevölkerungsreichen Berlin. Ein wichtiger Anziehungspunkt im hochfrequentierten Einpendler-Kreis Dahme-Spreewald ist der Flughafen Schönefeld und dessen
umliegende Infrastruktur, inkl. des Berlin Expo-Center Airport (ZAB/ILB 2013: 14). Die Potsdamer Einpendler arbeiteten hingegen hauptsächlich in der Wissenschaft, in Forschung und
Entwicklung, in der Film-/TV-Produktion oder in der öffentlichen Verwaltung. Potsdam bildet
von der Branchenstruktur eine Ausnahme zum restlichen Brandenburg, denn dort befanden
sich die Arbeitsplätze der Einpendler insbesondere im Verarbeitenden Gewerbe, im Handel
und in Verkehrs- und Lagereibetrieben.
Die wenigsten Einpendler verzeichneten die Landkreise Ostprignitz-Ruppin und Uckermark.
Die geringen Einpendlerzahlen dieser peripheren Kreise waren auf die landwirtschaftlich
geprägte und tendenziell strukturschwache Wirtschaft zurückzuführen. Mit Ausnahme Potsdams zogen selbst die restlichen kreisfreien Städte Brandenburgs, Frankfurt (Oder), Cottbus
und Brandenburg an der Havel, vergleichsweise wenige Pendler aus anderen Bundesländern an (Carstensen/Seibert/Wiethölter 2015: 25 ff.).
26
IAB-Regional Berlin-Brandenburg 3/2016
Karte 4:
Herkunfts- und Zielkreise der Brandenburger Einpendler 2014 (ohne Einpendler aus
dem Ausland)
Schleswig-Holstein
Hamburg
Mecklenburg-Vorpommern
Bremen
Berlin
Niedersachsen
Sachsen-Anhalt
Brandenburg
Nordrhein-Westfalen
Sachsen
Thüringen
Hessen
Rheinland-Pfalz
Saarland
Bayern
Baden-Württemberg
Anzahl der Brandenburger Einpendler nach Zielkreisen
unter 3.000
3.000 bis 4.999
5.000 bis 6.999
7.000 bis 10.999
über 11.000
Anzahl der Brandenburger Einpendler nach Herkunftskreisen
unter 50
50 bis 99
100 bis 999
1.000 bis 9.999
über 10.000
Anm.:
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am 30. Juni 2014; Stand: Januar 2016.
Quelle:
Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit; eigene Berechnungen.
IAB-Regional Berlin-Brandenburg 3/2016
27
10
Entwicklung der Pendlerquoten in Brandenburg
Die Auspendlerquote in Brandenburg ist nahezu doppelt so hoch wie die Einpendlerquote.
Nach einigen Jahren der Stabilisierung zwischen 2008 und 2012, stieg die Auspendlerquote
zwischen 2012 zu 2014 wieder leicht an (vgl. Abbildung 7). Auf einem niedrigeren Niveau
legte aber auch die Einpendlerquote über die Jahre kontinuierlich zu.
Abbildung 7: Entwicklung der Ein- und Auspendlerquoten in Brandenburg 1999 bis 2014
30
28,6
Auspendlerquote
25
20
19,3
Einpendlerquote
15
10
15,8
10,7
5
1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014
Anm.:
Definitionen der Ein- und Auspendlerquoten ist in Tabelle A 1 im Anhang zu finden. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte jeweils am 30. Juni; Stand: Januar 2016.
Quelle:
Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit; eigene Berechnungen.
Betrachtet man die verschiedenen Pendlergruppen im Land Brandenburg nach soziodemografischen Merkmalen und vergleicht sie mit den nichtpendelnden Arbeitskräften im jeweiligen Bundesland, ist festzustellen, dass Einpendler nach Brandenburg häufig in Vollzeit tätig
und vergleichsweise „jung“ waren; d. h., entweder im jüngeren oder mittleren Alter (unter
40 Jahre). Schließlich fanden sich unter den Einpendlern nach Brandenburg neben Hochqualifizierten auch auffallend viele Arbeitskräfte im Helferbereich, was durch die Struktur der
häufigsten Berufe der Einpendler noch mal bestätigt wurde (vgl. Tabelle A 10 und Carstensen et al. 2014: 32 ff.).
11
Auspendlerüberschuss in Brandenburg
Der Pendlersaldo in Brandenburg ist stark negativ. Der Auspendlerüberschuss ist vor allem
auf die Bedeutung Berlins als Arbeitsmarktzentrum in der Mitte Brandenburgs zurückzuführen.
11.1 Entwicklung des Pendlersaldos
Während die Zahl der Einpendler nach Brandenburg bis 2004 mehr oder weniger stagnierte,
ist seitdem ein Anstieg der Einpendlerzahlen zu verzeichnen, der seit 2007 für einen gleichbleibenden Pendlersaldo sorgte (vgl. Abbildung 8). Das Berliner Umland ist attraktiv geworden und zieht zunehmend Arbeitskräfte aus Berlin an (vgl. Carstensen/Seibert/Wiethölter
2015: 36 f.). Auch unter den Einpendlern aus den angrenzenden Bundesländern (Sachsen,
28
IAB-Regional Berlin-Brandenburg 3/2016
Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt) sind Zuwächse zu verzeichnen (ebenda: 27).
Abbildung 8: Entwicklung der Einpendler, Auspendler und des Pendlersaldos in Brandenburg
1999 bis 2014
126.112
123.486
120.015
116.423
112.568
108.776
Pendlersaldo
107.487
103.644
97.130
Auspendler
93.941
89.560
87.056
88.642
88.037
88.233
88.265
Einpendler
266.455
263.187
259.476
255.017
251.663
249.105
247.154
237.621
-140.343
226.762
216.528
210.664
208.570
208.743
204.808
189.743
176.408
-88.143
1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014
Anm.:
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte jeweils am 30. Juni; Stand: Januar 2016.
Quelle:
Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit; eigene Berechnungen.
Im Zeitverlauf stieg der Anteil die Anzahl weiblicher Pendler von und nach Brandenburg und
trug deutlich zur Erhöhung der Pendlerzahlen bei. Dabei stieg der Frauenanteil an den Auspendlern deutlich schneller als der an den Einpendlern (vgl. Tabelle A 3). Dies ist u. a. auf
die Struktur des Brandenburger Arbeitsmarktes zurückzuführen. Frauen sind häufiger als
Männer in Dienstleistungsberufen (hier besonders Büroberufe) tätig, die im Vergleich zu Berlin in Brandenburg erkennbar weniger verbreitet sind (vgl. Tabelle A 10).
11.2 Pendler nach Berufsstrukturen
Brandenburg, das Land mit der bundesweit höchsten Auspendlerquote, verzeichnet auf Berufsebene lediglich vier Berufshauptgruppen, die einen positiven Pendlersaldo aufweisen
(vgl. Tabelle A 11). Der Einpendlerüberschuss fällt dabei, mit Abstand am höchsten für Berufe in der Rohstoffgewinnung, Glas- und Keramikverarbeitung (+940) aus, bei gleichzeitig
5.600 Arbeitsortbeschäftigten. Die Tätigkeiten mit den höchsten negativen Pendlersalden
bleiben vor allem die Top 10 der Auspendlerberufe, insbesondere Berufe in der Unternehmensführung und -organisation (-25.070) (Tabelle 3).
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Tabelle 3:
Kennung
Top 10 der negativen Pendlersalden und der Pendlerquoten nach Berufshauptgruppen in Brandenburg 2014
Berufshauptgruppe
Pendlerquoten der…
Einpendler
Auspendler
Pendlersaldo
71
Berufe Unternehmensführung, -organisation
17,2
36,1
-25.067
72
Finanzdienstl. Rechnungswesen, Steuerberatung
13,9
41,5
-11.125
81
Medizinische Gesundheitsberufe
11,9
25,0
-10.880
73
Berufe in Recht und Verwaltung
9,4
29,5
-9.840
62
Verkaufsberufe
12,8
25,4
-9.684
61
Einkaufs-, Vertriebs- und Handelsberufe
33,1
55,3
-7.185
25
Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe
18,0
31,0
-7.145
26
Mechatronik-, Energie- u. Elektroberufe
17,2
33,8
-6.133
83
Erziehung, soz., hauswirt. Berufe, Theologie
7,5
18,3
-5.787
52
Führer von Fahrzeug- u. Transportgeräten
20,9
30,4
-5.306
15,9
28,6
-140.343
Brandenburg Gesamt
Anm.:
Definitionen der Ein- und Auspendlerquoten ist in Tabelle A 1 im Anhang zu finden. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am 30. Juni 2014; Stand: September 2015.
