Zentralblatt der Bauverwaltung
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46. JAHRGANG BERLIN. DEN 17. FEBRUAR 1926 NUMMER 7
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CHRIFTLE1TER: RICHARD BERGIUS und Dr. Ing. NONN, BERLIN C2, AM FESTUNGSQRABEN
1
Inhalt: Die Kleinhaussiedlung am Flusse Aniene bei Rom. —'Gedanken zur Erziehung des künstlerischen Nachwuchses (Schluß). — Die Eisenbahnen
Chinas. —■ Vermischtes. — Amtliche Mitteilungen.
All* Richte Vorbehalten.
Die Kleinhaussiedlung am Flusse Aniene bei Rom.
Vor den Toren Roms sind in den letzten Jahren zwei bedeutende
Kleinhäiussiie'dlungen, sogenannte „Gartenstädte“, entstanden, in
welchen die heutigen stadtbaulichen Bestrebungen der Italiener sich
deutlich verkörpern. Es sind die Siedlungen auf dem üarbatella-
Hügel bei San Paolo an der Straße nach Ostia, und am Flusse
Aniene zu beiden Seiten der Straße nach Tivoli. Die Garbatella-
Siedlung wurde im Jahrg. 1923 d. Bl., S. 236, nach italienischen
Quellen besprochen; sie erstreckt sich über ein Gelände von ungefähr
• 5,5 ha. Weit bedeutender Ist die Unternehmung am Aniene, dem
antiken Anio. Die Grundfläche beträgt annähernd 130 ha. Der
Anienefluß kommt aus dem Sabinergebirge, bildet bei Tivoli die
berühmten Wasserfälle, kreuzt in der Canipagna die von Rom nach
Tivoli führende antike Via Nomentana und mündet etwa 5 km ober
halb der Stadt in den Tiber. An der vielgewundenen Kreuzungs-
stelle des Flusses mit der genannten Straße ist die neue Siedlung
angelegt worden und im Bau begriffen. Der Wanderer oder heute
der Fahrgast der elektrischen Straßenbahn verläßt Rom durch die
Porta Pia, die nach Michelangelos Entwurf neben der antiken, seit
jener Zeit vermauerten Porta Nomentana erbaut wurde, kommt an
der ausgedehnten Villa Torlonia, dann an der Basilika S. Agnese
fuori le mura vorüber und erreicht, stets die Via Nomentana ver
folgend, in ungefähr 4 km Entfernung nordöstlich vom Stadttore
die aus der Ebene aufsteigenden Hügel, die der Fluß in scharfer Win
dung umzieht (Abb. 1). Die alte Straße biegt hier ostwärts ab, über
schreitet den Fluß auf dem antiken Pons Nomentanus und durch
bricht, wieder nach Nordosten gerichtet, die Hügelkette, ein
geschnitten in eine flache Einsenkung. Hier befinden sich von alters
her einige Wirtshäuser und bäuerliche Anwesen, Auf der rechten,
südlichen Straßenseite erhebt sich das Gelände bis auf die Ordinate
37, etwa 20 m über die Brückenbahn; die Hügel auf der nörd
lichen Seite steigen noch etwa 5 m höher. Wir befinden uns hier
auf klassischem Boden. Denn diie Kuppe gleich rechts vom Eintritt der
Via Nomentana ist der halb sagenhafte Mons sacer, heute noch
rnonte s'aero genannt, wo der patrizische Abgesandte Menenius
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Abb. 1.
Gartenstadt Aniene bei Rom.
Lageplan.