Är. 51.
Ceutralblatt der Bauverwaltung
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Zum Schlufs mögen die hauptsächlichsten Ergebnisse der vor
stehenden Untersuchungen, welche den ursprünglich beabsichtigten
Umfang weit über
schritten haben,
kurz wiederholt
werden:
1. Der Kupp
lung zweier Trog
schleusen sind die
Verbindungen ein
zelner Schleusen-
tröge mit Gegen
gewichten vorzu-
zieheu(vergl. S.417),
2. Die Gegen
gewichte sind am bil
ligsten als Mauer
werkskörper an
Drahtk abein
oder auf Druck
wasserkolben her
zustellen. Noch
theurer als eine
zweite Trogschleuse
sind Gegengewichte •
in Form von hohlen Schwimm
körpern.
3. Zur Beschleunigung
des Schiffswechsels sind bei
starkem Verkehr Umfahrt
canäle nebst Hinterhäfen am
wirksamsten’, dieselben kön
nen besonders bei quergeneig
ten Ebenen mit verhältnifs-
mäfsig geringen Kosten her
gestellt werden.
4. Bei geringem Verkehr
sind wenigstens Umleitungs
canäle bis zum hinteren Ende
der Trogschleuse anzulegen,
um den Trogquerschnitt und
damit die bewegte Last ver
kleinern zu können. (Dieser
Vorschlag ist auf Seite 445
bis 447 dieses Blattes auf
Kosten des unter 3) aufge
führten zu günstig beurtlieilt
worden. Schreiber jenes hat nicht zwischen der Dauer einer Schleu
sung und dem Zeitaufenthalt eines Schiffes unterschieden; für die
Leistungsfähigkeit
einer Schleuse ist
cs eben gleichgültig,
ob die Schiffe einzeln
oder zu Schlepp
zügen vereinigt
fahren.)
5. Die Auf
nahme des Betriebs
wassers in beson
dere Behälter er-
giebt eine weitere
Beschleunigung des
Betriebes.
6. Geringe
Gleichgewichtsän
derungen zwischen
Trogschleuse und
Gegengewichten
durch Gewichtsver
minderung des
schwereren Theils
während des Hubes
sind für Antrieb und Hem
mung der Massen vortheil-
haft.
7. Durch die Vermeh
rung der trag enden Th eile
werden die Abmessungen und
die Kosten verkleinert und be
sonders die Gefahren bei
einem etwaigen Bruche ver
mindert; auch ist schneller
Ersatz zu schaffen.
8. Bei Trogschleusen auf
geneigter Ebene ist die vor-
theilhafte Theilung der
Kräfte am weitgehendsten.
Dabei sind die Kader und
Achslager einfacher und zu
gleich die Geschwindigkeit
viel geringer als bei Eisen
bahnen, sodafs die Instand
haltung keine Bedenken erx-egt.
9. Möglichst zahlreiche
Abb. 33.