Quelle:
Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit; eigene Berechnungen.
Berücksichtigt man auch hier das Verhältnis des absoluten Pendlersaldos zu den Arbeitsortbeschäftigten im jeweiligen Beruf und misst somit die Bedeutung der Pendler innerhalb der
eigenen Berufsgruppe, so ändert sich das Ranking. In Brandenburg insgesamt kommt auf
1.000 Arbeitsortbeschäftigte ein Auspendlerüberschuss von 176 (Tabelle 4). Im Detail ist
dieser gewichtete berufsspezifische Pendlersaldo vor allem in Berufen mit hohem Anforderungsniveau wie Informatik und IKT (-642), Finanzdienstleistung, Rechnungswesen und
Steuerberatung (-471), Bauplanung, Architektur und Vermessung (-331), Unternehmensführung und -organisation (-296), Recht und Verwaltung (-284), Geistes-, Gesellschafts- und
Wirtschaftswissenschaften (-247) und Technische Forschungs-, Entwicklungs-, Konstruktions- und Produktionssteuerung (-235) besonders hoch. Aber auch Berufe in den Bereichen
Einkauf, Vertrieb und Handel (-493), Schutz und Sicherheit (-274), Mecha- und Elektronik
(-249) haben relevante Werte. Nicht ausreichende Beschäftigungsmöglichkeiten in diesen
Berufen im gesamten Land Brandenburg und die besseren überregionalen Verdienstmöglichkeiten könnten mögliche Ursachen für die hohen Auspendlerüberschüsse sein, gerade in
Bürotätigkeiten mit hohem Anforderungsniveau.
30
IAB-Regional Berlin-Brandenburg 3/2016
Tabelle 4:
Kennung
Top 10 der negativen gewichteten Pendlersalden nach Berufshauptgruppen in
Brandenburg 2014
Pendler
Berufshauptgruppe
Einpendler
Auspendler
Pendlersaldo
je 1.000 SvB
am AO
43
Informatik- und andere IKT-Berufe
2.343
6.760
-642
61
Einkaufs-, Vertriebs- und Handelsberufe
4.809
11.994
-493
72
Finanzdienstl. Rechnungswesen, Steuerberatung
3.288
14.413
-471
31
Bauplanung, Architektur, Vermessungsberufe
1.564
3.806
-331
71
Berufe Unternehmensführung, -organisation
14.507
39.574
-296
73
Berufe in Recht und Verwaltung
3.266
13.106
-284
53
Schutz-, Sicherheits-, Überwachungsberufe
2.757
5.654
-274
26
Mechatronik-, Energie- u. Elektroberufe
4.239
10.372
-249
91
Geistes-, Gesellschafts-, Wirtschaftswissensch.
298
647
-247
27
Techn. Entwickl., Konstrukt., Produktionssteuerung
3.743
7.398
-235
126.112
266.455
-176
Brandenburg Gesamt
Anm.:
SvB = sozialversicherungspflichtig Beschäftigte; AO = Arbeitsort. Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am 30. Juni 2014; Stand: September 2015.
Quelle:
Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit; eigene Berechnungen.
12
Fazit
Im Jahr 2014 hat im Zuge des weiter anhaltenden positiven Beschäftigungswachstums in
Berlin und Brandenburg auch die räumliche Mobilität der Arbeitskräfte gegenüber den Vorjahren weiter zugenommen. Unter den Beschäftigten in der Bundeshauptstadt hat etwa jeder
Fünfte einen Wohnort außerhalb von Berlin. Die Zahl der Einpendler hat mittlerweile die
Marke von 250.000 überschritten und ist 2014 gegenüber dem Vorjahr um 3,5 Prozent gestiegen. Auch unter den Berliner (Wohnort-)Beschäftigten befanden sich mehr Berufspendler, die in anderen Bundesländern arbeiteten. Das dritte Jahr in Folge überstieg die Zahl der
Auspendler aus Berlin die Marke von 150.000 Beschäftigten. Aufgrund der weiter positiven
Beschäftigungsentwicklung in Berlin, bleibt die Auspendlerquote gegenüber 2013 mit
13,8 Prozent aber konstant.
Die Pendlerbeziehungen zwischen Berlin und Brandenburg haben sich ebenfalls intensiviert.
Knapp 193.920 Brandenburger pendelten 2014 nach Berlin zur Arbeit, das waren
2,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. In die Gegenrichtung waren es 78.290 Berliner, und
somit 2,2 Prozent mehr als noch 2013.
Von den Zielregionen der Berliner Auspendler stellen erwartungsgemäß die wirtschaftlich
starken Kreise im Umland wie Potsdam und Dahme-Spreewald besondere Anziehungspunkte dar. Bis auf die Metropolen Leipzig und Dresden spielen die neuen Bundesländer aber
keine nennenswerte Rolle für die auspendelnden Berliner; dagegen arbeiteten im Jahr 2014
42,7 Prozent der Berliner Auspendler in den alten Bundesländern.
Vor allem die Metropole Berlin erweist sich als Beschäftigungsmotor mit positiven Effekten
auch für angrenzende Umlandgemeinden. Aufgrund ihres überproportionalen Wirtschafts-
IAB-Regional Berlin-Brandenburg 3/2016
31
und Beschäftigungswachstums in den vergangenen Jahren entwickelt sich die Bundeshauptstadt auch zu einem Anziehungspunkt für Arbeitskräfte aus anderen Regionen. Die
Einpendlerzahl hat zwischen 1999 und 2014 um 62,8 Prozent zugenommen, das war der
höchste Zuwachs aller Bundesländer. Die Einpendlerquote lag bei 21,0 Prozent gegenüber
14,6 Prozent im Jahr 1999. Die Zahl der Arbeitskräfte aus Brandenburg ist in diesem Zeitraum um 59,2 Prozent gestiegen, aber auch aus einzelnen Großstädten mit guter Verkehrsanbindung wie Hamburg, Leipzig oder München pendelten immer mehr Berufstätige in die
Hauptstadt. Die nicht weiter steigenden Ein- und Auspendlerquoten seit 2008 sind auf die
verbesserten Beschäftigungsmöglichkeiten in der Hauptstadt zurückzuführen. In den letzten
Jahren stieg die Beschäftigung derer, die in Berlin wohnen und arbeiten genauso stark wie
die der mobilen Arbeitskräfte, was eine Stabilisierung der Pendlerquoten zur Folge hat.
Die Zahl der Brandenburger, die in einem anderen Bundesland arbeiten, erreichte 2014 fast
266.460 Personen. In den letzten Jahren ist die Zahl der Auspendler aber nicht mehr so
stark gestiegen wie noch in den 1990er-Jahren. Brandenburg bleibt aber weiterhin das Bundesland mit der bundesweit höchsten Auspendlerquote (28,6 %).
32
IAB-Regional Berlin-Brandenburg 3/2016
Literatur
Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (2015a): Wanderungen im Land Berlin 2014. Statistischer Bericht, A III 2 – j / 14, Potsdam.
Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (2015b): Wanderungen im Land Brandenburg 2014.
Statistischer Bericht, A III 2 – j / 14, Potsdam.
Bundesgesetzblatt (BGBl) (1994): Gesetz zur Umsetzung des Beschlusses des Deutschen
Bundestages vom 20. Juni 1991 zur Vollendung der Einheit Deutschlands (Berlin/BonnGesetz). Jg. 1994, Teil 1, Nr. 27, S. 918–921, Bonn.
Carstensen, Jeanette; Lindenblatt, Roland; Seibert, Holger; Wiethölter, Doris (2014): Pendlerbericht Berlin-Brandenburg 2012. IAB-Regional Berlin-Brandenburg, 02/2014, Nürnberg.
