kaschelirn (laschalirn, tascholirn") schmeicheln. —„Kasiroll". —
„kusch, kuschee sein (über die Jägersprache fort), kuschen, nach,
kuschen" sind alle schon alt und weithin üblich. — „la ranze tt
sein" (qu2rante-Bept), häufig bei Glaßbrenner, stammt aus
dem Wortschatz des Billardspiels, 47 war der vorletzte Point,
dicht vor dem Verlust, „unten durchs). — „einen Piek, eine
Pieke auf jemanden Habens. — „einen Tic haben". — schesen
eilig herankommen zu ckake (Scheese : Kutsche). — adieu war
im Deutschen allgemein in der Aussprache atche, so auch Berlin.
Neue Anlehnung an aäieu (atschö) in der oberen Umgangssprache
ruft tschö hervor.
Französisch sind auch Obsinamen wie derdlayß bsrßri (beurre
blanc, ßrn), aber sie sind nichts speziell Berlinisches.
Volksetymologische Weiterbildungen in Anlehnung an
deutsches Formengut sind z. B. „Polier" (Zelter : „Polirer")
< Parlirer (parier). Trittewar Trittoar Clrottoir) an Tritt;
Kalauer für (^alsmbour siehe Seite 188. Auch Rollo kann man
hierherstellen (als Rollgardine gefaßt).
Bei Moritz wird auch „paBB6rlantant" (pour paBBer le tempB;
I. v. Voß: „paB3elantanß" A. NalliMutenberg „per paterletant")
als „pöbelhaft" angegeben. Wie das meiste, was M. so
charakterisiert, ist auch dies ein Wort der niederdeutschen Umgangs,
spräche, in vielen pd. Dialekten noch heute lebend, und stammt aus
dem allgemeinen französischen Reservoir, das wir vorher kenn,
zeichneten. — Die falschen Französierungen „Telefong, Cangtimeter"
wird man kaum als berlinisch anführen, eher dagegen
„Momang", oder ein scherzhaftes „Droschkong". Aus der Stu,
dentensprache durchgesickert ist die Endung -ier : Kneipjee, Fratzjee,
Kluftjee u. dgl. (S. 298). Als französisch gelten im allgemeinen
auch die Plurale auf-s („Malers, Meechens"); sie sind aber (S. 273)
ebenso deutsch, norddeutsch, wie die auf -n („Fenstern, Stiebeln").
VI. Schließlich ist Berlin das Sammelbecken, das seit langem
Zuzug aus allen Teilen Europas aufnimmt, sei es als durch,
ziehende Gäste, sei es in ständiger Niederlassung, in dem sich die
Fäden von überall her trafen; wir erwähnten vorher schon pol,
nisches Sprachgut (dopsche), russisches (Droschke), weiter jüdische