noch zu scheiden, doch müssen wir sicher für die Gruppe ä/t^) hie
neuentwickelte Aussprache schon zu seiner Zeit, in unserer Über,
gangszeit, ansetzen, wenn man auch orthographisch die alte Scheidung
damals (und für die Zukunft) bewahrte. Aber eben um die
Zeit des Austausches, die wir hier behandeln, war im Obersächsischen
jener Lautwandel eingetreten, der für ein norddeutsches
Ohr, das an scharfe Scheidung von ä und t gewöhnt war stein : dm,
zehn: dein Kap. 111.89) ein aspiriertes, intensiv eingesetztes t sprach,
einen Unterschied von ä und t kaum mehr erfaßbar machte. Der
neuberlinische Zusammenfall von hd. 6 und t (äaußent, hd.
tausend, nd. düsent) : ciein (hd. dein, niederdeutsch dm) ist (vgl.
Kap. VI B 20 eben dadurch ausschlaggebend beeinflußt worden, daß
der Berliner in jener Zeit der Aufnahme einen Unterschied 6/t obs.
nicht mehr ausreichend wahrnahm. — Ob auch b/p schon zu dem
Mittellaut zwischen b und p geworden waren, wird sich bei der
Seltenheit des p, das nur in Fremdwörtern vorkam, nicht mit
gleicher Sicherheit entscheiden lassen, obwohl es wahrscheinlich ist.
Die damals sehr verbreiteten „Pau(e)r, Pusch, Paum" sind auch in
berl. Texten des 16. Ihd. zu finden. Für die Sprechformen, von
denen „Puschel, Puckel" fest geblieben sind, mag aber im 17. Ihd.
vielleicht noch ein anderes Element hinzugekommen sein (s. S. 86).
Wir brechen hier ab, denn schon diese kurze Zusammenstellung
ergibt die engen Beziehungen. Man hat das Berlinische immer
wieder als Mischform charakterisiert, die einen als hd. und pd., die
andern als pd. mit hd. Spuren, allen galt es jedenfalls als mehr
oder weniger regellose Sprechform, die bald aus der einen, bald
aus der anderen Quelle schöpfte, wenn man neben mein .- Bteen*),
neben ttauß: Zoom"), neben „schlafen, laufen, helfen, Dorf"*) zwar
die gleichen berlinischen Formen (obzwar lootdn mit anscheinend
nd. Vokal), aber dann wieder neben „Tropfen, Strumpf, Kopf":
Oroppen, ätrump, Kopp, anscheinend rein nd. Wörter, fand.
Man hat bei solcher Beurteilung immer nur das einzelne Wort ins
Auge gefaßt; das einzelne Wort aber kann entlehnt sein (s. u. ik,
det, Töle), kann eine Sondergeschichte haben (z. B. Proppen), und
will man von ihm aus Prinzipielles herleiten, so führt es leicht
*) Nd. mm, Bten, KÜB, böm; Mpen, löpen, kelpen, vorp.