Carstensen, Jeanette; Seibert, Holger; Wiethölter, Doris (2015): Pendlerbericht BerlinBrandenburg 2013. IAB-Regional Berlin-Brandenburg, 02/2015, Nürnberg.
DGB (2016): Mobilität in der Arbeitswelt: Immer mehr Pendler, immer größere Distanzen.
DGB Abteilung Arbeitsmarktpolitik, arbeitsmarktaktuell, Nr. 2, Februar 2016.
Kowalewski, Julia; Niebuhr, Annekatrin (2008): Aktuelle Tendenzen der sektoralen und regionalen Beschäftigungsentwicklung. IAB-Regional Nord, 1/2008, Nürnberg.
Kutzki, Verena (2015): Pendlerverflechtungen sozialversicherungspflichtiger Beschäftigter in
der Metropolregion Berlin-Brandenburg. In: Zeitschrift für amtliche Statistik Berlin Brandenburg, 3-2015, S. 32–39.
Statistisches Bundesamt (2013): zensus 2011 – Ausgewählte Ergebnisse. Tabellenband zur
Pressekonferenz am 31. Mai 2013 in Berlin, Wiesbaden.
Wiethölter, Doris; Carstensen, Jeanette; Stockbrügger, Meike (2015): Beschäftigte aus den
neuen EU-Beitrittsländern in Berlin-Brandenburg. Schwerpunktsetzung auf Grenzpendler aus
Polen. IAB-Regional Berlin-Brandenburg, 1/2015, Nürnberg.
ZukunftsAgentur Brandenburg GmbH (ZAB); Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB)
(2013): Jahresbericht 2012 der Wirtschaftsförderer im Land Brandenburg, Potsdam.
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Anhang
Tabelle A 1: Begriffserklärungen
Begriff
Definition
Arbeitsortprinzip: Beschäftigte
am Arbeitsort
Alle sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, die in der betrachteten Region
(hier: Gemeinde, Kreis, Bundesland) arbeiten, unabhängig davon, wo sie wohnen (einschließlich fehlende Angaben zum Wohnort).
Der Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten an der Gesamtbevölkerung im erwerbsfähigen Alter (15–64 Jahre) in einer Region ausgedrückt in
Prozent. Dieser Indikator beschreibt die Versorgung mit Arbeitsplätzen in der
untersuchten Region.
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, die in der betrachteten Region wohnen, jedoch ihren Arbeitsort in einer anderen Region haben (ohne unbekannte
Werte zum Arbeitsort).
Anteil der Auspendler an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, die in
der betrachteten Region wohnen (Wohnortprinzip).
Der Pendlersaldo ist negativ, das heißt, es gibt in einer Region mehr Aus- als
Einpendler.
Die Einheit, für die zur Durchführung des gemeinsamen Meldeverfahrens zur
Sozialversicherung des meldepflichtigen Arbeitgebers eine Betriebsnummer zur
Verfügung gestellt worden ist. Der Betrieb ist eine regional abgegrenzte (Gemeinde) und wirtschaftlich zuordenbare Niederlassung/Arbeitsstätte. Wenn der
Betrieb über mehrere Niederlassungen in einer Gemeinde verfügt, können
diese zur Vereinfachung des Meldeverfahrens zusammengefasst werden, unter
der Voraussetzung, dass sie innerhalb derselben Gemeinde liegen.
In der amtlichen Terminologie der ‚Gemeinsamen Landesplanung’ der Länder
Berlin und Brandenburg von 1998 wurden das Umland und berlinferne ländliche
Räume als „engerer Verflechtungsraum“ bzw. „äußerer Entwicklungsraum“
bezeichnet. Danach umfasste der engere Verflechtungsraum das am stärksten
mit der Metropole verflochtene angrenzende Umland. Beide Teilräume werden
gemeindescharf abgegrenzt und durchschneiden die an Berlin grenzenden
Brandenburger Landkreise. Es zählten 63 Gemeinden zum engeren Verflechtungsraum (Verordnung: Ministerium für Landwirtschaft, Umweltschutz und
Raumordnung/Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin 1998: 52 ff.). Nach
der Neuabgrenzung der Strukturräume in Berlin-Brandenburg 2009 werden die
Bezeichnungen „engerer Verflechtungsraum“ und „äußerer Entwicklungsraum“
abgelöst durch „Berliner Umland“ und „Weiterer Metropolenraum“. Zum neuen
Berliner Umland gehören 50 Gemeinden, die restlichen Gemeinden bilden den
weiteren Metropolenraum (Verordnung über den Landesentwicklungsplan Berlin-Brandenburg [LEP B-B] vom 31. März 2009 [für Berlin: GVBl. S. 182, für
Brandenburg: GVBI. II S. 186]).
Einpendler minus Auspendler in der jeweils gleichen Berufshauptgruppe (Berufsspezifischer Pendlersaldo) je 1.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigen am Arbeitsort in der selbigen Berufshauptgruppe.
Siehe „Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte“.
Arbeitsplatzausstattung
Auspendler
Auspendlerquote
Auspendlerüberschuss
Betrieb (Arbeitgeber)
Berliner Umland und weiterer
Metropolenraum
Berufsspezifischer Pendlersaldo, gewichtet
Beschäftigte (SvB)
Einpendler
Einpendlerquote
Einpendlerüberschuss
Pendler
34
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, die in der betrachteten Region arbeiten, jedoch ihren Wohnort in einer anderen Region haben (ohne unbekannte
Werte zum Wohnort).
Anteil der Einpendler an den sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, die in
der betrachteten Region arbeiten (Arbeitsortsprinzip).
Der Pendlersaldo ist positiv, das heißt, es gibt in einer Region mehr Ein- als
Auspendler
Pendler sind alle sozialversicherungspflichtig Beschäftigte, deren Arbeitsgemeinde/-Kreis/-Bundesland sich von der/dem Wohngemeinde/-Kreis/Bundesland unterscheidet. Die Zuordnung zum Wohnort richtet sich nach den,
dem Arbeitgeber gegenüber angegebenen, melderechtlichen Verhältnissen. Ob
und wie häufig gependelt wird, ist unerheblich. Inländischer Arbeits- und Wohnort werden nach dem gültigen amtlichen Gemeindeschlüssel erfasst. Die
IAB-Regional Berlin-Brandenburg 3/2016
Begriff
Definition
Pendlersaldo, absolut
Wohnortgemeinde kann auch im Ausland liegen. Aufgrund des Inlandskonzepts
der Beschäftigungsstatistik können nur Einpendler aus dem Ausland nachgewiesen werden; Auspendler in das Ausland jedoch nicht.
Die Pendlerdaten basieren auf der amtlichen Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit (gesetzlicher Auftrag gemäß § 281 SGB III in Verbindung
mit § 28a SGB IV.)
Einpendler minus Auspendler (in absoluten Zahlen).
Pendlersaldo, gewichtet
Revision der Beschäftigungsstatistik
Einpendler minus Auspendler (Pendlersaldo) relativ zu je 1.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten am Arbeitsort.
Die Statistik der Bundesagentur für Arbeit hat rückwirkend bis 1999 die Datenaufbereitung für die Beschäftigungsstatistik modernisiert:
Änderung der Abgrenzung der „sozialversicherungspflichtig Beschäftigten“ mit
der Folge einer Bestandserhöhung bei den SvB zum 30.06.2013 um 1,2 %
(Deutschland), 1,1 % (alte Bundesländer) bzw. 1,4 % (neue Bundesländer)
•
•
•
•
Einführung einer neuen Größe „Beschäftigte“ (insgesamt)
Genauere Bestimmung der Art der Beschäftigung (sozialversicherungspflichtig oder geringfügig oder beides)
Berichterstattung über Mehrfachbeschäftigungen
Berichterstattung über Beschäftigungsdauern
Detaillierte Informationen sind im folgenden Methodenbericht der Bundesagentur für Arbeit zu finden:
http://statistik.arbeitsagentur.de/StatischerContent/Grundlagen/Methodenberichte/Beschaeftigungsstatistik/GenerischePublikationen/MethodenberichtBeschaeftigungsstatistik-Revision-2014.pdf
Außerdem wurde während der Revision ein neues Erfassungsverfahren eingeführt, wodurch fehlerhafte Meldungen zum Wohnort und Arbeitsort nicht mehr
wie vorher manuell zugeordnet werden können. Das hat zur Folge, dass die
Kategorien „Fehlende Werte“ und „Zuordnung nicht möglich“ beim Wohn- und
Arbeitsort nun besonders in Berlin ungewohnt stark besetzt sind. Aufgrund
dessen wurde eine neue Berechnung der Pendler eingeführt, die von nun an
die unbekannten Werte ausschließt.
Sozialversicherungspflichtig
Beschäftigte (SvB)
Die hier veröffentlichten Daten stimmen nicht mit denen aus bisherigen Pendlerberichten unserer Veröffentlichungsreihe überein. Wir empfehlen die ausschließliche Verwendung der hier verwendeten Werte – ein Vergleich zu den
vorherigen Berichten ist demnach nicht möglich.
SvB umfassen alle Arbeitnehmer, die in der gesetzlichen Kranken-, Rentenoder Pflegeversicherung und/oder beitragspflichtig nach dem Recht der Arbeitsförderung sind oder für die Beitragsanteile zur gesetzlichen Rentenversicherung
nach dem Recht der Arbeitsförderung zu zahlen sind; dazu gehören auch Auszubildende, Altersteilzeitbeschäftigte, Praktikanten, Werkstudenten und Personen, die aus einem sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnis zur
Ableistung des gesetzlichen Wehrdienstes oder zivilen Ersatzdienstes einberufen werden; das gleiche gilt für Zeitsoldaten mit einer Verpflichtung bis zu zwei
Jahren (siehe genauere Definition:
http://www.pub.arbeitsagentur.de/hst/services/statistik/000200/html/anba/jg_200
5/jahreszahlen/006.pdf
Grundlage der Statistik über sozialversicherungspflichtig Beschäftigte sind die
Meldungen der Arbeitgeber nach der seit 1999 gültigen Datenerfassungs- und
Übermittlungsverordnung (DEÜV) zu den im jeweiligen Betrieb beschäftigten
Arbeitnehmern an die Träger der Sozialversicherung. Die Daten der Statistik der
sozialversicherungspflichtig Beschäftigten haben aufgrund des Meldeverfahrens
drei Jahre lang vorläufigen Charakter, d. h. die vorläufigen bzw. berichtigten
IAB-Regional Berlin-Brandenburg 3/2016
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Begriff
Wachstumsrate des Pendlersaldos
Wohnortprinzip: Beschäftigte
am Wohnort
36
Definition
Werte werden erst drei Jahre nach dem Stichtag zu endgültigen Werten. In der
vorliegenden Analyse werden die Daten zum Stichtag 30. Juni verwendet.
Die Differenz zwischen dem absoluten Pendlersaldo im Jahr (𝑡𝑡𝑛𝑛 ) und dem absoluten Saldo im Jahr (𝑡𝑡𝑛𝑛−1 ) wird ins Verhältnis gesetzt zum Pendlersaldo im
Jahr (𝑡𝑡𝑛𝑛−1 ). Der Indikator beschreibt damit die Änderung des Pendlersaldos
zwischen zwei Zeitpunkten in Relation zu ihrem Ausgangswert.
Alle sozialversicherungspflichtig Beschäftigten, die in der betrachteten Region
(hier: Gemeinde, Kreis, Bundesland) wohnen, unabhängig davon, wo sie arbeiten (einschließlich fehlende Angaben zum Arbeitsort).
IAB-Regional Berlin-Brandenburg 3/2016
Tabelle A 2: Entwicklung der Pendler in Berlin 1999 bis 2014
Einpendler
Insgesamt
Absolut
1999
163.938
2000
171.988
2001
Veränderung zum
Vorjahr
in %
Auspendler
darunter Frauen
Absolut
In Prozent
Insgesamt
Absolut
70.032
42,7
103.486
+4,9
76.001
44,2
108.906
185.528
+7,9
83.951
45,2
2002
189.332
+2,1
87.352
2003
190.315
+0,5
2004
192.905
2005
Pendlersaldo
darunter Frauen
Veränderung zum
Vorjahr
in %
Absolut
In Prozent
Insgesamt
Absolut
35.197
34,0
60.452
+5,2
38.265
35,1
63.082
112.327
+3,1
39.236
34,9
46,1
111.362
-0,9
39.834
88.750
46,6
109.028
-2,1
+1,4
90.047
46,7
111.135
200.122
+3,7
94.798
47,4
2006
209.408
+4,6
98.987
2007
219.978
+5,0
2008
231.246
2009
darunter Frauen
Veränderung zum
Vorjahr
in %
Absolut
In Prozent
34.835
57,6
+4,4
37.736
59,8
73.201
+16,0
44.715
61,1
35,8
77.970
+6,5
47.518
60,9
39.355
36,1
81.287
+4,3
49.395
60,8
+1,9
41.432
37,3
81.770
+0,6
48.615
59,5
113.909
+2,5
43.538
38,2
86.213
+5,4
51.260
59,5
47,3
118.896
+4,4
45.774
38,5
90.512
+5,0
53.213
58,8
104.309
47,4
125.733
+5,8
47.969
38,2
94.245
+4,1
56.340
59,8
+5,1
109.630
47,4
133.499
+6,2
51.506
38,6
97.747
+3,7
58.124
59,5
239.590
+3,6
114.352
47,7
136.210
+2,0
53.407
39,2
103.380
+5,8
60.945
59,0
2010
242.150
+1,1
115.583
47,7
140.336
+3,0
54.846
39,1
101.814
-1,5
60.737
59,7
2011
248.216
+2,5
119.414
48,1
145.451
+3,6
55.943
38,5
102.765
+0,9
63.471
61,8
2012
253.739
+2,2
122.005
48,1
150.756
+3,6
57.703
38,3
102.983
+0,2
64.302
62,4
2013
257.894
+1,6
124.269
48,2
153.703
+2,0
58.785
38,2
104.191
+1,2
65.484
62,8
2014
266.909
+3,5
127.920
47,9
157.446
+2,4
59.928
38,1
109.463
+5,1
67.992
62,1
+82,7
53.960
+52,1
24.731
+70,3
49.011
+81,1
33.157
+95,2
Veränderung 1999–2014 absolut und in Prozent
102.971
+62,8
57.888
Daten:
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte jeweils am 30. Juni; Stand: Januar 2016.
Quelle:
Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit; eigene Berechnungen.
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Tabelle A 3: Entwicklung der Pendler in Brandenburg 1999 bis 2014
Einpendler
Insgesamt
Absolut
Auspendler
darunter Frauen
Veränderung zum
Vorjahr
in %
Insgesamt
Absolut
In Prozent
Absolut
28.843
32,7
176.408
Pendlersaldo
darunter Frauen
Veränderung zum
Vorjahr
in %
Insgesamt
Absolut
In Prozent
Absolut
71.423
40,5
-88.143
darunter Frauen
Veränderung zum
Vorjahr
in %
Absolut
In Prozent
-42.580
48,3
1999
88.265
2000
88.233
-0,0
29.340
33,3
189.743
+7,6
78.460
41,4
-101.510
-15,2
-49.120
48,4
2001
88.037
-0,2
29.116
33,1
204.808
+7,9
85.427
41,7
-116.771
-15,0
-56.311
48,2
2002
88.642
+0,7
29.601
33,4
208.743
+1,9
89.825
43,0
-120.101
-2,9
-60.224
50,1
2003
87.056
-1,8
29.304
33,7
208.570
-0,1
90.766
43,5
-121.514
-1,2
-61.462
50,6
2004
89.560
+2,9
31.574
35,3
210.664
+1,0
92.255
43,8
-121.104
+0,3
-60.681
50,1
2005
93.941
+4,9
33.876
36,1
216.528
+2,8
95.927
44,3
-122.587
-1,2
-62.051
50,6
2006
97.130
+3,4
35.340
36,4
226.762
+4,7
99.549
43,9
-129.632
-5,7
-64.209
49,5
2007
103.644
+6,7
37.271
36,0
237.621
+4,8
104.397
43,9
-133.977
-3,4
-67.126
50,1
2008
107.487
+3,7
39.390
36,6
247.154
+4,0
108.923
44,1
-139.667
-4,2
-69.533
49,8
2009
108.776
+1,2
39.977
36,8
249.105
+0,8
111.592
44,8
-140.329
-0,5
-71.615
51,0
2010
112.568
+3,5
41.202
36,6
251.663
+1,0
112.945
44,9
-139.095
+0,9
-71.743
51,6
2011
116.423
+3,4
41.908
36,0
255.017
+1,3
113.584
44,5
-138.594
+0,4
-71.676
51,7
2012
120.015
+3,1
43.322
36,1
259.476
+1,7
115.675
44,6
-139.461
-0,6
-72.353
51,9
2013
123.486
+2,9
44.329
35,9
263.187
+1,4
117.792
44,8
-139.701
-0,2
-73.463
52,6
2014
126.112
+2,1
45.369
36,0
266.455
+1,2
119.213
44,7
-140.343
-0,5
-73.844
52,6
+57,3
90.047
+51,0
47.790
+66,9
-52.200
59,2
-31.264
+73,4
Veränderung 1999–2014 absolut und in Prozent
37.847
+42,9
16.526
Daten:
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte jeweils am 30. Juni; Stand: Januar 2016.
Quelle:
Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit; eigene Berechnungen.
38
IAB-Regional Berlin-Brandenburg 3/2016
Tabelle A 4: Auspendler aus Berlin und Brandenburg nach Zielregionen 2014
Berlin
Wohnort
Arbeitsort
Insgesamt
Brandenburg
Anteil an
allen Auspendlern
in %
Frauenanteil in %
Insgesamt
Anteil an
allen Auspendlern
in %
Frauenanteil in %
alte Bundesländer
67.199
42,7
39,2
39.106
14,7
22,0
Schleswig-Holstein
2.482
1,6
35,2
2.643
1,0
32,5
Hamburg
8.146
5,2
42,2
3.877
1,5
20,0
Niedersachsen
6.922
4,4
33,4
5.906
2,2
21,0
839
0,5
37,1
514
0,2
25,8
Bremen
Nordrhein-Westfalen
17.964
11,4
41,8
8.761
3,3
30,2
Hessen
9.255
5,9
40,7
4.092
1,5
21,3
Rheinland-Pfalz
1.804
1,1
42,2
1.176
0,4
22,1
Baden-Württemberg
7.527
4,8
37,1
4.983
1,9
22,6
11.733
7,5
38,0
6.820
2,6
16,2
527
0,3
26,4
334
0,1
50,2
72,8
50,7
Bayern
Saarland
Berlin
52,0
193.915
Brandenburg
78.283
49,7
37,5
666.114
übrige neue Bundesländer
11.964
7,6
35,1
33.434
12,5
34,1
Mecklenburg-Vorpommern
2.149
1,4
35,6
6.821
2,6
40,2
Sachsen
5.050
3,2
35,0
16.783
6,3
34,3
Sachsen-Anhalt
3.054
1,9
35,5
7.809
2,9
31,6
986.067
Thüringen
Auspendler Insgesamt
Beschäftigte am Wohnort
50,8
1.711
1,1
34,0
2.021
0,8
20,9
157.446
100,0
38,1
266.455
100,0
44,7
50,1
932.712
1.143.845
Daten:
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am 30. Juni 2014; Stand: Januar 2016.
Quelle:
Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit; eigene Berechnungen.
49,1
IAB-Regional Berlin-Brandenburg 3/2016
39
Tabelle A 5: Einpendler nach Berlin und Brandenburg nach Herkunftsregionen 2014
Berlin
Arbeitsort
Insgesamt
Wohnort
Anteil an
Einpendlern
in %
Brandenburg
davon
Frauen
Insgesamt
Anteil an
Einpendlern
in %
davon
Frauen
alte Bundesländer
47.882
17,9
42,3
9.746
7,7
33,1
Schleswig-Holstein
2.656
1,0
41,5
768
0,6
37,4
Hamburg
4.116
1,5
40,0
656
0,5
36,0
Niedersachsen
6.931
2,6
42,8
2.025
1,6
31,6
579
0,2
41,6
168
0,1
28,0
13.332
5,0
43,1
2.593
2,1
31,7
Hessen
4.817
1,8
42,1
741
0,6
31,6
Rheinland-Pfalz
1.958
0,7
43,9
335
0,3
30,7
Baden-Württemberg
4.794
1,8
43,0
1.031
0,8
33,6
Bayern
8.334
3,1
41,3
1.360
1,1
35,9
365
0,1
38,1
69
0,1
37,7
52,0
78.283
62,1
37,5
Bremen
Nordrhein-Westfalen
Saarland
Berlin
986.067
Brandenburg
193.915
72,7
50,7
666.114
23.067
8,6
38,1
34.114
27,1
33,4
5.893
2,2
37,9
7.379
5,9
32,9
Sachsen
8.407
3,1
38,1
15.763
12,5
33,5
Sachsen-Anhalt
5.988
2,2
38,4
9.486
7,5
34,8
Thüringen
2.779
1,0
37,9
1.486
1,2
26,5
Ausland
2.045
0,8
31,4
3.969
3,1
34,7
übrige neue Bundesländer
Mecklenburg-Vorpommern
Wohnort unbekannt
Einpendler Insgesamt
Beschäftigte am Arbeitsort
16.171
266.909
1.269.147
100,0
50,6
3.604
47,9
126.112
51,1
795.830
Daten:
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am 30. Juni 2014; Stand: Januar 2016.
Quelle:
Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit; eigene Berechnungen.
40
IAB-Regional Berlin-Brandenburg 3/2016
50,8
41,9
100,0
36,0
48,4
Abbildung A 1: Entwicklung der Pendler zwischen Berlin und Brandenburg 1999 bis 2014
Pendler zw. Berlin
und Brandenburg
Anteil der Pendler an
den WO-Beschäftigten in %
200.000
25,0
180.000
22,5
160.000
20,0
140.000
17,5
120.000
15,0
100.000
12,5
80.000
10,0
60.000
7,5
40.000
5,0
20.000
2,5
0
0,0
1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014
Pendler von Brandenburg (BR) nach Berlin (Bln)
Pendler von Berlin (Bln) nach Brandenburg (BR)
Anteil Pendler BR nach Bln in %
Anteil Pendler Bln nach BR in %
Daten:
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte jeweils am 30. Juni; Stand: Januar 2016.
Quelle:
Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit; eigene Berechnungen.
IAB-Regional Berlin-Brandenburg 3/2016
41
Tabelle A 6: Entwicklung der Pendler zwischen Brandenburg und Berlin 1999 bis 2014
Pendler von
Brandenburg
nach Berlin
Veränderung
zum Vorjahr
in %
Pendler von
Berlin nach
Brandenburg
Veränderung
Veränderung
Regionaler
zum Vorjahr
zum Vorjahr
Pendlersaldo*
in %
in %
1999
121.838
2000
128.819
+5,7
52.786
+0,8
76.033
+9,5
2001
138.089
+7,2
53.720
+1,8
84.369
+11,0
2002
143.597
+4,0
54.687
+1,8
88.910
+5,4
2003
144.642
+0,7
54.133
-1,0
90.509
+1,8
2004
147.038
+1,7
56.620
+4,6
90.418
-0,1
2005
152.265
+3,6
59.228
+4,6
93.037
+2,9
2006
159.416
+4,7
61.215
+3,4
98.201
+5,6
2007
167.453
+5,0
64.857
+5,9
102.596
+4,5
2008
174.063
+3,9
67.012
+3,3
107.051
+4,3
2009
176.348
+1,3
67.819
+1,2
108.529
+1,4
2010
179.030
+1,5
70.013
+3,2
109.017
+0,4
2011
182.712
+2,1
72.579
+3,7
110.133
+1,0
2012
186.295
+2,0
75.163
+3,6
111.132
+0,9
2013
189.289
+1,6
76.573
+1,9
112.716
+1,4
2014
193.915
+2,4
78.283
+2,2
115.632
+2,6
25.897
49,4
46.180
66,5
52.386
69.452
Veränderung 1999–2014 absolut und in Prozent
72.077
*
59,2
Regionaler Pendlersaldo = Pendler aus Brandenburg nach Berlin – Pendler aus Berlin nach Brandenburg.
Daten:
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte jeweils am 30. Juni; Stand: Januar 2016.
Quelle:
Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit; eigene Berechnungen.
42
IAB-Regional Berlin-Brandenburg 3/2016
Tabelle A 7: Pendlerströme auf Bundeslandebene 2014
Arbeitsort
NordrheinWestfalen
Brandenburg
MecklenburgVorpommern
Sachsen
SachsenAnhalt
2.656
768
4.993
563
478
344
151
4.116
656
1.626
517
521
279
14.102
654
6.931
2.025
2.682
2.147
7.030
3.733
1.260
1.030
103
579
168
170
138
143
172
28.490
31.803
35.374
2.162
13.332
2.593
924
3.175
2.841
2.783
2.020.021
47.136
52.983
36.784
1.377
4.817
741
333
1.764
918
5.943
62.897
96.532
1.162.725
85.161
10.012
25.876
1.958
335
163
741
422
625
1.079
29.771
41.664
38.408
3.897.847
84.680
2.439
4.794
1.031
433
2.217
753
1.823
9.497
1.369
34.730
56.657
5.895
101.342
4.740.387
1.470
8.334
1.360
559
5.253
1.671
8.647
277
575
101
4.364
2.684
15.538
3.596
2.108
316.947
365
69
24
108
87
89
2.482
8.146
6.922
839
17.964
9.255
1.804
7.527
11.733
527
986.067
78.283
2.149
5.050
3.054
1.711
Brandenburg
2.643
3.877
5.906
514
8.761
4.092
1.176
4.983
6.820
334
193.915
666.114
6.821
16.783
7.809
2.021
MecklenburgVorpommern
21.743
12.877
8.225
1.187
3.840
1.447
490
1.584
2.627
201
5.893
7.379
522.812
1.900
2.327
787
Sachsen
1.450
2.247
5.066
442
11.573
6.925
2.090
10.878
27.284
535
8.407
15.763
1.054
1.410.801
21.976
16.168
SachsenAnhalt
2.093
1.869
41.847
734
9.082
4.398
1.367
4.884
8.037
348
5.988
9.486
1.296
32.806
706.090
13.779
724
994
13.562
284
7.610
24.216
1.749
6.969
34.302
323
2.779
1.486
624
19.839
8.686
719.593
SchleswigHolstein
Hamburg
Niedersachsen
Bremen
778.038
166.639
11.480
1.655
9.259
4.629
932
3.902
4.756
187
Hamburg
53.489
558.702
17.082
2.317
9.869
5.565
612
3.497
6.108
Niedersachsen
15.870
95.855
2.460.805
112.761
85.160
20.570
3.495
12.291
Bremen
907
4.241
30.664
178.045
2.965
1.149
253
NordrheinWestfalen
6.716
13.947
77.024
3.023
5.920.676
52.123
Hessen
1.983
5.135
14.064
853
38.565
RheinlandPfalz
1.067
1.603
3.045
368
BadenWürttemberg
2.266
4.868
7.192
Bayern
2.881
7.122
150
Berlin
Wohnort
SchleswigHolstein
Saarland
Thüringen
Daten:
Hessen
RheinlandPfalz
BadenWürttemberg
Bayern
Saarland
Berlin
Thüringen
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am 30. Juni 2014; Stand: Januar 2016.
Quellen: Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit; eigene Berechnungen.
IAB-Regional Berlin-Brandenburg 3/2016
43
Tabelle A 8: Einpendler, Auspendler und Nichtpendler in Berlin nach ausgewählten
Merkmalen 2014
Soziodemografisches
Merkmal
Einpendler
Auspendler
Nichtpendler
Absolut
Anteile in %
Absolut
Anteile in %
Absolut
Anteile in %
Männer
138.989
52,1
97.518
61,9
473.384
48,0
Frauen
127.920
47,9
59.928
38,1
512.683
52,0
2.647
1,0
1.187
0,8
11.855
1,2
20 bis unter 30 Jahre
41.567
15,6
30.139
19,1
199.049
20,2
30 bis unter 40 Jahre
60.554
22,7
45.884
29,1
250.503
25,4
40 bis unter 65 Jahre
160.617
60,2
79.070
50,2
517.731
52,5
1.524
0,6
1.166
0,7
6.929
0,7
254.582
95,4
141.849
90,1
879.867
89,2
12.143
4,5
15.416
9,8
104.476
10,6
Vollzeitbeschäftigt
203.105
76,1
120.721
76,7
660.429
67,0
Teilzeitbeschäftigt
63.308
23,7
36.235
23,0
316.071
32,1
23.651
8,9
16.240
10,3
124.359
12,6
Fachkraft
150.061
56,2
71.543
45,4
551.196
55,9
Spezialist
48.770
18,3
28.835
18,3
134.903
13,7
Experte
43.931
16,5
40.338
25,6
166.042
16,8
496
0,2
490
0,3
9.567
1,0
113
0,0
364
0,2
276
0,0
48.659
18,2
30.862
19,6
133.188
13,5
Tertiär
218.135
81,7
126.218
80,2
852.596
86,5
Insgesamt
266.909
100,0
157.446
100,0
986.067
100,0
Geschlecht
Altersgruppen
unter 20 Jahre
65 Jahre und älter
Staatsangehörigkeit
Deutschland
Ausland
Arbeitszeit
Anforderungsniveau
Helfer
Unbekannt
Wirtschaftssektor
Primär
Sekundär
Anm.:
Primärer Wirtschaftssektor = Wirtschaftsabteilung A (WZ 2008);
Sekundärer Wirtschaftssektor = Wirtschaftsabteilungen B bis F (WZ 2008) (einschl. Baugewerbe);
Tertiärer Wirtschaftssektor = Wirtschaftsabteilungen G bis U (WZ 2008).
Daten:
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am 30. Juni 2014; Stand: Januar 2016.
Quellen: Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit; eigene Berechnungen.
44
IAB-Regional Berlin-Brandenburg 3/2016
Tabelle A 9: Einpendler, Auspendler, Nichtpendler, Pendlerquoten und -salden in Berlin nach Berufshauptgruppen 2014
Einpendler
Berufshauptgruppen
Auspendler
Anteile
in %
EPQ
646
0,2
31,3
1.476
0,6
341
22 Kunststoff- u. Holzherst., -verarbeitung
Nichtpendler
Berufsspezifischer
gewichteter
Pendlersaldo
Anteile
in %
APQ
558
0,4
28,2
1.421
0,1
88
42
16,3
954
0,6
11,2
7.579
0,8
522
57
0,1
25,7
332
0,2
25,2
988
0,1
9
7
1.541
0,6
20,9
1.201
0,8
17,0
5.847
0,6
340
45
23 Papier-, Druckberufe, techn. Mediengestaltung
1.620
0,6
14,5
1.552
1,0
14,0
9.543
1,0
68
6
24 Metallerzeugung, -bearbeitung, Metallbau
4.667
1,7
25,8
1.929
1,2
12,6
13.392
1,4
2.738
150
25 Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe
11.611
4,4
31,9
6.625
4,2
21,1
24.803
2,5
4.986
135
26 Mechatronik-, Energie- u. Elektroberufe
8.856
3,3
27,8
4.431
2,8
16,2
22.986
2,3
4.425
138
27 Techn. Entwickl., Konstrukt., Produktionssteuer.
6.895
2,6
27,1
4.705
3,0
20,3
18.512
1,9
2.190
85
433
0,2
17,1
290
0,2
12,2
2.093
0,2
143
56
29 Lebensmittelherstellung u. -verarbeitung
3.941
1,5
13,1
2.248
1,4
7,9
26.165
2,7
1.693
55
31 Bauplanung, Architektur, Vermessungsberufe
3.763
1,4
26,9
2.525
1,6
19,8
10.224
1,0
1.238
88
32 Hoch- und Tiefbauberufe
5.273
2,0
29,9
3.148
2,0
20,3
12.390
1,3
2.125
118
33 (Innen-) Ausbauberufe
2.302
0,9
20,6
1.791
1,1
16,8
8.890
0,9
511
45
34 Gebäude- u. versorgungstechnische Berufe
6.799
2,5
23,4
2.644
1,7
10,6
22.281
2,3
4.155
142
41 Mathematik-, Biologie-, Chemie-, Physikberufe
2.442
0,9
21,1
1.512
1,0
14,2
9.114
0,9
930
79
366
0,1
21,4
529
0,3
28,2
1.345
0,1
-163
-94
7.482
2,8
23,0
5.955
3,8
19,2
25.097
2,5
1.527
46
12.679
4,8
27,8
11.447
7,3
25,8
32.932
3,3
1.232
27
52 Führer von Fahrzeug- u. Transportgeräten
9.315
3,5
25,2
5.963
3,8
17,8
27.597
2,8
3.352
90
53 Schutz-, Sicherheits-, Überwachungsberufe
5.491
2,1
23,9
3.473
2,2
16,6
17.510
1,8
2.018
87
54 Reinigungsberufe
5.395
2,0
15,8
3.331
2,1
10,4
28.681
2,9
2.064
60
Absolut
11 Land-, Tier-, Forstwirtschaftsberufe
12 Gartenbauberufe, Floristik
21 Rohstoffgewinnung, Glas-, Keramikverarbeitung
28 Textil- und Lederberufe
42 Geologie-, Geografie-, Umweltschutzberufe
43 Informatik- und andere IKT-Berufe
51 Verkehr, Logistik (außer Fahrzeugführ.)
Absolut
Absolut
Anteile
in %
Berufsspezifischer
Pendlersaldo
IAB-Regional Berlin-Brandenburg 3/2016
45
noch Tabelle A 9: Einpendler, Auspendler, Nichtpendler, Pendlerquoten und -salden in Berlin nach Berufshauptgruppen 2014
Einpendler
Berufshauptgruppen
Absolut
Auspendler
Anteile
in %
EPQ
Absolut
Nichtpendler
Anteile
in %
APQ
Absolut
Anteile
in %
Berufsspezifischer Pendlersaldo
Berufsspezifischer gewichteter
Pendlersaldo
61 Einkaufs-, Vertriebs- und Handelsberufe
11.274
4,2
34,4
8.563
5,4
28,5
21.529
2,2
2.711
82
62 Verkaufsberufe
15.470
5,8
18,0
9.764
6,2
12,2
70.569
7,2
5.706
65
7.179
2,7
14,1
4.443
2,8
9,2
43.655
4,4
2.736
53
71 Berufe Unternehmensführung, -organisation
44.918
16,8
22,8
24.507
15,6
13,9
152.181
15,4
20.411
102
72 Finanzdienstl. Rechnungswesen, Steuerberatung
15.614
5,8
28,0
5.230
3,3
11,5
40.172
4,1
10.384
184
73 Berufe in Recht und Verwaltung
15.044
5,6
22,7
4.472
2,8
8,0
51.340
5,2
10.572
158
81 Medizinische Gesundheitsberufe
21.479
8,0
19,7
7.655
4,9
8,0
87.670
8,9
13.824
125
82 Nichtmed. Gesundheit, Körperpfl., Medizintechn.
5.992
2,2
17,0
1.835
1,2
5,9
29.166
3,0
4.157
117
83 Erziehung, soz., hauswirt. Berufe, Theologie
9.084
3,4
12,6
3.145
2,0
4,8
63.014
6,4
5.939
81
84 Lehrende und ausbildende Berufe
5.387
2,0
14,0
7.090
4,5
17,7
33.025
3,3
-1.703
-44
91 Geistes-, Gesellschafts-, Wirtschaftswissenschaftem
1.129
0,4
14,9
808
0,5
11,2
6.437
0,7
321
42
92 Werbung, Marketing, kaufm.-, redakt. Medienberufe
8.076
3,0
18,3
8.248
5,2
18,6
35.990
3,6
-172
-4
333
0,1
15,5
518
0,3
22,2
1.818
0,2
-185
-85
2.044
0,8
16,4
3.521
2,2
25,3
10.412
1,1
-1.477
-117
266.909
100,0
21,3
157.446
100,0
13,8
986.067
100,0
109.463
86
63 Tourismus-, Hotel- und Gaststättenberufe
93 Produktdesign, Kunsthandwerk
94 Darstellende, unterhaltende Berufe
Insgesamt
Anm:
EPQ = Berufsspezifische Einpendlerquote; APQ = Berufsspezifische Auspendlerquote; Berufsspezifischer gewichteter Pendlersaldo: Pendlersaldo je 1.000
Sv-Beschäftigte am Arbeitsort.
Daten:
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am 30. Juni 2014; Stand: September 2015.
Quellen: Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit; eigene Berechnungen.
46
IAB-Regional Berlin-Brandenburg 3/2016
Tabelle A 10: Einpendler, Auspendler und Nichtpendler in Brandenburg nach ausgewählten
Merkmalen 2014
Soziodemografisches
Merkmal
Einpendler
Absolut
Auspendler
Nichtpendler
Anteile in %
Absolut
Anteile in %
Absolut
Anteile in %
Geschlecht
Männer
80.743
64,0
147.242
55,3
327.488
49,2
Frauen
45.369
36,0
119.213
44,7
338.626
50,8
1.505
1,2
2.612
1,0
10.237
1,5
20 bis unter 30 Jahre
24.026
19,1
36.688
13,8
103.198
15,5
30 bis unter 40 Jahre
32.383
25,7
57.369
21,5
133.470
20,0
40 bis unter 65 Jahre
67.434
53,5
168.442
63,2
416.383
62,5
764
0,6
1.344
0,5
2.826
0,4
113.065
89,7
260.422
97,7
654.939
98,3
12.943
10,3
5.920
2,2
11.029
1,7
Vollzeitbeschäftigt
97.488
77,3
208.460
78,2
468.294
70,3
Teilzeitbeschäftigt
28.075
22,3
57.457
21,6
185.062
27,8
Helfer
17.871
14,2
23.627
8,9
91.829
13,8
Fachkraft
66.146
52,5
159.842
60,0
429.730
64,5
Spezialist
18.343
14,5
44.767
16,8
72.138
10,8
Experte
23.203
18,4
37.681
14,1
59.659
9,0
549
0,4
538
0,2
12.758
1,9
1.695
1,3
893
0,3
20.462
3,1
Sekundär
33.510
26,6
60.834
22,8
169.430
25,4
Tertiär
90.906
72,1
204.725
76,8
476.220
71,5
126.112
100,0
266.455
100,0
666.114
100,0
Altersgruppen
unter 20 Jahre
65 Jahre und älter
Staatsangehörigkeit
Deutschland
Ausland
Arbeitszeit
Anforderungsniveau
Unbekannt
Wirtschaftssektor
Primär
Insgesamt
Anm.:
Primärer Wirtschaftssektor = Wirtschaftsabteilung A (WZ 2008);
Sekundärer Wirtschaftssektor = Wirtschaftsabteilungen B bis F (WZ 2008) (einschl. Baugewerbe);
Tertiärer Wirtschaftssektor = Wirtschaftsabteilungen G bis U (WZ 2008).
Daten:
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am 30. Juni 2014; Stand: Januar 2016.
Quellen: Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit; eigene Berechnungen.
IAB-Regional Berlin-Brandenburg 3/2016
47
Tabelle A 11: Einpendler, Auspendler, Nichtpendler, Pendlerquoten und -salden in Brandenburg nach Berufshauptgruppen 2014
Einpendler
Berufshauptgruppen
Absolut
Anteile
in %
Auspendler
EPQ
Absolut
Anteile
in %
Nichtpendler
APQ
Absolut
Anteile
in %
Berufsspezifischer Pendlersaldo
Berufsspezifischer gewichteter
Pendlersaldo
11 Land-, Tier-, Forstwirtschaftsberufe
1.547
1,2
8,6
1.242
0,5
7,1
16.366
2,5
305
17
12 Gartenbauberufe, Floristik
1.032
0,8
11,3
1.575
0,6
16,3
8.066
1,2
-543
-59
21 Rohstoffgewinnung, Glas-, Keramikverarbeitung
1.674
1,3
28,0
738
0,3
14,7
4.298
0,6
936
156
22 Kunststoff- u. Holzherst., -verarbeitung
1.436
1,1
12,2
1.948
0,7
15,9
10.293
1,5
-512
-43
23 Papier-, Druckberufe, techn. Mediengestaltung
1.047
0,8
21,6
1.482
0,6
28,1
3.794
0,6
-435
-89
24 Metallerzeugung, -bearbeitung, Metallbau
3.127
2,5
11,5
6.927
2,6
22,4
24.055
3,6
-3.800
-139
25 Maschinen- und Fahrzeugtechnikberufe
6.815
5,4
18,0
13.960
5,2
31,0
31.100
4,7
-7.145
-188
26 Mechatronik-, Energie- u. Elektroberufe
4.239
3,4
17,2
10.372
3,9
33,8
20.354
3,1
-6.133
-249
27 Techn. Entwickl., Konstrukt., Produktionssteuer.
3.743
3,0
24,2
7.398
2,8
38,7
11.717
1,8
-3.655
-235
231
0,2
13,4
454
0,2
23,3
1.497
0,2
-223
-129
29 Lebensmittelherstellung u. -verarbeitung
2.372
1,9
11,0
4.317
1,6
18,3
19.241
2,9
-1.945
-89
31 Bauplanung, Architektur, Vermessungsberufe
1.564
1,2
23,2
3.806
1,4
42,3
5.186
0,8
-2.242
-331
28 Textil- und Lederberufe
32 Hoch- und Tiefbauberufe
3.939
3,1
16,0
6.372
2,4
23,5
20.755
3,1
-2.433
-98
33 (Innen-) Ausbauberufe
1.888
1,5
17,3
3.027
1,1
25,1
9.041
1,4
-1.139
-104
34 Gebäude- u. versorgungstechnische Berufe
2.675
2,1
11,1
7.833
2,9
26,7
21.529
3,2
-5.158
-212
41 Mathematik-, Biologie-, Chemie-, Physikberufe
1.420
1,1
17,5
2.656
1,0
28,4
6.691
1,0
-1.236
-152
490
0,4
29,4
399
0,1
25,3
1.175
0,2
91
55
2.343
1,9
34,2
6.760
2,5
60,0
4.502
0,7
-4.417
-642
12.501
9,9
25,3
12.345
4,6
25,1
36.911
5,5
156
3
52 Führer von Fahrzeug- u. Transportgeräten
8.126
6,4
20,9
13.432
5,0
30,4
30.722
4,6
-5.306
-136
53 Schutz-, Sicherheits-, Überwachungsberufe
2.757
2,2
26,2
5.654
2,1
42,1
7.773
1,2
-2.897
-274
54 Reinigungsberufe
2.776
2,2
14,3
5.190
1,9
23,8
16.572
2,5
-2.414
-124
42 Geologie-, Geografie-, Umweltschutzberufe
43 Informatik- und andere IKT-Berufe
51 Verkehr, Logistik (außer Fahrzeugführ.)
48
IAB-Regional Berlin-Brandenburg 3/2016
Noch Tabelle A 11: Einpendler, Auspendler, Nichtpendler, Pendlerquoten und -salden in Brandenburg nach Berufshauptgruppen 2014
Einpendler
Berufshauptgruppen
Absolut
Anteile
in %
Auspendler
EPQ
Absolut
Anteile
in %
Nichtpendler
APQ
Absolut
Anteile
in %
Berufsspezifischer
Pendlersaldo
Berufsspezifischer
gewichteter
Pendlersaldo
61 Einkaufs-, Vertriebs- und Handelsberufe
4.809
3,8
33,1
11.994
4,5
55,3
9.711
1,5
-7.185
-493
62 Verkaufsberufe
7.318
5,8
12,8
17.002
6,4
25,4
49.904
7,5
-9.684
-169
63 Tourismus-, Hotel- und Gaststättenberufe
2.734
2,2
14,9
5.587
2,1
26,4
15.605
2,3
-2.853
-155
14.507
11,5
17,2
39.574
14,9
36,1
69.974
10,5
-25.067
-296
72 Finanzdienstl. Rechnungswesen, Steuerberatung
3.288
2,6
13,9
14.413
5,4
41,5
20.286
3,0
-11.125
-471
73 Berufe in Recht und Verwaltung
3.266
2,6
9,4
13.106
4,9
29,5
31.344
4,7
-9.840
-284
81 Medizinische Gesundheitsberufe
7.359
5,8
11,9
18.239
6,8
25,0
54.584
8,2
-10.880
-175
82 Nichtmed. Gesundheit, Körperpfl., Medizintechn.
1.639
1,3
6,3
5.415
2,0
18,3
24.243
3,6
-3.776
-145
83 Erziehung, soz., hauswirt. Berufe, Theologie
3.237
2,6
7,5
9.024
3,4
18,3
40.190
6,0
-5.787
-133
84 Lehrende und ausbildende Berufe
4.548
3,6
28,8
4.973
1,9
30,7
11.230
1,7
-425
-27
91 Geistes-, Gesellschafts-, Wirtschaftswissenschaften
298
0,2
21,2
647
0,2
36,8
1.110
0,2
-349
-247
92 Werbung, Marketing, kaufm.-, redakt. Medienberufe
3.366
2,7
23,5
6.196
2,3
36,1
10.954
1,6
-2.830
-197
262
0,2
25,4
317
0,1
29,2
769
0,1
-55
-53
1.181
0,9
40,2
1.514
0,6
46,3
1.756
0,3
-333
-112
126.112
100,0
15,9
266.455
100,0
28,6
666.114
100,0
-140.343
-176
71 Berufe Unternehmensführung, -organisation
93 Produktdesign, Kunsthandwerk
94 Darstellende, unterhaltende Berufe
Insgesamt
Anm:
EPQ = Berufsspezifische Einpendlerquote; APQ = Berufsspezifische Auspendlerquote; Berufsspezifischer gewichteter Pendlersaldo: Pendlersaldo je 1.000
Sv-Beschäftigte am Arbeitsort.
Daten:
Sozialversicherungspflichtig Beschäftigte am 30. Juni 2014; Stand: September 2015.
Quellen: Beschäftigungsstatistik der Bundesagentur für Arbeit; eigene Berechnungen.
IAB-Regional Berlin-Brandenburg 3/2016
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In der Reihe IAB-Regional Berlin-Brandenburg sind zuletzt erschienen:
Nummer
Autoren
Titel
02/2016
Wiethölter, Doris; Seibert,
Holger; Carstensen,
Jeanette
Vorzeitig gelöste Ausbildungsverträge in Berlin-Brandenburg
01/2016
Jost, Oskar; Bogai, Dieter
Ausländer am Arbeitsmarkt in Berlin-Brandenburg
02/2015
Carstensen, Jeanette;
Seibert, Holger; Wiethölter,
Doris
Pendlerbericht Berlin-Brandenburg 2013
01/2015
Wiethölter, Doris;
Carstensen, Jeanette;
Stockbrügger, Meike
Beschäftigte aus den neuen EU-Beitrittsländern in BerlinBrandenburg. Schwerpunktsetzung auf Grenzpendler aus Polen.
03/2014
Wesling, Mirko; Bogai,
Dieter
Rückwanderung von Beschäftigten nach Brandenburg. Eine
Analyse anhand der Beschäftigten-Historik des IAB.
Eine vollständige Liste aller Veröffentlichungen der Reihe „IAB-Regional“ finden Sie hier:
http://www.iab.de/de/publikationen/regional.aspx
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IAB-Regional Berlin-Brandenburg 3/2016
Impressum
IAB-Regional, IAB Berlin-Brandenburg
Nr. 3/2016
Herausgeber
Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung
der Bundesagentur für Arbeit
Regensburger Str. 104
90478 Nürnberg
Rechte
Nachdruck - auch auszugsweise - nur mit
Genehmigung des IAB gestattet
Webseite
http://www.iab.de/
Bezugsmöglichkeit
http://doku.iab.de/regional/bb/2016/regional_bb_0316.pdf
Eine vollständige Liste aller erschienenen Berichte finden
Sie unter
http://www.iab.de/de/publikationen/regional/berlinbrandenburg.aspx
Rückfragen zum Inhalt an:
Holger Seibert
Telefon: 030.55 55 99 5914
E-Mail: holger.seibert@iab.de
Doris Wiethölter
Telefon: 030.55 55 99 5191
E-Mail: doris.wiethoelter@iab.de